03 | 2019 msg Studienband
IT-KONSOLIDIERUNG IN DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG
IT-KONSOLIDIERUNG IN DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG
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Studie<br />
IT-KONSOLIDIERUNG IN DER<br />
ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG<br />
.consulting .solutions .partnership
Impressum<br />
© <strong>msg</strong> systems ag, Ismaning/München, <strong>2019</strong><br />
Alle Rechte, auch für die Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Werks darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form, auch nicht zum Zwecke der Unterrichtsgestaltung,<br />
reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />
Herausgeber: <strong>msg</strong> systems ag<br />
Autoren: Werner Achtert, Herbert Breit, Christian Kunze, Frank Seidel, Axel Drengwitz,<br />
Jürgen Fritsche, Helmut Lämmermeier, Daniel Hammer<br />
Studienpartner: <strong>msg</strong> systems ag, teknowlogy Group Company, Behörden Spiegel<br />
Design, Layout und Grafiken: <strong>msg</strong> systems ag<br />
Redaktion: <strong>msg</strong> systems ag
Vorwort<br />
Die DLZ-Studie <strong>2019</strong> beleuchtet ausführlich die Rolle der<br />
IT-Dienstleistungszentren als Fundament einer modernen öffentlichen<br />
Verwaltung. Sie knüpft an die Studienbände aus den Jahren<br />
2017 und 2015 an und zeigt, wie sich die Lage der IT-Dienstleistungszentren<br />
und die Planungen der IT-Konsolidierung in den letzten<br />
beiden Jahren entwickelt haben und welche Herausforderungen<br />
sich ergeben haben.<br />
Dafür führten wir im Frühjahr <strong>2019</strong> insgesamt 153 Befragungen<br />
und über 20 vertiefende Interviews mit Verantwortlichen aus der<br />
öffentlichen Verwaltung im Bund, in den Ländern und im kommunalen<br />
Bereich.<br />
Im Index der EU-Kommission für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft<br />
<strong>2019</strong> belegt die Bundesrepublik Deutschland Rang 12<br />
(2018: Rang 13, 2017: Rang 11) und ist damit weiterhin Mittelmaß<br />
unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten. Der jährlich gemessene Index<br />
setzt sich aus fünf Themenfeldern zusammen: Konnektivität,<br />
Humankapital, Internetnutzung, Integration der Digitaltechnik<br />
und Digitale öffentliche Dienste.<br />
Während Deutschland bei den Themen „Humankapital“ (Rang 10)<br />
und „Internetnutzung“ (Rang 9) über dem EU-Durchschnitt liegt, sind<br />
im Bereich „Integration der Digitaltechnik“ keine Fortschritte sichtbar.<br />
Beim Thema „Digitale öffentliche Dienste“ liegt Deutschland<br />
an 24. Stelle unter den EU-Staaten und damit weit unter dem<br />
EU-Durchschnitt. Laut DESI-Auswertung sind die Online-Interaktionen<br />
zwischen Behörden und den Bürgerinnen und Bürgern<br />
gering. Nur 43 % der deutschen Internetnutzer nutzen auch<br />
E-Government-Dienste; der EU-Durchschnitt liegt bei 64 %.<br />
In diesem Bereich ist Deutschland gegenüber der Erhebung<br />
2018 um vier Plätze nach hinten gerutscht. Die größte digitale<br />
Herausforderung besteht für Deutschland in der Verbesserung<br />
der Online-Interaktion zwischen Behörden und den Bürgerinnen<br />
und Bürgern. Nach wie vor werden E-Government-Dienste nur<br />
in geringem Umfang genutzt bzw. angeboten. Das lässt auch<br />
Rückschlüsse auf die Digitalisierung innerhalb von Behörden und<br />
behördenübergreifend in Deutschland zu, das im Vergleich zur EU<br />
in diesem Bereich immer mehr zurückfällt.<br />
Warum das so ist? Darauf liefert diese Studie Hinweise, die wir<br />
aus den Interview-Antworten gewonnen haben.<br />
Unser Dank gilt allen, die zur Entstehung dieser Studie beigetragen<br />
haben. Insbesondere den zahlreichen Interview- und Gesprächspartnern<br />
in Behörden, Dienstleistungszentren und Ministerien,<br />
die mit ihren Informationen in den Gesprächen die eigentliche und<br />
unentbehrliche Grundlage für diese Studie geliefert haben.<br />
Dramatisch ist die Situation in den Bereichen „Konnektivität“ und<br />
„Digitale öffentliche Dienste“.<br />
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns<br />
auf eine angeregte Diskussion.<br />
Bei der „Konnektivität“ hat Deutschland bei den meisten Konnektivitätsindikatoren<br />
Fortschritte gemacht. Da andere Länder jedoch<br />
schneller vorankamen, fiel es vom 9. auf den 11. Rang zurück.<br />
Deutschland steht weiter vor Herausforderungen auf dem Festnetz-<br />
und dem Mobilfunkmarkt. Ganz offensichtlich besteht eine<br />
digitale Kluft zwischen Stadt und Land in Bezug auf die Festnetzbreitbandabdeckung.<br />
Auch ist der Anteil der Glasfaseranschlüsse<br />
immer noch sehr gering.<br />
Jürgen Fritsche<br />
Geschäftsleitung Public Sector<br />
Werner Achtert<br />
Geschäftsleitung Public Sector<br />
3
INHALT<br />
3<br />
5<br />
7<br />
8<br />
12<br />
Vorwort<br />
Zusammenfassung<br />
Aufbau der Studie<br />
Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Personelle Herausforderungen<br />
Fachliche Herausforderungen<br />
Herausforderungen durch OZG<br />
IT-Herausforderungen<br />
Aktuelle und geplante Verlagerung von IT-Dienstleistungen<br />
Mögliche Hemmnisse bei einer IT-Verlagerung<br />
52<br />
55<br />
57<br />
61<br />
Herausforderungen aus der Sicht der IT-DLZ<br />
Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />
Erfolgsfaktoren für die Zukunft der IT-DLZ<br />
Anhang<br />
4
ZUSAMMENFASSUNG<br />
In der aktuellen Legislaturperiode sind durch den Koalitionsvertrag IT-Themen für<br />
die öffentliche Verwaltung stark in den Vordergrund gerückt: Voranzubringen sind die<br />
durchgängig elektronische Abwicklung von Verwaltungsverfahren und die elektronische<br />
Aktenführung. Künstliche Intelligenz soll in Verwaltungsverfahren Abläufe beschleunigen<br />
und die Qualität von Verwaltungsentscheidungen verbessern. Verwaltungsabläufe sollen<br />
schnell und bürgerfreundlich auch über die Grenzen von Ressorts und Verwaltungsebenen<br />
funktionieren.<br />
Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist die stärkere Standardisierung der IT-Systeme<br />
und damit die weitere Konsolidierung der IT auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung.<br />
Mit unserer DLZ-Studie erheben wir <strong>2019</strong> zum dritten Mal die Anforderungen von<br />
Bundesbehörden, Landesbehörden und ausgewählten Großstädten als Bedarfsträger<br />
der IT-Dienstleistungszentren (IT-DLZ). Im Frühjahr <strong>2019</strong> haben wir dazu 153 Verantwortliche<br />
aus diesen Behörden befragt.<br />
Die Position der IT-DLZ als Leistungserbringer haben wir in Interviews mit Vertretern aus<br />
IT-DLZ erfasst. Ergänzend führten wir Expertengespräche mit Vertretern der politischen<br />
Verwaltung. Damit zeigt die Studie die aktuelle Situation der IT-Konsolidierung der öffentlichen<br />
Verwaltung in Deutschland.<br />
Im Moment zeichnen sich Veränderungen in der Projektorganisation der IT-Konsolidierung<br />
Bund ab. Da diese zum Abschluss unserer Studie noch nicht finalisiert ist, entspricht<br />
die dargestellte Organisationsstruktur dem Stand im Oktober <strong>2019</strong>.<br />
Zu wenig Führungskräfte für IT-Aufgaben<br />
Die Personalsituation bleibt für die Fachbehörden und IT-DLZ kritisch. Vor allem in den<br />
Ballungsräumen wird es für die öffentliche Verwaltung immer schwieriger, geeignetes<br />
IT-Personal zu gewinnen. Insbesondere erfahrene Führungskräfte lassen sich kaum zu<br />
einem Wechsel aus Wirtschaftsunternehmen in die öffentliche Verwaltung bewegen.<br />
Elektronische Verwaltungsarbeit hat hohe Priorität<br />
Eine zentrale fachliche Herausforderung der Fachbehörden bleibt die elektronische<br />
Verwaltungsarbeit. Die Forderung des OZG nach elektronischem Zugang zu allen<br />
Verwaltungsdienstleistungen erhöht den Druck auf die vollständige elektronische<br />
Aktenführung und die Einführung medienbruchfreier Prozesse vom ersten Bürgerkontakt<br />
bis zur Verwaltungsentscheidung.<br />
Landschaft der IT-DLZ<br />
IT-Sicherheit bleibt wichtig<br />
Die Landschaft der IT-DLZ hat sich seit 2017 nur wenig verändert; Kommunen und<br />
Ländern verlagern immer mehr IT-Aufgaben auf IT-DLZ. Zentrales Thema bleibt die<br />
IT-Konsolidierung Bund. Die aktuelle öffentliche Diskussion zeigt, dass der finanzielle<br />
Aufwand, die technische Komplexität und der Aufwand für die organisatorischen Veränderungen<br />
unterschätzt wurden.<br />
Auch IT-Sicherheit und Datenschutz bleiben wie in den Studien 2015 und 2017 zentrale<br />
Herausforderungen. Durch spektakuläre Schadensfälle in allen Branchen sind die Fachbehörden<br />
hoch sensibilisiert und erwarten von der IT-Konsolidierung eine Erhöhung des<br />
Sicherheitsniveaus. Die Befragung zeigt eine sehr hohe Zufriedenheit der Fachbehörden<br />
mit der durch die Verlagerung kritischer Komponenten auf IT-DLZ verbesserten IT-Sicherheit.<br />
5
Zusammenfassung<br />
Verlagerung von IT-Aufgaben auf IT-DLZ<br />
Die Konsolidierung durch Verlagerung von IT-Aufgaben auf IT-DLZ ist in den Ländern<br />
und Großstädten weit vorangeschritten. Bei der IT-Konsolidierung Bund hingegen waren<br />
nur bei Behörden der Gründungsressorts BMF, BMI und BMVI Fortschritte gegenüber<br />
2017 zu verzeichnen.<br />
Wesentliche Hindernisse bei der Verlagerung von IT-Aufgaben auf IT-DLZ und damit<br />
auch die zentralen Kritikpunkte der Fachbehörden sind die immer noch unzureichende<br />
Servicequalität und die Befürchtung, keinen Einfluss auf die Priorisierung ihrer<br />
Anforderungen zu haben.<br />
Erfolgsfaktoren für die Zukunft der IT-DLZ<br />
Unzureichende Investitionen in die IT-Systeme sind die Ursache für einen massiven<br />
Investitionsstau. Die dezentralen Entscheidungen von Ressorts und Verwaltungsebenen<br />
über ihre jeweiligen IT-Systeme führten zu einer sehr heterogenen, komplexen<br />
IT-Landschaft in der öffentlichen Verwaltung Deutschlands. Die IT-DLZ haben in den<br />
letzten Jahren massive Anstrengungen unternommen, um ihr Leistungsportfolio, ihre<br />
Organisation und ihr Personal zu stärken. Doch dauern diese Veränderungen in vielen<br />
Fällen länger als geplant und erfordern mehr finanzielle Mittel als vorgesehen. Die<br />
Veränderungen gegenüber 2017 zeigen jedoch: Der eingeschlagene Professionalisierungsweg<br />
der IT-DLZ ist richtig.<br />
Die Personalgewinnung bleibt speziell für die IT-DLZ schwierig. Mittlerweile haben<br />
allerdings viele der befragten IT-DLZ erfolgreich Maßnahmen eingeführt, um Nachwuchskräfte<br />
zu gewinnen. Durch attraktive Ausbildungsangebote in Zusammenarbeit<br />
mit lokalen Hochschulen, durch verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten und Zulagen für<br />
IT-Fachkräfte gelingt es den IT-DLZ, Schulabgänger und -abgängerinnen zu gewinnen<br />
und zu halten. Damit lässt sich zumindest mittelfristig der Engpass bei IT-Führungskräften<br />
mildern.<br />
Faktisch steuern derzeit externe Berater und Beraterinnen viele Konsolidierungsvorhaben.<br />
Diese Abhängigkeit von Beratungsunternehmen und die hohen Kosten werden<br />
aktuell in der politischen Diskussion stark kritisiert. Die Lösung kann nur darin<br />
bestehen, die IT-DLZ mit entsprechend dotierten Stellen auszustatten, um zumindest<br />
mittelfristig Schlüsselfunktionen mit eigenem, gut qualifiziertem Personal zu besetzen.<br />
Die Fachbehörden als Kunden tragen immer noch sehr heterogene Anforderungen an<br />
die IT-DLZ heran. Der Betrieb unterschiedlicher Systeme belastet die IT-DLZ weiterhin<br />
massiv. Eine konsequente Standardisierung ist der einzig gangbare Weg, um die Komplexität<br />
durch den entstandenen Wildwuchs an unterschiedlichen Technologien und<br />
Systemen zu reduzieren und die IT insgesamt beherrschbar und bezahlbar zu halten.<br />
Die meisten IT-DLZ sind aus klassischen Behördenstrukturen heraus entstanden und<br />
damit durch eine funktionale Organisationsstruktur geprägt. Um die Servicequalität für<br />
die Fachbehörden zu verbessern, müssen die IT-DLZ ihre Organisationsstrukturen zu<br />
einer prozessorientierten Organisation entwickeln, die sich an üblichen Standards wie<br />
ITIL orientiert.<br />
Die Rechtsform bleibt ein entscheidender Faktor für die Handlungsfähigkeit der IT-DLZ.<br />
Die bestehenden IT-DLZ sind zumindest auf Bundes- und Landesebene meist als Behörden<br />
organisiert. Sie unterliegen den Vorgaben der Kameralistik, der Stellenplanung<br />
und der direkten Steuerung eines Ressorts. Durch die Abhängigkeit von der Haushaltsplanung<br />
können die IT-DLZ nur begrenzt in langfristige Innovationen investieren.<br />
Sie sind stark abhängig von politischen Entscheidungen, welche allerdings oft stärker<br />
durch die Zyklen der Legislaturperioden beeinflusst werden als durch fachliche oder<br />
technische Notwendigkeiten.<br />
Fazit<br />
Die Komplexität der IT-Konsolidierung in der öffentlichen Verwaltung haben die Beteiligten<br />
unterschätzt. Gleichzeitig ist den Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung<br />
bewusst, dass die IT-Konsolidierung als Grundlage der digitalen Transformation im öffentlichen<br />
Sektor weiter voranzutreiben ist, auch wenn dies mehr Geld und Zeit erfordert.<br />
6
AUFBAU DER STUDIE<br />
Hintergrund und Ziel<br />
Aufbau der Studie<br />
Seit 2015 erstellt <strong>msg</strong> im Zwei-Jahres-Rhythmus die Studie „IT-Konsolidierung in der<br />
öffentlichen Verwaltung“. Auf Basis von Befragungen der Fachbehörden, deren IT-Verantwortlichen<br />
sowie der IT-DLZ ermitteln wir einen aktuellen Überblick zur Landschaft<br />
der IT-DLZ in Deutschland. Die Studie trägt damit zur aktuellen Diskussion über die<br />
Konsolidierung und Zentralisierung von IT-Aufgaben in der öffentlichen Verwaltung bei.<br />
Dabei beleuchtet sie folgende Fragen:<br />
• Worin bestehen aktuell die wesentlichen fachlichen Herausforderungen der Behörden?<br />
• Vor welchen IT-Herausforderungen stehen die Behörden in den kommenden<br />
zwei Jahren?<br />
• Welche Leistungen werden derzeit und künftig zu IT-DLZ verlagert?<br />
• Welche Ziele werden mit der Verlagerung verfolgt und erfüllen die IT-DLZ diese?<br />
• Vor welchen Herausforderungen stehen IT-DLZ und Behörden, wenn sie IT-Leistungen<br />
in ein IT-DLZ verlagern?<br />
Zu Beginn gibt das Kapitel „Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland“<br />
einen Überblick der IT-DLZ auf allen Verwaltungsebenen in Deutschland.<br />
Das Kapitel „Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger“ fasst die<br />
Ergebnisse der Befragung von Bundes- und Landesbehörden sowie großen Kommunen<br />
zusammen. Dieses Kapitel zeigt die Erwartungen der Fachbehörden an zentrale<br />
IT-Dienstleister. Dabei betrachten wir fachliche und technische Herausforderungen<br />
sowie mögliche Hemmnisse bei der Verlagerung von IT-Leistungen in IT-DLZ.<br />
Im Kapitel „Herausforderungen aus Sicht der IT-DLZ“ wechseln wir die Betrachtungsperspektive<br />
und fassen die Erkenntnisse aus den Gesprächen mit Führungskräften<br />
der IT-DLZ zusammen. Im Fokus stehen deren Herausforderungen und Angebote. Mit<br />
welchen Maßnahmen die IT-DLZ diesen Herausforderungen begegnen, zeigt das Kapitel<br />
„Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer“.<br />
Wir geben das uns geschilderte Meinungsbild wieder, bewerten die Ergebnisse und<br />
stellen sie den Aussagen der Interviewpartner der politischen Ebene gegenüber.<br />
Änderungen in <strong>2019</strong><br />
Die IT-Konsolidierung und die damit verbundene Standardisierung sind wesentliche<br />
Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation. Beides ist nur zu leisten mit leistungsstarken,<br />
innovativen IT-DLZ. Daher erläutern wir im Kapitel „Erfolgsfaktoren für die<br />
Zukunft der IT-DLZ“ die Rahmenbedingungen, die Verwaltung und Politik schaffen<br />
müssen, um die IT-DLZ und damit die IT-Konsolidierung zum Erfolg zu führen.<br />
Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus den Jahren 2017 und 2015 zu gewährleisten,<br />
haben wir den Großteil der Fragen von 2017 beibehalten. Neu ist die Frage zur<br />
Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).<br />
7
DIE LANDSCHAFT DER IT-DIENSTLEISTUNGSZENTREN<br />
IN DEUTSCHLAND<br />
Entwicklung bis <strong>2019</strong><br />
IT-Konsolidierung Bund<br />
Auf allen Verwaltungsebenen zeigt sich seit einigen Jahren die Tendenz, Ressourcen zu<br />
bündeln, Methoden und Technologien zu standardisieren sowie die Effizienz durch das<br />
Bereitstellen von Informationstechnologie in IT-Dienstleistungszentren zu steigern.<br />
Der Kabinettbeschluss „Grobkonzept zur IT-Konsolidierung Bund 2015“ legte den<br />
Grundstein für die „IT-Konsolidierung Bund“. Der Modernisierungsprozess der<br />
Bundesverwaltung als ressortübergreifendes Projekt begann mit folgenden Zielen:<br />
Auf Bundesebene nahm das ITZBund am 1. Januar 2016 seinen Betrieb auf. Darin<br />
zusammengeführt sind das Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik<br />
(ZIVIT) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen (BMF),<br />
das Dienstleistungszentrum Informationstechnik (DLZ-IT) im Geschäftsbereich des<br />
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und die Bundesstelle<br />
für Informationstechnik (BIT) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des<br />
Innern (BMI).<br />
Ein weiteres IT-Dienstleistungszentrum auf Bundesebene ist die BWI GmbH. Als zentraler<br />
IT-Dienstleister der Bundeswehr kümmert sich die BWI um alle Fragen der nichtmilitärischen<br />
Informations- und Kommunikationstechnik. Die BWI hat sich zu einem<br />
Dienstleistungszentrum des Bundes entwickelt und bildet zusammen mit dem ITZBund<br />
einen Leistungsverbund.<br />
Weitere IT-DLZ in diesem Leistungsverbund sind die Auslands-IT des Auswärtigen<br />
Amtes, das IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit und die IT der Deutschen<br />
Rentenversicherung. Die letzten beiden haben einen Sonderstatus, da sie primär aus<br />
Beiträgen und nicht aus Steuermitteln finanziert werden und ihre Mittel daher auf das<br />
eigene Ressort ausgerichtet sind. Dennoch ermöglicht der Leistungsverbund diesen<br />
Dienstleistungszentren Synergien.<br />
• Informationssicherheit vor dem Hintergrund steigender Anforderungen gewährleisten.<br />
• Auf innovative technologische Trends flexibel reagieren können.<br />
• Einen leistungsfähigen, wirtschaftlichen, stabilen und zukunftsfähigen Betrieb<br />
sicherstellen.<br />
• Ein attraktiver Arbeitgeber für IT-Fachpersonal bleiben.<br />
• Daten der Bundesverwaltung umfassend schützen und gegen Missbrauch sichern.<br />
