„Jesus hat unser Leben auf den Kopf gestellt!“ - Impulse
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Ich war in einem tiefen Loch<br />
Sabine Matzke aus Ol<strong>den</strong>burg fand im<br />
Internet die Seite Gottkennen.de – und<br />
sie fand darüber eine persönliche Beziehung<br />
zu Jesus Christus. Im Interview<br />
mit <strong>Impulse</strong> erklärt sie, wie es<br />
dazu gekommen ist.<br />
<strong>Impulse</strong>: Frau Matzke, wie sind Sie <strong>auf</strong> Gottkennen.de<br />
gestoßen?<br />
Sabine Matzke: Das ist eine ziemlich wilde Geschichte.<br />
2008 ist mein Mann gestorben, und<br />
ich fiel in ein richtiges Loch. Damals habe ich<br />
viel Zeit vor meinem Computer verbracht und<br />
Antworten gesucht <strong>auf</strong> meine Fragen über<br />
<strong>Leben</strong> und Tod.<br />
Hatten Sie sich auch vorher schon für diese<br />
Fragen interessiert?<br />
Interessiert schon, doch ich <strong>hat</strong>te keine gute<br />
Erfahrungen damit gemacht. Meine Eltern<br />
schickten mich zur Kirche, wollten aber selber<br />
nichts vom Glauben wissen. Der Alkohol<br />
<strong>hat</strong> da eine große Rolle gespielt. Später wollte<br />
ich sogar Theologie studieren. Ich begann damit,<br />
aber das Studium <strong>hat</strong>te so wenig mit Gott<br />
zu tun. Was ich suchte, habe ich nicht gefun<strong>den</strong>.<br />
1990 wurde meine Tochter geboren, damals<br />
gab ich das Studium <strong>auf</strong> – und ich legte<br />
auch <strong>den</strong> Glauben zu <strong>den</strong> Akten. Als alleinerziehende<br />
Mutter ging ich eine Zeitlang zurück<br />
zu meinen Eltern <strong>auf</strong>s Dorf, doch dort kam ich<br />
mir fast vor wie eine Aussätzige, deshalb wollte<br />
ich wieder nach Ol<strong>den</strong>burg. Hier lernte ich später<br />
meinen Mann kennen. 2007 heirateten wir.<br />
2008 wurde er schwer krank und starb kurz<br />
dar<strong>auf</strong>. Meine Welt brach zusammen. Ich fiel in<br />
ein tiefes, schwarzes Loch – aber irgendetwas<br />
oder irgendjemand musste mich doch halten.<br />
Also gab ich Gott noch eine Chance.<br />
Wie kamen Sie dar<strong>auf</strong>, ausgerechnet im Internet<br />
nach Gott zu suchen?<br />
Das habe ich erst gar nicht. Ich ging in eine Kirche<br />
in meiner Nachbarschaft. Ich suchte dort<br />
nach Gott – und ich suchte Menschen, mit <strong>den</strong>en<br />
ich re<strong>den</strong> konnte. Allerdings fand ich nieman<strong>den</strong>,<br />
der sich für mich Zeit nahm. Hatten<br />
die anderen Angst vor mir und meinen Problemen?<br />
Ich dachte: Es gibt doch so viele Christen<br />
– wo sind die alle? Aufs Fernsehen konnte ich<br />
mich nicht konzentrieren, deshalb begann ich,<br />
im Internet zu surfen. Ich gab meine Fragen ein<br />
und suchte nach Antworten.<br />
Wie ging es Ihnen, als Sie Gottkennen.de gefun<strong>den</strong><br />
<strong>hat</strong>ten?<br />
Ja, bei meiner Suche bin ich <strong>auf</strong> dieser Seite gelandet.<br />
Ich las etwas darin, und dann sah ich<br />
<strong>den</strong> Film „Der Liebesbrief des Vaters<strong>“</strong>. Der traf<br />
mich total. Dass es jeman<strong>den</strong> gibt, der mich<br />
einfach nur liebt, war mir nicht bewusst. Ich<br />
schaute <strong>den</strong> Film wieder und wieder an.<br />
Haben Sie gleich bei Ihrem ersten Besuch um<br />
Kontakt zu einem E-Coach gebeten?<br />
Ja, das habe ich. Ich stellte ihm meine Fragen,<br />
