Wildobst- und Beerensträucher- Verkaufsaktion im Gersprenztal
Wildobst- und Beerensträucher- Verkaufsaktion im Gersprenztal
Wildobst- und Beerensträucher- Verkaufsaktion im Gersprenztal
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Echte Felsenbirne (Amelanchier ovalis)<br />
Die echte oder gemeine Felsenbirne, genannt Amelanchier ovalis, ist<br />
die einzige bei uns he<strong>im</strong>ische Art. Sie ist ein dornloser Strauch der, je<br />
nach Standort 1,50 m bis 3 m hoch wird. In der Natur kommt sie an<br />
steinigen Hängen, auf Felsschutt, in Felsspalten, in lichten Eichen- <strong>und</strong><br />
Kiefernwäldern sowie in Gebüschen vor. Vorwiegend in Südlagen, auf<br />
mageren <strong>und</strong> kalkreichen Böden. Für sie ist daher ein trockener, magerer<br />
Standort <strong>im</strong> Garten am Besten. Empfindlich reagiert die Felsenbirne<br />
bei verdichteten Böden.<br />
Der Strauch blüht überreich mit weißer Blüte von April bis Mai vor dem<br />
Laubaustrieb. Prächtig ist die orange bis scharlachrote Herbstfärbung.<br />
Die Früchte sind schwarz, bläulich bereift, kugelig, süß <strong>und</strong> essbar. Sie<br />
werden reif <strong>im</strong> Juli / August. Sie erinnern <strong>im</strong> Geschmack an Heidelbeeren<br />
<strong>und</strong> sind für den Frischverzehr geeignet. Getrocknete Früchte wurden<br />
früher als Rosinenersatz verwendet. Auch zur Konfitürenherstellung<br />
sind sie geeignet <strong>und</strong> da die Früchte sehr gut gelieren, braucht<br />
man keinen Gelierzucker.<br />
Die Art wird seit dem 16. Jahrh<strong>und</strong>ert wegen ihres Blütenreichtums<br />
häufig als Zierstrauch angepflanzt.<br />
Einige nahe verwandte Arten aus Nordamerika sind in Europa eingebürgert.<br />
Am bekanntesten ist die Kupferfelsenbirne, Amelanchier lamarckii.<br />
Sie wird 6 m – 8 m hoch <strong>und</strong> ist ein mehrstämmiger Strauch<br />
oder kleinkroniger Baum.<br />
Felsenbirnendessert<br />
Zutaten für 4 Personen: ca. 250 g Felsenbirnenfrüchte, ca. 100 ml Wasser,<br />
etwas Zucker oder anderes Süßungsmittel, 2 ml Bindino (oder ein<br />
anderes pflanzliches Bindemittel nach Herstellerangaben)<br />
Früchte waschen, Stiele entfernen, <strong>im</strong> Mixer oder mit dem Zauberstab<br />
pürieren. Zu Not geht es auch mit einer langzinkigen Gabel. Wasser<br />
<strong>und</strong> etwas Zucker (nach Geschmack) zugeben. Bindino über die kalt<br />
Fruchtmasse stäuben <strong>und</strong> unterrühren. In weite Förmchen oder Teetassen<br />
füllen, kühl stellen. Die Masse stockt sehr gut. Die Geleehütchen<br />
auf Dessertteller stürzen <strong>und</strong> mit Vanillesauce oder Schlagsahne servieren.<br />
Schlehe, Schwarzdorn (Prunus spinosa)<br />
Viele Bauerngärten waren früher von Schlehenhecken umzäunt. Die<br />
Schlehe ist ein dorniger, sommergrüner, sparriger, dicht verzweigter, 1 –<br />
4 m hoher Strauch. Die langen Dornen schützen sie vor hungrigen Mäulern.<br />
Außerdem enthalten die Blätter <strong>und</strong> vor allem die unreifen Früchte<br />
hohe Mengen an Gerbstoffen.<br />
Die Frucht ist kugelförmig, schwarzblau, weißlich bereift <strong>und</strong> schmeckt<br />
herbsauer. Mit den ersten Frösten sinkt der Gerbstoffgehalt <strong>und</strong> der<br />
Zuckeranteil steigt. Dann ist die Zeit der Ernte gekommen. Die Früchte<br />
sind dann weich. Sie werden zu Säften <strong>und</strong> Marmelade verarbeitet oder<br />