Diese Ziele sind bis heute gültig. Um sie zu erreichen, wurden drei Handlungsstränge<br />
festgelegt:<br />
Beschaffungskonsolidierung: Die IT-Beschaffung der unmittelbaren Bundesverwaltung<br />
wird weiter gebündelt und qualitativ verbessert.<br />
Betriebskonsolidierung: Den größten Teil des IT-Betriebs wird ein Leistungsverbund<br />
schrittweise übernehmen. Dieser besteht aus<br />
• ITZBund,<br />
• BWI Informationstechnik GmbH,<br />
• AuslandsIT des Auswärtigen Amtes,<br />
• IT der Deutschen Bundesagentur für Arbeit,<br />
• IT der Deutschen Rentenversicherung des Bundes und<br />
• Netzdienstleister „Netze des Bundes“.<br />
8
Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />
Im ersten Schritt entstand im Geschäftsbereich des BMF das IT-Dienstleistungszentrum<br />
ITZBund. Darin vereint sind:<br />
• ZIVIT, Zentrum für Informationstechnik des Bundes im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />
der Finanzen (BMF),<br />
• BIT, Bundesstelle für Informationstechnik im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />
des Innern (BMI) und<br />
• DLZ-IT, die Bundesanstalt für IT-Dienstleistungen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />
für Verkehr und digitale Infrastruktur(BMVI).<br />
Organisationstruktur der IT-Konsolidierung Bund<br />
Angesichts der Komplexität der Aufgabe für Planung und Umsetzung einer weitergehenden<br />
Bündelung der IT wurde eine Projektstruktur mit folgenden Teilprojekten etabliert:<br />
Gesamtprojektleitung<br />
IT-Konsolidierung Bund<br />
(BMI)<br />
Im zweiten Schritt wird der gesamte IT-Betrieb der Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung<br />
(Betriebs-, Test- und Entwicklungsumgebungen) in diesem IT-Dienstleistungszentrum<br />
zusammengeführt. In begründeten, mit den Ressorts definierten<br />
Ausnahmefällen kann hiervon abgewichen werden. Ausnahmen gelten z. B. für Einsatz-IT<br />
oder spezielle IT im Bereich der Forschung und der Nachrichtendienste oder für<br />
Fachanwendungen, deren Überführung in den Betrieb eines zentralen IT-Dienstleisters<br />
technisch nicht möglich und/oder unwirtschaftlich ist.<br />
Teilprojekt 1<br />
Leitung: BMF<br />
Zusammenführung<br />
der DLZ-IT<br />
zu ITZBund<br />
Teilprojekt 2<br />
Leitung: BMAS<br />
Konzeptionelle<br />
Vorarbeiten<br />
(Blaupause)<br />
für die Überführung<br />
weiterer<br />
Behörden in<br />
ITZBund<br />
Teilprojekt 3<br />
Leitung: BMVg<br />
Konzeptionelle<br />
Vorarbeiten zur<br />
Überführung in<br />
eine neue Organisationsform<br />
Teilprojekt 4<br />
Leitung: BMVI<br />
Konzeption für<br />
IT-Controlling<br />
Bund vorlegen<br />
Teilprojekt 5<br />
Leitung: BMI<br />
Bündelung der<br />
IT-Beschaffung<br />
Teilprojekt 6<br />
Leitung: BMI<br />
Gemeinsame<br />
IT des Bundes<br />
(Dienstekonsolidierung)<br />
Dienstekonsolidierung: Dieser Handlungsstrang umfasst die Entwicklung einheitlicher,<br />
leistungsstarker und sicherer IT-Lösungen. Damit wird die IT des Bundes auch auf<br />
Anwendungsebene konsolidiert.Unnötige Doppel- und Mehrfachentwicklungen von<br />
IT-Systemen mit gleichem Funktionsumfang lassen sich so vermeiden; das bestehende<br />
Angebot an Querschnitts-, Basis- und Infrastrukturdiensten wird harmonisiert.<br />
Organisationsstruktur der IT-Konsolidierung Bund<br />
Im Moment steht die Gesamtorganisation der IT-Konsolidierung Bund zur Diskussion.<br />
Im Folgenden schildern wir die Projektsituation zum Oktober <strong>2019</strong>.<br />
Teilprojekt 1: Zusammenführung der DLZ-IT zu einem Bundesrechenzentrum<br />
Teilprojekt 1 koordinierte unter der Leitung des BMF die Zusammenführung des<br />
Zentrums für Informationsverarbeitung und Informationstechnik (ZIVIT), der Bundesstelle<br />
für Informationstechnik (BIT) und des Dienstleistungszentrums IT (DLZ-IT) des<br />
BMVI zum ITZBund sowie die Ertüchtigung des ITZBund. Die Ertüchtigung wurde 2018<br />
abgeschlossen.<br />
9
Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />
Teilprojekt 2: Überführung des IT-Betriebs ins BRZ konzeptionell vorbereiten<br />
Teilprojekt 2 stand unter Leitung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales<br />
(BMAS). Es umfasste die konzeptionelle Vorarbeit zur Verlagerung des IT-Betriebs weiterer<br />
Behörden. In mehreren Arbeitspaketen ging es darum, die bestehenden Kundenanforderungen<br />
mit dem Angebot des ITZBund abzugleichen. Prozesse und Verfahrensweisen<br />
wurden auf Basis der ITIL-Betriebsprozesse und -Rollen definiert. Zudem waren Hilfsmittel<br />
für den Migrationsprozess zu erstellen sowie Kriterien für Umgebungen und<br />
Verfahren zu entwickeln, die sich nicht für eine Konsolidierung eignen. Teilprojekt 2<br />
wurde mit der Bereitstellung eines Vorgehensmodells (Blaupause) abgeschlossen.<br />
Teilprojekt 3: Konzeptionelle Vorarbeiten zur Überführung in eine neue Organisationsform<br />
Der ursprüngliche Auftrag von Teilprojekt 3 war, eine Organisations- und Rechtsform<br />
für das ITZBund festzulegen. Mit dem Maßgabe-Beschluss des HHA vom 28. September<br />
2016 hat Teilprojekt 3 die Aufgabe, die BWI als zusätzlichen IT-Dienstleister für die<br />
gesamte Bundesregierung im Leistungsverbund zu etablieren.<br />
Teilprojekt 4: Konzeption für IT-Controlling Bund vorlegen<br />
Teilprojekt 4 steht unter der Leitung des BMVI und umfasst das begleitende Gesamtprojektcontrolling.<br />
Dazu zählten auch konzeptionelle Vorarbeiten und erste Datenerhebungen<br />
für ein langfristiges IT-Controlling Bund.<br />
Teilprojekt 5: Bündelung der IT-Beschaffung<br />
In Teilprojekt 5 ist die IT-Beschaffung der unmittelbaren Bundesverwaltung in wenigen<br />
Stellen zu bündeln. Das BMI leitet das Projekt. Gegenstand ist die Beschaffung von<br />
IT-Hardware, Software, Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie von<br />
IT-Dienstleistungen und IT-nahen Dienstleistungen wie Beratung, Instandhaltung oder<br />
sonstige Services.<br />
Die Zentralstelle für IT-Beschaffung (ZIB) beim Beschaffungsamt des Bundes bündelt<br />
die Einkäufe im IT-Bereich des Bundes und fungiert als Single Point of Contact (SPoC).<br />
Als Servicedienstleisterin schreibt die ZIB Rahmenverträge aus, ermittelt den Bedarf<br />
und übernimmt das Vertragsmanagement.<br />
Teilprojekt 6: Gemeinsame IT des Bundes<br />
Teilprojekt 6 harmonisiert das Angebot an IT-Anwendungen im Bund (Dienstekonsolidierung).<br />
Das Teilprojekt identifiziert bündelbare IT-Bedarfe der Behörden der unmittelbaren<br />
Bundesverwaltung und gleicht diese mit dem bestehenden IT-Angebot ab.<br />
Bis 2025 sollen nur noch maximal zwei IT-Lösungen je Funktionalität bereitgestellt<br />
werden. Beispiele sind die E-Akte Bund als Standardverfahren der elektronischen<br />
Aktenführung und das einheitliche Personalverwaltungssystem.<br />
Das IT-Controlling Bund ist nach dem künftigen Steuerungsmodell ein „Kernelement<br />
zur Weiterentwicklung der IT-Steuerung Bund“. Architekturvorgaben sollen mithilfe<br />
von Kennzahlen hinreichend berücksichtigt werden. Der Controlling-Prozess wurde im<br />
Rahmen des Ertüchtigungsprojektes ITZBund etabliert.<br />
10
Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />
IT-DLZ der Länder und Kommunen<br />
Dataport, Altenholz<br />
Die Landschaft der IT-DLZ auf Länder- und kommunaler Ebene hat sich seit der<br />
ersten Studie 2015 nicht wesentlich verändert. Die IT-DLZ haben insbesondere<br />
folgenden Aufgaben:<br />
Dataport, Hamburg<br />
DZV-MV, Schwerin<br />
• Bereitstellung und Betrieb zentraler Informations- und Kommunikationsstrukturen<br />
sowie Fachverfahren,<br />
• Sicherstellung der IT-Sicherheit für die vom IT-DLZ betriebenen Infrastrukturen<br />
und Anwendungen,<br />
• Planung und Betrieb der Landesdatennetze,<br />
• Betreuung der Arbeitsplatzinfrastrukturen und<br />
• IT-Beratung für den operativen Bereich.<br />
Dataport, Bremen<br />
IT.Niedersachsen, Hannover<br />
ZIT-BB,<br />
Potsdam<br />
LRZ/Dataport,<br />
Magdeburg<br />
ITDZ Berlin, Berlin<br />
Die Länder können ihre IT in gemeinsamen IT-Dienstleistungszentren zusammenführen.Beispiel<br />
ist die Mehrländeranstalt Dataport, deren Zusammensetzung und<br />
Beauftragung in einem Staatsvertrag der beteiligten Bundesländer geregelt ist. Tätig<br />
ist Dataport für die Landesverwaltungen von Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein<br />
und Sachsen-Anhalt, für die Steuerverwaltungen von Mecklenburg-Vorpommern und<br />
Niedersachsen sowie für eine steigende Anzahl von Kommunalverwaltungen in<br />
Schleswig-Holstein.<br />
IT-NRW, Düsseldorf<br />
RZF NRW, Düsseldorf<br />
LDI, Mainz<br />
HZD, Wiesbaden<br />
TLRZ, Erfurt<br />
SID, Dresden<br />
ITDLZ, Saarbrücken<br />
BITBW,<br />
Stuttgart<br />
LZfD, Karlsruhe<br />
LfSt<br />
(RZ-Nord),<br />
Nürnberg<br />
LDBV<br />
(IT-DLZ),<br />
München<br />
IT-Dienstleistungszentren auf Landesebene<br />
11
HERAUSFORDERUNGEN AUS SICHT DER BEHÖRDEN<br />
ALS BEDARFSTRÄGER<br />
Personelle Herausforderungen<br />
Der Fachkräftemangel ist in der öffentlichen Debatte angekommen. In Feldern wie der<br />
IT ist er bereits deutlich spürbar, in anderen wird er spätestens mit dem Ausscheiden<br />
der geburtenstarken Jahrgänge um 2<strong>03</strong>0 virulent. Die Zahlen variieren, die Grundaussagen<br />
aktueller Studien ähneln sich: Auch die Verwaltung ist gefordert, neue Arbeitskräfte zu<br />
gewinnen, die Lücke zu kompensieren und das Know-how der ausscheidenden Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter zu erhalten.<br />
Diese Herausforderung sehen auch die befragten Führungskräfte in den Behörden.<br />
Sie haben in zunehmenden Maße begonnen, ihre Häuser auf den drohenden Wegfall<br />
von Wissen und Kenntnissen vorzubereiten.<br />
Vor allem mit Blick auf die Gewinnung von Personal für Fachaufgaben nehmen sie die<br />
Situation <strong>2019</strong> dramatischer wahr als zwei Jahre zuvor: 55 % der Landesbehörden<br />
geben <strong>2019</strong> an, die Situation habe sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert (2017:<br />
38 %). Bei den Bundesbehörden sehen das 43 % so (2017: 26 %). In Bezug auf die<br />
Rekrutierung von IT-Personal hat sich die Lage vor allem für die befragten Großstädte<br />
im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert (76 %). Bei den Landesbehörden geben 59 %<br />
an, es sei schwieriger geworden, Personal für IT-Aufgaben zu finden (2017: 51 %).<br />
Bei den Bundesbehörden tun dies 63 % (2017: 55 %).<br />
Digitalisierung ermöglicht mehr Mobilität und eine veränderte<br />
Präsenzkultur, erhöht aber auch die Arbeitsintensität bei der<br />
Bearbeitung von Vorgängen.<br />
Volker Düring, Leiter Unterabteilung Zentrale Verwaltung im Bundesministerium<br />
für Gesundheit<br />
Als Antwort passen die Behörden Tarifstruktur und Gehälter im öffentlichen Dienst an,<br />
modernisieren die Arbeitskultur und schneiden Aufgaben neu zu. Darüber hinaus müssen<br />
die Behörden Initiativen entwickeln, um das Know-how im abnehmenden Personalbestand<br />
zu sichern. In dieser Hinsicht hat sich seit 2017 auf allen Verwaltungsebenen<br />
einiges getan: Zwar liegt bei den Großstädten die Zahl derjenigen, die Projekte umgesetzt<br />
oder zumindest begonnen haben, unverändert bei 43 %. Dafür hat sich die Zahl der<br />
Befragten, die Projekte planen, von 19 % 2017 auf 28 % <strong>2019</strong> erhöht. Ähnlich haben die<br />
Landesbehörden <strong>2019</strong> nicht wesentlich mehr laufende Projekte als 2017, aber 15 %<br />
planen solche Projekte für die nächsten zwei Jahre. 2017 waren das nur 8 %. Am deutlichsten<br />
ist die Veränderung bei den Bundesbehörden. Von ihnen haben <strong>2019</strong> bereits<br />
47 % Projekte umgesetzt oder begonnen (2017: 33 %).<br />
Allerdings sind <strong>2019</strong> auch 37 % der Bundesbehörden, 36 % der Landesbehörden und<br />
29 % der Großstädte noch immer in der Diskussion oder planen keine Maßnahmen gegen<br />
den drohenden Know-how-Verlust.<br />
12
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Wie sind im Vergleich zum vergangenen Jahr die derzeitigen Aussichten Ihrer Behörde zur<br />
Gewinnung von Personal für Fachaufgaben?<br />
Sind in Ihrer Behörde bereits Projekte zur Sicherung des Know-hows ausscheidender Mitarbeiter<br />
umgesetzt worden? Sind derzeit Projekte in der Umsetzung? Planen oder diskutieren Sie für die<br />
kommenden zwei Jahre Projekte?<br />
deutlich besser oder eher besser<br />
eher schlechter oder deutlich schlechter<br />
unverändert<br />
weiß nicht/keine Angabe<br />
bereits umgesetzt oder derzeit in der<br />
Umsetzung<br />
diskutiert oder weder noch<br />
geplant für die nächsten zwei Jahre<br />
weiß nicht / keine Angabe<br />
Großstadt 2017<br />
0 % 43 % 52 %<br />
5 %<br />
Großstadt 2017<br />
43 % 19 % 38 % 0 %<br />
Großstadt <strong>2019</strong><br />
9 % 48 % 38 % 5 %<br />
Großstadt <strong>2019</strong><br />
43 % 28 % 29 % 0 %<br />
Land 2017<br />
6 % 45 %<br />
38 %<br />
11 %<br />
Land 2017<br />
44 % 8 % 46 % 2 %<br />
Land <strong>2019</strong><br />
12 % 29 % 55 %<br />
4 %<br />
Land <strong>2019</strong><br />
46 % 15 % 36 % 3 %<br />
Bund 2017<br />
13 % 51 % 26 % 10 %<br />
Bund 2017<br />
33 % 19 % 42 % 6 %<br />
Bund <strong>2019</strong><br />
7 % 47 %<br />
43 % 3 %<br />
Bund <strong>2019</strong><br />
47 % 13 % 37 % 3 %<br />
Anteil in Prozent der befragten Institutionen, 0% n = 153 (<strong>2019</strong>) 20% / n = 144 40% (2017) 60% 80% 100%<br />
Anteil in Prozent der befragten Institutionen, 0% n = 153 (<strong>2019</strong>) 20% / n = 144 40% (2017) 60% 80% 100%<br />
Wie sind im Vergleich zum vergangenen Jahr die derzeitigen Aussichten Ihrer Behörde zur<br />
Gewinnung von Personal für IT-Aufgaben?<br />
deutlich besser oder eher besser<br />
eher schlechter oder deutlich schlechter<br />
unverändert<br />
weiß nicht/keine Angabe<br />
Großstadt 2017<br />
Großstadt <strong>2019</strong><br />
Land 2017<br />
Land <strong>2019</strong><br />
Bund 2017<br />
Bund <strong>2019</strong><br />
0 % 29 % 71 %<br />
0 %<br />
10 % 14 % 76 % 0 %<br />
6 % 42 %<br />
51 % 1 %<br />
2 % 30 % 59 %<br />
9 %<br />
3 % 42 % 55 % 0 %<br />
7 % 30 %<br />
63 %<br />
0 %<br />
Anteil in Prozent der befragten Institutionen, 0% n = 153 20% (<strong>2019</strong>) / n = 144 40% (2017) 60% 80% 100%<br />
13
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Fachliche Herausforderungen<br />
Wie in den letzten Studien haben wir die Fachbehörden aller Verwaltungsebenen<br />
gefragt, welche fachlichen Herausforderungen sie zurzeit beschäftigen.<br />
Auch wenn sich im Detail Unterschiede bei Bund, Ländern und Großstädten in der<br />
Gewichtung ergeben, werden einige Themen über alle Ebenen hinweg als besondere<br />
Herausforderungen wahrgenommen.<br />
Die Automatisierung von Geschäftsprozessen im Sinne der elektronischen Vorgangsbearbeitung<br />
ist für 28 % aller Befragten eine Top-Herausforderung. Damit ist sie gleichauf<br />
mit der Herausforderung einer Bereitstellung innovativer Online-Services für Bürger,<br />
Bürgerinnen und Unternehmen, die ebenfalls 28 % der Befragten als Top-Herausforderung<br />
betrachten. Die Integration elektronischer Zugänge zu Fachverfahren von Bürgern und<br />
Unternehmen bewerten 24 % der Befragten als Top-Herausforderung. Diese Befragungsergebnisse<br />
weisen auf die hohe Relevanz des OZG für Vertreter aller Verwaltungsebenen.<br />
Das gilt insbesondere für die Einführung der E-Akte. Sie ist hinsichtlich der reinen<br />
elektronischen Führung von Akten für 37 % der Interviewpartner aus Bund, Ländern<br />
und Großstädten die am häufigsten genannte Top-Herausforderung. Auf Bundesebene<br />
steht die Einführung der E-Akte unverändert an zweiter Stelle der Top-Herausforderungen.<br />
In den Ländern nennen 35 % die elektronische Aktenführung als<br />
Top-Thema. Überdies stieg der Anteil derjenigen, welche die E-Akte als mittlere<br />
Herausforderung wahrnehmen, auf 46 %.<br />
Zudem sehen 57 % der Vertreter von Großstädten die elektronische Aktenführung als<br />
Top-Herausforderung. Hier zeigt sich besonders deutlich: Städte schaffen nun verstärkt<br />
die notwendigen Voraussetzungen für die Einführung einer elektronischen Verwaltung<br />
für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen und treiben die Umsetzung voran.<br />
Auch die Einführung der elektronischen Archivierung avancierte häufig zur Top-Herausforderung,<br />
was diesen Eindruck weiter verstärkt. Steht doch die elektronische Archivierung<br />
in engem Zusammenhang mit der Einführung von E-Akten. Von den befragten<br />
Behördenvertretern in Großstädten haben 33 % (2017: 19 %) dies als Top-Herausforderung<br />
genannt. Auf Bundesebene sehen immerhin 17 % und auf Landesebene 22 % der<br />
Befragten die elektronische Archivierung als Top-Herausforderung.<br />
Worin bestehen für Ihre Institution derzeit die wesentlichen fachlichen Herausforderungen (<strong>2019</strong>)?<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Mittelgroße<br />
Herausforderung<br />
Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />
Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />
Bereitstellung innovativer Onlineservices<br />
für Bürger und Unternehmen<br />
Integration elektronischer Zugänge zu Fachverfahren<br />
für Bürger und Unternehmen<br />
Elektronische Archivierung<br />
Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />
politischen Entscheidungen<br />
Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />
Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />
und Behörden<br />
Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen<br />
Stichwort „open data“<br />
Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />
fachlicher Seite und IT<br />
Eher keine<br />
Herausforderung<br />
37 % 46 % 16 %<br />
28 % 58 % 14 %<br />
28 % 50 % 22 %<br />
24 % 55 % 21 %<br />
22 % 51 % 27 %<br />
17 %<br />
59 % 24 %<br />
16 % 74 % 10 %<br />
15 % 68 % 17 %<br />
12 % 50 % 38 %<br />
9 % 56 % 35 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 153<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
14
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Das Bereitstellen innovativer Online-Services bewerten 52 % der Vertreter von<br />
Großstädten als Top-Herausforderung; auf Landesebene ist dieses Thema für 29 %<br />
(2017: 13 %) eine Top-Herausforderung; bei den Vertretern von Bundesbehörden sind<br />
es unverändert 7 %. Ähnlich wie 2017 betrachten 62 % der Bundesbehörden diese<br />
Aufgabe als mittlere Herausforderung.<br />
Für die Einführung einer elektronischen Vorgangsbearbeitung zeigt sich ein differenziertes<br />
Bild auf Bundes- und Länderebene im Vergleich zu Großstädten. Für insgesamt<br />
