Erfahrungsbericht WS 12 / 13 - Erasmus

Comparat i Europeu (europ. Verfassungsvergleichung) und Derecho
Internacional Privado (internationales Privatrecht) entschieden.
Es wird nur selten mit Fällen oder dem Gesetzestext gearbeitet und die
spanische Ausbildung ist viel verschulter als die Deutsche. Das
Auswendiglernen spielt eine große Rolle, hingegen werden dogmatische oder
gar rechtsphilosophische Fragen vernachlässigt. Daher kann es manchmal
vorkommen, dass man sich in die Schule zurückversetzt fühlt. Das liegt auch
daran, dass spanische Studenten schon etwas früher mit dem Studium
beginnen. Nichtsdestotrotz waren gerade die Vorlesungen mit Europabezug
interessant und man bekommt einmal eine andere Sichtweise auf die Dinge.
Die Professoren habe ich als engagiert erlebt und die Betreuung ist aufgrund
der kleineren Anzahl an Kursteilnehmern natürlich viel persönlicher.
Mit 5 gewählten Kursen sollte man einigermaßen ausgelastet sein, wenn man
bedenkt, dass das Formulieren von spanischen Texten vor allem in der
Anfangszeit sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Kultur
Dass Barcelona nicht wirklich Teil der „spanischen Kultur“ ist, wurde mir klar,
als ich von einem Wochenendtrip aus Madrid zurückkehrte. Barcelona hat mit
einer typisch spanischen Stadt nur wenig gemein. In vielen Bereichen
vorherrschend ist catalán, das nun seit einigen Jahren auch offizielle
Amtssprache ist. Barcelona ist eine weltoffene, internationale Metropole, in
der auch viele Einwanderer aus Südamerika und Europa leben. Natürlich wird
auch überall castellano gesprochen, aber es ist eben doch etwas anderes.
Die Katalanen sind stolz auf ihre Kultur und eigene Geschichte, was sich
auch in der Unabhängigkeitsbewegung widerspiegelt. Man definiert sich auch
und gerade im Gegensatz zur spanischen Hauptstadt Madrid. Jedenfalls ist
Barcelona durch ihre Internationalität eine sehr reizvolle Stadt, und vereint
verschiedene Nationalitäten und Kulturen unter einem Dach. Wer es also