dienen zur Herstellung von Likören <strong>und</strong> Schnäpsen. Werden die Früchte<br />
nicht geerntet bleiben sie den Winter über am Strauch <strong>und</strong> sind eine<br />
Köstlichkeit für die Tierwelt. Auch sonst weiß die Tierwelt die Schlehe zu<br />
schätzen. Sie bietet Kleinvögeln eine ideale Nistgelegenheit <strong>und</strong> dient,<br />
da auf der Innenseite des Kelchbechers reichlich Nektar abgesondert<br />
wird, den Bienen <strong>im</strong> zeitigen Frühjahr als eine der ersten Bienenweiden.<br />
Die Blüten erscheinen normalerweise vor den Laubblättern, je nach<br />
Standort von März bis Mai, sie sind rein weiß <strong>und</strong> duften nach Mandeln.<br />
Die Schlehe breitet sich durch Wurzelsprosse <strong>und</strong> Kriechwurzeln sehr<br />
schnell aus <strong>und</strong> wird daher häufig zur Befestigung von Hängen angepflanzt.<br />
Dies sollten sie bei einer Pflanzung <strong>im</strong> Garten beachten <strong>und</strong><br />
eventuell über eine Wurzelsperre nachdenken.<br />
Die Blätter der Schlehe wurden in Notzeiten als Ersatz für Schwarztee<br />
verwendet. Zu Heilzwecken gebraucht man Blüten, Blätter, Früchte <strong>und</strong><br />
Wurzelrinde, die vor allem Gerbstoffe <strong>und</strong> Kampferöl enthalten.<br />
Schlehen – Likör<br />
250 g gut reife Schlehen, 150 – 200 g weißer Kandiszucker, 1 Vanillestange,<br />
1 Flasche Kornbranntwein<br />
Schlehen waschen <strong>und</strong> abtrocknen. Mit eine Nadel oder einem Zahnstocher<br />
jede Frucht mehrmals einstechen. Früchte in ein Glas (z.B.<br />
Einmachglas) geben, Vanillestange <strong>und</strong> Kandiszucker zugeben <strong>und</strong> mit<br />
dem Korn übergießen. Glas fest verschließen. An einem warmen Ort<br />
etwa 4-6 Wochen stehen lassen. Filtern, in eine Flasche füllen, kühl <strong>und</strong><br />
dunkel aufbewahren.
H<strong>und</strong>srose (Rosa canina)<br />
Die H<strong>und</strong>srose ist ein meist kräftiger, 1 – 3 m hoher Strauch mit aufrechten<br />
oder bogig überhängenden <strong>und</strong> teilweise stark verzweigten<br />
Ästen. Stacheln reichlich vorhanden. H<strong>und</strong>srosen sind anspruchslos,<br />
eine Düngung ist meist überflüssig. Auf mageren Böden kann man mit<br />
etwas Kompost düngen. Die H<strong>und</strong>srose liebt einen sonnigen, nicht zu<br />
kalten Standort. Sie kann freistehend, in Gruppen oder als Hecke gepflanzt<br />
werden. Von Zeit zu Zeit kann Sie ausgelichtet werden.<br />
Die H<strong>und</strong>srose blüht blassrosa bis hellrosa, seltener weiß <strong>und</strong> sehr<br />
dekorativ von Ende Mai bis Mitte Juli.<br />
Die Frucht ist die, uns allen bekannte Hagebutte. Sie ist glatt, fleischig,<br />
zuerst orangerot, später kräftig scharlachrot. Fruchtreife ab September.<br />
Die H<strong>und</strong>srose oder Heckenrose wie sie auch genannt wird, ist die in<br />
Mitteleuropa häufigste Wildrose. Ihre Hagebutten, auch als Orangen<br />
des Nordens bezeichnet, enthalten große Mengen an Vitamin C <strong>und</strong><br />
wertvolle Zucker. Traditionellerweise nutzt man diesen hohen Vitamingehalt<br />
durch Bereitung sehr wohlschmeckender Marmeladen oder eines<br />
Hagebuttenweines.<br />
Wohl kaum eine Pflanze hat bei den verschiedenen Kulturvölkern eine<br />
so hohe Wertschätzung <strong>und</strong> mystische Verehrung erfahren wie die<br />
