Lernen mit interaktiven Medien - Wolfgang Scharl

Lernen mit interaktiven Medien
6.2.4 MENTALE MODELLE
Betrachten Sie die folgende Abbildung und beobachten Sie sich selbst wenn Sie versuchen, die
folgende Frage zu beantworten:
Wenn sich die linke Rolle in Pfeilrichtung bewegt, wurde dann das Seil nach unten gezogen?
Die meisten Menschen lösen das Problem indem sie sich bewegte Rollen und Seile vorstellen.
Damit wird ein mentales Modell gebildet. Wenn Sie dazu innerlich oder laut zu sich selbst
sprechen (Wenn sich die Rolle nach links.. läuft das Seil...) haben Sie das mentale Modell um
sprachliche Anteile bereichert.
Eine derartige Veranschaulichung dient nicht nur als Merkhilfe sondern fördert über das mentale
Modell das Verständnis komplexer Abläufe. Mit Hilfe dieses mentalen Modells können dann auch
andere als die gezeigte Aufgabe gelöst werden. Das Bild dient damit als Ausgangspunkt und als
Stütze für Denkprozesse.
6.2.5 DYNAMISCH E MEDIEN
Über Animationen und Videos liegen bisher kaum gesicherte Erkenntnisse vor. Für die Darstellung
von Abläufen oder 2-dimensionalen Zusammenhängen. Sind sie auf jeden Fall geeignet um
mentale Modelle aufzubauen.
Probleme entstehen durch Überlastung und Orientierungslosigkeit
Hohe Ablaufgeschwindigkeit und häufige Bildschnitte führen zu Informationsüberlastung.
Komplexer Bildaufbau führt zu Orientierungslosigkeit wenn nicht klar ersichtlich ist worauf der
Betrachter seine Aufmerksamkeit richten soll.
Kommentare und Interaktivität
Durch Standbilder, Texteinblendungen, Sprachkommentare kann die Orientierung sichergestellt
werden. Mit interaktiver Bedienung anstatt automatischem Ablauf kann der Benutzer die
Verarbeitungsgeschwindigkeit anpassen.
Autor: Wolfgang Scharl Stand: November 2000 Seite: 12 / 18