28 % der Befragten (2017: 31 %) ist dies eine Top-Herausforderung. Bei den Vertretern<br />
der Bundesbehörden sind es 37 % (2017: 26 %), auf Ebene der Großstädte sind es<br />
43 % (2017: 24 %) und bei den Befragten der Landesebenen sind es 23 % (2017: 35 %)<br />
der Landesbehörden.<br />
Der hohe Wert der Integration elektronischer Zugänge zu Fachverfahren für Bürgerinnen,<br />
Bürger und Unternehmen verdeutlicht ebenfalls die Wichtigkeit des OZG für den<br />
weiteren Ausbau der elektronischen Verwaltungsarbeit. Für insgesamt 24 % (2017:<br />
16 %) der Befragten ist dies eine Top-Herausforderung. Auch hier zeigt sich: Der elektronische<br />
Zugang zu Fachverfahren hat für Großstädte und Länder mehr Gewicht als für<br />
Bundesbehörden. So ist die Integration von Zugängen eine Top-Herausforderung für<br />
33 % der Vertreter der Großstädte (2017: 29 %), für 25 % der Landesverwaltungen<br />
(2017: 13 %), aber nur für 14 % der Bundesbehörden (2017: 17 %).<br />
Politische Entscheidungen umzusetzen bleibt für Bundesbehörden im Unterschied zu<br />
Landesbehörden oder Großstadt-Behörden eine der drei Top-Herausforderungen. So<br />
mussten 27 % (2017: 29 %) der Bundesbehörden kurzfristig sich ändernde gesetzliche<br />
Vorgaben in IT-unterstützte Verwaltungsabläufe umsetzen. 16 % der Landesbehörden<br />
(2017: 22 %) und 10 % der Behörden von Großstädten (2017: 10 %) bezeichnen dies<br />
ebenfalls als Herausforderung.<br />
Neben dem Bund haben mittlerweile auch viele Bundesländer E-Government-Gesetze<br />
verabschiedet oder entsprechende Regelungen auf dem Wege der Verwaltungsverordnungen<br />
in Kraft gesetzt. Ein Bestandteil ist dabei die Verpflichtung zur elektronischen<br />
Aktenführung. Diese anspruchsvolle Maßnahme soll für Bundesbehörden bereits 2022<br />
umgesetzt sein. Dazu kommt: Das Onlinezugangsgesetz vom 14. August 2017 (OZG)<br />
verpflichtet die Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen, ihre Dienstleistungen<br />
bis zum 31.12.2022 auch online anzubieten. Folgerichtig befassen sich die unmittelbar<br />
Betroffenen mit diesen Regelungen, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.<br />
Die E-Akte ist auch eine wichtige Grundlage für die umzusetzende Online-Bereitstellung<br />
von Dienstleistungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen. Daher ist es nicht<br />
überraschend, dass insbesondere Großstädte die Einführung der E-Akte und damit<br />
verbunden die elektronische Archivierung vorantreiben.<br />
15
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Worin besteht für Ihre Institution derzeit die Top-Herausforderung in fachlicher Hinsicht?<br />
(Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Worin besteht für Ihre Institution derzeit die Top-Herausforderung in fachlicher Hinsicht?<br />
(Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Top-Herausforderung<br />
2017<br />
Top-Herausforderung<br />
2015<br />
Bund<br />
Land<br />
Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />
Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />
Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />
politischen Entscheidungen<br />
Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />
und Behörden<br />
Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen<br />
Stichwort „open data“<br />
Elektronische Archivierung<br />
Integration elektronischer Zugänge zu<br />
Fachverfahren für Bürger und Unternehmen<br />
Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />
Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />
fachlicher Seite und IT<br />
Bereitstellung innovativer Online-Services<br />
für Bürger und Unternehmen<br />
6 %<br />
0 %<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
7 %<br />
6 %<br />
k. A.<br />
13 %<br />
13 %<br />
13 %<br />
21 %<br />
20 %<br />
17 %<br />
14 %<br />
17 %<br />
7 %<br />
13 %<br />
7 %<br />
7 %<br />
14 %<br />
26 %<br />
27 %<br />
30 %<br />
32 %<br />
32 %<br />
27 %<br />
29 %<br />
26 %<br />
33 %<br />
37 %<br />
Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />
Bereitstellung innovativer Online-Services<br />
für Bürger und Unternehmen<br />
Integration elektronischer Zugänge zu<br />
Fachverfahren für Bürger und Unternehmen<br />
Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />
Elektronische Archivierung<br />
Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />
Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />
politischen Entscheidungen<br />
Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />
und Behörden<br />
Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen<br />
Stichwort „open data“<br />
Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />
fachlicher Seite und IT<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
13 %<br />
13 %<br />
18 %<br />
22 %<br />
29 %<br />
35 %<br />
42 %<br />
23 %<br />
35 %<br />
30 %<br />
22 %<br />
19 %<br />
20 %<br />
16 %<br />
22 %<br />
13 %<br />
18 %<br />
18 %<br />
10 %<br />
11 %<br />
8 %<br />
8 %<br />
8 %<br />
13 %<br />
25 %<br />
32 %<br />
35 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015). n = 30-31 (2017).<br />
n = 29-30 (<strong>2019</strong>).<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Länderebene, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 75-77 (2015). n = 89-92 (2017).<br />
n = 95-102 (<strong>2019</strong>).<br />
0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444% 50,000000% 0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />
16
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Worin besteht für Ihre Institution derzeit die Top-Herausforderung in fachlicher Hinsicht?<br />
(Großstädte Behörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Wurde die E-Akte in Ihrer Behörde bereits umgesetzt?<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Top-Herausforderung<br />
2017<br />
Top-Herausforderung<br />
2015<br />
Bereits umgesetzt<br />
Diskutiert<br />
Derzeit in der Umsetzung<br />
Weder noch<br />
Geplant für die<br />
nächsten zwei Jahre<br />
Weiß nicht / keine Angabe<br />
Großstadt<br />
Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />
Bereitstellung innovativer Online-Services<br />
für Bürger und Unternehmen<br />
Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />
Integration elektronischer Zugänge zu<br />
Fachverfahren für Bürger und Unternehmen<br />
Elektronische Archivierung<br />
Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />
und Behörden<br />
Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />
k. A.<br />
5%<br />
k. A.<br />
9 %<br />
15 %<br />
10 %<br />
10 %<br />
14 %<br />
33 %<br />
27 %<br />
24 %<br />
27 %<br />
24 %<br />
18%<br />
19 %<br />
33 %<br />
29 %<br />
33 %<br />
43 %<br />
52 %<br />
57 %<br />
Großstadt 2017<br />
Großstadt <strong>2019</strong><br />
Land 2017<br />
Land <strong>2019</strong><br />
Bund 2017<br />
Bund <strong>2019</strong><br />
19 % 67 % 9 % 5 %<br />
33 % 53 % 14 % 0 %<br />
25 % 36 % 18 % 14 % 7 %<br />
33 % 31 % 23 % 8 % 4 % 1%<br />
35 % 39 % 16 % 10 %<br />
40 % 40 % 13 % 7 %<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Anteile in Prozent der befragten Behörden, n = 144 (2017), n = 153 (<strong>2019</strong>)<br />
Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />
fachlicher Seite und IT<br />
k. A.<br />
14 %<br />
10 %<br />
Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />
politischen Entscheidungen<br />
0%<br />
10 %<br />
10 %<br />
Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen,<br />
Stichwort „open data“<br />
10 %<br />
9 %<br />
24 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 10-11 (2015). n = 20-21 (2017). n = 20-21 (<strong>2019</strong>).<br />
0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />
17
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
In welchem Bereich oder welchen Bereichen setzen Sie die E-Akte bereits ein oder planen,<br />
sie einzusetzen?<br />
Herausforderungen durch OZG<br />
Bund<br />
Land<br />
Für allgemeine Verwaltungsaufgaben<br />
ja<br />
Großstadt<br />
86 %<br />
90 %<br />
86 %<br />
Im August 2017 ist ein Gesetz in Kraft getreten, dass die Digitalisierung der Verwaltung<br />
weiter voranbringen soll: Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen<br />
(Onlinezugangsgesetz – OZG) sieht vor, dass bis Ende 2022 insgesamt<br />
575 Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen über Portale digital und<br />
online verfügbar sind und dass diese Portale zu einem Verbund zusammengefasst sind.<br />
Die Umsetzung erfolgt entlang von sog. Lebenslagen arbeitsteilig durch die Länder. Die<br />
jeweils entwickelten Dienste sollen dann andere Bundesländer übernehmen können –<br />
trotz der (noch) teils unterschiedlich geregelten Verwaltungsverfahren.<br />
Nur wenige der befragten Behörden gehen derzeit davon aus, dass die Umsetzung der<br />
Verwaltungsleistungen in dem geplanten Zeitraum möglich sein wird. Dieser Befund<br />
Im Rahmen von Fachverfahren<br />
ja<br />
79 %<br />
75 %<br />
gibt keinen Hinweis darauf, wie erfolgreich das OZG sein wird. Er zeigt nur die eher geringe<br />
Zuversicht der Behörden, das gesetzte Ziel tatsächlich zu erreichen.<br />
86 %<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen, die E-Akte-Projekte mindestens in Planung haben, n = 138<br />
18
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Was schätzen Sie: Ist der Anteil an Verwaltungsleistungen, die Ihre Behörde in den nächsten<br />
zwei Jahren, also bis Anfang 2021, digital anbieten wird, weniger als 25 %, zwischen 25 –50 %,<br />
zwischen 50 –75 % oder mehr als 75 %?<br />
Bund<br />
Land<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen, n = 147<br />
< 25 %<br />
25–50 %<br />
50–75 %<br />
> 75 %<br />
Weiß nicht / keine Angabe<br />
Großstadt<br />
11 %<br />
10 %<br />
10 %<br />
11 %<br />
11 %<br />
14 %<br />
11 %<br />
8 %<br />
0 %<br />
33 %<br />
39 %<br />
33 %<br />
33 %<br />
31 %<br />
43 %<br />
0,000000% 6,666667% 13,333333% 20,000000% 26,666667% 33,333333% 40,000000% 46,666667% 53,333333%<br />
IT-Herausforderungen<br />
Auf allen Ebenen bewerten die Befragten das Thema „IT-und Datensicherheit“ als die<br />
größte Herausforderung der kommenden zwei Jahre. Dies sehen 37 % der befragten<br />
Bundesbehörden, 41 % der befragten Landesbehörden und 33 % der befragten Großstädte<br />
so. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Sicherheitsmeldungen des BSI die<br />
Befragten für das Thema weiter sensibilisiert haben. So warnte das BSI im Dezember<br />
2018 vor großen Schäden durch Malware für Unternehmen, Behörden und Privatanwender.<br />
Der BSI-Präsident Arne Schönbohm forderte dazu auf, die IT-Infrastruktur und<br />
insbesondere die kritischen Geschäftsprozesse vor dieser Bedrohung zu schützen und<br />
die IT-Sicherheitsmaßnahmen angemessen auszubauen.<br />
Obwohl der Wert der Top-Herausforderung „IT-Sicherheit“ im Vergleich zur Umfrage<br />
2017 auf allen Ebenen um durchschnittlich 15 % gefallen ist, steht er dennoch weiter<br />
an erster Stelle. Hintergrund ist, dass in den vergangen zwei Jahren alle Ebenen massive<br />
Anstrengungen unternommen haben, um die IT- und Datensicherheit zu erhöhen.<br />
So hat die Bundesebene beispielsweise die Entwicklung eines sicheren Bundesclients<br />
initiiert, der die hohen Anforderungen des BSI erfüllen wird. Zudem bietet die anstehende<br />
Umstellung des Windows Betriebssystems und die damit einhergehende Modernisierung<br />
vieler Anwendungen und Fachverfahren die Möglichkeit, IT- und Datensicherheit<br />
zu erhöhen.<br />
Die Top-Herausforderung „Erhöhung der Usability digitaler Prozesse (intern sowie für<br />
Bürger/Unternehmen)“ stufen alle Befragten als sehr hoch ein. So liegt der Wert bei den<br />
Bundesbehörden bei 17 %, bei den Landesbehörden bei 12 % und bei den Großstädten<br />
sogar bei 29 %. Zieht man die Werte für die mittelgroße Herausforderung hinzu, liegt diese<br />
Herausforderung auf Platz 2. Daran lässt sich erkennen, wie wichtig es für alle Ebenen<br />
ist, Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen benutzerfreundliche, verständliche Anwendungen<br />
und Services zu bieten. Offensichtlich bewerten Großstädte diese Herausforderung<br />
mit dem zweiten Platz, da viele Referate direkten Kontakt zur Bevölkerung haben<br />
und dort der Wunsch, Behördengänge online zu erledigen, weit verbreitet ist.<br />
19
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Bei den Bundesbehörden steht die „Konsolidierung heterogener IT-Landschaften im<br />
eigenen Hause“ mit 20 % als Top-Herausforderung an zweiter Stelle. Für die Landesbehörden<br />
und Großstädte hingegen hat diese Herausforderung mit 10 % und 5 % nur<br />
eine geringe Bedeutung. Dies ist evtl. darauf zurückzuführen, dass auf Bundesebene<br />
viele individuelle Fachanwendungen entwickelt wurden, die auf unterschiedlichen<br />
Plattformen zu betreiben sind. Deshalb ist hier das Bestreben nach Vereinheitlichung<br />
sehr hoch.<br />
Die Top-Herausforderung „Entwicklung von Fachanwendungen“ ist bei den Landesbehörden<br />
mit 17 % auf Platz 2, während sie bei den Bundesbehörden mit 13 % auf Platz 5<br />
und bei den Großstädten mit 5 % auf dem letzten Platz liegt.<br />
Der Schutz der digitalen Souveränität gegen ausländische<br />
Cloud-Anbieter ist die Herausforderung für die öffentliche IT.<br />
Dr. Johann Bizer, Vorsitzender des Vorstands, Dataport AöR<br />
Welche Herausforderungen sind in den kommenden zwei Jahren die wichtigsten für die IT in<br />
Ihrem Haus? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Bund<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Mittelgroße Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />
Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />
im eigenen Hause<br />
Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />
(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />
Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />
von Prozessen<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />
Einführung neuer IT-Lösungen<br />
Entwicklung von Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Nutzung von Cloud-Technologien<br />
Betrieb von Fachanwendungen<br />
Eher keine Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
37 % 53 % 10 %<br />
20 % 37 % 43 %<br />
17 % 80 % 3 %<br />
17 % 57 % 26 %<br />
14 % 69 % 17 %<br />
13 %<br />
70 % 17 %<br />
13 % 60 % 27 %<br />
7 % 63 % 30 %<br />
3 % 60 % 37 %<br />
Fehlende finanzielle Ressourcen<br />
3 % 47 % 50 %<br />
Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />
Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />
und Unternehmen<br />
3 % 35 % 62 %<br />
0 % 60 % 40 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 29-30<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
20
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Herausforderungen sind in den kommenden zwei Jahren die wichtigsten für die IT in<br />
Ihrem Haus? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Welche Herausforderungen sind in den kommenden zwei Jahren die wichtigsten für die IT in<br />
Ihrem Haus? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Mittelgroße Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Eher keine Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Mittelgroße Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Eher keine Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Land<br />
IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />
Entwicklung von Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />
und Unternehmen<br />
Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />
(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />
Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />
von Prozessen<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />
Einführung neuer IT-Lösungen<br />
Betrieb von Fachanwendungen<br />
Fehlende finanzielle Ressourcen<br />
Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />
im eigenen Hause<br />
Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />
Nutzung von Cloud-Technologien<br />
41 % 53 % 6 %<br />
17 % 54 % 29 %<br />
17 % 43 % 40 %<br />
13 % 63 % 24 %<br />
12 % 74 % 14 %<br />
12 %<br />
72 % 16 %<br />
12 % 63 % 25 %<br />
11 % 60 % 29 %<br />
11 % 55 % 34 %<br />
10 % 42 % 48 %<br />
6 % 50 % 44 %<br />
3 % 47 % 50 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 92-102<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Großstadt<br />
IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />
Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />
(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />
Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />
von Prozessen<br />
Nutzung von Cloud-Technologien<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />
Einführung neuer IT-Lösungen<br />
Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />
und Unternehmen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Betrieb von Fachanwendungen<br />
Fehlende finanzielle Ressourcen<br />
Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />
im eigenen Haus<br />
Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />
Entwicklung von Fachanwendungen<br />
33 % 53 % 14 %<br />
29 % 71 %<br />
29 % 66 % 5 %<br />
29 % 61 % 10 %<br />
19 % 62 % 19 %<br />
10 %<br />
80 % 10 %<br />
10 % 61 % 29 %<br />
10 % 57 % 33 %<br />
10 % 38 % 52 %<br />
5 % 57 % 38 %<br />
5 % 33 % 62 %<br />
5 % 32 % 63 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine<br />
0%<br />
Angabe‘, n =<br />
20%<br />
19-21<br />
40% 60% 80% 100%<br />
0 %<br />
21
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Veränderungen der Top-Herausforderungen in den vergangenen Jahren<br />
Was ist in den kommenden zwei Jahren die Top-Herausforderung für die IT in Ihrem Haus?<br />
(Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Ein Vergleich der Werte der TOP-Herausforderungen aller Ebenen während der Jahre<br />
2015 bis <strong>2019</strong> zeigt: Die Bewertung der Top-Herausforderung IT-Sicherheit hat sich<br />
leicht abgeschwächt. Der Spitzenwert von circa 52 % bei IT-Sicherheit im Jahr 2017<br />
ist vermutlich auf besondere Ereignisse im Befragungszeitraum zurückzuführen.<br />
Die Priorität der Top-Themen Usability und Standardisierung/Automatisierung ist<br />
auf Bundes- und Landes-Ebenen weitgehend stabil geblieben. Ausnahme sind die<br />
Großstädte, die bei diesen Themen signifikante Steigerungen erzielten.<br />
Bei den Herausforderungen „Fehlende finanzielle Ressourcen“ und „Hohe Verfügbarkeit<br />
von Services“ sind auf allen Verwaltungsebenen die Werte über den Zeitraum<br />
