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03 | 2019 msg Studienband

IT-KONSOLIDIERUNG IN DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG

IT-KONSOLIDIERUNG IN DER ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG

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Studie<br />

IT-KONSOLIDIERUNG IN DER<br />

ÖFFENTLICHEN VERWALTUNG<br />

.consulting .solutions .partnership


Impressum<br />

© <strong>msg</strong> systems ag, Ismaning/München, <strong>2019</strong><br />

Alle Rechte, auch für die Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieses Werks darf ohne schriftliche<br />

Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form, auch nicht zum Zwecke der Unterrichtsgestaltung,<br />

reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.<br />

Herausgeber: <strong>msg</strong> systems ag<br />

Autoren: Werner Achtert, Herbert Breit, Christian Kunze, Frank Seidel, Axel Drengwitz,<br />

Jürgen Fritsche, Helmut Lämmermeier, Daniel Hammer<br />

Studienpartner: <strong>msg</strong> systems ag, teknowlogy Group Company, Behörden Spiegel<br />

Design, Layout und Grafiken: <strong>msg</strong> systems ag<br />

Redaktion: <strong>msg</strong> systems ag


Vorwort<br />

Die DLZ-Studie <strong>2019</strong> beleuchtet ausführlich die Rolle der<br />

IT-Dienstleistungszentren als Fundament einer modernen öffentlichen<br />

Verwaltung. Sie knüpft an die Studienbände aus den Jahren<br />

2017 und 2015 an und zeigt, wie sich die Lage der IT-Dienstleistungszentren<br />

und die Planungen der IT-Konsolidierung in den letzten<br />

beiden Jahren entwickelt haben und welche Herausforderungen<br />

sich ergeben haben.<br />

Dafür führten wir im Frühjahr <strong>2019</strong> insgesamt 153 Befragungen<br />

und über 20 vertiefende Interviews mit Verantwortlichen aus der<br />

öffentlichen Verwaltung im Bund, in den Ländern und im kommunalen<br />

Bereich.<br />

Im Index der EU-Kommission für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft<br />

<strong>2019</strong> belegt die Bundesrepublik Deutschland Rang 12<br />

(2018: Rang 13, 2017: Rang 11) und ist damit weiterhin Mittelmaß<br />

unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten. Der jährlich gemessene Index<br />

setzt sich aus fünf Themenfeldern zusammen: Konnektivität,<br />

Humankapital, Internetnutzung, Integration der Digitaltechnik<br />

und Digitale öffentliche Dienste.<br />

Während Deutschland bei den Themen „Humankapital“ (Rang 10)<br />

und „Internetnutzung“ (Rang 9) über dem EU-Durchschnitt liegt, sind<br />

im Bereich „Integration der Digitaltechnik“ keine Fortschritte sichtbar.<br />

Beim Thema „Digitale öffentliche Dienste“ liegt Deutschland<br />

an 24. Stelle unter den EU-Staaten und damit weit unter dem<br />

EU-Durchschnitt. Laut DESI-Auswertung sind die Online-Interaktionen<br />

zwischen Behörden und den Bürgerinnen und Bürgern<br />

gering. Nur 43 % der deutschen Internetnutzer nutzen auch<br />

E-Government-Dienste; der EU-Durchschnitt liegt bei 64 %.<br />

In diesem Bereich ist Deutschland gegenüber der Erhebung<br />

2018 um vier Plätze nach hinten gerutscht. Die größte digitale<br />

Herausforderung besteht für Deutschland in der Verbesserung<br />

der Online-Interaktion zwischen Behörden und den Bürgerinnen<br />

und Bürgern. Nach wie vor werden E-Government-Dienste nur<br />

in geringem Umfang genutzt bzw. angeboten. Das lässt auch<br />

Rückschlüsse auf die Digitalisierung innerhalb von Behörden und<br />

behördenübergreifend in Deutschland zu, das im Vergleich zur EU<br />

in diesem Bereich immer mehr zurückfällt.<br />

Warum das so ist? Darauf liefert diese Studie Hinweise, die wir<br />

aus den Interview-Antworten gewonnen haben.<br />

Unser Dank gilt allen, die zur Entstehung dieser Studie beigetragen<br />

haben. Insbesondere den zahlreichen Interview- und Gesprächspartnern<br />

in Behörden, Dienstleistungszentren und Ministerien,<br />

die mit ihren Informationen in den Gesprächen die eigentliche und<br />

unentbehrliche Grundlage für diese Studie geliefert haben.<br />

Dramatisch ist die Situation in den Bereichen „Konnektivität“ und<br />

„Digitale öffentliche Dienste“.<br />

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und freuen uns<br />

auf eine angeregte Diskussion.<br />

Bei der „Konnektivität“ hat Deutschland bei den meisten Konnektivitätsindikatoren<br />

Fortschritte gemacht. Da andere Länder jedoch<br />

schneller vorankamen, fiel es vom 9. auf den 11. Rang zurück.<br />

Deutschland steht weiter vor Herausforderungen auf dem Festnetz-<br />

und dem Mobilfunkmarkt. Ganz offensichtlich besteht eine<br />

digitale Kluft zwischen Stadt und Land in Bezug auf die Festnetzbreitbandabdeckung.<br />

Auch ist der Anteil der Glasfaseranschlüsse<br />

immer noch sehr gering.<br />

Jürgen Fritsche<br />

Geschäftsleitung Public Sector<br />

Werner Achtert<br />

Geschäftsleitung Public Sector<br />

3


INHALT<br />

3<br />

5<br />

7<br />

8<br />

12<br />

Vorwort<br />

Zusammenfassung<br />

Aufbau der Studie<br />

Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />

Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Personelle Herausforderungen<br />

Fachliche Herausforderungen<br />

Herausforderungen durch OZG<br />

IT-Herausforderungen<br />

Aktuelle und geplante Verlagerung von IT-Dienstleistungen<br />

Mögliche Hemmnisse bei einer IT-Verlagerung<br />

52<br />

55<br />

57<br />

61<br />

Herausforderungen aus der Sicht der IT-DLZ<br />

Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />

Erfolgsfaktoren für die Zukunft der IT-DLZ<br />

Anhang<br />

4


ZUSAMMENFASSUNG<br />

In der aktuellen Legislaturperiode sind durch den Koalitionsvertrag IT-Themen für<br />

die öffentliche Verwaltung stark in den Vordergrund gerückt: Voranzubringen sind die<br />

durchgängig elektronische Abwicklung von Verwaltungsverfahren und die elektronische<br />

Aktenführung. Künstliche Intelligenz soll in Verwaltungsverfahren Abläufe beschleunigen<br />

und die Qualität von Verwaltungsentscheidungen verbessern. Verwaltungsabläufe sollen<br />

schnell und bürgerfreundlich auch über die Grenzen von Ressorts und Verwaltungsebenen<br />

funktionieren.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung hierfür ist die stärkere Standardisierung der IT-Systeme<br />

und damit die weitere Konsolidierung der IT auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung.<br />

Mit unserer DLZ-Studie erheben wir <strong>2019</strong> zum dritten Mal die Anforderungen von<br />

Bundesbehörden, Landesbehörden und ausgewählten Großstädten als Bedarfsträger<br />

der IT-Dienstleistungszentren (IT-DLZ). Im Frühjahr <strong>2019</strong> haben wir dazu 153 Verantwortliche<br />

aus diesen Behörden befragt.<br />

Die Position der IT-DLZ als Leistungserbringer haben wir in Interviews mit Vertretern aus<br />

IT-DLZ erfasst. Ergänzend führten wir Expertengespräche mit Vertretern der politischen<br />

Verwaltung. Damit zeigt die Studie die aktuelle Situation der IT-Konsolidierung der öffentlichen<br />

Verwaltung in Deutschland.<br />

Im Moment zeichnen sich Veränderungen in der Projektorganisation der IT-Konsolidierung<br />

Bund ab. Da diese zum Abschluss unserer Studie noch nicht finalisiert ist, entspricht<br />

die dargestellte Organisationsstruktur dem Stand im Oktober <strong>2019</strong>.<br />

Zu wenig Führungskräfte für IT-Aufgaben<br />

Die Personalsituation bleibt für die Fachbehörden und IT-DLZ kritisch. Vor allem in den<br />

Ballungsräumen wird es für die öffentliche Verwaltung immer schwieriger, geeignetes<br />

IT-Personal zu gewinnen. Insbesondere erfahrene Führungskräfte lassen sich kaum zu<br />

einem Wechsel aus Wirtschaftsunternehmen in die öffentliche Verwaltung bewegen.<br />

Elektronische Verwaltungsarbeit hat hohe Priorität<br />

Eine zentrale fachliche Herausforderung der Fachbehörden bleibt die elektronische<br />

Verwaltungsarbeit. Die Forderung des OZG nach elektronischem Zugang zu allen<br />

Verwaltungsdienstleistungen erhöht den Druck auf die vollständige elektronische<br />

Aktenführung und die Einführung medienbruchfreier Prozesse vom ersten Bürgerkontakt<br />

bis zur Verwaltungsentscheidung.<br />

Landschaft der IT-DLZ<br />

IT-Sicherheit bleibt wichtig<br />

Die Landschaft der IT-DLZ hat sich seit 2017 nur wenig verändert; Kommunen und<br />

Ländern verlagern immer mehr IT-Aufgaben auf IT-DLZ. Zentrales Thema bleibt die<br />

IT-Konsolidierung Bund. Die aktuelle öffentliche Diskussion zeigt, dass der finanzielle<br />

Aufwand, die technische Komplexität und der Aufwand für die organisatorischen Veränderungen<br />

unterschätzt wurden.<br />

Auch IT-Sicherheit und Datenschutz bleiben wie in den Studien 2015 und 2017 zentrale<br />

Herausforderungen. Durch spektakuläre Schadensfälle in allen Branchen sind die Fachbehörden<br />

hoch sensibilisiert und erwarten von der IT-Konsolidierung eine Erhöhung des<br />

Sicherheitsniveaus. Die Befragung zeigt eine sehr hohe Zufriedenheit der Fachbehörden<br />

mit der durch die Verlagerung kritischer Komponenten auf IT-DLZ verbesserten IT-Sicherheit.<br />

5


Zusammenfassung<br />

Verlagerung von IT-Aufgaben auf IT-DLZ<br />

Die Konsolidierung durch Verlagerung von IT-Aufgaben auf IT-DLZ ist in den Ländern<br />

und Großstädten weit vorangeschritten. Bei der IT-Konsolidierung Bund hingegen waren<br />

nur bei Behörden der Gründungsressorts BMF, BMI und BMVI Fortschritte gegenüber<br />

2017 zu verzeichnen.<br />

Wesentliche Hindernisse bei der Verlagerung von IT-Aufgaben auf IT-DLZ und damit<br />

auch die zentralen Kritikpunkte der Fachbehörden sind die immer noch unzureichende<br />

Servicequalität und die Befürchtung, keinen Einfluss auf die Priorisierung ihrer<br />

Anforderungen zu haben.<br />

Erfolgsfaktoren für die Zukunft der IT-DLZ<br />

Unzureichende Investitionen in die IT-Systeme sind die Ursache für einen massiven<br />

Investitionsstau. Die dezentralen Entscheidungen von Ressorts und Verwaltungsebenen<br />

über ihre jeweiligen IT-Systeme führten zu einer sehr heterogenen, komplexen<br />

IT-Landschaft in der öffentlichen Verwaltung Deutschlands. Die IT-DLZ haben in den<br />

letzten Jahren massive Anstrengungen unternommen, um ihr Leistungsportfolio, ihre<br />

Organisation und ihr Personal zu stärken. Doch dauern diese Veränderungen in vielen<br />

Fällen länger als geplant und erfordern mehr finanzielle Mittel als vorgesehen. Die<br />

Veränderungen gegenüber 2017 zeigen jedoch: Der eingeschlagene Professionalisierungsweg<br />

der IT-DLZ ist richtig.<br />

Die Personalgewinnung bleibt speziell für die IT-DLZ schwierig. Mittlerweile haben<br />

allerdings viele der befragten IT-DLZ erfolgreich Maßnahmen eingeführt, um Nachwuchskräfte<br />

zu gewinnen. Durch attraktive Ausbildungsangebote in Zusammenarbeit<br />

mit lokalen Hochschulen, durch verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten und Zulagen für<br />

IT-Fachkräfte gelingt es den IT-DLZ, Schulabgänger und -abgängerinnen zu gewinnen<br />

und zu halten. Damit lässt sich zumindest mittelfristig der Engpass bei IT-Führungskräften<br />

mildern.<br />

Faktisch steuern derzeit externe Berater und Beraterinnen viele Konsolidierungsvorhaben.<br />

Diese Abhängigkeit von Beratungsunternehmen und die hohen Kosten werden<br />

aktuell in der politischen Diskussion stark kritisiert. Die Lösung kann nur darin<br />

bestehen, die IT-DLZ mit entsprechend dotierten Stellen auszustatten, um zumindest<br />

mittelfristig Schlüsselfunktionen mit eigenem, gut qualifiziertem Personal zu besetzen.<br />

Die Fachbehörden als Kunden tragen immer noch sehr heterogene Anforderungen an<br />

die IT-DLZ heran. Der Betrieb unterschiedlicher Systeme belastet die IT-DLZ weiterhin<br />

massiv. Eine konsequente Standardisierung ist der einzig gangbare Weg, um die Komplexität<br />

durch den entstandenen Wildwuchs an unterschiedlichen Technologien und<br />

Systemen zu reduzieren und die IT insgesamt beherrschbar und bezahlbar zu halten.<br />

Die meisten IT-DLZ sind aus klassischen Behördenstrukturen heraus entstanden und<br />

damit durch eine funktionale Organisationsstruktur geprägt. Um die Servicequalität für<br />

die Fachbehörden zu verbessern, müssen die IT-DLZ ihre Organisationsstrukturen zu<br />

einer prozessorientierten Organisation entwickeln, die sich an üblichen Standards wie<br />

ITIL orientiert.<br />

Die Rechtsform bleibt ein entscheidender Faktor für die Handlungsfähigkeit der IT-DLZ.<br />

Die bestehenden IT-DLZ sind zumindest auf Bundes- und Landesebene meist als Behörden<br />

organisiert. Sie unterliegen den Vorgaben der Kameralistik, der Stellenplanung<br />

und der direkten Steuerung eines Ressorts. Durch die Abhängigkeit von der Haushaltsplanung<br />

können die IT-DLZ nur begrenzt in langfristige Innovationen investieren.<br />

Sie sind stark abhängig von politischen Entscheidungen, welche allerdings oft stärker<br />

durch die Zyklen der Legislaturperioden beeinflusst werden als durch fachliche oder<br />

technische Notwendigkeiten.<br />

Fazit<br />

Die Komplexität der IT-Konsolidierung in der öffentlichen Verwaltung haben die Beteiligten<br />

unterschätzt. Gleichzeitig ist den Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung<br />

bewusst, dass die IT-Konsolidierung als Grundlage der digitalen Transformation im öffentlichen<br />

Sektor weiter voranzutreiben ist, auch wenn dies mehr Geld und Zeit erfordert.<br />

6


AUFBAU DER STUDIE<br />

Hintergrund und Ziel<br />

Aufbau der Studie<br />

Seit 2015 erstellt <strong>msg</strong> im Zwei-Jahres-Rhythmus die Studie „IT-Konsolidierung in der<br />

öffentlichen Verwaltung“. Auf Basis von Befragungen der Fachbehörden, deren IT-Verantwortlichen<br />

sowie der IT-DLZ ermitteln wir einen aktuellen Überblick zur Landschaft<br />

der IT-DLZ in Deutschland. Die Studie trägt damit zur aktuellen Diskussion über die<br />

Konsolidierung und Zentralisierung von IT-Aufgaben in der öffentlichen Verwaltung bei.<br />

Dabei beleuchtet sie folgende Fragen:<br />

• Worin bestehen aktuell die wesentlichen fachlichen Herausforderungen der Behörden?<br />

• Vor welchen IT-Herausforderungen stehen die Behörden in den kommenden<br />

zwei Jahren?<br />

• Welche Leistungen werden derzeit und künftig zu IT-DLZ verlagert?<br />

• Welche Ziele werden mit der Verlagerung verfolgt und erfüllen die IT-DLZ diese?<br />

• Vor welchen Herausforderungen stehen IT-DLZ und Behörden, wenn sie IT-Leistungen<br />

in ein IT-DLZ verlagern?<br />

Zu Beginn gibt das Kapitel „Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland“<br />

einen Überblick der IT-DLZ auf allen Verwaltungsebenen in Deutschland.<br />

Das Kapitel „Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger“ fasst die<br />

Ergebnisse der Befragung von Bundes- und Landesbehörden sowie großen Kommunen<br />

zusammen. Dieses Kapitel zeigt die Erwartungen der Fachbehörden an zentrale<br />

IT-Dienstleister. Dabei betrachten wir fachliche und technische Herausforderungen<br />

sowie mögliche Hemmnisse bei der Verlagerung von IT-Leistungen in IT-DLZ.<br />

Im Kapitel „Herausforderungen aus Sicht der IT-DLZ“ wechseln wir die Betrachtungsperspektive<br />

und fassen die Erkenntnisse aus den Gesprächen mit Führungskräften<br />

der IT-DLZ zusammen. Im Fokus stehen deren Herausforderungen und Angebote. Mit<br />

welchen Maßnahmen die IT-DLZ diesen Herausforderungen begegnen, zeigt das Kapitel<br />

„Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer“.<br />

Wir geben das uns geschilderte Meinungsbild wieder, bewerten die Ergebnisse und<br />

stellen sie den Aussagen der Interviewpartner der politischen Ebene gegenüber.<br />

Änderungen in <strong>2019</strong><br />

Die IT-Konsolidierung und die damit verbundene Standardisierung sind wesentliche<br />

Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation. Beides ist nur zu leisten mit leistungsstarken,<br />

innovativen IT-DLZ. Daher erläutern wir im Kapitel „Erfolgsfaktoren für die<br />

Zukunft der IT-DLZ“ die Rahmenbedingungen, die Verwaltung und Politik schaffen<br />

müssen, um die IT-DLZ und damit die IT-Konsolidierung zum Erfolg zu führen.<br />

Um eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse aus den Jahren 2017 und 2015 zu gewährleisten,<br />

haben wir den Großteil der Fragen von 2017 beibehalten. Neu ist die Frage zur<br />

Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG).<br />

7


DIE LANDSCHAFT DER IT-DIENSTLEISTUNGSZENTREN<br />

IN DEUTSCHLAND<br />

Entwicklung bis <strong>2019</strong><br />

IT-Konsolidierung Bund<br />

Auf allen Verwaltungsebenen zeigt sich seit einigen Jahren die Tendenz, Ressourcen zu<br />

bündeln, Methoden und Technologien zu standardisieren sowie die Effizienz durch das<br />

Bereitstellen von Informationstechnologie in IT-Dienstleistungszentren zu steigern.<br />

Der Kabinettbeschluss „Grobkonzept zur IT-Konsolidierung Bund 2015“ legte den<br />

Grundstein für die „IT-Konsolidierung Bund“. Der Modernisierungsprozess der<br />

Bundesverwaltung als ressortübergreifendes Projekt begann mit folgenden Zielen:<br />

Auf Bundesebene nahm das ITZBund am 1. Januar 2016 seinen Betrieb auf. Darin<br />

zusammengeführt sind das Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik<br />

(ZIVIT) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums der Finanzen (BMF),<br />

das Dienstleistungszentrum Informationstechnik (DLZ-IT) im Geschäftsbereich des<br />

Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und die Bundesstelle<br />

für Informationstechnik (BIT) im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des<br />

Innern (BMI).<br />

Ein weiteres IT-Dienstleistungszentrum auf Bundesebene ist die BWI GmbH. Als zentraler<br />

IT-Dienstleister der Bundeswehr kümmert sich die BWI um alle Fragen der nichtmilitärischen<br />

