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Aktuelles Stichwort: Infrastrukturfinanzierung

In der aktuellen Diskussion um eine Erhöhung von Investitionen in die Infrastruktur in Deutschland wird über neue Lösungsansätze nachgedacht, wie privates Kapital einbezogen werden kann. Private können Teil der Lösung sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

In der aktuellen Diskussion um eine Erhöhung von Investitionen in die Infrastruktur in Deutschland wird über neue Lösungsansätze nachgedacht, wie privates Kapital einbezogen werden kann. Private können Teil der Lösung sein – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

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<strong>Aktuelles</strong> <strong>Stichwort</strong>:<br />

Finanzierung von Infrastruktur<br />

in Deutschland<br />

26. März 2015: In der aktuellen Diskussion um eine Erhöhung von<br />

Investitionen in die Infrastruktur in Deutschland wird über neue<br />

Lösungsansätze nachgedacht, wie privates Kapital einbezogen<br />

werden kann. Private können Teil der Lösung sein – wenn die<br />

Rahmenbedingungen stimmen.<br />

Stärkung von Investitionen<br />

Die Bereitstellung einer modernen Infrastruktur<br />

(v. a. Verkehr, Kommunikation,<br />

Bildung) ist eine wesentliche<br />

Voraussetzung für wirtschaftliches<br />

Wachstum. Angesichts knapper öffentlicher<br />

Haushalte einerseits, eines hohen<br />

Investitionsbedarfs in die öffentliche<br />

Infrastruktur andererseits diskutiert<br />

die Politik aktuell über neue<br />

Lösungsansätze, um diese Investitionen<br />

zu stärken.<br />

Öffentliche vs. private Rentabilität<br />

Die Bereitstellung öffentlicher Infrastruktur<br />

erfolgt klassischerweise über<br />

den Staat und wird mit Haushaltsmitteln<br />

finanziert (Steuern, Anleihen).<br />

Diese Investitionen entziehen sich<br />

dem betriebswirtschaftlichen Begriff<br />

der Rentabilität, sie müssen „nur“<br />

volkswirtschaftlich rentabel sein. Privatwirtschaftliche<br />

Investoren müssen<br />

mit Blick auf ein Projekt aber mit einer<br />

Rendite kalkulieren.<br />

Private als Teil der Lösung<br />

Die Einbeziehung von Privaten bei<br />

Infrastrukturinvestitionen kann sinnvoll<br />

sein, sofern die Rahmenbedingungen<br />

stimmen. Nicht-öffentliche<br />

Partner können Teil der Lösung sein,<br />

wenn ein echter Risikotransfer auf sie<br />

stattfindet. Das Einsammeln von Kapital<br />

– das in der Tat ausreichend zur<br />

Verfügung steht – genügt nicht. Die<br />

Übertragung des unternehmerischen<br />

Risikos kann wichtige Vorteile für die<br />

öffentliche Hand bedeuten: Kostenund<br />

Terminsicherheit, eine höhere<br />

Effizienz und bessere Qualität. Voraussetzung<br />

sind stabile Einnahmen,<br />

die durch Steuern oder<br />

Nutzerentgelte gesichert werden.<br />

Die damit verbundene Streckung<br />

der finanziellen Belastung der<br />

öffentlichen Hand schafft keine<br />

Schattenhaushalte – im Gegenteil:<br />

Von Beginn an besteht für viele<br />

Jahre Klarheit über die Finanzlast.<br />

Neue Lösungsansätze<br />

Bei den nun diskutierten neuen<br />

Lösungsansätzen geht es auch<br />

darum, Fehler, die in der Vergangenheit<br />

teilweise bei Öffentlich-<br />

Privaten-Partnerschaften (ÖPP)<br />

gemacht wurden (insb. unklare<br />

Risikoteilung und Vertragswerke)<br />

zu vermeiden. Sinnvoll ist es,<br />

wenn durch großvolumigere<br />

Lösungsansätze – Pooling von<br />

Infrastrukturprojekten, Zentralisierung<br />

von Entscheidungsprozessen<br />

– ein Risikotransfer erfolgt,<br />

von dem beide Seiten profitieren,<br />

und damit eine Finanzierungslösung<br />

gefunden wird, die ökonomisch<br />

nachhaltig ist.<br />

Position des Bankenverbandes<br />

Die Erhöhung von Investitionen in<br />

die öffentliche Infrastruktur ist ein<br />

wichtiger Schritt für nachhaltiges<br />

Wachstum in Deutschland. Bei der<br />

Umsetzung und Finanzierung kann<br />

die Einbeziehung von Privaten sehr<br />

sinnvoll sein. Sie kann zu einer<br />

effizienteren Lösung führen,<br />

ersetzt allerdings nicht den Einsatz<br />

öffentlicher Mittel.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Markus Kirchner<br />

Leiter Verbindungsbüro Berlin<br />

markus.kirchner@bdb.de<br />

Schlagwörter:<br />

<strong>Infrastrukturfinanzierung</strong><br />

Bundesverband deutscher Banken e. V.<br />

Burgstraße 28<br />

10178 Berlin<br />

Telefon: +49 30 1663-0<br />

Telefax: +49 30 1663-1399<br />

www.bankenverband.de

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