2015 bis <strong>2019</strong> stetig gesunken. Diese Themen scheinen nur noch geringe Herausforderungen<br />
für die Behörden darzustellen.<br />
Automation hat vor dem Hintergrund des demografischen<br />
Wandels große Bedeutung, um in Zukunft die Menge der<br />
Aufgaben überhaupt noch erledigen zu können.<br />
Bund<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Top-Herausforderung<br />
2017<br />
IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />
Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />
im eigenen Hause<br />
Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />
(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />
Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />
von Prozessen<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />
Einführung neuer IT-Lösungen<br />
Entwicklung von Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Nutzung von Cloud-Technologien<br />
Betrieb von Fachanwendungen<br />
Top-Herausforderung<br />
2015<br />
10 %<br />
20 %<br />
17 %<br />
10 % 18 %<br />
27 %<br />
17 %<br />
26 %<br />
13 %<br />
14 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
13 %<br />
10 %<br />
23 %<br />
13 %<br />
26 %<br />
18 %<br />
7 %<br />
17 %<br />
k. A.<br />
3 %<br />
13 %<br />
22 %<br />
37 %<br />
43 %<br />
52 %<br />
Jörn Riedel, CIO, Amt für IT und Digitalisierung, Senatskanzlei Hansestadt Hamburg<br />
Fehlende finanzielle Ressourcen<br />
3 %<br />
0 %<br />
9 %<br />
Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />
3 %<br />
0 %<br />
17 %<br />
Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />
und Unternehmen<br />
0 %<br />
7 %<br />
22 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015). n = 29-31 (2017).<br />
n = 29-30 (<strong>2019</strong>).<br />
0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />
22
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Was ist in den kommenden zwei Jahren die Top-Herausforderung für die IT in Ihrem Haus?<br />
(Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Was ist in den kommenden zwei Jahren die Top-Herausforderung für die IT in Ihrem Haus?<br />
(Großstädte im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Top-Herausforderung<br />
2017<br />
Top-Herausforderung<br />
2015<br />
Top-Herausforderung<br />
<strong>2019</strong><br />
Top-Herausforderung<br />
2017<br />
Top-Herausforderung<br />
2015<br />
Land<br />
IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />
Entwicklung von Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />
und Unternehmen<br />
Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />
(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />
Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />
von Prozessen<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />
Einführung neuer IT-Lösungen<br />
Betrieb von Fachanwendungen<br />
17 %<br />
11 %<br />
13 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
13 %<br />
17%<br />
26 %<br />
36 %<br />
41 %<br />
53 %<br />
Großstadt<br />
IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />
Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />
(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />
Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />
von Prozessen<br />
Nutzung von Cloud-Technologien<br />
5 %<br />
k. A.<br />
10 %<br />
18 %<br />
10 %<br />
9 %<br />
18 %<br />
Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />
19 %<br />
24 %<br />
Einführung neuer IT-Lösungen<br />
12 12 %<br />
8 %<br />
9 %<br />
12 %<br />
Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />
10 %<br />
12%<br />
und Unternehmen<br />
10 %<br />
13 %<br />
12 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
10 %<br />
17 %<br />
9 %<br />
11 %<br />
10 %<br />
Betrieb von Fachanwendungen<br />
10 %<br />
0 %<br />
29 %<br />
29 %<br />
29 %<br />
33 %<br />
36 %<br />
52 %<br />
45 %<br />
Fehlende finanzielle Ressourcen<br />
11 % 18 %<br />
23 %<br />
12 % 20 % 10 %<br />
Fehlende finanzielle Ressourcen<br />
24 %<br />
36 %<br />
Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />
im eigenen Hause<br />
Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />
Nutzung von Cloud-Technologien<br />
10 %<br />
Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />
5 %<br />
12 %<br />
10 %<br />
14 % im eigenen Hause<br />
9v%<br />
6 %<br />
5 %<br />
6 %<br />
Fehlendes IT-Gesamtkonzept 5v%<br />
7 % 0 %<br />
5 %<br />
3 %<br />
3 %<br />
k. A.<br />
Entwicklung von Fachanwendungen<br />
5 %<br />
0 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 75-77 (2015). n = 87-91 (2017).<br />
n = 92-102 (<strong>2019</strong>).<br />
0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 11 (2015). n = 20-21 (2017).<br />
n = 19-21 (<strong>2019</strong>).<br />
0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />
23
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Aktuelle und geplante Verlagerung von<br />
IT-Dienstleistungen<br />
Die Behörden aller Verwaltungsebenen nutzen die Serviceangebote von IT-DLZ, um<br />
ihre interne IT zu verschlanken, Prozesse effizienter zu gestalten und um IT-Verfügbarkeit<br />
und IT-Sicherheit zu gewährleisten. Externe Dienstleister liefern vornehmlich das<br />
technische Wissen und zunehmend methodisches Know-how für die Durchführung der<br />
IT-Projekte.<br />
Im Rahmen der Befragung haben wir untersucht, wie sich die Zusammenarbeit<br />
zwischen Behörden und IT-DLZ aktuell gestaltet. Dabei haben wir für verschiedene<br />
Dienstleistungsarten erfasst, inwieweit diese verlagert oder intern erbracht werden.<br />
Mehrfachnennungen waren möglich, da in vielen Behörden einzelne Dienstleistungen<br />
von IT-DLZ, von anderen externen Dienstleistern oder intern erbracht werden.<br />
Welche der folgenden Leistungen erbringt Ihre Fachbehörde momentan intern oder bezieht sie<br />
extern von IT-Dienstleistungszentren oder anderen Partnern? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Bund<br />
Durch andere<br />
externe Partner<br />
erbracht<br />
Durch IT-DLZ erbracht<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
User Help Desk/Support<br />
Storage und Archivierung<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
23 %<br />
23 %<br />
20 %<br />
53 %<br />
47 %<br />
60 %<br />
27 %<br />
40 %<br />
53 %<br />
17 %<br />
23 %<br />
13 %<br />
10 %<br />
20 %<br />
7 %<br />
7 %<br />
Intern erbracht<br />
30 %<br />
30 %<br />
23 %<br />
67 %<br />
73 %<br />
73 %<br />
67 %<br />
73 %<br />
80 %<br />
83 %<br />
87 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 30<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />
24
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche der folgenden Leistungen erbringt Ihre Fachbehörde momentan intern oder bezieht sie<br />
extern von IT-Dienstleistungszentren oder anderen Partnern? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Welche der folgenden Leistungen erbringt Ihre Fachbehörde momentan intern oder bezieht sie<br />
extern von IT-Dienstleistungszentren oder andere Partnern? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />
Durch andere<br />
externe Partner<br />
erbracht<br />
Durch IT-DLZ erbracht<br />
Intern erbracht<br />
Durch andere<br />
externe Partner<br />
erbracht<br />
Durch IT-DLZ erbracht<br />
Intern erbracht<br />
Land<br />
Großstadt<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
38 %<br />
53 %<br />
72 %<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
33 %<br />
67 %<br />
57 %<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
61 %<br />
47 %<br />
53 %<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
52 %<br />
48 %<br />
62 %<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
54 %<br />
40 %<br />
59 %<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
52 %<br />
38 %<br />
67 %<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
20 %<br />
54 %<br />
72 %<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
24 %<br />
71 %<br />
81 %<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
19 %<br />
47 %<br />
69 %<br />
Storage und Archivierung<br />
14 %<br />
62 %<br />
57 %<br />
User Help Desk/Support<br />
12 %<br />
48 %<br />
73 %<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
14 %<br />
48 %<br />
71 %<br />
Storage und Archivierung<br />
12 %<br />
49 %<br />
62 %<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
10 %<br />
48 %<br />
81 %<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
8 %<br />
58 %<br />
60 %<br />
User Help Desk/Support<br />
10 %<br />
48 %<br />
71 %<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
7 %<br />
40 %<br />
65 %<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
5 %<br />
43 %<br />
62 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 94-101<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 21<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />
25
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Wie 2015 und 2017 zeigt sich, dass die Behörden die meisten IT-Aufgaben nach wie vor<br />
in hohem Maße selbst wahrnehmen. Beratungsunternehmen unterstützen als externe<br />
Partner vor allem in der technischen und methodischen Beratung und in der Entwicklung<br />
von Fachanwendungen. Beim Vergleich der Verwaltungsebenen zeigen sich Unterschiede<br />
in der Intensität der Verlagerung. Bei den Bundesbehörden ist der Anteil der IT-DLZ an den<br />
verschiedenen IT-Dienstleistungen nach wie vor relativ gering; die IT-Aufgaben werden<br />
überwiegend intern erbracht.<br />
Die befragten Landesbehörden nehmen Leistungen der ihnen zur Verfügung stehenden<br />
IT-DLZ deutlich stärker in Anspruch. Beispielsweise ist bei dem Betrieb der Netze, der<br />
Kommunikationsserver und zentralen Infrastruktur der Anteil der IT-DLZ höher als der<br />
interne Anteil.<br />
Bei den Großstädten fällt auf, dass die Entwicklung von Fachanwendungen überwiegend<br />
Beratungsunternehmen und IT-DLZ durchführen (33 % interne Erbringung).<br />
Möglicherweise ist dies ein Zeichen für Personalmangel, der insbesondere in der<br />
Softwareentwicklung Behörden zum Einsatz externer Berater zwingt.<br />
Entwicklung intern erbrachter IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Bundesbehörden)<br />
Bund<br />
Intern erbracht 2017 vs 2015<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
User Help Desk/Support<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Storage und Archivierung<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Intern erbracht <strong>2019</strong> vs 2017<br />
-31 %<br />
-2 %<br />
-3 %<br />
-4 %<br />
-17 %<br />
-8 %<br />
-9 %<br />
-11 %<br />
-5 %<br />
-14 %<br />
-17 %<br />
6 %<br />
3 %<br />
4 %<br />
0 %<br />
2 %<br />
k. A.<br />
12 %<br />
Abweichungen in Prozent, n = 30<br />
0% 6%<br />
12%18%24%30%36%42%48%54%60%<br />
26
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Entwicklung der durch DLZ erbrachten IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Bundesbehörden)<br />
Bund<br />
durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />
(nicht intern) 2017 vs 2015<br />
Storage und Archivierung<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
User Help Desk/Support<br />
Entwicklung der Fachanwendungen -15 %<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />
(nicht intern) <strong>2019</strong> vs 2017<br />
-12 %<br />
-11 %<br />
-12 %<br />
-8 %<br />
-2 %<br />
-8 %<br />
-2 %<br />
k. A.<br />
0 %<br />
1 %<br />
7 %<br />
6 %<br />
11 %<br />
10 %<br />
13 %<br />
20 %<br />
17 %<br />
Auffallend ist: Bei Bundesbehörden ist der Anteil der durch IT-DLZ erbrachten<br />
Leistungen beim Betrieb von Fachanwendungen und Infrastrukturen im Vergleich<br />
zu 2017 merklich gestiegen. Der Trend von 2015/2017 hat sich umgekehrt.<br />
Zunehmend beraten externe Unternehmen technisch und methodisch bei der<br />
Abwicklung von IT-Projekten; vor allem aber haben sie die Entwicklung von<br />
Fachanwendungen übernommen. Im Vergleich zu 2017 erbringen die IT-DLZ verstärkt<br />
Leistungen des User Help Desk/Support und betreiben Fachanwendungen,<br />
Mail-Server und Storage-Systeme.<br />
Abweichungen in Prozent, n = 30<br />
0% 8%<br />
4% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />
27
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Entwicklung intern erbrachter IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Landesbehörden)<br />
Entwicklung der durch DLZ erbrachten IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Landesbehörden)<br />
Intern erbracht 2017 vs 2015<br />
Intern erbracht <strong>2019</strong> vs 2017<br />
durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />
(nicht intern) 2017 vs 2015<br />
durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />
(nicht intern) <strong>2019</strong> vs 2017<br />
Land<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
Storage und Archivierung<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
User Help Desk/Support<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
-13 %<br />
-5 %<br />
-9 %<br />
-1 %<br />
-10 %<br />
-5 %<br />
-2 %<br />
-1 %<br />
-3 %<br />
-3 %<br />
-3 %<br />
12 %<br />
k. A.<br />
8 %<br />
3 %<br />
3 %<br />
10 %<br />
7 %<br />
Land<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
User Help Desk/Support<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Storage und Archivierung<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
-6 %<br />
-2 %<br />
-4 %<br />
-9 %<br />
-9 %<br />
k. A.<br />
8 %<br />
4 %<br />
5 %<br />
4 %<br />
5 %<br />
9 %<br />
4 %<br />
9 %<br />
3 %<br />
12 %<br />
13 %<br />
19 %<br />
Abweichungen in Prozent, n = 94-101<br />
0% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />
Abweichungen in Prozent, n = 94-101<br />
0% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />
28
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Die Befragung der Landesbehörden zeigt: Der Anteil, der durch IT-DLZ erbrachten<br />
Leistungen stieg in drei Bereichen. So haben IT-DLZ die Beschaffung von Hardware<br />
und Software, User Help Desk/Support und die Entwicklung von Fachanwendungen im<br />
Vergleich zu 2017 in größerem Umfang wahrgenommen. Den Betrieb der Fachanwendungen<br />
verantworten die Fachbehörden der Länder stärker als bisher selbst. Die methodische<br />
Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten hat sich, dem Trend seit 2015<br />
folgend deutlich von Fachbehörden und IT-DLZ auf externe Dienstleister verlagert.<br />
Entwicklung intern erbrachter IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Großstädte)<br />
Großstadt<br />
Intern erbracht 2017 vs 2015<br />
-20 %<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
User Help Desk/Support<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Storage und Archivierung<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
Intern erbracht <strong>2019</strong> vs 2017<br />
-19 %<br />
-11 %<br />
-15 %<br />
-10 %<br />
-11 %<br />
-10 %<br />
-10 %<br />
-14 %<br />
-1 %<br />
0 %<br />
k. A.<br />
7 %<br />
5 %<br />
10 %<br />
10 %<br />
8 %<br />
19 %<br />
Entwicklung der durch DLZ erbrachten IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Großstädte)<br />
durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />
(nicht intern) 2017 vs 2015<br />
Großstadt<br />
Bei den befragten Großstädten zeigt sich, dass diese verschiedene Aufgaben zunehmend<br />
an die IT-DLZ verlagern. Dies umfasst die Entwicklung der Fachanwendungen, User Help<br />
Desk/Support und die methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten. Die<br />
Fachbehörden übernehmen hingegen wieder stärker selbst die Beschaffung von Hardware<br />
und Software, den Betrieb ihrer Netze und zentralen Infrastrukturen sowie den Betrieb von<br />
Fachanwendungen.<br />
-14 %<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
User Help Desk/Support<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
Storage und Archivierung<br />
Betrieb der Fachanwendungen<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Abweichungen in Prozent, n = 21<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />
(nicht intern) <strong>2019</strong> vs 2017<br />
-13 %<br />
-3 %<br />
-3 %<br />
-3 %<br />
k. A.<br />
14 %<br />
14 %<br />
14 %<br />
7 %<br />
10 %<br />
5 %<br />
5 %<br />
5 %<br />
2 %<br />
5 %<br />
16 %<br />
26 %<br />
0% 8% 4% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />
Abweichungen in Prozent, n = 21<br />
0% 8% 4% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />
29
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Erfolgreiche Verlagerung von IT-Dienstleistungen<br />
Wurden in den vergangenen zwei Jahren Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ<br />
erfolgreich umgesetzt? (Bundesbehörden 2017/<strong>2019</strong> im Vergleich)<br />
Der hohe prozentuale Anteil an Bundesbehörden (63 %), die in den letzten zwei Jahren<br />
keine Verlagerungen an IT-Dienstleistungszentren geplant haben, ist fast identisch<br />
zum Vorbetrachtungszeitraum (65 %). Die Anzahl erfolgreicher Verlagerungen beim<br />
Bund hat um 9 % abgenommen, während die nicht erfolgreichen Verlagerungen in<br />
annähernd gleichem Maße zugenommen haben. Die Behörden in Ländern und Großstädten<br />
gaben mit 48 % und 57 % an, keine Verlagerung geplant zu haben. Dies<br />
bedeutet einen Rückgang von 14 % bzw. 9 % gegenüber dem Jahr 2017. Bei den<br />
Ländern überwiegt die Anzahl der erfolgreichen Verlagerungen. Bei den Großstädten<br />
sank der Anteil der erfolgreich verlagerten IT-Dienstleistungen sogar auf fast die<br />
Hälfte von 52 % (2017) auf 29 % (<strong>2019</strong>).<br />
Bund (<strong>2019</strong>)<br />
Bund (2017)<br />
Ja, sie wurden aus unserer Sicht<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
Die Umsetzung war nicht oder<br />
nur teilweise erfolgreich.<br />
17 %<br />
26 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Wir hatten keine Verlagerung<br />
an ein IT-DLZ geplant.<br />
63 %<br />
65 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, n = 30 (<strong>2019</strong>), 31 (2017)<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />
30
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Wurden in den vergangenen zwei Jahren Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ<br />
erfolgreich umgesetzt? (Großstädte 2017/<strong>2019</strong> im Vergleich)<br />
Wurden in den vergangenen zwei Jahren Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ<br />
erfolgreich umgesetzt? (Länderbehörden 2017/<strong>2019</strong> im Vergleich)<br />
Land (<strong>2019</strong>)<br />
Land (2017)<br />
Großstadt (<strong>2019</strong>)<br />
Großstadt (2017)<br />