Informations- und Kommunikationstechnik. Die BWI hat sich zu einem<br />

Dienstleistungszentrum des Bundes entwickelt und bildet zusammen mit dem ITZBund<br />

einen Leistungsverbund.<br />

Weitere IT-DLZ in diesem Leistungsverbund sind die Auslands-IT des Auswärtigen<br />

Amtes, das IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit und die IT der Deutschen<br />

Rentenversicherung. Die letzten beiden haben einen Sonderstatus, da sie primär aus<br />

Beiträgen und nicht aus Steuermitteln finanziert werden und ihre Mittel daher auf das<br />

eigene Ressort ausgerichtet sind. Dennoch ermöglicht der Leistungsverbund diesen<br />

Dienstleistungszentren Synergien.<br />

• Informationssicherheit vor dem Hintergrund steigender Anforderungen gewährleisten.<br />

• Auf innovative technologische Trends flexibel reagieren können.<br />

• Einen leistungsfähigen, wirtschaftlichen, stabilen und zukunftsfähigen Betrieb<br />

sicherstellen.<br />

• Ein attraktiver Arbeitgeber für IT-Fachpersonal bleiben.<br />

• Daten der Bundesverwaltung umfassend schützen und gegen Missbrauch sichern.<br />

Diese Ziele sind bis heute gültig. Um sie zu erreichen, wurden drei Handlungsstränge<br />

festgelegt:<br />

Beschaffungskonsolidierung: Die IT-Beschaffung der unmittelbaren Bundesverwaltung<br />

wird weiter gebündelt und qualitativ verbessert.<br />

Betriebskonsolidierung: Den größten Teil des IT-Betriebs wird ein Leistungsverbund<br />

schrittweise übernehmen. Dieser besteht aus<br />

• ITZBund,<br />

• BWI Informationstechnik GmbH,<br />

• AuslandsIT des Auswärtigen Amtes,<br />

• IT der Deutschen Bundesagentur für Arbeit,<br />

• IT der Deutschen Rentenversicherung des Bundes und<br />

• Netzdienstleister „Netze des Bundes“.<br />

8


Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />

Im ersten Schritt entstand im Geschäftsbereich des BMF das IT-Dienstleistungszentrum<br />

ITZBund. Darin vereint sind:<br />

• ZIVIT, Zentrum für Informationstechnik des Bundes im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />

der Finanzen (BMF),<br />

• BIT, Bundesstelle für Informationstechnik im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />

des Innern (BMI) und<br />

• DLZ-IT, die Bundesanstalt für IT-Dienstleistungen im Geschäftsbereich des Bundesministeriums<br />

für Verkehr und digitale Infrastruktur(BMVI).<br />

Organisationstruktur der IT-Konsolidierung Bund<br />

Angesichts der Komplexität der Aufgabe für Planung und Umsetzung einer weitergehenden<br />

Bündelung der IT wurde eine Projektstruktur mit folgenden Teilprojekten etabliert:<br />

Gesamtprojektleitung<br />

IT-Konsolidierung Bund<br />

(BMI)<br />

Im zweiten Schritt wird der gesamte IT-Betrieb der Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung<br />

(Betriebs-, Test- und Entwicklungsumgebungen) in diesem IT-Dienstleistungszentrum<br />

zusammengeführt. In begründeten, mit den Ressorts definierten<br />

Ausnahmefällen kann hiervon abgewichen werden. Ausnahmen gelten z. B. für Einsatz-IT<br />

oder spezielle IT im Bereich der Forschung und der Nachrichtendienste oder für<br />

Fachanwendungen, deren Überführung in den Betrieb eines zentralen IT-Dienstleisters<br />

technisch nicht möglich und/oder unwirtschaftlich ist.<br />

Teilprojekt 1<br />

Leitung: BMF<br />

Zusammenführung<br />

der DLZ-IT<br />

zu ITZBund<br />

Teilprojekt 2<br />

Leitung: BMAS<br />

Konzeptionelle<br />

Vorarbeiten<br />

(Blaupause)<br />

für die Überführung<br />

weiterer<br />

Behörden in<br />

ITZBund<br />

Teilprojekt 3<br />

Leitung: BMVg<br />

Konzeptionelle<br />

Vorarbeiten zur<br />

Überführung in<br />

eine neue Organisationsform<br />

Teilprojekt 4<br />

Leitung: BMVI<br />

Konzeption für<br />

IT-Controlling<br />

Bund vorlegen<br />

Teilprojekt 5<br />

Leitung: BMI<br />

Bündelung der<br />

IT-Beschaffung<br />

Teilprojekt 6<br />

Leitung: BMI<br />

Gemeinsame<br />

IT des Bundes<br />

(Dienstekonsolidierung)<br />

Dienstekonsolidierung: Dieser Handlungsstrang umfasst die Entwicklung einheitlicher,<br />

leistungsstarker und sicherer IT-Lösungen. Damit wird die IT des Bundes auch auf<br />

Anwendungsebene konsolidiert.Unnötige Doppel- und Mehrfachentwicklungen von<br />

IT-Systemen mit gleichem Funktionsumfang lassen sich so vermeiden; das bestehende<br />

Angebot an Querschnitts-, Basis- und Infrastrukturdiensten wird harmonisiert.<br />

Organisationsstruktur der IT-Konsolidierung Bund<br />

Im Moment steht die Gesamtorganisation der IT-Konsolidierung Bund zur Diskussion.<br />

Im Folgenden schildern wir die Projektsituation zum Oktober <strong>2019</strong>.<br />

Teilprojekt 1: Zusammenführung der DLZ-IT zu einem Bundesrechenzentrum<br />

Teilprojekt 1 koordinierte unter der Leitung des BMF die Zusammenführung des<br />

Zentrums für Informationsverarbeitung und Informationstechnik (ZIVIT), der Bundesstelle<br />

für Informationstechnik (BIT) und des Dienstleistungszentrums IT (DLZ-IT) des<br />

BMVI zum ITZBund sowie die Ertüchtigung des ITZBund. Die Ertüchtigung wurde 2018<br />

abgeschlossen.<br />

9


Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />

Teilprojekt 2: Überführung des IT-Betriebs ins BRZ konzeptionell vorbereiten<br />

Teilprojekt 2 stand unter Leitung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales<br />

(BMAS). Es umfasste die konzeptionelle Vorarbeit zur Verlagerung des IT-Betriebs weiterer<br />

Behörden. In mehreren Arbeitspaketen ging es darum, die bestehenden Kundenanforderungen<br />

mit dem Angebot des ITZBund abzugleichen. Prozesse und Verfahrensweisen<br />

wurden auf Basis der ITIL-Betriebsprozesse und -Rollen definiert. Zudem waren Hilfsmittel<br />

für den Migrationsprozess zu erstellen sowie Kriterien für Umgebungen und<br />

Verfahren zu entwickeln, die sich nicht für eine Konsolidierung eignen. Teilprojekt 2<br />

wurde mit der Bereitstellung eines Vorgehensmodells (Blaupause) abgeschlossen.<br />

Teilprojekt 3: Konzeptionelle Vorarbeiten zur Überführung in eine neue Organisationsform<br />

Der ursprüngliche Auftrag von Teilprojekt 3 war, eine Organisations- und Rechtsform<br />

für das ITZBund festzulegen. Mit dem Maßgabe-Beschluss des HHA vom 28. September<br />

2016 hat Teilprojekt 3 die Aufgabe, die BWI als zusätzlichen IT-Dienstleister für die<br />

gesamte Bundesregierung im Leistungsverbund zu etablieren.<br />

Teilprojekt 4: Konzeption für IT-Controlling Bund vorlegen<br />

Teilprojekt 4 steht unter der Leitung des BMVI und umfasst das begleitende Gesamtprojektcontrolling.<br />

Dazu zählten auch konzeptionelle Vorarbeiten und erste Datenerhebungen<br />

für ein langfristiges IT-Controlling Bund.<br />

Teilprojekt 5: Bündelung der IT-Beschaffung<br />

In Teilprojekt 5 ist die IT-Beschaffung der unmittelbaren Bundesverwaltung in wenigen<br />

Stellen zu bündeln. Das BMI leitet das Projekt. Gegenstand ist die Beschaffung von<br />

IT-Hardware, Software, Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie von<br />

IT-Dienstleistungen und IT-nahen Dienstleistungen wie Beratung, Instandhaltung oder<br />

sonstige Services.<br />

Die Zentralstelle für IT-Beschaffung (ZIB) beim Beschaffungsamt des Bundes bündelt<br />

die Einkäufe im IT-Bereich des Bundes und fungiert als Single Point of Contact (SPoC).<br />

Als Servicedienstleisterin schreibt die ZIB Rahmenverträge aus, ermittelt den Bedarf<br />

und übernimmt das Vertragsmanagement.<br />

Teilprojekt 6: Gemeinsame IT des Bundes<br />

Teilprojekt 6 harmonisiert das Angebot an IT-Anwendungen im Bund (Dienstekonsolidierung).<br />

Das Teilprojekt identifiziert bündelbare IT-Bedarfe der Behörden der unmittelbaren<br />

Bundesverwaltung und gleicht diese mit dem bestehenden IT-Angebot ab.<br />

Bis 2025 sollen nur noch maximal zwei IT-Lösungen je Funktionalität bereitgestellt<br />

werden. Beispiele sind die E-Akte Bund als Standardverfahren der elektronischen<br />

Aktenführung und das einheitliche Personalverwaltungssystem.<br />

Das IT-Controlling Bund ist nach dem künftigen Steuerungsmodell ein „Kernelement<br />

zur Weiterentwicklung der IT-Steuerung Bund“. Architekturvorgaben sollen mithilfe<br />

von Kennzahlen hinreichend berücksichtigt werden. Der Controlling-Prozess wurde im<br />

Rahmen des Ertüchtigungsprojektes ITZBund etabliert.<br />

10


Die Landschaft der IT-Dienstleistungszentren in Deutschland<br />

IT-DLZ der Länder und Kommunen<br />

Dataport, Altenholz<br />

Die Landschaft der IT-DLZ auf Länder- und kommunaler Ebene hat sich seit der<br />

ersten Studie 2015 nicht wesentlich verändert. Die IT-DLZ haben insbesondere<br />

folgenden Aufgaben:<br />

Dataport, Hamburg<br />

DZV-MV, Schwerin<br />

• Bereitstellung und Betrieb zentraler Informations- und Kommunikationsstrukturen<br />

sowie Fachverfahren,<br />

• Sicherstellung der IT-Sicherheit für die vom IT-DLZ betriebenen Infrastrukturen<br />

und Anwendungen,<br />

• Planung und Betrieb der Landesdatennetze,<br />

• Betreuung der Arbeitsplatzinfrastrukturen und<br />

• IT-Beratung für den operativen Bereich.<br />

Dataport, Bremen<br />

IT.Niedersachsen, Hannover<br />

ZIT-BB,<br />

Potsdam<br />

LRZ/Dataport,<br />

Magdeburg<br />

ITDZ Berlin, Berlin<br />

Die Länder können ihre IT in gemeinsamen IT-Dienstleistungszentren zusammenführen.Beispiel<br />

ist die Mehrländeranstalt Dataport, deren Zusammensetzung und<br />

Beauftragung in einem Staatsvertrag der beteiligten Bundesländer geregelt ist. Tätig<br />

ist Dataport für die Landesverwaltungen von Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein<br />

und Sachsen-Anhalt, für die Steuerverwaltungen von Mecklenburg-Vorpommern und<br />

Niedersachsen sowie für eine steigende Anzahl von Kommunalverwaltungen in<br />

Schleswig-Holstein.<br />

IT-NRW, Düsseldorf<br />

RZF NRW, Düsseldorf<br />

LDI, Mainz<br />

HZD, Wiesbaden<br />

TLRZ, Erfurt<br />

SID, Dresden<br />

ITDLZ, Saarbrücken<br />

BITBW,<br />

Stuttgart<br />

LZfD, Karlsruhe<br />

LfSt<br />

(RZ-Nord),<br />

Nürnberg<br />

LDBV<br />

(IT-DLZ),<br />

München<br />

IT-Dienstleistungszentren auf Landesebene<br />

11


HERAUSFORDERUNGEN AUS SICHT DER BEHÖRDEN<br />

ALS BEDARFSTRÄGER<br />

Personelle Herausforderungen<br />

Der Fachkräftemangel ist in der öffentlichen Debatte angekommen. In Feldern wie der<br />

IT ist er bereits deutlich spürbar, in anderen wird er spätestens mit dem Ausscheiden<br />

der geburtenstarken Jahrgänge um 2<strong>03</strong>0 virulent. Die Zahlen variieren, die Grundaussagen<br />

aktueller Studien ähneln sich: Auch die Verwaltung ist gefordert, neue Arbeitskräfte zu<br />

gewinnen, die Lücke zu kompensieren und das Know-how der ausscheidenden Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter zu erhalten.<br />

Diese Herausforderung sehen auch die befragten Führungskräfte in den Behörden.<br />

Sie haben in zunehmenden Maße begonnen, ihre Häuser auf den drohenden Wegfall<br />

von Wissen und Kenntnissen vorzubereiten.<br />

Vor allem mit Blick auf die Gewinnung von Personal für Fachaufgaben nehmen sie die<br />

Situation <strong>2019</strong> dramatischer wahr als zwei Jahre zuvor: 55 % der Landesbehörden<br />

geben <strong>2019</strong> an, die Situation habe sich gegenüber dem Vorjahr verschlechtert (2017:<br />

38 %). Bei den Bundesbehörden sehen das 43 % so (2017: 26 %). In Bezug auf die<br />

Rekrutierung von IT-Personal hat sich die Lage vor allem für die befragten Großstädte<br />

im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert (76 %). Bei den Landesbehörden geben 59 %<br />

an, es sei schwieriger geworden, Personal für IT-Aufgaben zu finden (2017: 51 %).<br />

Bei den Bundesbehörden tun dies 63 % (2017: 55 %).<br />

Digitalisierung ermöglicht mehr Mobilität und eine veränderte<br />

Präsenzkultur, erhöht aber auch die Arbeitsintensität bei der<br />

Bearbeitung von Vorgängen.<br />

Volker Düring, Leiter Unterabteilung Zentrale Verwaltung im Bundesministerium<br />

für Gesundheit<br />

Als Antwort passen die Behörden Tarifstruktur und Gehälter im öffentlichen Dienst an,<br />

modernisieren die Arbeitskultur und schneiden Aufgaben neu zu. Darüber hinaus müssen<br />

die Behörden Initiativen entwickeln, um das Know-how im abnehmenden Personalbestand<br />

zu sichern. In dieser Hinsicht hat sich seit 2017 auf allen Verwaltungsebenen<br />

einiges getan: Zwar liegt bei den Großstädten die Zahl derjenigen, die Projekte umgesetzt<br />

oder zumindest begonnen haben, unverändert bei 43 %. Dafür hat sich die Zahl der<br />

Befragten, die Projekte planen, von 19 % 2017 auf 28 % <strong>2019</strong> erhöht. Ähnlich haben die<br />

Landesbehörden <strong>2019</strong> nicht wesentlich mehr laufende Projekte als 2017, aber 15 %<br />

planen solche Projekte für die nächsten zwei Jahre. 2017 waren das nur 8 %. Am deutlichsten<br />

ist die Veränderung bei den Bundesbehörden. Von ihnen haben <strong>2019</strong> bereits<br />

47 % Projekte umgesetzt oder begonnen (2017: 33 %).<br />

Allerdings sind <strong>2019</strong> auch 37 % der Bundesbehörden, 36 % der Landesbehörden und<br />

29 % der Großstädte noch immer in der Diskussion oder planen keine Maßnahmen gegen<br />

den drohenden Know-how-Verlust.<br />

12


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Wie sind im Vergleich zum vergangenen Jahr die derzeitigen Aussichten Ihrer Behörde zur<br />

Gewinnung von Personal für Fachaufgaben?<br />

Sind in Ihrer Behörde bereits Projekte zur Sicherung des Know-hows ausscheidender Mitarbeiter<br />

umgesetzt worden? Sind derzeit Projekte in der Umsetzung? Planen oder diskutieren Sie für die<br />

kommenden zwei Jahre Projekte?<br />

deutlich besser oder eher besser<br />

eher schlechter oder deutlich schlechter<br />

unverändert<br />

weiß nicht/keine Angabe<br />

bereits umgesetzt oder derzeit in der<br />

Umsetzung<br />

diskutiert oder weder noch<br />

geplant für die nächsten zwei Jahre<br />

weiß nicht / keine Angabe<br />

Großstadt 2017<br />

0 % 43 % 52 %<br />

5 %<br />

Großstadt 2017<br />

43 % 19 % 38 % 0 %<br />

Großstadt <strong>2019</strong><br />

9 % 48 % 38 % 5 %<br />

Großstadt <strong>2019</strong><br />

43 % 28 % 29 % 0 %<br />

Land 2017<br />

6 % 45 %<br />

38 %<br />

11 %<br />

Land 2017<br />

44 % 8 % 46 % 2 %<br />

Land <strong>2019</strong><br />

12 % 29 % 55 %<br />

4 %<br />

Land <strong>2019</strong><br />

46 % 15 % 36 % 3 %<br />

Bund 2017<br />

13 % 51 % 26 % 10 %<br />

Bund 2017<br />

33 % 19 % 42 % 6 %<br />

Bund <strong>2019</strong><br />

7 % 47 %<br />

43 % 3 %<br />

Bund <strong>2019</strong><br />

47 % 13 % 37 % 3 %<br />

Anteil in Prozent der befragten Institutionen, 0% n = 153 (<strong>2019</strong>) 20% / n = 144 40% (2017) 60% 80% 100%<br />

Anteil in Prozent der befragten Institutionen, 0% n = 153 (<strong>2019</strong>) 20% / n = 144 40% (2017) 60% 80% 100%<br />

Wie sind im Vergleich zum vergangenen Jahr die derzeitigen Aussichten Ihrer Behörde zur<br />

Gewinnung von Personal für IT-Aufgaben?<br />

deutlich besser oder eher besser<br />

eher schlechter oder deutlich schlechter<br />

unverändert<br />

weiß nicht/keine Angabe<br />

Großstadt 2017<br />

Großstadt <strong>2019</strong><br />

Land 2017<br />

Land <strong>2019</strong><br />

Bund 2017<br />

Bund <strong>2019</strong><br />

0 % 29 % 71 %<br />

0 %<br />

10 % 14 % 76 % 0 %<br />

6 % 42 %<br />

51 % 1 %<br />

2 % 30 % 59 %<br />

9 %<br />

3 % 42 % 55 % 0 %<br />

7 % 30 %<br />

63 %<br />

0 %<br />

Anteil in Prozent der befragten Institutionen, 0% n = 153 20% (<strong>2019</strong>) / n = 144 40% (2017) 60% 80% 100%<br />

13


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Fachliche Herausforderungen<br />

Wie in den letzten Studien haben wir die Fachbehörden aller Verwaltungsebenen<br />

gefragt, welche fachlichen Herausforderungen sie zurzeit beschäftigen.<br />

Auch wenn sich im Detail Unterschiede bei Bund, Ländern und Großstädten in der<br />

Gewichtung ergeben, werden einige Themen über alle Ebenen hinweg als besondere<br />

Herausforderungen wahrgenommen.<br />

Die Automatisierung von Geschäftsprozessen im Sinne der elektronischen Vorgangsbearbeitung<br />

ist für 28 % aller Befragten eine Top-Herausforderung. Damit ist sie gleichauf<br />

mit der Herausforderung einer Bereitstellung innovativer Online-Services für Bürger,<br />

Bürgerinnen und Unternehmen, die ebenfalls 28 % der Befragten als Top-Herausforderung<br />

betrachten. Die Integration elektronischer Zugänge zu Fachverfahren von Bürgern und<br />

Unternehmen bewerten 24 % der Befragten als Top-Herausforderung. Diese Befragungsergebnisse<br />

weisen auf die hohe Relevanz des OZG für Vertreter aller Verwaltungsebenen.<br />

