EXKLUSIV: Die HiFi-Revolution von Yamaha - bei der YAMAHA ...
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Oktober 2003<br />
Son<strong>der</strong>druck<br />
<strong>EXKLUSIV</strong>:<br />
<strong>Die</strong> <strong>HiFi</strong>-<strong>Revolution</strong><br />
<strong>von</strong> <strong>Yamaha</strong><br />
DRAHTLOS MUSIK HÖREN IM GANZEN HAUS !
12<br />
BRENNPUNKT<br />
Musik-Server<br />
Eine Oper im Wohnzimmer, ein<br />
Hörbuch im Bad, Radio in <strong>der</strong><br />
Küche und vielleicht kubanische<br />
Klänge auf dem Balkon – überall<br />
lassen wir uns <strong>von</strong> Musik, Unterhaltung<br />
und Information begleiten. Und müssen<br />
häufig Kompromisse eingehen. Man<br />
denke nur an den Klang des Küchenradios<br />
o<strong>der</strong> des „Henkelmanns“ auf dem<br />
Balkon. Ganz zu schweigen <strong>von</strong> <strong>der</strong> ständigen<br />
Suche nach einer bestimmten CD:<br />
Liegt sie im Auto o<strong>der</strong> steckt sie in <strong>der</strong><br />
Mini-Anlage im Schlafzimmer?<br />
<strong>Die</strong> überzeugende Lösung für dieses<br />
Dilemma wird immer populärer, preisgünstiger<br />
und praktischer. Gemeint ist<br />
12 AUDIO 10/2003 www.audio.de<br />
<strong>Yamaha</strong> MusicCast – <strong>HiFi</strong> in allen Räumen<br />
HAUS<br />
MUSIK<br />
Mit dem MusicCast <strong>von</strong> <strong>Yamaha</strong> soll <strong>der</strong><br />
Traum <strong>von</strong> <strong>der</strong> Musik im ganzen Haus wahr<br />
werden – ohne Kabel und in <strong>HiFi</strong>-Qualität.<br />
AUDIO prüft exklusiv, ob’s stimmt.<br />
Text: Christoph de Leuw<br />
die junge Spezies <strong>der</strong> Musik-Server. Sie<br />
speichern auf Festplatten hun<strong>der</strong>te CDs<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Tonträger, legen automatisch<br />
Inhaltsverzeichnisse an und erlauben<br />
mit komfortablen Bedienoberflächen<br />
einfachen Zugriff auf das persönliche<br />
Musik-Archiv. Weil ihre Festplatten die<br />
Daten viel schneller auslesen können,<br />
als für die Musikwie<strong>der</strong>gabe nötig wäre,<br />
können einige Modelle mehrere Musik-<br />
Programme gleichzeitig ausgeben – an<br />
verschiedene Räume (siehe Übersicht<br />
auf Seite 18). Bislang war dies mit erheblichem<br />
Verkabelungsaufwand verbunden.<br />
<strong>Die</strong> Befehle <strong>von</strong> einem Bediengerät<br />
müssen zum Musik-Server gelangen,<br />
q
www.audio.de AUDIO 10/2003 13<br />
Fotos: Rolf Benz (www.rolf-benz.de); Allmilmö;<br />
JAB-Anstoetz (www.jab-anstoetz.com)
14<br />
BRENNPUNKT<br />
Musik-Server<br />
<strong>der</strong> beamt die Klänge anschließend zurück in<br />
den Raum, in dem sich <strong>der</strong> Nutzer aufhält.<br />
Das MusicCast-System <strong>von</strong> <strong>Yamaha</strong><br />
kombiniert nun den Komfort eines Musik-<br />
Servers mit einem mo<strong>der</strong>nen Funk-Netzwerk.<br />
<strong>Yamaha</strong> bedient sich hierzu bewährter<br />
Computer-Technik. Wireless LAN o<strong>der</strong><br />
WLAN heißt das Zauberwort. LAN (Local<br />
Area Network) ist eine in Büros seit langem<br />
erprobte Technik mit <strong>der</strong> spröden Bezeichnung<br />
IEEE 802.11b für die Funk-Variante<br />
WLAN. Apple machte sie unter dem griffigen<br />
Namen AirPort populär, kurz darauf<br />
war Wireless LAN auch aus dem Windows-<br />
Kosmos nicht mehr wegzudenken. Heute<br />
ist die ganze Welt voller kleiner Funk-Wölkchen<br />
mit so genannten Access Points, in<br />
denen drahtloser Zugang zu Netzwerken<br />
möglich ist, die sowohl Firmen-Netze sein<br />
können wie auch das öffentlich zugängliche<br />
Internet. Letzteres finden Sie via Wireless<br />
LAN zum Beispiel in immer mehr Wartezonen<br />
<strong>von</strong> Flughäfen und Bahnhöfen o<strong>der</strong><br />
in Kneipen und Cafés.<br />
Warum dieser Exkurs in die mo<strong>der</strong>ne<br />
Kommunikationstechnik? Um zu zeigen,<br />
dass sich <strong>Yamaha</strong> eines etablierten und in<br />
