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KOOPERATION und/oder WETTBEWERB? - Österreichischer ...

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versitäten nach wie vor das F<strong>und</strong>ament des gesamten Forschungssystems“ bildet. 2<br />

Und eben dies gilt nach wie vor. Nirgendwo anders als in den Universitäten verbinden<br />

sich der Forschungsbegriff <strong>und</strong> der Forschungsauftrag mit einer derartigen Vielfalt<br />

von Forschungsfeldern <strong>und</strong> Forschungsinteressen, <strong>und</strong> nirgendwo anders findet<br />

die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses – nicht nur für sich selbst, sondern<br />

auch für das gesamte Wissenschafts- <strong>und</strong> Forschungssystem – in dem dafür<br />

notwendigen Zusammenhang von Forschung <strong>und</strong> Lehre statt. Die Universität ist <strong>und</strong><br />

bleibt der Kern unseres Forschungssystems.<br />

Das wiederum bedeutet, dass es auch in einer Forschungswelt, in der der Einfluss<br />

der außeruniversitären Forschung immer größer wird, eines geregelten Verhältnisses<br />

zwischen universitärer <strong>und</strong> außeruniversitärer Forschung bedarf, das dem beschriebenen<br />

Status der universitären Forschung forschungssystematisch <strong>und</strong> forschungspolitisch<br />

Rechnung trägt, sei es in Wettbewerbs-, sei es in Kooperationsform. Gerade<br />

Österreich als kleines, aber wissenschaftlich bedeutendes Land sollte hier in besonderer<br />

Weise vorbildhaft sein. Vieles verdankt sich im Wissenschafts- <strong>und</strong> Universitätssystem<br />

auch hier einem mehr <strong>oder</strong> weniger ungeregelten, ‚naturwüchsigen‘ Prozess.<br />

Der hat Vorteile – er bringt im glücklichen Falle die wissenschaftliche Dynamik<br />

unmittelbar zum Ausdruck –, ist in der Regel aber nicht die Antwort auf zukünftige<br />

Herausforderungen. Hier kommt es vielmehr darauf an, das Verhältnis zwischen universitärer<br />

<strong>und</strong> außeruniversitärer Forschung so einzurichten, dass es nicht entweder<br />

der einen <strong>oder</strong> der anderen Seite nutzt, sondern beiden. Schließlich sitzt der Wettbewerber<br />

auch in der Forschung in der Regel nicht auf der anderen Straßenseite,<br />

sondern, zumal in einer sich globalisierenden Welt, ganz woanders. Kooperation ist<br />

hier in der Regel die richtige Antwort, um den Wettbewerb mit Dritten besser zu bestehen.<br />

Für Wettbewerb im Kleinen ist dann noch immer Platz, wenn es um die besten<br />

wissenschaftlichen Köpfe, die besten Studierenden <strong>und</strong> die besten Forschungs-,<br />

Lehr- <strong>und</strong> Lernverhältnisse geht.<br />

Das ist auch die Position des Wissenschaftsrates, der in seiner im vergangenen Jahr<br />

vorgelegten <strong>und</strong> in diesem Jahr publizierten großen Empfehlung „Universität Öster-<br />

2<br />

Wissenschaftsrat, Thesen zur Forschung in den Hochschulen, in: Wissenschaftsrat, Empfehlungen<br />

<strong>und</strong> Stellungnahmen 1996, I, Köln 1997, 8.<br />

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