Ma gazin Für z uc HT , Besa M ung & ver M ark T ung - Braunvieh Tirol
Ma gazin Für z uc HT , Besa M ung & ver M ark T ung - Braunvieh Tirol
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M a g a z i n F ü r Z u c h t , B e s a m u n g & v e r m a r k t u n g<br />
<strong>Braunvieh</strong><br />
Heft 1/2012 Innsbr<strong>uc</strong>k, März 2012 P.b.b. GZ 02Z030539 M Verlagspostamt 6020 Innsbr<strong>uc</strong>k<br />
LKV <strong>Tirol</strong><br />
Abstamm<strong>ung</strong>sanerkenn<strong>ung</strong><br />
im<br />
Herdeb<strong>uc</strong>h<br />
Aktuell<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong><br />
105 Jahre im Dienst<br />
der <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht
2 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Inhalts<strong>ver</strong>zeichnis<br />
Editorial<br />
Vorwort 3<br />
<strong>Braunvieh</strong> Schauevent<br />
105 Jahre im Diesnst der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht 4−5<br />
Grundfutterqualität<br />
Heulage - ein Top-Grundfutter in der Kälberaufz<strong>uc</strong>ht 6<br />
Grünlandpflege im Frühjahr 7<br />
Landeskontroll<strong>ver</strong>band <strong>Tirol</strong><br />
Erfass<strong>ung</strong> der Gesundheitsdaten 8<br />
Abstamm<strong>ung</strong>sanerkenn<strong>ung</strong> im Herdeb<strong>uc</strong>h 9<br />
<strong>Braunvieh</strong> J<strong>ung</strong>züchter<br />
Brown Swiss Championat 10<br />
Junior Classic 2012 11<br />
<strong>Braunvieh</strong> International<br />
<strong>Ma</strong>rokko - Zukunftschance für <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
Milchwirtschaft<br />
Butterbärg und Melchsee in der Schwyz<br />
12−13<br />
14−16<br />
Projekt <strong>Tirol</strong>er Kalbl<br />
Veranstalt<strong>ung</strong>en AMA Gütesiegel 17<br />
<strong>Braunvieh</strong> Intern<br />
Outfit für den <strong>Braunvieh</strong> - Fan<br />
18−19<br />
<strong>Braunvieh</strong>Termine<br />
Ausstell<strong>ung</strong>stermine 20<br />
Stallbau<br />
Stallbau für die Kälberhalt<strong>ung</strong><br />
Milchvieh und Grünland<br />
Fütter<strong>ung</strong>smanagement und Controlling<br />
22−23<br />
24−27<br />
Impressum<br />
Herausgeber, Eigentümer und für den Inhalt <strong>ver</strong>antwortlich: <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band, Brixner Straße 1, Tel. +43(0)59292-1822,<br />
Fax +43(0)59292-1829, braunvieh@lk-tirol.at, www.tiroler-braunvieh.at; Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Reinhard Winkler<br />
Redaktion: Ing. Dominik Pinzger; Fotos: Archiv, LK <strong>Tirol</strong>/Aichner, Norbert Huter, L<strong>uc</strong>a Nolli, Ing. Dominik Pinzger, <strong>Ma</strong>tthias Fankhauser,<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Winkler<br />
Layout: Michaela Kölle, LK <strong>Tirol</strong> ; Grafik, Produktion: Michaela Kölle Dr<strong>uc</strong>k: Walser Dr<strong>uc</strong>k, Telfs; Innsbr<strong>uc</strong>k, März 2012
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
3<br />
Vorwort<br />
Liebe <strong>Braunvieh</strong>züchterinnen,<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter!<br />
Ing. Thomas Schweigl<br />
Obmann des TBV<br />
Seit einem Jahr bin ich Obmann<br />
des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
und möchte nun die Gelegenheit<br />
nutzen, um eine kurze<br />
Zwischenbilanz zu ziehen.<br />
Das erste Jahr als Obmann war<br />
für mich äußerst interessant und<br />
die Aufgabe ist sehr vielseitig, sei<br />
es als Obmann des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
, als Obmann<br />
der ARGE <strong>Braunvieh</strong> oder in den<br />
<strong>ver</strong>schiedensten landwirtschaftlichen<br />
Gremien auf Landes-, Bundes-<br />
oder Europaebene.<br />
Bei den Vorstandswahlen im Jahr<br />
2011 gab es einen großen Wechsel<br />
in den einzelnen Gebieten und<br />
es mussten viele Entscheid<strong>ung</strong>en<br />
mit zum Teil weitreichenden Folgen<br />
für die Zukunft der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
getroffen werden. Aber ich<br />
glaube a<strong>uc</strong>h hier wurden gute Lös<strong>ung</strong>en<br />
für die <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>züchterinnen<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
gefunden.<br />
Meiner Mein<strong>ung</strong> nach erfreut sich<br />
das <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong> einer großen<br />
internationalen Beliebtheit. Dies<br />
zeigen uns nicht nur die Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>szahlen<br />
im Drittlandbereich,<br />
sondern a<strong>uc</strong>h die vielen positiven<br />
Gespräche mit unseren internationalen<br />
Partnern.<br />
Die Vorteile der Rasse liegen mit<br />
der Anpass<strong>ung</strong>sfähigkeit, Robustheit,<br />
der Nutz<strong>ung</strong>sdauer und dem<br />
überragenden Fundament klar<br />
auf der Hand. A<strong>uc</strong>h die Stoffwechselstabilität<br />
und die Milchqualität<br />
in Bezug auf Kappa Kasein<br />
BB sind weitere Pluspunkte, die<br />
für die Rasse <strong>Braunvieh</strong> sprechen.<br />
Wichtig ist es daher, diese Vorteile<br />
für den Betrieb zu nutzen, auf die<br />
Vorteile aufzubauen und auf diese<br />
Vorteile zu <strong>ver</strong>trauen.<br />
Der <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band<br />
pflegt bereits seit vielen Jahrzehnten<br />
enge Kontakte zu nationalen<br />
und internationalen Handelspartnern.<br />
A<strong>uc</strong>h die Werb<strong>ung</strong><br />
auf den <strong>ver</strong>schiedensten Messen<br />
in ganz Europa ist wichtig für die<br />
Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>ssituation. Seitens<br />
der Drittlandtransporte können<br />
wir auf st<strong>ark</strong> wachsende Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>szahlen<br />
<strong>ver</strong>weisen, a<strong>uc</strong>h dies<br />
zeugt von der internationalen Beliebtheit<br />
der Rasse <strong>Braunvieh</strong>. Weiters<br />
gibt es eine Neuer<strong>ung</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit der Tochterfirma<br />
<strong>Tirol</strong>er Vieh <strong>Ma</strong>rketing. Dort<br />
wurde eine neue Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>soffensive<br />
für männliche <strong>Braunvieh</strong>einstellkälber<br />
gestartet, um<br />
a<strong>uc</strong>h hier das bestmögliche für<br />
unsere Züchterinnen und Züchter<br />
zu tun.<br />
Bei den Versteiger<strong>ung</strong>en ist der<br />
Preis zufriedenstellend, könnte<br />
aber besser sein. Grund dafür ist<br />
einerseits das mäßige Kauf<strong>ver</strong>halten<br />
der heimischen Käufer, das traditionell<br />
der Preismacher auf den<br />
Versteiger<strong>ung</strong>en ist. Ein Problem<br />
ist hier a<strong>uc</strong>h die zum Teil fehlende<br />
Identifikation mit dem Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>sort<br />
Imst. Aber a<strong>uc</strong>h hier werden<br />
wir Wege und Lös<strong>ung</strong>en s<strong>uc</strong>hen,<br />
um die Versteiger<strong>ung</strong>szahlen<br />
in Imst zu steigern.<br />
A<strong>uc</strong>h werden seit heuer Stiere, die<br />
genomisch getestet wurden, in<br />
den breiten Einsatz gegeben. Diese<br />
Stiere der Alpengenetik finden<br />
sich in den internationalen Toplisten<br />
und sind damit ein weiteres<br />
Zeichen dafür, dass sich die Z<strong>uc</strong>ht<br />
auf dem richtigen Weg befindet<br />
und den internationalen Vergleich<br />
nicht zu scheuen bra<strong>uc</strong>ht.<br />
A<strong>uc</strong>h dem Bekenntnis des <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes, der<br />
persönlichen Betriebsberat<strong>ung</strong>,<br />
bei dem neben der normalen<br />
Z<strong>uc</strong>htberat<strong>ung</strong> a<strong>uc</strong>h die Verbesser<strong>ung</strong><br />
der Absatzkoordination und<br />
der persönliche Gedanken- und Informationsaustausch<br />
im Vordergrund<br />
steht, wurde Rechn<strong>ung</strong> getragen:<br />
Ein weiterer Z<strong>uc</strong>htberater,<br />
der jeweils Halbtags für den TBV<br />
und der TVM arbeitet, wurde eingestellt.<br />
A<strong>uc</strong>h in Sachen Medien<br />
wurden neue <strong>Ma</strong>ßstäbe gesetzt.<br />
Neben einer Ausweit<strong>ung</strong> der Information<br />
der Züchter über die<br />
landwirtschaftlichen Medien in<br />
<strong>Tirol</strong> wird nun a<strong>uc</strong>h die Homepage<br />
des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
immer top aktuell auf<br />
dem neuesten Stand gehalten.<br />
Weiters wurde a<strong>uc</strong>h <strong>ver</strong>stärkt in<br />
elektronische Medien investiert.<br />
Mit dem elektronischen Anpaar<strong>ung</strong>splaner<br />
OPTI BULL wurde ein<br />
weiteres Hilfsmittel für nachhaltige<br />
Z<strong>uc</strong>htarbeit vor allem im Bereich<br />
der Inz<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>meid<strong>ung</strong> auf<br />
Schiene gebracht.<br />
Abschließend möchte ich alle<br />
<strong>Braunvieh</strong>züchterinnen und<br />
<strong>Braunvieh</strong>züchter zu dem Highlight<br />
im Jahr 2012 einladen: Der<br />
105 Jahr Feier des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
am 21. Und<br />
22. April 2012 im Agrarzentrum<br />
West in Imst. Genau 1.074 Meld<strong>ung</strong>en<br />
sind im Büro des <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes eingetroffen.<br />
Dies zeigt uns das große<br />
Interesse an dieser Schau seitens<br />
der <strong>Tirol</strong>er Züchterinnen und<br />
Züchter. A<strong>uc</strong>h international wird<br />
diese Ausstell<strong>ung</strong> schon mit Spann<strong>ung</strong><br />
erwartet, da sie eine der<br />
wichtigsten Schauen der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
ist. Diese Schau ist weiters<br />
ein wichtiger und un<strong>ver</strong>zichtbarer<br />
Impulsgeber für die Zukunft<br />
der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht in <strong>Tirol</strong> und<br />
besonders ein riesiger Motivationsschub<br />
für j<strong>ung</strong>e Leute, die die<br />
Züchter von morgen sind. Die Bes<strong>uc</strong>her<br />
können sich a<strong>uc</strong>h ein Bild<br />
von der Bandbreite der Rasse machen,<br />
denn neben Brown Swiss<br />
Tieren wird a<strong>uc</strong>h eine Kollektion<br />
von Original <strong>Braunvieh</strong>tieren<br />
präsentiert.<br />
Ich möchte aber nicht nur zur Landesausstell<strong>ung</strong><br />
einladen, denn in<br />
diesem Jahr finden wieder, über<br />
das ganze Landesgebiet <strong>ver</strong>teilt<br />
<strong>Braunvieh</strong>ausstell<strong>ung</strong>en statt,<br />
die mit viel Arbeit und Fleiß der<br />
Züchter <strong>ver</strong>bunden sind.<br />
Euer Thomas Schweigl
4 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
<strong>Braunvieh</strong> Schauevent<br />
Bericht von Ing. dominik pinzger<br />
105 Jahre<br />
im Dienst der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
Am 21. und 22. April 2012 geht im Agrarzentrum West in Imst das Schauevent des<br />
Jahres über die Bühne, die 105 Jahr Jubiläumsschau des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes.<br />
Auf das Jahr 2012 können<br />
sich die Freunde der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
erst richtig freuen,<br />
denn am 21. und 22. April<br />
des Jahres wird das Agrarzentrum<br />
in Imst zum Mekka<br />
der Tierz<strong>uc</strong>ht. Die <strong>Tirol</strong>er<br />
Landesausstell<strong>ung</strong> ist eine<br />
der bedeutendsten Schauen<br />
europaweit und gleichzeitig<br />
eine der wichtigsten Ausstell<strong>ung</strong>en<br />
in ganz Österreich im<br />
Jahr 2012.<br />
105 Jahre für unsere<br />
Züchter<br />
Die Landesausstell<strong>ung</strong> 2012<br />
wird ein weiterer Meilenstein<br />
in der Erfolgsgeschichte des<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes.<br />
Seit dem Jahr 1907,<br />
wo sich Züchter mit Weitblick<br />
zum <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band<br />
zusammengeschlossen<br />
haben, hat sich die Rasse<br />
und der Z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band im Laufe<br />
der Zeit zu einem nicht wegzudenkenden<br />
Bestandteil der<br />
<strong>Tirol</strong>er Landwirtschaft entwickelt.<br />
Und der <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band<br />
ist heute<br />
im Jahr 2012 ein international<br />
tätiges, modernes Dienstleist<strong>ung</strong>sunternehmen<br />
und<br />
zugleich einer der Mitgliederstärksten<br />
Z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bände<br />
in ganz Österreich.<br />
350 Top<br />
<strong>Braunvieh</strong>tiere<br />
Die Bes<strong>uc</strong>her dieser <strong>Braunvieh</strong><br />
Bundesschau kommen<br />
voll auf ihre Kosten, denn es<br />
werden ca. 350 <strong>Braunvieh</strong>tiere<br />
und Original <strong>Braunvieh</strong>tiere<br />
aus <strong>Tirol</strong> ausgestellt und präsentiert.<br />
Die Bes<strong>uc</strong>her erwarten<br />
also Tiere, die in Punkto<br />
Exterieur, Leist<strong>ung</strong> und Präsentation<br />
keine Wünsche offen<br />
und jedes Züchterherz höher<br />
Schlagen lassen.<br />
Imst – Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>sund<br />
Veranstalt<strong>ung</strong>szentrum<br />
Das Agrarzentrum West in<br />
Imst, die modernste Versteiger<strong>ung</strong>s-<br />
und Veranstalt<strong>ung</strong>sarena<br />
in ganz Europa, ist damit<br />
einmal mehr Zentrum der<br />
<strong>Tirol</strong>er Tierz<strong>uc</strong>ht. A<strong>uc</strong>h die Vorbereit<strong>ung</strong>en<br />
rund um das Agrarzentrum<br />
West in Imst laufen<br />
wenige Tage vor der Landesausstell<strong>ung</strong><br />
auf Hochtouren.<br />
Die Bes<strong>uc</strong>her erwartet ein<br />
noch nie dagewesenes Fest der<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht am 21. und<br />
22. April. Am Samstag nach<br />
der großen feierlichen Eröffn<strong>ung</strong><br />
der Landesausstell<strong>ung</strong>,<br />
werden die Kalbinnen den<br />
Auftritt in der Vorführarena<br />
des Zwischentraktes im AZW<br />
Imst haben. A<strong>uc</strong>h eine große<br />
Showeinlage vor der Gesamtsiegerwahl<br />
der Kalbinnen ist<br />
in Plan<strong>ung</strong>. Am Sonntag findet<br />
dann um 9 Uhr der Festgottesdienst<br />
statt, zelebriert<br />
vom Abt des Stifts Stams <strong>Ma</strong>g.<br />
German Erd. Nach einer zweiten<br />
kleinen Eröffn<strong>ung</strong>sfeier haben<br />
die 180 schönsten <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />
in <strong>Tirol</strong> ihren großen<br />
Auftritt bei der 105-Jahr-Feier<br />
des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes.<br />
A<strong>uc</strong>h eine Eliteauktion<br />
wird im Rahmen dieser Landesausstell<strong>ung</strong><br />
abgehalten.<br />
Stimm<strong>ung</strong> steigt<br />
für GroSSevent<br />
A<strong>uc</strong>h die <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>züchterinnen<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
fiebern dem „105.<br />
Geburtstagsfest“ des <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes entgegen.<br />
Dies zeigen unter an-
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
5<br />
<strong>Braunvieh</strong> Schauevent<br />
Bericht von Ing. dominik pinzger<br />
derem die Zugriffszahlen auf<br />
den extra für die Landesschau<br />
eingerichteten Informationsplattform<br />
auf der Homepage<br />
des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes.<br />
Täglich sind hier hunderte<br />
Zugriffe zu <strong>ver</strong>zeichnen. Weiters<br />
sind die Bestell<strong>ung</strong>en der<br />
<strong>Braunvieh</strong>fanartikel im gleichen<br />
Zeitraum st<strong>ark</strong> gestiegen,<br />
bei einigen Artikeln kommt<br />
es bereits zu Lieferknappheit.<br />
Beides sind sichere Anzeichen<br />
dafür, dass die Stimm<strong>ung</strong> für<br />
diese Schau des Jahres 2012<br />
steigt.<br />
Interesse enorm<br />
Hoch<br />
Das Interesse an dieser Schau<br />
der besonderen Art ist bereits<br />
enorm groß und im Agrarzentrum<br />
West wird mit einem wahren<br />
Bes<strong>uc</strong>heransturm gerechnet,<br />
denn bis zum heutigen Tag<br />
haben sich schon zahlreiche<br />
Züchtergruppen aus ganz Mitteleuropa<br />
angemeldet.<br />
Volksfest im<br />
Agrarzentrum<br />
Neben den Höhepunkten<br />
der Landesausstell<strong>ung</strong> mit<br />
der Nightshow der Kalbinnen<br />
am Samstag und dem<br />
Kuhpreisrichten am Sonntag<br />
wird a<strong>uc</strong>h ein umfangreiches<br />
Rahmenprogramm für Groß<br />
und Klein geboten. Auf diesem<br />
Wege möchte der <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band alle<br />
Züchterinnen und Züchter sowie<br />
alle Freunde der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
zu diesem Hochfest<br />
der <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht einladen.<br />
Werb<strong>ung</strong> für<br />
<strong>Braunvieh</strong><br />
Diese Landesausstell<strong>ung</strong> in<br />
Imst ist die beste Werb<strong>ung</strong> für<br />
die Rasse <strong>Braunvieh</strong> und damit<br />
die beste Werb<strong>ung</strong> für Z<strong>uc</strong>httiere<br />