Das gilt insbesondere für die Einführung der E-Akte. Sie ist hinsichtlich der reinen<br />

elektronischen Führung von Akten für 37 % der Interviewpartner aus Bund, Ländern<br />

und Großstädten die am häufigsten genannte Top-Herausforderung. Auf Bundesebene<br />

steht die Einführung der E-Akte unverändert an zweiter Stelle der Top-Herausforderungen.<br />

In den Ländern nennen 35 % die elektronische Aktenführung als<br />

Top-Thema. Überdies stieg der Anteil derjenigen, welche die E-Akte als mittlere<br />

Herausforderung wahrnehmen, auf 46 %.<br />

Zudem sehen 57 % der Vertreter von Großstädten die elektronische Aktenführung als<br />

Top-Herausforderung. Hier zeigt sich besonders deutlich: Städte schaffen nun verstärkt<br />

die notwendigen Voraussetzungen für die Einführung einer elektronischen Verwaltung<br />

für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen und treiben die Umsetzung voran.<br />

Auch die Einführung der elektronischen Archivierung avancierte häufig zur Top-Herausforderung,<br />

was diesen Eindruck weiter verstärkt. Steht doch die elektronische Archivierung<br />

in engem Zusammenhang mit der Einführung von E-Akten. Von den befragten<br />

Behördenvertretern in Großstädten haben 33 % (2017: 19 %) dies als Top-Herausforderung<br />

genannt. Auf Bundesebene sehen immerhin 17 % und auf Landesebene 22 % der<br />

Befragten die elektronische Archivierung als Top-Herausforderung.<br />

Worin bestehen für Ihre Institution derzeit die wesentlichen fachlichen Herausforderungen (<strong>2019</strong>)?<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Mittelgroße<br />

Herausforderung<br />

Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />

Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

Bereitstellung innovativer Onlineservices<br />

für Bürger und Unternehmen<br />

Integration elektronischer Zugänge zu Fachverfahren<br />

für Bürger und Unternehmen<br />

Elektronische Archivierung<br />

Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />

politischen Entscheidungen<br />

Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />

Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />

und Behörden<br />

Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen<br />

Stichwort „open data“<br />

Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />

fachlicher Seite und IT<br />

Eher keine<br />

Herausforderung<br />

37 % 46 % 16 %<br />

28 % 58 % 14 %<br />

28 % 50 % 22 %<br />

24 % 55 % 21 %<br />

22 % 51 % 27 %<br />

17 %<br />

59 % 24 %<br />

16 % 74 % 10 %<br />

15 % 68 % 17 %<br />

12 % 50 % 38 %<br />

9 % 56 % 35 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 153<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

14


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Das Bereitstellen innovativer Online-Services bewerten 52 % der Vertreter von<br />

Großstädten als Top-Herausforderung; auf Landesebene ist dieses Thema für 29 %<br />

(2017: 13 %) eine Top-Herausforderung; bei den Vertretern von Bundesbehörden sind<br />

es unverändert 7 %. Ähnlich wie 2017 betrachten 62 % der Bundesbehörden diese<br />

Aufgabe als mittlere Herausforderung.<br />

Für die Einführung einer elektronischen Vorgangsbearbeitung zeigt sich ein differenziertes<br />

Bild auf Bundes- und Länderebene im Vergleich zu Großstädten. Für insgesamt<br />

28 % der Befragten (2017: 31 %) ist dies eine Top-Herausforderung. Bei den Vertretern<br />

der Bundesbehörden sind es 37 % (2017: 26 %), auf Ebene der Großstädte sind es<br />

43 % (2017: 24 %) und bei den Befragten der Landesebenen sind es 23 % (2017: 35 %)<br />

der Landesbehörden.<br />

Der hohe Wert der Integration elektronischer Zugänge zu Fachverfahren für Bürgerinnen,<br />

Bürger und Unternehmen verdeutlicht ebenfalls die Wichtigkeit des OZG für den<br />

weiteren Ausbau der elektronischen Verwaltungsarbeit. Für insgesamt 24 % (2017:<br />

16 %) der Befragten ist dies eine Top-Herausforderung. Auch hier zeigt sich: Der elektronische<br />

Zugang zu Fachverfahren hat für Großstädte und Länder mehr Gewicht als für<br />

Bundesbehörden. So ist die Integration von Zugängen eine Top-Herausforderung für<br />

33 % der Vertreter der Großstädte (2017: 29 %), für 25 % der Landesverwaltungen<br />

(2017: 13 %), aber nur für 14 % der Bundesbehörden (2017: 17 %).<br />

Politische Entscheidungen umzusetzen bleibt für Bundesbehörden im Unterschied zu<br />

Landesbehörden oder Großstadt-Behörden eine der drei Top-Herausforderungen. So<br />

mussten 27 % (2017: 29 %) der Bundesbehörden kurzfristig sich ändernde gesetzliche<br />

Vorgaben in IT-unterstützte Verwaltungsabläufe umsetzen. 16 % der Landesbehörden<br />

(2017: 22 %) und 10 % der Behörden von Großstädten (2017: 10 %) bezeichnen dies<br />

ebenfalls als Herausforderung.<br />

Neben dem Bund haben mittlerweile auch viele Bundesländer E-Government-Gesetze<br />

verabschiedet oder entsprechende Regelungen auf dem Wege der Verwaltungsverordnungen<br />

in Kraft gesetzt. Ein Bestandteil ist dabei die Verpflichtung zur elektronischen<br />

Aktenführung. Diese anspruchsvolle Maßnahme soll für Bundesbehörden bereits 2022<br />

umgesetzt sein. Dazu kommt: Das Onlinezugangsgesetz vom 14. August 2017 (OZG)<br />

verpflichtet die Verwaltungen in Bund, Ländern und Kommunen, ihre Dienstleistungen<br />

bis zum 31.12.2022 auch online anzubieten. Folgerichtig befassen sich die unmittelbar<br />

Betroffenen mit diesen Regelungen, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.<br />

Die E-Akte ist auch eine wichtige Grundlage für die umzusetzende Online-Bereitstellung<br />

von Dienstleistungen für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen. Daher ist es nicht<br />

überraschend, dass insbesondere Großstädte die Einführung der E-Akte und damit<br />

verbunden die elektronische Archivierung vorantreiben.<br />

15


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Worin besteht für Ihre Institution derzeit die Top-Herausforderung in fachlicher Hinsicht?<br />

(Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Worin besteht für Ihre Institution derzeit die Top-Herausforderung in fachlicher Hinsicht?<br />

(Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Top-Herausforderung<br />

2017<br />

Top-Herausforderung<br />

2015<br />

Bund<br />

Land<br />

Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />

Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />

politischen Entscheidungen<br />

Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />

und Behörden<br />

Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen<br />

Stichwort „open data“<br />

Elektronische Archivierung<br />

Integration elektronischer Zugänge zu<br />

Fachverfahren für Bürger und Unternehmen<br />

Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />

Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />

fachlicher Seite und IT<br />

Bereitstellung innovativer Online-Services<br />

für Bürger und Unternehmen<br />

6 %<br />

0 %<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

7 %<br />

6 %<br />

k. A.<br />

13 %<br />

13 %<br />

13 %<br />

21 %<br />

20 %<br />

17 %<br />

14 %<br />

17 %<br />

7 %<br />

13 %<br />

7 %<br />

7 %<br />

14 %<br />

26 %<br />

27 %<br />

30 %<br />

32 %<br />

32 %<br />

27 %<br />

29 %<br />

26 %<br />

33 %<br />

37 %<br />

Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />

Bereitstellung innovativer Online-Services<br />

für Bürger und Unternehmen<br />

Integration elektronischer Zugänge zu<br />

Fachverfahren für Bürger und Unternehmen<br />

Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

Elektronische Archivierung<br />

Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />

Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />

politischen Entscheidungen<br />

Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />

und Behörden<br />

Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen<br />

Stichwort „open data“<br />

Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />

fachlicher Seite und IT<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

13 %<br />

13 %<br />

18 %<br />

22 %<br />

29 %<br />

35 %<br />

42 %<br />

23 %<br />

35 %<br />

30 %<br />

22 %<br />

19 %<br />

20 %<br />

16 %<br />

22 %<br />

13 %<br />

18 %<br />

18 %<br />

10 %<br />

11 %<br />

8 %<br />

8 %<br />

8 %<br />

13 %<br />

25 %<br />

32 %<br />

35 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015). n = 30-31 (2017).<br />

n = 29-30 (<strong>2019</strong>).<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Länderebene, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 75-77 (2015). n = 89-92 (2017).<br />

n = 95-102 (<strong>2019</strong>).<br />

0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444% 50,000000% 0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />

16


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Worin besteht für Ihre Institution derzeit die Top-Herausforderung in fachlicher Hinsicht?<br />

(Großstädte Behörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Wurde die E-Akte in Ihrer Behörde bereits umgesetzt?<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Top-Herausforderung<br />

2017<br />

Top-Herausforderung<br />

2015<br />

Bereits umgesetzt<br />

Diskutiert<br />

Derzeit in der Umsetzung<br />

Weder noch<br />

Geplant für die<br />

nächsten zwei Jahre<br />

Weiß nicht / keine Angabe<br />

Großstadt<br />

Elektronische Aktenführung (E-Akte)<br />

Bereitstellung innovativer Online-Services<br />

für Bürger und Unternehmen<br />

Elektronische Vorgangsbearbeitung<br />

Integration elektronischer Zugänge zu<br />

Fachverfahren für Bürger und Unternehmen<br />

Elektronische Archivierung<br />

Interoperabilität zwischen Fachverfahren<br />

und Behörden<br />

Modernisierung von bestehenden Fachverfahren<br />

k. A.<br />

5%<br />

k. A.<br />

9 %<br />

15 %<br />

10 %<br />

10 %<br />

14 %<br />

33 %<br />

27 %<br />

24 %<br />

27 %<br />

24 %<br />

18%<br />

19 %<br />

33 %<br />

29 %<br />

33 %<br />

43 %<br />

52 %<br />

57 %<br />

Großstadt 2017<br />

Großstadt <strong>2019</strong><br />

Land 2017<br />

Land <strong>2019</strong><br />

Bund 2017<br />

Bund <strong>2019</strong><br />

19 % 67 % 9 % 5 %<br />

33 % 53 % 14 % 0 %<br />

25 % 36 % 18 % 14 % 7 %<br />

33 % 31 % 23 % 8 % 4 % 1%<br />

35 % 39 % 16 % 10 %<br />

40 % 40 % 13 % 7 %<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Anteile in Prozent der befragten Behörden, n = 144 (2017), n = 153 (<strong>2019</strong>)<br />

Unzureichende Zusammenarbeit zwischen<br />

fachlicher Seite und IT<br />

k. A.<br />

14 %<br />

10 %<br />

Umsetzung von sich rasch wandelnden<br />

politischen Entscheidungen<br />

0%<br />

10 %<br />

10 %<br />

Öffentliche Bereitstellung von Datenbeständen,<br />

Stichwort „open data“<br />

10 %<br />

9 %<br />

24 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 10-11 (2015). n = 20-21 (2017). n = 20-21 (<strong>2019</strong>).<br />

0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />

17


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

In welchem Bereich oder welchen Bereichen setzen Sie die E-Akte bereits ein oder planen,<br />

sie einzusetzen?<br />

Herausforderungen durch OZG<br />

Bund<br />

Land<br />

Für allgemeine Verwaltungsaufgaben<br />

ja<br />

Großstadt<br />

86 %<br />

90 %<br />

86 %<br />

Im August 2017 ist ein Gesetz in Kraft getreten, dass die Digitalisierung der Verwaltung<br />

weiter voranbringen soll: Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen<br />

(Onlinezugangsgesetz – OZG) sieht vor, dass bis Ende 2022 insgesamt<br />

575 Verwaltungsleistungen von Bund, Ländern und Kommunen über Portale digital und<br />

online verfügbar sind und dass diese Portale zu einem Verbund zusammengefasst sind.<br />

Die Umsetzung erfolgt entlang von sog. Lebenslagen arbeitsteilig durch die Länder. Die<br />

jeweils entwickelten Dienste sollen dann andere Bundesländer übernehmen können –<br />

trotz der (noch) teils unterschiedlich geregelten Verwaltungsverfahren.<br />

Nur wenige der befragten Behörden gehen derzeit davon aus, dass die Umsetzung der<br />

Verwaltungsleistungen in dem geplanten Zeitraum möglich sein wird. Dieser Befund<br />

Im Rahmen von Fachverfahren<br />

ja<br />

79 %<br />

75 %<br />

gibt keinen Hinweis darauf, wie erfolgreich das OZG sein wird. Er zeigt nur die eher geringe<br />

Zuversicht der Behörden, das gesetzte Ziel tatsächlich zu erreichen.<br />

86 %<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen, die E-Akte-Projekte mindestens in Planung haben, n = 138<br />

18


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Was schätzen Sie: Ist der Anteil an Verwaltungsleistungen, die Ihre Behörde in den nächsten<br />

zwei Jahren, also bis Anfang 2021, digital anbieten wird, weniger als 25 %, zwischen 25 –50 %,<br />

zwischen 50 –75 % oder mehr als 75 %?<br />

Bund<br />

Land<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen, n = 147<br />

< 25 %<br />

25–50 %<br />

50–75 %<br />

> 75 %<br />

Weiß nicht / keine Angabe<br />

Großstadt<br />

11 %<br />

10 %<br />

10 %<br />

11 %<br />

11 %<br />

14 %<br />

11 %<br />

8 %<br />

0 %<br />

33 %<br />

39 %<br />

33 %<br />

33 %<br />

31 %<br />

43 %<br />

0,000000% 6,666667% 13,333333% 20,000000% 26,666667% 33,333333% 40,000000% 46,666667% 53,333333%<br />

IT-Herausforderungen<br />

Auf allen Ebenen bewerten die Befragten das Thema „IT-und Datensicherheit“ als die<br />

größte Herausforderung der kommenden zwei Jahre. Dies sehen 37 % der befragten<br />

Bundesbehörden, 41 % der befragten Landesbehörden und 33 % der befragten Großstädte<br />

so. Das liegt vermutlich auch daran, dass die Sicherheitsmeldungen des BSI die<br />

Befragten für das Thema weiter sensibilisiert haben. So warnte das BSI im Dezember<br />

2018 vor großen Schäden durch Malware für Unternehmen, Behörden und Privatanwender.<br />

Der BSI-Präsident Arne Schönbohm forderte dazu auf, die IT-Infrastruktur und<br />

insbesondere die kritischen Geschäftsprozesse vor dieser Bedrohung zu schützen und<br />

die IT-Sicherheitsmaßnahmen angemessen auszubauen.<br />

Obwohl der Wert der Top-Herausforderung „IT-Sicherheit“ im Vergleich zur Umfrage<br />

2017 auf allen Ebenen um durchschnittlich 15 % gefallen ist, steht er dennoch weiter<br />

an erster Stelle. Hintergrund ist, dass in den vergangen zwei Jahren alle Ebenen massive<br />

Anstrengungen unternommen haben, um die IT- und Datensicherheit zu erhöhen.<br />

So hat die Bundesebene beispielsweise die Entwicklung eines sicheren Bundesclients<br />

initiiert, der die hohen Anforderungen des BSI erfüllen wird. Zudem bietet die anstehende<br />

Umstellung des Windows Betriebssystems und die damit einhergehende Modernisierung<br />

vieler Anwendungen und Fachverfahren die Möglichkeit, IT- und Datensicherheit<br />

zu erhöhen.<br />

Die Top-Herausforderung „Erhöhung der Usability digitaler Prozesse (intern sowie für<br />

Bürger/Unternehmen)“ stufen alle Befragten als sehr hoch ein. So liegt der Wert bei den<br />

Bundesbehörden bei 17 %, bei den Landesbehörden bei 12 % und bei den Großstädten<br />

sogar bei 29 %. Zieht man die Werte für die mittelgroße Herausforderung hinzu, liegt diese<br />

Herausforderung auf Platz 2. Daran lässt sich erkennen, wie wichtig es für alle Ebenen<br />

ist, Bürgerinnen, Bürgern und Unternehmen benutzerfreundliche, verständliche Anwendungen<br />

und Services zu bieten. Offensichtlich bewerten Großstädte diese Herausforderung<br />

mit dem zweiten Platz, da viele Referate direkten Kontakt zur Bevölkerung haben<br />

und dort der Wunsch, Behördengänge online zu erledigen, weit verbreitet ist.<br />

19


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Bei den Bundesbehörden steht die „Konsolidierung heterogener IT-Landschaften im<br />

eigenen Hause“ mit 20 % als Top-Herausforderung an zweiter Stelle. Für die Landesbehörden<br />

und Großstädte hingegen hat diese Herausforderung mit 10 % und 5 % nur<br />

eine geringe Bedeutung. Dies ist evtl. darauf zurückzuführen, dass auf Bundesebene<br />

viele individuelle Fachanwendungen entwickelt wurden, die auf unterschiedlichen<br />

Plattformen zu betreiben sind. Deshalb ist hier das Bestreben nach Vereinheitlichung<br />

sehr hoch.<br />

Die Top-Herausforderung „Entwicklung von Fachanwendungen“ ist bei den Landesbehörden<br />

mit 17 % auf Platz 2, während sie bei den Bundesbehörden mit 13 % auf Platz 5<br />

und bei den Großstädten mit 5 % auf dem letzten Platz liegt.<br />

Der Schutz der digitalen Souveränität gegen ausländische<br />

Cloud-Anbieter ist die Herausforderung für die öffentliche IT.<br />

Dr. Johann Bizer, Vorsitzender des Vorstands, Dataport AöR<br />

Welche Herausforderungen sind in den kommenden zwei Jahren die wichtigsten für die IT in<br />

Ihrem Haus? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Bund<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Mittelgroße Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />

Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />

im eigenen Hause<br />

Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />

(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />

Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen<br />

Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />

Einführung neuer IT-Lösungen<br />

Entwicklung von Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Nutzung von Cloud-Technologien<br />

Betrieb von Fachanwendungen<br />

Eher keine Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

37 % 53 % 10 %<br />

20 % 37 % 43 %<br />

17 % 80 % 3 %<br />

17 % 57 % 26 %<br />

14 % 69 % 17 %<br />

13 %<br />

70 % 17 %<br />

13 % 60 % 27 %<br />

7 % 63 % 30 %<br />

3 % 60 % 37 %<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen<br />

3 % 47 % 50 %<br />

Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />

Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />

und Unternehmen<br />

3 % 35 % 62 %<br />

0 % 60 % 40 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 29-30<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

20


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Herausforderungen sind in den kommenden zwei Jahren die wichtigsten für die IT in<br />

Ihrem Haus? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Welche Herausforderungen sind in den kommenden zwei Jahren die wichtigsten für die IT in<br />

Ihrem Haus? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Mittelgroße Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Eher keine Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Mittelgroße Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Eher keine Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Land<br />

IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />

Entwicklung von Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />

und Unternehmen<br />

Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />

(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />

Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen<br />

Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />

Einführung neuer IT-Lösungen<br />

Betrieb von Fachanwendungen<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen<br />

Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />

im eigenen Hause<br />

Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />

Nutzung von Cloud-Technologien<br />

41 % 53 % 6 %<br />

17 % 54 % 29 %<br />

17 % 43 % 40 %<br />

13 % 63 % 24 %<br />

12 % 74 % 14 %<br />

12 %<br />

72 % 16 %<br />

12 % 63 % 25 %<br />

11 % 60 % 29 %<br />

11 % 55 % 34 %<br />

10 % 42 % 48 %<br />

6 % 50 % 44 %<br />

3 % 47 % 50 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 92-102<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Großstadt<br />

IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />

Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />

(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />

Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen<br />

Nutzung von Cloud-Technologien<br />

Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />

Einführung neuer IT-Lösungen<br />

Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />

und Unternehmen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Betrieb von Fachanwendungen<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen<br />

Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />

im eigenen Haus<br />

Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />

Entwicklung von Fachanwendungen<br />

33 % 53 % 14 %<br />

29 % 71 %<br />

29 % 66 % 5 %<br />

29 % 61 % 10 %<br />

19 % 62 % 19 %<br />

10 %<br />

80 % 10 %<br />

10 % 61 % 29 %<br />

10 % 57 % 33 %<br />

10 % 38 % 52 %<br />

5 % 57 % 38 %<br />

5 % 33 % 62 %<br />

5 % 32 % 63 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine<br />

0%<br />

Angabe‘, n =<br />

20%<br />

19-21<br />

40% 60% 80% 100%<br />

0 %<br />

21


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Veränderungen der Top-Herausforderungen in den vergangenen Jahren<br />

Was ist in den kommenden zwei Jahren die Top-Herausforderung für die IT in Ihrem Haus?<br />

(Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Ein Vergleich der Werte der TOP-Herausforderungen aller Ebenen während der Jahre<br />

2015 bis <strong>2019</strong> zeigt: Die Bewertung der Top-Herausforderung IT-Sicherheit hat sich<br />

leicht abgeschwächt. Der Spitzenwert von circa 52 % bei IT-Sicherheit im Jahr 2017<br />

ist vermutlich auf besondere Ereignisse im Befragungszeitraum zurückzuführen.<br />

Die Priorität der Top-Themen Usability und Standardisierung/Automatisierung ist<br />

auf Bundes- und Landes-Ebenen weitgehend stabil geblieben. Ausnahme sind die<br />

Großstädte, die bei diesen Themen signifikante Steigerungen erzielten.<br />

Bei den Herausforderungen „Fehlende finanzielle Ressourcen“ und „Hohe Verfügbarkeit<br />

von Services“ sind auf allen Verwaltungsebenen die Werte über den Zeitraum<br />

2015 bis <strong>2019</strong> stetig gesunken. Diese Themen scheinen nur noch geringe Herausforderungen<br />

für die Behörden darzustellen.<br />

Automation hat vor dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels große Bedeutung, um in Zukunft die Menge der<br />

Aufgaben überhaupt noch erledigen zu können.<br />

Bund<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Top-Herausforderung<br />

2017<br />

IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />

Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />

im eigenen Hause<br />

Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />

(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />

Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen<br />

Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />

Einführung neuer IT-Lösungen<br />

Entwicklung von Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Nutzung von Cloud-Technologien<br />

Betrieb von Fachanwendungen<br />

Top-Herausforderung<br />

2015<br />

10 %<br />

20 %<br />

17 %<br />

10 % 18 %<br />

27 %<br />

17 %<br />

26 %<br />

13 %<br />

14 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

13 %<br />

10 %<br />

23 %<br />

13 %<br />

26 %<br />

18 %<br />

7 %<br />

17 %<br />

k. A.<br />

3 %<br />

13 %<br />

22 %<br />

37 %<br />

43 %<br />

52 %<br />

Jörn Riedel, CIO, Amt für IT und Digitalisierung, Senatskanzlei Hansestadt Hamburg<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen<br />

3 %<br />

0 %<br />

9 %<br />

Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />

3 %<br />

0 %<br />

17 %<br />

Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />

und Unternehmen<br />

0 %<br />

7 %<br />

22 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015). n = 29-31 (2017).<br />

n = 29-30 (<strong>2019</strong>).<br />

0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />

22


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Was ist in den kommenden zwei Jahren die Top-Herausforderung für die IT in Ihrem Haus?<br />

(Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Was ist in den kommenden zwei Jahren die Top-Herausforderung für die IT in Ihrem Haus?<br />

(Großstädte im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Top-Herausforderung<br />

2017<br />

Top-Herausforderung<br />

2015<br />

Top-Herausforderung<br />

<strong>2019</strong><br />

Top-Herausforderung<br />

2017<br />

Top-Herausforderung<br />

2015<br />

Land<br />

IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />

Entwicklung von Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />

und Unternehmen<br />

Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />

(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />

Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen<br />

Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />

Einführung neuer IT-Lösungen<br />

Betrieb von Fachanwendungen<br />

17 %<br />

11 %<br />

13 %<br />

17 %<br />

13 %<br />

13 %<br />

17%<br />

26 %<br />

36 %<br />

41 %<br />

53 %<br />

Großstadt<br />

IT-Sicherheit / Datensicherheit<br />

Erhöhung der Usability digitaler Prozesse<br />

(intern sowie für Bürger/ Unternehmen)<br />

Mehr Standardisierung und Automatisierung<br />

von Prozessen<br />

Nutzung von Cloud-Technologien<br />

5 %<br />

k. A.<br />

10 %<br />

18 %<br />

10 %<br />

9 %<br />

18 %<br />

Langwierige Entscheidungsprozesse bei der<br />

19 %<br />

24 %<br />

Einführung neuer IT-Lösungen<br />

12 12 %<br />

8 %<br />

9 %<br />

12 %<br />

Hohe Verfügbarkeit von Services für Bürger<br />

10 %<br />

12%<br />

und Unternehmen<br />

10 %<br />

13 %<br />

12 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

10 %<br />

17 %<br />

9 %<br />

11 %<br />

10 %<br />

Betrieb von Fachanwendungen<br />

10 %<br />

0 %<br />

29 %<br />

29 %<br />

29 %<br />

33 %<br />

36 %<br />

52 %<br />

45 %<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen<br />

11 % 18 %<br />

23 %<br />

12 % 20 % 10 %<br />

Fehlende finanzielle Ressourcen<br />

24 %<br />

36 %<br />

Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />

im eigenen Hause<br />

Fehlendes IT-Gesamtkonzept<br />

Nutzung von Cloud-Technologien<br />

10 %<br />

Konsolidierung heterogener IT-Landschaften<br />

5 %<br />

12 %<br />

10 %<br />

14 % im eigenen Hause<br />

9v%<br />

6 %<br />

5 %<br />

6 %<br />

Fehlendes IT-Gesamtkonzept 5v%<br />

7 % 0 %<br />

5 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

k. A.<br />

Entwicklung von Fachanwendungen<br />

5 %<br />

0 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 75-77 (2015). n = 87-91 (2017).<br />

n = 92-102 (<strong>2019</strong>).<br />

0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 11 (2015). n = 20-21 (2017).<br />

n = 19-21 (<strong>2019</strong>).<br />

0,000000% 5,555556% 11,111111% 16,666667% 22,222222% 27,777778% 33,333333% 38,888889% 44,444444%<br />

23


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Aktuelle und geplante Verlagerung von<br />

IT-Dienstleistungen<br />

Die Behörden aller Verwaltungsebenen nutzen die Serviceangebote von IT-DLZ, um<br />

ihre interne IT zu verschlanken, Prozesse effizienter zu gestalten und um IT-Verfügbarkeit<br />

und IT-Sicherheit zu gewährleisten. Externe Dienstleister liefern vornehmlich das<br />

technische Wissen und zunehmend methodisches Know-how für die Durchführung der<br />

IT-Projekte.<br />

Im Rahmen der Befragung haben wir untersucht, wie sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen Behörden und IT-DLZ aktuell gestaltet. Dabei haben wir für verschiedene<br />

Dienstleistungsarten erfasst, inwieweit diese verlagert oder intern erbracht werden.<br />

Mehrfachnennungen waren möglich, da in vielen Behörden einzelne Dienstleistungen<br />

von IT-DLZ, von anderen externen Dienstleistern oder intern erbracht werden.<br />

Welche der folgenden Leistungen erbringt Ihre Fachbehörde momentan intern oder bezieht sie<br />

extern von IT-Dienstleistungszentren oder anderen Partnern? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Bund<br />

Durch andere<br />

externe Partner<br />

erbracht<br />

Durch IT-DLZ erbracht<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

User Help Desk/Support<br />

Storage und Archivierung<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

23 %<br />

23 %<br />

20 %<br />

53 %<br />

47 %<br />

60 %<br />

27 %<br />

40 %<br />

53 %<br />

17 %<br />

23 %<br />

13 %<br />

10 %<br />

20 %<br />

7 %<br />

7 %<br />

Intern erbracht<br />

30 %<br />

30 %<br />

23 %<br />

67 %<br />

73 %<br />

73 %<br />

67 %<br />

73 %<br />

80 %<br />

83 %<br />

87 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 30<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />

24


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche der folgenden Leistungen erbringt Ihre Fachbehörde momentan intern oder bezieht sie<br />

extern von IT-Dienstleistungszentren oder anderen Partnern? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Welche der folgenden Leistungen erbringt Ihre Fachbehörde momentan intern oder bezieht sie<br />

extern von IT-Dienstleistungszentren oder andere Partnern? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />

Durch andere<br />

externe Partner<br />

erbracht<br />

Durch IT-DLZ erbracht<br />

Intern erbracht<br />

Durch andere<br />

externe Partner<br />

erbracht<br />

Durch IT-DLZ erbracht<br />

Intern erbracht<br />

Land<br />

Großstadt<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

38 %<br />

53 %<br />

72 %<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

33 %<br />

67 %<br />

57 %<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

61 %<br />

47 %<br />

53 %<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

52 %<br />

48 %<br />

62 %<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

54 %<br />

40 %<br />

59 %<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

52 %<br />

38 %<br />

67 %<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

20 %<br />

54 %<br />

72 %<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

24 %<br />

71 %<br />

81 %<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

19 %<br />

47 %<br />

69 %<br />

Storage und Archivierung<br />

14 %<br />

62 %<br />

57 %<br />

User Help Desk/Support<br />

12 %<br />

48 %<br />

73 %<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

14 %<br />

48 %<br />

71 %<br />

Storage und Archivierung<br />

12 %<br />

49 %<br />

62 %<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

10 %<br />

48 %<br />

81 %<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

8 %<br />

58 %<br />

60 %<br />

User Help Desk/Support<br />

10 %<br />

48 %<br />

71 %<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

7 %<br />

40 %<br />

65 %<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

5 %<br />

43 %<br />

62 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 94-101<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 21<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />

25


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Wie 2015 und 2017 zeigt sich, dass die Behörden die meisten IT-Aufgaben nach wie vor<br />

in hohem Maße selbst wahrnehmen. Beratungsunternehmen unterstützen als externe<br />

Partner vor allem in der technischen und methodischen Beratung und in der Entwicklung<br />

von Fachanwendungen. Beim Vergleich der Verwaltungsebenen zeigen sich Unterschiede<br />

in der Intensität der Verlagerung. Bei den Bundesbehörden ist der Anteil der IT-DLZ an den<br />

verschiedenen IT-Dienstleistungen nach wie vor relativ gering; die IT-Aufgaben werden<br />

überwiegend intern erbracht.<br />

Die befragten Landesbehörden nehmen Leistungen der ihnen zur Verfügung stehenden<br />

IT-DLZ deutlich stärker in Anspruch. Beispielsweise ist bei dem Betrieb der Netze, der<br />

Kommunikationsserver und zentralen Infrastruktur der Anteil der IT-DLZ höher als der<br />

interne Anteil.<br />

Bei den Großstädten fällt auf, dass die Entwicklung von Fachanwendungen überwiegend<br />

Beratungsunternehmen und IT-DLZ durchführen (33 % interne Erbringung).<br />

Möglicherweise ist dies ein Zeichen für Personalmangel, der insbesondere in der<br />

Softwareentwicklung Behörden zum Einsatz externer Berater zwingt.<br />

Entwicklung intern erbrachter IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Bundesbehörden)<br />

Bund<br />

Intern erbracht 2017 vs 2015<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

User Help Desk/Support<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Storage und Archivierung<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Intern erbracht <strong>2019</strong> vs 2017<br />

-31 %<br />

-2 %<br />

-3 %<br />

-4 %<br />

-17 %<br />

-8 %<br />

-9 %<br />

-11 %<br />

-5 %<br />

-14 %<br />

-17 %<br />

6 %<br />

3 %<br />

4 %<br />

0 %<br />

2 %<br />

k. A.<br />

12 %<br />

Abweichungen in Prozent, n = 30<br />

0% 6%<br />

12%18%24%30%36%42%48%54%60%<br />

26


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Entwicklung der durch DLZ erbrachten IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Bundesbehörden)<br />

Bund<br />

durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />

(nicht intern) 2017 vs 2015<br />

Storage und Archivierung<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

User Help Desk/Support<br />

Entwicklung der Fachanwendungen -15 %<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />

(nicht intern) <strong>2019</strong> vs 2017<br />

-12 %<br />

-11 %<br />

-12 %<br />

-8 %<br />

-2 %<br />

-8 %<br />

-2 %<br />

k. A.<br />

0 %<br />

1 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

11 %<br />

10 %<br />

13 %<br />

20 %<br />

17 %<br />

Auffallend ist: Bei Bundesbehörden ist der Anteil der durch IT-DLZ erbrachten<br />

Leistungen beim Betrieb von Fachanwendungen und Infrastrukturen im Vergleich<br />

zu 2017 merklich gestiegen. Der Trend von 2015/2017 hat sich umgekehrt.<br />

Zunehmend beraten externe Unternehmen technisch und methodisch bei der<br />

Abwicklung von IT-Projekten; vor allem aber haben sie die Entwicklung von<br />

Fachanwendungen übernommen. Im Vergleich zu 2017 erbringen die IT-DLZ verstärkt<br />

Leistungen des User Help Desk/Support und betreiben Fachanwendungen,<br />

Mail-Server und Storage-Systeme.<br />

Abweichungen in Prozent, n = 30<br />

0% 8%<br />

4% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />

27


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Entwicklung intern erbrachter IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Landesbehörden)<br />

Entwicklung der durch DLZ erbrachten IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Landesbehörden)<br />

Intern erbracht 2017 vs 2015<br />

Intern erbracht <strong>2019</strong> vs 2017<br />

durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />

(nicht intern) 2017 vs 2015<br />

durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />

(nicht intern) <strong>2019</strong> vs 2017<br />

Land<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

Storage und Archivierung<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

User Help Desk/Support<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

-13 %<br />

-5 %<br />

-9 %<br />

-1 %<br />

-10 %<br />

-5 %<br />

-2 %<br />

-1 %<br />

-3 %<br />

-3 %<br />

-3 %<br />

12 %<br />

k. A.<br />

8 %<br />

3 %<br />

3 %<br />

10 %<br />

7 %<br />

Land<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

User Help Desk/Support<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Storage und Archivierung<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

-6 %<br />

-2 %<br />

-4 %<br />

-9 %<br />

-9 %<br />

k. A.<br />

8 %<br />

4 %<br />

5 %<br />

4 %<br />

5 %<br />

9 %<br />

4 %<br />

9 %<br />

3 %<br />

12 %<br />

13 %<br />

19 %<br />

Abweichungen in Prozent, n = 94-101<br />

0% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />

Abweichungen in Prozent, n = 94-101<br />

0% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />

28


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Die Befragung der Landesbehörden zeigt: Der Anteil, der durch IT-DLZ erbrachten<br />

Leistungen stieg in drei Bereichen. So haben IT-DLZ die Beschaffung von Hardware<br />

und Software, User Help Desk/Support und die Entwicklung von Fachanwendungen im<br />

Vergleich zu 2017 in größerem Umfang wahrgenommen. Den Betrieb der Fachanwendungen<br />

verantworten die Fachbehörden der Länder stärker als bisher selbst. Die methodische<br />

Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten hat sich, dem Trend seit 2015<br />

folgend deutlich von Fachbehörden und IT-DLZ auf externe Dienstleister verlagert.<br />

Entwicklung intern erbrachter IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Großstädte)<br />

Großstadt<br />

Intern erbracht 2017 vs 2015<br />

-20 %<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

User Help Desk/Support<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Storage und Archivierung<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

Intern erbracht <strong>2019</strong> vs 2017<br />

-19 %<br />

-11 %<br />

-15 %<br />

-10 %<br />

-11 %<br />

-10 %<br />

-10 %<br />

-14 %<br />

-1 %<br />

0 %<br />

k. A.<br />

7 %<br />

5 %<br />

10 %<br />

10 %<br />

8 %<br />

19 %<br />

Entwicklung der durch DLZ erbrachten IT-Dienstleistungen 2015 – <strong>2019</strong> (Großstädte)<br />

durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />

(nicht intern) 2017 vs 2015<br />

Großstadt<br />

Bei den befragten Großstädten zeigt sich, dass diese verschiedene Aufgaben zunehmend<br />

an die IT-DLZ verlagern. Dies umfasst die Entwicklung der Fachanwendungen, User Help<br />

Desk/Support und die methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten. Die<br />

Fachbehörden übernehmen hingegen wieder stärker selbst die Beschaffung von Hardware<br />

und Software, den Betrieb ihrer Netze und zentralen Infrastrukturen sowie den Betrieb von<br />

Fachanwendungen.<br />

-14 %<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

User Help Desk/Support<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

Storage und Archivierung<br />

Betrieb der Fachanwendungen<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Abweichungen in Prozent, n = 21<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

durch ITDLZ erbrachte Leistungen<br />

(nicht intern) <strong>2019</strong> vs 2017<br />

-13 %<br />

-3 %<br />

-3 %<br />

-3 %<br />

k. A.<br />

14 %<br />

14 %<br />

14 %<br />

7 %<br />

10 %<br />

5 %<br />

5 %<br />

5 %<br />

2 %<br />

5 %<br />

16 %<br />

26 %<br />

0% 8% 4% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />

Abweichungen in Prozent, n = 21<br />

0% 8% 4% 12%16%20%24%28%32%36%40%<br />

29


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Erfolgreiche Verlagerung von IT-Dienstleistungen<br />

Wurden in den vergangenen zwei Jahren Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ<br />

erfolgreich umgesetzt? (Bundesbehörden 2017/<strong>2019</strong> im Vergleich)<br />

Der hohe prozentuale Anteil an Bundesbehörden (63 %), die in den letzten zwei Jahren<br />

keine Verlagerungen an IT-Dienstleistungszentren geplant haben, ist fast identisch<br />

zum Vorbetrachtungszeitraum (65 %). Die Anzahl erfolgreicher Verlagerungen beim<br />

Bund hat um 9 % abgenommen, während die nicht erfolgreichen Verlagerungen in<br />

annähernd gleichem Maße zugenommen haben. Die Behörden in Ländern und Großstädten<br />

gaben mit 48 % und 57 % an, keine Verlagerung geplant zu haben. Dies<br />

bedeutet einen Rückgang von 14 % bzw. 9 % gegenüber dem Jahr 2017. Bei den<br />

Ländern überwiegt die Anzahl der erfolgreichen Verlagerungen. Bei den Großstädten<br />

sank der Anteil der erfolgreich verlagerten IT-Dienstleistungen sogar auf fast die<br />

Hälfte von 52 % (2017) auf 29 % (<strong>2019</strong>).<br />

Bund (<strong>2019</strong>)<br />

Bund (2017)<br />

Ja, sie wurden aus unserer Sicht<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

Die Umsetzung war nicht oder<br />

nur teilweise erfolgreich.<br />

17 %<br />

26 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

Wir hatten keine Verlagerung<br />

an ein IT-DLZ geplant.<br />

63 %<br />

65 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, n = 30 (<strong>2019</strong>), 31 (2017)<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

30


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Wurden in den vergangenen zwei Jahren Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ<br />

erfolgreich umgesetzt? (Großstädte 2017/<strong>2019</strong> im Vergleich)<br />

Wurden in den vergangenen zwei Jahren Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ<br />

erfolgreich umgesetzt? (Länderbehörden 2017/<strong>2019</strong> im Vergleich)<br />

Land (<strong>2019</strong>)<br />

Land (2017)<br />

Großstadt (<strong>2019</strong>)<br />

Großstadt (2017)<br />

Ja, sie wurden aus unserer Sicht<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

37 %<br />

48 %<br />

Ja, sie wurden aus unserer Sicht<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

29 %<br />

52 %<br />

Die Umsetzung war nicht oder<br />

nur teilweise erfolgreich.<br />

15 %<br />

18 %<br />

Die Umsetzung war nicht oder<br />

nur teilweise erfolgreich.<br />

0 %<br />

14 %<br />

Wir hatten keine Verlagerung<br />

an ein IT-DLZ geplant.<br />

34 %<br />

48 %<br />

Wir hatten keine Verlagerung<br />

an ein IT-DLZ geplant.<br />

48 %<br />

57 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, n = 102 (<strong>2019</strong>), 92 (2017)<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, n = 21 (<strong>2019</strong>), 21 (2017)<br />

