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Braunvieh Tirol

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30 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />

<strong>Braunvieh</strong> international<br />

Bericht von Willy Schmid, <strong>Braunvieh</strong> Ch<br />

Landwirtschaftslehrer am Plantahof und ausgebildeter „Kuhsignal-Trainer“<br />

Das System der Kuhsignale fasziniert die Bauern in der ganzen Schweiz. Die äusserst positiven Rückmeldungen<br />

zu den Kuhsignal-Kursen motivieren die Kuhsignal-Trainer. Nach einem eintägigen Kurs oder<br />

einem Referat gehen die Bauern nach Hause und merken sofort, dass nur schon kleine Änderungen viel<br />

bewirken. Im Prättigau habe ich einen Züchter beraten, welcher bereits auf hohem Niveau bezüglich<br />

Kuhkomfort produzierte. Die kleinen Korrekturen beim Nackenrohr hatten mehrere positive Auswirkungen<br />

auf die Kühe. Nach diesen sehr guten Erfahrungen will der Betriebsleiter nun weitere Details zu Luft<br />

und Licht ohne grosse Investitionen anpassen. Dies ist typisch für Kuhsignale. Ich erlebe, dass Kuhsignal-<br />

Trainer, aber vor allem auch Bauern, fast in ein Kuhsignal-Fieber geraten können. Nicht selten wollen<br />

Marcel Wipfli sie bei einem Neu- oder Umbau ihre Pläne nach Kuhsignalen begutachten lassen. Auch Stallbaufirmen<br />

zeigen immer mehr Interesse und sehen im System viel Potenzial. Da das System der Kuhsignale einfach<br />

zu verstehen ist, kann jeder recht schnell auf seinem Betrieb die Kuhsignale beobachten und Anpassungen<br />

vornehmen. Interessant ist für die Bauern, wenn sich kleine Details fast ohne finanzielle Aufwendungen ausbezahlen. Kühe geben<br />

ständig Informationen über ihre Unterkunft, Gesundheit und Pflege ab. Diese Informationen als Kuhsignale zu deuten, macht den<br />

Teilnehmern von Referaten und Kursen sehr viel Spass. Beim Weiterbildungskurs der LBE-Experten durften wir den Kuhsignal-Workshop<br />

auf dem sehr gut geführten Betrieb Horat in Zug durchführen. Die Rückmeldungen des Betriebsleiters und der Kursteilnehmer<br />

waren ebenfalls sehr positiv. Der Betriebsleiter kam sich einerseits bei vorgängig kleinen Anpassungen im Kuhkomfort bestätigt vor.<br />

Andererseits sah er, dass mit kleinen Anpassungen noch mehr Potential für eine noch bessere Tiergesundheit drin liegt. Dieser Betrieb<br />

zeigt, dass man in einem typisch schweizerischen Anbindestall mit wenigen Investitionen viel Positives für die Kühe und deren Gesundheit<br />

herausholen kann. Für die Kuhsignal-Trainer und für die Bauern ist es befriedigend festzustellen, dass nicht nur ein Neubau die<br />

Probleme lösen kann. Kuhsignale hält was es verspricht: Happy Cows – happy Farmers.<br />

Christian Horat<br />

Betriebsleiter in Zug<br />

Er kann eine Betriebsanalyse nur empfehlen. Die Gefahr besteht, dass man mit der Zeit betriebsblind<br />

wird. Die Schulung hat mir viel geholfen. Es ist sehr wichtig, dass man sich Gedanken macht<br />

und die Augen immer offen hält. Es braucht nicht einen neuen Stall. Man kann mit wenig Aufwand<br />

auch sonst eine grosse Wirkung erzielen.<br />

Ich habe selber schon Konsequenzen gezogen und die Zwischenbügel weggenommen. Die daran<br />

befestigten Salzbecken sind am Nackenrohr angebracht. Um mehr Licht zu erhalten, wurden die<br />

zwei Stalltüren durch Türen mit lichtdurchlässigen Scheiben ersetzt. Als nächsten Schritt werde<br />

ich noch die Decke weiss streichen. Weiter überlege ich mir, wie ich das Liegebett noch verbessern<br />

könnte. Zusätzlich will ich die Höhe des Fressplatzes anpassen. Bei einer weiteren Orientierung am<br />

Landwirtschaftlichen Bildungszentrum Schluechthof bin ich in meinen Erkenntnissen und Vorhaben<br />

zusätzlich bestätigt worden.<br />

LBE-Experte aus Schüpfheim<br />

Josef Portmann<br />

Ich habe vor kurzer Zeit einen neuen Laufstall erstellt. Die ganze „Übung“ brachte mir sehr viele<br />

neue Aspekte. Vorne beim Fressplatz erstellte ich ein Podest. Ich kann den Schieber während der<br />

Fresszeit laufen lassen. Die Kühe heben problemlos die hinteren Beine. Dadurch gehen sie dann<br />

mit weniger verschmutzen Beinen in die Liegeboxen. Beim Zwischengang brachte ich Holzwände an.<br />

Später werden sie durch Rohre ersetzt, damit die frische Luft besser zirkulieren kann.<br />

Im Moment nehme ich in meinem neuen Laufstall keine weiteren Änderungen. Ich behalte aber<br />

bei der Arbeit als LBE-Experte die Augen immer offen, wenn ich andere Ställe sehe. Vielerorts besteht<br />

betreffend Licht und Luft sicher Verbesserungspotenzial. Auch bei der Einstreu im Liegebereich<br />

sind grosse Unterschiede erkennbar. Ich wurde selber sensibilisiert und empfehle den Züchtern, die<br />

Augen offen zu halten, um dem Wohl der Kühe möglichst zu entsprechen. Auch bin ich klar der<br />

Meinung, dass vielfach mit wenig Aufwand einiges zur Verbesserung beigetragen werden könnte.

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