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Der Familienbund in Deutschland - Schönstatt-Familienbund

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070228_<strong>Der</strong> <strong>Familienbund</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong>.doc 2<br />

gewählt. Diese weigerte sich, mit dem<br />

designierten Nachfolger von Pater Tick<br />

zusammenzuarbeiten, weil er nicht das<br />

Leitbild des Gründers vertrat. Deshalb wurde<br />

die Laienführung am 7.Januar 1962 zum<br />

Kard<strong>in</strong>al von Köln, dem Vorsitzenden der<br />

deutschen Bischofskonferenz zitiert, der<br />

beauftragt war, den Familien e<strong>in</strong> Dekret des<br />

Heiligen Offiziums zu eröffnen. Man drohte<br />

den Familien wegen „Ungehorsams“ mit<br />

Kirchenstrafen und Exkommunikation.<br />

Noch schwieriger als im Westen <strong>Deutschland</strong>s war es im kommunistischen Osten, h<strong>in</strong>ter dem<br />

sogenannten „Eisernen Vorhang“. Im Sozialismus war es gefährlich, Schönstätter zu se<strong>in</strong>. Jede<br />

kirchliche Aktivität wurde vom Staat registriert. Das Verbreiten von religiösem Schrifttum galt<br />

als Straftat. Kontakte zum Westen waren kaum noch möglich. Unter diesen schwierigsten politischen<br />

Verhältnissen begannen 1956 zwölf Familien <strong>in</strong> der DDR als dritter Kurs die Kandidatur<br />

für den <strong>Familienbund</strong>. Von vornhere<strong>in</strong> war klar, dass die Kurse <strong>in</strong> Ost und West trotz der<br />

erzwungenen staatlichen Trennung geme<strong>in</strong>sam den territorialen <strong>Familienbund</strong> <strong>in</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

aufbauen wollten.<br />

Als der 3.Kurs, Fidelitas, am 21.August 1961 se<strong>in</strong>e Ewigweihe ablegte, hatte die DDR-<br />

Führung gerade e<strong>in</strong>e Woche zuvor <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> die Mauer<br />

errichten lassen. <strong>Der</strong> "antifaschistische Schutzwall" der DDR<br />

war nun absolut dicht; so dicht, dass Pater Tick und <strong>in</strong> späteren<br />

Jahren Pater Kle<strong>in</strong>, getarnt als "Onkel Johannes" und "Cous<strong>in</strong><br />

Josef" nur unter großen Schwierigkeiten und Gefahren die<br />

Familien im Osten besuchen konnten.<br />

E<strong>in</strong> Stück der Berl<strong>in</strong>er Mauer steht heute als Mahnmal für den<br />

Überlebenskampf des <strong>Familienbund</strong>es <strong>in</strong> der DDR und die seit<br />

dem Fall der Mauer 1989 gewonnene Freiheit beim<br />

Bundesheiligtum auf dem Josef-Kentenich-Hof <strong>in</strong> Hillscheid.<br />

Die Bundesfamilien im Osten setzten ihre Freiheit, ihre<br />

berufliche Existenz auf's Spiel, weil sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er atheistischen<br />

Gesellschaft die Kirche liebten und sich für sie e<strong>in</strong>setzten,<br />

obwohl die Kirche <strong>in</strong> dieser Zeit Schönstatt unterdrückte.<br />

Als es <strong>in</strong> den Jahren der Verbannung des Gründers<br />

immer schwieriger wurde, Tagungen <strong>in</strong><br />

Schönstatt abzuhalten, traf man sich bei<br />

Cambrai nahe der Todesstelle von Josef<br />

Engl<strong>in</strong>g, dem größten Sohn des Vaters. Die<br />

Bundesfamilien gelobten am 4. Oktober 1959,<br />

bei Merville e<strong>in</strong> Memorial zu errichten an dem<br />

Ort, wo Josef se<strong>in</strong> Leben für Schönstatt angeboten<br />

hatte. Dieses Memorial wurde 1964 gebaut<br />

und ist der Sorge des <strong>Familienbund</strong>es anvertraut.<br />

Nachdem es <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

baufällig geworden war, führten Familien aus<br />

allen drei Gliedgeme<strong>in</strong>schaften im Jahr 2006 e<strong>in</strong>e Totalsanierung durch, so dass das Memorial<br />

am 1.Juli 2007 neu e<strong>in</strong>geweiht werden kann (siehe den Bericht <strong>in</strong><br />

http://www.familienbund.net/archiv/<strong>in</strong>dex2006h.htm der auf frühere Berichte verweist).

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