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90%<br />

31


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Auf die Frage nach den Gründen für die Unzufriedenheit mit der Verlagerung haben wir<br />

nur wenige Antworten erhalten. Daher sind nur Tendenzaussagen möglich.<br />

Gründe für die Unzufriedenheit waren insbesondere die fehlende Servicequalität<br />

(Bundesbehörden, Landesbehörden), eine zu hohe Erwartungshaltung gegenüber<br />

den IT-Dienstleistungszentren (Bundesbehörden) und die Unterschätzung der Auswirkungen<br />

auf die eigene Organisation (Landesbehörden). Großstädte nannten als Grund<br />

vorrangig die verschobene Prioritätenlage innerhalb der Fachbehörde, gefolgt von dem<br />

unterschätztem zeitlichen und personellen Aufwand.<br />

Sind aus Ihrer Sicht die folgenden Gründe dafür relevant, dass Verlagerungen von IT-Dienstleistungen<br />

an IT-DLZ nicht oder nur teilweise erfolgreich umgesetzt wurden? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Sind aus Ihrer Sicht die folgenden Gründe dafür relevant, dass Verlagerungen von IT-Dienstleistungen<br />

an IT-DLZ nicht oder nur teilweise erfolgreich umgesetzt wurden? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Trifft voll zu Trifft eher/teilweise zu Trifft eher nicht/gar nicht zu<br />

Trifft voll zu Trifft eher/teilweise zu Trifft eher nicht/gar nicht zu<br />

Bund<br />

Das IT-DLZ konnte nicht die Servicequalität liefern,<br />

die wir brauchen.<br />

Wir haben den personellen Aufwand<br />

unterschätzt.<br />

Unsere Erwartungen an das<br />

IT-Dienstleistungszentrum waren zu hoch.<br />

In den letzten zwei Jahren haben sich in unserer<br />

Fachbehörde die Prioritäten verschoben.<br />

Wir haben den zeitlichen Aufwand<br />

unterschätzt.<br />

Wir haben den finanziellen Aufwand<br />

unterschätzt.<br />

Wir haben die Auswirkungen auf die eigene<br />

Organisation unterschätzt.<br />

Unsere Anforderungen waren nicht<br />

klar genug definiert.<br />

33 % 67 %<br />

33 % 50 % 17 %<br />

33 % 50 % 17 %<br />

17 % 83 %<br />

50 % 50 %<br />

33 % 67 %<br />

17 % 83 %<br />

17 % 83 %<br />

Land<br />

Das IT-DLZ konnte nicht die Servicequalität liefern,<br />

die wir brauchen.<br />

Wir haben die Auswirkungen auf die eigene<br />

Organisation unterschätzt.<br />

Unsere Erwartungen an das<br />

IT-Dienstleistungszentrum waren zu hoch.<br />

Wir haben den personellen Aufwand<br />

unterschätzt.<br />

Wir haben den zeitlichen Aufwand<br />

unterschätzt.<br />

Unsere Anforderungen waren nicht<br />

klar genug definiert.<br />

Wir haben den finanziellen Aufwand<br />

unterschätzt.<br />

In den letzten zwei Jahren haben sich in unserer<br />

Fachbehörde die Prioritäten verschoben.<br />

40 % 53 %<br />

27% 46 % 27 %<br />

20 % 40 %<br />

40 %<br />

20 % 40 %<br />

40 %<br />

7 %<br />

7 %<br />

7 %<br />

40 % 53 %<br />

33 % 60 %<br />

26 % 67 %<br />

40 % 60 %<br />

7 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, bei denen eine 0% Verlagerung 20% an ein IT-DLZ 40% nicht oder 60% nur teilweise 80% erfolgreich 100%<br />

war; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘; n = 6<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, bei denen eine 0% Verlagerung 20% an ein IT-DLZ 40% nicht oder 60% nur teilweise 80% erfolgreich 100%<br />

war; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘; n = 15<br />

32


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Bereiche werden in den kommenden zwei Jahren an IT-DLZ verlagert?<br />

Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />

IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Für die künftige Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ ergibt sich im Vergleich von<br />

Bund, Ländern und Großstädten ein differenziertes Bild. Die Bundesebene wird mit einer<br />

Erwartung von 50 % bis ca. 60 % vor allem infrastrukturnahe Leistungen, wie Netzbetrieb,<br />

Mail-Server-Betrieb, Hardware/Software-Beschaffung und Storage-Leistungen<br />

an IT-DLZ übergeben. Damit einher geht, dass mit einer Erwartung von 55 % die technische<br />

Beratung ebenfalls beim IT-DLZ gesucht wird. Anwendungsnahe Beratungen und<br />

Aufgaben, wie Entwicklung und Betrieb von Fachanwendungen, sind mit Erwartungen<br />

zwischen 24 % und 32 % deutlich geringer im Fokus einer Verlagerung an IT-DLZ.<br />

Sicher/Eher ja<br />

Bund<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von IT-Projekten<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Storage und Archivierung<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten<br />

User Help Desk/Support<br />

Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />

Betrieb aller Fachanwendungen<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

59 %<br />

55 %<br />

52 %<br />

50 %<br />

50 %<br />

43 %<br />

37 %<br />

32 %<br />

27 %<br />

24 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 29-30<br />

* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ konnte nur beantwortet werden, 0,000000% 7,777778%<br />

wenn 15,555556%<br />

‚Betrieb 23,333333%<br />

aller 31,111111%<br />

Fachanwendungen‘ 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />

als ‚eher nicht/<br />

sicher nicht‘ bewertet wurde<br />

33


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Die Landesebene plant mehr Leistungen an IT-DLZ zu übergeben als die Bundesebene.<br />

Die im Fokus stehenden Aufgaben sind jedoch ähnlich. Mit einer höheren Erwartung<br />

zwischen 60 % und 70 % sollen auch infrastrukturnahe Leistungen, wie Netzbetrieb,<br />

Mail-Server-Betrieb und Hardware/Software-Beschaffung übergeben werden. Die<br />

Erwartungswerte zwischen 55 % und 57 % für Storage-Leistungen sowie technische<br />

Beratung entsprechen in etwa denen auf Bundesebene. Eine Ausnahme auf Landesebene<br />

ist der Bereich User Help Desk mit 56 % (Land) im Vergleich zu 37 % (Bund). Im<br />

Vergleich zur Bundesebene zeigt sich auf Landesebene eine insgesamt bis etwa 20 %<br />

höhere Tendenz zur Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ.<br />

Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />

IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Land<br />

Sicher/Eher ja<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

70 %<br />

67 %<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von IT-Projekten<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten<br />

User Help Desk/Support<br />

Storage und Archivierung<br />

Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />

Betrieb aller Fachanwendungen<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

67 %<br />

57 %<br />

57 %<br />

56 %<br />

55 %<br />

44 %<br />

41 %<br />

35 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 91-98<br />

* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ konnte nur beantwortet werden, 0,000000% 7,777778%<br />

wenn 15,555556%<br />

‚Betrieb 23,333333%<br />

aller 31,111111%<br />

Fachanwendungen‘ 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />

als ‚eher nicht/<br />

sicher nicht‘ bewertet wurde<br />

34


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Bei den Großstädten ist der Trend zur Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ noch stärker<br />

ausgeprägt als auf Bundes- und Landesebene. Mit einer Erwartung von 75 % soll auch<br />

der Betrieb ausgewählter Fachanwendungen an IT-DLZ übergeben werden. Im Vergleich<br />

zum Land mit 44 % und dem Bund mit 32 % ist für ausgewählte Fachanwendungen der<br />

Wille der Großstädte etwa doppelt so groß, ausgewählte anwendungsnahe Leistungen<br />

an IT-DLZ zu verlagern. Im infrastrukturnahen Bereich sind die Werte von 67 % und 71 %<br />

für die Verlagerung von Storage-Leistungen sowie technischer Beratung mit dem hohen<br />

Niveau auf Landesebene vergleichbar.<br />

Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />

IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />

Großstadt<br />

Sicher/Eher ja<br />

Betrieb ausgewählter Fachanwendungen *<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von IT-Projekten<br />

75 %<br />

71 %<br />

Storage und Archivierung<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von IT-Projekten<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

User Help Desk/Support<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Betrieb aller Fachanwendungen<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

67 %<br />

60 %<br />

52 %<br />

52 %<br />

52 %<br />

43v%<br />

43 %<br />

38 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 20-21<br />

* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ konnte nur beantwortet werden, 0,000000% 7,777778%<br />

wenn 15,555556%<br />

‚Betrieb 23,333333%<br />

aller 31,111111%<br />

Fachanwendungen‘ 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />

als ‚eher nicht/<br />

sicher nicht‘ bewertet wurde (n=12).<br />

35


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />

IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Bundesbehörden im<br />

Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände von<br />

IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Länderbehörden im<br />

Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Sicher / Eher ja<br />

<strong>2019</strong><br />

Sicher / Eher ja<br />

2017<br />

Sicher / Eher ja<br />

2015<br />

Sicher / Eher ja<br />

<strong>2019</strong><br />

Sicher / Eher ja<br />

2017<br />

Sicher / Eher ja<br />

2015<br />

Bund<br />

Land<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Storage und Archivierung<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

User Help Desk/Support<br />

Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />

Betrieb aller Fachanwendungen<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

39 %<br />

59 %<br />

65 %<br />

55 %<br />

68 %<br />

57 %<br />

52 %<br />

65 %<br />

45 %<br />

50 %<br />

50 %<br />

50 %<br />

65 %<br />

43 %<br />

43 %<br />

37 %<br />

35 %<br />

27 %<br />

32 %<br />

27 %<br />

27 %<br />

29 %<br />

24 %<br />

23 %<br />

36 %<br />

48 %<br />

71 %<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

User Help Desk/Support<br />

Storage und Archivierung<br />

Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />

Betrieb aller Fachanwendungen<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

70 %<br />

68 %<br />

73 %<br />

67 %<br />

60 %<br />

65 %<br />

57 %<br />

60 %<br />

53 %<br />

57 %<br />

48 %<br />

41 %<br />

56 %<br />

47 %<br />

47 %<br />

44 %<br />

43 %<br />

67 %<br />

69 %<br />

70 %<br />

55 %<br />

66 %<br />

41 %<br />

56 %<br />

35 %<br />

38 %<br />

39 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015), n = 30-31 (2017), n =29-30 (<strong>2019</strong>)<br />

* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ nur, wenn ‚Betrieb aller Fachanwendungen‘ ‚eher nicht/sicher nicht‘<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 73-76 (2015), n = 85-89 (2017), n =91-98 (<strong>2019</strong>)<br />

* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ nur, wenn ‚Betrieb aller Fachanwendungen‘ ‚eher nicht/sicher nicht‘<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />

36


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Bereiche werden Sie in den kommenden zwei Jahren sicher oder eher in die Hände<br />

von IT-DLZ übergeben bzw. dort belassen? Welche eher oder sicher nicht? (Großstädte im<br />

Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Sicher / Eher ja<br />

<strong>2019</strong><br />

Sicher / Eher ja<br />

2017<br />

Sicher / Eher ja<br />

2015<br />

Großstadt<br />

Betrieb ausgewählter Fachanwendungen*<br />

Technische Beratung bei der Konzeption von<br />

IT-Projekten<br />

Storage und Archivierung<br />

Entwicklung der Fachanwendungen<br />

User Help Desk/Support<br />

Betreuung des Mail-Servers<br />

Methodische Beratung bei der Abwicklung von<br />

IT-Projekten<br />

Betrieb aller Fachanwendungen<br />

Beschaffung von Hardware und Software<br />

Betrieb der Netze und zentralen Infrastruktur<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

27 %<br />

27 %<br />

42 %<br />

75 %<br />

71 %<br />

60 %<br />

64 %<br />

67 %<br />

60 %<br />

60 %<br />

53 %<br />

73 %<br />

52 %<br />

45 %<br />

52 %<br />

45 %<br />

36 %<br />

43 %<br />

40 %<br />

52 %<br />

58 %<br />

64 %<br />

43 %<br />

50 %<br />

36 %<br />

38 %<br />

55 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 11 (2015), n = 19-20 (2017), n =20-21 (<strong>2019</strong>)<br />

* ‚Betrieb ausgewählter Fachanwendungen‘ nur, wenn ‚Betrieb aller Fachanwendungen‘ ‚eher nicht/sicher nicht‘<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889% 100,000000%<br />

37


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Ziele werden mit der Verlagerung von Leistungen an ein<br />

IT-DLZ verfolgt?<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

(Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

In der IT werden Leistungen in IT-DLZ verlagert, um die größten IT-Herausforderungen<br />

zu bewältigen. Dementsprechend lauten die drei Top-Ziele auf den Ebenen von<br />

Bundesbehörden, Landesbehörden und Großstädten:<br />

• IT-Sicherheit steigern:<br />

Top 1 bei Bundesbehörden, Landesbehörden und Großstädten<br />

• Prozessoptimierung, Standardisierung, Automatisierung:<br />

Top 2 bei Bundesbehörden, Top 3 bei Landesbehörden und Großstädten<br />

• Konzentration auf Kernaufgaben:<br />

Top 2 bei Landesbehörden und Großstädten, Top 4 bei Bundesbehörden<br />

Bund<br />

Zentrales Ziel<br />

Wichtiges Ziel<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

Höhere Innovationskraft<br />

60 % 35 %<br />

35 % 55 %<br />

32 % 42 %<br />

30 %<br />

60 %<br />

20 % 40 %<br />

15 % 40 %<br />

Kostensenkung<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

10 %<br />

10 %<br />

45 %<br />

40 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, in denen Leistungen 0% ganz 20% oder teilweise 40% durch ein 60% IT-DLZ erbracht 80% 100%<br />

werden, n = 19-20<br />

38


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

(Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

(Großstädte <strong>2019</strong>)<br />

Zentrales Ziel<br />

Wichtiges Ziel<br />

Zentrales Ziel<br />

Wichtiges Ziel<br />

Land<br />

Großstadt<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

62 % 32 %<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

63 % 13 %<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

48 % 37 %<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

44 % 19 %<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

37 % 41 %<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

38 % 50 %<br />

Kostensenkung<br />

28 %<br />

44 %<br />

Höhere Innovationskraft<br />

31 %<br />

38 %<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

28 %<br />

23 %<br />

40 %<br />

41 %<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

31 %<br />

25 %<br />

19 %<br />

31 %<br />

Höhere Innovationskraft<br />

22 %<br />

44 %<br />

Kostensenkung<br />

25 %<br />

25 %<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

10 %<br />

30 %<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

6 % 13 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, in denen Leistungen 0% ganz 20% oder teilweise 40% durch ein IT-DLZ 60% erbracht 80% werden, 100% Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder 0% teilweise 20% durch ein IT-DLZ 40% erbracht 60% werden, n 80% = 16 100%<br />

n = 115-123<br />

39


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Im Vergleich zu den Vorjahren ist das Ziel Kostensenkung niedriger bewertet: Der Wert<br />

sank bei den Bundesbehörden von 39 % 2015 auf 10 % <strong>2019</strong>, bei den Landesbehörden<br />

von 33 % 2015 auf 28 % <strong>2019</strong> und bei den Großstädten von 78 % 2015 auf 25 % <strong>2019</strong>.<br />

Die Verlagerung von Leistungen an IT-DLZ betrachten also vor allem Bundesbehörden<br />

und Großstädte weniger als Mittel der reinen Kostensenkung.<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

(Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Zentrales Ziel<br />

<strong>2019</strong><br />

Zentrales Ziel<br />

2017<br />

Zentrales Ziel<br />

2015<br />

Im Fokus stehen primär die Themen IT-Sicherheit, Standardisierung und Automatisierung<br />

sowie Innovationskraft und Verbesserung der Bürgerservices. Wichtig geworden ist die<br />

Fähigkeit, Prozessleistungen durch Standardisierung und Automatisierung zu verbessern<br />

– vor allem auf Landesebene: 37 % der befragten Landesbehörden gaben dies <strong>2019</strong> als<br />

zentrales Ziel an, 2015 waren es noch 25 %. Bei den Bundesbehörden ist die Veränderung<br />

gegenüber 2015 nicht signifikant, dennoch rangiert die Verbesserung der Prozessleistungen<br />

als zentrales Ziel für 35 % der Behörden auf Platz 2. Die Konzentration auf Kernaufgaben<br />

kommt bei Landesbehörden und Großstädten auf Platz 2, bei den Bundesbehörden<br />

liegt sie aber nur auf dem vierten Platz.<br />

Die Erhöhung der IT-Sicherheit steht auf allen Ebenen hinweg an erster Stelle der Ziele,<br />

welche die Behörden mit der Konsolidierung verfolgen. Allerdings hat sich die Bewertung<br />

verändert: Bei den Landesbehörden ist ihre Bedeutung von 49 % 2015 auf 62 % <strong>2019</strong><br />

gestiegen. Bei den Bundesbehörden ist die Veränderung wenig signifikant (2015:<br />

56 %, <strong>2019</strong>: 60 %) und für die Großstädte ist die Bedeutung sogar von 78 % 2015 auf<br />

63 % <strong>2019</strong> gesunken.<br />

Bund<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Kostensenkung<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

20 %<br />

18 %<br />

35 %<br />

32 %<br />

33 %<br />

32 %<br />

28 %<br />

30 %<br />

15 %<br />

26 %<br />

22 %<br />

10 %<br />

10 %<br />

11 %<br />

17 %<br />

32 %<br />

39 %<br />

60 %<br />

53 %<br />

56 %<br />

53 %<br />

44 %<br />

Anteile in Prozent der Institutionen des Bundes, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbracht werden; ohne ‚weiß<br />

nicht/keine Angabe‘, n = 18 (2015). n = 18-19 (2017). n = 19-20 (<strong>2019</strong>).<br />

0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />

40


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

(Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Welche Ziele verfolgen Sie mit der Auslagerung von Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

(Großstädte im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Zentrales Ziel<br />

<strong>2019</strong><br />

Zentrales Ziel<br />

2017<br />

Zentrales Ziel<br />

2015<br />

Zentrales Ziel<br />

<strong>2019</strong><br />

Zentrales Ziel<br />

2017<br />

Zentrales Ziel<br />

2015<br />

Land<br />

Großstadt<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Kostensenkung<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

k. A.<br />

10 %<br />

10 %<br />

k. A.<br />

37 %<br />

25 %<br />

25 %<br />

28 %<br />

30 %<br />

33 %<br />

28 %<br />

21 %<br />

19 %<br />

23 %<br />

29 %<br />

22 %<br />

16 %<br />

16 %<br />

62 %<br />

56 %<br />

49 %<br />

48 %<br />

48 %<br />

51 %<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Kostensenkung<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

k. A.<br />

6 %<br />

8 %<br />

k. A.<br />

15 %<br />

44 %<br />

31 %<br />

38 %<br />

33 %<br />

31 %<br />

31 %<br />

33 %<br />

31 %<br />

25 %<br />

25 %<br />

38 %<br />

25 %<br />

38 %<br />

56 %<br />

63 %<br />

67 %<br />

77 %<br />

78 %<br />

78 %<br />

Anteile in Prozent der Institutionen der Länder, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbracht werden; ohne ‚weiß<br />

nicht/keine Angabe‘, n = 70-72 (2015). n = 80-82(2017). <strong>2019</strong>: n = 115-123<br />

0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbracht werden; ohne ‚weiß<br />

nicht/keine Angabe‘, n = 9 (2015). n = 12-13 (2017). n = 16 (<strong>2019</strong>)<br />

0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />

41


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Erfüllt das IT-DLZ die genannten Ziele?<br />

Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />

Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

In den befragten Bundesbehörden erzielen die Themen Erhöhung der IT-Sicherheit mit<br />

88 % voller und teilweiser Zufriedenheit sowie Standardisierung mit 87 % die höchsten<br />

Werte. Den niedrigsten Zufriedenheitswert erreicht der Bereich Services. Sowohl die<br />

