FSC - für Mensch, Wald und Natur
FSC - für Mensch, Wald und Natur
FSC - für Mensch, Wald und Natur
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Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
<strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong><br />
Nutzung <strong>und</strong> Zertifizierung von Wäldern -<br />
Materialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen
Impressum<br />
Herausgegeben von der<br />
<strong>FSC</strong> Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Postfach 5810 · 19026 Freiburg · Germany<br />
E-Mail: info@fsc-deutschland.de<br />
Texte: Erika Müller, Sabrina Müller,<br />
Frank Ackermann<br />
Layout: Volker Maas<br />
Bilder: Istock, Fair Deal Trading Ltd,<br />
<strong>FSC</strong> International, <strong>FSC</strong> Deutschland,<br />
Patrick Begby, Vanessa Falke (<strong>Natur</strong>erlebnispädagogin),<br />
Eric Goethals,<br />
Ruben Gomes, Josef Moser,<br />
Kristin Vollmar<br />
Baumzeichnungen: Astrid Schilling<br />
Bezug: Die Bildungsmaterialien<br />
können von der Internetseite<br />
www.fsc-deutschland.de/wald<strong>und</strong>schule<br />
heruntergeladen werden.<br />
Stand: 2010, 1. Auflage<br />
Vorwort<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Holz begegnet uns alltäglich, z.B. in Form von Büchern oder Gartenstühlen.<br />
Was aber hat mein Gartenstuhl mit der <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
in Indonesien zu tun? Oder mit dem <strong>Wald</strong> in meiner<br />
Stadt? Welche Geschichten stecken hinter den Holzprodukten?<br />
Wie kann ich prüfen, dass der <strong>Wald</strong> verantwortungsvoll bewirtschaftet<br />
wird?<br />
“<strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>” bietet Antworten <strong>und</strong> Anregungen<br />
<strong>für</strong> den Unterricht in Schule <strong>und</strong> <strong>Wald</strong> zum Thema <strong>Wald</strong>zertifizierung<br />
<strong>und</strong> nachhaltige <strong>Wald</strong>wirtschaft mit speziellem<br />
Fokus auf das Zertifizierungssystem des Forest Stewardship<br />
Council (<strong>FSC</strong>).<br />
Die Schüler-/Innen können in die Rolle eines <strong>Wald</strong>prüfers schlüpfen<br />
<strong>und</strong> mit Hilfe einfacher Checklisten vor Ort im <strong>Wald</strong> kontrollieren,<br />
ob dieser das <strong>FSC</strong>-Zertifikat verdienen würde.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> |
<strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>,<br />
<strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong><br />
Nutzung <strong>und</strong> Zertifizierung von Wäldern -<br />
Materialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen<br />
Inhalt<br />
1 Bildungsmaterialien <strong>für</strong> einen nachhaltigen Umgang<br />
mit unseren Wäldern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4<br />
2 <strong>FSC</strong> im Unterricht<br />
Vorschläge <strong>für</strong> die Unterrichtsgestaltung<br />
<strong>und</strong> Kopiervorlagen<br />
(Arbeitsblätter <strong>für</strong> SchülerInnen - Lektion 1 bis 3) . . . . . . . . .5<br />
3 <strong>FSC</strong> im <strong>Wald</strong><br />
Vorschläge <strong>für</strong> die Gestaltung der <strong>Wald</strong>führung<br />
<strong>und</strong> Kopiervorlagen<br />
(Arbeitsblätter <strong>für</strong> Schülergruppen - Gruppe 1 bis 3) . . . . . .9<br />
4 Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />
Informationen <strong>für</strong> LehrerInnen <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogInnen . . .17<br />
5 Glossar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21<br />
6 Tipps zum Lesen <strong>und</strong> Surfen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | 3
1 Bildungsmaterialien<br />
Nachhaltigkeit<br />
Das Prinzip der Nachhaltigkeit wurde in Deutschland<br />
erf<strong>und</strong>en – von der Forstwirtschaft! Der<br />
sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von<br />
Carlowitz sprach im Jahr 1713 erstmals von der<br />
Notwendigkeit, dass bei der Forstwirtschaft eine<br />
nachhaltige Nutzung der Wälder gewährleistet sein<br />
muss. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Sinne,<br />
dass nur so viel Holz entnommen werden darf, wie<br />
nachwächst.<br />
Heute, nach fast 300 Jahren ist das Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit aktueller <strong>und</strong> umfassender denn je.<br />
Wir leben in einer Gesellschaft, die von Globalisierung<br />
<strong>und</strong> einer zunehmenden <strong>Natur</strong>entfremdung<br />
geprägt ist. Hinzu kommt, dass es kaum ein Bewusstsein<br />
über die Endlichkeit von Ressourcen<br />
gibt. Zum Beispiel werden sauberes Wasser, leistungsfähige<br />
Böden, Erdöl, Erdgas oder Holz den<br />
kommenden Generationen nur dann zur Verfügung<br />
stehen, wenn wir mit diesen Ressourcen schon<br />
heute bewusst <strong>und</strong> nachhaltig umgehen.<br />
<strong>FSC</strong> in der Schule<br />
Ein bewusster Umgang mit der <strong>Natur</strong> setzt einerseits<br />
das Wissen von Fakten, Zusammenhängen<br />
<strong>und</strong> Wechselbeziehungen, aber andererseits auch<br />
ein gewisses Maß an Verantwortungsgefühl voraus.<br />
„<strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>“ möchte durch<br />
die praxisorientierte Vermittlung der Fakten das<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> einen nachhaltigen Umgang mit<br />
der Ressource Holz schärfen <strong>und</strong> bei den Jugendlichen<br />
das Interesse am <strong>Wald</strong> wecken.<br />
Mit den vorliegenden Materialien <strong>für</strong> die 8. bis 10.<br />
Klasse im Biologie-, Erdk<strong>und</strong>e-, Politik-, Deutsch-<br />
<strong>und</strong> fächerübergreifenden Unterricht sollen die<br />
SchülerInnen die Bedeutung des <strong>Wald</strong>es als wichtigen<br />
Rohstofflieferant, Kohlenstoffsenke <strong>und</strong> Lebensraum<br />
vieler Pflanzen <strong>und</strong> Tiere, die Funktion<br />
von <strong>Wald</strong>zertifizierung sowie die Gr<strong>und</strong>lagen einer<br />
naturnahen <strong>und</strong> sozial verantwortlichen <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
kennen lernen <strong>und</strong> verstehen.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
<strong>für</strong> einen nachhaltigen Umgang mit unseren Wäldern<br />
Die Unterrichtseinheit gliedert sich in einen theoretischen<br />
Teil „<strong>FSC</strong> im Unterricht“ <strong>und</strong> einen praktischen<br />
Teil „<strong>FSC</strong> im <strong>Wald</strong>“.<br />
„<strong>FSC</strong> im Unterricht“ gibt einen ersten Überblick<br />
über das Thema Zertifizierung von Wäldern <strong>und</strong><br />
vermittelt den SchülerInnen die Kenntnis darüber,<br />
warum ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren<br />
Wäldern notwendig ist. Die Unterrichtsmaterialien<br />
orientieren sich an den Bildungsstandards<br />
der B<strong>und</strong>esländer <strong>und</strong> den darin beschriebenen<br />
Inhalten <strong>und</strong> Kompetenzen. Diese Materialien können<br />
zur Vor- <strong>und</strong> Nachbereitung einer <strong>Wald</strong>führung<br />
eingesetzt werden.<br />
„<strong>FSC</strong> im <strong>Wald</strong>“ ist als Aktionsvorschlag <strong>für</strong> eine<br />
<strong>Wald</strong>führung konzipiert. Hier übernehmen die Jugendlichen<br />
die Aufgabe eines Zertifizierers <strong>und</strong><br />
prüfen den <strong>Wald</strong> anhand einer Checkliste auf <strong>FSC</strong>-<br />
Tauglichkeit. Der Aufbau der Materialien orientiert<br />
sich an den drei Säulen der Nachhaltigkeit – Ökologie,<br />
Ökonomie <strong>und</strong> Soziales. Diese drei Säulen finden<br />
sich auch in den <strong>Wald</strong>zertifizierungsstandards<br />
des <strong>FSC</strong> wieder. Die Bedeutung jeder Säule <strong>für</strong> die<br />
<strong>Wald</strong>bewirtschaftung wird bei den Aktivitäten im<br />
<strong>Wald</strong> vertieft.<br />
Die beiden Module können in Kombination oder<br />
einzeln durchgeführt werden.<br />
Ziele<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Die SchülerInnen erkennen die Bedeutung von<br />
Wäldern.<br />
Sie erfassen das Prinzip der Nachhaltigkeit in<br />
der <strong>Natur</strong> <strong>und</strong> verstehen damit die Problematik<br />
<strong>und</strong> Begrenztheit der Ressource <strong>Wald</strong>.<br />
Sie kennen die Kriterien der <strong>Wald</strong>zertifizierung.<br />
Die SchülerInnen sind in der Lage an einem<br />
ausgewählten Beispiel die Problematik der<br />
menschlichen Nutzung von Wäldern weltweit zu<br />
analysieren.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | 4
Fächer:<br />
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2 <strong>FSC</strong> im Unterricht<br />
Checkliste <strong>für</strong> LehrerInnen<br />
Biologie<br />
Erdk<strong>und</strong>e<br />
Deutsch<br />
Politik<br />
fächerübergreifender Unterricht<br />
Stufe: 8. bis 10. Klasse<br />
Dauer: 2 Doppelst<strong>und</strong>en<br />
(Eine Vertiefung der Einheit ist möglich)<br />
Inhalte:<br />
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Ökosystem <strong>Wald</strong><br />
Schutz von Ökosystemen<br />
Beeinflussung von Lebensräumen<br />
durch den <strong>Mensch</strong>en<br />
weltweite Bedrohung <strong>und</strong><br />
Zerstörung der Wälder<br />
ethische Maßstäbe<br />
<strong>und</strong> verantwortliches Handeln<br />
nachhaltiger Umweltschutz<br />
als globale Aufgabe<br />
Vorwissen:<br />
Die SchülerInnen kennen die Bedeutung des<br />
<strong>Wald</strong>es sowie die verschiedenen Wirtschaftsformen<br />
(Monokultur, Mischkultur). Außerdem<br />
ist ihnen der Nachhaltigkeitsbegriff bekannt.<br />
Kompetenzen:<br />
Die SchülerInnen<br />
Forest Stewardship Council<br />
können den <strong>Wald</strong> mit Hilfe vorgegebener<br />
Kriterien erforschen <strong>und</strong> beurteilen.<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
wissen wie der <strong>Mensch</strong> seine Umwelt nutzt <strong>und</strong><br />
verändert.<br />
begreifen, dass jeder Einzelne durch sein<br />
Handeln zum Erhalt der Umwelt beitragen<br />
kann.<br />
entwickeln ein Bewusstsein da<strong>für</strong>, dass nachhaltiger<br />
Umweltschutz eine wesentliche globale<br />
Aufgabe ist.<br />
sind fähig sich mit Texten auseinander zu<br />
setzen <strong>und</strong> textbezogene sowie weiterführende<br />
Fragen zu beantworten.<br />
können Sachverhalte in größere<br />
Zusammenhänge einordnen, eigene<br />
Standpunkte klar <strong>und</strong> folgerichtig entwickeln<br />
sowie sich mit fremden Sichtweisen <strong>und</strong><br />
Argumentationen sachlich auseinander setzen.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im Unterricht | 5<br />
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1. Doppelst<strong>und</strong>e<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Phase Inhalt Medien Dauer<br />
Einstieg Wälder der Welt<br />
Sie zeigen den SchülerInnen verschiedene <strong>Wald</strong>bilder,<br />
um zu verdeutlichen, dass <strong>Wald</strong> nicht gleich <strong>Wald</strong> ist<br />
<strong>und</strong> dieser je nach örtlicher Gegebenheit <strong>und</strong> Bewirtschaftungsform<br />
unterschiedlich aussehen kann. Die<br />
Bilder finden Sie auf der CD „<strong>FSC</strong> – <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Natur</strong>“ oder im Internet unter www.fsc-deutschland.<br />
de/wald<strong>und</strong>schule.<br />
Problematisierung<br />
Vorschläge <strong>für</strong> die Durchführung<br />
Gesamtdauer: 2 Doppelst<strong>und</strong>en<br />
Situation der Wälder weltweit<br />
Wie schätzen die SchülerInnen anhand der zuvor gezeigten<br />
Bilder die Situation der Wälder ein? Erarbeiten<br />
Sie die Einschätzungen im Lehrer-Schüler-Gespräch<br />
(LSG) <strong>und</strong> notieren Sie die Ergebnisse an der Tafel.<br />
Erarbeitung Wenn <strong>Wald</strong>wirtschaft nicht nachhaltig abläuft...<br />
Vielerorts funktioniert die <strong>Wald</strong>wirtschaft bereits vorbildlich<br />
<strong>und</strong> nachhaltig (v.a. auch in Deutschland). Leider<br />
gibt es aber immer wieder Fälle bei denen der Gewinn<br />
<strong>und</strong> nicht die <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> die <strong>Natur</strong> an erster Stelle<br />
stehen. Die SchülerInnen beschäftigen sich zu dieser<br />
Thematik mit den Fallbeispielen in Lektion 1 <strong>und</strong> lernen<br />
dabei „worst practice Beispiele“ in der <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />
kennen. Dazu bearbeiten die SchülerInnen die Aufgaben<br />
auf den Arbeitsblättern.<br />
Die Ausarbeitung der Arbeitsblätter kann in Einzelarbeit<br />
oder im Gruppenpuzzle erfolgen.<br />
Sicherung Die SchülerInnen präsentieren ihre Ergebnisse aus dem<br />
Quiz “Teste dein Wissen” <strong>und</strong> fertigen ein Wandplakat<br />
(Weltkarte) an. Sie ordnen ihre Fallbeispiele dem Wandplakat<br />
zu. Dazu kann das Fallbeispiel auf die Weltkarte<br />
geklebt werden.<br />
<strong>Wald</strong>bilder 5 - 10 Min<br />
Tafel 10 Min<br />
Weltkarte<br />
Lektion 1<br />
25 - 30 Min<br />
Tafel 45 Min<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im Unterricht | 6
2. Doppelst<strong>und</strong>e<br />
Forest Stewardship Council<br />
Phase Inhalt Medien Dauer<br />
Einstieg Die SchülerInnen wiederholen anhand der Weltkarte in<br />
welchen Regionen der Erde es Probleme bei der Bewirtschaftung<br />
der Wälder gibt.<br />
Problematisierung<br />
Legen Sie dar, dass es notwendig ist, Lösungen <strong>für</strong> diese<br />
Probleme zu finden, damit eine soziale Gerechtigkeit<br />
<strong>und</strong> der Fortbestand der <strong>Natur</strong> gewährleistet sind.<br />
Die SchülerInnen diskutieren im LSG, wie die Situation<br />
<strong>für</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Mensch</strong> in den angesprochenen Regionen<br />
verbessert werden könnte. Sammeln Sie die Ergebnisse<br />
an der Tafel.<br />
Erarbeitung Schluss mit Raubbau <strong>und</strong> Ausbeutung –<br />
Welche Lösungen gibt es?<br />
I. Stellen Sie den SchülerInnen das <strong>FSC</strong>-Siegel vor.<br />
Eine Abbildung des <strong>FSC</strong>-Siegels finden Sie auf der<br />
CD „<strong>FSC</strong> – <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>“ oder im Internet<br />
unter www.fsc-deutschland.de/wald<strong>und</strong>schule.<br />
Geben Sie den SchülerInnen einen kurzen Überblick<br />
über <strong>FSC</strong> (Informationen s. Hintergr<strong>und</strong>wissen). Teilen<br />
Sie den SchülerInnen dazu auch Lektion 2 aus.<br />
II. Teilen Sie die Klasse in Gruppen ein (jeweils 5 bis 6<br />
SchülerInnen). Die Gruppen suchen sich aus Lektion<br />
3 ein Beispiel aus, wie durch <strong>FSC</strong> die Situation vor<br />
Ort verbessert werden konnte. Die SchülerInnen<br />
erarbeiten eine Präsentation zu ihrem Beispiel <strong>und</strong><br />
tragen diese vor der Klasse vor. Die SchülerInnen<br />
können ihre Modellregion zum Beispiel auch in Form<br />
eines Rollenspiels oder Radiointerviews vorstellen.<br />
Sicherung Zum Abschluss greifen Sie noch einmal die „10 grünen<br />