der heimischen <strong>Braunvieh</strong>züchterinnen<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter.<br />
Merken Sie sich<br />
diesen Termin vor und erleben<br />
Sie in Imst Tiere in Perfektion<br />
in der einmaligen Kulisse des<br />
Agrarzentrum West.<br />
Top News im<br />
Internet<br />
Weitere Top News zum Megaevent<br />
des Jahres finden sie<br />
a<strong>uc</strong>h im Internet „Live Ticker“<br />
zur Landesausstell<strong>ung</strong>.<br />
Live-Ticker auf<br />
www.tiroler-braunvieh.at<br />
105 Jahre<br />
<strong>Braunvieh</strong><br />
tirol<br />
Landesausstell<strong>ung</strong> im AZW Imst<br />
Samstag, 21. April 2012<br />
Beginn um 19:00 Uhr: Feierliche Eröffn<strong>ung</strong> der Landesausstell<strong>ung</strong><br />
ab 19:30 Uhr: Preisrichten der Kalbinnen<br />
ca. 22:30 Uhr: Wahl der Gesamtsieger bei den Kalbinnen<br />
Sonntag, 22. April 2012<br />
ab 09:00 Uhr: Feierlicher Festgottesdienst<br />
ca. 09:45 Uhr: Beginn des Kuhpreisrichtens<br />
ca. 15:00 Uhr: Wahl der Gesamtsiegerinnen<br />
Im Rahmen der Ausstell<strong>ung</strong> findet a<strong>uc</strong>h eine Elite<strong>ver</strong>steiger<strong>ung</strong> statt.<br />
Motiv: Museum <strong>Tirol</strong>er Bauernhöfe<br />
Live-Ticker auf www.tiroler-braunvieh.at
6 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Grundfutterqualität<br />
Bericht von Ing. mag. (FH) Peter Frank<br />
Heulage - ein Top-Grundfutter in<br />
der Kälberaufz<strong>uc</strong>ht<br />
Der hohe Restz<strong>uc</strong>kergehalt sorgt für die enorme Schmackhaftigkeit.<br />
Bei der kommenden Erntesaison<br />
setzen innovative und<br />
wirtschaftlich orientierte Betriebsführer<br />
auf die Kälber-<br />
Heulage.<br />
Der Grundstein für eine erfolgreiche<br />
Milchproduktion<br />
liegt zweifelsohne schon bei<br />
der J<strong>ung</strong>viehaufz<strong>uc</strong>ht. Die Entscheid<strong>ung</strong><br />
dazu fällt in erster<br />
Linie jeder Bewirtschafter<br />
selbst. Johann Häusler vom LFZ<br />
Raumberg-Gumpenstein zeigte<br />
kürzlich bei seinem Referat<br />
am Rinderfachtag in Strass<br />
im Zillertal die Erfolgsfaktoren<br />
auf. Tatsache ist, dass das<br />
durchschnittliche Erstkalbealter<br />
in Österreich 30 Monate<br />
beträgt und die Kühe durchschnittlich<br />
nur knapp über drei<br />
Jahre genutzt werden. Das bedeutet,<br />
dass Kühe kaum länger<br />
genutzt als aufgezogen<br />
werden. Wo bleibt da die Wirtschaftlichkeit?<br />
Unters<strong>uc</strong>h<strong>ung</strong>en belegen dazu<br />
einen sehr interessanten Zusammenhang.<br />
Die höchste Lebensleist<strong>ung</strong><br />
sowie die längste<br />
Nutz<strong>ung</strong>sdauer wird erreicht,<br />
wenn die Kalbinnen zwischen<br />
dem 26. und 28. Monat abkalben.<br />
Ausschlaggebend für den<br />
Zeitpunkt der Beleg<strong>ung</strong> ist in<br />
erster Linie jedoch nicht das Alter<br />
sondern der Entwickl<strong>ung</strong>szustand<br />
der Tiere, das heißt ein<br />
Gewicht von 400 bis 450kg bei<br />
der ersten Beleg<strong>ung</strong>.<br />
Unabhängig von der Rasse<br />
wird eine Kalbin dann geschlechtsreif,<br />
wenn sie etwa<br />
35 bis 40 % ihres Endgewichtes<br />
als Kuh erreicht hat. Extensive<br />
Halt<strong>ung</strong> und Alp<strong>ung</strong> sind<br />
Heulage für Kälber wird separat<br />
sehr früh siliert – es ist eigentlich<br />
Hoch-z<strong>uc</strong>kersilage.<br />
daher natürlich mit zu berücksichtigen.<br />
Ein ausgezeichnetes Grundfutter<br />
für die erfolgreiche und<br />
wirtschaftliche Kälberaufz<strong>uc</strong>ht<br />
stellt die Heulage dar, denn sie<br />
hat Nährstoffwerte wie Kraftfutter.<br />
Mit dem großen Unterschied,<br />
dass es vom eigenen<br />
Betrieb kommt. Bereits ab der<br />
zweiten Woche soll den Kälbern<br />
neben der Milch zusätzlich<br />
Wasser zur freien Aufnahme,<br />
Kraftfutter und eben a<strong>uc</strong>h<br />
Heulage oder Spitzen-Heu angeboten<br />
werden. Bis zum 5.<br />
Lebensmonat hat ideales Kälberkraftfutter<br />
einen Energiegehalt<br />
von 11 MJ ME und einen<br />
Rohproteingehalt von 18<br />
bis 20%. Diese Werte werden<br />
von der Heulage (Hochz<strong>uc</strong>kersilage)<br />
erreicht, es lässt sich<br />
somit teures Kraftfutter einsparen.<br />
Kälber-Heulage hat in<br />
der Fütter<strong>ung</strong> von J<strong>ung</strong>tieren<br />
enorm an Bedeut<strong>ung</strong> gewonnen.<br />
Praktiker aus dem Mutterkuhbereich<br />
berichten, dass<br />
es zu keinem Verlust durch<br />
das Absetzen gekommen ist.<br />
Z<strong>uc</strong>htbetriebe erreichen mit<br />
dieser Form der konsequenten<br />
Aufz<strong>uc</strong>ht Erstkalbealter<br />
von 24 bis 26 Monate.<br />
Hochz<strong>uc</strong>kersilage –<br />
der betriebseigene<br />
Kälberstarter<br />
Kalkuliert wird mit einem<br />
Rundballen pro Kalb. Heulage<br />
wird im Stadium des Schossens<br />
vom ersten Aufw<strong>uc</strong>hs gewonnen,<br />
also rund eine Woche<br />
vor dem herkömmlichen<br />
Siliertermin. Durch den frühen<br />
Schnitt von gräserreichen<br />
Beständen wird ein Energiegehalt<br />
von über 6,4 MJ NEL/<br />
kg Trockenmasse erreicht. Der<br />
hohe Anwelkgrad der Silage<br />
auf 60% führt zu einem tabakartigen<br />
Ger<strong>uc</strong>h und einem sehr<br />
hohen Restz<strong>uc</strong>kergehalt, da<br />
eine Milchsäuregär<strong>ung</strong> weitgehend<br />
unterbleibt.<br />
Etwas problematisch ist die<br />
Stabilität der Heulage insbesondere<br />
in der warmen Jahreszeit,<br />
ein ausreichender Verbra<strong>uc</strong>h<br />
muss gegeben sein.<br />
Sonst entwickeln sich bei einem<br />
Ballen mit diesen hohen<br />
Restz<strong>uc</strong>kergehalten sehr<br />
schnell Hefe- und a<strong>uc</strong>h Schimmelpilze<br />
– und der Ballen „explodiert“.<br />
Silorundballen unterschiedlicher<br />
Schnitte, Standorte<br />
oder Qualität gehören unbedingt<br />
angeschrieben bzw.<br />
separat gelagert. Sonst bedeutet<br />
das eine ständige Futterumstell<strong>ung</strong>,<br />
die auf Kosten der<br />
Leist<strong>ung</strong>sbereitschaft und Tiergesundheit<br />
gehen.<br />
Hans Häusler<br />
LFZ Raumberg Gumpenstein<br />
Eine optimale Aufz<strong>uc</strong>ht ist die<br />
Voraussetz<strong>ung</strong> für gesunde,<br />
leist<strong>ung</strong>sbereite sowie langlebige<br />
Kühe. Diese Aufz<strong>uc</strong>ht<br />
beginnt bereits mit der Geburt<br />
des Kalbes und der darauf folgenden<br />
Tränkephase, denn<br />
hier wird quasi der Grundstein<br />
gelegt. Für die Entwickl<strong>ung</strong><br />
des Pansens und der Pansenzotten<br />
ist eine Beifütter<strong>ung</strong><br />
von Kraftfutter und Heu unerlässlich.<br />
Kraftfutter und die darin<br />
enthaltenen Kohlehydrate<br />
werden für die Ausbild<strong>ung</strong> der<br />
Pansenzotten benötigt und<br />
Heu sorgt für die Ausbild<strong>ung</strong><br />
des Pansenvolumens. Mit Heulage<br />
schlägt man zwei Fliegen<br />
auf einen Streich – sie enthält<br />
jede Menge leicht lösliche<br />
Kohlehydrate und gleichzeitig<br />
bringt sie a<strong>uc</strong>h „Volumen“.<br />
Somit bietet sich Heulage als<br />
ideales Kälberfutter an. Es<br />
kann nämlich somit durchaus<br />
Kraftfutter eingespart werden<br />
und das wiederum senkt die<br />
Futterkosten, wobei meiner<br />
Mein<strong>ung</strong> nach Kraftfutter<br />
nicht zur Gänze durch Heulage<br />
ersetzt werden sollte (a<strong>uc</strong>h<br />
Steinberger setzt etwas Kraftfutter<br />
ein).
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
7<br />
Grundfutterqualität<br />
Bericht von Ing. mag. (FH) Peter Frank<br />
Grünlandpflege im Frühjahr<br />
Grün sein allein ist zu wenig.<br />
Grünland ist die Basis der <strong>Tirol</strong>er<br />
Landwirtschaft. Mehr als<br />
78.000ha werden mehr als einmal<br />
bewirtschaftet. Was hier an<br />
Ertrag und Qualität geerntet<br />
und konserviert werden kann<br />
ist schon beachtlich.<br />
Grünlandmanagement muss<br />
nach einem System erfolgen<br />
und beginnt jetzt im Frühjahr!<br />
Der ideale Pflanzenbestand hat<br />
60 bis 70 Prozent Gräser, 10 bis<br />
30 Prozent Klee und 10 bis 30<br />
Prozent Kräuter.<br />
Ein harmonischer Bestand<br />
ist<br />
l bester Schutz vor Verunkraut<strong>ung</strong><br />
l Garant für Qualitätserträge<br />
l <strong>ver</strong>antwortlich für die Befahrb<strong>ark</strong>eit<br />
l <strong>ver</strong>antwortlich für die<br />
Schmackhaftigkeit<br />
l <strong>ver</strong>antwortlich für hohe Futteraufnahmen<br />
und gute tierische<br />
Leist<strong>ung</strong>en<br />
Felderbegeh<strong>ung</strong><br />
Unmittelbar nach dem Ausapern<br />
ist ein Kontrollgang über<br />
die Felder wichtig. Auswinter<strong>ung</strong>sschäden<br />
und Lücken in<br />
der Grasnarbe werden erkannt<br />
und es muss dann bei Bedarf<br />
gehandelt werden.<br />
Lücken - Bestandesdichte<br />
Große Anteile von offenem Boden<br />
(Lücken) müssen mit einer<br />
Nachsaat mit Qualitätssaatgut<br />
sofort geschlossen werden.<br />
Sonst besetzen aggressive<br />
Lückenfüller wie Hahnenfuß,<br />
Gemeine Rispe, Labkraut<br />
oder Moos den Platz. Kräuter<br />
und natürlich a<strong>uc</strong>h Unkräuter<br />
halten viel mehr aus und sind<br />
im Frühjahr im Wachstum sehr<br />
schnell und überholen die Gräser.<br />
Sind immer wieder handflächengroße<br />
offene Stellen in<br />
der Grasnarbe muss nachgesät<br />
werden.<br />
Die Arbeitsschritte bei einer<br />
Nachsaat sind Eggen-Nachsaat-<br />
Walzen-Schröpfschnitt. Kombinantionsgeräte<br />
erledigen das<br />
bis auf den Schröpfschnitt in<br />
einem Arbeitsgang. Das Anwalzen<br />
für den Bodenschluss kann<br />
a<strong>uc</strong>h der Viehtritt gut oder sogar<br />
besser als die Technik.<br />
Einlad<strong>ung</strong> zum<br />
g<strong>ung</strong> in Teilgaben angestrebt<br />
werden. Nährstoff<strong>ver</strong>luste sind<br />
bei jedem Arbeitsgang vom Stall<br />
über die Lager<strong>ung</strong>, Ausbring<strong>ung</strong>stechnik<br />
und Ausbring<strong>ung</strong>szeitpunkt<br />
zu <strong>ver</strong>meiden.<br />
Verdicht<strong>ung</strong>sschäden, Grasnarben<strong>ver</strong>letz<strong>ung</strong>en<br />
sind tabu – es<br />
gibt immer wieder Verhältnisse<br />
wo eigentlich Befahr<strong>ver</strong>bot auf<br />
unseren Wiesen ist.<br />
Der Grünlandtag am 13. April an<br />
der LLA Rotholz mit den Schwerpunkten<br />
Boden und Düng<strong>ung</strong><br />
gibt die optimale Gelegenheit<br />
sich Tipps für die Arbeit auf Wiesen<br />
und Feld zu holen.<br />
Frühjahrsweide<br />
Ein Pflegeweidegang im Frühjahr<br />
ist dort wo wir beweidbare<br />
Flächen haben, sehr zu empfehlen.<br />
Durch frühen Austrieb<br />
beim Ergrünen der Grasnarbe<br />
wird von den Weidetieren<br />
praktisch alles gefressen was<br />
daher wächst. Keine Selektion<br />
Wiesenegge Grünlandtag von Kräutern „Boden bzw. Unkräutern, und Düng<strong>ung</strong>“<br />
Grünlandtag<br />
In erster Linie wird geeggt um da diese in dieser frühen Wachstumsphase<br />
a<strong>uc</strong>h noch sehr we-<br />
„Boden und<br />
<strong>Ma</strong>ushäufen und Mistrestegleichmäßig<br />
zu <strong>ver</strong>teilen und nige Gift- bzw. Gerbstoffe in ihre Düng<strong>ung</strong>“<br />
einzuebnen.<br />
Freitag,<br />
Ein weiterer<br />
13. April<br />
sehr<br />
2012<br />
Pflanzenteile eingelagert haben.<br />
positi<strong>ver</strong> Effekt ist das Entfilzen<br />
Es werden also Kräuter bzw. Unnarbe.<br />
und LLA Entmoosen Rotholz der Graskräuter<br />
in Ihrem Wachstum ein-<br />
Es wird eine gewisse gebremst. Aber die für eine geschlossene<br />
und tragfähige Gras-<br />
Durchlüft<strong>ung</strong> erreicht und die<br />
Gräser 13 werden bis in 16 ihrem Uhr Wachstum<br />
narbe so wichtigen Untergräser<br />
angeregt. Längerfristig<br />
muss aber nachgedacht werden,<br />
was die Ursachen für Moos und<br />
Filz sind. Eggen alleine hilft hier<br />
werden durch den Viehtritt und<br />
den Verbiss in ihrem Wachstum<br />
angeregt und helfen uns<br />
zur Entwickl<strong>ung</strong> eines guten Freitag, 13. April 2012<br />
nicht. Moos kommt <strong>ver</strong>stärkt Pflanzenbestandes. Insbesondere<br />
die Wiesenrispe und das 13 bis 16 Uhr<br />
LLA Rotholz<br />
auf nassen, Programm: sauren Böden und<br />
bei Nährstoffunter<strong>ver</strong>sorg<strong>ung</strong><br />
> Begrüß<strong>ung</strong> durch Englische LK Präsident Raigras Ing. Hechenberger entwickeln und<br />
vor und zählt a<strong>uc</strong>h MR Landesobmann zu den Lückenfüllern.<br />
sich Dipl.-Ing. durch den Hannes Weidegang Haas sehr Anmeld<strong>ung</strong> bis Mitt-<br />
Entstehen durch positiv. Und das sind die wertwoch,<br />
dem 11. April 2012<br />
das Eggen und > Boden Striegeln als Narbenschäden<br />
Produktionsgrundlage vollsten Futtergräser. Bodenunters<strong>uc</strong>h<strong>ung</strong> BLK als Schwaz, Hilfsmittel<br />
dann Ing. ist Reinhard das zu viel. Egger, Sehr LK gut <strong>Tirol</strong> ist die Kombination Tel.-Nr. 05 92 92-2800<br />
> Wühlmausbekämpf<strong>ung</strong> von Pflegeweidegang mit persönlichem mit Einsatz anschließender<br />
Koutny, LK <strong>Tirol</strong> Nachsaat. Der Themen:<br />
und natürlichen Feinden<br />
Düng<strong>ung</strong> im Dr. Frühjahr Dipl.-Ing. Andreas<br />
Wenn die Gräser Johann wachsen Hanserl, bra<strong>uc</strong>hen<br />
vulgo Pflegeweidegang „<strong>Ma</strong>us 1“, <strong>Ma</strong>usfänger darf dabei aus Oberösterreich<br />
l Bodenunters<strong>uc</strong>h<strong>ung</strong><br />
sie <strong>ver</strong>fügbare Nährstoffe, ruhig etwas „schärfer“ ausfal-<br />
l Wühlmausbekämp-<br />
> Grünlandpflege rund ums Jahr (Eggen, Nachsaat, Grasnarbenbelüft<strong>ung</strong>)<br />
daher kommt a<strong>uc</strong>h das Sprichwort<br />
„den Gräsern in das <strong>Ma</strong>ul men die Grassamen auf den Bo-<br />
l<br />
len. Wird dann nachgesät komf<strong>ung</strong><br />
Ing. <strong>Ma</strong>g. Peter Frank, LK <strong>Tirol</strong><br />
Ing. Hubert Hotter, MR Schwaz<br />
Grünlandpflege<br />
düngen“. Eine Düng<strong>ung</strong> mit den durch.<br />
l <strong>Ma</strong>schinenvorführ<strong>ung</strong><br />
Festmist kann in manchen Orten<br />
schon problematisch sein, Fazit<br />
und Handelsdüngeraus-<br />
zur Wirtschaftsdünger-<br />
>Düng<strong>ung</strong> als zentrales Instrument in der Grünlandwirtschaft<br />
Univ. Doz. Dr. Karl B<strong>uc</strong>hgraber, LFZ Raumberg-Gumpenstein<br />
das Ziel ist ja das Einwachsen Gerade im Frühjahr muss vor jedem<br />
bring<strong>ung</strong><br />
Technikeinsatz zur Wirtschafts- abgeschätzt und Handelsdüngerausbring<strong>ung</strong><br />
des Mistes und <strong>Ma</strong>schinenvorführ<strong>ung</strong> dass keine Abdeckschäden<br />
<strong>ver</strong>ursacht - Gülleausbring<strong>ung</strong>ssysteme werden.<br />
werden ob im der Praxiseinsatz Boden ausrei-<br />
(Schleppschla<strong>uc</strong>h-, Prallkopf-,<br />
Insgesamt muss Pendel<strong>ver</strong>teiler)<br />
eine Dünchend<br />
abgetrocknet ist.<br />
Weil<br />
- Kalk- und Phosphordüng<strong>ung</strong>
8 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
lkv tIROL - QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bericht von Ing.Franz Josef Auer<br />
NEU: Erfass<strong>ung</strong> der Gesundheitsdaten im<br />
Zuge der Erfass<strong>ung</strong> des Kalbe<strong>ver</strong>laufes<br />
Im Zuge der Erheb<strong>ung</strong> des Kalbe<strong>ver</strong>laufs sollen einige Erkrank<strong>ung</strong>en im geburtsnahen<br />
Bereich erfasst werden.<br />
Der Großteil der Probenehmer wurde bereits dahingehend geschult.<br />
Im Zuge der Rückfrage bezüglich Kalbe<strong>ver</strong>lauf sind die<br />
Probenehmer angehalten folgende 4 Fragen zu stellen:<br />
Hatte die Kuh die Nachgeburt <strong>ver</strong>halten? Wenn ja, dann B 48<br />
auf Kontrollliste – unter Bemerk<strong>ung</strong>en eintragen.<br />
Konnte die Kuh auf Grund von Milchfieber nicht aufstehen?<br />
Wenn ja, dann B 31 auf Kontrollliste – unter Bemerk<strong>ung</strong>en<br />
eintragen<br />
Hatte die Kuh nach der Abkalb<strong>ung</strong> eine Euterentzünd<strong>ung</strong>/<br />
<strong>Ma</strong>stitis? Wenn ja, dann B 51 auf Kontrollliste – unter Bemerk<strong>ung</strong>en<br />
eintragen<br />
Hatte die Kuh nach der Abkalb<strong>ung</strong> Probleme mit den Füßen,<br />
lahmte sie? Wenn ja, dann B 60 auf Kontrollliste – unter Bemerk<strong>ung</strong>en<br />
eintragen.<br />
Wenn eine Frage mit ja beantwortet werden kann, dann ist<br />
der entsprechende Beobacht<strong>ung</strong>scode auf der Kontrollliste<br />
unter Bemerk<strong>ung</strong>en einzutragen.<br />
Wir bitten die Mitgliedsbetriebe, die Probenehmer an die<br />
Erfass<strong>ung</strong> zu erinnern und zu unterstützen, damit diese Erfass<strong>ung</strong><br />
rasch umgesetzt werden kann.<br />
Diese Meld<strong>ung</strong> ersetzt nicht die Erfass<strong>ung</strong> der tierärztlichen<br />
Diagnosen von den Arzneimittelbelegen oder von sonstigen<br />
Aufzeichn<strong>ung</strong>en. Diese Erfass<strong>ung</strong> ist für die Vervollständig<strong>ung</strong><br />
der Gesundheitsdaten für die Z<strong>uc</strong>htwertschätz<strong>ung</strong><br />
und dient als Grundinformation.
