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Florian Neustadt - Feuerwehr Neustadt an der Aisch - Freiwillige ...

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<strong>Feuerwehr</strong>fest Lipik<br />

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Lipik liegt in Kroatien und hat ca. 2.700<br />

Einwohner. Nachdem ein paar<br />

Informationen über Lipik eingeholt waren,<br />

machten sich Rol<strong>an</strong>d Ebenhöh, Marco<br />

Sorg und Werner S<strong>an</strong>dm<strong>an</strong>n am Freitag<br />

den 29. August auf den Weg. Die Fahrt<br />

über 889 km dauerte 12 Stunden, führte<br />

durch Österreich, Slowenien, etliche Tunnels, ein schweres<br />

Gewitter mit Wolkenbruch, einige Staus und unzählige<br />

Mautstellen. Um 23:00 Uhr kamen wir in Lipik, bei weit über 30<br />

Grad und Wüstenwind, <strong>an</strong>. Dort erwartete uns Carlo mit einem<br />

kühlen Bier und dem unvermeidlichen Sliwowitz. Carlo heißt<br />

eigentlich Karl, kommt aus <strong>der</strong> Gegend von Essen und ist mit<br />

Jasna, die in Lipik Stadträtin ist, verheiratet. Nachdem wir unser<br />

Quartier - ein kleines, neu gebautes Haus g<strong>an</strong>z für uns - bezogen<br />

hatten, gingen wir in eine „Bar“ und bekamen tatsächlich um<br />

1:00 Uhr noch köstliche Rasnici mit<br />

Pommes und Salat zu essen. In dieser<br />

Nacht schliefen wir so tief und fest, dass<br />

wir nichts von dem Sturm bemerkten, <strong>der</strong><br />

Bäume umwarf, Dächer von Wohnhäusern<br />

und Fabriken abdeckte und ein Gebäude<br />

kpl. zum Einsturz brachte. Wer jetzt aber<br />

denkt, die <strong>Feuerwehr</strong> wäre im Dauereinsatz gewesen, <strong>der</strong> irrt.<br />

Je<strong>der</strong> in Lipik sprach zwar über den Sturm, aber größere<br />

Aktivitäten waren während unserer Anwesenheit nicht<br />

festzustellen.<br />

Am Samstagmorgen kam Pero zu uns. Er spricht ebenfalls<br />

deutsch und ist Mitglied <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong> Lipik. Früher war er<br />

Vorsitzen<strong>der</strong> (Vorst<strong>an</strong>d) <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>. Wir fuhren zusammen<br />

zum <strong>Feuerwehr</strong>haus, wo uns <strong>der</strong> jetzige Vorsitzende Silvestar<br />

begrüßte. Nach einem kurzen Rundg<strong>an</strong>g zeigte uns Pero etwas<br />

die Gegend. Wir sahen z.B. das zerstörte Gestüt, in dem vor<br />

dem Krieg die berühmten Lippiz<strong>an</strong>er gezüchtet wurden, das<br />

ebenfalls zerstörte Kurzentrum, er zeigte uns die ca. 3 km<br />

entfernten Hügel, von denen die Serben Lipik beschossen und<br />

wir besuchten die Stützpunktwehr in Pakrac. Lipik besteht aus<br />

einer Mischung von neuen Häusern, alten Häusern die immer<br />

noch deutliche Spuren des Krieges zeigen und dazwischen<br />

etlichen ausgebr<strong>an</strong>nte Ruinen.<br />

Am Samstagnachmittag stieß d<strong>an</strong>n noch Wolfg<strong>an</strong>g Hille mit<br />

seiner Frau zu uns (sie machten ca. 400 km entfernt <strong>an</strong> <strong>der</strong> Küste<br />

Urlaub) und wir gingen zum <strong>Feuerwehr</strong>haus um <strong>an</strong> dem<br />

<strong>Feuerwehr</strong>fest teilzunehmen. Wir wurden vielen Leuten<br />

vorgestellt (Bürgermeister, Vorsitzen<strong>der</strong> verschiedener<br />

Vereinigungen, Ärzten, Stadträten usw.), allerdings sprachen die<br />

meisten nur kroatisch und außer „dobre“ versteht m<strong>an</strong> von dieser<br />

Sprache fast nichts. Vor dem <strong>Feuerwehr</strong>haus spielte eine<br />

Kapelle, die einzelnen Abordnungen <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>en kamen<br />

<strong>an</strong>marschiert und wurden mit einem ziemlich militärisch<br />

<strong>an</strong>gehauchten Zeremoniell begrüßt. Das Fest beg<strong>an</strong>n mit einer<br />

Fahnenweihe (ein Einwohner hat eine Fahne gestiftet) die wie<br />

bei uns ablief. Anschließend gab es die „festliche Sitzung“. An<br />

dieser Sitzung nahmen nur geladene Gäste teil - unter <strong>an</strong><strong>der</strong>en<br />

auch wir - und sie machte den Eindruck wie eine<br />

Jahreshauptversammlung. M<strong>an</strong> verst<strong>an</strong>d zwar wie<strong>der</strong> kein Wort,<br />

aber aus den Gesten und Reaktionen konnte m<strong>an</strong> erkennen wer<br />

aus <strong>der</strong> Politik o<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Feuerwehr</strong>führung kam. Es wurde zwar<br />

versucht m<strong>an</strong>che Redner mit Applaus zum Aufhören zu bewegen,<br />

was aber nicht gel<strong>an</strong>g. Auch Werner nutzte die Ch<strong>an</strong>ce und<br />

überbrachte die Glückwünsche und Gastgeschenke von <strong>der</strong><br />

<strong>Feuerwehr</strong> <strong>Neustadt</strong> und unserer Bürgermeisterin. Natürlich<br />

wurden die <strong>Feuerwehr</strong>kameraden aus Lipik zu einem<br />

Gegenbesuch in <strong>Neustadt</strong> eingeladen. Die kleine Rede wurde<br />

von Jasna übersetzt. Die Sitzung dauerte ca. 2 Stunden und in<br />

dem Saal hatte es geschätzte 40 Grad.<br />

Angeführt von <strong>der</strong> Kapelle und ein paar<br />

hübschen Mädels in feschen Uniformen<br />

marschierten wir gemeinsam durch Lipik<br />

zum Objekt für die Schauübung. Aus den<br />

Häusern und von den Balkonen winkten uns<br />

die Einwohner zu und hinter uns fuhren die<br />

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