<strong>FSC</strong>-Regeln“ auf <strong>und</strong> wiederholen mit den SchülerInnen,<br />
welche Regeln in ihren Modellregionen umgesetzt<br />
wurden.<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Weltkarte 5 - 10 Min<br />
Tafel 15 - 20 Min<br />
Abbildung<br />
<strong>FSC</strong>-Siegel<br />
Lektion 2<br />
10 Min<br />
Lektion 3 45 Min<br />
Lektion 2 10 Min<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im Unterricht | 7
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Ideen zur Vertiefung<br />
Baumarkt-Check<br />
Teilen Sie die Klasse in Gruppen ein <strong>und</strong><br />
stellen Sie folgende Wochenaufgabe: Die<br />
SchülerInnen gehen in verschiedene Geschäfte<br />
(z.B. Baumarkt, Schreibwarenladen, Kaufhaus)<br />
<strong>und</strong> führen dort einen „<strong>FSC</strong>-Check“ durch. Die<br />
SchülerInnen notieren sich, ob <strong>FSC</strong>-Artikel<br />
verkauft werden <strong>und</strong> wenn ja welche. Zusätzlich<br />
können sie die Verkäufer auf ihr <strong>FSC</strong>-Wissen<br />
testen (Weiß der Verkäufer, was <strong>FSC</strong> bedeutet?<br />
Wie gut kann der Verkäufer die K<strong>und</strong>en zum<br />
Thema <strong>FSC</strong> beraten?).<br />
Die SchülerInnen erstellen <strong>FSC</strong>-Plakate auf<br />
denen erklärt wird, was <strong>FSC</strong> bedeutet <strong>und</strong><br />
wie man als K<strong>und</strong>e <strong>FSC</strong>-bewusst einkaufen<br />
kann. Nach Rücksprache mit dem Baumarkt<br />
/ Schreibwarenladen / Kaufhaus können die<br />
Plakate dort oder im Schulgebäude aufgehängt<br />
werden.<br />
<strong>FSC</strong>-Faltblatt<br />
Die SchülerInnen entwickeln in Gruppenarbeit<br />
ein <strong>FSC</strong>-Faltblatt. Das Faltblatt sollte eine<br />
DIN-A4-Seite umfassen, die wichtigsten<br />
Informationen wiedergeben <strong>und</strong> leicht verständlich<br />
sein. Gegebenenfalls können verschiedene<br />
Zielgruppen ausgegeben werden (z.B. Faltblatt<br />
<strong>für</strong> die Eltern, <strong>für</strong> MitschülerInnen, <strong>für</strong> das<br />
Personal im Baumarkt).<br />
<strong>FSC</strong> in der Zeitung<br />
Die SchülerInnen schreiben einen<br />
Zeitungsartikel zum Thema <strong>FSC</strong>. Teilen Sie<br />
dazu die Klasse in zwei Gruppen <strong>und</strong> lassen<br />
Sie von einer Gruppe einen Artikel <strong>für</strong> eine<br />
Boulevardzeitung schreiben <strong>und</strong> von der anderen<br />
Gruppe einen Artikel <strong>für</strong> eine Abonnentenzeitung.<br />
Die Artikel sollten maximal eine<br />
DIN-A4-Seite lang sein.<br />
Hilfe <strong>für</strong> den <strong>Wald</strong><br />
Teilen Sie die Klasse in Gruppen ein (jeweils<br />
5 bis 6 SchülerInnen) <strong>und</strong> weisen Sie jeder<br />
Gruppe eine Region aus Lektion 1 zu. Die<br />
SchülerInnen schlüpfen in die Rolle eines<br />
Forstberaters, der in diese Region reist <strong>und</strong><br />
unter Berücksichtigung der „10 grünen <strong>FSC</strong>-<br />
Regeln“ einen Lösungsplan <strong>für</strong> die Holzindustrie<br />
<strong>und</strong> die lokale Bevölkerung erarbeitet. Die<br />
SchülerInnen stellen Lösungsmöglichkeiten <strong>für</strong><br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
die Probleme vor Ort zusammen <strong>und</strong> halten ihre<br />
Ergebnisse in einer schriftlichen Vereinbarung<br />
zwischen Holzindustrie <strong>und</strong> lokaler Bevölkerung<br />
fest (max. eine Seite). Die Gruppen stellen ihre<br />
Ergebnisse vor.<br />
„Check your Home“<br />
Die SchülerInnen erstellen eine Liste von<br />
Holzprodukten, die sie bei sich Zuhause finden.<br />
Dabei nehmen sie alles genau unter die<br />
Lupe: Vom Schulheft, über Gartenmöbel <strong>und</strong><br />
Kleiderbügel bis hin zur Fahrkarte.<br />
Produkt <strong>FSC</strong>-zertifiziert?<br />
Ja Nein<br />
Schreibtisch X<br />
Zeichenblock X<br />
Fahrkarte X<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im Unterricht | 8<br />
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...<br />
Schauen <strong>und</strong> Lernen -<br />
Filme zum Thema <strong>Wald</strong>zerstörung<br />
Im Internet sind verschiedene Kurzfilme<br />
zum Thema <strong>Wald</strong>zerstörung <strong>und</strong> nachhaltige<br />
<strong>Wald</strong>bewirtschaftung verfügbar, die im<br />
Unterricht gezeigt werden können:<br />
Film über die Folgen des illegalen<br />
Holzeinschlags <strong>für</strong> ein Dorf in Indonesien<br />
„The Story of Bukit Lawang“ (in englischer<br />
Sprache): http://vimeo.com/6249255<br />
Greenpeace Kampagne gegen<br />
Palmölplantagen:<br />
www.youtube.com/watch?v=odI7pQFyjso<br />
Angriff auf das grüne Herz Afrikas –<br />
Zerstörung des afrikanischen Regenwalds:<br />
www.youtube.com/<br />
watch?v=yC6JllMXezw&feature=relatedb<br />
The Knasaimos People in West Papua:<br />
Auswirkungen illegaler Abholzung auf ein Dorf<br />
in Indonesien (in englischer Sprache):<br />
http://vimeo.com/6247627
Die Wälder der Welt unter der Lupe<br />
Fallbeispiele<br />
I. Illegaler Holzeinschlag<br />
bedroht Wälder weltweit<br />
Was haben das brasilianische Amazonasgebiet, Indonesien<br />
<strong>und</strong> der Osten Russlands gemeinsam? 50 bis 80 Prozent des<br />
geernteten Holzes in diesen Ländern stammt aus illegalen<br />
Quellen. Dabei werden nicht nur nationale <strong>und</strong> internationale<br />
Gesetze missachtet, sondern auch ganze <strong>Wald</strong>flächen<br />
völlig kahl geschlagen <strong>und</strong> damit die Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt<br />
auf diesen Flächen vernichtet. Von der illegalen Holznutzung<br />
profitieren nur wenige <strong>und</strong> die lokale Bevölkerung bleibt<br />
mit den negativen Folgen alleine zurück. Die <strong>Mensch</strong>en vor<br />
Ort verlieren ihre Lebensgr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> auch die Volkswirtschaft<br />
dieser Länder erleidet massive finanzielle Verluste. Da<br />
die illegale Ware zu Dumpingpreisen auf den Markt geworfen<br />
wird, sinkt der Holzpreis weltweit <strong>und</strong> die <strong>Wald</strong>besitzer<br />
<strong>und</strong> Forstunternehmen, die nachhaltig arbeiten <strong>und</strong> die<br />
Gesetze nicht missachten, sind einem unfairen Wettbewerb<br />
ausgesetzt.<br />
III. Ein hart umkämpfter Etappensieg<br />
In den siebziger Jahren wurden die Tupinikim-<br />
<strong>und</strong> Guarani-Indianer in Brasilien von einem Zellstoffkonzern<br />
von ihrem Land vertrieben. Der Konzern<br />
legte auf der Fläche Eukalyptus-Plantagen an,<br />
um Zellstoff <strong>für</strong> Hygieneartikel <strong>und</strong> Papier zu gewinnen.<br />
Die Indianer verloren nicht nur ihre Heimat,<br />
sondern auch ihre Lebensgr<strong>und</strong>lage. Jahrzehntelang<br />
kämpften sie unerbittlich <strong>für</strong> die Rückgabe<br />
ihres Landes <strong>und</strong> ließen sich weder von Rückschlägen<br />
noch durch den Einsatz von Gewalt von ihrem<br />
Anliegen abbringen. Jetzt haben die Indianer endlich<br />
Recht bekommen. Der Zellstoff-Konzern muss<br />
11.009 Hektar Land an die Indianer zurückgeben.<br />
Bleibt noch zu klären, welche Entschädigung die<br />
lokale Bevölkerung <strong>für</strong> die Eukalyptusbäume erhält,<br />
die nun auf der Fläche stehen <strong>und</strong> nicht einmal annähernd<br />
den <strong>Natur</strong>wald ersetzen, der noch vor ein<br />
paar Jahrzehnten an gleicher Stelle zahlreiche Tier-<br />
<strong>und</strong> Pflanzenarten beheimatet hat.<br />
II. Sami gegen <strong>Wald</strong>besitzer –<br />
Lektion 1<br />
Die Wälder der Welt unter der Lupe<br />
Wem gehören die Wälder im hohen Norden?<br />
Die Sami im Norden Schwedens leben traditionell von der Rentierzucht.<br />
Seit vielen Generationen treiben sie ihre Rentierherden durch<br />
die Wälder Lapplands <strong>und</strong> machen Gebrauch vom jahrh<strong>und</strong>ertealten<br />
„Gewohnheitsrecht“. Dieses erlaubt ihnen, die Tiere auch auf fremdem<br />
Gr<strong>und</strong> <strong>und</strong> Boden weiden zu lassen. Doch damit soll jetzt Schluss sein.<br />
Die schwedischen Privatwaldbesitzer wollen vor Gericht durchsetzen,<br />
dass die Rentierherden nicht mehr in ihren Wäldern weiden dürfen.<br />
Für die Sami wäre das eine Katastrophe, denn durch die Landrechtskonflikte<br />
steht ihre traditionelle Lebensweise vor dem Aus.<br />
IV. Traumjob <strong>Wald</strong>arbeiter?<br />
<strong>Wald</strong>arbeit gehört zu den gefährlichsten Berufen. Die Arbeit im <strong>Wald</strong><br />
mit schweren Maschinen, Kettensägen <strong>und</strong> Bäumen birgt zahlreiche<br />
(Ges<strong>und</strong>heits-)Risiken. In vielen tropischen Ländern werden Arbeiter<br />
im <strong>Wald</strong> eingesetzt, die keine richtige Berufsausbildung haben. Viele<br />
werden zu Billiglöhnen <strong>und</strong> ohne feste Verträge – meist von ausländischen<br />
Großunternehmen – beschäftigt. Sie arbeiten ohne ausreichende<br />
Schutzausrüstung <strong>und</strong> haben oft auch keine Ges<strong>und</strong>heitsversorgung.<br />
Meistens hausen die <strong>Wald</strong>arbeiter monatelang in Zelten im <strong>Wald</strong>,<br />
weil ihnen ihr Arbeitgeber keine Übernachtungsmöglichkeiten bietet.<br />
Wenn ein Arbeitsunfall passiert, sind die Arbeiter zumeist nicht versichert<br />
<strong>und</strong> erhalten auch keine Entschädigung. In den meisten Fällen<br />
können sich die <strong>Wald</strong>arbeiter nicht gegen die ungerechte Behandlung<br />
wehren, da es keinen Betriebsrat oder Gewerkschaften gibt, die sich <strong>für</strong><br />
ihre Rechte einsetzen würden. Wer sich beschwert, verliert seinen Job.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Lektion | Lektion 1 - 1 S. | 1
V. Wie Müsliriegel & Co den Regenwald zerstören<br />
Der Shooting-Star unter den Kulturpflanzen in tropischen Regionen wie zum<br />
Beispiel auf Borneo ist die Ölpalme. Keine andere Pflanze liefert mehr Fett als<br />
sie. Kein W<strong>und</strong>er also, dass die Ölpalme auf riesigen Flächen angebaut wird<br />
<strong>und</strong> immer mehr Unternehmen an dem lukrativen Geschäft teil haben wollen.<br />
Der Anbau der Ölpalme erfolgt allerdings auf Kosten der bestehenden Regenwälder.<br />
Für den Anbau von Ölpalmenplantagen werden <strong>Natur</strong>wälder gerodet<br />
<strong>und</strong> die lokale Bevölkerung vertrieben. Der größte Abnehmer <strong>für</strong> Palmöl ist<br />
übrigens die Lebensmittelindustrie. Palmöl wird in Margarine, Chips, Müsliriegeln,<br />
Fertiggerichten <strong>und</strong> vielen anderen Produkten verarbeitet.<br />
Entwicklung der <strong>Wald</strong>flächen (grün) auf Borneo seit 1950<br />
<strong>und</strong> eine Prognose bis 2020 (Quelle: UNEP)<br />
VII. Ein Paradies wird bedroht<br />
Die Regenwälder Tasmaniens sind einzigartig<br />
auf der Welt. Hier wachsen die höchsten Laubbäume<br />
der Erde, wie zum Beispiel die Tasmanische<br />
Eiche, die bis zu 100 Meter hoch werden<br />
kann. Viele dieser Baumarten kommen nur in<br />
Tasmanien vor <strong>und</strong> beherbergen eine Vielzahl an<br />
seltenen <strong>und</strong> einzigartigen Tierarten. Außerdem<br />
können diese ursprünglichen Wälder mehr Kohlenstoff<br />
binden als die meisten anderen Wälder<br />
der Erde. Superlative anderer Art haben die Wälder<br />
Tasmaniens der Holzindustrie zu verdanken:<br />
Riesige <strong>Wald</strong>gebiete werden kahl geschlagen<br />
<strong>und</strong> in Kiefern- oder Eukalyptus-Monokulturen<br />
umgewandelt. Damit die neu gepflanzten Baumkulturen<br />
gut anwachsen können <strong>und</strong> die frischen<br />
Triebe nicht verbissen werden, werden Opossums<br />
<strong>und</strong> Kängurus in großer Zahl vergiftet.<br />
Lektion 1<br />
Die Wälder der Welt unter der Lupe<br />
VI. Fünf vor Zwölf<br />
im Great Bear Rainforest<br />
Mit der Abholzung der Küstenregenwälder<br />
im Westen Kanadas droht ein einzigartiges<br />
Ökosystem <strong>für</strong> immer zu verschwinden. Fast<br />
die Hälfte der Küstenregenwälder wurde bereits<br />
abgeholzt <strong>und</strong> die Bäume, die den Wildtieren<br />
an der Küste British Columbias seit<br />
Jahrh<strong>und</strong>erten Nahrung <strong>und</strong> Unterschlupf<br />
bieten, landen nun in Zellstofffabriken. Doch<br />
mit der Abholzung werden nicht nur Lebensraum<br />
<strong>und</strong> Nahrungsquellen zerstört.<br />
Die Forstunternehmen bauen Straßen in<br />
die entlegenen Küstenwälder <strong>und</strong> Holzfällercamps<br />
werden errichtet. Auf den Straßen<br />
gelangen nun auch Jäger leichter in das Gebiet<br />
<strong>und</strong> töten die seltenen Küstenwölfe <strong>und</strong><br />
Küstenbären. Die Existenz der Wölfe ist aber<br />
nicht nur durch die Jagd bedroht. Da die<br />
Bäume, die auf den Kahlflächen frisch gepflanzt<br />
werden, nur wenig Nährstoffe bieten,<br />
wandern die Beutetiere der Wölfe in andere<br />
Gebiete ab. Es scheint fast, als ob der Abfall,<br />
den die Holzfäller <strong>und</strong> Jäger während ihres<br />
Aufenthaltes an der Küste hinterlassen, das<br />
geringste Problem <strong>für</strong> den Great Bear Rainforest<br />
sei.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Lektion | Lektion 1 - 1 S. | 2
Teste dein Wissen!<br />
1. Welche Bedeutung haben Wälder<br />
<strong>für</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>?<br />
2. Nenne die drei häufigsten Gründe<br />
<strong>für</strong> die Zerstörung der Wälder.<br />
3. Richtig oder falsch?<br />
Begründe deine Antwort!<br />
a) <strong>Wald</strong>zerstörung ist<br />
ein weltweites Problem.<br />
b) Für den Anbau von Eukalyptus-<br />
oder Ölpalmenplantagen werden<br />
keine bestehenden Wälder gerodet.<br />
c) Wälder sind <strong>für</strong> den Klimawandel<br />
kaum von Bedeutung, da sie nur<br />
wenig Kohlenstoff speichern können.<br />
Lektion 1<br />
Die Wälder der Welt unter der Lupe<br />
4. Welche Nachteile haben schlecht<br />
ausgebildete <strong>Wald</strong>arbeiter in vielen<br />
tropischen Ländern im Vergleich zu<br />
<strong>Wald</strong>arbeitern z.B. in Deutschland?<br />
5. Wodurch ist das Überleben der<br />
Wildtiere in den Küstenregenwäldern<br />
Westkanadas gefährdet?<br />
6. Welche Auswirkungen hat die illegale<br />
Holznutzung?<br />
7. Diskutiere, wie sich die Situation<br />
<strong>für</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Umwelt in den<br />
beschriebenen Regionen verbessern<br />
lassen könnte.<br />
8. Welche Regionen der Erde werden<br />
in den Fallbeispielen beschrieben?<br />
Ordne die Nummern der Fallbeispiele<br />
den entsprechenden Kästchen<br />
auf der abgebildeten Weltkarte zu.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Lektion | Lektion 1 - 1 S. | 3
Lektion 2<br />
Forest Stewardship Council - Holz aus nachhaltiger <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />
Forest Stewardship Council (<strong>FSC</strong>)<br />
Holz aus nachhaltiger <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />
<strong>FSC</strong> – Rettung <strong>für</strong> die Wälder<br />