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
9<br />
lkv tIROL - QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bericht von Ing.Franz Josef Auer<br />
Abstamm<strong>ung</strong>sanerkenn<strong>ung</strong> im Herdeb<strong>uc</strong>h<br />
Grundvoraussetz<strong>ung</strong> dazu ist, dass die Beleg<strong>ung</strong>en im elektronischen<br />
Herdeb<strong>uc</strong>h gespeichert sind. Ohne gespeicherte Beleg<strong>ung</strong>en, egal ob<br />
künstlich oder im Naturspr<strong>ung</strong>, gibt es keine Abstamm<strong>ung</strong>sdaten.<br />
Ohne gespeicherte Beleg<strong>ung</strong>en, egal ob künstlich oder im Naturspr<strong>ung</strong>,<br />
gibt es keine Abstamm<strong>ung</strong>sdaten. Grundsätzlich<br />
wird die Abstamm<strong>ung</strong> durch das Rechenmodul der Z<strong>uc</strong>htdata/ZAR<br />
bestimmt. Das Rechenmodel geht von der mittleren<br />
Trächtigkeitsdauer aus. Diese beträgt je nach Rasse 282 Tage<br />
bis 291 Tage. In der Praxis kommt es jedoch häufig vor, dass<br />
Kälber im Herdeb<strong>uc</strong>h keinen Vater zugeordnet bekommen. Die<br />
Hauptgründe dafür sind: Trächtigkeit zu kurz oder zu lang,<br />
Doppelbesam<strong>ung</strong>en bzw. fehlende Beleg<strong>ung</strong>smeld<strong>ung</strong>en.<br />
Trächtigkeit zu kurz oder zu lang:<br />
Bei zu kurzen oder zu langen Trächtigkeiten wird vom Programm<br />
ein Toleranzbereich von 14 Tagen akzeptiert. Frühgeburten,<br />
welche vor dem Toleranzbereich stattgefunden haben,<br />
müssen eine DNA Abstamm<strong>ung</strong>süberprüf<strong>ung</strong> haben.<br />
Doppelbesam<strong>ung</strong>en:<br />
Bei Doppelbesam<strong>ung</strong>en mit unterschiedlichen Stieren muss<br />
die Abstamm<strong>ung</strong> überprüft werden.<br />
Korrekturmöglichkeiten von fehlenden<br />
Vätern auf Grund fehlender Beleg<strong>ung</strong>en:<br />
Beleg<strong>ung</strong>en durch Tierarzt:<br />
Der <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>sschein muss vom Bauer vorgelegt werden bzw.<br />
an den LKV-Mitarbeiter geschickt werden. Grundsätzlich muss<br />
die Nummer des belegten Tieres und des Stieres vollständig<br />
und richtig dokumentiert sein. Es wird genau überprüft, ob<br />
keine <strong>Ma</strong>nipulation vorgenommen wurde.<br />
Beleg<strong>ung</strong>en durch Eigenbestandsbesamer:<br />
Ein Nachreichen von <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>sscheinen ist nicht zulässig.<br />
Die Abstamm<strong>ung</strong> muss durch Entnahme einer Gewebeprobe<br />
überprüft werden. Der <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>sschein muss spätestens 2<br />
Monate nach der Beleg<strong>ung</strong> bei der Samenausgabe abgegeben<br />
werden bzw. an die Samendepotstelle Rotholz geschickt<br />
werden. Eigenbestandsbesamer können nach Freigabe durch<br />
den LKV Mitarbeiter in ihrer Nähe die Eigenstandsbesam<strong>ung</strong>en<br />
unter www.lkv.at eingeben.<br />
Beleg<strong>ung</strong> durch Naturspr<strong>ung</strong>/Stierhalter:<br />
Das Vorweisen der Spr<strong>ung</strong>karte, a<strong>uc</strong>h im Original, reicht nicht<br />
aus. Die Beleg<strong>ung</strong> muss in der Spr<strong>ung</strong>liste eingetragen sein,<br />
bei Schreibfehlern gilt die gleiche Regel<strong>ung</strong> wie bei Tierärzten.<br />
Die Spr<strong>ung</strong>liste muss spätestens 2 Monate nach der Beleg<strong>ung</strong><br />
beim zuständigen Z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band (Rinder- und Braun-<br />
viehz<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band) oder LKV-Mitarbeiter (Grauvieh) abgegeben<br />
worden sein.<br />
Abstamm<strong>ung</strong>sanerkenn<strong>ung</strong> bei Stier in<br />
Herde<br />
Milch- und Fleischleist<strong>ung</strong>skontrolle:<br />
Bei Herden, in jenen ein Stier mitläuft, ist generell der Herdenstier<br />
als Vater anzuerkennen. Wichtig ist, dass die entsprechenden<br />
Aufzeichn<strong>ung</strong>en gemacht werden. Der Landeskontroll<strong>ver</strong>band<br />
stellt entsprechende Formulare kostenlos zur<br />
Verfüg<strong>ung</strong>, welche beim zuständigen LKV Mitarbeiter oder im<br />
Büro des LKV <strong>Tirol</strong> angefordert werden können.<br />
Nachträgliche Anerkenn<strong>ung</strong> einer Abstamm<strong>ung</strong>:<br />
Eine nachträgliche Abstamm<strong>ung</strong>sanerkenn<strong>ung</strong> ist nur mittels<br />
DNA-Analyse durch Entnahme einer Gewebeohrm<strong>ark</strong>e möglich.<br />
Im Regelfall kontaktiert der LKV - Mitarbeiter den Züchter<br />
und weist auf den Umstand der fehlenden Abstamm<strong>ung</strong> hin.<br />
Sollte der Vater des Nachkommen mittels Belegschein nicht zuordenbar<br />
sein, so ist die Abstamm<strong>ung</strong>süberprüf<strong>ung</strong> nur mittels<br />
Gewebeohrm<strong>ark</strong>e möglich. Auf Wunsch des Züchters wird<br />
die Abstamm<strong>ung</strong>süberprüf<strong>ung</strong> durch die Gewebeohrm<strong>ark</strong>e<br />
um den Betrag von € 40,-- durchgeführt. Der Kostenbeitrag ist<br />
nur gegen sofortige Barzahl<strong>ung</strong> möglich. Das ganze Procedere<br />
wird von den Mitarbeitern des LKV abgewickelt, der Züchter<br />
wird direkt vom Ergebnis informiert. Zu beachten ist, dass<br />
zu diesem Tarif keine separate Anfahrt möglich ist, die Mitarbeiter<br />
sind angehalten in der Region mehrere Proben zusammenkommen<br />
zu lassen, dies kann mitunter Wochen dauern.<br />
Kontrolle der erfassten <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>en –<br />
wirksamstes Mittel zur Kosteneinspar<strong>ung</strong><br />
Jeder Betrieb mit Milchleist<strong>ung</strong>skontrolle erhält laufend den<br />
sogenannten Tagesbericht. Wenn die Beleg<strong>ung</strong>en erfolgreich<br />
<strong>ver</strong>arbeitet wurden scheinen sie im Bericht auf. Spätestens<br />
drei Monate nach der Beleg<strong>ung</strong> müssen sie aufscheinen, ansonsten<br />
ist etwas schief gelaufen. In diesem Falle muss man<br />
beim Tierarzt bzw. <strong>Besa</strong>mer oder Stierhalter nachfragen und<br />
die Sache klären, Eigenbestandsbesamer wenden sich an die<br />
Samendepotstelle Rotholz.
10 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
<strong>Braunvieh</strong> J<strong>ung</strong>züchter<br />
Bericht von Ing.Dominik pinzger<br />
Schaubes<strong>uc</strong>her beeindr<strong>uc</strong>kt<br />
Brown Swiss Championat war ein Erfolg für die Veranstalter J<strong>ung</strong>züchterclub Oberland/<br />
Ausserfern.<br />
Rund tausend Bes<strong>uc</strong>her stürmten<br />
am Samstag, den 10. Dezember<br />
2011, das Gelände des Agrarzentrums<br />
West in Imst und<br />
bestaunten die 120 ausgestellten<br />
<strong>Braunvieh</strong>tiere. Ausgestellt<br />
wurden J<strong>ung</strong>kalbinnen, Kalbinnen,<br />
Erstlingskühe und Kühe in<br />
zweiter Laktation. Diese Schau<br />
der besonderen Art wurde heuer<br />
bereits zum zweiten <strong>Ma</strong>l abgehalten<br />
und hat sich zu einem<br />
Höhepunkt der <strong>Braunvieh</strong> Ausstell<strong>ung</strong>ssaison<br />
und zu einem<br />
wahren Publikumsmagneten<br />
entwickelt. Besonders erfreulich<br />
war, dass nicht nur <strong>Braunvieh</strong>züchterinnen<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
aus <strong>Tirol</strong>, sondern<br />
a<strong>uc</strong>h aus den angrenzenden<br />
Bundesländern und Nachbarländern,<br />
sowie zahlreiche Ehrengäste<br />
begrüßt werden konnten,<br />
allen voran der Obmann des TBV<br />
Thomas Schweigl, Geschäftsführer<br />
Reinhard Winkler und<br />
zahlreiche Vorstandsmitglieder.<br />
Den Bes<strong>uc</strong>hern wurden <strong>Braunvieh</strong>tiere<br />
präsentiert, die durch<br />
ihre gute körperliche Entwickl<strong>ung</strong>,<br />
ihre Leist<strong>ung</strong>sbereitschaft<br />
und durch ausgezeichnete<br />
Euterqualität überzeugten.<br />
Besonders hervorzuheben<br />
ist diese Tatsache, da alle Tiere<br />
ohne Vorselektion durch eine<br />
Auswahlkommission zu dieser<br />
Schau zugelassen wurden. Die<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>züchterinnen<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter bewiesen<br />
damit einmal mehr, dass Erfolg<br />
kein Zufall ist und dass sich<br />
die <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht auf<br />
dem richtigen Weg befindet. Der<br />
Schweizer Preisrichter Andreas<br />
Walser war in seiner Aufgabe,<br />
die schönsten der Schönen beim<br />
Brown Swiss Championat zu kü-<br />
Gesamteutersiegerinnen des Brown Swiss Championats 2011 v.l. Gesamteutersiegerin und Gesamtreservesiegerin<br />
Gala eine Jolden von Reinhard Frischmann aus Rietz, gefolgt von der Vigor Tochter Fanta von<br />
Sabrina Sporer ebenfalls aus Rietz, mit den Ehrengästen.<br />
ren, nicht zu beneiden, denn die<br />
Qualität der ausgestellten Tiere<br />
war auf einem sehr hohen<br />
Niveau. In einem spannenden<br />
Finale erreichte bei den Kalbinnen<br />
Reinhard Frischmann aus<br />
Rietz den Gesamtsieg mit seiner<br />
Jongleur Tochter Luzia. Reservechampion<br />
bei den Kalbinnen<br />
wurde die Katalognummer<br />
52, die Jackpot Tochter Sarina<br />
von Dominik <strong>Ma</strong>urer aus Ischgl.<br />
Bei der Wahl der Gesamteutersiegerinnen<br />
und bei den Gesamtsiegerinnen<br />
spürte man<br />
förmlich die Spann<strong>ung</strong> der zahlreich<br />
erschienenen Bes<strong>uc</strong>her. Gesamteutersiegerin<br />
wurde Gala,<br />
eine Jolden Tochter aus einer Parat<br />
Mutter von Reinhard Frischmann<br />
aus Rietz, gefolgt von der<br />
Vigor Tochter Fanta von Sabrina<br />
Sporer, ebenfalls aus Rietz. Sie<br />
konnte den Reserve Champion<br />
Titel in dieser Kategorie holen.<br />
Bei der Wahl der Gesamtsieger<br />
triumphierte die Kuh mit der<br />
Nummer 167, die Prunki Tochter<br />
Pora von Gerhard Ötzbrug-<br />
ger aus Stams und erreichte<br />
somit den begehrten Titel der<br />
„Miss Brown Swiss Championat<br />
2011“. Reserve Gesamtsiegerin<br />
wurde die Gesamteutersiegerin<br />
Gala, die Jolden Tochter<br />
von Reinhard Frischmann<br />
aus Rietz.<br />
Wir gratulieren den Organisatoren<br />
dieses Brown Swiss Championat,<br />
allen voran Obmann<br />
Siegfried Schaffenrath für die<br />
gel<strong>ung</strong>ene Ausstell<strong>ung</strong> und<br />
allen Ausstellern für die sehr<br />
gute Qualität der ausgestellten<br />
<strong>Braunvieh</strong>tiere.<br />
Die Gesamtsiegerinnen: die Prunki Tochter Pora (rechts) von Gerhard<br />
Ötzbrugger aus Stams erreichte den Titel „Miss Brown Swiss<br />
Championat 2011“.