Rose. Bereits <strong>im</strong> alten Persien legte man zur Rosenzucht sogenannte<br />
Rosarien an. Im kaiserlichen Rom entfaltete sich ein ungeheuerer Rosenluxus.<br />
Um das Jahr 1800 wurden dann Teerosen aus China eingeführt.<br />
Hagebutten – Mark<br />
Hagebutten waschen <strong>und</strong> von Stiel <strong>und</strong> Blütenansatz befreien. Der<br />
Länge nach halbieren, Kerne <strong>und</strong> den sie umgebenden Flaum herausschaben.<br />
Die Hagebutten in einen Topf geben, knapp mit Wasser bedecken,<br />
über Nacht zugedeckt stehen lassen. Am nächsten Tag weich<br />
kochen. Masse durch ein Sieb streichen. Mark nach Belieben mit Zucker<br />
oder Honig sowie Vanillezucker süßen. Als Kuchenfüllung, als<br />
Beilage zu Süßspeisen, Eis, Desserts oder zu Fleisch oder Käse. Das<br />
Mark kann auch zu Marmelade verkocht werden.<br />
Kornelkirsche (Cornus mas)<br />
Die Kornelkirsche ist vorwiegend ein Gewächs der südlichen, wärmeren<br />
Länder Europas. Sie wird seit jeher kultiviert. Der wärmeliebende<br />
Strauch wächst wild vor allem auf sonnigen, buschbestandenen Hängen,<br />
in lichten Wäldern, an Waldrändern <strong>und</strong> in Hecken, häufig auf kalkhaltigem<br />
Boden.<br />
Es ist ein mittelgroßer, 2 – 5 m hoher, laubabwerfender Strauch oder bis<br />
8 m hoher Baum. Die Blüten erscheinen bereits vor dem Laubaustrieb<br />
<strong>im</strong> März, April, in milden Wintern schon <strong>im</strong> Februar. Es sind gelbe Blütensterne,<br />
die in büschelartigen Dolden sich an dem laublosen Strauch<br />
zeigen. Die Blüten locken viele ausgehungerte Insekten an.<br />
Die Frucht ist kirschähnlich, hängend, glänzend, scharlachrot, essbar,<br />
von süßsaurem Geschmack. Bei Vögeln, Haselmaus <strong>und</strong> Siebenschläfer<br />
ist sie sehr beliebt. Ab August / September reifen in ständiger Folge<br />
die Früchte, die nicht gepflückt werden müssen, man kann sie vom<br />
Strauch schütteln <strong>und</strong> einfach auflesen. Nach etwa einwöchiger Lagerung<br />
zur Nachreife werden sie weicher, verlieren den herben, adstringierenden<br />
Geschmack <strong>und</strong> werden angenehm süßsauer. Die Früchte haben<br />
einen sehr hohen Vitamin C Gehalt <strong>und</strong> ergeben Gelee, Marmelade<br />
<strong>und</strong> Fruchtsaft von angenehm säuerlich – herzhaftem Geschmack. Sie<br />
lassen sich gut mit säurearmen Obstsorten wie Birnen oder Pfirsiche<br />
kombinieren (Verhältnis 1:1).<br />
Die Kornelkirsche, auch Herlitze oder Dürlitze genannt, besitzt ein starkes<br />
Ausschlagsvermögen <strong>und</strong> ist deshalb als Heckenpflanze sehr beliebt.<br />
Ihr Holz ist dicht, feinfaserig, zäh <strong>und</strong> nur schwer spaltbar, eine<br />
Eigenschaft, die sich schon die Griechen <strong>und</strong> Römer zur Herstellung<br />
von Lanzenschäften zunutze machten.<br />
In früheren Zeiten wurden nicht nur das Holz <strong>und</strong> die Früchte verwendet.<br />
Auch Blüten, Blätter <strong>und</strong> Rinde wurden genutzt. Als Heilmittel wird<br />
sie unter anderem bei dem griechischen Arzt Tabernaemontanus <strong>und</strong><br />
bei Hildegard von Bingen erwähnt.<br />
Für Einzelpflanzen werden 3 – 4 m Abstand benötigt, die hervorragende<br />
Schnittverträglichkeit ermöglicht aber auch Hecken mit 0,80 m Pflanzabstand<br />
ohne Verlust der Blühwilligkeit.