Der Forest Stewardship Council (Weltforstrat) ist<br />
eine international tätige, gemeinnützige Organisation,<br />
die Vertreter von Umweltschutzgruppen,<br />
Forstindustrie <strong>und</strong> Handelsunternehmen zusammenführt.<br />
Seit der Gründung 1993 in Folge des<br />
Umweltgipfels in Rio de Janeiro fördert der <strong>FSC</strong><br />
weltweit die nachhaltige <strong>Wald</strong>wirtschaft.<br />
Die nachhaltige <strong>Wald</strong>wirtschaft stützt sich auf drei<br />
Säulen:<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Ökonomische Säule - Pro Wirtschaft:<br />
Effiziente <strong>und</strong> schonende Ressourcennutzung,<br />
regelmäßige Erstellung von Wirtschaftsplänen,<br />
Steigerung der Produktvielfalt<br />
Ökologische Säule - Pro Umwelt:<br />
Kein Kahlschlag, Verzicht auf Pflanzenschutzmittel,<br />
Erhalt der Artenvielfalt<br />
Soziale Säule - Pro <strong>Mensch</strong>:<br />
Anerkennung traditioneller <strong>Wald</strong>nutzungsrechte,<br />
Garantie umfassender Arbeitnehmerrechte,<br />
regelmäßige Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
ÖKONOMIE<br />
ÖKOLOGIE<br />
SOZIALES<br />
Das <strong>FSC</strong>-Siegel findet man auf allen Produkten,<br />
die aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern kommen.<br />
Um das <strong>FSC</strong>-Siegel zu erhalten, müssen sich<br />
die <strong>Wald</strong>besitzer <strong>und</strong> Forstunternehmen bei ihrer<br />
Arbeit nach weltweit einheitlichen Standards <strong>und</strong><br />
Kriterien richten. Nur so wird sichergestellt, dass<br />
bei der Holznutzung <strong>und</strong> der Holzverarbeitung die<br />
<strong>Natur</strong> geschützt <strong>und</strong> die Interessen der <strong>Mensch</strong>en,<br />
die im <strong>und</strong> vom <strong>Wald</strong> leben, berücksichtigt werden.<br />
Damit die <strong>FSC</strong>-Prinzipien auch eingehalten werden,<br />
gibt es jährliche Kontrollen in den Forstbetrieben.<br />
Leider gibt es das <strong>FSC</strong>-Siegel nicht gratis. Die<br />
Forstbetriebe <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>besitzer müssen einen Beitrag<br />
<strong>für</strong> die Zertifizierung bezahlen, der die Kosten<br />
<strong>für</strong> die Prüfung der Forstbetriebe abdeckt.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Lektion | Lektion 2 - 2 S. | 1
Die 10 grünen<br />
Regeln des <strong>FSC</strong><br />
1. Langfristiger Schutz <strong>und</strong> Erhalt<br />
des Ökosystems <strong>Wald</strong>.<br />
2. Umweltverträgliche <strong>und</strong> gleich-<br />
zeitig wirtschaftliche Nutzung<br />
des <strong>Wald</strong>es.<br />
3. Verbot von Kahlschlägen sowie<br />
illegaler <strong>Wald</strong>abholzung.<br />
4. Anbau von standortgerechten<br />
Baumarten (= Ansprüche<br />
der Baumart stimmen mit den<br />
Umweltbedingungen an einem<br />
Standort überein).<br />
5. Kein Einsatz von<br />
Schädlingsbekämpfungs-<br />
<strong>und</strong> Pflanzenschutzmitteln.<br />
6. Verbot von gentechnisch<br />
veränderten Pflanzen.<br />
7. Keine Umwandlung von<br />
<strong>Natur</strong>wäldern in Plantagen.<br />
8. Schutz seltener <strong>und</strong> bedrohter<br />
Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten.<br />
9. Wahrung von Arbeitnehmer-<br />
<strong>und</strong> Landnutzungsrechte.<br />
10. Achtung der Rechte<br />
einheimischer (indigener) Völker.<br />
Lektion 2<br />
Forest Stewardship Council - Holz aus nachhaltiger <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />
Jetzt seid ihr dran!<br />
Achtet beim Einkaufen auf das<br />
<strong>FSC</strong>-Siegel! Inzwischen gibt es zahlreiche<br />
<strong>FSC</strong>-zertifizierte Produkte:<br />
Kugelschreiber, Briefumschläge,<br />
Buntstifte, Kochlöffel, Kopierpapier,<br />
Fußbälle, Bücher, Kaugummi,<br />
Schulhefte, Turnschuhe, Holzmöbel,<br />
Zollstöcke, Wattestäbchen, ...<br />
Gebt euer Wissen weiter! Erzählt<br />
möglichst vielen <strong>Mensch</strong>en von der<br />
Bedeutung des <strong>FSC</strong>-Siegels <strong>und</strong> motiviert<br />
eure Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Familie, dass<br />
auch sie beim Einkaufen auf zertifizierte<br />
Produkte achten.<br />
Bleibt neugierig <strong>und</strong> kritisch!<br />
Inzwischen gibt es so viele Zertifikate<br />
<strong>und</strong> Siegel, dass man schnell den<br />
Überblick verlieren kann. Haltet daher<br />
die Augen offen <strong>und</strong> informiert euch<br />
über die Bedeutung der Zertifikate.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Lektion | Lektion 2 - 2 S. | 2<br />
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3
<strong>FSC</strong> in der Praxis<br />
I. Regenwald in Guatemala<br />
Eine Studie der amerikanischen Umweltorganisation Rainforest<br />
Alliance hat gezeigt, dass die Zertifizierung von<br />
<strong>Wald</strong>bewirtschaftung nach dem <strong>FSC</strong>-System eine effektivere<br />
Schutzmaßnahme <strong>für</strong> den Erhalt tropischer Regenwälder<br />
ist als die Ausweisung von strengen Schutzgebieten.<br />
Im <strong>FSC</strong>-zertifizierten Teil des Maya Biosphärenreservats in<br />
Guatemala kommt es deutlich seltener zu <strong>Wald</strong>zerstörung<br />
durch illegale Abholzung oder <strong>Wald</strong>brände. Für die lokale<br />
Bevölkerung ergeben sich durch die <strong>FSC</strong>-Zertifizierung<br />
<strong>und</strong> die steigende Nachfrage nach zertifiziertem Holz gute<br />
Vermarktungsmöglichkeiten <strong>und</strong> dadurch auch eine Verbesserung<br />
ihres Lebensstandards. Im Jahr 2007 wurden etwa<br />
2.500 Arbeitsplätze geschaffen, der Verkauf von <strong>FSC</strong>-zertifiziertem<br />
Holz brachte mehr als 5 Millionen US Dollar. Ein<br />
prominenter K<strong>und</strong>e ist beispielsweise der Instrumentenhersteller<br />
Gibson, der zertifiziertes Holz aus dem Reservat kauft,<br />
um daraus Gitarren zu bauen.<br />
III. Affenstark: <strong>FSC</strong> trägt zum Überle-<br />
ben von Gorilla, Schimpanse <strong>und</strong> Co. bei<br />
Ein neuer WWF-Bericht zeigt, dass der <strong>FSC</strong> zum Überleben<br />
von stark gefährdeten <strong>Mensch</strong>enaffenarten beiträgt. Daher<br />
fordert der WWF zusätzlich zur Einrichtung von Schutzgebieten<br />
auch die Ausweitung der <strong>FSC</strong>-Zertifizierung in <strong>Wald</strong>gebieten,<br />
in denen <strong>Mensch</strong>enaffen leben. Außerhalb von<br />
Schutzgebieten werden Gorillas, Schimpansen, Orang-Utans<br />
<strong>und</strong> Bonobos häufig durch massive Abholzung <strong>und</strong> Jagd bedroht.<br />
In <strong>FSC</strong>-zertifizierten Wäldern finden die Affenarten<br />
einen Zufluchtsort. Fruchttragende Bäume <strong>und</strong> Totholz, die<br />
in <strong>FSC</strong>-Wäldern erhalten werden, sind von großer Bedeutung<br />
<strong>für</strong> die Affen. Auf diese Weise trägt die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
nach <strong>FSC</strong>-Kriterien maßgeblich zum Erhalt der<br />
Lebensräume <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>enaffen bei.<br />
II. Rentierzüchter in Schweden<br />
Die Sami in Nordwest-Schweden leben traditionell von<br />
der Rentierzucht. Sie sind darauf angewiesen, dass sie ihre<br />
Rentiere in den Wäldern weiden lassen können. Es kommt<br />
jedoch immer wieder zu Konflikten, da <strong>Wald</strong>besitzer vor Gericht<br />
ein Beweidungsverbot in ihren Wäldern durchsetzen<br />
wollen.<br />
Ganz anders sieht es da in den Gebieten aus, die <strong>FSC</strong>-zertifizierten<br />
<strong>Wald</strong>besitzern gehören: Hier ist das Weiderecht der<br />
Sami garantiert. „Der <strong>FSC</strong> bietet den Sami eine Möglichkeit,<br />
ihre traditionelle Lebensweise der Rentierzucht aufrecht zu<br />
erhalten“, sagt Olof T. Johannson, Rentierzüchter <strong>und</strong> Mitglied<br />
des <strong>FSC</strong> in Schweden. „Außerdem fordert der schwedische<br />
<strong>FSC</strong>-Standard, dass die regionalen Sami-Gemeinden<br />
im Vorfeld einer Holzernte befragt werden <strong>und</strong> eine ausreichende<br />
Anzahl an Bäumen bei jeder Holzernte erhalten werden<br />
muss. Das bedeutet auch, dass es mehr Flechten gibt, die<br />
unsere Rentiere fressen können.“<br />
IV. Der <strong>FSC</strong> tut gut!<br />
Lektion 3<br />
<strong>FSC</strong> in der Praxis<br />
Im Freiburger Stadtwald kann man die drei Säulen<br />
des <strong>FSC</strong> fast schon auf den ersten Blick erkennen:<br />
Soziales: Der Stadtwald Freiburg ist seit 1999 <strong>FSC</strong>zertifiziert<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> die Leute in der Region von besonderer<br />
Bedeutung. Jährlich kommen 3 bis 4 Millionen<br />
<strong>Mensch</strong>en in den <strong>Wald</strong>, um bei Spaziergängen oder<br />
Sport zu entspannen. Zudem gibt es durch den <strong>Wald</strong><br />
zahlreiche Arbeitsplätze u.a. in der Holzverarbeitung,<br />
Holzernte oder waldpädagogischen Einrichtungen.<br />
Ökologisches: Totes Holz ist voller Leben. Daher<br />
werden im Freiburger Stadtwald abgestorbene<br />
Bäume im <strong>Wald</strong> belassen <strong>und</strong> dienen so Käfern,<br />
Wildbienen, Fledermäusen <strong>und</strong> Vögeln als Lebensraum.<br />
Außerdem gibt es hier keine Kahlschläge<br />
mehr. Die Bäume werden einzeln geerntet. So<br />
erhält man einen <strong>Wald</strong> aus unterschiedlich alten<br />
<strong>und</strong> großen Bäumen, der stabil <strong>und</strong> artenreich ist.<br />
Ökonomisches: Im Freiburger Stadtwald wachsen<br />
jeden Tag etwa 130 Kubikmeter Holz zu. Das sind<br />
130 Holzwürfel mit 1 Meter Kantenlänge. Mit dem<br />
Holz, das im <strong>Wald</strong> geerntet <strong>und</strong> verkauft wird, können<br />
im Jahr 2,2 Millionen Euro verdient werden.<br />
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V. Ruben <strong>und</strong> seine Gitarren<br />
Ruben Gomes ist ein Mann mit besonderen Ambitionen. Er lehrt Kinder <strong>und</strong> junge<br />
<strong>Mensch</strong>en, wie man Gitarren aus <strong>FSC</strong>-zertifiziertem Holz baut. Gleichzeitig unterrichtet<br />
er sie in Ökologie <strong>und</strong> verantwortungsvoller <strong>Wald</strong>bewirtschaftung.<br />
Rubens Projekt ist wichtig. Die Region um den Amazonas ist das Gebiet mit der global<br />
am schnellsten wachsenden Bevölkerung. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die<br />
Bevölkerung im Amazonasgebiet von 850.000 auf 1,5 Millionen <strong>Mensch</strong>en angestiegen.<br />
Riesige <strong>Wald</strong>flächen werden zunehmend intensiv bewirtschaftet <strong>und</strong> die Arbeitslosigkeit<br />
nimmt rapide zu. Ruben sieht <strong>FSC</strong> als gute Lösung <strong>für</strong> viele Probleme:<br />
Es können Arbeitsplätze geschaffen <strong>und</strong> die <strong>Natur</strong> geschützt werden. Für Ruben ist<br />
es außerdem wichtig, <strong>Wald</strong>ressourcen auszudehnen <strong>und</strong> die Nutzung bislang weniger<br />
bekannter <strong>FSC</strong>-zertifizierter Holzarten zu fördern. Indem man diesen weniger<br />
bekannten <strong>FSC</strong>-zertifizierten Hölzern einen Wert gibt, wird der Konsumdruck auf<br />
mehrere Baumarten verteilt <strong>und</strong> damit der Bedarf des weiteren Vordringens in die<br />
Wälder reduziert.<br />
VII. Plantagen als Rohstoffquelle<br />
Mit der Nachfrage nach Holz <strong>und</strong> Papier steigt auch die weltweite<br />
Ausdehnung der Holzplantagen. Um den Bedarf insbesondere<br />
der Industrienationen zu decken, sind Plantagen heute nicht<br />
mehr aus der Forstwirtschaft wegzudenken. Umso wichtiger<br />
ist es, Mittel <strong>und</strong> Wege zu finden, welche die Auswirkungen der<br />
Plantagenwirtschaft auf Umwelt, <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> Tiere möglichst<br />
gering halten. Daher unterstützt der <strong>FSC</strong> die Forstbetriebe, die<br />
<strong>für</strong> eine „andere“ Art der Plantagenbewirtschaftung stehen.<br />
Unter strengen Auflagen werden <strong>FSC</strong>-Siegel <strong>für</strong> Forstbetriebe<br />
<strong>und</strong> <strong>für</strong> Produkte aus den Plantagen vergeben. Damit hat der<br />
<strong>FSC</strong> die Möglichkeit, direkten Einfluss auf die Bewirtschaftung<br />
der Plantagen zu nehmen. Der größte Teil des Holzes aus den<br />
Plantagen wird übrigens <strong>für</strong> die Papierherstellung benötigt. Wer<br />
also Recyclingprodukte kauft <strong>und</strong> sich zweimal überlegt, ob<br />
eine Email oder andere Dokumente wirklich ausgedruckt werden<br />
müssen, kann viel dazu beitragen, dass die Plantagen nicht<br />
überhand nehmen.<br />
VI. Pygmäenvölker in Afrika<br />
Lektion 3<br />
<strong>FSC</strong> in der Praxis<br />
Das Unternehmen Congolaise Industrielle des Bois (CIB) bewirtschaftet<br />
im Kongo über 1,3 Millionen Hektar tropischen<br />
Regenwald. In den Wäldern leben 26.700 <strong>Mensch</strong>en (2006),<br />
wovon 9.600 zu indigenen Gruppen gehören. Zunächst gab es<br />
erhebliche kulturelle <strong>und</strong> kommunikative Barrieren zwischen<br />
der indigenen Bevölkerung <strong>und</strong> CIB. Mit der stufenweise Einführung<br />
der <strong>FSC</strong>-Zertifizierung entwickelte CIB jedoch neue<br />
Beratungsmethoden, Konfliktlösungsstrategien <strong>und</strong> Verfahren<br />
der Gewinnbeteiligung. Die indigene Bevölkerung sollte<br />
außerdem bei Entscheidungen zur <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
beteiligt werden. Durch das Programm zur Kartierung kultureller<br />
Stätten <strong>und</strong> Rohstoffquellen wurde eine Möglichkeit<br />
geschaffen, gemeinsam mit der indigenen Bevölkerung die<br />
<strong>Wald</strong>gebiete zu schützen, die <strong>für</strong> das alltägliche Leben sowie<br />
die kulturelle <strong>und</strong> spirituelle Identität der im <strong>Wald</strong> lebenden<br />
<strong>Mensch</strong>en entscheidend sind. Außerdem wurde eine Radiostation<br />
gegründet, die in indigener Sprache sendet.<br />
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IX. Was hat Fußball mit <strong>FSC</strong> zu tun?<br />
Wetten, dass jeder von euch zuhause mindestens<br />
10 Produkte findet, die aus Wäldern stammen? Und<br />
das Beste dabei ist, dass es diese Sachen auch fast<br />
alle mit <strong>FSC</strong>-Siegel gibt. Möbel <strong>und</strong> Schulhefte fallen<br />
euch dabei wahrscheinlich als erstes ein. Aber<br />
was ist mit dem Fußball? Hättet ihr gewusst, dass<br />
es z.B. in Indien eine Fabrik gibt, die aus Kautschuk,<br />
welcher aus dem lokalen <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong> gewonnen<br />
wird, Luftballons, Schuhe <strong>und</strong> Bälle herstellt? In<br />
Deutschland gibt es schon Fußballvereine, die nur<br />
noch <strong>FSC</strong>-Bälle benutzen, um auf diese Weise einen<br />
Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.<br />
Es gibt sogar <strong>FSC</strong>-zertifizierte Kosmetik: Die brasilianische<br />
Kosmetik-Industrie verwendet Paranuss-Öl,<br />
das im Regenwald des Amazonas-Becken<br />
auf traditionelle Weise gewonnen wird. So werden<br />