Ja, sie wurden aus unserer Sicht<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
37 %<br />
48 %<br />
Ja, sie wurden aus unserer Sicht<br />
erfolgreich umgesetzt.<br />
29 %<br />
52 %<br />
Die Umsetzung war nicht oder<br />
nur teilweise erfolgreich.<br />
15 %<br />
18 %<br />
Die Umsetzung war nicht oder<br />
nur teilweise erfolgreich.<br />
0 %<br />
14 %<br />
Wir hatten keine Verlagerung<br />
an ein IT-DLZ geplant.<br />
34 %<br />
48 %<br />
Wir hatten keine Verlagerung<br />
an ein IT-DLZ geplant.<br />
48 %<br />
57 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, n = 102 (<strong>2019</strong>), 92 (2017)<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, n = 21 (<strong>2019</strong>), 21 (2017)<br />
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />
31
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Auf die Frage nach den Gründen für die Unzufriedenheit mit der Verlagerung haben wir<br />
nur wenige Antworten erhalten. Daher sind nur Tendenzaussagen möglich.<br />
Gründe für die Unzufriedenheit waren insbesondere die fehlende Servicequalität<br />
(Bundesbehörden, Landesbehörden), eine zu hohe Erwartungshaltung gegenüber<br />
den IT-Dienstleistungszentren (Bundesbehörden) und die Unterschätzung der Auswirkungen<br />
auf die eigene Organisation (Landesbehörden). Großstädte nannten als Grund<br />
vorrangig die verschobene Prioritätenlage innerhalb der Fachbehörde, gefolgt von dem<br />
unterschätztem zeitlichen und personellen Aufwand.<br />
Sind aus Ihrer Sicht die folgenden Gründe dafür relevant, dass Verlagerungen von IT-Dienstleistungen<br />
an IT-DLZ nicht oder nur teilweise erfolgreich umgesetzt wurden? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Sind aus Ihrer Sicht die folgenden Gründe dafür relevant, dass Verlagerungen von IT-Dienstleistungen<br />
an IT-DLZ nicht oder nur teilweise erfolgreich umgesetzt wurden? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Trifft voll zu Trifft eher/teilweise zu Trifft eher nicht/gar nicht zu<br />
Trifft voll zu Trifft eher/teilweise zu Trifft eher nicht/gar nicht zu<br />
Bund<br />
Das IT-DLZ konnte nicht die Servicequalität liefern,<br />
die wir brauchen.<br />
Wir haben den personellen Aufwand<br />
unterschätzt.<br />
Unsere Erwartungen an das<br />
IT-Dienstleistungszentrum waren zu hoch.<br />
In den letzten zwei Jahren haben sich in unserer<br />
Fachbehörde die Prioritäten verschoben.<br />
Wir haben den zeitlichen Aufwand<br />
unterschätzt.<br />
Wir haben den finanziellen Aufwand<br />
unterschätzt.<br />
Wir haben die Auswirkungen auf die eigene<br />
Organisation unterschätzt.<br />
Unsere Anforderungen waren nicht<br />
klar genug definiert.<br />
33 % 67 %<br />
33 % 50 % 17 %<br />
33 % 50 % 17 %<br />
17 % 83 %<br />
50 % 50 %<br />
33 % 67 %<br />
17 % 83 %<br />
17 % 83 %<br />
Land<br />
Das IT-DLZ konnte nicht die Servicequalität liefern,<br />
die wir brauchen.<br />
Wir haben die Auswirkungen auf die eigene<br />
Organisation unterschätzt.<br />
Unsere Erwartungen an das<br />
IT-Dienstleistungszentrum waren zu hoch.<br />
Wir haben den personellen Aufwand<br />
unterschätzt.<br />
Wir haben den zeitlichen Aufwand<br />
unterschätzt.<br />
Unsere Anforderungen waren nicht<br />
klar genug definiert.<br />
Wir haben den finanziellen Aufwand<br />
unterschätzt.<br />
In den letzten zwei Jahren haben sich in unserer<br />
Fachbehörde die Prioritäten verschoben.<br />
40 % 53 %<br />
27% 46 % 27 %<br />
20 % 40 %<br />
40 %<br />
20 % 40 %<br />
40 %<br />
7 %<br />
7 %<br />
7 %<br />
40 % 53 %<br />
33 % 60 %<br />
26 % 67 %<br />
40 % 60 %<br />
7 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, bei denen eine 0% Verlagerung 20% an ein IT-DLZ 40% nicht oder 60% nur teilweise 80% erfolgreich 100%<br />
war; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘; n = 6<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, bei denen eine 0% Verlagerung 20% an ein IT-DLZ 40% nicht oder 60% nur teilweise 80% erfolgreich 100%<br />
war; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘; n = 15<br />
32
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Bereiche werden in den kommenden zwei Jahren an IT-DLZ verlagert?<br />
Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />
IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Für die künftige Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ ergibt sich im Vergleich von<br />
Bund, Ländern und Großstädten ein differenziertes Bild. Die Bundesebene wird mit einer<br />
Erwartung von 50 % bis ca. 60 % vor allem infrastrukturnahe Leistungen, wie Netzbetrieb,<br />
Mail-Server-Betrieb, Hardware/Software-Beschaffung und Storage-Leistungen<br />
an IT-DLZ übergeben. Damit einher geht, dass mit einer Erwartung von 55 % die technische<br />
Beratung ebenfalls beim IT-DLZ gesucht wird. Anwendungsnahe Beratungen und<br />
Aufgaben, wie Entwicklung und Betrieb von Fachanwendungen, sind mit Erwartungen<br />
zwischen 24 % und 32 % deutlich geringer im Fokus einer Verlagerung an IT-DLZ.<br />
Sicher/Eher ja<br />
Bund<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von IT-Projekten<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Storage und Archivierung<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten<br />
User Help Desk/Support<br />
Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />
Betrieb aller Fachanwendungen<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
59 %<br />
55 %<br />
52 %<br />
50 %<br />
50 %<br />
43 %<br />
37 %<br />
32 %<br />
27 %<br />
24 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 29-30<br />
* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ konnte nur beantwortet werden, 0,000000% 7,777778%<br />
wenn 15,555556%<br />
‚Betrieb 23,333333%<br />
aller 31,111111%<br />
Fachanwendungen‘ 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />
als ‚eher nicht/<br />
sicher nicht‘ bewertet wurde<br />
33
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Die Landesebene plant mehr Leistungen an IT-DLZ zu übergeben als die Bundesebene.<br />
Die im Fokus stehenden Aufgaben sind jedoch ähnlich. Mit einer höheren Erwartung<br />
zwischen 60 % und 70 % sollen auch infrastrukturnahe Leistungen, wie Netzbetrieb,<br />
Mail-Server-Betrieb und Hardware/Software-Beschaffung übergeben werden. Die<br />
Erwartungswerte zwischen 55 % und 57 % für Storage-Leistungen sowie technische<br />
Beratung entsprechen in etwa denen auf Bundesebene. Eine Ausnahme auf Landesebene<br />
ist der Bereich User Help Desk mit 56 % (Land) im Vergleich zu 37 % (Bund). Im<br />
Vergleich zur Bundesebene zeigt sich auf Landesebene eine insgesamt bis etwa 20 %<br />
höhere Tendenz zur Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ.<br />
Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />
IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Land<br />
Sicher/Eher ja<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
70 %<br />
67 %<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von IT-Projekten<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten<br />
User Help Desk/Support<br />
Storage und Archivierung<br />
Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />
Betrieb aller Fachanwendungen<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
67 %<br />
57 %<br />
57 %<br />
56 %<br />
55 %<br />
44 %<br />
41 %<br />
35 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 91-98<br />
* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ konnte nur beantwortet werden, 0,000000% 7,777778%<br />
wenn 15,555556%<br />
‚Betrieb 23,333333%<br />
aller 31,111111%<br />
Fachanwendungen‘ 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />
als ‚eher nicht/<br />
sicher nicht‘ bewertet wurde<br />
34
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Bei den Großstädten ist der Trend zur Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ noch stärker<br />
ausgeprägt als auf Bundes- und Landesebene. Mit einer Erwartung von 75 % soll auch<br />
der Betrieb ausgewählter Fachanwendungen an IT-DLZ übergeben werden. Im Vergleich<br />
zum Land mit 44 % und dem Bund mit 32 % ist für ausgewählte Fachanwendungen der<br />
Wille der Großstädte etwa doppelt so groß, ausgewählte anwendungsnahe Leistungen<br />
an IT-DLZ zu verlagern. Im infrastrukturnahen Bereich sind die Werte von 67 % und 71 %<br />
für die Verlagerung von Storage-Leistungen sowie technischer Beratung mit dem hohen<br />
Niveau auf Landesebene vergleichbar.<br />
Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />
IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />
Großstadt<br />
Sicher/Eher ja<br />
Betrieb ausgewählter Fachanwendungen *<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von IT-Projekten<br />
75 %<br />
71 %<br />
Storage und Archivierung<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
User Help Desk/Support<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Betrieb aller Fachanwendungen<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
67 %<br />
60 %<br />
52 %<br />
52 %<br />
52 %<br />
43v%<br />
43 %<br />
38 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 20-21<br />
* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ konnte nur beantwortet werden, 0,000000% 7,777778%<br />
wenn 15,555556%<br />
‚Betrieb 23,333333%<br />
aller 31,111111%<br />
Fachanwendungen‘ 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />
als ‚eher nicht/<br />
sicher nicht‘ bewertet wurde (n=12).<br />
35
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />
IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Bundesbehörden im<br />
Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />
IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Länderbehörden im<br />
Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Sicher / Eher ja<br />
<strong>2019</strong><br />
Sicher / Eher ja<br />
2017<br />
Sicher / Eher ja<br />
2015<br />
Sicher / Eher ja<br />
<strong>2019</strong><br />
Sicher / Eher ja<br />
2017<br />
Sicher / Eher ja<br />
2015<br />
Bund<br />
Land<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Storage und Archivierung<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
User Help Desk/Support<br />
Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />
Betrieb aller Fachanwendungen<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
39 %<br />
59 %<br />
65 %<br />
55 %<br />
68 %<br />
57 %<br />
52 %<br />
65 %<br />
45 %<br />
50 %<br />
50 %<br />
50 %<br />
65 %<br />
43 %<br />
43 %<br />
37 %<br />
35 %<br />
27 %<br />
32 %<br />
27 %<br />
27 %<br />
29 %<br />
24 %<br />
23 %<br />
36 %<br />
48 %<br />
71 %<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
User Help Desk/Support<br />
Storage und Archivierung<br />
Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />
Betrieb aller Fachanwendungen<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
70 %<br />
68 %<br />
73 %<br />
67 %<br />
60 %<br />
65 %<br />
57 %<br />
60 %<br />
53 %<br />
57 %<br />
48 %<br />
41 %<br />
56 %<br />
47 %<br />
47 %<br />
44 %<br />
43 %<br />
67 %<br />
69 %<br />
70 %<br />
55 %<br />
66 %<br />
41 %<br />
56 %<br />
35 %<br />
38 %<br />
39 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015), n = 30-31 (2017), n =29-30 (<strong>2019</strong>)<br />
* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ nur, wenn ‚Betrieb aller Fachanwendungen‘ ‚eher nicht/sicher nicht‘<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 73-76 (2015), n = 85-89 (2017), n =91-98 (<strong>2019</strong>)<br />
* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ nur, wenn ‚Betrieb aller Fachanwendungen‘ ‚eher nicht/sicher nicht‘<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />
36
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände<br />
von IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Großstädte im<br />
Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Sicher / Eher ja<br />
<strong>2019</strong><br />
Sicher / Eher ja<br />
2017<br />
Sicher / Eher ja<br />
2015<br />
Großstadt<br />
Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />
Technische Beratung bei der Konzeption von<br />
IT-Projekten<br />
Storage und Archivierung<br />
Entwicklung der Fachanwendungen<br />
User Help Desk/Support<br />
Betreuung des Mail-Servers<br />
Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />
IT-Projekten<br />
Betrieb aller Fachanwendungen<br />
Beschaffung von Hardware und Software<br />
Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
27 %<br />
27 %<br />
42 %<br />
75 %<br />
71 %<br />
60 %<br />
64 %<br />
67 %<br />
60 %<br />
60 %<br />
53 %<br />
73 %<br />
52 %<br />
45 %<br />
52 %<br />
45 %<br />
36 %<br />
43 %<br />
40 %<br />
52 %<br />
58 %<br />
64 %<br />
43 %<br />
50 %<br />
36 %<br />
38 %<br />
55 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 11 (2015), n = 19-20 (2017), n =20-21 (<strong>2019</strong>)<br />
* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ nur, wenn ‚Betrieb aller Fachanwendungen‘ ‚eher nicht/sicher nicht‘<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />
37
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Ziele werden mit der Verlagerung von Leistungen an ein<br />
IT-DLZ verfolgt?<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
(Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
In der IT werden Leistungen in IT-DLZ verlagert, um die größten IT-Herausforderungen<br />
zu bewältigen. Dementsprechend lauten die drei Top-Ziele auf den Ebenen von<br />
Bundesbehörden, Landesbehörden und Großstädten:<br />
• IT-Sicherheit steigern:<br />
Top 1 bei Bundesbehörden, Landesbehörden und Großstädten<br />
• Prozessoptimierung, Standardisierung, Automatisierung:<br />
Top 2 bei Bundesbehörden, Top 3 bei Landesbehörden und Großstädten<br />
• Konzentration auf Kernaufgaben:<br />
Top 2 bei Landesbehörden und Großstädten, Top 4 bei Bundesbehörden<br />
Bund<br />
Zentrales Ziel<br />
Wichtiges Ziel<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
Höhere Innovationskraft<br />
60 % 35 %<br />
35 % 55 %<br />
32 % 42 %<br />
30 %<br />
60 %<br />
20 % 40 %<br />
15 % 40 %<br />
Kostensenkung<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
10 %<br />
10 %<br />
45 %<br />
40 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, in denen Leistungen 0% ganz 20% oder teilweise 40% durch ein 60% IT-DLZ erbracht 80% 100%<br />
werden, n = 19-20<br />
38
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
(Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
(Großstädte <strong>2019</strong>)<br />
Zentrales Ziel<br />
Wichtiges Ziel<br />
Zentrales Ziel<br />
Wichtiges Ziel<br />
Land<br />
Großstadt<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
62 % 32 %<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
63 % 13 %<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
48 % 37 %<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
44 % 19 %<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
37 % 41 %<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
38 % 50 %<br />
Kostensenkung<br />
28 %<br />
44 %<br />
Höhere Innovationskraft<br />
31 %<br />
38 %<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
28 %<br />
23 %<br />
40 %<br />
41 %<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
31 %<br />
25 %<br />
19 %<br />
31 %<br />
Höhere Innovationskraft<br />
22 %<br />
44 %<br />
Kostensenkung<br />
25 %<br />
25 %<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
10 %<br />
30 %<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
6 % 13 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, in denen Leistungen 0% ganz 20% oder teilweise 40% durch ein IT-DLZ 60% erbracht 80% werden, 100% Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder 0% teilweise 20% durch ein IT-DLZ 40% erbracht 60% werden, n 80% = 16 100%<br />
n = 115-123<br />
39
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Ziel Kostensenkung niedriger bewertet: Der Wert<br />
sank bei den Bundesbehörden von 39 % 2015 auf 10 % <strong>2019</strong>, bei den Landesbehörden<br />
von 33 % 2015 auf 28 % <strong>2019</strong> und bei den Großstädten von 78 % 2015 auf 25 % <strong>2019</strong>.<br />
Die Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ betrachten also vor allem Bundesbehörden<br />
und Großstädte weniger als Mittel der reinen Kostensenkung.<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
(Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Zentrales Ziel<br />
<strong>2019</strong><br />
Zentrales Ziel<br />
2017<br />
Zentrales Ziel<br />
2015<br />
Im Fokus stehen primär die Themen IT-Sicherheit, Standardisierung und Automatisierung<br />
sowie Innovationskraft und Verbesserung der Bürgerservices. Wichtig geworden ist die<br />
Fähigkeit, Prozessleistungen durch Standardisierung und Automatisierung zu verbessern<br />
– vor allem auf Landesebene: 37 % der befragten Landesbehörden gaben dies <strong>2019</strong> als<br />
zentrales Ziel an, 2015 waren es noch 25 %. Bei den Bundesbehörden ist die Veränderung<br />
gegenüber 2015 nicht signifikant, dennoch rangiert die Verbesserung der Prozessleistungen<br />
als zentrales Ziel für 35 % der Behörden auf Platz 2. Die Konzentration auf Kernaufgaben<br />
kommt bei Landesbehörden und Großstädten auf Platz 2, bei den Bundesbehörden<br />
liegt sie aber nur auf dem vierten Platz.<br />
Die Erhöhung der IT-Sicherheit steht auf allen Ebenen hinweg an erster Stelle der Ziele,<br />
welche die Behörden mit der Konsolidierung verfolgen. Allerdings hat sich die Bewertung<br />
verändert: Bei den Landesbehörden ist ihre Bedeutung von 49 % 2015 auf 62 % <strong>2019</strong><br />
gestiegen. Bei den Bundesbehörden ist die Veränderung wenig signifikant (2015:<br />
56 %, <strong>2019</strong>: 60 %) und für die Großstädte ist die Bedeutung sogar von 78 % 2015 auf<br />
63 % <strong>2019</strong> gesunken.<br />
Bund<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Kostensenkung<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
20 %<br />
18 %<br />
35 %<br />
32 %<br />
33 %<br />
32 %<br />
28 %<br />
30 %<br />
15 %<br />
26 %<br />
22 %<br />
10 %<br />
10 %<br />
11 %<br />
17 %<br />
32 %<br />
39 %<br />
60 %<br />
53 %<br />
56 %<br />
53 %<br />
44 %<br />
Anteile in Prozent der Institutionen des Bundes, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbracht werden; ohne ‚weiß<br />
nicht/keine Angabe‘, n = 18 (2015). n = 18-19 (2017). n = 19-20 (<strong>2019</strong>).<br />
0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />
40
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
(Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
(Großstädte im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Zentrales Ziel<br />