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
11<br />
<strong>Braunvieh</strong> J<strong>ung</strong>züchter<br />
Bericht von Ing.Dominik pinzger<br />
Junior Classic 2012 – J<strong>ung</strong>kühe<br />
begeistern Bes<strong>uc</strong>her<br />
Die Qualität war überragend und die Bes<strong>uc</strong>her waren begeistert.<br />
te Hans Terler aus der Steierm<strong>ark</strong>.<br />
Dieser war in seiner Aufgabe<br />
nicht zu beneiden, denn<br />
die Siegerkühe unterschieden<br />
sich nur in Nuancen. Er zeigte<br />
sich begeistert von der hervorragenden<br />
Qualität der präsentierten<br />
Tiere und lobte die <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>züchterinnen<br />
und <strong>Braunvieh</strong>züchter.<br />
Die drei Gesamtsiegerinnen der Ausstell<strong>ung</strong> v. r. die Ferrari Tochter <strong>Ma</strong>ja, die Jolden Tochter Jamaica und<br />
die Denm<strong>ark</strong> Tochter Giselle.<br />
Rund 2.000 Bes<strong>uc</strong>her bestaunten<br />
am 11. Februar in der neuen<br />
beeindr<strong>uc</strong>kenden Kulisse<br />
der ehemaligen Gärtnerei<br />
Praxmarer in Kematen die hundert<br />
schönsten <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />
in erster und zweiter Laktation.<br />
Diese Schau war heuer a<strong>uc</strong>h<br />
gleichzeitig der Auftakt ins Jubiläumsjahr<br />
des <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes,<br />
denn einige<br />
der ausgestellten <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />
sind a<strong>uc</strong>h zur Landesausstell<strong>ung</strong><br />
2012 gemeldet. So<br />
konnten sich die vielen Bes<strong>uc</strong>her<br />
aus Österreich, Deutschland,<br />
Italien und der Schweiz<br />
bereits ein Bild von der excellenten<br />
Qualität machen, die sie<br />
auf der Landesausstell<strong>ung</strong> erwartet.<br />
Den Bes<strong>uc</strong>hern wurden<br />
<strong>Braunvieh</strong>kühe präsentiert,<br />
die durch ihre gute körperliche<br />
Entwickl<strong>ung</strong>, ihre Leist<strong>ung</strong>sbereitschaft<br />
und durch<br />
ausgezeichnete Euterqualität<br />
bzw. ihr unschlagbares Exterieur<br />
überzeugten. Besonders<br />
hervorzuheben ist diese Tatsache,<br />
da alle Tiere ohne Vorselektion<br />
durch eine Auswahlkommission<br />
zu dieser Schau<br />
zugelassen wurden. Die <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>züchterinnen und<br />
<strong>Braunvieh</strong>züchter bewiesen<br />
damit einmal mehr, dass Erfolg<br />
kein Zufall ist und dass<br />
sich die <strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
auf dem richtigen Weg befindet.<br />
Als Preisrichter f<strong>ung</strong>ier-<br />
Siegerbild der Junior Classic 2012 in Kematen mit Preisrichter Hans<br />
Terler, Obmann Thomas Schweigl sowie den drei Siegern Andre<br />
Laimböck, Hubert Egger und Lukas Rasinger.<br />
Junior Classic –<br />
die Sieger<br />
In der Kategorie der schönsten<br />
Euter dominierte die Katalognummer<br />
27, die Denm<strong>ark</strong><br />
Tochter Giselle von<br />
Lukas Rasinger aus Fulpmes,<br />
die mit ihrem Ausnahmeeuter<br />
den Preisrichter überzeugte.<br />
Sie erreichte a<strong>uc</strong>h den<br />
zweiten Gesamtreservesieg<br />
(Honorable Mention). Reserveeutersiegerin<br />
sowie Gesamtreservesiegerin<br />
wurde die Nummer<br />
51, die Jolden Tochter Jamaika<br />
von Hubert Egger aus<br />
Weerberg. Den Titel der zweiten<br />
Gesamteutersiegerin (Honorable<br />
Mention) holte sich die<br />
Prinz Tochter Sindy von <strong>Ma</strong>rtin<br />
<strong>Ma</strong>riacher aus Schwaz.<br />
Den Gesamtsieg über die<br />
Ausstell<strong>ung</strong> und den Titel der<br />
„Miss Junior Classic 2012“ erreichte<br />
Andre Laimböck aus<br />
Fügen mit seiner Ferrari Tochter<br />
<strong>Ma</strong>ja.<br />
Auf diesem Wege dankt der <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>band<br />
den Organisatoren der beiden<br />
J<strong>ung</strong>züchterclubs Schwaz/Unterland<br />
und Innsbr<strong>uc</strong>k- Land,<br />
allen voran den beiden Obmännern<br />
<strong>Ma</strong>rtin Rahm und<br />
Christian Jenewein
12 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
<strong>Braunvieh</strong> International<br />
Bericht von Ing. dominik pinzger<br />
<strong>Ma</strong>rokko – Zukunftschance für<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
Vertief<strong>ung</strong> der Bezieh<strong>ung</strong>en zum beiderseitigen Nutzen.<br />
Die österreichische Delegation bei der Besichtig<strong>ung</strong> eines landwirtschaftlichen Betriebes, im Bild mit dem<br />
Betriebsführer und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des marokkanischen Z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes.<br />
Die Botschaft des Königreichs<br />
<strong>Ma</strong>rokko <strong>ver</strong>anstaltete in Zusammenarbeit<br />
mit dem marokkanischen<br />
Honor<strong>ark</strong>onsulat<br />
in Salzburg und der Wirtschaftskammer<br />
Salzburg ein<br />
Seminar zur Entwickl<strong>ung</strong> der<br />
marokkanisch-österreichischen<br />
Wirtschaftsbezieh<strong>ung</strong>en.<br />
Auf Basis dessen und<br />
zur Vertief<strong>ung</strong> weiterer Wirtschaftsbezieh<strong>ung</strong>en<br />
reisten DI<br />
Reinhard Winkler und Ing. Ägidius<br />
Kogler vom 7. bis 9 Februar<br />
nach <strong>Ma</strong>rokko, um Gespräche<br />
mit der ANEB (Association<br />
Nationale des Eleveurs de Bovins)<br />
als Partner für etwaige<br />
zukünftige Kooperationen zu<br />
führen. Das marokkanische Re-<br />
gier<strong>ung</strong>sprogramm sieht vor,<br />
die Milchproduktion bis zum<br />
Jahr 2020 zu <strong>ver</strong>doppeln. Dabei<br />
spielen der Import von Z<strong>uc</strong>htkalbinnen<br />
und Sperma sowie<br />
Schul<strong>ung</strong> und Berat<strong>ung</strong> eine<br />
zentrale Rolle. Es ist geplant,<br />
in den nächsten 2 Jahren (bis<br />
2014) 90.000 trächtige Z<strong>uc</strong>htkalbinnen<br />
zu importieren.<br />
Die RINDERZUC<strong>HT</strong> AUSTRIA<br />
beteiligt sich seit 2009 auf der<br />
Messe in Meknes. In den Letzten<br />
zwei Jahren konnten knapp<br />
3.000 Z<strong>uc</strong>httiere exportiert<br />
werden. Der nordafrikanische<br />
Staat hat sich in den <strong>ver</strong>gangenen<br />
Jahren stetig weiterentwickelt<br />
und viel in seine Landwirtschaft<br />
investiert.<br />
Wichtig für<br />
österreichische<br />
Rinderzüchter<br />
<strong>Ma</strong>rokko ist für die Landwirtschaft<br />
und vor allem für die österreichische<br />
Rinderz<strong>uc</strong>ht von<br />
höchstem Interesse, da ein großer<br />
Bedarf an hochwertigen<br />
Z<strong>uc</strong>httieren der <strong>ver</strong>schiedensten<br />
Rassen besteht. Das Land<br />
hat ca. 32 Millionen Einwohner<br />
und von der erwerbstätigen Bevölker<strong>ung</strong><br />
sind über 43 Prozent<br />
in der Landwirtschaft beschäftigt.<br />
Die Landwirtschaft trägt so<br />
über 17 Prozent am BIP bei und<br />
ist somit einer der wichtigsten<br />
Wirtschaftszweige des Landes.<br />
Das Klima <strong>Ma</strong>rokkos zeigt einen<br />
deutlichen Übergang vom mediterran<br />
beeinflussten Nordwesten<br />
des Landes zum saharischkontinentalen<br />
Südosten und Süden.<br />
Die Niederschlagsmengen<br />
des Landes werden nach Süden<br />
hin geringer von ca. 900 mm bis<br />
weit unter 200 mm Jahresniederschlag.<br />
Landwirtschaftlich<br />
genutzt werden vor allem der<br />
Westen und Nordwesten <strong>Ma</strong>rokkos,<br />
wo vor allem Ackerbau,<br />
Grünlandwirtschaft und Milchviehz<strong>uc</strong>ht<br />
vorherrschen. Der Rinderbestand<br />
beträgt ca. 2,8 Millionen<br />
Stück. Der jährliche Importbedarf<br />
an Z<strong>uc</strong>htrindern beträgt<br />
ca. 9.000 Stück. Die Milchleist<strong>ung</strong><br />
der Tiere liegt in den günstigsten<br />
Regionen bei bis zu 6.800<br />
kg. Die Landwirtschaft in <strong>Ma</strong>rokko<br />
mit ihren schwierigen klimatischen<br />
Beding<strong>ung</strong>en <strong>ver</strong>langt<br />
nach Z<strong>uc</strong>httieren, welche Anpass<strong>ung</strong>sfähigkeit,<br />
Robustheit,<br />
Genügsamkeit und dennoch<br />
ausgesprochene Leist<strong>ung</strong>sfähigkeit<br />
an den Tag legen. Hier haben<br />
sich Z<strong>uc</strong>htrinder aus Österreich<br />
als <strong>ver</strong>lässliche und wichtige<br />
Partner der <strong>Ma</strong>rokkanischen<br />
Viehwirtschaft und vor allem für<br />
die Milchwirtschaft bewiesen.<br />
Landwirte<br />
begeistert<br />
Begeistert sind die marokkanischen<br />
Landwirte vor allem von<br />
den österreichischen Z<strong>uc</strong>httieren,<br />
die mit den schwierigen<br />
klimatischen Beding<strong>ung</strong>en bestens<br />
zu Recht kommen und im<br />
Punkto Milchleist<strong>ung</strong> und Milchqualität<br />
die Erwart<strong>ung</strong>en bei<br />
weitem übertrafen. In vielen<br />
geführten Gesprächen hat sich<br />
herauskristallisiert, das Beson-
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
13<br />
<strong>Braunvieh</strong> International<br />
Bericht von Ing. dominik pinzger<br />
ders die Rasse <strong>Braunvieh</strong> den Anforder<strong>ung</strong>en<br />
sehr gerecht wird.<br />
Denn a<strong>uc</strong>h in <strong>Ma</strong>rokko gewinnt<br />
die Käseproduktion stetig an<br />
Bedeut<strong>ung</strong> und die Käseausbeute<br />
ist um ca. 10% höher als<br />
bei anderen Mitbewerbern am<br />
Milchsektor.<br />
Kontakte für<br />
Zukunft knüpfen<br />
Durch die hervorragende Vertret<strong>ung</strong><br />
und Betreu<strong>ung</strong> der österreichischen<br />
Außenhandelsstelle<br />
in Casablanca war es möglich,<br />
in diesem schnell wachsenden<br />
nordafrikanischen <strong>Ma</strong>rkt einzutreten<br />
und sich zu etablieren.<br />
Die ZAR-Rinderz<strong>uc</strong>ht Austria beteiligt<br />
sich bereits seit drei Jahren<br />
auf der Messe in Meknes. Für<br />
April 2012 ist die Teilnahme an<br />
der Messe bereits angemeldet.<br />
Werb<strong>ung</strong> für die<br />
Zukunft<br />
Ziel ist, dass sich die österreichische<br />
Rinderz<strong>uc</strong>ht auf dem riesigen<br />
Internationalen <strong>Ma</strong>rkt stärker<br />
positionieren kann und somit<br />
die Wettbewerbsfähigkeit<br />
sichergestellt ist.<br />
Die ziel- und zukunftsorientierte<br />
sowie weitgefächerte Werbetätigkeit<br />
der Rinderz<strong>uc</strong>ht Austria,<br />
gepaart mit den exzellenten<br />
Z<strong>uc</strong>htrindern aus Österreich ist<br />
es zu <strong>ver</strong>danken, dass die heimischen<br />
Züchterinnen und Züchter<br />
in Sachen Z<strong>uc</strong>htvieh<strong>ver</strong>kauf<br />
in eine rosige Zukunft blicken<br />
können.<br />
Versteiger<strong>ung</strong>stermine 2012<br />
FRÜHJAHR<br />
Imst Dienstag, 17.04.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 08.05.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 29.05.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
HERBST<br />
Imst Dienstag, 28.08.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 18.09.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 02.10.2012 weibl. Tiere, Hauptstierm<strong>ark</strong>t<br />
Imst Dienstag, 16.10.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 06.11.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 20.11.2012 weibl. Tiere, Stiere<br />
Imst Dienstag, 04.12.2012 weibl. Tiere, Hauptstierm<strong>ark</strong>t<br />
PROGRAMM BRUNA 2012<br />
9. WELTKONGRESS<br />
der Brown Swiss Züchter<br />
& Europameisterschaft<br />
6.–8. Dezember 2012, St. Gallen, CH<br />
» Mittwoch, 5. Dezember<br />
Auffuhr aller Kühe und Rinder<br />
» Donnerstag, 6. Dezember<br />
Weltkongress<br />
» Freitag, 7. Dezember<br />
Weltkongress<br />
» 09.00 Öffn<strong>ung</strong> der Ausstell<strong>ung</strong><br />
18.15 Internationaler J<strong>ung</strong>richterwettbewerb,<br />
Rangier<strong>ung</strong> Rinder und<br />
Kühe der 1. Laktation<br />
» Samstag, 8. Dezember<br />
» 09.00 Öffn<strong>ung</strong> der Ausstell<strong>ung</strong><br />
» 11.00 Rangier<strong>ung</strong> der Kühe,<br />
Miss BRUNA & Europameisterschaft<br />
www.bruna2012.com
14 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Milchwirtschaft<br />
Bericht von Dipl.-ing. Stefan hörtnagl<br />
Eindrücke vom Quotenende in<br />
der Schweiz<br />
Zeigt uns die Schweiz, wie Mengensteuer<strong>ung</strong> nach der Quote funktioniert? Hoffentlich<br />
ziehen wir die richtigen Rückschlüsse aus den Erfahr<strong>ung</strong>en der Schweizer Eidgenossen.<br />
Dr. <strong>Ma</strong>rkus Zemp, Weltpräsident<br />
der <strong>Braunvieh</strong>züchter,<br />
hat beim Milchforum in Rotholz<br />
eine vielbeachtete Rede –<br />
nicht zum Thema <strong>Braunvieh</strong>,<br />
sondern zur Milchwirtschaft<br />
und Quotenauflass<strong>ung</strong> in<br />
der Schweiz – gehalten. Rund<br />
200 interessierte Milchbauern<br />
lauschten gespannt den<br />
Ausführ<strong>ung</strong>en des BOM-Chefs<br />
(Branchenorganisation Milch).<br />
Neben seinen Tätigkeiten als<br />
<strong>Braunvieh</strong>-Weltpräsident, Bauer<br />
und Politiker, ist Zemp a<strong>uc</strong>h<br />
der oberste Hüter der Milchproduktion<br />
in der Schweiz.<br />
Die Schweiz ist nach ihrer Entscheid<strong>ung</strong><br />
zum Quotenausstieg<br />
vor sehr großen Herausforder<strong>ung</strong>en<br />
gestanden, welche,<br />
nachträglich betrachtet,<br />
nicht alle zur vollsten Zufriedenheit<br />
gemeistert werden<br />
konnten. Die Schweizer Milchbauern<br />
erleben in den letzten<br />
Jahren sehr schmerzhaft,<br />
wie schwer und zäh eine Krise<br />
manchmal bewältigbar ist.<br />
Um die Schweizer Erfahr<strong>ung</strong>en<br />
beim Quotenausstieg zu<br />
nutzen, lohnt ein intensi<strong>ver</strong><br />
Blick über die Grenzen. Die Herausforder<strong>ung</strong><br />
des Quotenausstiegs<br />
sind für <strong>Tirol</strong>, Österreich<br />
und der EU nicht minder groß,<br />
aber a<strong>uc</strong>h nicht alle Voraussetz<strong>ung</strong>en<br />
sind gleich wie in<br />
der Schweiz.<br />
In der Schweiz wurde 2003 der<br />
Ausstieg aus der Milchquotenregel<strong>ung</strong><br />
politisch beschlossen.<br />
Die Diskussionen in der<br />
gesamten milchwirtschaftlichen<br />
Branche führten dazu,<br />
Die Schweiz hat nicht nur einen Butterberg zu bieten.<br />
dass man die Branchenorganisation<br />
Milch (BOM) gründen<br />
konnte. Diese Organisation<br />
beheimatete nahezu alle<br />
Milchproduzenten, Verarbeiter<br />
und Verm<strong>ark</strong>ter. Es wurden<br />
gemeinsame Spielregeln<br />
aufgestellt.<br />
Eine Aufteil<strong>ung</strong> der Milch (Segmentier<strong>ung</strong>)<br />
in drei unterschiedliche<br />
Kategorien mit unterschiedlichen<br />
Preisen nach<br />
<strong>Ma</strong>rktlage wurde <strong>ver</strong>einbart.<br />