verschiedensten Umgebungen erprobten<br />
Standards bedient. Beste Voraussetzungen<br />
für ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis.<br />
FUNKY: ALLES OHNE KABEL<br />
MusicCast verteilt nun mit <strong>der</strong> drahtlosen<br />
Netzwerktechnik Musik im ganzen Haus.<br />
Ein Server dient als zentrales Archiv, Clients<br />
greifen <strong>von</strong> an<strong>der</strong>en Räumen aus darauf zu<br />
– je nach Wunsch auch auf jeweils unterschiedliche<br />
Musik. Fünf Clients dürfen es<br />
im MusicCast-Funknetzwerk sein, zwei<br />
weitere können per Netzwerk-Kabel andocken.<br />
Macht zusammen maximal acht<br />
Zonen mit individuellem Musikprogramm;<br />
5 Zi. KDB – so liest sich im Kleinanzeigen-<br />
Jargon <strong>der</strong> Raumbedarf, <strong>der</strong> diese Option<br />
ausschöpft. Noch üppiger bedachte Menschen<br />
müssen halt in dem einen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />
Gemach ohne Musik auskommen.<br />
Mehr Details über Computertechnik als<br />
Sie weiter oben gelesen haben, müssen Sie<br />
für den Umgang mit MusicCast nicht parat<br />
haben. Der Server MCX-1000 signalisiert das<br />
bereits durch sein Äußeres. Wie ein Server<br />
sieht er nicht gerade aus, vielmehr wie ein<br />
<strong>HiFi</strong>-Gerät. Nur seine Rückseite lässt mit<br />
den Netzwerk-Anschlüssen mo<strong>der</strong>ne PC-<br />
Technik erahnen. Vorne kommt <strong>der</strong> <strong>Yamaha</strong><br />
mit einer Hand voll Funktionstasten, Joystick,<br />
Display und CD-Schublade aus, keine<br />
14 AUDIO 10/2003 www.audio.de<br />
INSTA<br />
INSTALLATION<br />
<strong>Die</strong> „Auto Configuration“ erledigt die<br />
Netzwerk-Bürokratie ganz <strong>von</strong> allein, die<br />
weitere Bedienung gelingt großenteils<br />
intuitiv – zum Beispiel die Steuerung <strong>der</strong><br />
Clients vom Server aus (Bil<strong>der</strong> <strong>von</strong> oben<br />
nach unten).<br />
Spur also <strong>von</strong> hochkomplexem High-Tech.<br />
Jenes ist im Inneren versteckt: Netzwerktechnik,<br />
eine 80 Gigabyte große Festplatte<br />
für rund 100 unkomprimiert gespeicherte<br />
CDs und ein schlauer Prozessor zur Steuerung<br />
<strong>der</strong> ganzen Bagage.<br />
Mit dem Server können Sie zunächst,<br />
wenn Sie wollen, wie mit einem CD-Player<br />
Musik hören. CD einlegen, mit dem Joystick<br />
bis zur Zeile „CD“ im Display wippen, und<br />
los geht’s. Selbst verwöhnte Ohren dürften<br />
Gefallen daran finden: Im Vergleich mit<br />
herkömmlichen CD-Playern erklomm <strong>der</strong><br />
<strong>Yamaha</strong> im AUDIO-Test locker 90 Punkte<br />
und damit den Gipfel <strong>der</strong> Spitzenklasse. Er<br />
sieht also nicht nur nach <strong>HiFi</strong> aus, er kann<br />
sich klanglich auch mit bestens beleumundeten<br />
<strong>HiFi</strong>-Geräten messen.<br />
NICHT SUCHEN, FINDEN!<br />
Das einfache Abspielen <strong>von</strong> CDs ist indes<br />
nicht mehr als eine Unterfunktion. <strong>Die</strong><br />
Schublade dient dem Server vielmehr zum<br />
Füttern seines internen Speichers. Auch dies<br />
ein denkbar einfacher Vorgang: CD einlegen,<br />
anschließend identifiziert <strong>der</strong> Server<br />
auf Knopfdruck die Scheibe und spielt sie in<br />
Windeseile mit achtfacher Geschwindigkeit<br />
auf seine Festplatte. Bit für Bit, ohne Qualitätseinbußen.<br />
Eine schlaue Software im Server kümmert<br />
sich um Ordnung auf <strong>der</strong> Festplatte<br />
und sortiert ungefragt die archivierten CDs<br />
nach Interpret, Album und Genre. Wie dies<br />
aussieht, erkennt man nach dem Anschluss<br />
eines TV-Gerätes – das Server-eigene Zwei-<br />
Zeilen-Display ist mit solcher Informations-<br />
Fülle restlos überfor<strong>der</strong>t. Sie können alle ge-<br />
TARNUNG:<br />
Wie ein Server sieht die MusicCast-Zentrale nicht<br />
gerade aus. Zentrales Steuerinstrument ist <strong>der</strong> kleine<br />
Joystick direkt unter dem etwas dürftigen Display.