Frage nach dem individuellen Zuschnitt der Services als auch nach der Verbesserung des<br />

Bürgerservice wird tendenziell negativ bewertet. Keine der befragten Bundesbehörden<br />

war mit der Individualisierung der Services voll zufrieden; immerhin waren 60 % teilweise<br />

zufrieden; Unzufriedenheit äußerten 40 %.<br />

Bund<br />

Voll zufrieden<br />

Teilweise zufrieden<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Kostensenkung<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

35 % 53 %<br />

25 % 58 %<br />

25 % 56 %<br />

25 % 38 %<br />

22 %<br />

19 %<br />

56 %<br />

69 %<br />

75 %<br />

60 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, in denen Leistungen 0% ganz oder 20% teilweise 40% durch ein IT-DLZ 60% erbacht 80% werden und 100%<br />

entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 19-20<br />

42


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Die Landesbehörden geben der Erhöhung der IT-Sicherheit mit 99 % die höchste Zufriedenheitswertung.<br />

Auf Platz zwei liegt anders als auf Bundesebene die Verbesserung<br />

des Bürgerservice mit 85 % voller oder teilweiser Zufriedenheit. Ebenso hoch ist die<br />

Zufriedenheit mit der Konzentration auf Kernaufgaben.<br />

Am wenigsten zufrieden sind die befragten Landesbehörden mit der erreichten Kostensenkung.<br />

Nur 12 % geben hier an, voll zufrieden zu sein; 35 % sind unzufrieden.<br />

Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />

Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Land<br />

Voll zufrieden<br />

Teilweise zufrieden<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Kostensenkung<br />

58 % 41 %<br />

41 % 43 %<br />

23 % 56 %<br />

23 %<br />

20 %<br />

16 %<br />

15 %<br />

12 %<br />

53 %<br />

43 %<br />

59 %<br />

69 %<br />

58 %<br />

Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />

Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />

Großstadt<br />

Voll zufrieden<br />

Teilweise zufrieden<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Kostensenkung<br />

10 %<br />

58 % 33 %<br />

33 % 67 %<br />

30 % 70 %<br />

25 %<br />

50 %<br />

77 %<br />

100 %<br />

88 %<br />

75 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder 0% teilweise 20% durch ein IT-DLZ 40% erbacht 60% werden und 80% 100%<br />

entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 3-13<br />

8 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, in denen Leistungen 0% ganz 20% oder teilweise 40% durch ein IT-DLZ 60% erbacht 80% werden und 100%<br />

entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 30-74<br />

43


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />

Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Bundesbehörden im<br />

Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />

Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Länderbehörden im<br />

Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Voll zufrieden<br />

<strong>2019</strong><br />

Voll zufrieden<br />

2017<br />

Voll zufrieden<br />

2015<br />

Voll zufrieden<br />

<strong>2019</strong><br />

Voll zufrieden<br />

2017<br />

Voll zufrieden<br />

2015<br />

Bund<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Kostensenkung<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

k. A.<br />

0 %<br />

0 %<br />

0 %<br />

0 %<br />

k. A.<br />

17 %<br />

13 %<br />

11 %<br />

25 %<br />

29 %<br />

35 %<br />

50 %<br />

44 %<br />

25 %<br />

33 %<br />

33 %<br />

25 %<br />

22 %<br />

19 %<br />

20 %<br />

25 %<br />

33 %<br />

50 %<br />

Land<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Kostensenkung<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

9 %<br />

23 %<br />

22 %<br />

23 %<br />

13 %<br />

20 %<br />

14 %<br />

14 %<br />

16 %<br />

17 %<br />

12 %<br />

15 %<br />

12 %<br />

18 %<br />

5 %<br />

41 %<br />

45 %<br />

48 %<br />

38 %<br />

58 %<br />

53 %<br />

65 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbacht werden<br />

und entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 6-10 (2015), n = 2-10 (2017), n = 8-17 (<strong>2019</strong>)<br />

0,000000% 7,777778% 15,555556% 23,333333% 31,111111% 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbacht werden und<br />

entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 34-50 (2015), n = 31-65 (2017), n = 30-74 (<strong>2019</strong>)<br />

0,000000% 7,777778% 15,555556% 23,333333% 31,111111% 38,888889% 46,666667% 54,444444% 62,222222%<br />

44


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Inwiefern erfüllt Ihr IT-DLZ die genannten Ziele zu Ihrer Zufriedenheit? Sind Sie mit der<br />

Zielerreichung voll zufrieden, teilweise zufrieden oder unzufrieden? (Großstädte<br />

im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Voll zufrieden<br />

<strong>2019</strong><br />

Voll zufrieden<br />

2017<br />

Voll zufrieden<br />

2015<br />

Großstadt<br />

Erhöhung der IT-Sicherheit<br />

Die Services können individuell auf<br />

mich zugeschnitten werden<br />

Konzentration auf unsere Kernaufgaben<br />

Bestimmte Services sind sehr schnell<br />

verfügbar, wenn ich sie brauche<br />

Höhere Innovationskraft<br />

Prozessverbesserung, z.B. durch Standardisierung<br />

und Automatisierung<br />

Verbesserung der Bürgerservices /<br />

Schnellere Reaktionszeiten<br />

Kostensenkung<br />

33 %<br />

17 %<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

0 %<br />

10 %<br />

14 %<br />

30 %<br />

33 %<br />

25 %<br />

25 %<br />

8 %<br />

13 %<br />

29 %<br />

0 %<br />

11 %<br />

14 %<br />

36 %<br />

33 %<br />

43 %<br />

58 %<br />

64 %<br />

60 %<br />

86 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte, in denen Leistungen ganz oder teilweise durch ein IT-DLZ erbacht werden und<br />

entsprechende Aspekte ein zentrales oder wichtiges Ziel darstellen, n = 6-7 (2015), n = 6-11 (2017), n = 3-13 (<strong>2019</strong>)<br />

0,000000% 11,111111% 22,222222% 33,333333% 44,444444% 55,555556% 66,666667% 77,777778% 88,888889%<br />

45


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Faktoren erschweren die Verlagerung von IT-Leistungen an ein IT-DLZ?<br />

Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />

IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Bundesbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Die Frage nach den Hindernissen bei der Verlagerung von IT-Dienstleistungen liefert<br />

ähnliche Ergebnisse auf allen Verwaltungsebenen.<br />

Entscheidendes Hemmnis<br />

Wichtiges Hemmnis<br />

Die Bundesbehörden geben die richtige Priorisierung der Anforderungen zu 77 % als<br />

entscheidendes oder wichtiges Hemmnis an. Mit 73 % folgt die unklare Kommunikation<br />

zwischen Behörden.<br />

Nur wenige Befragte sehen fehlende IT-und Prozessstandards als Hindernis bei der<br />

Verlagerung von IT-Leistungen. Der fehlende Nachweis der Wirtschaftlichkeit ist das<br />

niedrigste Verlagerungshindernis.<br />

Bund<br />

Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />

mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />

Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />

Unklare Koordination zwischen Behörden<br />

Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />

37 % 40 %<br />

34 % 28 %<br />

33 % 40 %<br />

30 % 17 %<br />

Fehlende Service-Level-Agreements<br />

Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />

Fehlendes Lösungsangebot<br />

Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />

Unzureichende Servicequalität<br />

Fehlende Verrechnungsmodelle<br />

28 %<br />

28 %<br />

25 %<br />

23 %<br />

22 %<br />

21 %<br />

31 %<br />

28 %<br />

36 %<br />

27 %<br />

37 %<br />

31 %<br />

Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />

Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />

14 %<br />

4 %<br />

29 %<br />

25 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 27-30<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

46


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Die Landesbehörden führen ähnliche wesentliche Hindernisse wie die Bundesebene an:<br />

Bedenken gibt es mit 69 % ebenfalls bezüglich der Anforderungs-Priorisierung. Auffällig<br />

ist bei den Landesbehörden mit 71 % das fehlende Lösungsangebot der IT-DLZ. Als<br />

weitere wichtige Hemmnisse sehen sie mit 65 % die unklare Koordination zwischen<br />

Behörden und mit 62 % die unzureichende Servicequalität.<br />

.<br />

Auch die Großstädte sehen die Anforderungs-Priorisierung als wichtigstes Hemmnis;<br />

90 % der Befragten stufen dies als entscheidend oder wichtig ein. Unzureichende<br />

Service-Qualität und mangelndes Lösungsangebot folgen mit jeweils 85 %.<br />

Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />

IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Länderbehörden <strong>2019</strong>)<br />

Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />

IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Großstädte <strong>2019</strong>)<br />

Entscheidendes Hemmnis<br />

Wichtiges Hemmnis<br />

Entscheidendes Hemmnis<br />

Wichtiges Hemmnis<br />

Land<br />

Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />

mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />

25 % 44 %<br />

Großstadt<br />

Fehlendes Lösungsangebot<br />

45 % 40 %<br />

Unzureichende Servicequalität<br />

24 % 38 %<br />

Unzureichende Servicequalität<br />

30 % 55 %<br />

Unklare Koordination zwischen Behörden<br />

20 % 45 %<br />

Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />

30 % 15 %<br />

Fehlendes Lösungsangebot<br />

18 % 53 %<br />

Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />

mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />

25 % 65 %<br />

Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />

17 %<br />

23 %<br />

Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />

21 %<br />

26 %<br />

Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />

14 %<br />

34 %<br />

Unklare Koordination zwischen Behörden<br />

20 %<br />

40 %<br />

Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />

10 %<br />

32 %<br />

Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />

17 %<br />

33 %<br />

Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />

7 %<br />

42 %<br />

Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />

16 %<br />

47 %<br />

Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />

7 %<br />

32 %<br />

Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />

15 %<br />

60 %<br />

Fehlende Service-Level-Agreements<br />

6 %<br />

29 %<br />

Fehlende Service-Level-Agreements<br />

11 %<br />

53 %<br />

Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />

6 %<br />

16 %<br />

Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />

6 %<br />

47 %<br />

Fehlende Verrechnungsmodelle<br />

3 %<br />

9 %<br />

Fehlende Verrechnungsmodelle<br />

6 %<br />

33 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 89-97<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n= 17 - 20<br />

0% 20% 40% 60% 80% 100%<br />

47


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />

IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Bundesbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />

IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Länderbehörden im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis <strong>2019</strong><br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis 2017<br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis 2015<br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis <strong>2019</strong><br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis 2017<br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis 2015<br />

Bund<br />

Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />

mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />

Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />

k. A.<br />

37 %<br />

45 %<br />

34 %<br />

Land<br />

Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />

mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />

Unzureichende Servicequalität<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

25 %<br />

29 %<br />

24 %<br />

Unklare Koordination zwischen Behörden<br />

Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />

Fehlende Service-Level-Agreements<br />

Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />

Fehlendes Lösungsangebot<br />

19 %<br />

22 %<br />

33 %<br />

33 %<br />

39 %<br />

30%<br />

7 %<br />

22 %<br />

28 %<br />

27 %<br />

14 %<br />

28 %<br />

37 %<br />

14 %<br />

25 %<br />

37 %48<br />

%<br />

Unklare Koordination zwischen Behörden<br />

Fehlendes Lösungsangebot<br />

Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />

Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />

Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />

20 %<br />

27 %<br />

32 %<br />

18 %<br />

21 %<br />

23 %<br />

17 %<br />

16 %<br />

25 %<br />

14 %<br />

18%<br />

17 %<br />

10 %<br />

7 %<br />

12 %<br />

Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />

Unzureichende Servicequalität<br />

Fehlende Verrechnungsmodelle<br />

7 %<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

23 %<br />

30 %<br />

22 %<br />

21 %<br />

17 %<br />

30 %<br />

Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />

Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />

Fehlende Service-Level-Agreements<br />

7 %<br />

10 %16<br />

%<br />

7 %<br />

14 %<br />

15 %<br />

6 %<br />

9 %14<br />

%<br />

Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />

14 %<br />

17 %<br />

13 %<br />

Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />

6 %<br />

10 %16<br />

%<br />

Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />

4 %<br />

17 %<br />

Fehlende Verrechnungsmodelle<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen des Bundes; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 22-23 (2015), n = 27-30 (2017),<br />

n = 27-30 (<strong>2019</strong>)<br />

0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />

22 %<br />

0,000000%<br />

3%<br />

8 %11<br />

%<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen der Länder; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 72-75 (2015), n = 85-91 (2017),<br />

n = 89-97 (<strong>2019</strong>)<br />

8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />

48


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Welche Faktoren erschweren derzeit aus Sicht Ihrer Fachbehörde die Verlagerung von<br />

IT-Leistungen an ein IT-DLZ? (Großstädte im Vergleich 2015/2017/<strong>2019</strong>)<br />

Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen mit der IT-Konsolidierung Bund?<br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis <strong>2019</strong><br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis 2017<br />

Entscheidendes<br />

Hemmnis 2015<br />

Wir haben die Bundesbehörden befragt, ob sie selbst von der IT-Konsolidierung Bund betroffen<br />

gewesen sind und welche Erfahrungen sie mit den Aktivitäten bzw. der Mitwirkung<br />

an der IT-Konsolidierung Bund gemacht haben.<br />

Großstadt<br />

Fehlendes Lösungsangebot<br />

Unzureichende Servicequalität<br />

Bedenken im Hinblick auf die IT-Sicherheit<br />

11 %<br />

27 %<br />

30 %<br />

k. A.<br />

k. A.<br />

30 %<br />

21 %<br />

36 %<br />

45 %<br />

Keine Berührungspunkte mit der IT-Konsolidierung Bund haben 27 % der Befragten.<br />

40 % der Bundesbehörden haben allerdings eine Zusammenarbeit mit dem ITZBund fest<br />

eingeplant und 33 % haben schon Teile ihrer eigenen IT zum ITZBund verlagert.<br />

Im Vergleich zu den Ergebnissen des Jahres 2017 zeigen sich nur leichte Verschiebungen.<br />

Die Anzahl der nicht Betroffenen ist um 4 % leicht gesunken.<br />

Bedenken im Hinblick darauf, ob meine Anforderungen<br />

mit der richtigen Priorität bearbeitet werden<br />

Unzureichendes Fach-Know-how beim IT-DLZ<br />

Unklare Koordination zwischen Behörden<br />

Fehlende IT- und Prozess-Standards<br />

Fehlende Produkt- und Servicekataloge<br />

Bedenken hinsichtlich der Innovationsfähigkeit<br />

Fehlende Service-Level-Agreements<br />

Fehlender Nachweis der Wirtschaftlichkeit<br />

Fehlende Verrechnungsmodelle<br />

25 %<br />

16 %<br />

k. A.<br />

21 %<br />

11 %<br />

18 %<br />

20 %<br />

5 %<br />

0 %<br />

17 %<br />

11 %<br />

18 %<br />

16 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Großstädte; ohne ‚weiß nicht/keine Angabe‘, n = 11 (2015), n = 18-19 (2017), n = 17-20 (<strong>2019</strong>)<br />

0 %<br />

18 %<br />

15 %<br />

11 %<br />

18 %<br />

11 %<br />

11 %<br />

18 %<br />

6 %<br />

16 %<br />

18 %<br />

6 %<br />

0 %<br />

18%<br />

0,000000% 8,888889% 17,777778% 26,666667% 35,555556% 44,444444% 53,333333% 62,222222% 71,111111%<br />

Inwiefern sind Sie von der bisherigen IT-Konsolidierung Bund betroffen? (im Vergleich<br />

2017/<strong>2019</strong> – nur Bundesbehörden)<br />

33 %<br />

29 %<br />

<strong>2019</strong><br />

2017<br />

42 %<br />

29 %<br />

40 %<br />

27 %<br />

Wir sind bisher nicht<br />

betroffen.<br />

Wir haben die Zusammenarbeit<br />

mit dem ITZBund schon<br />

geplant.<br />

Wir haben schon Teile der IT<br />

zum ITZBund verlagert.<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, n = 31 (2017), n = 30 (<strong>2019</strong>)<br />

49


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Die Erfahrungen der Bundesbehörden mit der IT-Konsolidierung Bund haben sich im<br />

Laufe der vergangenen Jahre deutlich verändert. War im Jahre 2017 die Haltung der<br />

befragten Bundesbehörden sehr negativ, hat sich <strong>2019</strong> die Beurteilung der IT-Konsolidierung<br />

erheblich verbessert. Der Anteil der Bundesbehörden mit eher negativen Erfahrungen<br />

(45 %, 2017) ist stark gesunken. Im Jahr <strong>2019</strong> beurteilen nur noch 23 % der befragten<br />

Bundesbehörden die IT-Konsolidierung negativ.<br />

Im selben Maße zugenommen hat die Anzahl der Bundesbehörden, die über neutrale<br />

Erfahrungen mit der IT-Konsolidierung berichten.<br />

Wie im Jahr 2017 liegt der Anteil der positiven bzw. eher positiven Erfahrungen bei 27 %.<br />

Wie waren Ihre bisherigen Erfahrungen mit der IT-Konsolidierung Bund? (Vergleich<br />

2017/<strong>2019</strong> – nur Bundesbehörden)<br />

23 %<br />

45 %<br />

<strong>2019</strong><br />

5 %<br />

5 %<br />

2017<br />

27 %<br />

27 %<br />

Wir haben bisher keine<br />

Erfahrung.<br />

Postitiv oder eher positiv<br />

Neutral<br />

23 %<br />

45 %<br />

Negativ oder eher negativ<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, die von der IT-Konsolidierung betroffen sind, n = 22 (2017), n = 22 (<strong>2019</strong>)<br />

50


Herausforderungen aus Sicht der Behörden als Bedarfsträger<br />

Wie ist der Stand der Umsetzung der Dienste der gemeinsamen IT des Bundes?<br />

Wie ist der Stand der Umsetzung für die folgenden Dienste im Rahmen der Gemeinsamen IT<br />

des Bundes? (<strong>2019</strong> – nur Bundesbehörden)<br />

Im Rahmen der IT-Konsolidierung Bund befinden sich zahlreiche Maßnahmen der Betriebs-<br />

und Dienste-Konsolidierung bereits in der Umsetzungs- bzw. Pilotierungsphase.<br />

Daher haben wir in diesem Jahr erstmals den Stand der Umsetzung bei den beteiligten<br />

Bundesbehörden erfragt.<br />

Umsetzung ist<br />

bereits erfolgt<br />

Umsetzung ist<br />

nicht geplant<br />

Umsetzung ist geplant für<br />

die nächsten zwei Jahre<br />

Nicht relevant<br />

Umsetzung ist geplant<br />

bis 2025<br />

Den Spitzenplatz in Sachen Umsetzung bei den IT-Diensten nimmt die Konsolidierung<br />

der Personalverwaltungssysteme (PVS) ein. Von den befragten Behörden gaben 32 %<br />

an, die Personalverwaltungssysteme bereits konsolidiert zu haben. Danach folgen die<br />

Einführung des Digitales Zwischenarchivs mit 18 % und nahezu gleichauf der Einsatz<br />

standardisierter Clients (15 %) sowie die Nutzung einer übergreifenden Kollaborationsplattform<br />

(14 %).<br />

In Summe ergeben die Kategorien „Umsetzung ist bereits erfolgt“, „Umsetzung ist geplant<br />

für die nächsten zwei Jahre“ und „Umsetzung ist geplant bis 2025“, dass der überwiegende<br />

Teil der Behörden (durchschnittlich 87 %) fünf der sieben abgefragten Dienste<br />

eingeführt hat bzw. einführt. Die präferierten Dienste sind „Einführung der E-Akte Bund“<br />