nicht nur die Wälder geschützt <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />
geschaffen, sondern auch die Traditionen der indigenen<br />
Gemeinden erhalten. Durch die <strong>FSC</strong>-Zertifizierung<br />
profitieren jetzt alle Familien von den<br />
wirtschaftlichen Einnahmen aus der Paranuss-Öl-<br />
Gewinnung.<br />
Lektion 3<br />
<strong>FSC</strong> in der Praxis<br />
VIII. Kein Kahlschlag mehr <strong>für</strong> Toilettenpapier<br />
Der weltweit größte Hersteller von Hygieneprodukten, Kimberly-Clark, verzichtet<br />
künftig auf Zellstofffasern, die aus Urwaldhölzern stammen. Der US-Konzern, der<br />
in Deutschland mit den Marken Hakle ® <strong>und</strong> Kleenex ® vertreten ist, verbraucht<br />
jährlich über vier Millionen Tonnen Zellstoff. Ab sofort sollen verstärkt Recyclingfasern<br />
<strong>und</strong> Zellstoff aus <strong>FSC</strong>-zertifizierten Wäldern zum Einsatz kommen. Bis<br />
zum Jahr 2011 sollen Produktion <strong>und</strong> Einkauf des Hygieneprodukt- <strong>und</strong> Papierherstellers<br />
vollständig umgestellt sein <strong>und</strong> nur noch <strong>FSC</strong>-zertifizierter Zellstoff aus<br />
kanadischen Wäldern verwendet werden. Die Verpflichtung ist der Durchbruch<br />
einer jahrelangen Greenpeacekampagne gegen die raubbauartige Abholzung<br />
kanadischer Urwälder v.a. in den Provinzen Ontario <strong>und</strong> Quebec. Seit den 90er<br />
Jahren wurden etwa 80 Prozent der dortigen Urwälder zerstört oder verwüstet,<br />
um Zellstoff <strong>für</strong> Zeitungen, Zeitschriften <strong>und</strong> Toilettenpapier zu gewinnen. Kimberly-Clark<br />
hat dieses verantwortungslose Vorgehen jahrzehntelang unterstützt,<br />
indem der Konzern Holz aus diesen Urwäldern bezogen hat.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Lektion | Lektion 3 - 3 S. | 3
Selbst bei einer <strong>Wald</strong>führung gibt es einiges zu<br />
organisieren <strong>und</strong> zu erledigen. Hier erfahren Sie,<br />
wann was zu tun ist.<br />
Der Einfachheit halber werden FörsterInnen <strong>und</strong><br />
<strong>Wald</strong>pädagogInnen im Folgenden “Förster” genannt.<br />
Etwa 3 Monate vorher:<br />
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Kontaktaufnahme <strong>und</strong> Terminvereinbarung<br />
mit dem jeweiligen Forstamt / Förster oder mit<br />
einer <strong>Wald</strong>schule<br />
Thema der Veranstaltung (was, wann, wo,<br />
wie lange) mit dem Förster festlegen<br />
Materialien, die bei der Exkursion verwendet<br />
werden sollen, dem Förster bzw. der<br />
<strong>Wald</strong>schule zukommen lassen (dadurch kann<br />
sich auch der Förster optimal auf die bevorstehende<br />
<strong>Wald</strong>führung vorbereiten)<br />
Förster über Vorkenntnisse der SchülerInnen<br />
bzw. die thematische Vorarbeit informieren<br />
Klären, ob es spezielle Aktionen <strong>für</strong> die Schüler-<br />
Innen gibt (z.B. Lagerfeuer, <strong>Natur</strong>pfad, etc.)<br />
Begleitpersonen <strong>für</strong> die <strong>Wald</strong>führung festlegen<br />
Organisatorisches: Wie kommen die<br />
SchülerInnen in den <strong>Wald</strong>? Werden<br />
Fahrkarten benötigt? Wer trägt die möglichen<br />
Kosten?<br />
Frühzeitig klären, wie <strong>und</strong> in welchem Umfang<br />
„<strong>FSC</strong> im Unterricht“ in den Lehrplan eingebaut<br />
werden kann<br />
1-2 Wochen vorher:<br />
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3 <strong>FSC</strong> im <strong>Wald</strong><br />
Vorbereitung <strong>für</strong> LehrerInnen<br />
Terminbestätigung beim Forstamt /<br />
<strong>Wald</strong>schule (Treffpunkt, Uhrzeit, etc.)<br />
Rücksprache mit dem Förster über die<br />
von ihm geplanten Aktivitäten<br />
Dem Förster mögliche Besonderheiten der<br />
Klasse / einzelner SchülerInnen mitteilen<br />
(Krankheiten, Behinderungen, Temperament,<br />
Motivation)<br />
Rücksprache mit den Begleitpersonen<br />
Information an die SchülerInnen (Exkursion –<br />
Wann?, Wo?, Wie? Hinweise auf Gefahren<br />
im <strong>Wald</strong> wie z.B. Insektenstiche, Zecken,<br />
Fuchsbandwurm...)<br />
Information an die Eltern<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
<strong>FSC</strong>-Materialien in den Unterricht einbauen;<br />
SchülerInnen setzen sich mit dem Thema auseinander<br />
<strong>und</strong> bereiten sich auf die <strong>Wald</strong>führung<br />
vor<br />
1-2 Tage vorher:<br />
Wetterbericht prüfen <strong>und</strong> auf wetterangepasste<br />
Kleidung sowie festes Schuhwerk hinweisen<br />
Erste-Hilfe-Set <strong>und</strong> Handy mitnehmen<br />
Arbeitsblätter <strong>für</strong> die SchülerInnen kopieren<br />
Inhaltliche Einstimmung der SchülerInnen auf<br />
die bevorstehende Exkursion<br />
Mit den SchülerInnenn besprechen,<br />
welche Regeln sie im <strong>Wald</strong> einzuhalten haben<br />
(u.a. keine Äste abknicken oder Baumrinde<br />
verletzen; keine Abfälle hinterlassen; immer in<br />
Rufweite der Betreuer bleiben; keine Tierbauten<br />
zerstören oder Pflanzen abreißen, etc.);<br />
die Regeln können direkt vor der Führung im<br />
<strong>Wald</strong> auf spielerische Art <strong>und</strong> Weise wiederholt<br />
werden<br />
Letzte Informationen an die SchülerInnen<br />
(z.B. Rucksack mit Vesper, Schreibzeug,<br />
Papier, Schreibunterlage zur <strong>Wald</strong>führung<br />
mitbringen; wetterangepasste Kleidung)<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 9<br />
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1. Begrüßung <strong>und</strong> Einstieg<br />
Dauer: 20 Minuten<br />
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Begrüßung der SchülerInnen <strong>und</strong> LehrerInnen<br />
durch den Förster.<br />
Förster <strong>und</strong> LehrerIn stellen kurz vor, worum es<br />
bei der Veranstaltung geht.<br />
Je nach Vorwissen der SchülerInnen empfiehlt<br />
es sich, die „10 grünen Regeln des <strong>FSC</strong>“ noch<br />
einmal kurz mit der Klasse durchzugehen.<br />
Kurzes Spiel: zum Beispiel „Spiegelgang“.<br />
2. Ablauf <strong>Wald</strong>exkursion<br />
Dauer: 50 - 90 Minuten<br />
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Ablauf der <strong>Wald</strong>führung<br />
Die Klasse wird in drei Großgruppen aufgeteilt<br />
(soziale, wirtschaftliche <strong>und</strong> ökologische Säule).<br />
Bei größeren Klassen können innerhalb dieser<br />
Gruppen noch einmal Kleingruppen mit jeweils<br />
5 bis 6 SchülerInnen gebildet werden.<br />
Die Arbeitsblätter werden ausgeteilt. Es empfiehlt<br />
sich, pro Gruppe eine/n SchriftführerIn<br />
auszuwählen. Die SchülerInnen sollen sich mit<br />
Aufgabe 1 „Schau dich um!“ vertraut machen<br />
<strong>und</strong> diese Aufgabe während der folgenden<br />
<strong>Wald</strong>führung bearbeiten.<br />
Während einer 30- bis 60-minütigen<br />
<strong>Wald</strong>führung erfahren die SchülerInnen etwas<br />
über die Eigenarten <strong>und</strong> die Bedeutung des<br />
<strong>Wald</strong>es, über <strong>Wald</strong>bewirtschaftung <strong>und</strong> können<br />
Punkte, die in Aufgabe 1 „Schau dich um!“<br />
angesprochen werden, entdecken.<br />
Während der <strong>Wald</strong>führung können eine<br />
Vesperpause eingelegt <strong>und</strong> Spiele, wie<br />
zum Beispiel „Baumbegegnung“ durchgeführt<br />
werden.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Schwerpunktthema<br />
„<strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>“<br />
Dauer: 45 - 60 Minuten<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Vorschläge <strong>für</strong> FörsterInnen / <strong>Wald</strong>pädagogInnen<br />
Nach der <strong>Wald</strong>führung werden die übrigen<br />
Aufgaben auf dem Arbeitsblatt von den<br />
Gruppen bearbeitet.<br />
Der Förster teilt den Gruppen ihre Geländeabschnitte<br />
zu <strong>und</strong> zeigt ihnen genau die<br />
Grenzen des zu bearbeitenden Gebietes.<br />
Die Abschnitte sollten so gewählt werden, dass<br />
sich die einzelnen Gruppen nicht gegenseitig<br />
behindern bzw. ablenken <strong>und</strong> trotzdem alle<br />
Gruppen in Sicht- oder Rufweite bleiben.<br />
Tipp: Die Abschnitte im Vorfeld mit Trassierband<br />
oder Farbmarkierungen abgrenzen.<br />
Hinweise <strong>für</strong> den Einsatz der Arbeitsblätter<br />
finden Sie ab Seite 12.<br />
Die Betreuung der einzelnen Gruppen kann<br />
durch LehrerIn <strong>und</strong> Begleitpersonen erfolgen.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 10<br />
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3. Abschlussdiskussion<br />
Dauer: 20 - 30 min<br />
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Die Gruppen kommen zur<br />
Abschlussbesprechung zusammen.<br />
Die Ergebnisse der einzelnen Gruppen werden<br />
zusammengetragen <strong>und</strong> mit der gesamten<br />
Klasse diskutiert. Wenn die Auswertung der<br />
Arbeitsblätter ergibt, dass die einzelnen Säulen<br />
(Wirtschaft, Soziales, Umwelt) aus Sicht des<br />
<strong>FSC</strong> erfüllt worden sind, legen die jeweiligen<br />
Gruppen ihre Säule mithilfe von Steinen,<br />
Zweigen oder Zapfen auf dem Boden aus.<br />
Die SchülerInnen sollen sich nun darauf<br />
verständigen, ob der <strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong> ist oder<br />
nicht. Dabei begründen die SchülerInnen<br />
ihre Entscheidung <strong>und</strong> machen dem Förster<br />
gegebenenfalls Vorschläge, wie man den <strong>Wald</strong><br />
<strong>FSC</strong>-tauglich machen könnte.<br />
4. Geselliges <strong>Wald</strong>erlebnis<br />
Dauer: beliebig<br />
Nach Abschluss des <strong>FSC</strong>-Blockes ergibt sich die<br />
Möglichkeit, gemeinsam mit den SchülerInnen den<br />
<strong>Wald</strong> aktiv zu erleben (<strong>Wald</strong>geschichten am Lagerfeuer,<br />
Picknick im <strong>Wald</strong>, Besuch eines Wildgeheges,<br />
Begehung eines <strong>Natur</strong>erlebnispfades, etc).<br />
5. Abschluss<br />
Dauer: 5 - 10 Minuten<br />
Forest Stewardship Council<br />
Abschließende Worte des Försters<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Die SchülerInnen evaluieren die Veranstaltung.<br />
Da<strong>für</strong> kann der Förster zum Beispiel fünf Felder<br />
mit Markierband auslegen. In jedem Feld liegt<br />
eine Karte:<br />
1. Die Führung hat mir sehr gut gefallen. Ich<br />
freue mich schon auf die nächste <strong>Wald</strong>führung.<br />
2. Die Führung hat mir gefallen.<br />
3. Die Führung hat mir nicht gefallen.<br />
4. + 5. Die Führung hat mich dazu motiviert,<br />
in Zukunft bewusster mit Produkten aus dem<br />
<strong>Wald</strong> umzugehen <strong>und</strong> beim Einkaufen auch auf<br />
zertifizierte Produkte zu achten. JA / NEIN<br />
1 2<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 11<br />
3<br />
3<br />
5<br />
4<br />
Die SchülerInnen legen einen Stein / Zweig /<br />
Zapfen in die <strong>für</strong> sie zutreffenden Felder.<br />
6. Wetterbedingungen<br />
Schlechtes Wetter sollte vor allem in den kalten<br />
Jahreszeiten eingeplant werden.<br />
Bei kaltem Wetter bietet es sich an, zwischendurch<br />
ein Aktionsspiel zum Aufwärmen zu machen. Auch<br />
hierzu finden sich Vorschläge im „<strong>Wald</strong>pädagogischen<br />
Leitfaden“.<br />
3
a. Schau dich um!<br />
Diese Aufgabe wird während der <strong>Wald</strong>führung bearbeitet.<br />
Der Förster führt die SchülerInnen an vielen<br />
Punkten vorbei, die sie bei „Schau dich um!“<br />
suchen sollen <strong>und</strong> gibt Hinweise zur Bearbeitung<br />
der Aufgabe.<br />
b. Baumexperten gesucht!<br />
Die Gruppen bestimmen die Baumarten in ihrem<br />
<strong>Wald</strong>abschnitt. Als Hilfsmittel dienen die Bestimmungsblätter<br />
der Unterlagen.<br />
Nach der Baumbestimmung ergeben sich <strong>für</strong> die einzelnen<br />
Gruppen noch folgende Diskussionsinhalte:<br />
3<br />
Forest Stewardship Council<br />
Einsatz der <strong>Wald</strong>-Arbeitsblätter<br />
Hinweise zur Gruppenarbeit<br />
Soziale Säule: Je nachdem, wie viele verschiedene<br />
Baumarten im Bestand vorkommen,<br />
bietet es sich an, die Begriffe Monokultur<br />
<strong>und</strong> Mischkultur noch einmal zu wiederholen.<br />
Was denken die SchülerInnen, welche<br />
Bewirtschaftungsform <strong>für</strong> die Bevölkerung<br />
einen höheren Erholungswert hat? Wo fühlen<br />
sich die SchülerInnen wohler – in einem<br />
reinen Fichtenbestand oder in einem mehrstufigen<br />
Mischwald? Wie wird das Holz aus dem<br />
<strong>Wald</strong> vor Ort genutzt? – Brennholz, Holz <strong>für</strong><br />
Sitzbänke, Spielgeräte …; im <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong> setzt<br />
man auf verschiedene Baumarten; was denkt<br />
die Gruppe, warum das so ist?<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Wirtschaftliche Säule: Je nachdem, wie<br />
viele verschiedene Baumarten im Bestand<br />
vorkommen, bietet es sich an, die Begriffe<br />
Monokultur <strong>und</strong> Mischkultur noch einmal zu<br />
wiederholen. Was denken die SchülerInnen,<br />
welche Bewirtschaftungsform besser ist,<br />
wenn man den <strong>Wald</strong> effektiv nutzen will? Viele<br />
verschiedene Baumarten bieten verschiedene<br />
Nutzungsmöglichkeiten. Z.B. Fichte <strong>für</strong> Möbel,<br />
Türen, Fenster; Tanne <strong>für</strong> Musikinstrumente,<br />
Möbel, Telegraphenstangen; Kiefer <strong>für</strong><br />
Gartenmöbel, Pflanzenkästen, Schiffsmasten;<br />
Douglasie <strong>für</strong> Balkonbretter, Brüstungen,<br />
Bauholz, Gewächshäuser; Lärche <strong>für</strong> Parkett-,<br />
Dielenböden, Balkon, Haustüren, Garagentore;<br />
Buche <strong>für</strong> Möbel, Paletten, Papier; Eiche <strong>für</strong><br />
Möbel, Fußgängerbrücken, Werkzeugstiele;<br />
Was bedeutet nachhaltige Holznutzung? Was<br />
gehört <strong>für</strong> die SchülerInnen zur nachhaltigen<br />
Nutzung dazu? Im <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong> werden verschiedene<br />
Baumarten genutzt. So ist der Förster<br />
optimal auf schwankende Nachfrage nach<br />
verschiedenen Holzarten oder auf Schäden im<br />
<strong>Wald</strong> an bestimmten Baumarten eingestellt.<br />
Ökologische Säule: Je nachdem, wie viele<br />
verschiedene Baumarten im Bestand vorkommen,<br />
bietet es sich an, die Begriffe Monokultur<br />
<strong>und</strong> Mischkultur noch einmal zu wiederholen.<br />
Misch- oder Monokultur – Was ist besser<br />
<strong>für</strong> die Tiere im <strong>Wald</strong>? Ein Mischbestand ist<br />
stabiler <strong>und</strong> gesünder. In Mischwäldern gibt es<br />
mehr Lebensraum / Nischen <strong>für</strong> verschiedene<br />
Tierarten; Im <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong> gibt es verschiedene<br />
Baumarten. So gibt es genügend Lebensraum<br />
<strong>und</strong> Nahrung <strong>für</strong> viele verschiedene Tierarten.<br />
c. Frag den Förster!<br />
Die SchülerInnen befragen den Förster <strong>und</strong> notieren<br />
sich die Antworten. Dazu ist es hilfreich, wenn<br />
der Förster die Fragen bereits kennt. Außerdem<br />
gibt es die Möglichkeit, dass die SchülerInnen noch<br />