BEDIE<br />
BEDIENUNG<br />
Mit achtfacher Geschwindigkeit kopiert<br />
<strong>der</strong> Server CDs auf die Festplatte, bis auf<br />
seltene Ausnahmen gleich mit sämtlichen<br />
Infos (Bild oben). <strong>Die</strong> Suche im<br />
Archiv erfolgt nach Album (Mitte), Songs<br />
(unten), Genre, Bookmark o<strong>der</strong> Playlists.<br />
speicherten Interpreten auflisten lassen, mit<br />
dem Joystick durchblättern und anklicken,<br />
o<strong>der</strong> Sie wählen aus verschiedenen Alben –<br />
und nach einem weiteren Druck auf den<br />
Joystick geht’s los. Verzögerungszeit? Kaum<br />
messbar. Und <strong>der</strong> Klang ist wie bereits <strong>bei</strong>m<br />
direkten CD-Abspielen ohne Makel: straff,<br />
sauber, präzise und mit beeindrucken<strong>der</strong><br />
Detailfülle. In diesem Punkt hat <strong>der</strong> renommierte<br />
90-Punkte-CD-Player Marantz<br />
CD 6000 OSE das Nachsehen. Dafür klingt<br />
<strong>der</strong> Marantz fülliger und geschmeidiger.<br />
In <strong>der</strong> Summe finden sich <strong>bei</strong>de Geräte auf<br />
gleichem Level wie<strong>der</strong> – <strong>Yamaha</strong> hat <strong>bei</strong><br />
allem Streben nach Komfort und Finesse die<br />
Klang-Connaisseure nicht vergessen.<br />
SCHLAU: DATENBANK MIT CD-INFOS<br />
Mit etwas Übung findet man sich im Musik-<br />
Archiv auch ohne Fernseher zurecht, Aufräum-<br />
und Sortier-Aktionen jedoch kommen<br />
ohne Bildschirm nicht in Frage. Notwendig<br />
sind manuelle Eingriffe etwa, wenn<br />
<strong>der</strong> Server die CDs nicht identifizieren<br />
kann. Dazu zählen Exoten o<strong>der</strong> individuell<br />
zusammengestellte CD-Rs. Hier müssen<br />
Titel und Interpreten eingetippt werden,<br />
entwe<strong>der</strong> umständlich via Fernbedienung<br />
o<strong>der</strong> über eine handelsübliche PC-Tastatur.<br />
Den Großteil <strong>der</strong> CDs hingegen erkennt die<br />
integrierte Datenbank (CDDB, CD Database)<br />
<strong>der</strong> Software-Schmiede Gracenote.<br />
Für aktuelle Updates dieser Datenbank<br />
verlangt <strong>der</strong> Server nach<br />
einem Internet-Anschluss<br />
via PC<br />
o<strong>der</strong> LAN-Router.<br />
q<br />
SPIEL MIT MIR:<br />
Der Client hat dem<br />
Server das informativere<br />
Display voraus. So<br />
gelingt die Navigation<br />
durch das Musik-Archiv<br />
intuitiv und stressfrei. <strong>HiFi</strong><br />
mit rekordverdächtigem<br />
Haben-wollen-Faktor.<br />
www.audio.de AUDIO 10/2003 15
16<br />
BRENNPUNKT<br />
Musik-Server<br />
<strong>Die</strong> Musik-Auswahl anhand <strong>der</strong> CD-<br />
Infos aus <strong>der</strong> Datenbank gelingt am einfachsten<br />
über das Suchkriterium „Artist“.<br />
Tückisch sind die Kriterien „Album“ und<br />
„Genre“: In <strong>bei</strong>den Sparten sind die Interpreten<br />
zu den gelisteten Alben nicht sofort<br />
ersichtlich. So können dann etwa mehrere<br />
Titel à la „Best Of“ auftauchen.<br />
Ein Lapsus, den<br />
ein Software-Update<br />
möglicherweise<br />
ausmerzen kann.<br />
Außer den CD-Infos<br />
aus <strong>der</strong> Datenbank<br />
bietet <strong>der</strong> Server weitere<br />
Auswahlkriterien an:<br />