(90 %) und die Nutzung des Standard-Clients (90 %).<br />

Bemerkenswert ist: Von den befragten Behörden planen 37 % nicht die Nutzung des<br />

sicherheitsrelevanten Dienstes „übergreifendes Identitätsmanagementsystem“ bzw.<br />

sehen dies als nicht relevant an.<br />

Konsolidierung des Personalverwaltungssystems<br />

Einführung des digitalen Zwischenarchivs<br />

Nutzung des Standard-Clients<br />

Nutzung der übergreifenden<br />

Kollaborationsplattform (Social Intranet)<br />

Nutzung des übergreifenden<br />

Identitätsmanagementsystems<br />

Nutzung der Bundescloud<br />

Einführung des Basisdienst E-Akte<br />

32 % 36 % 18 % 5 % 9 %<br />

18 % 23 % 41 % 12 % 6 %<br />

15 % 50 % 25 % 10 %<br />

14 % 28 % 43 % 10 % 5 %<br />

5 % 37 % 21 % 21 % 16 %<br />

5 % 32 % 32 % 18 % 13 %<br />

45 % 45 % 5 %<br />

Anteile in Prozent der befragten Institutionen auf Bundesebene, ohne ‚weiß 0% nicht/keine 20% Angabe‘, 40% n = 17-22 (<strong>2019</strong>) 60% 80% 100%<br />

‚Umsetzung nicht geplant‘ & ‚nicht relevant‘ nicht dargestellt)<br />

5 %<br />

Auch die Nutzung der Bundescloud ist bei 32 % der befragten Behörden nicht geplant<br />

bzw. nicht relevant.<br />

51


HERAUSFORDERUNGEN AUS DER SICHT DER IT-DLZ<br />

Die IT-DLZ nehmen weiterhin eine zentrale Rolle bei der digitalen Transformation der<br />

öffentlichen Verwaltung ein. Die zunehmende Vernetzung von Verwaltungsaufgaben<br />

über alle Ebenen hinweg und die steigenden technischen Anforderungen an eine<br />

moderne IT-Infrastruktur erfordern eine professionelle technische und personelle<br />

Ausstattung. Die IT-DLZ in der öffentlichen Verwaltung nehmen ähnliche Aufgaben wahr<br />

wie IT-Dienstleister in der Wirtschaft, allerdings nach wie vor unter anderen Rahmenbedingungen.<br />

Die Vorgaben des Vergaberechts erschweren die zeitnahe Beschaffung<br />

moderner Ausstattung. Das Haushaltsrecht verhindert langfristige Investitionen und<br />

die Verwendung von Budgets für innovative, explorative Projekte. Das Personalrecht<br />

erschwert die Konkurrenz der IT-DLZ mit Wirtschaftsunternehmen im „War for Talents“.<br />

Die IT-DLZ können in der Regel ihre Kunden nicht selbst wählen, da ihnen ihr gesetzlicher<br />

Auftrag die IT-technische Versorgung einer meist klar umrissenen Gruppe von Behörden<br />

auferlegt. Die Zuordnung folgt teilweise nicht sachlichen oder technischen Gesichtspunkten,<br />

sondern politischen Erwägungen. Auch bei der Festlegung ihres Portfolios sind<br />

die IT-DLZ eingeschränkt und stark abhängig von den Entscheidungen der zuständigen<br />

politischen Entscheidungsträger.<br />

Anforderungen der Kunden<br />

Die IT-DLZ bieten mittlerweile ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Die Befragung<br />

der IT-DLZ zeigt: Die technische Zentralisierung des IT-Betriebs ist zumindest in den<br />

Ländern weit vorangeschritten.<br />

Die inhaltlichen Anforderungen der Behörden haben sich gegenüber 2017 nicht wesentlich<br />

verändert. Größte Herausforderung bleibt die Standardisierung der IT-Systeme. Die<br />

IT-DLZ sehen sich bei der Konsolidierung konfrontiert mit der politischen Forderung nach<br />

Standardisierung einerseits und dem Wunsch nach individuellen Lösungen andererseits.<br />

Die Befragung der Fachbehörden hat gezeigt, dass ihnen die individuelle Dienstleistung<br />

sehr wichtig ist. Das Spannungsfeld zwischen Standardisierung und individuellen<br />

IT-Services ist eine Hauptursache für Konflikte. Die Behörden möchten oft ihre etablierten<br />

betrieblichen Komponenten und Prozesse nicht aufgeben und scheuen den Aufwand für<br />

die Einführung standardisierter Lösungen.<br />

In vielen Fällen müssen die IT-DLZ die Systeme ihrer Kunden zunächst im aktuellen<br />

Zustand übernehmen. Die reine Zentralisierung der Systeme führt deshalb noch nicht<br />

zur Standardisierung. Erst wenn im weiteren Verlauf Infrastruktur erneuert und Fachverfahren<br />

neu entwickelt oder grundlegend überarbeitet werden, lässt sich die Vielfalt in der<br />

IT-Landschaft reduzieren.<br />

Personalknappheit<br />

Die Befragung der Fachbehörden <strong>2019</strong> zeigt: Der Personalmarkt ist für die gesamte<br />

öffentliche Verwaltung seit 2017 noch kritischer geworden. Diesen Trend bestätigen auch<br />

die Gespräche mit den IT-DLZ.<br />

Vor allem in den Ballungsräumen konkurrieren IT-DLZ mit Wirtschaftsunternehmen<br />

um IT-Spezialisten. Aber auch innerhalb der öffentlichen Verwaltung herrscht zunehmende<br />

Konkurrenz bei der Personalbeschaffung. Unterschiedliche Tarifsysteme führen<br />

zu massivem Wettbewerbsdruck zwischen Behörden auf allen Ebenen. So beklagen<br />

Bundesbehörden in Ballungsräumen die zunehmende Abwanderung von IT-Spezialisten<br />

zu Landes- und Kommunalbehörden, die den Mitarbeitenden durch Ballungsraumzulagen<br />

und IT-Zulagen bessere Konditionen bieten können. Vor allem in Spezialgebieten<br />

wie IT-Sicherheit suchen Landesbehörden und verschiedene Bundesbehörden derzeit<br />

massiv nach Personal. Für die IT-DLZ ist es sehr schwierig, erfahrene IT-Führungskräfte<br />

aus der Wirtschaft zu gewinnen.<br />

52


Herausforderungen aus der Sicht der IT-DLZ<br />

Auflösung Investitionsstau<br />

Die Erhebung <strong>2019</strong> zeigt: Viele Bereiche der öffentlichen Verwaltung haben über Jahre<br />

zu wenig in die IT investiert. Behörden auf allen Verwaltungsebenen verschoben die<br />

Erneuerung von Hardware und Software sowie die Einführung zeitgemäßer Architekturen<br />

und Werkzeuge. Gründe waren fehlende Budgets und fehlendes internes Personal.<br />

Die entstandenen technischen Schulden müssen nun mit hohem Aufwand und in kurzer<br />

Zeit abgebaut werden, um die Funktionsfähigkeit der IT-Systeme sicherzustellen. Die<br />

Gespräche mit Fachbehörden und IT-DLZ signalisieren gleichermaßen, dass das Ausmaß<br />

des Investitionsstaus und damit der Aufwand für die IT-Konsolidierung und die damit verbundene<br />

Modernisierung in vielen Fällen unterschätzt wurde. Budgetüberschreitungen<br />

und Terminverschiebungen sind die Folge.<br />

Integration der Konsolidierungsvorhaben<br />

Mit der digitalen Transformation in der öffentlichen Verwaltung sind viele Themen verbunden.<br />

Die flächendeckende Einführung der E-Akte, die Umstellung auf die E-Rechnung<br />

und die Einführung standardisierter Clients sind Bespiele für Vorhaben, die fast<br />

gleichzeitig zur IT-Konsolidierung umzusetzen sind. Zusätzlich erfordert die Umsetzung<br />

des OZG Kapazitäten auf allen Verwaltungsebenen.<br />

Aus diesen Vorhaben ergeben sich Anforderungen an die IT-DLZ, die teilweise hohe<br />

technische Abhängigkeiten aufweisen und personelle sowie finanzielle Kapazitäten<br />

binden, die eigentlich schon mit dem Routinebetrieb ausgelastet sind. Zudem gibt es<br />

für diese verschiedenen Vorhaben keine übergreifende Projektsteuerung, welche die<br />

Abhängigkeiten zwischen den betroffenen IT-DLZ und Fachbehörden koordiniert.<br />

Interne Organisation der IT-DLZ<br />

Der Umbau der Aufbauorganisation ist in den meisten IT-DLZ abgeschlossen. Wesentliche<br />

Herausforderung für die Zukunft ist der Aufbau leistungsfähiger Prozesse<br />

für das IT-Servicemanagement. Die internen Prozesse sind in vielen Fällen noch nicht<br />

leistungsfähig genug, um die hohen Erwartungen der Behörden zu erfüllen, die teilweise<br />

auch aufgrund politischer Ankündigungen erzeugt wurden. Das zeigen die Befragungen<br />

der Behörden, wird aber auch durch unsere Projekterfahrung bestätigt. Beispielsweise<br />

sind Reaktionszeiten zur Einrichtung von Entwicklungs-, Test- und Produktionsumgebungen<br />

deutlich länger als bei kommerziellen IT-Dienstleistern. Für die IT-DLZ ist es<br />

erforderlich, ihre Aufragnehmerfähigkeit zu verbessern, indem sie Kundenanforderungen<br />

schneller bedienen und standardisierte Prozesse zum IT-Servicemanagement etablieren.<br />

Die IT-DLZ und ihre Kunden haben Schwierigkeiten, verbindliche Service Level Agreements<br />

(SLA) abzuschließen. Eine Ursache ist die unübersichtliche Nachfragestruktur durch die<br />

sehr individuellen Anforderungen der Kunden, die eine Standardisierung von Serviceleistungen<br />

erschweren. Eine weitere Ursache: Häufig fehlt den Kunden die Erfahrung, verbindliche<br />

Anforderungen an die Servicequalität zu stellen. Aus reiner Vorsicht werden dann<br />

übermäßig hohe Anforderungen formuliert, welche die IT-DLZ nur mit hohem Aufwand<br />

erbringen können.<br />

Für eine erfolgreiche IT-Konsolidierung Bund muss die<br />

Bundesregierung den Dialog zwischen den Ressorts sowie die<br />

Entscheidungsprozesse effektiv und effizient gestalten.<br />

Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2018 zur Haushalts- und<br />

Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststellungen zur<br />

Haushaltsrechnung und zur Vermögensrechnung 2017)<br />

53


Herausforderungen aus der Sicht der IT-DLZ<br />

Mit der Verlagerung von IT-Aufgaben aus den Behörden in eigenständige IT-DLZ ändert<br />

sich die Art der Zusammenarbeit zwischen IT und Fachseite: Aus einer eher kollegialen<br />

Zusammenarbeit wird eine formalere Zusammenarbeit. Dazu muss die Fachseite ihre<br />

Anforderungen genauer beschreiben, und die IT-DLZ müssen sich verbindlich zu einer<br />

definierten Servicequalität verpflichten. Die Gespräche mit Behörden und IT-DLZ zeigen,<br />

dass diese für Unternehmen normale Rollentrennung zwischen Einrichtungen der öffentlichen<br />

Verwaltung noch ungewohnt ist.<br />

Unsicherheit besteht über die Priorisierung von Problemlösungen. Behörden haben<br />

Bedenken, dass sie die Priorisierung der IT-DLZ nicht beeinflussen können und damit ihre<br />

Handlungsfähigkeit gefährden.<br />

Das BAG muss seine erfolgsrelevanten Fachverfahren<br />

unbedingt selbst betreiben. Nur so können wir in kritischen<br />

Situationen unseren Auftrag erfüllen.<br />

Christian Hoffmann, Vizepräsident Bundesamt für Güterverkehr<br />

54


LÖSUNGSANSÄTZE DER IT-DLZ ALS LEISTUNGSERBRINGER<br />

Anforderungen der Kunden<br />

Interne Organisation der IT-DLZ<br />

Die IT-DLZ haben Maßnahmen ergriffen, um dem Spannungsfeld zwischen Standardisierung<br />

und Forderung nach individuellen Lösungen zu begegnen.<br />

Ihre Aufgaben können die IT-DLZ nur sicher und zufriedenstellend erledigen, wenn<br />

sie die Vielfalt an Systemen weiter reduzieren. Der Fortschritt der Standardisierung<br />

ist sehr unterschiedlich. Dabei haben die IT-DLZ ihre Leistungsportfolios weiter<br />

ausgebaut und in Form von Servicekatalogen transparent gemacht. Damit sind die<br />

einzelnen Services einfach abrufbar und mit einem eindeutigen Preis versehen; die<br />

Servicequalität ist definiert. Beim Bund liegt mit dem Produktkatalog des Verbundes<br />

der IT-Dienstleister (VITD-PK) ein einheitlicher Katalog von Services der IT-DLZ vor.<br />

Damit Servicequalität messbar wird, benötigen die einzelnen Services eindeutige SLA.<br />

Erst dann können die Fachbehörden verlässlich und nachvollziehbar Serviceleistungen<br />

in Anspruch nehmen. In Bezug auf die Vereinbarungen zur Servicequalität gibt es<br />

jedoch noch deutlich Nachholbedarf.<br />

Darüber hinaus bieten die IT-DLZ zunehmend auch Beratungsleistungen an, aktuell<br />

allerdings oft mit Hilfe von externen Beratungsunternehmen. Um den individuellen<br />

Kundenanforderungen gerecht zu werden, ist außerdem Innovationsfähigkeit gefordert.<br />

Über diese verfügen die IT-DLZ nach eigener Einschätzung noch deutlich weniger als<br />

die Privatwirtschaft. Inzwischen gibt es aber Innovationslabore, Innovationscenter, die<br />

IT-Garage Bremen und einige weitere. Ziel dieser Projekte ist es, neue Technologien<br />

zu bewerten, zur Anwendung zu bringen und Entwicklungszyklen zu verkürzen. Doch<br />

nach wie vor dominiert das Tagesgeschäft; der Umgang mit Innovationen ist noch im<br />

Versuchsstadium. Um dauerhaft leistungsfähig zu bleiben, müssen die IT-DLZ ihre<br />

IT-Infrastruktur und IT-Systeme ganzheitlich betrachten<br />

Die IT-DLZ sind dabei, ihre Organisationsstrukturen auf die Anforderungen und Erwartungen<br />

ihrer Kunden hin auszurichten und zu optimieren. Nachdem der Betrieb von<br />

Fachverfahren und Basiskomponenten in Organisationseinheiten gefasst wurde, entstehen<br />

zunehmend zentrale Einheiten, z. B. für Projektmanagement oder IT-Sicherheitsmanagement.<br />

Prozessorientierte Aufbauorganisationen werden sukzessive<br />

aufgebaut, die Bedeutung eines IT-Servicemanagements gemäß ITIL (IT Infrastructure<br />

Library) nimmt zu.<br />

Moderne Projektmanagementmethoden wie Scrum, Kanban etc. halten Einzug; zunehmend<br />

werden Projekte im agilen Kontext realisiert. Dabei kommen allerdings häufig<br />

Mischformen aus V-Modell XT und agil zum Zuge, welche nicht immer zum Erfolg führen.<br />

Agiles Vorgehen setzt Verbindlichkeit in Bezug auf Zeit, Ressourcen und Inhalte voraus.<br />

Dabei ist es mehr oder weniger zwingend, dass das eingesetzte Personal komplett für<br />

das Projekt abgestellt ist und nicht gleichzeitig Linienaufgaben hat. In der öffentlichen<br />

Verwaltung besteht leider immer noch die Tendenz, Beschäftigte zusätzlich zu ihren<br />

Linienaufgaben mit Projektaufgaben zu betrauen. Dies führt nach unserer Erfahrung<br />

bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Konflikten bei ihrer Aufgabenpriorisierung und<br />

damit tendenziell zu einer Überlastung.<br />

Eine zukunftsfähige Aufstellung der IT-DLZ benötigt mehr Kooperation. Nach wie vor gibt<br />

es auf Ebene der IT-DLZ wenig Kooperationen, obwohl Artikel 91c Absatz 3 GG mehr Möglichkeiten<br />

bietet. So können die Länder den gemeinschaftlichen Betrieb informationstechnischer<br />

Systeme sowie die Errichtung von dazu bestimmten Einrichtungen vereinbaren.<br />

Auf Nachfrage wurde deutlich, dass eine verstärkte Zusammenarbeit der IT-DLZ untereinander<br />

im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland politisch schwierig ist.<br />

Die IT-DLZ können hier kaum selbst entscheiden und das Thema forcieren. Aufgrund<br />

der schwierigen Personalsituation wäre ein Ausbau von Kooperationen untereinander<br />

allerdings durchaus sinnvoll.<br />

55


Lösungsansätze der IT-DLZ als Leistungserbringer<br />

Personalknappheit<br />

Die IT-DLZ haben das Thema Personalgewinnung überwiegend zur Chefsache erklärt<br />

und Maßnahmen ergriffen. Diese betreffen das Personalmarketing, die Vergütung, Ausbildungsangebote<br />

und die Arbeitsplatzgestaltung. Die Kampagnen zur Personalgewinnung<br />

haben einige Sichtbarkeit erreicht. Sie setzen auf die echten Pluspunkte öffentlicher<br />

Arbeitgeber wie Ausbildung, gesellschaftliche Relevanz und Work-Life-Balance.<br />

Attraktiver Arbeitsplatz<br />

Daher stellen die IT-DLZ andere Vorzüge in den Mittelpunkt ihrer Kampagnen: der<br />

sichere Arbeitsplatz, geregelter Arbeitsumfang, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf,<br />

die Möglichkeit einer Arbeit im Home-Office und flexible Arbeitszeiten. Sofern möglich,<br />

überlassen größere IT-DLZ oft den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen die Entscheidung,<br />

an welchem Dienstsitz sie arbeiten möchten.<br />

Attraktive Ausbildung<br />

Weil es ungleich schwieriger ist, Hochschulabsolventen oder Young Professionals für<br />

eine Aufgabe im IT-DLZ zu gewinnen, bieten viele IT-DLZ Schulabgängern ein Duales<br />

Studium an. Dieses umfasst von Beginn an eine Vergütung, Praxiserfahrung im öffentlichen<br />

Dienst und eine frühe Bindung an den Arbeitgeber. Teilweise enthält das Angebot<br />

auch eine Unterkunft und die Möglichkeit eines späteren Masterabschlusses. Das<br />

Landeszentrum für Datenverarbeitung (LZfD) in Baden-Württemberg hat Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern nach Abschluss eines Dualen Studiums eine Gehaltsstufe höher<br />

eingruppiert und so deren Abgang auf Null gesenkt.<br />

Verbesserung der Einkommenssituation<br />

Einige Länder zahlen ihren IT-Mitarbeitern und -Mitarbeiterinnen eine monatliche<br />

Zulage zum Berufseinstieg, die im Verlauf der Zugehörigkeit zum Staatsdienst und<br />

den damit verbundenen Beförderungen wieder abgeschmolzen wird. In manchen<br />

Fällen werden IT-Fachkräfte nach dem (Dualen) Studium höher eingestuft als andere<br />

Berufsgruppen in der Verwaltung. Dennoch bleibt die Gehaltsfrage die Achillesferse des<br />

öffentlichen Dienstes im „War for Talents“.<br />

Auflösung Investitionsstau<br />

Der Investitionsstau in der IT der öffentlichen Verwaltung hat sich über längere Zeit<br />

aufgebaut und lässt sich nicht kurzfristig auflösen. Die IT-DLZ schaffen durch systematische<br />

Analyse der Ist-Situation und Ermittlung der zukünftigen Bedarfe die Grundlage<br />

für die mittelfristige Investitionsplanung zur Erneuerung der IT-Infrastruktur. Die für die<br />

Umsetzung nötigen Haushaltsmittel und Stellen muss die Politik bereitstellen.<br />

Integration der Konsolidierungsvorhaben<br />

Die IT-DLZ setzen zunehmend komplette Programme auf, um die verschiedenen Digitalisierungsvorhaben<br />

zu koordinieren. Dabei haben sich Projektmanagement-Offices bewährt,<br />

welche die Kompetenz zur Steuerung komplexer und fachbereichsübergreifender<br />