Drei <strong>ver</strong>schiedene Milchsegmente<br />
wurden errichtet, A-,<br />
B- und C-Milch. A-Milch entspricht<br />
der Verarbeit<strong>ung</strong>smilch<br />
für Qualitätsprodukte mit regionalem<br />
Schweizer Absatz, B-<br />
Milch wird für die industrielle<br />
Verarbeit<strong>ung</strong> <strong>ver</strong>wendet und<br />
C-Milch für Butter und <strong>Ma</strong>germilchpul<strong>ver</strong><br />
für den Export. Für<br />
alle diese Segmente besteht<br />
ein Richtpreis nach <strong>Ma</strong>rktlage,<br />
festgelegt von der BOM.<br />
Als Mitglieder der BOM müssten<br />
sich die Verarbeiter und<br />
Milchkäufer an diesem Preis<br />
orientieren, was nicht immer<br />
geschieht. Weiters wurden solidarische<br />
Beiträge der Milchproduzenten<br />
für Regulier<strong>ung</strong>smaßnahmen<br />
eingeführt, um<br />
Exporte von Überschüssen finanzieren<br />
zu können. Ebenso<br />
wurde beschlossen, dass<br />
für Exportprojekte Milchmengen<br />
gesteigert werden können.<br />
Diese Regel<strong>ung</strong> war der Auslöser<br />
für die schon seit Jahren<br />
andauernden Schwierigkeiten<br />
der Schweizer Milchproduktion.<br />
Warum? 2007 und<br />
2008 nutzten große Schweizer<br />
Milch<strong>ver</strong>arbeiter diese<br />
Möglichkeit und legten der<br />
BOM viele Exportprojekte vor,<br />
welche a<strong>uc</strong>h genehmigt wurden.<br />
Die Milchlieferanten durften<br />
Mengen steigern und innerhalb<br />
eines Jahres stieg die<br />
Anliefer<strong>ung</strong> national um sieben<br />
Prozent an. (Die Schweiz<br />
produziert 3,4 Milliarden Liter<br />
Milch und exportiert eine<br />
Milliarde.)<br />
Jedem Milchbauern ist das<br />
Milchwirtschaftsjahr 2008<br />
und 2009 als Krisenjahr noch<br />
schmerzlich in Erinner<strong>ung</strong>. Die<br />
Schweiz konnte sich von dieser<br />
Entwickl<strong>ung</strong> nicht abkoppeln<br />
und sehr viele dieser geplan-<br />
ten Exportgeschäfte konnten<br />
aufgrund der zusammengebrochenen<br />
Nachfrage in den<br />
Exportländern nicht realisiert<br />
werden. Somit wurden die Produkte<br />
in der Schweiz <strong>ver</strong>m<strong>ark</strong>tet,<br />
was eigentlich nicht erlaubt<br />
gewesen wäre. <strong>Ma</strong>rktgemäß<br />
sanken die Preise aufgrund<br />
dieses Überangebotes.<br />
Sehr viel Milch musste über<br />
Butter und <strong>Ma</strong>germilchpul<strong>ver</strong><br />
haltbar gemacht und eingelagert<br />
werden. Bis heute<br />
sind diese Mengen noch vorhanden,<br />
nahezu 9.000 Tonnen<br />
Butter. Diese Butter kann nur<br />
exportiert werden, wenn die<br />
Milchproduzenten ihren Bei-
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
15<br />
Milchwirtschaft<br />
Bericht von Dipl.-ing. Stefan hörtnagl<br />
trag zum Export leisten. Dies<br />
entfachte einen massi<strong>ver</strong> Streit<br />
innerhalb der Bauernschaft,<br />
wer für die Mehrmenge <strong>ver</strong>antwortlich<br />
sei und wer dementsprechend<br />
a<strong>uc</strong>h die Zeche<br />
zu bezahlen hätte. Dieser Streit<br />
ging sogar so weit, dass die<br />
Organisation der Schweizer<br />
Milchproduzenten 2011 aus<br />
der BOM ausgetreten sind.<br />
Trotz einiger Anläufe ist politisch<br />
keine Rückkehr zur staatlichen<br />
Mengenregel<strong>ung</strong> gewollt.<br />
Was aber erreicht wurde,<br />
und wovon sich die BOM<br />
mehr Durchsetz<strong>ung</strong>skraft <strong>ver</strong>sprach,<br />
war die Allgemein<strong>ver</strong>bindlichkeit.<br />
In der<br />
Schweiz bedeutet<br />
Allgemein<strong>ver</strong>bindlichkeit,<br />
dass Beschlüsse<br />
einer Branchenorganisation<br />
Gesetzescharakter<br />
bekommen und<br />
für alle gelten,<br />
a<strong>uc</strong>h Nichtmitglieder.<br />
Selbst<br />
diese Allgemein<strong>ver</strong>bindlichkeit<br />
für den ganzen<br />
Milchsektor<br />
brachte bislang<br />
noch keine Lös<strong>ung</strong>.<br />
Zu erwähnen ist noch, dass<br />
2007 Schweizer Käse den Außenschutz<br />
<strong>ver</strong>lor und in die EU<br />
ohne Zölle exportieren konnte,<br />
jedoch a<strong>uc</strong>h ohne Zölle Käse<br />
importiert werden durfte. Von<br />
2007 bis 2010 stiegen die Käseimporte<br />
um rund 10.000<br />
Tonnen, vorwiegend von Industrieware<br />
und Frischkäse.<br />
Die Exporte stiegen in diesem<br />
Zeitpunkt leider nur um<br />
4.000 Tonnen. Hier wurden allerdings<br />
vorranging hochwertige<br />
Hartkäse exportiert. Der<br />
hohe Frankenkurs erschwert in<br />
den letzten Jahren die Exporte<br />
zusätzlich. Dr. Zemp hat aus<br />
seinen Erfahr<strong>ung</strong>en folgende<br />
Schlüsse gezogen;<br />
• trotz langer Vorbereit<strong>ung</strong>szeit<br />
gab es keine gemeinsame<br />
Strategie der Branche,<br />
• das (Milch) Angebot wurde<br />
nicht gebündelt,<br />
• eine privatrechtliche Mengenführ<strong>ung</strong><br />
konnte nicht realisiert<br />
werden,<br />
• Allgemein<strong>ver</strong>bindlichkeit<br />
hilft bei der Problemlös<strong>ung</strong><br />
wenig.<br />
Angesichts dieser geschichtlichen<br />
Entwickl<strong>ung</strong> gilt es nun,<br />
die Rückschlüsse für uns zu<br />
ziehen.<br />
Der Ausstieg aus der Milchkontingentier<strong>ung</strong><br />
muss gut vorbereitet<br />
und<br />
klar kommuniziert<br />
werden.<br />
In der<br />
Schweiz hat<br />
dieser Ausstieg<br />
drei<br />
Jahre gedauert.<br />
In Europa<br />
vollzieht es<br />
sich an einem<br />
Tag. Dies ist<br />
der 31. März<br />
2015.<br />
Bereits „geringe“<br />
Steiger<strong>ung</strong>en der Milchproduktion<br />
( in der Schweiz<br />
7 % in einem Jahr) können bei<br />
stagnierendem Absatz zu massiven<br />
Überschüssen führen.<br />
In Österreich steigt momentan<br />
die Milchproduktion im<br />
Schnitt um drei Prozent pro<br />
Jahr, gesamteuropäisch um<br />
ein Prozent. Bei dieser Steiger<strong>ung</strong><br />
handelt es sich zwar<br />
um sehr große Mengen, aber<br />
es ist durchaus eine konstante<br />
Entwickl<strong>ung</strong>, welche den Verarbeit<strong>ung</strong>sbetrieben<br />
die Möglichkeit<br />
gibt, diese Mehrmengen<br />
beim Konsumenten wie<br />
a<strong>uc</strong>h im Export abzusetzen.<br />
Geschieht diese Entwickl<strong>ung</strong><br />
spr<strong>ung</strong>haft wie in der Schweiz,<br />
Dr. <strong>Ma</strong>rkus Zemp,<br />
Weltpräsident<br />
der <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
sind die Märkte nicht vorbereitet<br />
und die Überschussmengen<br />
belasten den Bauernmilchpreis<br />
massiv. Für 2015<br />
planen viel Landwirte Steiger<strong>ung</strong>en<br />
ihrer Milchproduktion,<br />
weil das beengende Korsett<br />
der Quote wegfällt. Diese Pläne<br />
müssen aber dringend mit<br />
den Milchabnehmern besprochen<br />
werden, da diese möglicherweise<br />
erst noch Verarbeit<strong>ung</strong>skapazitäten<br />
schaffen<br />
und Märkte erschließen müssen.<br />
Das heurige Milchwirtschaftsjahr<br />
hat gezeigt, dass<br />
bei einer 4 %igen Steiger<strong>ung</strong><br />
der Milchproduktion in einem<br />
Jahr durchaus schon Schwierigkeiten<br />
im Absatz der Produkte<br />
entstehen. Jährliche Steiger<strong>ung</strong>sraten<br />
in dieser Höhe<br />
<strong>ver</strong>schärfen den Dr<strong>uc</strong>k weiter.<br />
Für 2015 sollte die Devise lauten:<br />
moderates ( im niedrigen<br />
einstelligen Prozentbereich)<br />
und konstantes Wachstum.<br />
Die Bündel<strong>ung</strong> und Steuer<strong>ung</strong><br />
der Milchmengen wurde in<br />
der Schweiz über eine private<br />
Mengenregel<strong>ung</strong> der BOM angedacht,<br />
konnte aber nicht in<br />
die Praxis umgesetzt werden.<br />
Die unterschiedlichen Interessen<br />
der genossenschaftlichen<br />
bzw. privaten Verarbeiter, der<br />
Erzeugerorganisationen und<br />
der Industriellen Milch<strong>ver</strong>werter,<br />
konnten im Rohstoffmanagementbereich<br />
nicht in eine<br />
funktionierende Mengensteuer<strong>ung</strong><br />
gegossen werden. Es<br />
blieb eine Vielzahl von Organisationen<br />
übrig, alle mit <strong>ver</strong>hältnismäßig<br />
„kleinen“ gebündelten<br />
Milchmengen. In der EU<br />
ist eine private Mengensteuer<strong>ung</strong><br />
ebensowenig realisierbar<br />
wie in der kleineren Schweiz,<br />
da die Interessen noch breiter<br />
gefächert sind. Sollte in Österreich<br />
eine solche private Mengen-Steuer<strong>ung</strong><br />
realisierbar<br />
sein, schadet und beschränkt<br />
diese Regel<strong>ung</strong> ohne europaweite<br />
Lös<strong>ung</strong> nur den heimischen<br />
Bauern. Die Bündel<strong>ung</strong><br />
der Milch geschieht in <strong>Tirol</strong>,<br />
aber a<strong>uc</strong>h in Österreich, vorwiegend<br />
in Genossenschaften,<br />
was eine sichere und <strong>ver</strong>antwort<strong>ung</strong>svolle<br />
Mengensteuer<strong>ung</strong><br />
durch die bäuerlichen<br />
Funktionäre sicherstellt.<br />
Dr. Zemp hat ebenso den<br />
Schluss gezogen, dass eine Genossenschaft,<br />
welche in der Käsebranche<br />
agiert, seiner Mein<strong>ung</strong><br />
nach die sicherste und<br />
zu<strong>ver</strong>lässigste Wahl für einen<br />
Milchbauern darstellt.<br />
Warum der Käsebereich so entscheidend<br />
ist, zeigt uns die<br />
Schweiz. Trotz der offenen<br />
Märkte konnten höchstpreisige<br />
Produkte mit Namensund<br />
<strong>Ma</strong>rkenschutz wie beispielsweise<br />
der AOC Gruyere<br />
oder AOC Appenzeller mit beachtenswerten<br />
Mengensteiger<strong>ung</strong>en<br />
am europäischen und<br />
internationalen <strong>Ma</strong>rkt erfolgreich<br />
abgesetzt werden. Diese<br />
Produkte sind keine <strong>Ma</strong>ssenware<br />
sondern höchstpreisige<br />
Nischenprodukte. In der<br />
EU produziert Österreich 2,2<br />
Prozent der Milch, <strong>Tirol</strong> 0,3<br />
Prozent. In dieser Größenordn<strong>ung</strong><br />
stellen wir somit a<strong>uc</strong>h<br />
Nischenproduktion dar. Es sollte<br />
uns bewusst sein, dass wir<br />
nur mit der Qualität und unseren<br />
besonderen Produkten wie<br />
z.B. g.U. Bergkäse, g.U. Almkäse,<br />
aber nicht mit Menge konkurrieren<br />
können. Die Ausricht<strong>ung</strong><br />
auf höchstwertigen Käse,<br />
und dies können wir von der<br />
Schweiz lernen, bietet „sichere“<br />
<strong>Ma</strong>rktchancen. Einen weiteren<br />
Rückschluss für unser<br />
Handeln zeigt uns die Schweiz<br />
mit ihrem Vers<strong>uc</strong>h, die Butterüberschüsse<br />
abzubauen.<br />
Den allgemein<strong>ver</strong>bindlichen<br />
und somit gesetzlichen solidarischen<br />
Beitrag eines jeden<br />
Milchproduzenten, um die Exporte<br />
zu finanzieren und die
16 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Milchwirtschaft<br />
Bericht von Dipl.-ing. Stefan hörtnagl<br />
inländischen Rohstoffpreise<br />
zu halten, hat die Schweiz<br />
nicht umsetzen können. Ein<br />
Rappen sollte pro Liter produzierter<br />
Milch für die Überschuss<strong>ver</strong>wert<strong>ung</strong><br />
von allen<br />
Milchbauern abgegeben werden.<br />
Bislang konnten diese<br />
Mittel noch nicht vollständig<br />
eingehoben werden, was den<br />
inländischen Rohstoffpreis<br />
weiter unter Dr<strong>uc</strong>k setzt.<br />
In Österreich besteht eine<br />
ähnliche Situation, Zusatzabgabe<br />
für zu viel produzierte<br />
Milch wird für das heurige<br />
Milchwirtschaftsjahr in<br />
einem hohen Ausmaß fällig.<br />
<strong>Tirol</strong>er bzw. österreichische<br />
Landwirte zahlen für<br />
die Verwert<strong>ung</strong> ihrer Überschüsse<br />
nach dem Verursacherprinzip.<br />
Diese Diskussion,<br />
wer für die Überschuss<strong>ver</strong>wert<strong>ung</strong><br />
zu zahlen hat<br />
- Verursacher oder alle Milchbauern<br />
- spaltet die Bauernschaft<br />
in der Schweiz heute<br />
massiv. Für Österreich wurde<br />
das Verursacherprinzip als<br />
das gerechtere angesehen.<br />
Für die Zeit nach der Quote<br />
gibt es theoretisch keine<br />
Überschüsse mehr, die gesamte<br />
Milch wird <strong>ver</strong>m<strong>ark</strong>tet.<br />
Der Milchpreis setzt sich aus<br />
einer Mischkalkulation aus<br />
der Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong> von hochpreisigen<br />
<strong>Ma</strong>rkenprodukten<br />
aber a<strong>uc</strong>h niederpreisigeren<br />
Handelsm<strong>ark</strong>en zusammen.<br />
Eine Segmentier<strong>ung</strong> der<br />
Milch wie in der Schweiz<br />
wäre ein Fehler, da kaum<br />
Transparenz in der Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong><br />
und somit a<strong>uc</strong>h keine<br />
Kontrollmöglichkeiten bestehen.<br />
Somit könnten Verarbeiter<br />
Industriemilch bezahlten,<br />
aber A-Milch <strong>ver</strong>m<strong>ark</strong>teten.<br />
Ein großes privates Schweizer<br />
Milchunternehmen gab<br />
2008 an, 85 Prozent A -Milch<br />
zu <strong>ver</strong>arbeiten, 2011 jedoch<br />
nur noch 65 Prozent, obwohl<br />
sich die Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>, soweit<br />
man Einblicke gewinnen<br />
konnte, nicht <strong>ver</strong>ändert<br />
Der Emmentaler, als <strong>Ma</strong>rkenzeichender Schweizer Käseproduktion ist wenig attraktiv.<br />
hat. Die Rückschlüsse und<br />
Ausblicke lassen sich für uns<br />
so zusammenfassen: Da die<br />
Wirtschaftslage aufgrund<br />
der möglichen Finanzkrisen<br />
momentan als unsicher und<br />
wenig prognostizierbar bewertet<br />
werden muss und es<br />
durchaus zu einem Einbrechen<br />
des Konsums kommen<br />
könnte, ist noch nicht abzusehen,<br />
inwieweit große Ausdehn<strong>ung</strong>en<br />
der Liefermengen<br />
überhaupt möglich sind.<br />
Aus den Erfahr<strong>ung</strong>en der<br />
Schweiz zu lernen bedeutet<br />
diesbezüglich, nur konstante<br />
und konservative Mengensteiger<strong>ung</strong>en<br />
zuzulassen. Der<br />
Verarbeit<strong>ung</strong>sbetrieb wird<br />
zukünftig erlauben welche<br />
Milchmengen angeliefert<br />
werden.<br />
Ein gutes und auf Vertrauen<br />
basierendes Verhältnis zwischen<br />
Milchbauern und Verarbeiter<br />
wird dabei sicherlich<br />
hilfreich sein.<br />
Den genossenschaftlichen<br />
wie a<strong>uc</strong>h privaten Verarbeit<strong>ung</strong>sbetrieben<br />
könnte empfohlen<br />
werden, das kommen-<br />
de Jahr dahingehend zu nutzen,<br />
die betriebliche Mengensteuer<strong>ung</strong><br />
probeweise<br />
einzuführen, um vorbereitet<br />
und erfahr<strong>ung</strong>sreich in das<br />
Jahr 2015 zu gehen.<br />
Fazit: Wir können im Milchm<strong>ark</strong>t<br />
sehr viel von der<br />
Schweiz lernen, in manchen<br />
Bereichen a<strong>uc</strong>h, wie wir es<br />
nicht machen sollten. In anderen<br />
Bereichen, wie der <strong>Ma</strong>rkenbild<strong>ung</strong><br />
und der höchstpreisigen<br />
Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>, ist<br />
die Schweiz ein nachzueiferndes<br />
Vorbild.
