per express zur gesundheit - Kath. Pfarrgemeinden St. Gallus und St ...
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Einfach mal alle Gedanken<br />
beiseite schieben,<br />
die <strong>St</strong>ille auf sich wirken<br />
lassen.<br />
Das warme Licht der brennenden<br />
Kerzen in sich aufnehmen.<br />
Erinnerungen zulassen -<br />
für einen Moment wieder frei sein<br />
- Kind sein - nur für einen<br />
Moment.<br />
Annegret Kronenberg<br />
(copyright: www.gedichte-garten.de)<br />
Foto: Almut Bieber / Pixelio.de<br />
<strong>St</strong>ol<strong>per</strong>steine<br />
Definition im Duden:<br />
Schwierigkeit, an der etwas, jemand<br />
scheitern kann.<br />
Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig<br />
hat den „<strong>St</strong>ol<strong>per</strong>stein“ ersonnen, zu<br />
unserer Mahnung <strong>und</strong> Erinnerung an<br />
die Verfolgung <strong>und</strong> Vernichtung von<br />
Sinti <strong>und</strong> Roma <strong>und</strong> auch der jüdischen<br />
Bürger während der Zeit des<br />
Nationalsozialismus. Es ist ein unauffälliger<br />
Granitwürfel mit einer Messingplatte<br />
abgedeckt <strong>und</strong> mit eingraviertem<br />
Namen <strong>und</strong> Daten des betroffenen<br />
Menschen, der im Trottoir<br />
vor dem zuletzt bewohnten Gebäude<br />
eingelassen wird. Passanten sollen<br />
darüber „stol<strong>per</strong>n“. Die Idee wird oft<br />
vorbehaltlos angenommen <strong>und</strong> umgesetzt.<br />
Häufig genug von Organisationen,<br />
<strong>St</strong>adtverwaltungen <strong>und</strong> heutigen<br />
Hauseigentümern vehement abgelehnt.<br />
Bleibt die Frage, ob wir <strong>St</strong>ol<strong>per</strong>steine<br />
brauchen?<br />
Mit der Initiative, <strong>St</strong>ol<strong>per</strong>steine zu verbreiten,<br />
will er unsere Aufmerksamkeit<br />
auf die Vergangenheit hinführen.<br />
Nutzen wir doch die Gelegenheit,<br />
<strong>St</strong>ol<strong>per</strong>steine für unser tägliches Leben<br />
zu ersinnen, uns selbst <strong>zur</strong> Mahnung<br />
<strong>und</strong> Erinnerung. Zunächst auf<br />
unser Gedächtnis hin, das wir gerne<br />
dazu bringen, nur das Schöne, das<br />
Angenehme im Leben zu bewahren,<br />
das Unangenehme, das Häßliche je-<br />
Editorial<br />
doch zu verdrängen. Sie sollen<br />
uns auch sagen: achte<br />
auf die <strong>St</strong>ol<strong>per</strong>steine auf<br />
deinem eigenen Weg<br />
durchs Leben, erkenne<br />
sie, nimm sie an, bewältige<br />
sie, umgehe sie nicht,<br />
stelle dich den Herausforderungen<br />
des Lebens in deinem<br />
Alltag - sonst wirst du stol<strong>per</strong>n!<br />
Sowohl das Angenehme wie das Unangenehme<br />
im Leben sind Erfahrungen,<br />
die wir <strong>zur</strong> Gestaltung unseres<br />
Lebens benötigen, um künftig Entscheidungen<br />
treffen zu können, die<br />
uns vor Schaden bewahren. Diese Lebenserfahrungen<br />
geben wir auch<br />
weiter, z.B. in der Erziehung der Kinder,<br />
im Umgang miteinander. Verdrängung<br />
ist also nicht angesagt,<br />
vielmehr sind Offenheit <strong>und</strong> Aufmerksamkeit,<br />
Ehrlichkeit <strong>und</strong> Zivilcourage<br />
gefordert um unserer Verantwortung<br />
vor Gott <strong>und</strong> den Menschen gerecht<br />
zu werden.<br />
Karlheinz Schäfer<br />
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