KOOPERATION und/oder WETTBEWERB? - Österreichischer ...
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Eine solche Aufgabe beinhaltet allerdings nicht nur enorme Bildungsanstrengungen,<br />
sondern es muss zugleich die Frage der Freizügigkeit, eines in Europa vergleichbaren<br />
Arbeitsrechtes, kompetitiver Vergütungssysteme, Chancen <strong>und</strong> Möglichkeiten für<br />
Dual Careers bei gleichzeitigem Bildungsangebot für Kinder aus solchen Partnerschaften<br />
geregelt werden – um nur einige ganz offensichtliche Themen exemplarisch<br />
zu benennen.<br />
Europa muss, wenn es einen europäischen Forschungs- <strong>und</strong> Wissenschaftsraum<br />
konstituieren möchte, vor allem auch zu einem gemeinsamen Bildungsraum werden.<br />
In Bezug auf die Freizügigkeit zwischen den europäischen Ländern erscheinen die<br />
bereits genannten Desiderate erheblich. Vergleicht man z.B. den Anteil europäischer<br />
Ausländer an deutschen Hochschulen, so stellt man fest, dass in den Sprach- <strong>und</strong><br />
Kulturwissenschaften, in Mathematik <strong>und</strong> Naturwissenschaften sowie in der Kunstwissenschaft<br />
der Anteil mit fünf bis sechs Prozent am höchsten überhaupt liegt. Alle<br />
anderen Fachgebiete liegen zum Teil deutlich darunter, so dass hier Raum für Entwicklungsmöglichkeiten<br />
besteht.<br />
Wissenschaft ist ohne Trans- <strong>und</strong> Interdisziplinarität nicht denkbar. In einer von Dick<br />
Klavans <strong>und</strong> Kevin Boyack publizierten Netzwerkstruktur (genannt ‚Map of Science<br />
2007‘) 7 wird deutlich, wie eng die Disziplinen miteinander verknüpft sind. Will man<br />
also die jeweils Besten eines Faches für bestimmte Themen interdisziplinär zusammenführen,<br />
so muss dies zu interinstitutionellen, internationalen, d.h. in unserem Fall<br />
zunächst: europäischen Kooperationen führen.<br />
Adäquate Problemlösungen führen auf diese Weise zwangsläufig zur Bildung von<br />
Clustern. Insoweit ist die von der Europäischen Union gestartete Initiative zur Bildung<br />
europäischer Cluster (European Institute of Technology, EIT) eine hervorragende<br />
Möglichkeit, problemlösungsorientierte Forschung in den großen Zukunftsfeldern wie<br />
Energie, Klima, Informationstechnologie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit zu fördern. Es bleibt abzuwarten,<br />
ob <strong>und</strong> vor allem wie es uns gelingt, diese europäischen Cluster zur vollen<br />
Entfaltung zu bringen. Es gilt auch hier zu beachten, dass Clusterbildungen zwar ein<br />
hervorragendes Instrument sind, strukturelle Entwicklungen voranzutreiben, doch<br />
wenn es nicht gelingt, die Clusterbildung vorwiegend den Aspekten ‚Exzellenz‘ <strong>und</strong><br />
‚Zukunftsfähigkeit‘ unterzuordnen, wird dieser wichtige <strong>und</strong> mutige Versuch schei-<br />
7<br />
Vgl. http:/asymptotia.com/2007/04/03/finding-your-way/ (Stand 30.08.2011).<br />
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