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
17<br />
Projekt tiroler kalbl<br />
Bericht von Norbert Huter<br />
Veranstalt<strong>ung</strong>en AMA Gütesiegel<br />
Sicherheitsmanagement bei Herkunft und Qualität.<br />
Bereits Ende Januar fand eine<br />
Veranstalt<strong>ung</strong>sreihe zum Thema<br />
AMA Gütesiegel statt. Die<br />
Veranstalt<strong>ung</strong>en waren ausgezeichnet<br />
bes<strong>uc</strong>ht. So konnte<br />
Projektleiter Norbert Huter<br />
an allen drei Veranstalt<strong>ung</strong>sabenden<br />
mehr als 130 interessierte<br />
Landwirte begrüßen.<br />
Mit Norbert Sticklberger von<br />
der Agrarm<strong>ark</strong>t Austria ist es<br />
uns gel<strong>ung</strong>en, einen hervorragenden<br />
Referenten zu gewinnen.<br />
Mit seiner besonnenen<br />
und ruhigen Art konnte<br />
er nicht nur fachlich, sondern<br />
a<strong>uc</strong>h menschlich sehr überzeugen.<br />
Nach der Begrüß<strong>ung</strong><br />
durch den Projektleiter erfolgte<br />
ein kurzer Jahresrückblick über<br />
das Jahr 2011. Im <strong>ver</strong>gangenen<br />
Jahr konnte die Verm<strong>ark</strong>t<strong>ung</strong>smenge<br />
auf 3.746 Schlachtkälber<br />
gesteigert werden. Dies<br />
entspricht einem Plus von ca.<br />
sechs Prozent. Bei den Einstellkälbern<br />
gab es eine Mengensteiger<strong>ung</strong><br />
von <strong>ung</strong>laublichen<br />
32 %. Gesamt wurden im <strong>ver</strong>gangenen<br />
Jahr 3.039 Einstellkälber<br />
<strong>ver</strong>mittelt, davon ca. ein<br />
Drittel direkt in <strong>Tirol</strong> von Bauer<br />
zu Bauer. Der durchschnittliche<br />
Schlachterlös lag bei 578<br />
Euro. Dies bedeutet im Vergleich<br />
zum Vorjahr ein Plus<br />
von 37 Euro/Kalb.<br />
Nach dem Jahresrückblick<br />
2011 folgten die Ausführ<strong>ung</strong>en<br />
von Norbert Stickelberger<br />
von der Agrarm<strong>ark</strong>t Austria.<br />
Nach einem kurzen Einblick in<br />
die Strukturen und den Aufbau<br />
der AMA erklärte Norbert<br />
Sticklberger die besondere Bedeut<strong>ung</strong><br />
des AMA Gütesiegels,<br />
sowie das Vertrauen der Konsumenten<br />
in das AMA Gütesiegel.<br />
Allein der Bekanntheitsgrad<br />
liegt bei ca. 95 %. Dieses<br />
Vertrauen wiederum basiert<br />
auf dem hohen Qualitätsstandard<br />
und den Kontrollen durch<br />
die AMA. Der Konsument <strong>ver</strong>bindet<br />
besonders Herkunftssicherheit<br />
und Kontrolle mit<br />
dem AMA Gütesiegel.<br />
Teilnahme und<br />
Lieferbeding<strong>ung</strong>en<br />
Wie kann nun ein Landwirt am<br />
AMA Gütesiegel teilnehmen?<br />
Grundbeding<strong>ung</strong> ist die Teilnahme<br />
am Tiergesundheitsdienst.<br />
Weiteres gilt für das<br />
AMA Gütesiegel genau wie<br />
bei BIO die doppelte Wartezeit<br />
beim Medikamenteneinsatz.<br />
Sollte nun ein Betrieb das AMA<br />
Gütesiegel beantragen wollen,<br />
ist ein entsprechender Erzeuger<strong>ver</strong>trag<br />
auszufüllen. Ebenfalls<br />
sind neben dem Erzeuger<strong>ver</strong>trag<br />
ein Betriebserheb<strong>ung</strong>sbogen<br />
sowie eine Beauftrag<strong>ung</strong><br />
zur Erstkontrolle zu<br />
unterfertigen. Di<strong>ver</strong>se Unterlagen<br />
sind im Büro der <strong>Tirol</strong>er<br />
Vieh <strong>Ma</strong>rketing erhältlich. Neben<br />
der Teilnahme am TGD ist<br />
ein besonderer Schwerpunkt<br />
auf die artgerechte Halt<strong>ung</strong><br />
zu legen. Der Mindestplatzbedarf<br />
von 1,8 m 2 pro Kalb, sauberes<br />
Stroh und ganz wichtig<br />
frischer Zugang zu Wasser<br />
sind unabdingbar, um die<br />
Voraussetz<strong>ung</strong>en zu erfüllen.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />
ist, dass alle eingesetzten Futtermittel<br />
pastus + AMA Gütesiegel-tauglich<br />
sein müssen.<br />
Dies ist besonders entscheidend<br />
beim Einkauf von Kraftfutter<br />
oder sonstigen Futtermitteln<br />
für die Schlachtkälber.<br />
Wie erfolgt nun die<br />
Kontrolle?<br />
Nach dem Übermitteln der Unterlagen<br />
an die AMA erfolgt<br />
kurze Zeit später die Erstkontrolle.<br />
Bei dieser Erstkontrolle<br />
wird eine Futtermittelprobe<br />
sowie jeweils eine Harn bzw.<br />
Kotprobe gezogen. Acht<strong>ung</strong>:<br />
Nach Möglichkeit eher ältere<br />
Kälber kontrollieren lassen,<br />
da bei jüngeren Kälbern speziell<br />
bei Zukauf ein vorheriger<br />
Medikamenteneinsatz nicht<br />
oder nur schwer nachvollziehbar<br />
ist. Weiteres wird auf die<br />
Halt<strong>ung</strong>sbeding<strong>ung</strong>en (Stallklima,<br />
Hygiene…) ein Augenmerk<br />
gelegt. Ganz wichtig ist<br />
der Zugang zu Frischwasser.<br />
Dies kann über eine Selbsttränke<br />
oder a<strong>uc</strong>h über Eimertränk<strong>ung</strong><br />
erfolgen. Natürlich wird<br />
a<strong>uc</strong>h der allgemeine Gesundheitszustand<br />
der Schlachtkälber<br />
kritisch beäugt. Es sollte in<br />
jedem Fall die Möglichkeit bestehen,<br />
kranke Kälber in separaten<br />
Boxen von den gesunden<br />
zu trennen. Nach der Erstkontrolle<br />
werden die Proben<br />
in einem Labor auf Rückstände<br />
unters<strong>uc</strong>ht. Sollten keine<br />
gefunden werden und a<strong>uc</strong>h<br />
sonst keine Beanstand<strong>ung</strong>en<br />
vorliegen, so erhält der Bauer<br />
ca. drei Wochen nachher einen<br />
Brief von der AMA Wien. Darin<br />
steht, dass die Landwirtschaftlichen<br />
Produktionsbestimm<strong>ung</strong>en<br />
zum Zeitraum der Kontrolle<br />
gegeben waren und der<br />
Betrieb ab sofort im Rahmen<br />
des AMA Gütesiegelprogrammes<br />
liefern kann. Je reib<strong>ung</strong>sloser<br />
die Erstkontrolle, desto<br />
höher ist die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass es nachher eine längere<br />
Zeit keine weitere Kontrolle<br />
am Betrieb geben wird.<br />
Da besonders in den Herbstmonaten<br />
die Anzahl an Schlachtkälbern<br />
gering ist, schmerzt jedes<br />
Kalb, das nur aufgrund fehlenden<br />
AMA Gütesiegel<strong>ver</strong>trages<br />
nicht regional <strong>ver</strong>m<strong>ark</strong>tet<br />
werden kann. Von den Einnahmeneinbußen<br />
des Landwirtes<br />
ganz zu schweigen. Sollte also<br />
ein Betrieb konventionell geführt<br />
werden und ständig Kälber<br />
zukaufen müssen, ist der<br />
AMA Gütesiegel<strong>ver</strong>trag mehr<br />
als nur wichtig. Der Arbeitskreisleiter<br />
Norbert Huter bedankte<br />
sich im Anschluss bei allen<br />
für die rege Teilnahme und<br />
besonders bei Norbert Sticklberger<br />
für die interessanten<br />
Ausführ<strong>ung</strong>en.
Das richtige Outfit für den <strong>Braunvieh</strong> – Fan<br />
Für die Kids<br />
Kinder Gilet euro 22<br />
gesteppter<br />
Kinderbodywarmer<br />
mit 2<br />
Außentaschen<br />
Größen: 128,<br />
134, 140, 152,<br />
164 und 176<br />
Kinder Softshelljacke Euro 53<br />
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atm<strong>ung</strong>saktive<br />
Softshelljacke,<br />
innen Microfleecefutter,<br />
erhältlich in<br />
den Farben blau (Auslaufmodell)<br />
und schwarz<br />
Größen: S, M, L, XL, XXL<br />
Kinder Poloshirt Euro 21<br />
Poloshirt in<br />
schwarz aus<br />
100 % Baumwolle<br />
Größen: S, M,<br />
L, XL, XXL<br />
Kinder Pullo<strong>ver</strong> Euro 21<br />
klassisches<br />
Kapuzensweat<br />
für Kinder in<br />
hellgrün mit<br />
großer Kängurutasche<br />
Größen: XS; S,<br />
M, L, XL, XXL<br />
Für die Ladies<br />
Damen Softshelljacke Euro 72<br />
winddichte,<br />
atm<strong>ung</strong>saktive<br />
Softshelljacke,<br />
innen Microfleecefutter,<br />
erhältlich in<br />
den Farben<br />
blau (Auslaufmodell)<br />
und schwarz<br />
Größen: XS (auf Anfrage); S, M,<br />
L, XL, XXL<br />
Damen Poloshirt Euro 27<br />
Poloshirt in<br />
schwarz aus<br />
100 %<br />
Baumwolle<br />
Größen: XS<br />
(auf Anfrage);<br />
S, M, L, XL, XXL<br />
Damen Pullo<strong>ver</strong> Euro 31<br />
klassisches<br />
Rundhals-<br />
Sweatshirt<br />
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Damen, femininer<br />
Schnitt<br />
Größen: S, M,<br />
L, XL, XXL<br />
Für die Herren<br />
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pflegeleichtes<br />
Kurarmhemd<br />
mit klassischem<br />
Kragen,<br />
Brusttasche<br />
links, gerade geschnittener Saum<br />
Größen: S, M, L, XL, XXL<br />
Herren Hemd langarm Euro 31<br />
pflegeleichtes<br />
Langarmhemd<br />
mit klassischem<br />
Kragen,<br />
mit 2 Knöpfen<br />
<strong>ver</strong>stellbare <strong>Ma</strong>nschetten,<br />
Brustasche links, gerade<br />
geschnittener Saum<br />
Größen: S, M, L, XL, XXL<br />
Krawatte Seide Euro 29,50<br />
Krawatte in<br />
Seide in den<br />
Farben rot<br />
oder schwarz<br />
mit schlichtem<br />
Design, Länge:<br />
150 cm, Breite:<br />
8 cm<br />
Herren Softshelljacke Euro 72<br />
winddichte,<br />
atm<strong>ung</strong>saktive<br />
Softshelljacke,<br />
innen<br />
Microfleecefutter,<br />
erhältlich<br />
in den<br />
Farben blau<br />
(Auslaufmodell)<br />
und schwarz<br />
Größen: S, M, L, XL, XXL<br />
Für <strong>Braunvieh</strong>-Fans und solche die es werden wollen, gibt es eine Vielzahl an Fanartikel, die<br />
bequem und schnell über den neuen Onlineshop unter www.tiroler-braunvieh.at bestellt<br />
werden können.
Das richtige Outfit für den <strong>Braunvieh</strong> – Fan<br />
Für die Herren<br />
Herren Poloshirt Euro 30<br />
Poloshirt in<br />
schwarz aus<br />
100 % Baumwolle<br />
Größen: S, M,<br />
L, XL, XXL<br />
Herren Pullo<strong>ver</strong> Euro 40,50<br />
Sweatshirt<br />
in grau mit<br />
Stehkragen<br />
und kurzem<br />
Reiß<strong>ver</strong>schluss<br />
Größen: S, M,<br />
L, XL, XXL<br />
Sonstige Fanartikel<br />
Wendegilet Erwachsene Euro 37<br />
Soft-Shell Bodywarmer<br />
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kann auf beiden<br />
Seiten getragen werden<br />
Größen: S, M, L, XL, XXL<br />
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schwarzer<br />
Gürtel mit<br />
<strong>Braunvieh</strong>-<br />
Gürtelschnalle<br />
Längen: 100, 105, 110, 120 cm<br />
Wintermütze € Euro 16<br />
erhältlich in<br />
grau mit dem<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong><br />
Logo und<br />
in schwarz mit<br />
dem Alpengenetik Logo<br />
Schildkappe € Euro 9,50<br />
erhältlich in<br />
grau mit dem<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong><br />
Logo und<br />
in schwarz mit<br />
dem Alpengenetik Logo<br />
Artikel Jubiläumsjahr<br />
Jubiläumsb<strong>uc</strong>h 100 Jahre <strong>Tirol</strong>er<br />
<strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<br />
Sonderpreis ! Euro 10<br />
2012 steht ganz im Zeichen „105<br />
Jahre <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht in <strong>Tirol</strong>“.<br />
Um die Vorfreude auf dieses<br />
Großereignis zu stärken, können<br />
Sie jetzt das Jubiläumsb<strong>uc</strong>h<br />
anlässlich der 100-Jahr-Feier aus<br />
dem Jahr 2007 zum Vorzugspreis<br />
erwerben.<br />
Kinder Jubiläumspoloshirt<br />
105 Jahre<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong> Euro 10<br />
offizielles Poloshirt<br />
zur 105<br />
Jahr‘ Feier des<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
in<br />
hellblau mit dem Jubiläumslogo<br />
Größen: XS; S, M, L, XL, XXL<br />
Damen Jubiläumspoloshirt<br />
105 Jahre<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong> Euro 15<br />
offizielles Poloshirt<br />
zur 105<br />
Jahr‘ Feier des<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
in<br />
hellblau mit dem Jubiläumslogo<br />
Größen: XS; S, M, L, XL, XXL<br />
Herren Jubiläumspoloshirt<br />
105 Jahre<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong> Euro 15<br />
offizielles Poloshirt<br />
zur 105<br />
Jahr‘ Feier des<br />
<strong>Tirol</strong>er <strong>Braunvieh</strong>z<strong>uc</strong>ht<strong>ver</strong>bandes<br />
in<br />
hellblau mit dem Jubiläumslogo<br />
Größen: S, M, L, XL, XXL
20 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Termine<br />
Ausstell<strong>ung</strong>en 2012<br />
ebiets BRAUNVIEH<br />
Gebietsausstell<strong>ung</strong><br />
Hinteres Zillertal<br />
<strong>Ma</strong>yrhofen, Tux, Finkenberg, Dornauberg und Brandberg<br />
Sonntag, 15. April 2012<br />
beim Hotel Edenlehen, <strong>Ma</strong>yrhofen<br />
Programm: 9.00 Uhr - Auftriebsende<br />
9.15 Uhr - Tiersegn<strong>ung</strong><br />
9.30 Uhr - Einmarsch Musikkapelle<br />
10.00 Uhr - Beginn der Vorführ<strong>ung</strong><br />
Ehrenschutz:<br />
LK-Präsident Josef Hechenberger, LA Josef Geisler, BGM Günter Fankhauser,<br />
Andreas Hundsbichler, Ing. Thomas Schweigl<br />
Rahmenprogramm:<br />
- Frühschoppen<br />
- Kinderprogramm<br />
14. April<br />
TA Oberes Gericht in<br />
Prutz<br />
15. April<br />
TA Hinteres Zillertal<br />
in <strong>Ma</strong>yerhofen<br />
21. bis 22. April<br />
LA 105 Jahre TBV in<br />
Imst<br />
28. April<br />
Ausstell<strong>ung</strong> GB<br />
Schwendberg<br />
29. April<br />
Ausstell<strong>ung</strong> 90 Jahre<br />
VZV Zams in Zams<br />
01. <strong>Ma</strong>i<br />
Ausstell<strong>ung</strong> 100<br />
Jahre VZV<br />
Obermieming<br />
01. <strong>Ma</strong>i<br />
Ausstell<strong>ung</strong> 100<br />
Jahre VZV Vils/75<br />
Jahre VZV Pinswang<br />
in Vils<br />
05. <strong>Ma</strong>i<br />
TA Stanzertal in<br />
Pettneu am Arlberg<br />
06. <strong>Ma</strong>i<br />
Ausstell<strong>ung</strong> 60 Jahre<br />
VZV Eiberg/Söll<br />
19. <strong>Ma</strong>i<br />
TA Paznaun in Ischgl<br />
Sa, 28. April, Preis<strong>ver</strong>teil<strong>ung</strong> beim J<strong>ung</strong>bauernball im Brück‘n Stadl, <strong>Ma</strong>yrhofen, mit Zillertal Hoch 3! Beginn: 20 Uhr<br />
Die <strong>Braunvieh</strong>züchter des hinteren Zillertals freuen sich auf euren Bes<strong>uc</strong>h!