eigene Fragen an den Förster stellen.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 12<br />
3<br />
3
d. Aktion im <strong>Wald</strong><br />
Gruppe 1 (Soziales): Arbeitsplatz <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong><br />
Im <strong>Wald</strong>abschnitt der Gruppe werden Berufsbeschreibungen an Bäumen oder Sträuchern<br />
platziert. Die SchülerInnen beantworten Fragen zum Beruf des Forstwirtes.<br />
Hauptaufgaben eines<br />
Forstwirtes / einer Forstwirtin<br />
Forstwirte <strong>und</strong> Forstwirtinnen begründen,<br />
schützen <strong>und</strong> pflegen <strong>Wald</strong>bestände,<br />
ernten Holz, sortieren <strong>und</strong> lagern es. Sie<br />
führen alle Aufgaben aus, die zur Erhaltung<br />
<strong>und</strong> Nutzung des <strong>Wald</strong>es erforderlich<br />
sind.<br />
Arbeitsbereiche<br />
Hauptsächlich arbeiten Forstwirte <strong>und</strong><br />
Forstwirtinnen bei kommunalen Forstbetrieben<br />
<strong>und</strong> forstwirtschaftlichen Lohnunternehmen.<br />
Auch in Forstämtern sind<br />
sie tätig.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Ausbildung<br />
Forstwirt/in ist ein anerkannter Ausbildungsberuf<br />
nach dem Berufsbildungsgesetz<br />
(BBIG). Die Ausbildung dauert drei<br />
Jahre. Es wird keine bestimmte schulische<br />
oder berufliche Vorbildung rechtlich<br />
vorgeschrieben. Meistens stellen die Betriebe<br />
überwiegend angehende Forstwirte<br />
<strong>und</strong> Forstwirtinnen mit einem mittleren Bildungsabschluss<br />
ein.<br />
Während der Ausbildung<br />
lernt man zum Beispiel:<br />
welche heimischen Wildarten es gibt <strong>und</strong><br />
wie diese sich verhalten<br />
welche verschiedenen Holzernteverfahren<br />
es gibt <strong>und</strong> wie man Bäume mit der<br />
Motorsäge fällt<br />
wie man Maschinen zur Holzernte,<br />
Holzrückung <strong>und</strong> Entrindung bedient<br />
wie <strong>Wald</strong>brände zu verhüten <strong>und</strong> zu bekämpfen<br />
sind<br />
welche Standortansprüche Bäume <strong>und</strong><br />
Sträucher haben<br />
wie Schutz- <strong>und</strong> Erholungseinrichtungen<br />
errichtet <strong>und</strong> gepflegt werden<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 13<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Quelle: B<strong>und</strong>esagentur <strong>für</strong> Arbeit (Berufnet)
3<br />
Gruppe 2 (Wirtschaft):<br />
Holz ist überall<br />
Beschriften Sie 30 Kärtchen (z. B. kleine<br />
Karteikarten) mit den folgenden Begriffen:<br />
1.) Zeitung 16.) Fenster<br />
2.) Pappkarton 17.) Treppen<br />
3.) Obstkiste 18.) Haus<br />
4.) Eierschachtel 19.) Brücke<br />
5.) Einkaufskorb 20.) Weinfass<br />
6.) Bleistift 21.) Dachstuhl<br />
7.) Buch 22.) Heiligenfigur<br />
8.) Toilettenpapier 23.) Windel<br />
9.) Briefpapier 24.) Kochlöffel<br />
10.) Wiege 25.) Handtuch<br />
11.) Spechtwohnung 26.) Seife<br />
12.) Zündholz 27.) Hirschgeweih<br />
13.) Bett 28.) Flaschenkorken<br />
14.) Grillkohle 29.) Glühbirne<br />
15.) Eisenbahnschwelle 30.) Heizkörper<br />
(Nr. 1 bis 25 sind weitgehend aus Holz bzw. können daraus<br />
hergestellt werden; Nr. 26 bis 30 dagegen nicht).<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Lassen Sie jeden Teilnehmer ein Kärtchen<br />
ziehen.<br />
Bitten Sie die Gruppe, sich nach folgendem<br />
Prinzip aufzuteilen:<br />
Auf der einen Seite stehen diejenigen, die der<br />
Meinung sind, einen Gegenstand gezogen zu<br />
haben, der aus Holz besteht oder hergestellt<br />
werden kann. Auf die andere Seite stellen sich<br />
diejenigen, die glauben, dass ihr Gegenstand<br />
nicht aus Holz herstellbar ist.<br />
Fordern Sie jeden Teilnehmer auf, seinen<br />
Gegenstand zu nennen. Geben Sie anschließend<br />
der Gruppe die Möglichkeit darüber zu<br />
diskutieren, ob der Teilnehmer sich <strong>und</strong> seinen<br />
Gegenstand richtig eingeordnet hat.<br />
Erkenntnis: „Es gibt wenig, was nicht aus Holz gemacht<br />
werden kann.“<br />
(Quelle: Bayer. Staatsministerium <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten (2009): Forstliche Bildungsarbeit<br />
- waldpädagogischer Leitfaden nicht<br />
nur <strong>für</strong> Förster. 7. Auflage. München.)<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Abgestorbene stehende <strong>und</strong> liegende Bäume <strong>und</strong><br />
Baumteile (Stamm, Äste, …) im <strong>Wald</strong> belassen, da<br />
sie ein wichtiger Lebensraum <strong>für</strong> Insekten <strong>und</strong> Vögel<br />
sind.<br />
Bei der Holzernte nicht den kompletten Baum mit<br />
Baumstumpf <strong>und</strong> Baumkrone aus dem <strong>Wald</strong> holen,<br />
sondern nur den Baumstamm. Baumstumpf <strong>und</strong><br />
Baumkrone sind zuerst ein prima Unterschlupf <strong>für</strong><br />
Tiere <strong>und</strong> wenn sie dann einmal zerfallen, gehen die<br />
wichtigen Nährstoffe aus dem Baum wieder in den<br />
Boden zurück.<br />
Keine Kahlschläge! In <strong>FSC</strong>-Wäldern werden keine<br />
größeren Flächen auf einmal abgeerntet. Man erntet<br />
die Bäume einzeln. So entsteht mit der Zeit ein <strong>Wald</strong>,<br />
in dem viele unterschiedlich alte Bäume stehen. Das<br />
ist gut <strong>für</strong> die Stabilität des <strong>Wald</strong>es <strong>und</strong> bietet einen<br />
tollen Lebensraum <strong>für</strong> Tiere <strong>und</strong> Pflanzen.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 14<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Gruppe 3 (Ökologie):<br />
<strong>FSC</strong>-Baukasten<br />
Die Karten (siehe nächste Seite) an Bäumen <strong>und</strong><br />
Sträuchern platzieren. Die SchülerInnen suchen sich<br />
die Karten zusammen <strong>und</strong> wählen 10 Gr<strong>und</strong>sätze<br />
aus, die ein Förster oder <strong>Wald</strong>besitzer in einem <strong>FSC</strong>-<br />
<strong>Wald</strong> berücksichtigen muss. Auf diese Weise soll sich<br />
die Gruppe einen <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong> „bauen“! Als kleine Hilfestellung<br />
wird der untenstehende Text „<strong>Natur</strong>schutz<br />
im <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong>“ ebenfalls auf zwei Karten an einem<br />
Strauch befestigt.<br />
<strong>Natur</strong>schutz<br />
im <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong><br />
<strong>Natur</strong>schutz<br />
im <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong><br />
Keine Chemie im <strong>Wald</strong>. In <strong>FSC</strong>-Wäldern werden<br />
keine chemischen Pflanzenschutzmittel oder<br />
Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt.<br />
Sehr alte Bäume oder Bäume mit Spechthöhlen<br />
bleiben als sogenannte Biotopbäume im <strong>Wald</strong><br />
<strong>und</strong> werden nicht mehr genutzt. Hier leben viele<br />
Insekten, Vögel oder Fledermäuse.<br />
In <strong>FSC</strong>-Wäldern wachsen Baumarten, die in diesen<br />
Gebieten auch ohne den <strong>Mensch</strong>en vorkommen<br />
würden <strong>und</strong> die sehr gut an die Bedingungen vor<br />
Ort angepasst sind.<br />
In <strong>FSC</strong>-Wäldern wird ein Teil des <strong>Wald</strong>es nicht<br />
genutzt, damit der Förster untersuchen kann, wie<br />
sich der <strong>Wald</strong> ohne Hilfe des <strong>Mensch</strong>en entwickeln<br />
würde. So kann der Förster von der <strong>Natur</strong> lernen.
Hier gibt es schnell-<br />
1 wachsende<br />
Baumarten, die in<br />
kurzer Zeit viel Holz<br />
produzieren (das<br />
Wichtigste in <strong>FSC</strong>-<br />
Wäldern ist, viel Geld<br />
zu verdienen).<br />
Hier gibt es<br />
5 Baumarten, die in<br />
diesem <strong>Wald</strong> natürlicherweise<br />
vorkommen<br />
würden.<br />
Die komplette<br />
9 <strong>Wald</strong>fläche wird<br />
wirtschaftlich genutzt.<br />
Ein Teil der<br />
13 <strong>Wald</strong>fläche<br />
bleibt ungenutzt. Der<br />
Förster nutzt diese<br />
Fläche, um von der<br />
<strong>Natur</strong> zu lernen.<br />
17 Besondere<br />
Biotope im <strong>Wald</strong>,<br />
wie z.B. Quellen <strong>und</strong><br />
Steinhaufen werden<br />
geschützt.<br />
Die Bäume werden<br />
2 bei der Holzernte<br />
komplett genutzt: Von<br />
der Baumkrone bis zu<br />
den Wurzeln.<br />
Die Teile der<br />
6 Bäume, die nicht<br />
genutzt werden, wie<br />
Wurzeln oder Baumkrone,<br />
bleiben im <strong>Wald</strong>.<br />
Die Bäume<br />
10 werden im<br />
Kahlschlagverfahren<br />
geerntet. Das bedeutet,<br />
dass eine größere<br />
Fläche auf einen<br />
Schlag abgeerntet<br />
wird.<br />
Sehr alte <strong>und</strong><br />
14 abgestorbene<br />
Bäume werden nicht<br />
genutzt <strong>und</strong> bleiben im<br />
<strong>Wald</strong>, bis sie zerfallen.<br />
Die Anzahl der<br />
18 Rehe <strong>und</strong><br />
Hirsche im <strong>Wald</strong> muss<br />
reguliert werden, damit<br />
die jungen Bäume<br />
ungehindert nachwachsen<br />
können.<br />
Kein Einsatz von<br />
3 Pflanzenschutzmitteln<br />
oder Schädlingsbekämpfungsmitteln.<br />
Einsatz von Pflan-<br />
7 zenschutzmitteln<br />
oder Schädlingsbekämpfungsmitteln,<br />
um<br />
die Bäume zu schützen.<br />
Hirsche <strong>und</strong><br />
11 Rehe können im<br />
<strong>Wald</strong> leben <strong>und</strong> sich<br />
vermehren, ohne<br />
gejagt zu werden.<br />
Es ist wichtig, so viele<br />
Rehe <strong>und</strong> Hirsche wie<br />
möglich zu haben. Ihr<br />
Kot düngt die Wälder.<br />
Bäume werden<br />
15 nicht im Kahlschlagverfahren,<br />
sondern einzeln<br />
geerntet.<br />
Der komplette<br />
19 <strong>Wald</strong> wird gleich<br />
bewirtschaftet. Es gibt<br />
keine Ausnahmen, ob<br />
es sich um ein wertvolles<br />
Biotop handelt<br />
oder nicht.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Bäume mit Specht-<br />
4 höhlen werden<br />
gleich aus dem <strong>Wald</strong><br />
entfernt, da sich hier<br />
schädliche Insekten<br />
einnisten können.<br />
Bäume mit Specht-<br />
8 höhlen oder anderen<br />
Hohlräumen sind<br />
wichtige Lebensräume<br />
<strong>für</strong> Insekten,<br />
Vögel, Fledermäuse<br />
<strong>und</strong> werden daher nicht<br />
genutzt.<br />
Auch alte <strong>und</strong><br />
12 tote Bäume<br />
werden genutzt, da ihr<br />
Holz besonders<br />
wertvoll ist.<br />
Im <strong>Wald</strong> soll es<br />
16 immer nur eine<br />
Baumart geben, da der<br />
<strong>Wald</strong> auf diese Weise<br />
einfacher zu pflegen<br />
ist.<br />
20 Verschiedene<br />
Baumarten im<br />
<strong>Wald</strong> halten die Wälder<br />
stabiler, bieten vielen<br />
verschiedenen Tierarten<br />
einen Lebensraum<br />
<strong>und</strong> liefern eine<br />
größere Auswahl beim<br />
Holzverkauf.<br />
Die Kärtchen mit den folgenden Nummern kennzeichnen einen <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong>: 3, 5, 6, 8, 13, 14, 15, 17, 18, 20.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 15
e. Alternative Aktivitäten<br />
Als weitere spielerische Elemente bieten sich folgende Aktivitäten an:<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Heliumstab (Jonglierexperten gesucht!)<br />
Baumhöhenmessung mit dem Försterdreieck<br />
(Messexperten gesucht!)<br />
Farbkartenspiel (Ökosystemexperten gesucht!)<br />
Eine ausführliche Beschreibung dieser Spiele finden<br />
Sie auf der CD bzw. Homepage unter „Expertenspiele“.<br />
Im <strong>Wald</strong>pädagogischen Leitfaden finden sich noch<br />
weitere Aktivitäten, die gut in diesen Themenbereich<br />
passen:<br />
Nachhaltige Nutzung 4<br />
„Nutzen statt plündern“<br />
Die umfassende Einstiegsaktivität verdeutlicht den<br />
Teilnehmern die Komplexität der Nutzung im <strong>Wald</strong>.<br />
Nachhaltige Nutzung 9<br />
„Holz ist w<strong>und</strong>erbar <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>lich“<br />
Die Teilnehmer diskutieren die Vorzüge des „Öko-<br />
Rohstoffs“ Holz <strong>und</strong> erfahren sie sensitiv.<br />
<strong>Wald</strong> <strong>und</strong> Gesellschaft 1<br />
„Im Gleichgewicht“<br />
Gemeinsam versuchen die Teilnehmer Ökologie,<br />
Ökonomie <strong>und</strong> Soziales symbolisch ins Gleichgewicht<br />
zu bringen. Jeweils zu dritt balancieren sie<br />
dazu auf einem Holzdreieck.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
<strong>Wald</strong> weltweit 1<br />
„So holzen sie –<br />
<strong>Wald</strong>nutzung hier <strong>und</strong> anderswo“<br />
Bilder unterschiedlicher Holzerntepraktiken <strong>und</strong><br />
<strong>Wald</strong>nutzungsarten aus aller Welt regen die Teilnehmer<br />
dazu an, sie zu interpretieren <strong>und</strong> in die<br />
Thematik einzusteigen.<br />
<strong>Wald</strong> weltweit 2<br />
„Das schnellste Ressourcenspiel der Welt“<br />
Über ein sportliches Fangspiel erfahren die Teilnehmer,<br />
welche Dynamik der Kampf der <strong>Mensch</strong>en um<br />
knapper werdende natürliche Ressourcen weltweit<br />
bekommen kann.<br />
<strong>Wald</strong> weltweit 3<br />
„Bildung öffnet die Augen“<br />
Mit dieser Aktivität lernen die Teilnehmer, wie wichtig<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Bildung im weltweiten<br />
Ressourcenhandel sind. In zwei Spielr<strong>und</strong>en wird<br />
das Thema Nutzung der Urwälder aus dem Blickwinkel<br />
der dort lebenden <strong>Mensch</strong>en beleuchtet.<br />
(Quelle: Bayer. Staatsministerium <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten (2009): Forstliche Bildungsarbeit<br />
- waldpädagogischer Leitfaden nicht<br />
nur <strong>für</strong> Förster. 7. Auflage. München.)<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Im <strong>Wald</strong> | 16
Die soziale Säule des <strong>FSC</strong><br />
Wirtschaftliche, soziale <strong>und</strong> Umweltinteressen haben<br />
beim <strong>FSC</strong> gleiches Gewicht. Diese drei Interessen<br />
bilden die Gr<strong>und</strong>säulen des <strong>FSC</strong>. Die sozialen<br />
Standards des <strong>FSC</strong> sehen vor, dass das Wohl<br />
der <strong>Wald</strong>arbeiter <strong>und</strong> der Bevölkerung vor Ort langfristig<br />
erhalten <strong>und</strong> erhöht werden. Die Arbeiten im<br />
<strong>Wald</strong> sollen fair <strong>und</strong> sicher durchgeführt werden.<br />
1. Schau dich um!<br />
Die Checkliste<br />
Suche nach Hinweisen, die dir zeigen, dass der<br />
<strong>Wald</strong> von der Bevölkerung genutzt wird. Vergebe<br />
<strong>für</strong> jedes entdeckte Merkmal einen Punkt <strong>und</strong> zähle<br />
die Punkte am Ende zusammen.<br />
Wege Trampelpfad<br />
Trimm-dich-Pfad <strong>Natur</strong>lehrpfad<br />
<strong>Wald</strong>hütte Grillplatz<br />
Sitzbank Spielplatz<br />
Mülleimer Infotafel<br />
Wegweiser <strong>Wald</strong>besucher<br />
Gesamtpunktzahl Checkliste: ____________<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 1<br />
Forest Stewardship Council - Soziale Säule<br />
2. Aktion im <strong>Wald</strong><br />
Arbeitsplatz <strong>FSC</strong>-<strong>Wald</strong><br />
In diesem <strong>Wald</strong>abschnitt sind 4 Karten mit Informationen<br />
zum Beruf des Forstwirtes an Bäumen <strong>und</strong><br />