Bookmarks setzen Sie<br />
wie ein Lesezeichen zum<br />
Beispiel während einer<br />
Unterbrechung, um später<br />
genau an dieser Stelle<br />
weiterhören zu können. Playlists verknüpfen<br />
beliebige Titel und Alben, Sie können<br />
zum Beispiel vorab die gesamte Musik für<br />
eine Party zusammenstellen. Hilfreich für<br />
diesen Fall ist <strong>der</strong> Party-Mode, in dem Server<br />
und sämtliche Clients synchron die gleiche<br />
Musik spielen. Eine am Server schaltbare<br />
Sperre blockiert <strong>bei</strong> Bedarf die Bedienelemente<br />
<strong>der</strong> Clients als Schutz vor Kin<strong>der</strong>n<br />
o<strong>der</strong> Gästen.<br />
MAXIMAL: MICROS MIT KOMFORT<br />
<strong>Die</strong> Clients MCX-A 10 sehen aus wie mo<strong>der</strong>ne<br />
Micro-Anlagen – was sie in letzter<br />
Konsequenz ja auch sind. Nur kommen sie<br />
mit auffallend wenig Tasten aus und verfügen<br />
über ein dezentes, informatives Display.<br />
<strong>HiFi</strong> pur: MusicCast kommt ohne Computer<br />
aus, allein Server und Clients bilden das<br />
Musik-Netzwerk. Lange Distanzen – mehr<br />
als 10 Meter und zwei Wände o<strong>der</strong> Decken –<br />
überbrücken Kabel (Client links unten).<br />
Ein Ethernet-Verteiler („Hub“) verbindet<br />
bis zu sieben Clients mit dem Server.<br />
16 AUDIO 10/2003 www.audio.de<br />
ANSC<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Micro-Kosmos: <strong>Die</strong> optisch passenden<br />
Boxen (um 150 Euro pro Paar) klingen<br />
manierlich, <strong>der</strong> Client kann auch bessere<br />
vertragen. Via Vorverstärker-Ausgänge<br />
tönt <strong>der</strong> Client mit unkomprimierten<br />
Daten wie ein guter CD-Player.<br />
Net: Der <strong>HiFi</strong>-Enthusiast findet am Music-<br />
Cast-Server die gewohnten Anschlüsse<br />
an die <strong>HiFi</strong>-Anlage (rechts, analoge und<br />
digitale Ein- und Ausgänge). Das Netzwerk<br />
bedient <strong>der</strong> Server per Funk<br />
(Antenne in <strong>der</strong> Mitte) o<strong>der</strong> Ethernet<br />
(links daneben). Das Bildschirm-Menü<br />
kann <strong>der</strong> Server in ein Video-Signal<br />
einschleifen (ganz links).<br />
Über kurz o<strong>der</strong> lang: In großen Wohnungen<br />
empfiehlt sich ein Mix für das Musik-Netzwerk.<br />
Kurze Distanzen überwindet WLAN,<br />
den langen Weg zum Westflügel ein Kabel.<br />
Dort knüpft ein Hub das Netz zu Clients und<br />
zu WLAN-Zwischensen<strong>der</strong>n (um 100 Euro)<br />
für die weitere drahtlose Verteilung.<br />
Im Wesentlichen jongliert man mit dem<br />
vom Server bekannten Joystick durch die<br />
Menüs und das Musik-Archiv, genauso<br />
logisch, einfach und intuitiv wie am Server.<br />
Der Client speist entwe<strong>der</strong> direkt beliebige<br />
Lautsprecher, zum Beispiel die 160 Euro<br />
günstigen, im Design genau passenden<br />
<strong>Yamaha</strong> MCX-SP 10. <strong>Die</strong>ses Gespann<br />
nimmt es klanglich leicht mit allen Micro-<br />
Türmchen dieser Welt auf. Rund 2 x 20 Watt<br />
lassen die Dynamik zwar nicht in den<br />
Himmel wachsen, an<strong>der</strong>erseits hört wohl<br />
kaum jemand in <strong>der</strong> Küche <strong>bei</strong>m Abwasch<br />