» Neues Züchterservice – Anpaar<strong>ung</strong>splaner „OptiBull“ «<br />
Ab Februar 2012 bietet der<br />
TIROLER BRAUNVIEHZUC<strong>HT</strong>VERBAND<br />
dieses neue Service allen Mitgliedern an.<br />
Button einfach anklicken<br />
und los geht’s!<br />
Schul<strong>ung</strong>en dazu bietet der<br />
TIROLER BRAUNVIEHZUC<strong>HT</strong>VERBAND<br />
in den Monaten Februar und März 2012 an.<br />
Anmeld<strong>ung</strong>en unter:<br />
Tel.: 05 92 92 – 18 22<br />
Die Schul<strong>ung</strong>sorte und Termine werden je nach<br />
Anzahl der Anmeld<strong>ung</strong>en vor Ort geplant und<br />
durchgeführt. Die Schul<strong>ung</strong>en sind kostenlos und<br />
empfehlenswert.<br />
Das Anpaar<strong>ung</strong>splan<strong>ung</strong>sprogramm steht auf www.tiroler-braunvieh.at unter dem Button „OptiBull“ als eigener Programmteil<br />
im Bereich RDV4M (Mein Betrieb) zur Verfüg<strong>ung</strong>. Das Prinzip des Anpaar<strong>ung</strong>splaners basiert darauf, dass aus einem vorgegebenen<br />
bzw. selbst gewählten Stierangebot, <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>svorschläge für die weiblichen Tiere am Betrieb gefunden werden. Das passiert<br />
unter Berücksichtig<strong>ung</strong> einer Stärken- und Schwächenanalyse für alle Merkmalsbereiche Milch, Fleisch, Fitness und Exterieur. Das<br />
Programm liefert also Vorschläge, die Entscheid<strong>ung</strong> liegt natürlich beim Züchter selbst. Die Qualität des Ergebnisses hängt selbst<strong>ver</strong>ständlich<br />
a<strong>uc</strong>h von den Eingaben des Züchters bzw. Z<strong>uc</strong>htberaters ab.<br />
Wie s<strong>uc</strong>ht das Programm die Stiere aus?<br />
Die Auswahl der Stiere orientiert sich grundsätzlich am Z<strong>uc</strong>htziel der Rasse. Zusätzlich zum Z<strong>uc</strong>htziel, das in Form des Gesamtz<strong>uc</strong>htwertes<br />
ausgedrückt wird, werden noch individuelle Stärken und Schwächen hinsichtlich der Leist<strong>ung</strong>s-, Fitness- und Exterieurkritierien<br />
der Kuh berücksichtigt. Ein Stier bekommt also ausgehend vom GZW (dessen Gewicht in der Berechn<strong>ung</strong> vom Züchter<br />
übrigens variiert werden kann) Zu- und Abschläge für die Kriterien, die bei der jeweiligen Kuh als Schwäche gekennzeichnet wurden<br />
bzw. für die eine Verbesser<strong>ung</strong> gewünscht wurde. Das heißt, dass standardmäßig keine Mindestgrenzen für einzelne Merkmale gesetzt<br />
werden, sondern ein Index, der optimale Anpaar<strong>ung</strong>swert (OAW), berechnet wird. Dieser OAW wird für jede Stier-Kuh-Kombination<br />
berechnet und letztlich als Reih<strong>ung</strong>skriterium <strong>ver</strong>wendet. Zusätzlich zum OAW können bei einzelnen Merkmalen a<strong>uc</strong>h<br />
Mindestgrenzen für den Z<strong>uc</strong>htwert des vorgeschlagenen Stieres festgesetzt werden (sogenanntes KO-Kriterium). Gleichzeitig werden<br />
Verwandtschaftsbezieh<strong>ung</strong>en geprüft, um <strong>ung</strong>ewollter Inz<strong>uc</strong>ht vorzubeugen.<br />
» OPTIMAL ANPAAREN auf www.tiroler-braunvieh.at «
22 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
stallbau<br />
Bericht von dipl.-ing. Daniel Engl<br />
Stallbau für die Kälberhalt<strong>ung</strong><br />
ALLGEMEINE ANFOR-<br />
DERUNGEN:<br />
Kälbern muss ein trockener<br />
weicher und vor allem zugfreier<br />
Bereich zur Verfüg<strong>ung</strong> gestellt<br />
werden. Die richtige Halt<strong>ung</strong><br />
von Kälbern ist vor allem<br />
in den ersten Lebenswochen<br />
wichtig, da das Immunsystem<br />
erst nach ca. 6 Wochen voll ausgebildet<br />
ist. Daher ist eine Umgeb<strong>ung</strong><br />
mit geringem Infektionsdr<strong>uc</strong>k<br />
ausschlaggebend für<br />
die erfolgreiche Aufz<strong>uc</strong>ht und<br />
Entwickl<strong>ung</strong> zu gesunden und<br />
leist<strong>ung</strong>sst<strong>ark</strong>en Tieren.<br />
Aufgrund dieser Überleg<strong>ung</strong>en<br />
ist die Schaff<strong>ung</strong> eines separaten<br />
Bereiches zur Kälberhalt<strong>ung</strong><br />
sehr empfehlenswert.<br />
HALTUNGSSYSTEME:<br />
Die Anbindehalt<strong>ung</strong> von Kälbern<br />
bis zu einem Alter von 6<br />
Monaten ist <strong>ver</strong>boten. Daher<br />
sind für die ersten Lebensmonate<br />
andere Halt<strong>ung</strong>sformen<br />
vorzusehen.<br />
Einzelhalt<strong>ung</strong><br />
Die Einzelhalt<strong>ung</strong> von Kälbern<br />
ist bis zur achten Lebenswoche<br />
möglich. Für Biobetriebe ist<br />
der erlaubte Zeitraum nur bis<br />
zur 1. Lebenswoche begrenzt.<br />
Als mögliche Halt<strong>ung</strong>sformen<br />
in dieser Phase sind Einzelboxen<br />
als a<strong>uc</strong>h Kälberiglus gängige<br />
Praxis.<br />
EINZELBUC<strong>HT</strong>:<br />
Anforder<strong>ung</strong>en:<br />
l zugluftfrei, 3 Seiten geschlossen.<br />
l Standort in keimarmer Umgeb<strong>ung</strong><br />
(frische, trockene Luft).<br />
l trockenes, warmes, gut eingestreutes<br />
Lager<br />
l leicht zu reinigen und zu<br />
desinfizieren (z.B. transportier-<br />
und zerlegbar).<br />
l räumliche Nähe zu Melkstand<br />
oder Milchkammer (kurze<br />
Wege).<br />
l Schutz vor Überwärm<strong>ung</strong><br />
und Hitzestau (schattiger<br />
Standort, Lüft<strong>ung</strong>söffn<strong>ung</strong>en).<br />
Mindestgrößen von Einzelb<strong>uc</strong>hten<br />
(für Kälber bis 100 kg)<br />
bis 2 Wochen: 1,5 m² (Mindestlänge<br />
1,20 m/Mindestbreite<br />
0,80 m)<br />
bis 8 Wochen: 1,5 m² (Mindestlänge<br />
1,40 m/Mindestbreite<br />
0,90 m) (bei innen angebrachtem<br />
Trog <strong>ver</strong>längern sich diese<br />
Längenmaße um 20 cm)<br />
Bei den angegebenen Mindestmaßen<br />
muss die Mindestfläche<br />
aber auf jeden Fall trotzdem<br />
eingehalten werden. Einzelboxen<br />
haben einen perforierten<br />
Boxenboden, sodass Flüssigkeiten<br />
abrinnen können. Für<br />
die Plan<strong>ung</strong> ist diesem Bereich<br />
eine Rinne zur Ableit<strong>ung</strong> der<br />
Ja<strong>uc</strong>he vorzusehen. Die Boxen<br />
müssen natürlich mit ausreichend<br />
Einstreu gepflegt werden,<br />
um eine ausreichend weiche<br />
und warme Strohmatratze<br />
zu schaffen. Die Wandbegrenz<strong>ung</strong>en<br />
der Boxen sollen den<br />
Sichtkontakt zu anderen Kälbern<br />
ermöglichen.<br />
KÄLBERIGLU:<br />
Bei der Verwend<strong>ung</strong> von Kälberiglus<br />
im Außenbereich<br />
muss den Kälbern ein Auslauf<br />
angeboten werden.<br />
Die Auslauffläche soll nochmals<br />
die Mindestfläche der<br />
Einzelbox betragen. Der Vorteil<br />
von Kälberiglus liegt im <strong>ver</strong>ringerten<br />
Keimdr<strong>uc</strong>k durch die<br />
Auslager<strong>ung</strong> aus dem Stallgebäude.<br />
Allerdings ist der Aufstell<strong>ung</strong>sort<br />
bezüglich Windeinwirk<strong>ung</strong><br />
und Überhitz<strong>ung</strong> im<br />
Sommer gezielt zu wählen.<br />
Gruppenhalt<strong>ung</strong><br />
Die Einzelhalt<strong>ung</strong> für Kälber<br />
über acht Wochen ist grundsätzlich<br />
<strong>ver</strong>boten.<br />
Ausnahmen bilden Betriebe,<br />
die weniger als 6 Kälber halten<br />
bzw. die Kälber sich bei der<br />
Mutter befinden, um von ihr<br />
gesäugt zu werden oder eine<br />
tierärztliche Anordn<strong>ung</strong> vorliegt<br />
(1.THVO 2005).<br />
Kälber-Gewicht<br />
Mindest-Stallfläche und Mindest-Auslauffläche bei Gruppenhalt<strong>ung</strong><br />
1. THVO<br />
[m² pro Tier]<br />
Gebhobener TGS<br />
[m² pro Tier]<br />
BIO [m² pro Tier]<br />
Stallfläche<br />
Stallfläche<br />
(für Tiefstreu-<br />
und<br />
Tretmistb<strong>uc</strong>hten)<br />
Auslauffläche<br />
(Soll-Mindestmaße)<br />
Stallfläche<br />
Auslauffläche<br />
(Zugang zu Auslauf ab<br />
8. Lebenstag erforderlich;<br />
keine Auslauf<strong>ver</strong>pflicht<strong>ung</strong><br />
bei Zugang<br />
zu Weide während der<br />
Weidezeit)<br />
bis 100 kg 1,6 1,6 0,9 1,6 1,1<br />
bis 150 kg 1,6 1,6 1,5 2,5 1,9<br />
bis 200 kg 1,8 2,5 1,5 2,5 1,9<br />
bis 220 kg 1,8 2,5 2,4 4 3<br />
bis 350 kg 2 3 2,4 4 3<br />
1. Tierhalt<strong>ung</strong><strong>ver</strong>ordn<strong>ung</strong> (Anlage 2)<br />
Sonderrichtlinie (Anlage VII): Merkblatt Gehobener Tiergerechtheitsstandard<br />
EU-Bio-Durchführ<strong>ung</strong>svorschrift 889/2008<br />
Quelle: ÖKL
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
23<br />
stallbau<br />
Bericht von dipl.-ing. Daniel Engl<br />
Einraumb<strong>uc</strong>ht-<br />
Tiefstreu<br />
Die Einraumb<strong>uc</strong>ht ist im Regelfall<br />
die einfachste Stall<br />
bauform zur Gruppenhalt<strong>ung</strong>.<br />
Typisch für diese Lös<strong>ung</strong> ist<br />
aber ein erhöhter Stroh- und<br />
Arbeitszeit<strong>ver</strong>ba<strong>uc</strong>h zur Pflege<br />
der Liegefläche. Diese Form<br />
lässt sich meist a<strong>uc</strong>h in Altbeständen<br />
ohne großen Aufwand<br />
realisieren.<br />
Zweiflächenb<strong>uc</strong>ht<br />
Der Vorteil gegenüber einem<br />
reinen Einraumtiefstreustall<br />
Liegeboxen<br />
laufstall<br />
Die Liegeboxenhalt<strong>ung</strong> hat den<br />
geringsten Strohbedarf und<br />
bietet die größte Flexibilität bei<br />
der Wahl des Entmist<strong>ung</strong>ssysliegt<br />
im eigenen Fressbereich<br />
mit absperrbaren Fressständen.<br />
Dadurch können die Tiere<br />
während der Fütter<strong>ung</strong> fixiert<br />
werden.<br />
Somit <strong>ver</strong>bessert sich das Problem<br />
des gegenseitigen <strong>Besa</strong>ugens<br />
und erleichtert den Entmist<strong>ung</strong>svorgang.<br />
Der Stroh<strong>ver</strong>bra<strong>uc</strong>h wird bei<br />
dieser Form reduziert, allerdings<br />
steigt der Platzbedarf.<br />
Die Stallbodenfläche sollte mit<br />
einem Gefälle von 2-3 % und<br />
einer Gefällerinne ausgeführt<br />
werden.<br />
Tierkategorie<br />
tems. Nachteilig ist, dass kein<br />
gemeinsames Liegen der Kälber<br />
möglich ist.<br />
Bei Spaltenböden ist auf die<br />
maximal zulässigen Spaltenbreiten<br />
zu achten.<br />
Anforder<strong>ung</strong>en an Betonspaltenböden,<br />
Kunststoff- oder Metallroste<br />
(1. THVO)<br />
maximale<br />
Spaltenbreite<br />
Rinder bis 200 kg 25 mm<br />
Rinder über 200 kg<br />
Mutterkühe mit<br />
Kälbern<br />
35 mm<br />
30 mm<br />
minimale<br />
Auftrittsbreite<br />
(für Beton-Spaltenböden)<br />
80 mm<br />
1. Tierhalt<strong>ung</strong><strong>ver</strong>ordn<strong>ung</strong> (Anlage 2)<br />
Kälber Tiergewicht<br />
Boxenlänge<br />
wandständig<br />
(Empfehl<strong>ung</strong>)<br />
Boxenlänge<br />
gegenständig<br />
(Empfehl<strong>ung</strong>)<br />
Boxenbreite<br />
(Empfehl<strong>ung</strong>)<br />
bis 150 kg 150 cm 140 cm 65 cm<br />
bis 200 kg 160 cm 150 cm 70 cm<br />
Quelle: ÖKL<br />
Gruppeniglu<br />
l Fertiglös<strong>ung</strong>en der Industrie<br />
aus GFK (glasfaser<strong>ver</strong>stärktem<br />
Kunststoff).<br />
l Größere Gruppen von 2-15<br />
Tieren möglich.<br />
l Wenig Bau- und Zeitaufwand<br />
bei der Erricht<strong>ung</strong>.<br />
l Wahl eines flexiblen Standorts.<br />
Grundsätzlich lässt sich ein optimales<br />
Umfeld zur Aufz<strong>uc</strong>ht<br />
von Kälbern am einfachsten<br />
durch die Auslager<strong>ung</strong> bezieh<strong>ung</strong>sweise<br />
Abtrenn<strong>ung</strong><br />
aus dem eigentlichen Stallgebäude<br />
herstellen. So können<br />
die Bedürfnisse des Kalbes<br />
bezüglich Temperatur,<br />
Licht und Luft<strong>ver</strong>hältnisse<br />
sowie geringer Keimbelast<strong>ung</strong><br />
am besten berücksichtigt<br />
werden.
24 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Bericht aus<br />
Der fortschrittliche Landwirt <br />
Bericht von Thomas bonsels<br />
Sauberes Silieren, gute Verdicht<strong>ung</strong>, luftdichtes Abschließen und genügend Vorschub sichern eine ausgezeichnete Lagerstabilität.<br />
Fütter<strong>ung</strong>smanagement und<br />
Controlling in Milchviehherden<br />
Die Fütter<strong>ung</strong> der Milchkuh <strong>ver</strong>ursacht den größten Teil der Kosten in der Milchproduktion.<br />
Deshalb ist speziell dem Fütter<strong>ung</strong>smanagement<br />
und Controlling<br />
vom Silo bis hin zur effektiv<br />
<strong>ver</strong>werteten Ration große<br />
Bedeut<strong>ung</strong> zu schenken.<br />
Fütter<strong>ung</strong>smanagement und<br />
das damit <strong>ver</strong>bundene Controlling<br />
bekommt unter ernähr<strong>ung</strong>sphysiologischen<br />
und<br />
betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
in der Milchviehhalt<strong>ung</strong><br />
eine immer stärker<br />
werdende Bedeut<strong>ung</strong>. Die<br />
Voraussetz<strong>ung</strong> für die Beurteil<strong>ung</strong><br />
der Nährstoff<strong>ver</strong>sorg<strong>ung</strong><br />
von Milchkühen ist, dass<br />
die landläufig sogenannten<br />
„drei Rationen“, die Berechnete,<br />
die Gefütterte und die<br />
tatsächlich Gefressene, eine<br />
möglichst hohe Übereinstim-<br />
m<strong>ung</strong> zeigen. Welche Auswirk<strong>ung</strong>en<br />
dies haben kann, zeigen<br />
Ergebnisse aus hessischen<br />
Praxisbetrieben. Unterschieden<br />
werden kann hierbei zwischen<br />
sogenannten „direkten“ und<br />
„indirekten“ Kontrollmaßnahmen.<br />
Zu den „direkten“ Kontrollpunkten<br />
zählen die tägliche<br />
Trockenmasseaufnahme<br />
(TM), der Nährstoffgehalt und<br />
die Strukturwirksamkeit der<br />
Ration. Die „indirekten“ Kontrollmaßnahmen<br />
beziehen sich<br />
auf das Fress- und Wiederkau<strong>ver</strong>halten,<br />
die Kotbeschaffenheit,<br />
das Tier<strong>ver</strong>halten, den äußeren<br />
Eindr<strong>uc</strong>k der Tiere, die<br />
Klauengesundheit sowie die Parameter<br />
Milchleist<strong>ung</strong>, Milchinhaltsstoffe<br />
und Körperkondition.<br />
Aussagen hinsichtlich<br />
Stoffwechselparameter komplettieren<br />
die Palette der Möglichkeiten.<br />
Futteraufnahme ist<br />
zentrale GröSSe<br />
Zum Einen hat eine realistische<br />
Rationsplan<strong>ung</strong> die genaue<br />
Kenntnis über den Bedarf der<br />
Milchkuh und die leist<strong>ung</strong>sangepasste<br />
Nährstoff<strong>ver</strong>sorg<strong>ung</strong><br />
als Grundlage, zum Anderen<br />
ist die Abschätz<strong>ung</strong> der<br />
möglichen Futteraufnahme<br />
dafür die zentrale Größe. Etwa<br />
50 % der Einflussfaktoren auf<br />
die Futteraufnahme sind tierbedingt.<br />
Laktationsstadium<br />
und Laktationsnummer haben<br />
neben der Lebendmasse<br />
und der Rasse den höchsten<br />
Einfluss in dieser Kategorie.<br />
Die restliche Hälfte beinhaltet<br />
die futterbedingten Faktoren<br />
wie Futterqualität, die<br />
Rationsanteile an Gras- und<br />
<strong>Ma</strong>issilage je nach Grobfuttervorrat,<br />
das Verhältnis von<br />
Grobfutter- und Kraftfutterkomponenten.<br />
Dazu zählt a<strong>uc</strong>h<br />
das Fütter<strong>ung</strong>smanagement.<br />
Die Silobewirtschaft<strong>ung</strong> hinsichtlich<br />
Futterhygiene, Genauigkeit<br />
der Mischration, Häufigkeit<br />
der Futtervorlage und<br />
Futtertischmanagement seien<br />
hier ebenfalls als Einflussgrößen<br />
genannt. Zusätzlich zu<br />
den schon erwähnten „drei Rationen“<br />
kommen die Zwischenstufen<br />
der gemischten, der <strong>ver</strong>dauten<br />
und effektiv umgesetzten<br />
Ration. Diese neben sonstigen<br />
auf die Kuh einwirkenden
Bericht aus<br />
Der fortschrittliche Landwirt <br />
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
25<br />
Bericht von Thomas bonsels<br />
Einflüsse wie Halt<strong>ung</strong>, Stallklima<br />
oder Herdenmanagement,<br />
sind einem regelmäßigen Controlling<br />
zu unterziehen.<br />
Grundfutterleist<strong>ung</strong><br />
der Herde<br />
Betrachtet man die Ergebnisse<br />
aus hessischen Milchvieharbeitskreisen<br />
hinsichtlich der<br />
Futtereffizienz aus dem Grobfutter,<br />
fällt auf, dass in der<br />
Kategorie „25 % der Betriebe<br />
mit der niedrigsten Milchleist<strong>ung</strong>“<br />
nur knapp 13% der<br />
Milch aus Grobfutter ermolken<br />
wird. In diesen Fällen ist<br />