Sträuchern versteckt. Finde die Karten <strong>und</strong> beantworte<br />
die folgenden Fragen. Aber Vorsicht, es ist<br />
immer nur eine Antwort richtig.<br />
a. Ein/e Forstwirt/in ist zuständig <strong>für</strong>:<br />
Holzernte, Holzverkauf, Nachzucht von<br />
Wildschweinen<br />
Holzernte, Holzsortierung, Schutz <strong>und</strong> Pflege<br />
der <strong>Wald</strong>bestände<br />
Verkauf von Motorsägen, Häckselmaschinen<br />
<strong>und</strong> Traktoren<br />
b. Wo arbeiten Forstwirte / Forstwirtinnen?<br />
bei kommunalen Forstbetrieben,<br />
forstwirtschaftlichen Lohnunternehmen<br />
oder in Forstämtern<br />
im Sägewerk oder anderen<br />
holzverarbeitenden Betrieben<br />
freiberuflich als Kunstschnitzer<br />
c. Was lernt man bei der Ausbildung<br />
zum Forstwirt / zur Forstwirtin?<br />
Verhütung <strong>und</strong> Bekämpfung von <strong>Wald</strong>bränden<br />
mit zugeb<strong>und</strong>enen Augen eine Motorsäge<br />
auseinander- <strong>und</strong> wieder zusammenbauen<br />
Brandverhalten von Holzkonstruktionen im<br />
Wohnungsbau<br />
3. Baumexperten gesucht!<br />
Bestimme die Baumarten in eurem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
mit Hilfe der Beschreibungen auf der nächsten Seite<br />
<strong>und</strong> notiere, welche Baumarten auf der Fläche<br />
wachsen.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 1 - 1 S. | 1
Baumexperten gesucht!<br />
Bestimme die Baumarten in eurem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
mit Hilfe der Beschreibungen <strong>und</strong> notiere, welche<br />
Baumarten auf der Fläche wachsen:<br />
Douglasie<br />
Esche<br />
Weißtanne<br />
Buche<br />
Lärche Eiche<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 1<br />
Forest Stewardship Council - Soziale Säule<br />
Kiefer<br />
Fichte<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 1 - 1 S. | 2
4. Frag den Förster!<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 1<br />
Forest Stewardship Council - Soziale Säule<br />
Lies dir die Fragen genau durch <strong>und</strong> kläre unbekannte Begriffe mit deinem Gruppenbetreuer. Danach geht’s<br />
ab zum Interview mit dem Förster.<br />
a. Darf die Bevölkerung den <strong>Wald</strong> kostenlos <strong>für</strong> Freizeitaktivitäten nutzen?<br />
b. Nutzen Schulen <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen den <strong>Wald</strong> zur Umweltbildung?<br />
c. Bietet dieser <strong>Wald</strong> Arbeitsplätze?<br />
d. Werden bei der Holzernte Aufträge an Unternehmen<br />
aus der Region vergeben?<br />
e. Bietet der <strong>Wald</strong>besitzer / das Forstamt Ausbildungs- <strong>und</strong><br />
Praktikumsplätze an?<br />
f. Gibt es Weiterbildungsmaßnahmen <strong>für</strong> die Beschäftigten?<br />
Diese Fragen habe ich zusätzlich noch an den Förster:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
5. Fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>?<br />
Werte die Antworten aus <strong>und</strong> zähle die Punkte aus<br />
dem Interview mit dem Förster <strong>und</strong> der Checkliste<br />
zusammen. Überprüfe mit Hilfe des Punkteschlüssels,<br />
ob die Kriterien <strong>für</strong> die soziale Säule in diesem<br />
<strong>Wald</strong> erfüllt sind.<br />
Anzahl Punkte Checkliste _________________<br />
Anzahl Punkte Interview _________________<br />
Gesamtpunktzahl _________________<br />
Gesamtpunktzahl Interview:<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 1 - 1 S. | 3<br />
Ja<br />
3 Punkte<br />
z. Teil<br />
1 Punkt<br />
Nein<br />
0 Punkte<br />
30-21 Punkte: Der <strong>Wald</strong> erfüllt die Kriterien der<br />
sozialen Säule <strong>und</strong> ist fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>.<br />
20-9 Punkte: Der <strong>Wald</strong> ist auf dem besten Weg<br />
zur Erfüllung der Kriterien der sozialen Säule.<br />
Nach ein paar Nachbesserungen ist dieser<br />
<strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>.<br />
8-0 Punkte: Der <strong>Wald</strong> erfüllt die Kriterien der<br />
sozialen Säule nicht. Hier muss noch viel getan<br />
werden, bis der <strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong> ist. Also<br />
packen wir’s an!
Wirtschaftliche, soziale <strong>und</strong> Umweltinteressen haben<br />
beim <strong>FSC</strong> gleiches Gewicht. Diese drei Interessen<br />
bilden die Gr<strong>und</strong>säulen des <strong>FSC</strong>. In einem<br />
<strong>FSC</strong>-zertifizierten <strong>Wald</strong> werden Bäume schonend<br />
geerntet. Das Ökosystem <strong>Wald</strong> soll dabei möglichst<br />
wenig beeinflusst werden. Holz aus einem<br />
<strong>FSC</strong>-zertifizierten <strong>Wald</strong> erzielt oft einen höheren<br />
Verkaufspreis, schafft Arbeitsplätze <strong>und</strong> sichert das<br />
Einkommen der Beschäftigten. Für <strong>FSC</strong>-Holz werden<br />
keine Urwälder zerstört.<br />
1. Schau dich um!<br />
Die Checkliste<br />
Suche nach folgenden <strong>Wald</strong>produkten <strong>und</strong> Anzeichen<br />
<strong>für</strong> Holznutzung. Vergebe <strong>für</strong> jedes entdeckte<br />
Merkmal einen Punkt <strong>und</strong> zähle die Punkte am<br />
Ende zusammen.<br />
a) <strong>Wald</strong>produkte: b) Holznutzung<br />
Pilze Lagerplätze <strong>für</strong> geerntete<br />
Baumstämme<br />
Misteln Unbefestigte <strong>Wald</strong>wege<br />
zum Abtransport<br />
Nüsse<br />
der Baumstämme<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 2<br />
Forest Stewardship Council - Wirtschaftliche Säule<br />
Die wirtschaftliche Säule des <strong>FSC</strong><br />
Früchte Baumstümpfe<br />
Beeren Ast-/Rindenhaufen<br />
Eicheln/Bucheckern abgesägte Bäume<br />
Bienenstöcke Brennholzstapel<br />
Gesamtpunktzahl Checkliste: ____________<br />
2. Baumexperten gesucht!<br />
Bestimme die Baumarten in eurem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
mit Hilfe der Beschreibungen auf dem Folgeblatt<br />
<strong>und</strong> notiere, welche Baumarten auf der Fläche<br />
wachsen.<br />
3. Frag den Förster!<br />
Auf einem Folgeblatt findest du eine Liste von Fragen.<br />
Lies dir die Fragen genau durch <strong>und</strong> kläre<br />
unbekannte Begriffe mit deinem Gruppenbetreuer.<br />
Danach geht’s ab zum Interview mit dem Förster.<br />
4. Aktion im <strong>Wald</strong><br />
Holz begegnet dir überall<br />
Aus Holz oder nicht aus Holz – das ist hier die<br />
große Frage. In diesem <strong>Wald</strong>abschnitt sind 30 Karten<br />
mit verschiedenen Produkten an einem Baum<br />
oder Strauch versteckt. Finde die Karten <strong>und</strong> entscheide,<br />
ob die Produkte aus Holz sind oder nicht.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 2 - 2 S. | 1
Baumexperten gesucht!<br />
Bestimme die Baumarten in eurem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
mit Hilfe der Beschreibungen <strong>und</strong> notiere, welche<br />
Baumarten auf der Fläche wachsen:<br />
Douglasie<br />
Esche<br />
Weißtanne<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 2<br />
Forest Stewardship Council - Wirtschaftliche Säule<br />
Buche<br />
Lärche Eiche<br />
Kiefer<br />
Fichte<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 2 - 2 S. | 2
Frag den Förster!<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 2<br />
Forest Stewardship Council - Wirtschaftliche Säule<br />
Lies dir die Fragen genau durch <strong>und</strong> kläre unbekannte Begriffe mit deinem Gruppenbetreuer. Danach geht’s<br />
ab zum Interview mit dem Förster.<br />
a. Wird in diesem <strong>Wald</strong> nur soviel Holz genutzt, wie auch nachwächst?<br />
b. Werden in diesem <strong>Wald</strong> verschiedene Baumarten genutzt?<br />
c. Sind hier Kahlschläge verboten?<br />
d. Wird bei der Holzernte darauf geachtet, dass es keine Schäden<br />
an den stehen gebliebenen Bäumen <strong>und</strong> am Boden gibt?<br />
e. Gibt es einen Plan zum Vorgehen bei Schäden<br />
durch Sturm oder Schadinsekten?<br />
f. Schafft dieser <strong>Wald</strong> Arbeitsplätze <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>en aus der Umgebung?<br />
Diese Fragen habe ich zusätzlich noch an den Förster:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
5. Fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>?<br />
Werte die Antworten aus <strong>und</strong> zähle die Punkte aus<br />
dem Interview mit dem Förster <strong>und</strong> der Checkliste<br />
zusammen. Überprüfe mit Hilfe des Punkteschlüssels,<br />
ob die Kriterien <strong>für</strong> die wirtschaftliche Säule in<br />
diesem <strong>Wald</strong> erfüllt sind.<br />
Anzahl Punkte Checkliste _________________<br />
Anzahl Punkte Interview _________________<br />
Gesamtpunktzahl _________________<br />
Gesamtpunktzahl Interview:<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 2 - 2 S. | 3<br />
Ja<br />
3 Punkte<br />
z. Teil<br />
1 Punkt<br />
Nein<br />
0 Punkte<br />
30-21 Punkte: Der <strong>Wald</strong> erfüllt die Kriterien der<br />
wirtschaftlichen Säule <strong>und</strong> ist fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>.<br />
20-9 Punkte: Der <strong>Wald</strong> ist auf dem besten<br />
Weg zur Erfüllung der Kriterien der wirtschaftlichen<br />
Säule. Nach ein paar Nachbesserungen<br />
ist dieser <strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>.<br />
8-0 Punkte: Der <strong>Wald</strong> erfüllt die Kriterien der<br />
wirtschaftlichen Säule nicht. Hier muss noch viel<br />
getan werden, bis der <strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong> ist. Also<br />
packen wir’s an!
Die ökologische Säule des <strong>FSC</strong><br />
Wirtschaftliche, soziale <strong>und</strong> Umweltinteressen haben<br />
beim <strong>FSC</strong> gleiches Gewicht. Diese drei Interessen<br />
bilden die Gr<strong>und</strong>säulen des <strong>FSC</strong>. In einem<br />
<strong>FSC</strong>-zertifizierten <strong>Wald</strong> wird bei der Bewirtschaftung<br />
darauf geachtet, dass die Artenvielfalt <strong>und</strong><br />
die ökologischen Funktionen des <strong>Wald</strong>es erhalten<br />
bleiben. Wer Produkte mit <strong>FSC</strong>-Siegel kauft, kann<br />
sicher gehen, dass bei der Holzernte der Schutz<br />
<strong>und</strong> Erhalt der Wälder an erster Stelle steht.<br />
1. Schau dich um!<br />
Die Checkliste<br />
Suche Anzeichen <strong>für</strong> eine hohe Artenvielfalt in diesem<br />
<strong>Wald</strong>. Vergebe <strong>für</strong> jedes entdeckte Merkmal<br />
einen Punkt <strong>und</strong> zähle die Punkte am Ende zusammen.<br />
Ameisenhügel Totholz<br />
Spechtlöcher Pilze an Stämmen<br />
Beeren / Früchte Moos<br />
Tierspuren Wurzelteller<br />
Junge Bäume<br />
(natürlich wild im <strong>Wald</strong><br />
wachsend)<br />
Alte, knorrige,<br />
dicke Bäume<br />
Pflanzen am <strong>Wald</strong>boden<br />
(Farne, Gräser,<br />
Kräuter, Blumen)<br />
Gewässer<br />
(Bach, Quelle, ...)<br />
Gesamtpunktzahl Checkliste: ____________<br />
2. Frag den Förster!<br />
Auf einem Folgeblatt findest du eine Liste von Fragen.<br />
Lies dir die Fragen genau durch <strong>und</strong> kläre<br />
unbekannte Begriffe mit deinem Gruppenbetreuer.<br />
Danach geht’s ab zum Interview mit dem Förster.<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 3<br />
Forest Stewardship Council - Ökologische Säule<br />
3. Aktion im <strong>Wald</strong><br />
<strong>FSC</strong>-Baukasten<br />
Wähle aus 20 Karten 10 Methoden bzw. Gr<strong>und</strong>sätze<br />
aus, wie du einen <strong>Wald</strong> <strong>FSC</strong>-tauglich machen würdest.<br />
Kleine Hilfestellung: In diesem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
sind 2 Karten mit den wichtigsten <strong>FSC</strong>-<strong>Natur</strong>schutzregeln<br />
an Bäumen oder Sträuchern versteckt.<br />
4. Baumexperten gesucht!<br />
Bestimme die Baumarten in eurem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
mit Hilfe der Beschreibungen auf dem Folgeblatt<br />
<strong>und</strong> notiere, welche Baumarten auf der Fläche<br />
wachsen.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 3 - 3 S. | 1
Baumexperten gesucht!<br />
Bestimme die Baumarten in eurem <strong>Wald</strong>abschnitt<br />
mit Hilfe der Beschreibungen <strong>und</strong> notiere, welche<br />
Baumarten auf der Fläche wachsen:<br />
Douglasie<br />
Esche<br />
Weißtanne<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 3<br />
Forest Stewardship Council - Ökologische Säule<br />
Buche<br />
Lärche Eiche<br />
Kiefer<br />
Fichte<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 3 - 3 S. | 2
Frag den Förster!<br />
<strong>Wald</strong>aktion - Gruppe 3<br />
Forest Stewardship Council - Ökologische Säule<br />
Lies dir die Fragen genau durch <strong>und</strong> kläre unbekannte Begriffe mit deinem Gruppenbetreuer. Danach geht’s<br />
ab zum Interview mit dem Förster.<br />
a. Wird hier auf die Verwendung von genetisch verändertem Saat- <strong>und</strong><br />
Pflanzgut verzichtet?<br />
b. Werden bei der <strong>Wald</strong>arbeit in den Maschinen<br />
biologisch abbaubare Öle <strong>und</strong> Fette verwendet?<br />
c. Wird bei der Bewirtschaftung dieses <strong>Wald</strong>es<br />
auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichtet?<br />
d. Gibt es Flächen im <strong>Wald</strong>, die nicht genutzt werden?<br />
e. Gibt es <strong>Natur</strong>schutzgebiete oder besonders wertvolle Biotope im <strong>Wald</strong>?<br />
f. Werden alte, beschädigte <strong>und</strong> tote Bäume als Lebensraum<br />
<strong>für</strong> zahlreiche Vögel <strong>und</strong> Insekten im Bestand belassen?<br />
Diese Fragen habe ich zusätzlich noch an den Förster:<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
5. Fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>?<br />
Werte die Antworten aus <strong>und</strong> zähle die Punkte aus<br />
dem Interview mit dem Förster <strong>und</strong> der Checkliste<br />
zusammen. Überprüfe mit Hilfe des Punkteschlüssels,<br />
ob die Kriterien <strong>für</strong> die ökologische Säule in<br />
diesem <strong>Wald</strong> erfüllt sind.<br />
Anzahl Punkte Checkliste _________________<br />
Anzahl Punkte Interview _________________<br />
Gesamtpunktzahl _________________<br />
Gesamtpunktzahl Interview:<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> <strong>Natur</strong> | Gruppe | Gruppe 3 - 3 S. | 3<br />
Ja<br />
3 Punkte<br />
z. Teil<br />
1 Punkte<br />
Nein<br />
0 Punkte<br />
30-21 Punkte: Der <strong>Wald</strong> erfüllt die Kriterien der<br />
ökologischen Säule <strong>und</strong> ist fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>.<br />
20-9 Punkte: Der <strong>Wald</strong> ist auf dem besten Weg<br />
zur Erfüllung der Kriterien der ökologischen<br />
Säule. Nach ein paar Nachbesserungen ist<br />
dieser <strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong>.<br />
8-0 Punkte: Der <strong>Wald</strong> erfüllt die Kriterien der<br />
ökologischen Säule nicht. Hier muss noch viel<br />
getan werden, bis der <strong>Wald</strong> fit <strong>für</strong> <strong>FSC</strong> ist. Also<br />
packen wir’s an!