Gemeiner Sanddorn (Hippophae rhamnoides)<br />
Der Sanddorn ist ein sommergrüner, dorniger, dicht verzweigter, aufrecht<br />
wachsender 1 – 6 m hoher Strauch oder Baum. Nachbarn stören<br />
den Sanddorn. Er braucht Freiraum um sich zu entfalten, also sehen sie<br />
am Besten einen Platz <strong>im</strong> Garten vor, wo er ungestört wachsen kann.<br />
Das gelingt besonders auf kargen Böden, wo andere versagen. Wild<br />
kommt er in den Alpen <strong>und</strong> an der Küste, auf felsigen Hängen, in trockenen<br />
Flussläufen, auf Sanddünen vor. Er liebt sonnige Lagen. Die<br />
stickstoffbindenden Bakterien in seinen Wurzelknöllchen bereichern<br />
außerdem den Boden mit Stickstoff. Das flach verlaufende Wurzelsystem,<br />
breitet sich bis zu 10 m aus. Werden die Wurzeln z.B. durch hacken<br />
verletzt bilden sich Sprösslinge. Wem das zuviel Sanddorn ist<br />
sollte sie mit einer dicken Mulchschicht ersticken.<br />
Der Strauch hat sehr schönes silbergraues Laub, welches, besonders<br />
<strong>im</strong> Spätsommer, einen schönen Kontrast zu den orangefarbenen Früchten<br />
bildet. Wegen seiner leuchtend orangeroten Beeren ist der Gemeine<br />
Sanddorn seit der Rokokozeit ein beliebtes Ziergehölz für Garten<br />
<strong>und</strong> Parkanlagen.<br />
Die Blüten sind unscheinbar, eingeschlechtlich, zweihäusig, an vorjährigen<br />
Ästen vor den Blättern erscheinend. Blütezeit März bis Mai. Zweihäusig<br />
bedeutet, es gibt eine männliche <strong>und</strong> eine weibliche Pflanze.<br />
Wenn also kein männlicher Sanddorn in der Nähe wächst, sollten sie<br />
eine männliche <strong>und</strong> eine weibliche Pflanze anpflanzen um Früchte ernten<br />
zu können.<br />
Die Frucht ist eine fleischige, säuerlich schmeckende, Scheinbeere mit<br />
einem steinartigen Samen. Die Scheinbeeren sitzen allerdings fest am<br />
Zweig. Entweder schneidet man die Beeren an den kurzen Stielen einzeln<br />
ab oder man erntet ganze Fruchtzweige,<br />
die nach Waschen <strong>und</strong> Trockentupfen<br />
eingefroren werden. Tief gefroren lassen sich<br />
die Früchte leicht von den Zweigen klopfen <strong>und</strong><br />
weiter verarbeiten. Da die Früchte<br />
ungewöhnlich viel Vitamin C, außerdem<br />
Kalzium, Glykoside, verschiedene Säuren <strong>und</strong><br />
Öle enthalten, wird der Sanddorn neuerdings<br />
zu Gewinnung von Säften in Kultur genommen.<br />
Sanddornsaft verwendet man vor allem zur<br />
Vorbeugung <strong>und</strong> Behandlung von<br />
Erkältungskrankheiten.<br />
Schwarzer Hol<strong>und</strong>er (Sambucus nigra)<br />
Der Schwarze Hol<strong>und</strong>er gedeiht seit Urzeiten um Haus <strong>und</strong> Hof, aber<br />
auch in der freien Landschaft. Es ist ein großer bis 7 m hoher Strauch<br />
oder Baum mit dichtbelaubter Krone <strong>und</strong> flacher Bewurzelung. Die Art<br />
liebt nahrhaften, lockeren <strong>und</strong> feuchten Boden mit guter Wasserführung<br />
<strong>und</strong> sonnigen Lagen. Nasskaltes Wetter zur Blütezeit führt zum Verrieseln<br />
der Früchte. Die dicken fleischigen Wurzeln sind bei der Pflanzung<br />
schonend zu behandeln. Kräftige Düngung mit Kompost oder verrottetem<br />
Mist ist gut nach der Blüte.<br />
Die kleinen Blüten sind weiß bis gelblichweiß <strong>und</strong> stark duftend <strong>und</strong><br />
stehen in dichtblütigen, schirmförmigen Trugdolden. Blütezeit Mai bis<br />
Juli. Fruchtstand mit purpur – violetten Stielen überhängend, die Früchte<br />