Wagners Ring in Konzertlautstärke.<br />
Via Cinch-Buchsen kann <strong>der</strong> Client auch<br />
eine <strong>HiFi</strong>-Anlage speisen. Wie <strong>der</strong> Server<br />
selbst ist er dann mit einem sehr guten CD-<br />
Player <strong>der</strong> Spitzenklasse vergleichbar.<br />
Oben aus dem schmucken Client-<br />
Gehäuse lugt die Wireless-LAN-Antenne<br />
heraus. Zehn Meter Distanz und zwei Wän-<br />
de traut <strong>Yamaha</strong> <strong>der</strong> Funkstrecke zu, während<br />
dem Test im AUDIO-Redaktionshaus<br />
hielt die Verbindung auch über zwei Stockwerke<br />
und etwas größere Distanz. Sollte es<br />
dennoch zu Empfangsproblemen kommen,<br />
kann entwe<strong>der</strong> eine Kabelverbindung zum<br />
Server helfen o<strong>der</strong> ein Zwischensen<strong>der</strong> (um<br />
100 Euro), wie er in <strong>der</strong> Netzwerktechnik<br />
üblich ist.<br />
Alles online: MusicCast kann eigenständig<br />
im Internet seine CD-Infos auf den neuesten<br />
Stand bringen. In solchen Fällen sind Router<br />
(ab etwa 50 Euro) nützlich, sie erlauben den<br />
Anschluss gleich mehrerer Internet-Geräte<br />
– wie einen PC o<strong>der</strong> den MusicCast-Server –<br />
an ein Modem o<strong>der</strong> einen DSL-Zugang.
Einen Klienten füttert <strong>der</strong> Server auf<br />
Wunsch mit CD-Vollkost, die an<strong>der</strong>en<br />
müssen mit datenreduziertem MP3-Futter<br />
vorlieb nehmen. Der Kompressionsfaktor<br />
ist je nach Qualitätsanspruch und<br />
Speicherbedarf wählbar: Maximal passen<br />
1000 Stunden Musik auf die Platte, wenn<br />
sie komplett auf 160 Kilobit pro Sekunde<br />
komprimiert wurde und die unkomprimierten<br />
Originale den Platz geräumt<br />
haben. Damit ist <strong>der</strong> Klang allemal so gut,<br />
dass in <strong>der</strong> Küche nicht gleich die Milch<br />
gerinnt. 256 Kilobit pro Sekunde sind für<br />
Hintergrundbeschallung bereits absolut<br />
top, 320 kaum vom Original zu unterscheiden.<br />
In <strong>der</strong> Programm-Auswahl ist <strong>der</strong><br />
Client nicht allein an archivierte Musik<br />
gebunden. Genauso besteht die Möglichkeit,<br />
ein beliebiges Audio-Gerät am Server<br />
anzuschließen und auf einen Klienten<br />
zu übertragen. Beson<strong>der</strong>s elegant gelingt<br />
dies mit <strong>Yamaha</strong>-Receivern. Sie nehmen<br />
mit <strong>der</strong> RS-232-Schnittstelle Kontakt zum<br />
Server auf und begeben sich damit unter<br />
die Kontrolle <strong>von</strong> Server und Client. Von<br />
dort sind zum Beispiel die Sen<strong>der</strong>speicher<br />
abrufbar, und wer es ganz genau<br />
wissen will, speichert zu jedem Song auf<br />
dem Server einen passenden Surround-<br />
Modus des Receivers ab, die Umschaltung<br />
erfolgt dann automatisch.<br />
ACHTUNG AUFNAHME!<br />
Schließlich kann das Laufwerk im Server<br />
CDs aufnehmen, zum Beispiel individuelle<br />
Sampler aus dem archivierten<br />
Fundus. Da<strong>bei</strong> hält sich <strong>Yamaha</strong> mit dem<br />
„Serial Copy Management System“ sklavisch<br />
an Vereinbarungen zum Schutz <strong>von</strong><br />
Urheberrechten. Prinzipiell ehrenhaft, in<br />