Bedeutung von Wäldern<br />
Wälder sind unentbehrlich <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Umwelt.<br />
Sie produzieren Sauerstoff <strong>und</strong> indem sie Kohlenstoffverbindungen<br />
speichern, tragen sie einen großen<br />
Anteil daran, unser Klima zu schützen. Wälder<br />
schützen im Gebirge vor Lawinen, verhindern Bodenerosion,<br />
Erdrutsche <strong>und</strong> Überschwemmungen.<br />
Durch die „Schwammwirkung“ ihres Wurzelwerks<br />
steuern die Bäume den Wasserhaushalt, filtern jeden<br />
einzelnen Tropfen <strong>und</strong> spenden uns sauberes<br />
Trinkwasser. Für unzählige Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />
sind Wälder eine unentbehrliche Lebensgr<strong>und</strong>lage.<br />
Genauso leben viele <strong>Mensch</strong>en im <strong>und</strong> vom <strong>Wald</strong><br />
oder nutzen ihn als Ort der Erholung.<br />
Konflikte um den <strong>Wald</strong><br />
4 Hintergr<strong>und</strong>wissen<br />
<strong>für</strong> LehrerInnen <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogInnen<br />
Auf der Erde leben derzeit etwa 6,8 Milliarden<br />
<strong>Mensch</strong>en. Jeder einzelne nutzt Holz – auf die eine<br />
oder andere Weise. In weniger entwickelten Ländern<br />
verwenden die <strong>Mensch</strong>en den Rohstoff Holz<br />
überwiegend als Brennstoff zum Heizen <strong>und</strong> Kochen.<br />
Auch als Baumaterial <strong>für</strong> Hütten, Boote oder<br />
Karren spielt Holz eine wichtige Rolle.<br />
In den Industrienationen wird Holz hauptsächlich<br />
zur Möbelproduktion, als Baumaterial <strong>und</strong> zur Papierherstellung<br />
benötigt. Der wachsende Papierbedarf<br />
stellt dabei ein großes Problem dar: Allein in<br />
Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch von Papier<br />
derzeit bei r<strong>und</strong> 230 Kilogramm pro Jahr. Das<br />
sind etwa 46.000 DIN-A4-Blätter im Jahr.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der vielfältigen Verwendungszwecke von<br />
Holz entstehen Interessenskonflikte. In der Regel<br />
dominieren die ökonomischen Interessen über soziale<br />
<strong>und</strong> ökologische Belange. Negative Folgen<br />
<strong>für</strong> Umwelt <strong>und</strong> Gesellschaft sind vorprogrammiert.<br />
Pro Minute werden auf der Welt etwa 26 Hektar<br />
<strong>Wald</strong> vernichtet. Dies entspricht ungefähr der Fläche<br />
eines knapp 8 Kilometer langen Abschnittes<br />
einer 3-spurigen Autobahn. Die <strong>Wald</strong>vernichtung<br />
würde auf einer entsprechenden Autobahn mit<br />
knapp 500km/h voranschreiten. Mit den wachsenden<br />
Märkten in China <strong>und</strong> Indien sowie dem zunehmenden<br />
Holzexport aus Russland sind auch viele<br />
Urwälder im borealen <strong>Wald</strong>gürtel des Nordens von<br />
der Entwaldung bedroht. Laut Greenpeaceberichten<br />
werden etwa 33 Prozent des in Deutschland<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
verbrauchten Fichtenholzes importiert, r<strong>und</strong> ein<br />
Fünftel davon aus Russland – deklariert als „heimisches“<br />
Holz.<br />
Die weltweit anhaltende Nachfrage nach Tropenholz,<br />
z.B. als Baumaterial im Außenbereich sowie<br />
<strong>für</strong> Gartenmöbel, hat häufig illegalen Holzeinschlag<br />
<strong>und</strong> Raubbau zur Folge. Viele rücksichtlose Unternehmen<br />
sind lediglich darauf aus, ihren Profit zu<br />
maximieren <strong>und</strong> nicht bereit, Verantwortung <strong>für</strong> den<br />
<strong>Wald</strong> zu übernehmen.<br />
Eine wichtige Rolle spielen auch die Konsumenten<br />
in wohlhabenderen Ländern. Mit der Haltung „Geiz<br />
ist Geil“ wird die Erwartungshaltung „hohe Qualität<br />
zu niedrigen Preisen“ kultiviert. Die Folge sind Hölzer<br />
aus illegalem Einschlag <strong>und</strong> Raubbau.<br />
Um den weltweit gestiegenen Bedarf nach Möbeln,<br />
Papier <strong>und</strong> Baumaterial zu stillen, entstehen<br />
vermehrt Plantagen aus schnellwachsenden Holzarten.<br />
<strong>Natur</strong>wälder <strong>und</strong> einheimische Baumarten<br />
müssen weichen.<br />
Lösung: schonende <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
Illegale Abholzung, ausbeuterische <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
sowie der illegale Handel mit Hölzern<br />
sind möglich, weil vielerorts keine ausreichenden<br />
Kontrollinstrumente in Form von Gesetzen oder internationalen<br />
Abkommen vorhanden sind oder ihre<br />
Umsetzung nur unzureichend geschieht.<br />
In den 80er Jahren riefen daher Umweltverbände<br />
zum Tropenholz-Boykott auf, um den Raubbau an<br />
tropischen Wäldern zu stoppen. Diese Maßnahme<br />
bewirkte vielerorts das Gegenteil: Akteure der<br />
Holzwirtschaft aus tropischen Ländern versuchten,<br />
den sinkenden Umsatz durch einen erhöhten Holzeinschlag<br />
zu kompensieren.<br />
Aufgr<strong>und</strong> dieser Erfahrung sind viele Umweltorganisationen<br />
dazu übergegangen, anstelle von Boykott<br />
die Einführung einer schonenden <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
zu unterstützen. Ziel ist dabei, dem <strong>Wald</strong><br />
nur so viel Holz zu entnehmen, wie natürlich nachwächst<br />
<strong>und</strong> hierbei klare ökologische <strong>und</strong> soziale<br />
Gr<strong>und</strong>anforderungen einzuhalten (= Prinzip der<br />
Nachhaltigkeit). So kann einerseits in den waldreichen<br />
Gebieten ein Einkommen erwirtschaftet <strong>und</strong><br />
andererseits der <strong>Wald</strong> langfristig erhalten werden.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Hintergr<strong>und</strong> | 17
Eine Möglichkeit, die bestehenden Gesetzeslücken<br />
zu füllen <strong>und</strong> mangelnde Umsetzung von Gesetzen<br />
auszugleichen, ist die Schaffung eines freiwilligen,<br />
privatwirtschaftlichen Kontrollinstruments mit dem<br />
man die Einhaltung gewisser <strong>Wald</strong>bewirtschaftungsstandards<br />
überprüfen kann. Die Idee des<br />
<strong>FSC</strong> als ein Zertifizierungssystem war geboren.<br />
Der <strong>FSC</strong> als eine mögliche Lösung<br />
Der <strong>FSC</strong> (Forest Stewardship Council) wurde im<br />
Jahre 1993 in Folge des Umweltgipfels von Rio<br />
de Janeiro gegründet. Ziel ist es, die in Rio verabschiedeten<br />
Forderungen an „nachhaltige Entwicklung“<br />
<strong>für</strong> Wälder umzusetzen. Besondere Bedeutung<br />
im Rahmen der Forderungen von Rio hat<br />
die gleichwertige Berücksichtigung von sozialen,<br />
ökologischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen Aspekten bei der<br />
Nutzung von <strong>Natur</strong>gütern. Der <strong>FSC</strong> will weltweit<br />
eine verantwortungsvolle <strong>Wald</strong>wirtschaft fördern<br />
<strong>und</strong> diese über ein Produktsiegel <strong>für</strong> den Verbraucher<br />
sichtbar machen.<br />
Der <strong>FSC</strong> ist eine internationale gemeinnützige<br />
Organisation mit Sitz in Bonn <strong>und</strong> nationalen Arbeitsgruppen<br />
in 42 Ländern. Er wird weltweit von<br />
Umweltorganisationen, Gewerkschaften, Interessensvertretern<br />
indigener Völker sowie zahlreichen<br />
Unternehmen aus der Forst- <strong>und</strong> Holzwirtschaft<br />
unterstützt. Übersetzt bedeutet Forest Stewardship<br />
Council soviel wie: Rat, der sich um die verantwortungsvolle<br />
Bewirtschaftung der Wälder kümmert.<br />
Die <strong>FSC</strong> Arbeitsgruppe Deutschland e.V. setzt die<br />
Arbeit des <strong>FSC</strong> auf nationaler Ebene um. In deutschen<br />
Wäldern steht der <strong>FSC</strong> u.a. <strong>für</strong> eine <strong>Wald</strong>wirtschaft<br />
ohne Kahlschläge, <strong>für</strong> die Mehrung natürlicher<br />
Mischwälder, <strong>für</strong> den Schutz seltener Arten<br />
<strong>und</strong> Ökosysteme <strong>und</strong> <strong>für</strong> faire Entlohnung.<br />
Wichtigstes Merkmal des <strong>FSC</strong> ist die Schaffung<br />
eines Interessenausgleichs zwischen den Umweltinteressen,<br />
sozialen Belangen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Ansprüchen an den <strong>Wald</strong>.<br />
Wie funktioniert <strong>FSC</strong>?<br />
Die Idee, die Marktkräfte zum Schutz der Wälder<br />
<strong>und</strong> zu einer nachhaltigen Entwicklung zu nutzen,<br />
beinhaltet drei Gr<strong>und</strong>gedanken: Alle Interessengruppen<br />
erstellten im Konsens Prinzipien nachhaltiger<br />
Forstwirtschaft, die sowohl ökologische als<br />
auch soziale <strong>und</strong> wirtschaftliche Aspekte berücksichtigen.<br />
Diese werden in einem Standard zusammengefasst.<br />
Der <strong>FSC</strong> beschreibt also mit klaren<br />
Regeln, wie Wälder bewirtschaftet werden sollen.<br />
Es gelten 10 Prinzipien, die weltweit Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong><br />
die Arbeit der Förster <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>besitzer sind.<br />
Forest Stewardship Council<br />
<strong>FSC</strong> im <strong>Wald</strong> – weltweit gültige Regeln<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
In den <strong>FSC</strong>-Standards werden ökologische Mindeststandards<br />
definiert, die garantieren, dass die<br />
ökologischen Gr<strong>und</strong>funktionen des <strong>Wald</strong>ökosystems<br />
langfristig gewährleistet werden können<br />
(Prinzip 6, 9). Gleichzeitig wird ein Ausgleich zwischen<br />
Bevölkerungs- <strong>und</strong> Interessensgruppen gesucht<br />
(Prinzip 2-4, 8). Auch gerechte <strong>und</strong> sichere<br />
Arbeitsbedingungen werden durch die Standards<br />
vorgegeben (Prinzip 4). Trotz dieser hohen Anforderungen<br />
an einen umweltverträglichen Umgang<br />
mit dem <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> an eine soziale Gerechtigkeit<br />
bleibt die Nutzung des <strong>Wald</strong>es ein gleichwertiges,<br />
wichtiges Prinzip des <strong>FSC</strong> (Prinzip 5, 7, 8).<br />
Prinzip 1: Einhaltung der Gesetze<br />
<strong>und</strong> <strong>FSC</strong>-Prinzipien (Gesetze einhalten!)<br />
Die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung soll alle relevanten<br />
Gesetze des Landes sowie internationale<br />
Verträge <strong>und</strong> Abkommen, welche das Land unterzeichnet<br />
hat, respektieren <strong>und</strong> die Prinzipien<br />
<strong>und</strong> Kriterien des <strong>FSC</strong> erfüllen.<br />
Prinzip 2: Besitzansprüche,<br />
Landnutzungsrechte <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten<br />
(Mein Land, dein Land!)<br />
Langfristige Besitzansprüche <strong>und</strong> Nutzungsrechte<br />
an Land- <strong>und</strong> Forstressourcen sollen klar<br />
definiert, dokumentiert <strong>und</strong> rechtlich verankert<br />
sein.<br />
Prinzip 3: Rechte indigener Völker<br />
(Kulturelle Vielfalt respektieren!)<br />
Die gesetzlichen <strong>und</strong> gewohnheitsmäßigen<br />
Rechte der indigenen Gruppen hinsichtlich<br />
Besitz, Nutzung <strong>und</strong> Bewirtschaftung von Land,<br />
Territorien <strong>und</strong> Ressourcen sind anzuerkennen<br />
<strong>und</strong> zu respektieren.<br />
Prinzip 4: Beziehungen zur lokalen<br />
Bevölkerung <strong>und</strong> Arbeitnehmerrechte<br />
(Global denken, lokal handeln!)<br />
Die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung soll das soziale<br />
<strong>und</strong> ökonomische Wohlergehen der im <strong>Wald</strong><br />
Beschäftigten <strong>und</strong> der lokalen Bevölkerung<br />
langfristig erhalten oder vergrößern.<br />
Prinzip 5: Nutzen aus dem <strong>Wald</strong>e<br />
(Die Vielfalt nutzen!)<br />
Die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung fördert die effiziente<br />
Nutzung der vielfältigen Produkte <strong>und</strong><br />
Leistungen des <strong>Wald</strong>es, so dass sie langfristig<br />
wirtschaftlich tragbar wird <strong>und</strong> eine breite<br />
Palette von ökologischen <strong>und</strong> sozialen Vorteilen<br />
gewährleisten kann.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Hintergr<strong>und</strong> | 18<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
3<br />
Prinzip 6: Auswirkungen auf die Umwelt<br />
(Umweltfre<strong>und</strong>lich handeln!)<br />
Die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung soll die biologische<br />
Vielfalt <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>enen Werte, die<br />
Wasserressourcen, die Böden sowie einzigartige<br />
<strong>und</strong> empfindliche Ökosysteme <strong>und</strong><br />
Landschaften erhalten <strong>und</strong> dadurch die ökologischen<br />
Funktionen <strong>und</strong> die Unversehrtheit des<br />
<strong>Wald</strong>es gewährleisten.<br />
Prinzip 7: Bewirtschaftungsplan<br />
(Planen <strong>für</strong> den <strong>Wald</strong>!)<br />
Ein <strong>für</strong> die Betriebsgröße <strong>und</strong> die Bewirtschaftungsintensität<br />
des Forstbetriebes angemessenes<br />
Planungswerk ist zu erstellen, anzuwenden<br />
<strong>und</strong> zu aktualisieren. Es beschreibt deutlich<br />
die langfristigen Bewirtschaftungsziele <strong>und</strong> die<br />
Mittel zu deren Verwirklichung.<br />
Prinzip 8: Kontrolle <strong>und</strong> Bewertung<br />
(Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!)<br />
Eine der Betriebsstruktur angemessene<br />
Dokumentation <strong>und</strong> Bewertung soll den<br />
<strong>Wald</strong>zustand, die Erträge der geernteten<br />
<strong>Wald</strong>produkte, die Handels- <strong>und</strong> Verwertungskette,<br />