sind glänzend schwarzviolett mit blutrotem Saft. Die Beeren reifen <strong>im</strong><br />
August bis September.<br />
Die Ernte beginnt, wenn fast alle Beeren blau-schwarz sind. Zu späte<br />
Ernte führt zu geringem Säuregehalt <strong>und</strong> fadem Geschmack. Hol<strong>und</strong>erbeeren<br />
dienen hauptsächlich zur Herstellung von aromatischen Säften,<br />
Sirup, Gelee <strong>und</strong> Konfitüre. Heiß getrunkener, leicht mit Wasser verdünnter<br />
<strong>und</strong> gesüßter Hol<strong>und</strong>ersaft ist ein bewährtes Mittel gegen Erkältungskrankheiten.<br />
Aus den Blüten stellt man Tee, Hol<strong>und</strong>ersekt <strong>und</strong> die<br />
berühmten Hol<strong>und</strong>erküchlein her.<br />
Der Hol<strong>und</strong>er war früher auch ein Färbemittel für Haare, Stoffe, Leder<br />
<strong>und</strong> Rotwein. Auch heute wird in der Lebensmittelindusdrie Hol<strong>und</strong>er<br />
zum färben von Süßigkeiten <strong>und</strong> Molkereiprodukten verwendet.<br />
Der Genuss der rohen Früchte kann je nach Menge zu Übelkeit <strong>und</strong><br />
Durchfall führen. Gekochte <strong>und</strong> verarbeitete Früchte sind besser verträglich.<br />
Der Holler ist eine in Mitteleuropa he<strong>im</strong>ische <strong>und</strong> seit langem kultivierte<br />
Pflanze von starker Ausschlagfähigkeit. Bei den Germanen war der<br />
Holderbusch der Sitz der Göttin Holder (Frau Holle), die das Leben der<br />
Pflanzen <strong>und</strong> Tiere beschützte. Man pflanzte den Hol<strong>und</strong>er oft zum<br />
Schutz gegen böse Geister <strong>und</strong> gegen Blitzeinschlag als Hausbaum<br />
auch noch in späterer Zeit.
Eberesche, Vogelbeere (Sorbus aucuparia)<br />
Die Eberesche ist ein sommergrüner Laubbaum von ungefähr 5 – 15 m<br />
Wuchshöhe. Sie ist ein lichtliebendes Gehölz auf trockenen oder mäßig<br />
feuchten, meist nährstoffreichen Lehm- oder Steinböden, aber auch auf<br />
Sandböden. Pionierart. Eine Düngung ist überflüssig, die Wurzeln leben<br />
in einer Symbiose mit Mykorrhiza – Pilzen, die bei der Nährstoffaufnahme<br />
helfen.<br />
Die Blüten sind cremeweiß, zahlreich in flach ausgebreiteten Schirmrispen.<br />
Blütezeit Juni bis Juli. Apfelfrüchte etwa 6 – 8 mm dick, zur Reifezeit<br />
hellrot; essbar, aber bitter.<br />
1810 wurde <strong>im</strong> Altvatergebirge (Nordmähren) eine Mutante ohne Bitterstoff<br />
entdeckt, vermehrt <strong>und</strong> von dort aus über ganz Mitteleuropa verbreitet.<br />
Die scharlachroten, halbreif orangeroten, apfelförmigen Früchte<br />
haben einige feine, gelbe Punkte. Sie reifen <strong>im</strong> August – September.<br />
Die Früchte der Edeleberesche sind herbsäuerlich <strong>und</strong> beliebt bei vielen<br />
Vogelarten. Die Vögel ziehen ebenfalls die „süßen“ Früchte den<br />
bitteren der Art vor. Die Früchte sind neben denen der Schwarzen Johannisbeere<br />
das an Vitamin C reichste he<strong>im</strong>ische Obst.<br />
Im Garten werden in der Regel Einzelbäume gepflanzt, die mindestens<br />
5 m vom nächsten Gehölz entfernt stehen sollten, da sich ältere Kronen<br />
spreizen <strong>und</strong> Platz brauchen. Bei der Ernte schneidet man die Stiele<br />
der Fruchtdolden mit der Baumschere durch, wenn nötig mit Stangenscheren,<br />
da sie oft schwer zu erreichen sind. Ende August sind die<br />
noch nicht vollreifen Früchte besonders reich an Vitamin C <strong>und</strong> Fruchtsäuren,<br />
haben aber noch wenig Zucker <strong>und</strong> Aroma. Deshalb ist die<br />
