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Unterwegs an Elbe, Weser und Mee(h)r - Juni 2015

Urlaubs- und Freizeitjournal für die Elbe-Weserregion

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10 | <strong>Unterwegs</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong> Das Urlaubs- <strong>und</strong> Freizeitjournal für <strong>Elbe</strong>, <strong>Weser</strong> <strong>und</strong> <strong>Mee</strong>(h)r<br />

MARC BRANDENBURG<br />

bis zum 13. September <strong>2015</strong> im<br />

Kunsthaus Stade<br />

Marc Br<strong>an</strong>denburg, 2014<br />

© Foto: Marc Br<strong>an</strong>denburg/<br />

Henry Kleine<br />

Im Jahr 1965 in Berlin geboren<br />

<strong>und</strong> in den USA <strong>und</strong><br />

Deutschl<strong>an</strong>d aufgewachsen,<br />

zählt Marc Br<strong>an</strong>denburg zu<br />

den führenden Vertretern<br />

einer Künstlergeneration,<br />

die die Pop Art der 1960er<br />

<strong>und</strong> 70er-Jahre aufgreifen<br />

<strong>und</strong> in neuer Weise interpretieren.<br />

Seit seinen künstlerischen<br />

Anfängen Ende der<br />

1980er-Jahre beschäftigt sich<br />

der Autodidakt mit skurrilen<br />

Seiten des Großstadtlebens.<br />

Die Ansicht einer ungewöhnlichen<br />

Straßenecke, demonstrierende Neonazis oder Fahrgeschäfte<br />

auf einem Rummelplatz werden in einem oft monatel<strong>an</strong>gen<br />

Zeichenprozess auf Papier geb<strong>an</strong>nt. Die neuesten Zeichnungen,<br />

die seit 2014 entst<strong>an</strong>den sind <strong>und</strong> im Kunsthaus Stade erstmals<br />

ausgestellt werden, zeigen Dinge, die in der Stadt auf dem Boden<br />

herumliegen – ein demolierter Regenschirm, ein luftleerer Basketball,<br />

eine sp<strong>an</strong>ische Chips-Verpackung oder ein kreisr<strong>und</strong>er<br />

Pappteller mit Smiley-Gesicht. Die präzise gefertigten Zeichnungen<br />

werden in einem zweiten Schritt auf Sticker übertragen, die<br />

eine faszinierende W<strong>an</strong>dinstallation in einem Schwarzlichtraum<br />

bilden. Marc Br<strong>an</strong>denburg ist ein kritischer Chronist unserer Zeit,<br />

der es schafft, das Publikum mit seinen Werken zu begeistern.<br />

ZEICHNUNG / SKULPTUR / PERFORMANCE<br />

MARC<br />

BRANDEN<br />

BURG 30/5–13/9/15<br />

www.museen-stade.de<br />

Ausstellungen<br />

Täglich bis zum 7. <strong>Juni</strong> <strong>2015</strong>, im<br />

Deutschen Ausw<strong>an</strong>dererhaus Bremerhaven<br />

Kabinettausstellung: Von der<br />

Lutherbibel zur Gaunergeschichte.<br />

Bücher für deutsche Einw<strong>an</strong>derer<br />

in Amerika 1728 – 1946. Auch wer<br />

mit leeren Händen ausw<strong>an</strong>dert,<br />

nimmt etwas mit: seine Sprache.<br />

Viele Deutsche w<strong>an</strong>derten seit<br />

Ende des 17. Jahrh<strong>und</strong>erts in die<br />

Neue Welt aus <strong>und</strong> siedelten sich<br />

insbesondere <strong>an</strong> der Ostküste<br />

Nordamerikas <strong>an</strong>. Sie hegten nicht<br />

nur den Wunsch, weiterhin in ihrer<br />

Heimatsprache zu sprechen, sondern<br />

diese auch zu lesen. Unter<br />

ihnen auch Christoph Sauer, der<br />

erste deutsche Verleger in den britischen<br />

Kolonien – <strong>und</strong> der erste,<br />

der eine Vollbibel in europäischer<br />

Sprache überhaupt druckte.<br />

Die Kabinettausstellung widmet<br />

sich der Geschichte des<br />

deutsch-amerik<strong>an</strong>ischen Verlagswesens:<br />

Von Sauers Bibel bis zu<br />

Nietzsches „Zarathustra“, von<br />

ABC-Büchlein für Kinder bis zum<br />

„M<strong>an</strong>ifest der kommunistischen<br />

Partei“ – es gibt nicht viel, was<br />

zwischen dem 18. <strong>und</strong> dem 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert in den USA nicht<br />