<strong>2019</strong><br />
Zentrales Ziel<br />
2017<br />
Zentrales Ziel<br />
2015<br />
Zentrales Ziel<br />
<strong>2019</strong><br />
Zentrales Ziel<br />
2017<br />
Zentrales Ziel<br />
2015<br />
Land<br />
Großstadt<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Kostensenkung<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
k. A.<br />
10 %<br />
10 %<br />
k. A.<br />
37 %<br />
25 %<br />
25 %<br />
28 %<br />
30 %<br />
33 %<br />
28 %<br />
21 %<br />
19 %<br />
23 %<br />
29 %<br />
22 %<br />
16 %<br />
16 %<br />
62 %<br />
56 %<br />
49 %<br />
48 %<br />
48 %<br />
51 %<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Kostensenkung<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
k. A.<br />
6 %<br />
8 %<br />
k. A.<br />
15 %<br />
44 %<br />
31 %<br />
38 %<br />
33 %<br />
31 %<br />
31 %<br />
33 %<br />
31 %<br />
25 %<br />
25 %<br />
38 %<br />
25 %<br />
38 %<br />
56 %<br />
63 %<br />
67 %<br />
77 %<br />
78 %<br />
78 %<br />
Anteile in Prozent der Institutionen der Länder, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbracht werden; ohne ‚weiß<br />
nicht/keine Angabe‘, n = 70-72 (2015). n = 80-82(2017). <strong>2019</strong>: n = 115-123<br />
0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbracht werden; ohne ‚weiß<br />
nicht/keine Angabe‘, n = 9 (2015). n = 12-13 (2017). n = 16 (<strong>2019</strong>)<br />
0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />
41
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Erfüllt das IT-DLZ die genannten Ziele?<br />
Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />
Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
In den befragten Bundesbehörden erzielen die Themen Erhöhung der IT-Sicherheit mit<br />
88 % voller und teilweiser Zufriedenheit sowie Standardisierung mit 87 % die höchsten<br />
Werte. Den niedrigsten Zufriedenheitswert erreicht der Bereich Services. Sowohl die<br />
Frage nach dem individuellen Zuschnitt der Services als auch nach der Verbesserung des<br />
Bürgerservice wird tendenziell negativ bewertet. Keine der befragten Bundesbehörden<br />
war mit der Individualisierung der Services voll zufrieden; immerhin waren 60 % teilweise<br />
zufrieden; Unzufriedenheit äußerten 40 %.<br />
Bund<br />
Voll zufrieden<br />
Teilweise zufrieden<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Kostensenkung<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
35 % 53 %<br />
25 % 58 %<br />
25 % 56 %<br />
25 % 38 %<br />
22 %<br />
19 %<br />
56 %<br />
69 %<br />
75 %<br />
60 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, in denen Leistungen 0% ganz oder 20% teilweise 40% durch ein IT-DLZ 60% erbacht 80% werden und 100%<br />
entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 19-20<br />
42
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Die Landesbehörden geben der Erhöhung der IT-Sicherheit mit 99 % die höchste Zufriedenheitswertung.<br />
Auf Platz zwei liegt anders als auf Bundesebene die Verbesserung<br />
des Bürgerservice mit 85 % voller oder teilweiser Zufriedenheit. Ebenso hoch ist die<br />
Zufriedenheit mit der Konzentration auf Kernaufgaben.<br />
Am wenigsten zufrieden sind die befragten Landesbehörden mit der erreichten Kostensenkung.<br />
Nur 12 % geben hier an, voll zufrieden zu sein; 35 % sind unzufrieden.<br />
Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />
Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Land<br />
Voll zufrieden<br />
Teilweise zufrieden<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Kostensenkung<br />
58 % 41 %<br />
41 % 43 %<br />
23 % 56 %<br />
23 %<br />
20 %<br />
16 %<br />
15 %<br />
12 %<br />
53 %<br />
43 %<br />
59 %<br />
69 %<br />
58 %<br />
Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />
Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />
Großstadt<br />
Voll zufrieden<br />
Teilweise zufrieden<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Kostensenkung<br />
10 %<br />
58 % 33 %<br />
33 % 67 %<br />
30 % 70 %<br />
25 %<br />
50 %<br />
77 %<br />
100 %<br />
88 %<br />
75 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder 0% teilweise 20% durch ein IT-DLZ 40% erbacht 60% werden und 80% 100%<br />
entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 3-13<br />
8 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, in denen Leistungen 0% ganz 20% oder teilweise 40% durch ein IT-DLZ 60% erbacht 80% werden und 100%<br />
entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 30-74<br />
43
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />
Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Bundesbehörden im<br />
Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />
Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Länderbehörden im<br />
Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Voll zufrieden<br />
<strong>2019</strong><br />
Voll zufrieden<br />
2017<br />
Voll zufrieden<br />
2015<br />
Voll zufrieden<br />
<strong>2019</strong><br />
Voll zufrieden<br />
2017<br />
Voll zufrieden<br />
2015<br />
Bund<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Kostensenkung<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
k. A.<br />
0 %<br />
0 %<br />
0 %<br />
0 %<br />
k. A.<br />
17 %<br />
13 %<br />
11 %<br />
25 %<br />
29 %<br />
35 %<br />
50 %<br />
44 %<br />
25 %<br />
33 %<br />
33 %<br />
25 %<br />
22 %<br />
19 %<br />
20 %<br />
25 %<br />
33 %<br />
50 %<br />
Land<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Kostensenkung<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
9 %<br />
23 %<br />
22 %<br />
23 %<br />
13 %<br />
20 %<br />
14 %<br />
14 %<br />
16 %<br />
17 %<br />
12 %<br />
15 %<br />
12 %<br />
18 %<br />
5 %<br />
41 %<br />
45 %<br />
48 %<br />
38 %<br />
58 %<br />
53 %<br />
65 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbacht werden<br />
und entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 6-10 (2015), n = 2-10 (2017), n = 8-17 (<strong>2019</strong>)<br />
0,000000% 7,777778% 15,555556% 23,333333% 31,111111% 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbacht werden und<br />
entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 34-50 (2015), n = 31-65 (2017), n = 30-74 (<strong>2019</strong>)<br />
0,000000% 7,777778% 15,555556% 23,333333% 31,111111% 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />
44
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />
Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Großstädte<br />
im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Voll zufrieden<br />
<strong>2019</strong><br />
Voll zufrieden<br />
2017<br />
Voll zufrieden<br />
2015<br />
Großstadt<br />
Erhöhung der IT-Sicherheit<br />
Die Services können individuell auf<br />
mich zugeschnitten werden<br />
Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />
Bestimmte Services sind sehr schnell<br />
verfügbar, wenn ich sie brauche<br />
Höhere Innovationskraft<br />
Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />
und Automatisierung<br />
Verbesserung der Bürgerservices /<br />
Schnellere Reaktionszeiten<br />
Kostensenkung<br />
33 %<br />
17 %<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
0 %<br />
10 %<br />
14 %<br />
30 %<br />
33 %<br />
25 %<br />
25 %<br />
8 %<br />
13 %<br />
29 %<br />
0 %<br />
11 %<br />
14 %<br />
36 %<br />
33 %<br />
43 %<br />
58 %<br />
64 %<br />
60 %<br />
86 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbacht werden und<br />
entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 6-7 (2015), n = 6-11 (2017), n = 3-13 (<strong>2019</strong>)<br />
0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />
45
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Faktoren erschweren die Verlagerung von IT-Leistungen an ein IT-DLZ?<br />
Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />
IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Die Frage nach den Hindernissen bei der Verlagerung von IT-Dienstleistungen liefert<br />
ähnliche Ergebnisse auf allen Verwaltungsebenen.<br />
Entscheidendes Hemmnis<br />
Wichtiges Hemmnis<br />
Die Bundesbehörden geben die richtige Priorisierung der Anforderungen zu 77 % als<br />
entscheidendes oder wichtiges Hemmnis an. Mit 73 % folgt die unklare Kommunikation<br />
zwischen Behörden.<br />
Nur wenige Befragte sehen fehlende IT-und Prozessstandards als Hindernis bei der<br />
Verlagerung von IT-Leistungen. Der fehlende Nachweis der Wirtschaftlichkeit ist das<br />
niedrigste Verlagerungshindernis.<br />
Bund<br />
Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />
mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />
Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />
Unklare Koordination zwischen Behörden<br />
Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />
37 % 40 %<br />
34 % 28 %<br />
33 % 40 %<br />
30 % 17 %<br />
Fehlende Service-Level-Agreements<br />
Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />
Fehlendes Lösungsangebot<br />
Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />
Unzureichende Servicequalität<br />
Fehlende Verrechnungsmodelle<br />
28 %<br />
28 %<br />
25 %<br />
23 %<br />
22 %<br />
21 %<br />
31 %<br />
28 %<br />
36 %<br />
27 %<br />
37 %<br />
31 %<br />
Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />
Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />
14 %<br />
4 %<br />
29 %<br />
25 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 27-30<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
46
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Die Landesbehörden führen ähnliche wesentliche Hindernisse wie die Bundesebene an:<br />
Bedenken gibt es mit 69 % ebenfalls bezüglich der Anforderungs-Priorisierung. Auffällig<br />
ist bei den Landesbehörden mit 71 % das fehlende Lösungsangebot der IT-DLZ. Als<br />
weitere wichtige Hemmnisse sehen sie mit 65 % die unklare Koordination zwischen<br />
Behörden und mit 62 % die unzureichende Servicequalität.<br />
.<br />
Auch die Großstädte sehen die Anforderungs-Priorisierung als wichtigstes Hemmnis;<br />
90 % der Befragten stufen dies als entscheidend oder wichtig ein. Unzureichende<br />
Service-Qualität und mangelndes Lösungsangebot folgen mit jeweils 85 %.<br />
Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />
IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />
Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />
IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />
Entscheidendes Hemmnis<br />
Wichtiges Hemmnis<br />
Entscheidendes Hemmnis<br />
Wichtiges Hemmnis<br />
Land<br />
Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />
mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />
25 % 44 %<br />
Großstadt<br />
Fehlendes Lösungsangebot<br />
45 % 40 %<br />
Unzureichende Servicequalität<br />
24 % 38 %<br />
Unzureichende Servicequalität<br />
30 % 55 %<br />
Unklare Koordination zwischen Behörden<br />
20 % 45 %<br />
Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />
30 % 15 %<br />
Fehlendes Lösungsangebot<br />
18 % 53 %<br />
Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />
mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />
25 % 65 %<br />
Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />
17 %<br />
23 %<br />
Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />
21 %<br />
26 %<br />
Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />
14 %<br />
34 %<br />
Unklare Koordination zwischen Behörden<br />
20 %<br />
40 %<br />
Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />
10 %<br />
32 %<br />
Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />
17 %<br />
33 %<br />
Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />
7 %<br />
42 %<br />
Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />
16 %<br />
47 %<br />
Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />
7 %<br />
32 %<br />
Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />
15 %<br />
60 %<br />
Fehlende Service-Level-Agreements<br />
6 %<br />
29 %<br />
Fehlende Service-Level-Agreements<br />
11 %<br />
53 %<br />
Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />
6 %<br />
16 %<br />
Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />
6 %<br />
47 %<br />
Fehlende Verrechnungsmodelle<br />
3 %<br />
9 %<br />
Fehlende Verrechnungsmodelle<br />
6 %<br />
33 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 89-97<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n= 17 - 20<br />
0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />
47
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />
IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />
IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis <strong>2019</strong><br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis 2017<br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis 2015<br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis <strong>2019</strong><br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis 2017<br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis 2015<br />
Bund<br />
Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />
mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />
Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />
k. A.<br />
37 %<br />
45 %<br />
34 %<br />
Land<br />
Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />
mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />
Unzureichende Servicequalität<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
25 %<br />
29 %<br />
24 %<br />
Unklare Koordination zwischen Behörden<br />
Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />
Fehlende Service-Level-Agreements<br />
Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />
Fehlendes Lösungsangebot<br />
19 %<br />
22 %<br />
33 %<br />
33 %<br />
39 %<br />
30%<br />
7 %<br />
22 %<br />
28 %<br />
27 %<br />
14 %<br />
28 %<br />
37 %<br />
14 %<br />
25 %<br />
37 %48<br />
%<br />
Unklare Koordination zwischen Behörden<br />
Fehlendes Lösungsangebot<br />
Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />
Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />
Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />
20 %<br />
27 %<br />
32 %<br />
18 %<br />
21 %<br />
23 %<br />
17 %<br />
16 %<br />
25 %<br />
14 %<br />
18%<br />
17 %<br />
10 %<br />
7 %<br />
12 %<br />
Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />
Unzureichende Servicequalität<br />
Fehlende Verrechnungsmodelle<br />
7 %<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
23 %<br />
30 %<br />
22 %<br />
21 %<br />
17 %<br />
30 %<br />
Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />
Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />
Fehlende Service-Level-Agreements<br />
7 %<br />
10 %16<br />
%<br />
7 %<br />
14 %<br />
15 %<br />
6 %<br />
9 %14<br />
%<br />
Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />
14 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />
6 %<br />
10 %16<br />
%<br />
Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />
4 %<br />
17 %<br />
Fehlende Verrechnungsmodelle<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015), n = 27-30 (2017),<br />
n = 27-30 (<strong>2019</strong>)<br />
0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />
22 %<br />
0,000000%<br />
3%<br />
8 %11<br />
%<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 72-75 (2015), n = 85-91 (2017),<br />
n = 89-97 (<strong>2019</strong>)<br />
8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />
48
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />
IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Großstädte im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />
Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen mit der IT-Konsolidierung Bund?<br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis <strong>2019</strong><br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis 2017<br />
Entscheidendes<br />
Hemmnis 2015<br />
Wir haben die Bundesbehörden befragt, ob sie selbst von der IT-Konsolidierung Bund betroffen<br />
gewesen sind und welche Erfahrungen sie mit den Aktivitäten bzw. der Mitwirkung<br />
an der IT-Konsolidierung Bund gemacht haben.<br />
Großstadt<br />
Fehlendes Lösungsangebot<br />
Unzureichende Servicequalität<br />
Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />
11 %<br />
27 %<br />
30 %<br />
k. A.<br />
k. A.<br />
30 %<br />
21 %<br />
36 %<br />
45 %<br />
Keine Berührungspunkte mit der IT-Konsolidierung Bund haben 27 % der Befragten.<br />
40 % der Bundesbehörden haben allerdings eine Zusammenarbeit mit dem ITZBund fest<br />
eingeplant und 33 % haben schon Teile ihrer eigenen IT zum ITZBund verlagert.<br />
Im Vergleich zu den Ergebnissen des Jahres 2017 zeigen sich nur leichte Verschiebungen.<br />
Die Anzahl der nicht Betroffenen ist um 4 % leicht gesunken.<br />
Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />
mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />
Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />
Unklare Koordination zwischen Behörden<br />
Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />
Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />
Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />
Fehlende Service-Level-Agreements<br />
Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />
Fehlende Verrechnungsmodelle<br />
25 %<br />
16 %<br />
k. A.<br />
21 %<br />
11 %<br />
18 %<br />
20 %<br />
5 %<br />
0 %<br />
17 %<br />
11 %<br />
18 %<br />
16 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Großstädte; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 11 (2015), n = 18-19 (2017), n = 17-20 (<strong>2019</strong>)<br />
0 %<br />
18 %<br />
15 %<br />
11 %<br />
18 %<br />
11 %<br />
11 %<br />
18 %<br />
6 %<br />
16 %<br />
18 %<br />
6 %<br />
0 %<br />
18%<br />
0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />
Inwiefern sind Sie von der bisherigen IT-Konsolidierung Bund betroffen? (im Vergleich<br />
2017/<strong>2019</strong> – nur Bundesbehörden)<br />
33 %<br />
29 %<br />
<strong>2019</strong><br />
2017<br />
42 %<br />
29 %<br />
40 %<br />
27 %<br />
Wir sind bisher nicht<br />
betroffen.<br />
Wir haben die Zusammenarbeit<br />
mit dem ITZBund schon<br />
geplant.<br />
Wir haben schon Teile der IT<br />
zum ITZBund verlagert.<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, n = 31 (2017), n = 30 (<strong>2019</strong>)<br />
49
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Die Erfahrungen der Bundesbehörden mit der IT-Konsolidierung Bund haben sich im<br />
Laufe der vergangenen Jahre deutlich verändert. War im Jahre 2017 die Haltung der<br />