um sie irgendwie loszuwer<strong>den</strong>, aber ich rechnete<br />
nicht wirklich mit einer Antwort, höchstens<br />
mit einer automatischen Computermail.<br />
Doch dann meldete sich ein echter Mensch per<br />
E-Mail bei mir und ging <strong>auf</strong> mich und meine<br />
Fragen ein.<br />
Wie haben Sie es empfun<strong>den</strong>, als sich der E-<br />
Coach bei Ihnen gemeldet <strong>hat</strong>? Warum sind<br />
Sie mit ihm in Kontakt geblieben? Immerhin<br />
<strong>hat</strong> sich hier ein völlig Fremder quasi in Ihr<br />
<strong>Leben</strong> eingemischt.<br />
Zum einen wollte ich ja selber <strong>den</strong> Kontakt, und<br />
dann war alles ohne Druck und sehr freundlich.<br />
Erst schrieben wir alle zwei bis drei Tage<br />
Mails hin und her, später telefonierten wir auch<br />
viel. Ich <strong>hat</strong>te ein wirkliches Bedürfnis zu re<strong>den</strong><br />
– und hier hörte mir jemand zu. Auch bei meinen<br />
Fragen nach dem Tod. Immer wieder verwies<br />
er mich dabei <strong>auf</strong> die Bibel, also k<strong>auf</strong>te ich<br />
mir eine, um selber darin lesen zu können.<br />
Sabine Matzke traf die wichtigsten Personen im<br />
Internet: ihren zukünftigen Ehemann und Jesus.<br />
Wann und wie haben Sie sich dann dafür<br />
entschie<strong>den</strong>, mit Jesus zu leben?<br />
In die Kirche nebenan wollte ich nicht mehr gehen,<br />
aber mir wurde mehr und mehr bewusst,<br />
dass ich nicht mehr ohne Gott leben wollte.<br />
Eine wichtige Station für mich war der Kirchentag<br />
in Bremen. Ich war gar nicht da, aber<br />
weil ich eine Gemeinde suchte, die sich an diesem<br />
Sonntag trotzdem traf, landete ich in einer<br />
Freien evangelischen Gemeinde. Dort fühlte ich:<br />
Ich bin angekommen. Im Innern sah ich Jesus<br />
vor mir, der mir sagte: „Komm zu mir.<strong>“</strong> Und<br />
genau das tat ich.<br />
Wie kamen Sie dar<strong>auf</strong>, über <strong>den</strong> Kontakt zu<br />
Ihrem E-Coach hinaus, eine Gemeinde zu besuchen?<br />
Ich hungerte immer noch nach persönlichen<br />
Kontakten. Ich wollte Gemeinschaft erleben. So<br />
ließ ich mich in eine Gemeinde einla<strong>den</strong> und<br />
fand dort ein geistliches Zuhause. Hier sind<br />
auch keine vollkommenen Menschen, aber ich<br />
weiß, dass ich mit diesen Christen gemeinsam<br />
<strong>auf</strong> dem Weg bin. Letzten August ließ ich mich<br />
t<strong>auf</strong>en.<br />
Gibt es etwas, was Sie anderen Menschen<br />
raten wür<strong>den</strong>, die auch Antworten <strong>auf</strong> ihre<br />
<strong>Leben</strong>sfragen suchen?<br />
Ich selbst würde wahrscheinlich noch einmal<br />
das Gleiche tun, und das kann ich auch anderen<br />
empfehlen: Leute fragen, im Internet suchen.<br />
Und all das in dem Wissen, dass sich<br />
Gott um einen kümmert. Das <strong>Leben</strong> ist oft wie<br />
ein Geheimnis, das ich für mich klären muss –<br />
aber Gott hilft uns dabei voranzukommen. Und<br />
dazu gebraucht er auch das Internet. Diese Erfahrung<br />
habe ich übrigens gerade schon wieder<br />
gemacht: Über das Internet habe ich einen<br />
neuen <strong>Leben</strong>sgefährten gefun<strong>den</strong> – und im Mai<br />
wer<strong>den</strong> wir heiraten.<br />
Frau Matzke, haben Sie herzlichen Dank für<br />
dieses Gespräch. Und wir wünschen Ihnen<br />
von Herzen Gottes Segen.<br />
Das Interview führte Hauke Burgarth.<br />
!mpulse 2/11<br />
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