die Bewirtschaftungsmaßnahmen sowie<br />
deren soziale <strong>und</strong> ökologische Auswirkungen<br />
feststellen.<br />
Prinzip 9: Erhaltung von Wäldern mit hohem<br />
Schutzwert (Acht geben auf das Besondere!)<br />
Bewirtschaftungsmaßnahmen in Wäldern<br />
mit hohem Schutzwert sollen deren Merkmale<br />
erhalten oder vermehren. Diese Wälder betreffenden<br />
Entscheidungen sollen immer im<br />
Sinne einer vorbeugenden Herangehensweise<br />
erwogen werden.<br />
Prinzip 10: Plantagen (Holz ist begehrt!)<br />
Plantagen sind in Übereinstimmung mit den<br />
Prinzipien 1-9 <strong>und</strong> dem Prinzip 10 zu bewirtschaften.<br />
Wenn Plantagen auch eine Reihe<br />
sozialer <strong>und</strong> ökonomischer Vorteile liefern <strong>und</strong><br />
dazu beitragen können, den globalen Bedarf an<br />
Forstprodukten zu befriedigen, sollen sie doch<br />
die Bewirtschaftung von <strong>Natur</strong>wäldern ergänzen,<br />
den Druck auf diese reduzieren <strong>und</strong> ihre<br />
Wiederherstellung <strong>und</strong> Erhaltung fördern.<br />
<strong>FSC</strong>-Siegel – So sieht es aus<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Der <strong>FSC</strong>-Code eines zertifizierten Forstbetriebs<br />
oder eines Unternehmens besteht immer aus den<br />
folgenden drei Teilen:<br />
Kürzel des<br />
Zertifizierers<br />
Art des Zertifizikats<br />
Hier: <strong>Wald</strong>bewirtschaftung<br />
(FM) /<br />
Verarbeitungskette<br />
(COC)<br />
Individuelle Nummer<br />
des zertifizierten<br />
Unternehmens<br />
Beispiel: COC-BBB-012345<br />
Produktkettenzertifikat des Betriebes 012345, der<br />
durch das Prüfunternehmen BBB geprüft wurde.<br />
Beispiel: FM-AAA-012345<br />
<strong>Wald</strong>zertifikat des Betriebes 012345, der durch das<br />
Prüfunternehmen AAA geprüft wurde.<br />
Die Überprüfung der Gültigkeit eines <strong>FSC</strong>-COC-<br />
Zertifikates kann jederzeit im Internet unter der<br />
Adresse www.fsc-info.org vorgenommen werden:<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Hintergr<strong>und</strong> | 19
Ist das <strong>FSC</strong>-System vertrauenswürdig?<br />
Zur Kontrolle, ob die <strong>FSC</strong>-Prinzipien eingehalten<br />
werden, prüft der <strong>FSC</strong> die einzelnen Forstbetriebe<br />
nicht selbst, sondern bevollmächtigt hier<strong>für</strong> unabhängige<br />
Zertifizierungsorganisationen. Der <strong>FSC</strong><br />
selbst überprüft einmal jährlich die beauftragten<br />
Zertifizierungsorganisationen darauf, ob sie die Arbeit<br />
im Sinne des <strong>FSC</strong> ausführen.<br />
Neben der Beteiligung aller Mitglieder <strong>und</strong> Interessensvertreter<br />
legt der <strong>FSC</strong> sehr viel Wert auf Transparenz.<br />
Alle Regelungen <strong>und</strong> alle wichtigen Dokumente<br />
sind daher der Öffentlichkeit zugänglich.<br />
Führende Umweltverbände sehen im <strong>FSC</strong> derzeit<br />
das einzige weltweit glaubwürdige<br />
<strong>Wald</strong>zertifizierungssystem. Auch<br />
Verbraucherverbände empfehlen<br />
den Kauf von <strong>FSC</strong>-Produkten. Im<br />
Rahmen eines Vergleichs deutscher<br />
<strong>Wald</strong>zertifizierungssysteme<br />
durch das Verbrauchermagazin<br />
Ökotest schnitt der <strong>FSC</strong> mit der<br />
besten Bewertung ab. Besonders<br />
hervorgehoben wurden hierbei die gleichberechtigte<br />
Beteiligung unterschiedlicher Interessensvertreter<br />
beim <strong>FSC</strong> <strong>und</strong> der Verzicht auf Pestizide bei<br />
<strong>FSC</strong>-Forstbetrieben in Deutschland.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Noch nicht alles im grünen Bereich ...<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
<strong>FSC</strong> ist nicht die Lösung aller Probleme im Bereich<br />
der <strong>Wald</strong>nutzung, der Bekämpfung des illegalen<br />
Holzhandels, des Umwelt- <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutzes oder<br />
der Wahrung von Arbeitnehmerrechten, v.a. auch<br />
innerhalb der Produktkette. <strong>FSC</strong> ist vielmehr eine<br />
mögliche Lösung in diesem komplexen Problemfeld,<br />
die von anderen Maßnahmen wie z.B. Gesetzen,<br />
Abkommen etc. flankiert werden <strong>und</strong> die sich<br />
stetig weiterentwickeln <strong>und</strong> verbessern muss. Die<br />
Prinzipien <strong>und</strong> Standardwerke des <strong>FSC</strong> werden in<br />
regelmäßigen Abständen unter Beteiligung aller<br />
interessierten Akteure aktualisiert <strong>und</strong> geeicht, so<br />
dass sie auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
oder gesellschaftliche Schwerpunkte aufgreifen.<br />
Um die Zertifizierung weiter zu verbessern, wird<br />
mit Kritik, z.B. an der Zertifizierung von Plantagen<br />
oder den hohen Zertifizierungskosten offen <strong>und</strong><br />
konstruktiv umgegangen <strong>und</strong> an Verbesserungen<br />
gearbeitet.<br />
In Deutschland sind die gesetzlichen Bestimmungen<br />
<strong>für</strong> die <strong>Wald</strong>bewirtschaftung schon sehr weit<br />
reichend. In einigen Punkten geht der <strong>FSC</strong> sogar<br />
noch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus <strong>und</strong><br />
setzt somit einen noch höheren Qualitätsstandard<br />
fest.<br />
Zahlen <strong>und</strong> Fakten zu <strong>FSC</strong> (Stand März 2010)<br />
<strong>FSC</strong> in Deutschland<br />
Zertifizierte <strong>Wald</strong>fläche 578.679 ha<br />
<strong>Wald</strong>-Zertifikate / Forstbetriebe 85<br />
COC-Zertifikate 416<br />
<strong>FSC</strong> weltweit<br />
Zertifizierte <strong>Wald</strong>fläche 12.786 Mio. ha<br />
<strong>Wald</strong>-Zertifikate / Forstbetriebe 1005<br />
COC-Zertifikate 16.550<br />
Aktuelle Zahlen finden Sie im Internet unter<br />
www.fsc-deutschland.de<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Hintergr<strong>und</strong> | 20
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5 Glossar<br />
Begriffe <strong>und</strong> Definitionen<br />
Biologische Vielfalt (Biodiversität):<br />
Unter Biodiversität versteht man die Vielfalt<br />
des Lebens auf unserer Erde. Die Vielfalt an<br />
Arten, die Vielfalt an Lebensräumen, aber auch<br />
die genetische Vielfalt innerhalb der Arten.<br />
Zum Schutz <strong>und</strong> zur nachhaltigen Nutzung<br />
wurde 1992 von den Vereinten Nationen das<br />
Übereinkommen zum Schutz der biologischen<br />
Vielfalt (CBD) gegründet.<br />
Chain of Custody (COC)-Zertifizierung:<br />
Mit der Zertifizierung der Produktkette (Chain<br />
of Custody) wird sichergestellt, dass sowohl<br />
die Rohstoffquellen als auch ihre Verarbeitung<br />
bis hin zum Endprodukt lückenlos dokumentiert<br />
<strong>und</strong> überwacht werden.<br />
<strong>FSC</strong>: Der Forest Stewardship Council (<strong>FSC</strong>)<br />
ist eine gemeinnützige <strong>und</strong> unabhängige<br />
Organisation zur Förderung verantwortungsvoller<br />
<strong>Wald</strong>wirtschaft. Der Ausdruck „<strong>FSC</strong>“<br />
steht synonym auch <strong>für</strong> das Gütesiegel, mit<br />
dem Holzprodukte aus zertifizierten Wäldern<br />
gekennzeichnet werden. Um eine nachhaltige<br />
<strong>Wald</strong>nutzung zu sichern wurden 10 Prinzipien<br />
<strong>und</strong> 56 Kriterien erarbeitet nach denen <strong>FSC</strong>zertifizierte<br />
Wälder bewirtschaftet werden.<br />
Holzeinschlag: Das Fällen von Bäumen, um<br />
das Holz zu nutzen oder auch die Menge des<br />
eingeschlagenen Holzes.<br />
Holzernte: Entnahme von Bäumen. Sie<br />
soll unter Berücksichtigung waldbaulicher,<br />
ökologischer <strong>und</strong> wirtschaftlicher Aspekte<br />
durchgeführt werden. Durch entsprechende<br />
Arbeitsbedingungen soll die Ges<strong>und</strong>heit der<br />
<strong>Wald</strong>arbeiter hierbei geschützt werden.<br />
Illegaler Holzeinschlag: Unter Verletzung nationaler<br />
<strong>und</strong> internationaler Gesetze wird Holz<br />
geerntet, transportiert <strong>und</strong> verkauft. Illegaler<br />
Holzeinschlag bedroht den Erhalt ökologisch<br />
wertvoller Wälder <strong>und</strong> verursacht große volkswirtschaftliche<br />
Schäden.<br />
Indigene Völker: Gemeinschaften von<br />
Ureinwohnern einer Region oder eines Landes.<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
Kahlschlag: Als Kahlschlag bezeichnet man<br />
eine Fläche, auf der alle Bäume komplett<br />
abgeholzt wurden. Diese Maßnahme nennt<br />
man Kahlhieb. Aus ökologischer Sicht ist ein<br />
Kahlhieb sehr bedenklich, da Nährstoffe leicht<br />
aus dem Boden ausgewaschen werden, bei<br />
Starkregen auch Erosion stattfinden kann <strong>und</strong><br />
viele Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten ihren Lebensraum<br />
verlieren.<br />
Mischbestand: <strong>Wald</strong>fläche auf der zwei<br />
oder mehr Baumarten maßgeblich das<br />
Erscheinungsbild <strong>und</strong> die Ökologie der Fläche<br />
prägen.<br />
Monokultur: Auf einer (großen) Fläche wird<br />
nur eine Baumart angepflanzt<br />
Nachhaltigkeit (in der Forstwirtschaft):<br />
Betreuung <strong>und</strong> Nutzung von <strong>Wald</strong>flächen unter<br />
ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> sozialen<br />
Gesichtspunkten. Es wird außerdem nur so viel<br />
Holz genutzt, wie nachwächst.<br />
Plantagen (Forstwirtschaft): Auf einer großen<br />
Fläche werden raschwüchsige Holzarten gepflanzt<br />
<strong>und</strong> im Kahlschlag geerntet.<br />
Raubbau: Unter Raubbau versteht man<br />
die Nutzung natürlicher Ressourcen ohne<br />
Rücksicht auf mögliche Folgewirkungen. Beim<br />
Raubbau werden Wälder durch unangepasste<br />
Nutzung beschädigt oder zerstört. Dadurch wird<br />
eine langfristige Nutzung erschwert oder sogar<br />
verhindert.<br />
Rückegasse: Unbefestigter Weg im <strong>Wald</strong> zum<br />
Abtransport des geernteten Holzes.<br />
Zertifizierung: Unter Zertifizierung versteht<br />
man ein Verfahren, mit dessen Hilfe die<br />
Einhaltung bestimmter Standards nachgewiesen<br />
werden kann. Zertifikate werden durch<br />
unabhängige Institutionen vergeben <strong>und</strong><br />
die Einhaltung der Kriterien wird regelmäßig<br />
überprüft.<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Glossar | 21<br />
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www.fsc-deutschland.de<br />
Website der <strong>FSC</strong> Arbeitsgruppe<br />
Deutschland e.V.<br />
www.fsc.org<br />
Website des Forest Stewardship Council<br />
(<strong>FSC</strong> International)<br />
www.fsc-uk.org<br />
Bildungsmaterialien zum Thema <strong>FSC</strong><br />
(in englischer Sprache)<br />
www.nabu.de<br />
<strong>Natur</strong>schutzb<strong>und</strong> Deutschland e.V.;<br />
tagesaktuelle Informationen r<strong>und</strong> um<br />
den <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Umweltschutz<br />
www.wwf.de<br />
Website des WWF Deutschland<br />
www.greenpeace.de/themen/waelder/<br />
Publikationen <strong>und</strong> Bilder von Greenpeace zum<br />
Thema <strong>Wald</strong><br />
www.b<strong>und</strong>.net<br />
Website des B<strong>und</strong>es <strong>für</strong> Umwelt- <strong>und</strong><br />
<strong>Natur</strong>schutz Deutschland<br />
www.waldhaus-freiburg.de<br />
Lern- <strong>und</strong> Erlebniszentrum<br />
<strong>für</strong> <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> Nachhaltigkeit<br />
www.stadtentwicklung.berlin.de/forsten<br />
Website der Berliner Forsten mit Links zu<br />
<strong>Wald</strong>schulen <strong>und</strong> Ausflugstipps<br />
Forest Stewardship Council<br />
Arbeitsgruppe Deutschland e.V.<br />
6 Tipps zum Lesen <strong>und</strong> Surfen<br />
Interessante Seiten im Internet<br />
www.forestpedagogics.eu<br />
Europäisches <strong>Wald</strong>pädagogiknetzwerk<br />
www.silviva.ch<br />
Website der Stiftung SILVIVA<br />
<strong>für</strong> Umweltbildung <strong>und</strong> <strong>Wald</strong><br />
www.forst.bayern.de/publikationen/<br />
Bestellmöglichkeit <strong>für</strong> den <strong>Wald</strong>pädagogischen<br />
Leitfaden:<br />
Bayer. Staatsministerium <strong>für</strong> Ernährung,<br />
Landwirtschaft <strong>und</strong> Forsten (2009): Forstliche<br />
Bildungsarbeit - waldpädagogischer Leitfaden<br />
nicht nur <strong>für</strong> Förster. 7. Auflage. München.<br />
www.zukunftswald.de<br />
Unterrichtsmaterialien <strong>und</strong> Spiel über das<br />
Ökosystem <strong>Wald</strong> sowie <strong>Wald</strong>wissen kompakt<br />
<strong>für</strong> SchülerInnen<br />
www.tetrapak-umwelt.de<br />
Website von Tetrapack mit zahlreichen<br />
Informationen r<strong>und</strong> um Rohstoffe, Produktion,<br />
Recycling <strong>und</strong> Umweltaktivitäten<br />
www.oroverde.de<br />
Website der Tropenwaldstiftung mit vielen Infos<br />
<strong>für</strong> LehrerInnen <strong>und</strong> SchülerInnen<br />
www.waldwissen.net<br />
„Informationen <strong>für</strong> die Forstpraxis“, getragen<br />
von deutschen <strong>und</strong> schweizer Fachbehörden<br />
www.filmsortiment.de<br />
Website zum Bestellen von Lehrfilmen<br />
<strong>und</strong> Dokumentationen<br />
Bildungsmaterialien <strong>für</strong> Lehrer <strong>und</strong> <strong>Wald</strong>pädagogen <strong>FSC</strong> - <strong>für</strong> <strong>Mensch</strong>, <strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong> | Tipps | 22<br />
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