befragten Bundesbehörden sehr negativ, hat sich <strong>2019</strong> die Beurteilung der IT-Konsolidierung<br />
erheblich verbessert. Der Anteil der Bundesbehörden mit eher negativen Erfahrungen<br />
(45 %, 2017) ist stark gesunken. Im Jahr <strong>2019</strong> beurteilen nur noch 23 % der befragten<br />
Bundesbehörden die IT-Konsolidierung negativ.<br />
Im selben Maße zugenommen hat die Anzahl der Bundesbehörden, die über neutrale<br />
Erfahrungen mit der IT-Konsolidierung berichten.<br />
Wie im Jahr 2017 liegt der Anteil der positiven bzw. eher positiven Erfahrungen bei 27 %.<br />
Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen mit der IT-Konsolidierung Bund? (Vergleich<br />
2017/<strong>2019</strong> – nur Bundesbehörden)<br />
23 %<br />
45 %<br />
<strong>2019</strong><br />
5 %<br />
5 %<br />
2017<br />
27 %<br />
27 %<br />
Wir haben bisher keine<br />
Erfahrung.<br />
Postitiv oder eher positiv<br />
Neutral<br />
23 %<br />
45 %<br />
Negativ oder eher negativ<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, die von der IT-Konsolidierung betroffen sind, n = 22 (2017), n = 22 (<strong>2019</strong>)<br />
50
Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />
Wie ist der Stand der Umsetzung der Dienste der gemeinsamen IT des Bundes?<br />
Wie ist der Stand der Umsetzung für die folgenden Dienste im Rahmen der Gemeinsamen IT<br />
des Bundes? (<strong>2019</strong> – nur Bundesbehörden)<br />
Im Rahmen der IT-Konsolidierung Bund befinden sich zahlreiche Maßnahmen der Betriebs-<br />
und Dienste-Konsolidierung bereits in der Umsetzungs- bzw. Pilotierungsphase.<br />
Daher haben wir in diesem Jahr erstmals den Stand der Umsetzung bei den beteiligten<br />
Bundesbehörden erfragt.<br />
Umsetzung ist<br />
bereits erfolgt<br />
Umsetzung ist<br />
nicht geplant<br />
Umsetzung ist geplant für<br />
die nächsten zwei Jahre<br />
Nicht relevant<br />
Umsetzung ist geplant<br />
bis 2025<br />
Den Spitzenplatz in Sachen Umsetzung bei den IT-Diensten nimmt die Konsolidierung<br />
der Personalverwaltungssysteme (PVS) ein. Von den befragten Behörden gaben 32 %<br />
an, die Personalverwaltungssysteme bereits konsolidiert zu haben. Danach folgen die<br />
Einführung des Digitales Zwischenarchivs mit 18 % und nahezu gleichauf der Einsatz<br />
standardisierter Clients (15 %) sowie die Nutzung einer übergreifenden Kollaborationsplattform<br />
(14 %).<br />
In Summe ergeben die Kategorien „Umsetzung ist bereits erfolgt“, „Umsetzung ist geplant<br />
für die nächsten zwei Jahre“ und „Umsetzung ist geplant bis 2025“, dass der überwiegende<br />
Teil der Behörden (durchschnittlich 87 %) fünf der sieben abgefragten Dienste<br />
eingeführt hat bzw. einführt. Die präferierten Dienste sind „Einführung der E-Akte Bund“<br />
(90 %) und die Nutzung des Standard-Clients (90 %).<br />
Bemerkenswert ist: Von den befragten Behörden planen 37 % nicht die Nutzung des<br />
sicherheitsrelevanten Dienstes „übergreifendes Identitätsmanagementsystem“ bzw.<br />
sehen dies als nicht relevant an.<br />
Konsolidierung des Personalverwaltungssystems<br />
Einführung des digitalen Zwischenarchivs<br />
Nutzung des Standard-Clients<br />
Nutzung der übergreifenden<br />
Kollaborationsplattform (Social Intranet)<br />
Nutzung des übergreifenden<br />
Identitätsmanagementsystems<br />
Nutzung der Bundescloud<br />
Einführung des Basisdienst E-Akte<br />
32 % 36 % 18 % 5 % 9 %<br />
18 % 23 % 41 % 12 % 6 %<br />
15 % 50 % 25 % 10 %<br />
14 % 28 % 43 % 10 % 5 %<br />
5 % 37 % 21 % 21 % 16 %<br />
5 % 32 % 32 % 18 % 13 %<br />
45 % 45 % 5 %<br />
Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, ohne ‚weiß 0% nicht/keine 20% Angabe‘, 40% n = 17-22 (<strong>2019</strong>) 60% 80% 100%<br />
‚Umsetzung nicht geplant‘ & ‚nicht relevant‘ nicht dargestellt)<br />
5 %<br />
Auch die Nutzung der Bundescloud ist bei 32 % der befragten Behörden nicht geplant<br />
bzw. nicht relevant.<br />
51
HERAUSFORDERUNGEN AUS DER SICHT DER IT-DLZ<br />
Die IT-DLZ nehmen weiterhin eine zentrale Rolle bei der digitalen Transformation der<br />
öffentlichen Verwaltung ein. Die zunehmende Vernetzung von Verwaltungsaufgaben<br />
über alle Ebenen hinweg und die steigenden technischen Anforderungen an eine<br />
moderne IT-Infrastruktur erfordern eine professionelle technische und personelle<br />
Ausstattung. Die IT-DLZ in der öffentlichen Verwaltung nehmen ähnliche Aufgaben wahr<br />
wie IT-Dienstleister in der Wirtschaft, allerdings nach wie vor unter anderen Rahmenbedingungen.<br />
Die Vorgaben des Vergaberechts erschweren die zeitnahe Beschaffung<br />
moderner Ausstattung. Das Haushaltsrecht verhindert langfristige Investitionen und<br />
die Verwendung von Budgets für innovative, explorative Projekte. Das Personalrecht<br />
erschwert die Konkurrenz der IT-DLZ mit Wirtschaftsunternehmen im „War for Talents“.<br />
Die IT-DLZ können in der Regel ihre Kunden nicht selbst wählen, da ihnen ihr gesetzlicher<br />
Auftrag die IT-technische Versorgung einer meist klar umrissenen Gruppe von Behörden<br />
auferlegt. Die Zuordnung folgt teilweise nicht sachlichen oder technischen Gesichtspunkten,<br />
sondern politischen Erwägungen. Auch bei der Festlegung ihres Portfolios sind<br />
die IT-DLZ eingeschränkt und stark abhängig von den Entscheidungen der zuständigen<br />
politischen Entscheidungsträger.<br />
Anforderungen der Kunden<br />
Die IT-DLZ bieten mittlerweile ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Die Befragung<br />
der IT-DLZ zeigt: Die technische Zentralisierung des IT-Betriebs ist zumindest in den<br />
Ländern weit vorangeschritten.<br />
Die inhaltlichen Anforderungen der Behörden haben sich gegenüber 2017 nicht wesentlich<br />
verändert. Größte Herausforderung bleibt die Standardisierung der IT-Systeme. Die<br />
IT-DLZ sehen sich bei der Konsolidierung konfrontiert mit der politischen Forderung nach<br />
Standardisierung einerseits und dem Wunsch nach individuellen Lösungen andererseits.<br />
Die Befragung der Fachbehörden hat gezeigt, dass ihnen die individuelle Dienstleistung<br />
sehr wichtig ist. Das Spannungsfeld zwischen Standardisierung und individuellen<br />
IT-Services ist eine Hauptursache für Konflikte. Die Behörden möchten oft ihre etablierten<br />
betrieblichen Komponenten und Prozesse nicht aufgeben und scheuen den Aufwand für<br />
die Einführung standardisierter Lösungen.<br />
In vielen Fällen müssen die IT-DLZ die Systeme ihrer Kunden zunächst im aktuellen<br />
Zustand übernehmen. Die reine Zentralisierung der Systeme führt deshalb noch nicht<br />
zur Standardisierung. Erst wenn im weiteren Verlauf Infrastruktur erneuert und Fachverfahren<br />
neu entwickelt oder grundlegend überarbeitet werden, lässt sich die Vielfalt in der<br />
IT-Landschaft reduzieren.<br />
Personalknappheit<br />
Die Befragung der Fachbehörden <strong>2019</strong> zeigt: Der Personalmarkt ist für die gesamte<br />
öffentliche Verwaltung seit 2017 noch kritischer geworden. Diesen Trend bestätigen auch<br />
die Gespräche mit den IT-DLZ.<br />
Vor allem in den Ballungsräumen konkurrieren IT-DLZ mit Wirtschaftsunternehmen<br />
um IT-Spezialisten. Aber auch innerhalb der öffentlichen Verwaltung herrscht zunehmende<br />
Konkurrenz bei der Personalbeschaffung. Unterschiedliche Tarifsysteme führen<br />
zu massivem Wettbewerbsdruck zwischen Behörden auf allen Ebenen. So beklagen<br />
Bundesbehörden in Ballungsräumen die zunehmende Abwanderung von IT-Spezialisten<br />
zu Landes- und Kommunalbehörden, die den Mitarbeitenden durch Ballungsraumzulagen<br />
und IT-Zulagen bessere Konditionen bieten können. Vor allem in Spezialgebieten<br />
wie IT-Sicherheit suchen Landesbehörden und verschiedene Bundesbehörden derzeit<br />
massiv nach Personal. Für die IT-DLZ ist es sehr schwierig, erfahrene IT-Führungskräfte<br />
aus der Wirtschaft zu gewinnen.<br />
52
Herausforderungen aus der Sicht der IT-DLZ<br />
Auflösung Investitionsstau<br />
Die Erhebung <strong>2019</strong> zeigt: Viele Bereiche der öffentlichen Verwaltung haben über Jahre<br />
zu wenig in die IT investiert. Behörden auf allen Verwaltungsebenen verschoben die<br />
Erneuerung von Hardware und Software sowie die Einführung zeitgemäßer Architekturen<br />
und Werkzeuge. Gründe waren fehlende Budgets und fehlendes internes Personal.<br />
Die entstandenen technischen Schulden müssen nun mit hohem Aufwand und in kurzer<br />
Zeit abgebaut werden, um die Funktionsfähigkeit der IT-Systeme sicherzustellen. Die<br />
Gespräche mit Fachbehörden und IT-DLZ signalisieren gleichermaßen, dass das Ausmaß<br />
des Investitionsstaus und damit der Aufwand für die IT-Konsolidierung und die damit verbundene<br />
Modernisierung in vielen Fällen unterschätzt wurde. Budgetüberschreitungen<br />
und Terminverschiebungen sind die Folge.<br />
Integration der Konsolidierungsvorhaben<br />
Mit der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung sind viele Themen verbunden.<br />
Die flächendeckende Einführung der E-Akte, die Umstellung auf die E-Rechnung<br />
und die Einführung standardisierter Clients sind Bespiele für Vorhaben, die fast<br />
gleichzeitig zur IT-Konsolidierung umzusetzen sind. Zusätzlich erfordert die Umsetzung<br />
des OZG Kapazitäten auf allen Verwaltungsebenen.<br />
Aus diesen Vorhaben ergeben sich Anforderungen an die IT-DLZ, die teilweise hohe<br />
technische Abhängigkeiten aufweisen und personelle sowie finanzielle Kapazitäten<br />
binden, die eigentlich schon mit dem Routinebetrieb ausgelastet sind. Zudem gibt es<br />
für diese verschiedenen Vorhaben keine übergreifende Projektsteuerung, welche die<br />
Abhängigkeiten zwischen den betroffenen IT-DLZ und Fachbehörden koordiniert.<br />
Interne Organisation der IT-DLZ<br />
Der Umbau der Aufbauorganisation ist in den meisten IT-DLZ abgeschlossen. Wesentliche<br />
Herausforderung für die Zukunft ist der Aufbau leistungsfähiger Prozesse<br />
für das IT-Servicemanagement. Die internen Prozesse sind in vielen Fällen noch nicht<br />
leistungsfähig genug, um die hohen Erwartungen der Behörden zu erfüllen, die teilweise<br />
auch aufgrund politischer Ankündigungen erzeugt wurden. Das zeigen die Befragungen<br />
der Behörden, wird aber auch durch unsere Projekterfahrung bestätigt. Beispielsweise<br />
sind Reaktionszeiten zur Einrichtung von Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen<br />
deutlich länger als bei kommerziellen IT-Dienstleistern. Für die IT-DLZ ist es<br />
erforderlich, ihre Aufragnehmerfähigkeit zu verbessern, indem sie Kundenanforderungen<br />
schneller bedienen und standardisierte Prozesse zum IT-Servicemanagement etablieren.<br />
Die IT-DLZ und ihre Kunden haben Schwierigkeiten, verbindliche Service Level Agreements<br />
(SLA) abzuschließen. Eine Ursache ist die unübersichtliche Nachfragestruktur durch die<br />
sehr individuellen Anforderungen der Kunden, die eine Standardisierung von Serviceleistungen<br />
erschweren. Eine weitere Ursache: Häufig fehlt den Kunden die Erfahrung, verbindliche<br />
Anforderungen an die Servicequalität zu stellen. Aus reiner Vorsicht werden dann<br />
übermäßig hohe Anforderungen formuliert, welche die IT-DLZ nur mit hohem Aufwand<br />
erbringen können.<br />
Für eine erfolgreiche IT-Konsolidierung Bund muss die<br />
Bundesregierung den Dialog zwischen den Ressorts sowie die<br />
Entscheidungsprozesse effektiv und effizient gestalten.<br />
Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2018 zur Haushalts- und<br />
Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststellungen zur<br />
Haushaltsrechnung und zur Vermögensrechnung 2017)<br />
53
Herausforderungen aus der Sicht der IT-DLZ<br />
Mit der Verlagerung von IT-Aufgaben aus den Behörden in eigenständige IT-DLZ ändert<br />
sich die Art der Zusammenarbeit zwischen IT und Fachseite: Aus einer eher kollegialen<br />
Zusammenarbeit wird eine formalere Zusammenarbeit. Dazu muss die Fachseite ihre<br />
Anforderungen genauer beschreiben, und die IT-DLZ müssen sich verbindlich zu einer<br />
definierten Servicequalität verpflichten. Die Gespräche mit Behörden und IT-DLZ zeigen,<br />
dass diese für Unternehmen normale Rollentrennung zwischen Einrichtungen der öffentlichen<br />
Verwaltung noch ungewohnt ist.<br />
Unsicherheit besteht über die Priorisierung von Problemlösungen. Behörden haben<br />
Bedenken, dass sie die Priorisierung der IT-DLZ nicht beeinflussen können und damit ihre<br />
Handlungsfähigkeit gefährden.<br />
Das BAG muss seine erfolgsrelevanten Fachverfahren<br />
unbedingt selbst betreiben. Nur so können wir in kritischen<br />
Situationen unseren Auftrag erfüllen.<br />
Christian Hoffmann, Vizepräsident Bundesamt für Güterverkehr<br />
54
LÖSUNGSANSÄTZE DER IT-DLZ ALS LEISTUNGSERBRINGER<br />
Anforderungen der Kunden<br />
Interne Organisation der IT-DLZ<br />
Die IT-DLZ haben Maßnahmen ergriffen, um dem Spannungsfeld zwischen Standardisierung<br />
und Forderung nach individuellen Lösungen zu begegnen.<br />
Ihre Aufgaben können die IT-DLZ nur sicher und zufriedenstellend erledigen, wenn<br />
sie die Vielfalt an Systemen weiter reduzieren. Der Fortschritt der Standardisierung<br />
ist sehr unterschiedlich. Dabei haben die IT-DLZ ihre Leistungsportfolios weiter<br />
ausgebaut und in Form von Servicekatalogen transparent gemacht. Damit sind die<br />
einzelnen Services einfach abrufbar und mit einem eindeutigen Preis versehen; die<br />
Servicequalität ist definiert. Beim Bund liegt mit dem Produktkatalog des Verbundes<br />
der IT-Dienstleister (VITD-PK) ein einheitlicher Katalog von Services der IT-DLZ vor.<br />
Damit Servicequalität messbar wird, benötigen die einzelnen Services eindeutige SLA.<br />
Erst dann können die Fachbehörden verlässlich und nachvollziehbar Serviceleistungen<br />
in Anspruch nehmen. In Bezug auf die Vereinbarungen zur Servicequalität gibt es<br />
jedoch noch deutlich Nachholbedarf.<br />
Darüber hinaus bieten die IT-DLZ zunehmend auch Beratungsleistungen an, aktuell<br />
allerdings oft mit Hilfe von externen Beratungsunternehmen. Um den individuellen<br />
Kundenanforderungen gerecht zu werden, ist außerdem Innovationsfähigkeit gefordert.<br />
Über diese verfügen die IT-DLZ nach eigener Einschätzung noch deutlich weniger als<br />
die Privatwirtschaft. Inzwischen gibt es aber Innovationslabore, Innovationscenter, die<br />
IT-Garage Bremen und einige weitere. Ziel dieser Projekte ist es, neue Technologien<br />
zu bewerten, zur Anwendung zu bringen und Entwicklungszyklen zu verkürzen. Doch<br />
nach wie vor dominiert das Tagesgeschäft; der Umgang mit Innovationen ist noch im<br />
Versuchsstadium. Um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben, müssen die IT-DLZ ihre<br />
IT-Infrastruktur und IT-Systeme ganzheitlich betrachten<br />
Die IT-DLZ sind dabei, ihre Organisationsstrukturen auf die Anforderungen und Erwartungen<br />
ihrer Kunden hin auszurichten und zu optimieren. Nachdem der Betrieb von<br />
Fachverfahren und Basiskomponenten in Organisationseinheiten gefasst wurde, entstehen<br />
zunehmend zentrale Einheiten, z. B. für Projektmanagement oder IT-Sicherheitsmanagement.<br />
Prozessorientierte Aufbauorganisationen werden sukzessive<br />
aufgebaut, die Bedeutung eines IT-Servicemanagements gemäß ITIL (IT Infrastructure<br />
Library) nimmt zu.<br />
Moderne Projektmanagementmethoden wie Scrum, Kanban etc. halten Einzug; zunehmend<br />
werden Projekte im agilen Kontext realisiert. Dabei kommen allerdings häufig<br />
Mischformen aus V-Modell XT und agil zum Zuge, welche nicht immer zum Erfolg führen.<br />
Agiles Vorgehen setzt Verbindlichkeit in Bezug auf Zeit, Ressourcen und Inhalte voraus.<br />
Dabei ist es mehr oder weniger zwingend, dass das eingesetzte Personal komplett für<br />
das Projekt abgestellt ist und nicht gleichzeitig Linienaufgaben hat. In der öffentlichen<br />
Verwaltung besteht leider immer noch die Tendenz, Beschäftigte zusätzlich zu ihren<br />
Linienaufgaben mit Projektaufgaben zu betrauen. Dies führt nach unserer Erfahrung<br />
bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Konflikten bei ihrer Aufgabenpriorisierung und<br />
damit tendenziell zu einer Überlastung.<br />
Eine zukunftsfähige Aufstellung der IT-DLZ benötigt mehr Kooperation. Nach wie vor gibt<br />
es auf Ebene der IT-DLZ wenig Kooperationen, obwohl Artikel 91c Absatz 3 GG mehr Möglichkeiten<br />
bietet. So können die Länder den gemeinschaftlichen Betrieb informationstechnischer<br />
Systeme sowie die Errichtung von dazu bestimmten Einrichtungen vereinbaren.<br />
Auf Nachfrage wurde deutlich, dass eine verstärkte Zusammenarbeit der IT-DLZ untereinander<br />
im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland politisch schwierig ist.<br />
Die IT-DLZ können hier kaum selbst entscheiden und das Thema forcieren. Aufgrund<br />
der schwierigen Personalsituation wäre ein Ausbau von Kooperationen untereinander<br />
allerdings durchaus sinnvoll.<br />
55
Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />
Personalknappheit<br />
Die IT-DLZ haben das Thema Personalgewinnung überwiegend zur Chefsache erklärt<br />
und Maßnahmen ergriffen. Diese betreffen das Personalmarketing, die Vergütung, Ausbildungsangebote<br />
und die Arbeitsplatzgestaltung. Die Kampagnen zur Personalgewinnung<br />
haben einige Sichtbarkeit erreicht. Sie setzen auf die echten Pluspunkte öffentlicher<br />
Arbeitgeber wie Ausbildung, gesellschaftliche Relevanz und Work-Life-Balance.<br />
Attraktiver Arbeitsplatz<br />
Daher stellen die IT-DLZ andere Vorzüge in den Mittelpunkt ihrer Kampagnen: der<br />
sichere Arbeitsplatz, geregelter Arbeitsumfang, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />
die Möglichkeit einer Arbeit im Home-Office und flexible Arbeitszeiten. Sofern möglich,<br />
überlassen größere IT-DLZ oft den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Entscheidung,<br />
an welchem Dienstsitz sie arbeiten möchten.<br />
Attraktive Ausbildung<br />
Weil es ungleich schwieriger ist, Hochschulabsolventen oder Young Professionals für<br />
eine Aufgabe im IT-DLZ zu gewinnen, bieten viele IT-DLZ Schulabgängern ein Duales<br />
Studium an. Dieses umfasst von Beginn an eine Vergütung, Praxiserfahrung im öffentlichen<br />
Dienst und eine frühe Bindung an den Arbeitgeber. Teilweise enthält das Angebot<br />
auch eine Unterkunft und die Möglichkeit eines späteren Masterabschlusses. Das<br />
Landeszentrum für Datenverarbeitung (LZfD) in Baden-Württemberg hat Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern nach Abschluss eines Dualen Studiums eine Gehaltsstufe höher<br />
eingruppiert und so deren Abgang auf Null gesenkt.<br />
Verbesserung der Einkommenssituation<br />
Einige Länder zahlen ihren IT-Mitarbeitern und -Mitarbeiterinnen eine monatliche<br />