Vorhaben bündeln. Auch wenn Konzepte zum Enterprise Architecture Management<br />

bisher nur zögerlich eingesetzt werden, haben wir im Rahmen der Studie doch Beispiele<br />

für gesamtheitliche fachliche Bebauungspläne identifiziert. Die Entscheidungsträger<br />

in den IT-DLZ haben vielfach erkannt, dass die isolierte Betrachtung einzelner Fachverfahren<br />

einer weiteren Standardisierung und Konsolidierung im Wege steht.<br />

56


ERFOLGSFAKTOREN FÜR DIE ZUKUNFT DER IT-DLZ<br />

Die Digitalisierung schreitet in nahezu allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Bereichen voran. Unternehmen nutzen die globale Verfügbarkeit digitaler Technologien,<br />

um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Dies verändert auch die Erwartungshaltung<br />

gegenüber dem Staat. Bürger und Unternehmen erwarten von der Verwaltung nicht nur<br />

den Vollzug hoheitlicher Aufgaben, sondern sehen den Staat zunehmend als Dienstleister<br />

für öffentlich verfügbare Leistungen. Damit die öffentliche Verwaltung unter diesen<br />

Vorrausetzungen handlungsfähig bleibt, ist die Digitalisierung auf allen staatlichen<br />

Ebenen zu forcieren.<br />

Die Umsetzung politischer Entscheidungen erfordert in der ausführenden Verwaltung<br />

immer mehr die länder- und ressortübergreifende Kooperation zwischen Behörden<br />

sowie die schnelle Verfügbarkeit von Standardservices der IT-DLZ.<br />

Zuständigkeiten der Verwaltung sind in Deutschland durch föderale Strukturen und<br />

das Ressortprinzip sehr verteilt. Lange Zeit wurde auch die IT sehr dezentral entwickelt.<br />

Eine zeitgemäße Verwaltung erfordert jedoch schnelle, benutzerfreundliche und flexible<br />

Prozesse und Services. Derzeit scheinen die IT-DLZ, besonders auf Bundesebene,<br />

aufgrund der Strukturen noch nicht adäquat aufgestellt. Unbedingt nötig sind deshalb<br />

IT-Konsolidierung und vor allem Standardisierung auf allen staatlichen Ebenen.<br />

Die bisherige Konsolidierung ist bei Ländern und Kommunen weit vorangeschritten,<br />

allerdings mit deutlichen Unterschieden bei der Zentralisierung der IT-Strukturen. Eine<br />

große Herausforderung bleiben die IT-Konsolidierung Bund und die Standardisierung<br />

über die Länder hinweg.<br />

Entscheidungsstrukturen für IT-Infrastruktur sind zu konsolidieren<br />

Die IT-Konsolidierung beschränkt sich bisher in den meisten Fällen auf die Zusammenfassung<br />

technischer Komponenten in IT-DLZ. Die Entscheidungsstrukturen sind davon<br />

meist unberührt und folgen weiter dem klassischen Verwaltungsaufbau. Die IT-Konsolidierung<br />

richtet sich daher oft am lokalen Optimum der jeweiligen Verantwortlichen aus.<br />

Die Verteilung der IT-Zuständigkeit folgt auf den Verwaltungsebenen noch immer dem<br />

Ressortprinzip. Zudem fehlt ein übergreifender politischer Masterplan für die langfristige<br />

Ausrichtung auf einen digitalen Staat.<br />

So konnten sich die Bundesländer beispielsweise bisher nicht auf ein einheitliches<br />

Bürger- und Unternehmenskonto einigen. Stattdessen werden verschiedene Lösungen<br />

implementiert, deren Interoperabilität komplizierte Schnittstellen gewährleisten müssen.<br />

Aus Sicht der Bundesländer ist der Wunsch nach Schutz ihrer jeweiligen Investitionen<br />

durchaus verständlich. Aus übergeordneter Sicht, im Sinne eines modernen Wirtschaftsstandortes<br />

Deutschland, ist diese Lösung allerdings suboptimal.<br />

Im IT-Bereich fehlt eine Instanz, die richtungsweisende Entscheidungen für die gesamte<br />

Verwaltung treffen kann. Bestehende Institutionen wie IT-Rat und IT-Planungsrat sind<br />

dafür zu langsam und zudem abhängig von Kompromissen.<br />

57


Die Zukunft der IT-DLZ<br />

Das für den IT-Rat geltende Einstimmigkeitserfordernis könnte<br />

jedoch in dieser wichtigen Frage zu einer Blockade führen. Die<br />

Ressorts könnten versuchen, ihre eigenen Interessen durchzusetzen.<br />

Aufgrund des Konsensprinzips führt dies zu Pattsituationen<br />

im IT-Rat. Dieses Problem hat die Bundesregierung bislang<br />

nicht gelöst. Für eine erfolgreiche IT-Konsolidierung Bund muss<br />

die Bundesregierung den Dialog zwischen den Ressorts sowie die<br />

Entscheidungsprozesse effektiv und effizient gestalten.<br />

Zitat aus dem Bemerkungen 2018 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des<br />

Bundes, S. 185, Bundesrechnungshof<br />

Die Steuerung der IT-Konsolidierung wird dadurch erschwert, dass die IT-DLZ in den<br />

meisten Fällen einem einzelnen Ressort (oft Finanzen) zugeordnet sind. Der IT-Rat<br />

ist auf politisch-strategischer Ebene das zentrale Gremium für ressortübergreifende<br />

IT-Fragen in der Bundesverwaltung; er ist zuständig für die strategische Steuerung des<br />

zum 1. Juli 2015 eingerichteten, ressortübergreifenden Projekts IT-Konsolidierung des<br />

Bundes. Ohne den Konsens aller Beteiligten kann der IT-Rat de facto keine Richtungsentscheidungen<br />

vornehmen und durchsetzen. Das Konsensprinzip in den Steuerungsgremien<br />

der Ressorts ist zwar grundsätzlich ein Erfolgsfaktor; es setzt jedoch eine hohe<br />

Verantwortung in der Gruppe voraus. Jeder Abstimmende muss sich bewusst sein, dass<br />

ein ‚Nein‘ den Prozess blockiert.Doch wann ziehen alle Beteiligten an einem Strang und<br />

stellen eigene Ressortinteressen im Sinne des großen Ganzen zurück?<br />

Die Zuständigkeit für digitale Infrastruktur und damit für die IT-Konsolidierung ist daher<br />

von Ressortzuständigkeiten zu trennen und benötigt eigene Durchsetzungsmöglichkeiten.<br />

Wirtschaftlichkeit der Konsolidierung realistisch bewerten<br />

Die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist aus gutem Grund eine wesentliche Entscheidungsbasis<br />

für IT-Investitionen der öffentlichen Verwaltung. Ist die Betrachtung auf<br />

eine einzelne Behörde, ein Ressort oder ein Bundesland begrenzt, birgt das die Gefahr,<br />

dass sich dezentrale Lösungen wirtschaftlicher darstellen als konsolidierte Lösungen,<br />

weil übergeordnete Einsparungen und Nutzenaspekte der Standardisierung nicht<br />

betrachtet werden. Auch der Bundesrechnungshof äußert dies in seinen Bemerkungen<br />

2018 zur Einführung eines einheitlichen Basisdienstes E-Akte in der Bundesverwaltung.<br />

In zentrale Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen wurden bisher diejenigen Behörden<br />

einbezogen, die noch keine Lösung zur elektronischen Akten- und Dokumentverwaltung<br />

eingeführt haben. Eine Vorgabe von einheitlichen Bewertungskriterien auch für Behörden<br />

mit bestehenden E-Akte-Lösungen würde den Fokus auf eine gesamtwirtschaftliche<br />

Lösung der Bundesverwaltung verschieben.<br />

Die dezentrale Sichtweise birgt das Risiko, Aufwände und Nutzen einer Konsolidierungsmaßnahme<br />

verzerrt einzuschätzen; sie führt damit zu einer aus Gesamtsicht<br />

falschen Bewertung.<br />

Zeit- und Kosten sind realistisch zu planen<br />

Die IT-Konsolidierung und die damit verbundene Standardisierung sind in vielen Fällen<br />

mit politischen Zielen verbunden und orientieren sich entsprechend an politisch<br />

motivierten Terminen und Budgets. Ambitionierte Terminpläne und knapp kalkulierte<br />

Budgets werden in vielen Fällen überzogen; erhoffte Einspareffekte treten wesentlich<br />

später als geplant ein.<br />

58


Die Zukunft der IT-DLZ<br />

In unseren Gesprächen wurde deutlich: Politisch ambitionierte Ankündigungen schüren<br />

die Erwartung in den IT-DLZ, in den Behörden und in der Öffentlichkeit. Doch oft lassen<br />

sich diese Erwartungen aufgrund der unterschätzten Komplexität und der begrenzten<br />

personellen Ressourcen nicht erfüllen.<br />

Die Planung der IT-Konsolidierung sollte daher stärker iterativ erfolgen. Bei einer<br />

regelmäßigen Überprüfung des Projektfortschritts und Fortschreibung des Projektplans<br />

können Erfahrungen aus dem bisherigen Projektverlauf einfließen und damit<br />

realistischere Zeit- und Budgetpläne entstehen.<br />

In IT-DLZ und Behörden das Changemanagement verbessern<br />

Ein Erfolgsfaktor der IT-Konsolidierung ist die Fähigkeit zur Anpassung der Organisationsstrukturen<br />

und Prozesse in den bisherigen IT-Referaten der Behörden und in den<br />

Fachreferaten. Die Verlagerung von IT-Aufgaben zu IT-DLZ verändert Arbeitsprofil und<br />

Selbstverständnis der bisherigen IT-Mitarbeiter sowie die Kommunikationsstrukturen<br />

zwischen Fachseite und IT. In vielen Fällen wird die IT-Konsolidierung als rein technisches<br />

Projekt gesehen; organisatorische Auswirkungen werden nicht ausreichend<br />

betrachtet.Die aktive Steuerung von Veränderungsprozessen ist bei der Planung zu<br />

berücksichtigen und durch geeignetes Personal zu unterstützen.<br />

Steuerungsfähigkeit durch eigenes Personal verbessern<br />

Die in der ganzen IT-Branche schwierige Personalsituation führt in vielen IT-DLZ zu<br />

einem Mangel an erfahrenen IT-Führungskräften. Wichtige Konsolidierungsvorhaben<br />

lassen sich deshalb nicht zeitgerecht starten und ausreichend durch eigenes Personal<br />

steuern. In vielen Fällen steuern faktisch externe Berater die Konsolidierungsvorhaben.<br />

Diese Abhängigkeit von Beratungsunternehmen und die hohen Kosten werden aktuell<br />

in der politischen Diskussion stark kritisiert. Die Lösung kann nur darin bestehen, die<br />

IT-DLZ mit entsprechend dotierten Stellen auszustatten, um zumindest mittelfristig<br />

Schlüsselfunktionen mit eigenem gut qualifiziertem Personal besetzen zu können.<br />

Wahl der Rechtsform und höhere Eigenständigkeit der IT-DLZ<br />

Die Rechtsform bleibt ein entscheidender Faktor für die Handlungsfähigkeit der IT-<br />

DLZ. Die bestehenden IT-DLZ sind zumindest auf Bundes- und Landesebene meist als<br />

Behörden organisiert. Sie unterliegen den Vorgaben der Kameralistik, der Stellenplanung<br />

und der direkten Steuerung eines Ressorts. Durch die Abhängigkeit von der<br />

Haushaltsplanung können die IT-DLZ nur begrenzt in langfristige Innovationen investieren.<br />

Sie sind stark von politischen Entscheidungen abhängig, die oft stärker durch<br />

Zyklen der Legislaturperioden beeinflusst werden als durch fachliche oder technische<br />

Notwendigkeiten. IT-DLZ in Behördenform sind abhängig von der Stellenbewirtschaftung<br />

und können auf einen veränderten Personalbedarf nur schwer reagieren. Dies<br />

verschärft vor allem bei IT-Führungskräften das Problem der Projektsteuerung durch<br />

eigenes Personal. Rechtsformen mit mehr Eigenständigkeit, wie GmbH oder AöR,<br />

bieten eine höhere Flexibilität in Bezug auf Finanzplanung und Personalbeschaffung.<br />

59


Die Zukunft der IT-DLZ<br />

Unsere Gespräche mit den IT-DLZ und Behörden bestätigen: IT-DLZ mit Rechtsformen<br />

wie GmbH oder AöR werden als deutlich flexibler und innovativer wahrgenommen. Sie<br />

haben größere Spielräume für langfristige Finanzplanung und Personalbeschaffung<br />

und müssen sich viel mehr an ihrem Markt ausrichten.<br />

Das Prinzip „one face to the customer“ ist auch in der Leistungserbringung konsequent<br />

umzusetzen. Die Kunden wollen eine Ansprechperson, die möglichst alle Aspekte der<br />

Leistungserbringung organisiert, ohne dass der Kunde interne Abläufe und Zuständigkeiten<br />

des IT-DLZ kennen muss.<br />

Kundenorientierung verbessern<br />

Die Kundenorientierung bleibt wie in den bisherigen Studien der Erfolgsfaktor für die Zufriedenheit<br />

der Behörden und damit auch für den langfristigen Erfolg der IT-Konsolidierung.<br />

Die mangelnde Servicequalität der IT-DLZ ist auch <strong>2019</strong> vor allem beim Bund und in<br />

den Ländern der Grund, warum Verlagerungen von IT-Dienstleistungen an IT-DLZ nicht<br />

oder nur teilweise erfolgreich umgesetzt wurden. Der erste Schritt in Richtung Kundenorientierung<br />

ist die Einrichtung einer einheitlichen Schnittstelle für Anfragen der<br />

Behörden. Die meisten IT-DLZ haben mittlerweile CRM-Organisationen aufgebaut, die<br />

Anfragen der Kunden entgegennehmen, aber sich auch aktiv um den Kontakt zu ihren<br />

Kunden bemühen. Die Gespräche mit den Behörden zeigen: Die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

auf Anfragen bestimmt wesentlich die Wahrnehmung eines IT-DLZ. Behörden<br />

sind von ihren internen IT-Referaten in den Ressorts bestimmte Reaktionszeiten<br />

gewöhnt. Verschlechtern sich die Reaktionszeiten durch zentrale IT-DLZ signifikant,<br />

wirkt sich das negativ auf die Akzeptanz der IT-Konsolidierung aus.<br />

Viele Behörden befürchten, zu wenig Einfluss auf die Priorisierung der Arbeitsabläufe<br />

in den IT-DLZ zu haben. Zur Auftragserfüllung sind die Behörden mit zunehmender<br />

Digitalisierung auf die Verfügbarkeit ihrer IT-Systeme angewiesen. Der Ausfall eines<br />

E-Akte-Systems kann beispielsweise zum kompletten Stillstand einer Behörde führen.<br />

Die bisher vereinbarten SLA bieten noch nicht die nötige Verbindlichkeit, um den<br />

Behörden ausreichend Vertrauen in die fristgerechte Lösung von Problemen zu geben.<br />

60


ANHANG<br />

Methodisches Vorgehen<br />

Wie 2017 hat <strong>msg</strong> die aktuelle Studie mit Unterstützung des IT-Marktanalyse- und<br />

-Beratungsunternehmen teknowlogy | PAC erstellt. teknowlogy | PAC begleitete die<br />

Befragung methodisch und übernahm die Datenerhebung und -zusammenstellung.<br />

Basis waren standardisierte Befragungen der IT-Verantwortlichen deutscher Behörden<br />

sowie teilstrukturierte Experteninterviews mit Verantwortlichen in Behörden<br />

und IT-DLZ. Für die Umfrage unter deutschen Behörden hat teknowlogy | PAC im Jahr<br />

<strong>2019</strong> insgesamt 153 Fachbehördenvertreter in Behörden von Bund (n=30), Ländern<br />

(n=102) und Großstädten mit über 100.000 Einwohnern (n=21) telefonisch oder direkt<br />

befragt. Im Vergleich zu 144 Befragten 2017 und 111 Befragten 2015 hat sich also die<br />

Grundgesamtheit erhöht. Zusätzlich führte <strong>msg</strong> ausführliche (Experten-)Interviews mit<br />

Verantwortlichen in den IT-DLZ und mit Vertretern der politischen Ebene wie Behördenleitern<br />

oder Staatssekretären.<br />

61


STUDIENPARTNER<br />

<strong>msg</strong> ist eine unabhängige, international agierende Unternehmensgruppe mit weltweit<br />

mehr als 7.500 Mitarbeitenden. Sie bietet ein ganzheitliches Leistungsspektrum aus<br />

einfallsreicher strategischer Beratung und intelligenten, nachhaltig wertschöpfenden<br />

IT-Lösungen für die Branchen Automotive, Banking, Food, Insurance, Life Science &<br />

Healthcare, Public Sector, Telecommunications, Travel & Logistics sowie Utilities und<br />

hat sich in nahezu 40 Jahren einen ausgezeichneten Ruf als Branchenspezialist<br />

erworben. Die Bandbreite unterschiedlicher Branchen- und Themenschwerpunkte<br />

decken im Unternehmensverbund eigenständige Gesellschaften ab: Dabei bildet<br />

die <strong>msg</strong> systems ag den Kern der Unternehmensgruppe und arbeitet mit den Gesellschaften<br />

fachlich und organisatorisch eng zusammen. So werden die Kompetenzen,<br />

Erfahrungen und das Know-how aller Mitglieder zu einem ganzheitlichen Lösungsportfolio<br />

mit messbarem Mehrwert für die Kunden gebündelt.<br />

<strong>msg</strong> nimmt im Lünendonk-Ranking der IT-Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen<br />

in Deutschland Platz 6 ein.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.<strong>msg</strong>.group<br />

Die teknowlogy Group ist das führende unabhängige europäische Marktanalyse- und<br />

Beratungsunternehmen für die IT-Branche. Sie vereint die Expertise von drei Unternehmen:<br />

Ardour Consulting Group, CXP und PAC (Pierre Audoin Consultants). Jedes davon hat<br />

eine langjährigen Erfolgsgeschichte im Bereich Marktforschung und Beratung sowie<br />

lokale Präsenzen in den fragmentierten europäischen Märkten.<br />

Wir sind ein Content basiertes Unternehmen mit einer starken Berater-DNA. Das macht<br />

uns zum bevorzugten Partner europäischer Anwenderunternehmen. Diese unterstützen<br />

wir bei der Definition ihrer IT-Strategie, der Steuerung von Teams und Projekten sowie<br />

der Risikominimierung bei Technologieentscheidungen. So helfen wir ihnen, ihre Transformation<br />

erfolgreich voranzutreiben.<br />

Wir haben ein unübertroffenes Verständnis für Marktentwicklungen und die Erwartungen<br />

der IT-Anwender. Dadurch können wir Softwareanbieter und IT-Dienstleister bei der<br />

Definition, Umsetzung und Vermarktung ihrer Strategie unterstützen – abgestimmt auf<br />

die Anforderungen des Marktes und ausgerichtet auf die Bedarfe von morgen.<br />

Mit mehr als 40 Jahren Markterfahrung und sechs Niederlassungen in Europa sind wir<br />

mit unserem Netzwerk aus 150 Experten weltweit aktiv.<br />

Für weitere Informationen besuchen Sie www.teknowlogy.com oder folgen Sie uns auf<br />

Twitter oder LinkedIn.<br />

62


Medienpartner der Studie<br />

Der Behörden Spiegel begleitet die öffentliche Verwaltung sowie den Modernisierungsprozess<br />

bei Bund, Ländern und Kommunen seit Anbeginn. Deutschlands größte<br />

und älteste Zeitschrift für den Staat und seine Beschäftigten zeigt jeden Monat in<br />

journalistisch kritischer und unabhängiger Berichterstattung Wege zu mehr Effizienz<br />

in der staatlichen Verwaltung auf.


<strong>msg</strong> systems ag<br />

Robert-Bürkle-Straße 1 | 85737 Ismaning/München<br />

Telefon: +49 89 96101-0 | Fax: +49 89 96101-1113<br />

www.<strong>msg</strong>.group | studie-it-dlz@<strong>msg</strong>.group<br />

.consulting .solutions .partnership

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