<strong>der</strong> Praxis eher lästig: Der Transfer <strong>von</strong><br />
CD auf die Festplatte gilt als erste digitale<br />
Kopie, nach den SCMS-Regeln ist keine<br />
zweite danach erlaubt. Brennt man eine<br />
CD mit Musik <strong>von</strong> <strong>der</strong> Festplatte, löscht<br />
<strong>der</strong> <strong>Yamaha</strong>-Server brav genau diese<br />
Stücke <strong>von</strong> <strong>der</strong> Platte, erstellt also keine<br />
zusätzliche Kopie. Aus diesem Dilemma<br />
führt <strong>der</strong> analoge Aufnahmeweg – mit<br />
schlechterem Klang und müdem 1:1-Aufnahmetempo.<br />
<strong>Die</strong> lästigen Kopierschutzmaßnahmen<br />
bereiten dagegen kaum Probleme,<br />
allein die seltenen Discs mit DocLoc<br />
konnte <strong>der</strong> Server im Test nicht lesen.<br />
Cactus Data Shield o<strong>der</strong> Key2Audio stellten<br />
dagegen kein Hin<strong>der</strong>nis dar.<br />
q<br />
Modell<br />
Vertrieb<br />
Fazit<br />
Christoph de Leuw<br />
Ressortleiter Test + Technik<br />
Nach einer Woche MusicCast fällt die Trennung<br />
schwer. Zu schnell gewöhnt man sich an<br />
Komfort und Nutzwert, lernt den unkomplizierten<br />
Zugriff auf Musik in allen Lebenslagen schätzen.<br />
Großen Anteil am überwältigenden Eindruck hat<br />
<strong>der</strong> Perfektionsgrad <strong>von</strong> MusicCast. Klangqualität,<br />
Funktionalität und Bedienkonzept überzeugen<br />
in einem Maße, das <strong>bei</strong> solch neuen Konzepten<br />
die absolute Ausnahme ist. Ein Meilenstein.<br />
Steckbrief<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T (cm)<br />
Audio-CD/MP3/WMA/AAC<br />
Audio-CD-R/-CD-RW 2<br />
Disc-Formate<br />
Key2Audio/Cactus/DocLoc<br />
SCMS Kopierschutz<br />
Betriebsarten<br />
Überspielgeschwindigkeit<br />
Multiroom<br />
Wie<strong>der</strong>g. n. Titel, Album, Playlist<br />
CD-Recor<strong>der</strong><br />
Bedienung direkt/FB/TV-Menü<br />
Betriebsgeräusch<br />
Anzeigen<br />
CD-Text / ID3-Tags<br />
CD-Datenbank<br />
Ausstattung<br />
Festplatten-Kapazität ser. /max.<br />
Spielzeit CD-Qualität/datenred.<br />
PC-Schnittstelle<br />
Anschluss für PC-Tastatur<br />
Fernbedienung<br />
Anschlüsse<br />
Eingänge analog Cinch<br />
Ausgänge analog Cinch<br />
Eingänge digital opt./koax<br />
Video-Ausgang Cinch/S-Video<br />
Netzwerk<br />
Audiogramm<br />
Klang CD-Qualität<br />
Klang datenred. 160 kBit/s<br />
Praxis (Bedienung)<br />
Testurteil 1<br />
AUDIO<br />
<strong>Yamaha</strong> Music-<br />
Cast MCX-1000<br />
<strong>Yamaha</strong><br />
0 41 01 / 30 90<br />
www.yamaha-hifi.de<br />
2200 Euro<br />
2 Jahre<br />
43,5 x 14 x 43,5<br />
■/■/–/–<br />
■/■<br />
■/■/–<br />
■<br />
8-fach<br />
8 Zonen<br />
■/■/■<br />
■<br />
■/■/■<br />
gering<br />
■/■<br />
CDDB intern / online<br />
80/160 GB<br />
120/1000 Stunden<br />
Ethernet/W-LAN/RS-232<br />
■<br />
Infrarot<br />
1<br />
1<br />
1/1<br />
■/■<br />
Ethernet/W-LAN<br />
NOTE PUNKTE<br />
sehr gut 90<br />
gut 65<br />
sehr gut B<br />
Spitzenklasse 90/B<br />
ƒƒƒƒ<br />
Vergleich zu an<strong>der</strong>en Testgeräten siehe AUDIO-Bestenliste. 1 Einstufung<br />
in die Bestenliste erfolgt nach bestmöglicher Klangqualität<br />
2 Herstellerangaben