WASSERSTOFF-SICHERHEITS- KOMPENDIUM - Deutscher ...
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DWV Wasserstoff-Sicherheits-Kompendium<br />
Report<br />
1. TEIL I – <strong>WASSERSTOFF</strong><strong>SICHERHEITS</strong>FRAGEN<br />
Wenn man keinen eigenen, auf Erfahrung basierten Vergleichsmaßstab hat, kann man auch die Qualität<br />
des Berichteten nur schlecht einschätzen. Dadurch können Unsicherheit oder auch Fehlinformiertheit entstehen<br />
bzw. verstärkt werden. Beides wird zuerst zu Vorsicht und dann eventuell auch zu Misstrauen führen.<br />
Viele Menschen haben zwar oft von Erdgas gehört oder heizen ihr Haus damit. Von Wasserstoff haben sie<br />
schon deutlich seltener oder gar nicht gehört. Es fehlt ihnen die praktische Erfahrung, und er ist ihnen einfach<br />
fremd. Diese Situation erleichtert es sicherlich nicht, in einer Gesellschaft Wasserstoff zu befürworten<br />
oder einzuführen. Es muss viel Aufklärung betrieben werden, um Fehlinformiertheit oder Misstrauen abzubauen<br />
und Wissen und Vertrauen zu schaffen. Diese Aufklärungsarbeit muss auf nachprüfbaren Fakten<br />
basieren, und die Erkenntnisse müssen verständlich und allgemein zugänglich kommuniziert werden.<br />
Einschub: Wie viel Sicherheit kann man verlangen?<br />
Es gibt keine absolute Sicherheit. Alles, was wir im Laufe<br />
des Tages tun, jedes Werkzeug, das wir benutzen und jeder<br />
Energieträger, ist mit gewissen Gefahren verbunden. Oft haben<br />
wir es selbst im Griff, ob diese Gefahren beherrschbar bleiben oder<br />
nicht. Meist reicht uns die Einbildung, dass wir Kontrolle über die<br />
Gefahren haben.<br />
Obwohl es jedes Jahr über 2 Millionen Verkehrsunfälle in Deutschland<br />
gibt, bei denen im Jahr 2010 rund 3700 Menschen starben,<br />
fahren wir mit dem Auto, lassen uns mit Verkehrsmitteln transportieren<br />
oder gehen zu Fuß auf die Straße . Wir hantieren mit Erdgas<br />
oder Flüssiggas, obwohl in Deutschland alle paar Wochen ein Haus<br />
in die Luft fliegt; und die Verwendung von Strom ist auch nicht ungefährlich.<br />
Welche Gefahren wir akzeptieren wollen und welche nicht, ist eher<br />
eine individuelle oder soziale als eine technische Frage. Ein absolutes<br />
Maß ist nicht zu definieren.<br />
Somit muss die korrekte Frage lauten: Wie gefährlich ist Wasserstoff<br />
im Vergleich zu anderen, etablierten Energieträgern wie etwa Kohle,<br />
Öl, Erdgas oder Uran? Sind die Risiken unzumutbar hoch, oder kann<br />
man sie bewältigen? Wie groß ist der Nutzen im Verhältnis zum<br />
Risiko?<br />
1. TEIL I – <strong>WASSERSTOFF</strong><strong>SICHERHEITS</strong>FRAGEN 11