kritisch zu hinterfragen, worauf<br />
diese Ergebnisse zurückzuführen<br />
sind. Häufig wird die<br />
Qualität der eigenen Grobfutter<br />
deutlich unterschätzt bzw.<br />
zu wenig Vertrauen entgegengebracht.<br />
Fehler in der nicht<br />
leist<strong>ung</strong>sgerechten Kraftfutterzuteil<strong>ung</strong><br />
sind hier in der<br />
Regel die Ursache. In der praktischen<br />
Handhab<strong>ung</strong> bedeutet<br />
dies, dass letztlich die vom<br />
Tier „umgesetzte“ Ration die<br />
zu beurteilende ist. In weiteren<br />
Schritten ist dann der<br />
Weg zurückzu<strong>ver</strong>folgen bis<br />
hin zur gefütterten und berechneten<br />
Ration. Ein probates<br />
Mittel im Betrieb ist die<br />
Ermittl<strong>ung</strong> der Milchleist<strong>ung</strong><br />
aus dem Grobfutter an einem<br />
beliebigen Tag. Von der Tankmilch<br />
wird die Milchleist<strong>ung</strong><br />
aus Kraftfutter (Kraftfuttermenge<br />
für laktierende Kühe<br />
in kg/Tag * 2) abgezogen und<br />
durch die Anzahl der gemolkenen<br />
Kühe geteilt. Die auf<br />
diesem Weg simple Ermittl<strong>ung</strong><br />
der annäher<strong>ung</strong>sweise<br />
ermolkenen Milch aus dem<br />
Grobfutter gibt einen ersten<br />
Hinweis auf die im Betrieb<br />
„umgesetzte“ Ration.<br />
Genaue Technik<br />
anwenden<br />
In einem nächsten Schritt<br />
ist die Menge des vorgelegten<br />
Futters zu kontrollieren.<br />
Ob dies durch Wieg<strong>ung</strong>en<br />
von Siloblöcken oder mittels<br />
Waage am Futtermischwagen<br />
durchgeführt wird, ist<br />
zweitrangig. Zusätzlich ist<br />
dazu der Trockenmassegehalt<br />
der Einzelkomponenten,<br />
mindestens vom Grobfutter,<br />
oder die Mischration<br />
auf ihren Trockenmassegehalt<br />
hin zu unters<strong>uc</strong>hen, um<br />
daraus die Gesamt-TM-Aufnahme<br />
der Tiere berechnen<br />
zu können. Bewährt hat sich<br />
16<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
kg Trockenmasse<br />
das Führen eines „Mischprotokolls“,<br />
vor allem bei Rationskorrekturen,<br />
mit dem über einen<br />
Zeitraum von mehreren<br />
Tagen die gefütterten Mengen<br />
festgehalten werden. Das<br />
Zurückwiegen der Futterreste<br />
sollte dabei nicht <strong>ver</strong>gessen<br />
werden. Schwank<strong>ung</strong>en<br />
in der Futteraufnahme lassen<br />
sich so schnell erkennen<br />
und korrigieren. Darüber hinaus<br />
lassen sich damit a<strong>uc</strong>h<br />
Aussagen zur Mischgenauig-<br />
Abb. 1: Futteraufnahme auf Basis eines Mischprotokolls<br />
Probenahmezeitraum<br />
Thomas Bonsels LLH Kassel FG 26 Fachinformation Tierproduktion.<br />
keit treffen, wie Abbild<strong>ung</strong> 1<br />
zeigt. Tägliche Schwank<strong>ung</strong>en<br />
von bis zu 20 % in der Zudosier<strong>ung</strong><br />
der Einzelkomponenten<br />
geben a<strong>uc</strong>h Hinweise auf die<br />
Genauigkeit der Siloentnahme-<br />
bzw. Mischwagenbefülltechnik.<br />
Besonders sensible<br />
Komponenten, wie das Zumischen<br />
von 300 g Futterstroh<br />
pro Tier/Tag können je nach<br />
Fütter<strong>ung</strong>ssystem Grenzen<br />
der „Dosierb<strong>ark</strong>eit“ von Komponenten<br />
aufzeigen.<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0,6<br />
0,5<br />
0,4<br />
0,3<br />
kg Trockenmasse Stroh<br />
Grassilage<br />
<strong>Ma</strong>issilage<br />
Kartoffeln<br />
Kraftfutter<br />
Durch die Kotbeurteil<strong>ung</strong> mit einem einfachen Sieb sind un<strong>ver</strong>daute Körner sowie Pflanzen- und Faseranteile<br />
gut ersichtlich.<br />
Stroh
26 <strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
Bericht aus<br />
Der fortschrittliche Landwirt <br />
Bericht von Thomas bonsels<br />
Nährstoffgehalt<br />
kann schwanken<br />
Unterstellt man, das die Rationsplan<strong>ung</strong><br />
und Berechn<strong>ung</strong><br />
hinsichtlich der tierindividuellen<br />
Bedürfnisse korrekt durchgeführt<br />
wurde, ist stichprobenweise<br />
das Überprüfen der<br />
Misch- und Austragsgenauigkeit<br />
bei Teil- oder Total-Mischrationen<br />
notwendig. Die Ermittl<strong>ung</strong><br />
des durchschnittlichen<br />
Trockenmassegehaltes<br />
der Mischration, mindestens<br />
alle vier Wochen, bei Rationskorrekturen<br />
oder bei Anbr<strong>uc</strong>h<br />
einer neuen Grobfuttersilage,<br />
sollte Standard sein. Zusätzlich<br />
bietet sich das Überprü-<br />
Angaben in % der Trockenmasse<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Abb. 2: Verlauf Nährstoff- und Energiegehalt in einer<br />
Totalmischration (35 kg Milch)<br />
% Trockenmasse<br />
% Rohprotein<br />
% Rohfaser<br />
MJ Nel/kg TM<br />
Analysezeitraum<br />
Thomas Bonsels LLH Kassel FG 26 Fachinformation Tierproduktion.<br />
7,5<br />
7<br />
6,5<br />
6<br />
5,5<br />
5<br />
MJ Nel/kg Trockenmasse<br />
tragsgenauigkeit lassen sich<br />
Erkenntnisse daraus ziehen.<br />
Wie in Abbild<strong>ung</strong> 3 dargestellt,<br />
weist die vorgelegte Ration<br />
entlang der Futterachse deutliche<br />
Differenzen zwischen den<br />
einzelnen Siebfraktionen auf.<br />
Die Kalkulation der Basisration<br />
für alle laktierenden Kühe<br />
ließ einen Kraftfutteranteil von<br />
etwa 35-37 % (niederleistende<br />
Gruppe wird zuerst gefüttert)<br />
erwarten. Für die hochleistende<br />
Gruppe wurde dann<br />
zusätzlich Kraftfutter nachgeladen.<br />
Durch den Einsatz<br />
der Schüttelbox konnte aufgezeigt<br />
werden, dass die Homogenität<br />
der Misch<strong>ung</strong> systemabhängig<br />
nicht gegeben<br />
war und die Austragsgenauigkeit<br />
entlang der Futterachse<br />
erhebliche Abweich<strong>ung</strong>en<br />
zeigte. Zudem wurde die Gruppe<br />
der niederleistenden Kühe<br />
deutlich mit Kraftfutter über<strong>ver</strong>sorgt.<br />
A<strong>uc</strong>h die Kühe<br />
beobachten<br />
Regelmäßig anfallende Daten<br />
aus der Milchleist<strong>ung</strong>sprüf<strong>ung</strong><br />
(LKV) sind ebenfalls wichtige<br />
Parameter, die einen hervorragenden<br />
Einblick in den Produktionsablauf<br />
bieten. Neben der<br />
Entwickl<strong>ung</strong> der Milchleist<strong>ung</strong>,<br />
die bei automatischer Milchmengenmess<strong>ung</strong><br />
sogar täglich<br />
vorliegt, sind die Milchinhaltsstoffe<br />
wie Fett- und Eiweißgehalt<br />
als Faktoren der Strukturbzw.<br />
Energie<strong>ver</strong>sorg<strong>ung</strong> heranzuziehen.<br />
Aus dem Quotienten<br />
von Fett- und Eiweißgehalt<br />
wird das Fett-Eiweiß<strong>ver</strong>hältnis<br />
errechnet. Wertebereiche<br />
von 1,1 bis 1,3 bei Kühen gleichen<br />
Laktationsstandes lassen<br />
auf eine ausgewogene Struktur-<br />
und Energie<strong>ver</strong>sorg<strong>ung</strong><br />
schließen (Abbild<strong>ung</strong> 4). Sich<br />
ausschließlich auf Analysewerte<br />
und Milchleist<strong>ung</strong>sdaten<br />
in der Beurteil<strong>ung</strong> der Milchviehherde<br />
zu <strong>ver</strong>lassen, wäre<br />
fahrlässig. Beurteil<strong>ung</strong>skriterien<br />
am Tier führen in Verbind<strong>ung</strong><br />
mit den vorgenannten<br />
<strong>Ma</strong>ßnahmen sicherer zum Ziel.<br />
Hierzu gehören Parameter wie<br />
Körperkonditionsbewert<strong>ung</strong><br />
(BCS) in Verbind<strong>ung</strong> mit Körpermasseentwickl<strong>ung</strong>,<br />
vor allem<br />
der Substanz<strong>ver</strong>lust (max.<br />
50-70 kg bzw. 0,5 BCS-Punkte),<br />
Kotbeurteil<strong>ung</strong> (Pflanzenund<br />
Faseranteile, un<strong>ver</strong>daute<br />
Körner etc.), Pansenfüll<strong>ung</strong>sgrad<br />
(mind. 90 %, H<strong>ung</strong>ergrube<br />
deutlich gefüllt), Wiederkautätigkeit<br />
(Trockensteher ca.<br />
60-70, laktierende Kühe 50-60<br />
Wiederkauschläge je Futterbissen),<br />
Beweg<strong>ung</strong>saktivität<br />
(Klauen, Laufflächenbeschaffenheit,<br />
unter 10 % Lahmheiten),<br />
Wasser<strong>ver</strong>sorg<strong>ung</strong> (Anzahl,<br />
Standort und Hygiene der<br />
Tränken) sowie Liege<strong>ver</strong>halten<br />
(Attraktivität der Liegebox).<br />
Darüber hinaus dürfen die<br />
„Umweltparameter“ wie Stallklima<br />
(Luftbeweg<strong>ung</strong> < 2-3<br />
m/Sek.) und Licht<strong>ver</strong>hältnisse<br />
(Helligkeit, Orientier<strong>ung</strong>slicht<br />
über Transponder und<br />
Tränken) nicht unberücksichtigt<br />
bleiben.<br />
fen der vorgelegten Ration auf<br />
deren Nährstoffgehalte hin<br />
an. Dies ist von den landwirtschaftlichen<br />
Futtermittelunters<strong>uc</strong>h<strong>ung</strong>sanstalten<br />
mittels<br />
NIRS-Analyse schnell und kostengünstig<br />
zu realisieren und<br />
gibt u.a. Hinweise auf die Genauigkeit<br />
der Mischtechnik gerade<br />
bei „Kleinkomponenten“<br />
wie beispielsweise Mineralfutter,<br />
Melasse oder sonstigen<br />
Spezialfuttern, die in geringen<br />
Mengen zudosiert werden.<br />
Abbild<strong>ung</strong> 2 zeigt den Verlauf<br />
des Nährstoff- und Energiegehaltes<br />
einer Total-Mischration<br />
für eine Hochleist<strong>ung</strong>sgruppe.<br />
Ration mit Schüttelbox<br />
kontrollieren<br />
Über einen Zeitraum von<br />
knapp drei Wochen wurde<br />
die TMR mittel NIRS-Analytik<br />
unters<strong>uc</strong>ht. Die Abweich<strong>ung</strong>en<br />
in den einzelnen Merkmalen<br />
sind gering. In diesem<br />
Betrieb wird das Befüllen des<br />
Mischwagens, was das Grobfutter<br />
betrifft, mittels Fräse<br />
durchgeführt. Neben der Analyse<br />
von Mischrationen bietet<br />
der Einsatz einer Futter-Schüttelbox<br />
die Möglichkeit, nicht<br />
nur alleine Aussagen über<br />
die Strukturwirksamkeit einer<br />
Ration zu treffen. A<strong>uc</strong>h hinsichtlich<br />
der Misch- und Aus-
Bericht aus<br />
Der fortschrittliche Landwirt <br />
<strong>Braunvieh</strong> Aktuell Heft 1<br />
27<br />
Bericht von Thomas bonsels<br />
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen<br />
1,8<br />
Fett/ Eiweiß - Koeffizient<br />
Fett/Eiweißkoeffizient 1:<br />
1,7<br />
1,6<br />
1,5<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,2<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
Optimalbereich<br />
modern − kreativ − zielorientiert<br />
0,6<br />
0 100 200 300 400 500 600<br />
Laktationstage<br />
Thomas Bonsels LLH Kassel FG 26 Fachinformation Tierproduktion.<br />
Thomas Bonsels LLH Kassel FG 26 Fachinformation Tierproduktion<br />
Fr<strong>uc</strong>htb<strong>ark</strong>eit mit<br />
einbeziehen<br />
Ernähr<strong>ung</strong>sdefizite der Milchkühe<br />
können ebenso wie <strong>Ma</strong>nagementfehler<br />
an Hand der „Reproduktions-<br />
und Stoffwechselparameter“<br />
erkannt werden. Bei<br />
einer optimalen Milchleist<strong>ung</strong><br />
(betriebsindividuell) sollten < 5 %<br />
Milchfieberfälle, < 10 % Nachgeburts<strong>ver</strong>halt<strong>ung</strong>en<br />
bzw. Gebärmutterentzünd<strong>ung</strong>en<br />
auftreten.<br />
Der BCS-Verlust sollte<br />
max. 1 Punkt betragen. Um eine<br />
Milchviehherde bei kontinuierlicher<br />
Abkalb<strong>ung</strong> in einem Laktationsstand<br />
von ca. 180 Tagen<br />
zu halten, ist eine Zwischenkalbezeit<br />
von max. 380 Tagen im<br />
Durchschnitt der Herde notwendig.<br />
Dies bedeutet hinsichtlich<br />
des <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>smanagements<br />
eine Rastzeit von < 65 Tagen sowie<br />
eine Zwischentragezeit <<br />
100 Tagen. Zusätzlich gibt es<br />
noch eine Reihe weiterer „Controlling-Parameter“,<br />
die aus der<br />
Unters<strong>uc</strong>h<strong>ung</strong> von Blut (z.B. Gl<strong>uc</strong>ose,<br />
Leberenzyme) und Harn<br />
(z.B. Netto-Säuren-Basen-Ausscheid<strong>ung</strong>)<br />
abgeleitet werden<br />
können. Weichen diese Parameter<br />
von der definierten Zielstell<strong>ung</strong><br />
ab, sind ebenfalls Korrekturmaßnahmen<br />
einzuleiten.<br />
Fazit<br />
Fütter<strong>ung</strong>smanagement und<br />
Controlling umfasst eine breite<br />
Palette von Aufgaben und Möglichkeiten.<br />
Zentraler Ansatz ist,<br />
die ohnehin vorhandenen Daten<br />
(Milchkontrolle, Molkerei, Tankmilch<br />
etc.) mit tierindividuellen<br />
Beobacht<strong>ung</strong>en und betrieblicher<br />
Schwachstellenanalyse<br />
zu koppeln. „Direkte“ und „indirekte“<br />
Controllingparameter ermöglichen<br />
eine optimale Steuer<strong>ung</strong><br />
der Milchviehherde mit<br />
dem Ziel gesunder, fr<strong>uc</strong>htbarer<br />
und leist<strong>ung</strong>sst<strong>ark</strong>er Kühe, <strong>ver</strong>bunden<br />
mit langer Nutz<strong>ung</strong>sdauer.<br />
Dies ist a<strong>uc</strong>h aus ökonomischer<br />
Sicht sinnvoll und anzustreben.<br />
Dazu ist es allerdings<br />
notwendig, kontinuierlich und<br />
zielgerichtet vorzugehen. Bevor<br />
aufwändige Unters<strong>uc</strong>h<strong>ung</strong>sprogramme<br />
initiiert werden, sollten<br />
alle Möglichkeiten der zuvor<br />
beschriebenen, selbst durchzuführenden,<br />
in der Regel kostenneutralen<br />
bzw. kostengünstigen<br />
<strong>Ma</strong>ßnahmen zur Steuer<strong>ung</strong> der<br />
Milchviehherde ergriffen werden.<br />
Die Zielsetz<strong>ung</strong> des Controllings<br />
liegt darin, Probleme<br />
rechtzeitig zu erkennen, die Ursache<br />
zu analysieren, <strong>Ma</strong>ßnahmen<br />
einzuleiten und diese wiederum<br />
einem Controlling zu unterziehen.<br />
Häufig erleichtert eine<br />
betriebsspezifische „Handl<strong>ung</strong>sbzw.<br />
Aktionsliste“ das Abarbeiten.<br />
Denn eines ist sicher: „Was<br />
ich nicht messe und dokumentiere,<br />
kann ich nicht managen!“<br />
l Interessens<strong>ver</strong>tret<strong>ung</strong> der heimischen <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
l Betreu<strong>ung</strong> der Mitgliedsbetriebe in Z<strong>uc</strong>ht-,<br />
Fütter<strong>ung</strong>s- und Halt<strong>ung</strong>sfragen<br />
l Durchführ<strong>ung</strong> des Z<strong>uc</strong>htprogrammes<br />
l Herdeb<strong>uc</strong>hführ<strong>ung</strong><br />
l Stiermutterauswahl: 4 Stiermutterschauen<br />
l Gezielte Paar<strong>ung</strong><br />
l Teststierauswahl<br />
l Treuhandkäufe<br />
l Nachz<strong>uc</strong>htbewert<strong>ung</strong>en – alle Erstkingskühe<br />
werden linear beschrieben<br />
l Organisation und Betreu<strong>ung</strong> im <strong>Besa</strong>m<strong>ung</strong>sbereich<br />
l Organisation des Z<strong>uc</strong>htviehabsatzes:<br />
bei 18 Versteiger<strong>ung</strong>en ca. 4.000 <strong>ver</strong>kaufte Tiere<br />
l Organisation von Drittlandexporten<br />
l Organisation von Tierschauen:<br />
jährlich ca. 25 Tierschauen mit rund 3.500<br />
prämierten Tieren<br />
l Erstell<strong>ung</strong> von Mitgliederzeitschriften und<br />
di<strong>ver</strong>sen Publikationen<br />
l Internetbetreu<strong>ung</strong><br />
l J<strong>ung</strong>züchterbetreu<strong>ung</strong><br />
Sichern Sie sich jetzt Ihre Ankaufsbeihilfe im Wert<br />
von 900 Euro (6 <strong>Ma</strong>l 150 Euro/Tier) für Neumitglieder.<br />
Mitglied werden unter: www.tiroler-braunvieh.at<br />
Nutzen Sie a<strong>uc</strong>h den Ankaufservice des Verbandes:<br />
<strong>Ma</strong>tthias Fankhauser, Tel. 0664/602 598 18 23<br />
Unser bestreben ist ihre zufriedenheit!
105 Jahre<br />
<strong>Braunvieh</strong><br />
<strong>Tirol</strong><br />
Foto: L<strong>uc</strong>a nolli; Motiv: Museum <strong>Tirol</strong>er Bauernhöfe<br />
LandesaussTeLL<strong>ung</strong> im agrarZenTrum WesT in imsT<br />
samstag, 21. april 2012<br />
Beginn um 19:00 Uhr: Feierliche<br />
eröffn<strong>ung</strong> der Landesausstell<strong>ung</strong><br />
ab 19:30 Uhr:<br />
Preisrichten der Kalbinnen<br />
ca. 22:30 Uhr: Wahl der<br />
Gesamtsieger bei den Kalbinnen<br />
sonntag, 22. april 2012<br />
ab 09:00 Uhr:<br />
Feierlicher Festgottesdienst<br />
ca. 09:45 Uhr:<br />
Beginn des Kuhpreisrichtens<br />
ca. 15:00 Uhr:<br />
Wahl der Gesamtsiegerinnen<br />
im rahmen der ausstell<strong>ung</strong> findet a<strong>uc</strong>h eine elite<strong>ver</strong>steiger<strong>ung</strong> statt.<br />
Live-Ticker auf www.tiroler-braunvieh.at