verlegt oder nachgedruckt worden<br />

wäre. Anh<strong>an</strong>d von Originaldrucken<br />

<strong>und</strong> Reproduktionen<br />

zeigt die Schau, wie die deutsche<br />

Sprache auf dem nordamerik<strong>an</strong>ischen<br />

Kontinent heimisch wurde<br />

<strong>und</strong> Mitte des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

wieder verschw<strong>an</strong>d.<br />

3. Mai - 21. <strong>Juni</strong><br />

come, little friend,<br />

Schloss Agathenburg<br />

Tiere als Vermittler in der aktuellen<br />

Kunst<br />

Wir haben den emphatischen Ausruf<br />

von Charles Darwin „come, little<br />

friend“, mit dem er einen Singvogel<br />

lockte, als Ausstellungstitel<br />

gewählt. Das Bild vom Tier ist seit<br />

jeher mit tieferen Bedeutungen<br />

verb<strong>und</strong>en, von mittelalterlichen<br />

Paradiesdarstellungen bis zu Joseph<br />

Beuys scham<strong>an</strong>istischen<br />

Aktionen. Tiere in der Kunst sind<br />

emotional besetzt <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

symbolisch zu verstehen. Vor diesem<br />

Hintergr<strong>und</strong> fungiert das Tier<br />

in der Ausstellung als Vermittler<br />

<strong>und</strong> Metapher für unbewusste Vorgänge<br />

oder es wird zum Stellvertreter<br />

für Begriffe wie Natur, Wildheit<br />

<strong>und</strong> Freiheit. Als archaisches<br />

Geschöpf <strong>und</strong> Instinktwesen ist<br />

das Tier kritische Inst<strong>an</strong>z <strong>und</strong> Gegenspieler<br />

aktueller gesellschaftlicher<br />

Postulate wie Anpassung,<br />

Selbstoptimierung <strong>und</strong> Kontrolle.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa, So, Feiertage:<br />

11 – 18 Uhr. Für Schulklassen<br />

<strong>und</strong> <strong>an</strong>dere Gruppen zusätzlich<br />

nach Absprache. Eintritt Euro 4,- /<br />

erm. 2,- / bis 18 Jahre Euro 0,50<br />

28. <strong>Juni</strong> - 23. August<br />

Vernissage: Samstag, 27. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr<br />

Petra Warrass<br />

Täuschung <strong>und</strong> Wahrheit<br />

Schloss Agathenburg<br />

Heim, Heimat, Identität <strong>und</strong> Geborgenheit<br />

- das sind die Begriffe, um<br />

die die Arbeiten von Petra Warrass<br />

(*1970) kreisen, zumeist arbeitet<br />

sie mit Film <strong>und</strong> Fotografie. Ein<br />

Teil der g<strong>an</strong>z unterschiedlichen<br />

Werkgruppen der Ausstellung<br />

widmet sich der Frage, ob <strong>und</strong><br />

wie stark persönliche Identifikation<br />

durch die Gegenwärtigkeit der<br />

Medien <strong>und</strong> ihre Bilder beeinflusst<br />

wird. Dazu lässt sie Jugendliche<br />

vor dem heimischen Spiegel ihre<br />

Rolle befragen oder tr<strong>an</strong>sformiert<br />

Siegerposen aus dem Sport in den<br />

öffentlichen Raum. Für <strong>an</strong>dere<br />

Werkgruppen sucht sie Orte ihrer<br />

Heimat auf oder setzt Zufluchtsorte<br />

in fremder Umgebung in düsteren<br />

schwarz-weißen Serien ins Bild. Es<br />

geht ihr nicht darum, Geborgenheit<br />

zu zeigen: „Vielmehr sind es<br />

die dunklen Seiten dieser Orte, die<br />

mich faszinieren, <strong>und</strong> die unser<br />

Wohlbefinden <strong>und</strong> das Gefühl von<br />

Gemütlichkeit erzittern lassen“, erklärt<br />

Petra Warrass.<br />

Die Ausstellung wird gefördert<br />

durch das Niedersächsische Ministerium<br />

für Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur<br />

<strong>und</strong> den L<strong>an</strong>dschaftsverb<strong>an</strong>d Stade.<br />

Öffnungszeiten<br />

Di – Fr: 14 – 18 Uhr, Sa, So, Feier-

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