Ernte Mitte September in der Regel vorzuziehen. Sie sollte aber nicht<br />
zu spät erfolgen, sonst werden die Früchte <strong>im</strong><br />
Geschmack fad, außerdem kommt es<br />
zunehmend zu Verlusten durch Pilzbefall an<br />
Einzelfrüchten, die ausgelesen werden<br />
müssen.<br />
Die Wildform enthält den Bitterstoff<br />
Parasorbinsäure, diese verursacht Durchfall<br />
<strong>und</strong> Erbrechen, wenn man viele Beeren roh<br />
verzehrt, er wird durch Hitze zerstört.<br />
Deutsche Mispel (Mespilus germanica)<br />
Die Mispel ist ein sommergrüner Strauch oder Baum von 4 – 6 m Höhe,<br />
selten auch bis 10 m hoch. Die Krone ist meist sehr breit <strong>und</strong> niedrig,<br />
mit wenigen sehr kräftigen Ästen. Am Besten kommen Mispeln als Solitärgehölz<br />
zur Geltung. Warme windgeschützte Lagen <strong>und</strong> kalkhaltige<br />
Lehmböden werden bevorzugt. Mispeln wachsen aber auch noch auf<br />
ungünstigeren Böden <strong>und</strong> akzeptieren sogar Halbschatten. Extreme<br />
Hitze <strong>und</strong> anhaltende Trockenheit vertragen sie besser als die meisten<br />
Obstgehölze. Schädlinge spielen praktisch keine Rolle.<br />
Die Mispel stammt aus Südosteuropa <strong>und</strong> ist vor allem <strong>im</strong> Schwarzmeergebiet<br />
als Wildpflanze ziemlich häufig. Früher war sie bei uns so<br />
häufig angepflanzt bzw. verwildert, dass Carl von Linnè glaubte, sie sei<br />
hier he<strong>im</strong>isch, <strong>und</strong> ihr den Namen Mespilus germanica gab.<br />
Spät <strong>im</strong> Mai erscheinen die einzelnstehenden Blüten. Sie sind weißlich,<br />
duftlos <strong>und</strong> sehr dekorativ. Späte Blüte <strong>und</strong> Selbstbefruchtung sind Gewähr<br />
für regelmäßige Erträge. Geerntet wird Anfang November. Die<br />
überwiegend kugeligen Früchte mit leicht rauer Schale färben sich von<br />
Grün nach Braun. Das zunächst dunkelgrüne Fruchtfleisch wird roh erst<br />
genießbar, wenn es durch Frost oder mehrwöchige Lagerung nach der<br />
Ernte teigig geworden ist. Der herbe Geschmack verliert sich, <strong>und</strong> es<br />
bildet sich das eigenwillige, süßliche Aroma mit leichter Säure. Meist<br />
dienen Mispeln zu Gelee- <strong>und</strong> Konfitürenherstellung – vielfach zusammen<br />
mit anderen Früchten. Lagern einschichtig mit Stiel nach oben.<br />
Bei der Pflanzung ist ein Standraum von 9-25 m² vorzusehen.
Sie haben die Wahl. Schlehe oder Felsenbirne, Hasel oder<br />
Hol<strong>und</strong>er. Blättern sie unsere Broschüre durch <strong>und</strong> lernen sie 9<br />
verschiedene <strong>Wildobst</strong>sträucher kennen. Erfahren Sie etwas über<br />
die Verwendung der Früchte in Küche <strong>und</strong> Keller <strong>und</strong> suchen Sie<br />
sich den für Sie <strong>und</strong> Ihren Garten passernden Strauch oder Baum<br />
aus. Haben Sie mal keine Zeit für die Ernte wird sich die Tierwelt<br />
der Früchte dankbar annehmen.<br />
Bestellen können Bürger aus Reichelshe<strong>im</strong>, Fränkisch-Crumbach,<br />
Brensbach, Brombachtal, <strong>und</strong> Lindenfels. Ausgegeben werden die<br />
Pflanzen <strong>und</strong> Sämereien <strong>im</strong> Herbst.<br />
Das Bestellformular befindet sich auf der vorletzten Seite. Schicken<br />
Sie Ihre Bestellung an die Umweltberatung des Abwasserverbandes<br />
Obere Gersprenz. Die Adresse finden Sie auf der Rückseite<br />
unter Impressum.<br />
Wald – Haselnuss ( Corylus avellana)<br />
Die Haselnuss ist ein sommergrüner, ausladender 1 – 5 m hoher mehrstämmiger<br />