Zulage zum Berufseinstieg, die im Verlauf der Zugehörigkeit zum Staatsdienst und<br />
den damit verbundenen Beförderungen wieder abgeschmolzen wird. In manchen<br />
Fällen werden IT-Fachkräfte nach dem (Dualen) Studium höher eingestuft als andere<br />
Berufsgruppen in der Verwaltung. Dennoch bleibt die Gehaltsfrage die Achillesferse des<br />
öffentlichen Dienstes im „War for Talents“.<br />
Auflösung Investitionsstau<br />
Der Investitionsstau in der IT der öffentlichen Verwaltung hat sich über längere Zeit<br />
aufgebaut und lässt sich nicht kurzfristig auflösen. Die IT-DLZ schaffen durch systematische<br />
Analyse der Ist-Situation und Ermittlung der zukünftigen Bedarfe die Grundlage<br />
für die mittelfristige Investitionsplanung zur Erneuerung der IT-Infrastruktur. Die für die<br />
Umsetzung nötigen Haushaltsmittel und Stellen muss die Politik bereitstellen.<br />
Integration der Konsolidierungsvorhaben<br />
Die IT-DLZ setzen zunehmend komplette Programme auf, um die verschiedenen Digitalisierungsvorhaben<br />
zu koordinieren. Dabei haben sich Projektmanagement-Offices bewährt,<br />
welche die Kompetenz zur Steuerung komplexer und fachbereichsübergreifender<br />
Vorhaben bündeln. Auch wenn Konzepte zum Enterprise Architecture Management<br />
bisher nur zögerlich eingesetzt werden, haben wir im Rahmen der Studie doch Beispiele<br />
für gesamtheitliche fachliche Bebauungspläne identifiziert. Die Entscheidungsträger<br />
in den IT-DLZ haben vielfach erkannt, dass die isolierte Betrachtung einzelner Fachverfahren<br />
einer weiteren Standardisierung und Konsolidierung im Wege steht.<br />
56
ERFOLGSFAKTOREN FÜR DIE ZUKUNFT DER IT-DLZ<br />
Die Digitalisierung schreitet in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />
Bereichen voran. Unternehmen nutzen die globale Verfügbarkeit digitaler Technologien,<br />
um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dies verändert auch die Erwartungshaltung<br />
gegenüber dem Staat. Bürger und Unternehmen erwarten von der Verwaltung nicht nur<br />
den Vollzug hoheitlicher Aufgaben, sondern sehen den Staat zunehmend als Dienstleister<br />
für öffentlich verfügbare Leistungen. Damit die öffentliche Verwaltung unter diesen<br />
Vorrausetzungen handlungsfähig bleibt, ist die Digitalisierung auf allen staatlichen<br />
Ebenen zu forcieren.<br />
Die Umsetzung politischer Entscheidungen erfordert in der ausführenden Verwaltung<br />
immer mehr die länder- und ressortübergreifende Kooperation zwischen Behörden<br />
sowie die schnelle Verfügbarkeit von Standardservices der IT-DLZ.<br />
Zuständigkeiten der Verwaltung sind in Deutschland durch föderale Strukturen und<br />
das Ressortprinzip sehr verteilt. Lange Zeit wurde auch die IT sehr dezentral entwickelt.<br />
Eine zeitgemäße Verwaltung erfordert jedoch schnelle, benutzerfreundliche und flexible<br />
Prozesse und Services. Derzeit scheinen die IT-DLZ, besonders auf Bundesebene,<br />
aufgrund der Strukturen noch nicht adäquat aufgestellt. Unbedingt nötig sind deshalb<br />
IT-Konsolidierung und vor allem Standardisierung auf allen staatlichen Ebenen.<br />
Die bisherige Konsolidierung ist bei Ländern und Kommunen weit vorangeschritten,<br />
allerdings mit deutlichen Unterschieden bei der Zentralisierung der IT-Strukturen. Eine<br />
große Herausforderung bleiben die IT-Konsolidierung Bund und die Standardisierung<br />
über die Länder hinweg.<br />
Entscheidungsstrukturen für IT-Infrastruktur sind zu konsolidieren<br />
Die IT-Konsolidierung beschränkt sich bisher in den meisten Fällen auf die Zusammenfassung<br />
technischer Komponenten in IT-DLZ. Die Entscheidungsstrukturen sind davon<br />
meist unberührt und folgen weiter dem klassischen Verwaltungsaufbau. Die IT-Konsolidierung<br />
richtet sich daher oft am lokalen Optimum der jeweiligen Verantwortlichen aus.<br />
Die Verteilung der IT-Zuständigkeit folgt auf den Verwaltungsebenen noch immer dem<br />
Ressortprinzip. Zudem fehlt ein übergreifender politischer Masterplan für die langfristige<br />
Ausrichtung auf einen digitalen Staat.<br />
So konnten sich die Bundesländer beispielsweise bisher nicht auf ein einheitliches<br />
Bürger- und Unternehmenskonto einigen. Stattdessen werden verschiedene Lösungen<br />
implementiert, deren Interoperabilität komplizierte Schnittstellen gewährleisten müssen.<br />
Aus Sicht der Bundesländer ist der Wunsch nach Schutz ihrer jeweiligen Investitionen<br />
durchaus verständlich. Aus übergeordneter Sicht, im Sinne eines modernen Wirtschaftsstandortes<br />
Deutschland, ist diese Lösung allerdings suboptimal.<br />
Im IT-Bereich fehlt eine Instanz, die richtungsweisende Entscheidungen für die gesamte<br />
Verwaltung treffen kann. Bestehende Institutionen wie IT-Rat und IT-Planungsrat sind<br />
dafür zu langsam und zudem abhängig von Kompromissen.<br />
57
Die Zukunft der IT-DLZ<br />
Das für den IT-Rat geltende Einstimmigkeitserfordernis könnte<br />
jedoch in dieser wichtigen Frage zu einer Blockade führen. Die<br />
Ressorts könnten versuchen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen.<br />
Aufgrund des Konsensprinzips führt dies zu Pattsituationen<br />
im IT-Rat. Dieses Problem hat die Bundesregierung bislang<br />
nicht gelöst. Für eine erfolgreiche IT-Konsolidierung Bund muss<br />
die Bundesregierung den Dialog zwischen den Ressorts sowie die<br />
Entscheidungsprozesse effektiv und effizient gestalten.<br />
Zitat aus dem Bemerkungen 2018 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des<br />
Bundes, S. 185, Bundesrechnungshof<br />
Die Steuerung der IT-Konsolidierung wird dadurch erschwert, dass die IT-DLZ in den<br />
meisten Fällen einem einzelnen Ressort (oft Finanzen) zugeordnet sind. Der IT-Rat<br />
ist auf politisch-strategischer Ebene das zentrale Gremium für ressortübergreifende<br />
IT-Fragen in der Bundesverwaltung; er ist zuständig für die strategische Steuerung des<br />
zum 1. Juli 2015 eingerichteten, ressortübergreifenden Projekts IT-Konsolidierung des<br />
Bundes. Ohne den Konsens aller Beteiligten kann der IT-Rat de facto keine Richtungsentscheidungen<br />
vornehmen und durchsetzen. Das Konsensprinzip in den Steuerungsgremien<br />
der Ressorts ist zwar grundsätzlich ein Erfolgsfaktor; es setzt jedoch eine hohe<br />
Verantwortung in der Gruppe voraus. Jeder Abstimmende muss sich bewusst sein, dass<br />
ein ‚Nein‘ den Prozess blockiert.Doch wann ziehen alle Beteiligten an einem Strang und<br />
stellen eigene Ressortinteressen im Sinne des großen Ganzen zurück?<br />
Die Zuständigkeit für digitale Infrastruktur und damit für die IT-Konsolidierung ist daher<br />
von Ressortzuständigkeiten zu trennen und benötigt eigene Durchsetzungsmöglichkeiten.<br />
Wirtschaftlichkeit der Konsolidierung realistisch bewerten<br />
Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist aus gutem Grund eine wesentliche Entscheidungsbasis<br />
für IT-Investitionen der öffentlichen Verwaltung. Ist die Betrachtung auf<br />
eine einzelne Behörde, ein Ressort oder ein Bundesland begrenzt, birgt das die Gefahr,<br />
dass sich dezentrale Lösungen wirtschaftlicher darstellen als konsolidierte Lösungen,<br />
weil übergeordnete Einsparungen und Nutzenaspekte der Standardisierung nicht<br />
betrachtet werden. Auch der Bundesrechnungshof äußert dies in seinen Bemerkungen<br />
2018 zur Einführung eines einheitlichen Basisdienstes E-Akte in der Bundesverwaltung.<br />
In zentrale Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen wurden bisher diejenigen Behörden<br />
einbezogen, die noch keine Lösung zur elektronischen Akten- und Dokumentverwaltung<br />
eingeführt haben. Eine Vorgabe von einheitlichen Bewertungskriterien auch für Behörden<br />
mit bestehenden E-Akte-Lösungen würde den Fokus auf eine gesamtwirtschaftliche<br />
Lösung der Bundesverwaltung verschieben.<br />
Die dezentrale Sichtweise birgt das Risiko, Aufwände und Nutzen einer Konsolidierungsmaßnahme<br />
verzerrt einzuschätzen; sie führt damit zu einer aus Gesamtsicht<br />
falschen Bewertung.<br />
Zeit- und Kosten sind realistisch zu planen<br />
Die IT-Konsolidierung und die damit verbundene Standardisierung sind in vielen Fällen<br />
mit politischen Zielen verbunden und orientieren sich entsprechend an politisch<br />
motivierten Terminen und Budgets. Ambitionierte Terminpläne und knapp kalkulierte<br />
Budgets werden in vielen Fällen überzogen; erhoffte Einspareffekte treten wesentlich<br />
später als geplant ein.<br />
58
Die Zukunft der IT-DLZ<br />
In unseren Gesprächen wurde deutlich: Politisch ambitionierte Ankündigungen schüren<br />
die Erwartung in den IT-DLZ, in den Behörden und in der Öffentlichkeit. Doch oft lassen<br />
sich diese Erwartungen aufgrund der unterschätzten Komplexität und der begrenzten<br />
personellen Ressourcen nicht erfüllen.<br />
Die Planung der IT-Konsolidierung sollte daher stärker iterativ erfolgen. Bei einer<br />
regelmäßigen Überprüfung des Projektfortschritts und Fortschreibung des Projektplans<br />
können Erfahrungen aus dem bisherigen Projektverlauf einfließen und damit<br />
realistischere Zeit- und Budgetpläne entstehen.<br />
In IT-DLZ und Behörden das Changemanagement verbessern<br />
Ein Erfolgsfaktor der IT-Konsolidierung ist die Fähigkeit zur Anpassung der Organisationsstrukturen<br />
und Prozesse in den bisherigen IT-Referaten der Behörden und in den<br />
Fachreferaten. Die Verlagerung von IT-Aufgaben zu IT-DLZ verändert Arbeitsprofil und<br />
Selbstverständnis der bisherigen IT-Mitarbeiter sowie die Kommunikationsstrukturen<br />
zwischen Fachseite und IT. In vielen Fällen wird die IT-Konsolidierung als rein technisches<br />
Projekt gesehen; organisatorische Auswirkungen werden nicht ausreichend<br />
betrachtet.Die aktive Steuerung von Veränderungsprozessen ist bei der Planung zu<br />
berücksichtigen und durch geeignetes Personal zu unterstützen.<br />
Steuerungsfähigkeit durch eigenes Personal verbessern<br />
Die in der ganzen IT-Branche schwierige Personalsituation führt in vielen IT-DLZ zu<br />
einem Mangel an erfahrenen IT-Führungskräften. Wichtige Konsolidierungsvorhaben<br />
lassen sich deshalb nicht zeitgerecht starten und ausreichend durch eigenes Personal<br />
steuern. In vielen Fällen steuern faktisch externe Berater die Konsolidierungsvorhaben.<br />
Diese Abhängigkeit von Beratungsunternehmen und die hohen Kosten werden aktuell<br />
in der politischen Diskussion stark kritisiert. Die Lösung kann nur darin bestehen, die<br />
IT-DLZ mit entsprechend dotierten Stellen auszustatten, um zumindest mittelfristig<br />
Schlüsselfunktionen mit eigenem gut qualifiziertem Personal besetzen zu können.<br />
Wahl der Rechtsform und höhere Eigenständigkeit der IT-DLZ<br />
Die Rechtsform bleibt ein entscheidender Faktor für die Handlungsfähigkeit der IT-<br />
DLZ. Die bestehenden IT-DLZ sind zumindest auf Bundes- und Landesebene meist als<br />
Behörden organisiert. Sie unterliegen den Vorgaben der Kameralistik, der Stellenplanung<br />
und der direkten Steuerung eines Ressorts. Durch die Abhängigkeit von der<br />
Haushaltsplanung können die IT-DLZ nur begrenzt in langfristige Innovationen investieren.<br />
Sie sind stark von politischen Entscheidungen abhängig, die oft stärker durch<br />
Zyklen der Legislaturperioden beeinflusst werden als durch fachliche oder technische<br />
Notwendigkeiten. IT-DLZ in Behördenform sind abhängig von der Stellenbewirtschaftung<br />
und können auf einen veränderten Personalbedarf nur schwer reagieren. Dies<br />
verschärft vor allem bei IT-Führungskräften das Problem der Projektsteuerung durch<br />
eigenes Personal. Rechtsformen mit mehr Eigenständigkeit, wie GmbH oder AöR,<br />
bieten eine höhere Flexibilität in Bezug auf Finanzplanung und Personalbeschaffung.<br />
59
Die Zukunft der IT-DLZ<br />
Unsere Gespräche mit den IT-DLZ und Behörden bestätigen: IT-DLZ mit Rechtsformen<br />
wie GmbH oder AöR werden als deutlich flexibler und innovativer wahrgenommen. Sie<br />
haben größere Spielräume für langfristige Finanzplanung und Personalbeschaffung<br />
und müssen sich viel mehr an ihrem Markt ausrichten.<br />
Das Prinzip „one face to the customer“ ist auch in der Leistungserbringung konsequent<br />
umzusetzen. Die Kunden wollen eine Ansprechperson, die möglichst alle Aspekte der<br />
Leistungserbringung organisiert, ohne dass der Kunde interne Abläufe und Zuständigkeiten<br />
des IT-DLZ kennen muss.<br />
Kundenorientierung verbessern<br />
Die Kundenorientierung bleibt wie in den bisherigen Studien der Erfolgsfaktor für die Zufriedenheit<br />
der Behörden und damit auch für den langfristigen Erfolg der IT-Konsolidierung.<br />
Die mangelnde Servicequalität der IT-DLZ ist auch <strong>2019</strong> vor allem beim Bund und in<br />
den Ländern der Grund, warum Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ nicht<br />
oder nur teilweise erfolgreich umgesetzt wurden. Der erste Schritt in Richtung Kundenorientierung<br />
ist die Einrichtung einer einheitlichen Schnittstelle für Anfragen der<br />
Behörden. Die meisten IT-DLZ haben mittlerweile CRM-Organisationen aufgebaut, die<br />
Anfragen der Kunden entgegennehmen, aber sich auch aktiv um den Kontakt zu ihren<br />
Kunden bemühen. Die Gespräche mit den Behörden zeigen: Die Reaktionsgeschwindigkeit<br />
auf Anfragen bestimmt wesentlich die Wahrnehmung eines IT-DLZ. Behörden<br />
sind von ihren internen IT-Referaten in den Ressorts bestimmte Reaktionszeiten<br />
gewöhnt. Verschlechtern sich die Reaktionszeiten durch zentrale IT-DLZ signifikant,<br />
wirkt sich das negativ auf die Akzeptanz der IT-Konsolidierung aus.<br />
Viele Behörden befürchten, zu wenig Einfluss auf die Priorisierung der Arbeitsabläufe<br />
in den IT-DLZ zu haben. Zur Auftragserfüllung sind die Behörden mit zunehmender<br />
Digitalisierung auf die Verfügbarkeit ihrer IT-Systeme angewiesen. Der Ausfall eines<br />
E-Akte-Systems kann beispielsweise zum kompletten Stillstand einer Behörde führen.<br />
Die bisher vereinbarten SLA bieten noch nicht die nötige Verbindlichkeit, um den<br />
Behörden ausreichend Vertrauen in die fristgerechte Lösung von Problemen zu geben.<br />
60
ANHANG<br />
Methodisches Vorgehen<br />
Wie 2017 hat <strong>msg</strong> die aktuelle Studie mit Unterstützung des IT-Marktanalyse- und<br />
-Beratungsunternehmen teknowlogy | PAC erstellt. teknowlogy | PAC begleitete die<br />
Befragung methodisch und übernahm die Datenerhebung und -zusammenstellung.<br />
Basis waren standardisierte Befragungen der IT-Verantwortlichen deutscher Behörden<br />
sowie teilstrukturierte Experteninterviews mit Verantwortlichen in Behörden<br />
und IT-DLZ. Für die Umfrage unter deutschen Behörden hat teknowlogy | PAC im Jahr<br />
<strong>2019</strong> insgesamt 153 Fachbehördenvertreter in Behörden von Bund (n=30), Ländern<br />
(n=102) und Großstädten mit über 100.000 Einwohnern (n=21) telefonisch oder direkt<br />
befragt. Im Vergleich zu 144 Befragten 2017 und 111 Befragten 2015 hat sich also die<br />
Grundgesamtheit erhöht. Zusätzlich führte <strong>msg</strong> ausführliche (Experten-)Interviews mit<br />
Verantwortlichen in den IT-DLZ und mit Vertretern der politischen Ebene wie Behördenleitern<br />
oder Staatssekretären.<br />
61
STUDIENPARTNER<br />
<strong>msg</strong> ist eine unabhängige, international agierende Unternehmensgruppe mit weltweit<br />
mehr als 7.500 Mitarbeitenden. Sie bietet ein ganzheitliches Leistungsspektrum aus<br />
einfallsreicher strategischer Beratung und intelligenten, nachhaltig wertschöpfenden<br />
IT-Lösungen für die Branchen Automotive, Banking, Food, Insurance, Life Science &<br />
Healthcare, Public Sector, Telecommunications, Travel & Logistics sowie Utilities und<br />
hat sich in nahezu 40 Jahren einen ausgezeichneten Ruf als Branchenspezialist<br />
erworben. Die Bandbreite unterschiedlicher Branchen- und Themenschwerpunkte<br />
decken im Unternehmensverbund eigenständige Gesellschaften ab: Dabei bildet<br />
die <strong>msg</strong> systems ag den Kern der Unternehmensgruppe und arbeitet mit den Gesellschaften<br />
fachlich und organisatorisch eng zusammen. So werden die Kompetenzen,<br />
Erfahrungen und das Know-how aller Mitglieder zu einem ganzheitlichen Lösungsportfolio<br />
mit messbarem Mehrwert für die Kunden gebündelt.<br />
<strong>msg</strong> nimmt im Lünendonk-Ranking der IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen<br />
in Deutschland Platz 6 ein.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.<strong>msg</strong>.group<br />
Die teknowlogy Group ist das führende unabhängige europäische Marktanalyse- und<br />
Beratungsunternehmen für die IT-Branche. Sie vereint die Expertise von drei Unternehmen:<br />
Ardour Consulting Group, CXP und PAC (Pierre Audoin Consultants). Jedes davon hat<br />
eine langjährigen Erfolgsgeschichte im Bereich Marktforschung und Beratung sowie<br />
lokale Präsenzen in den fragmentierten europäischen Märkten.<br />
Wir sind ein Content basiertes Unternehmen mit einer starken Berater-DNA. Das macht<br />
uns zum bevorzugten Partner europäischer Anwenderunternehmen. Diese unterstützen<br />
wir bei der Definition ihrer IT-Strategie, der Steuerung von Teams und Projekten sowie<br />
der Risikominimierung bei Technologieentscheidungen. So helfen wir ihnen, ihre Transformation<br />
erfolgreich voranzutreiben.<br />
Wir haben ein unübertroffenes Verständnis für Marktentwicklungen und die Erwartungen<br />
der IT-Anwender. Dadurch können wir Softwareanbieter und IT-Dienstleister bei der<br />
Definition, Umsetzung und Vermarktung ihrer Strategie unterstützen – abgestimmt auf<br />
die Anforderungen des Marktes und ausgerichtet auf die Bedarfe von morgen.<br />
Mit mehr als 40 Jahren Markterfahrung und sechs Niederlassungen in Europa sind wir<br />
mit unserem Netzwerk aus 150 Experten weltweit aktiv.<br />
Für weitere Informationen besuchen Sie www.teknowlogy.com oder folgen Sie uns auf<br />
Twitter oder LinkedIn.<br />
62
Medienpartner der Studie<br />
Der Behörden Spiegel begleitet die öffentliche Verwaltung sowie den Modernisierungsprozess<br />
bei Bund, Ländern und Kommunen seit Anbeginn. Deutschlands größte<br />
und älteste Zeitschrift für den Staat und seine Beschäftigten zeigt jeden Monat in<br />
journalistisch kritischer und unabhängiger Berichterstattung Wege zu mehr Effizienz<br />
in der staatlichen Verwaltung auf.
<strong>msg</strong> systems ag<br />
Robert-Bürkle-Straße 1 | 85737 Ismaning/München<br />
Telefon: +49 89 96101-0 | Fax: +49 89 96101-1113<br />
www.<strong>msg</strong>.group | studie-it-dlz@<strong>msg</strong>.group<br />
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