Strauch oder kleiner Baum mit meist buschförmiger Krone.<br />
Männliche Blüten in länglich – walzenförmigen Kätzchen angeordnet.<br />
Kätzchen bilden sich bereits <strong>im</strong> Herbst an vorjährigen Zweigen <strong>und</strong><br />
blühen erst <strong>im</strong> zeitigen Frühjahr, in milden Wintern sogar schon <strong>im</strong> Januar.<br />
Weibliche Kätzchen unscheinbar, braun eiförmig, nur die roten<br />
Narben ragen heraus. Frucht eine Nuss mit einem großen essbaren<br />
Samen. Blütezeit von Januar bis April, je nach Lage.<br />
Die Kultur der Haselnusssträucher ist schon uralt, so erwähnen fast alle<br />
alten Kulturvölker des Abendlandes diesen Strauch. Bereits in der<br />
Steinzeit waren Haselnüsse als haltbare, fettreiche Nahrungsergänzung<br />
geschätzt. Zweige der Haselnuss spielten auch <strong>im</strong> Aberglauben eine<br />
bedeutende Rolle als Fruchtbarkeitszweig, Wünschelrute oder als<br />
Schutz gegen Blitzschlag. Gebündelt nutzte man ihre Zweige zum<br />
Dachdecken.<br />
Heute werden die wärmeliebenden Haselsträucher vor allem <strong>im</strong> Mittelmeerraum<br />
(Italien, Türkei) in<br />
zahlreichen Sorten kultiviert. Das aus<br />
den Nüssen gewonnene Öl wird als<br />
Speiseöl oder zur Farbenherstellung<br />
verwendet.<br />
Bestellformular<br />
Anzahl <strong>Wildobst</strong> Preis<br />
Schlehe 4,30€<br />
Felsenbirne 6,50€<br />
Hasel 4,70€<br />
Hol<strong>und</strong>er 5,30€<br />
H<strong>und</strong>srose 3,30€<br />
Kornelkirsche 6,70€<br />
weiblich<br />
Sanddorn männlich 7,50€<br />
Mispel Büsche /Container 35.-€<br />
Eberesche Heister 26.-€<br />
Mehrjährige<br />
Saatgutmischung:<br />
„Blühende Landschaft“<br />
Beschreibung siehe Rückseite<br />
4,- € / 10 m²<br />
Mit der obigen Bestellung beteilige ich mich an der Sammelbestellung<br />
der <strong>Wildobst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Beerensträucher</strong> <strong>Verkaufsaktion</strong> der Umweltberatung<br />
des Abwasserverbandes Obere Gersprenz. Die anfallenden<br />
Kosten werden von mir bei Abholung der Pflanzen ( ca. Anfang November<br />
) in bar bezahlt.<br />
Name: ……………………………………………<br />
Straße: ……………………………………………<br />
Wohnort: ……………………………………………<br />
Unterschrift: ……………………………………………<br />
Telefon:……………………………………………………….…...
Mehrjährige Saatgutmischung „Blühende Landschaft“<br />
- regional geerntet schützt diese Mischung den natürlichen Artenpool<br />
Die Mischung enthält mehr als 50 einhe<strong>im</strong>ische Wildpflanzen <strong>und</strong><br />
blühende Kulturarten,<br />
- sie ist optisch attraktiv, blüht lang anhaltend,<br />
- ist wichtig für Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlinge,<br />
- eine Pflege ist nicht unbedingt erforderlich, es kann aber <strong>im</strong> Früh<br />
jahr ein Schnitt vorgenommen werden<br />
Aussaat: April/Mai<br />
Die Mischung enthält z. B. folgende Arten: Klatschmohn, Margerite,<br />
Wilde Möhre, Wiesen-Flockenbl<strong>im</strong>e, Kornblume, Pastinake, Wiesen-<br />
Salbei, Sonnenblume, Buchweizen, Lein, Borretsch, Esparsette<br />
Impressum:<br />
Umweltberatung des<br />
Abwasserverbandes Obere Gersprenz<br />
Ezyer Straße 5<br />
64395 Brensbach<br />
Tel.: 06161-80934<br />
Unser Büro ist vormittags erreichbar.<br />
<strong>Wildobst</strong>- <strong>und</strong> <strong>Beerensträucher</strong>-<br />
<strong>Verkaufsaktion</strong> <strong>im</strong> <strong>Gersprenztal</strong><br />
- eine Aktion der Umweltberatung<br />
des Abwasserverbandes<br />
Obere Gersprenz.