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Herzliche Einladung zu den Kinderfesten 2009 ... - Brenzregion

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Urviechern und dem Meteoriten auf der Spur<br />

Der Animationsfilm beleuchtet Millionen Jahre alte Ereignisse auf eindrucksvolle Weise<br />

Freie Stçhle waren nicht mehr auf<strong>zu</strong>treiben,<br />

als in festlichem Rahmen im Sontheimer<br />

Dorfhaus der Animationsfilm Premiere hatte<br />

und die Dabeigewesenen minutenlang Beifall<br />

klatschten. Bçrgermeister Rainer Schaller<br />

nach der Premiere hinterher im kleinen Kreis<br />

bei einem Empfang: »Dieser Film ist ein Volltreffer<br />

und hat auch die çberzeugt, die gemeint<br />

hatten: Des braucht ma nicht«.<br />

Als »Special guests« hatten zwei Plçschtiere<br />

aus dem Hause Steiff Premiere, die çbrigens<br />

nicht im Steiff-Katalog <strong>zu</strong> fin<strong>den</strong> sein wer<strong>den</strong>,<br />

weil sie nur fçr die Gemeinde Steinheim<br />

fabriziert wer<strong>den</strong>. Ein groûer und ein kleiner<br />

Urhirsch. Anja Deroni, Leiterin von Corporate<br />

Business bei Steiff und Simone Wirth, Junior<br />

Keyaccount-Managerin çberreichten<br />

die bei<strong>den</strong> ersten Exemplare. Bçrgermeister<br />

Rainer Schaller will nun einen Namensgebungswettbewerb<br />

starten. Kinder dçrfen Namensvorschlåge<br />

einreichen, wie diese bei<strong>den</strong><br />

Urviecher heiûen sollen.<br />

Einige Minuten brauchte Schaller <strong>zu</strong> Anfang,<br />

um in seiner Rede etliche Ehrengåste aus<br />

Wissenschaft und Politik<strong>zu</strong> begrçûen und<br />

Grçûe von <strong>den</strong>en aus<strong>zu</strong>richten, »die leider<br />

nicht kommen konnten«. Zufrie<strong>den</strong> zeigte<br />

sich der Schultes mit der am gleichen Tage<br />

stattgefun<strong>den</strong>en Ûberprçfung des Steinheimer<br />

Beckens durch zwei Evalutoren der Unesco.<br />

Steinheim spiele im GeoparkSchwåbische<br />

Alb eine bedeutende Rolle. Alle Projekte,<br />

die man sich fçr die Naturwelt Meteorkrater<br />

- bewahren und (er)leben vorgenommen<br />

habe, håtten hæchste Zustimmung erfahren.<br />

Diese Einschåt<strong>zu</strong>ng beståtigte »voll und<br />

ganz« Dr. Elmar Heizmann, Palåontologe<br />

und Vorsitzender des Wissenschaftlichen<br />

Beirats im Geopark-Verein: »Wir hoffen, dass<br />

Steinheim all die gesteckten Ziele erreichen<br />

und verwirklichen kann. Steinheim ist im<br />

Geoparkein sehr engagiertes Mitglied«. Der<br />

neue Animationsfilm, der wahlweise in Englisch,<br />

Franzæsisch oder Deutsch gezeigt wer<strong>den</strong><br />

kann, habe bislang schon groûen Eindruckhinterlassen<br />

und solle nun in Portugal<br />

und in Sevillia bei einer groûen Tagung <strong>den</strong><br />

Geowissenschaftlern vorgefçhrt wer<strong>den</strong>.<br />

In diesem Jahr wçrde Charles Darwin seinen<br />

200. Geburtstag feiern. Aus diesem Anlass<br />

çberraschte der Privatdozent Dr. Michael<br />

Rasser vom Naturkundemuseum Stuttgart<br />

mit einem Vortrag unter der Fragestellung:<br />

»Was hat Darwin mit Steinheim <strong>zu</strong> tun?« Im<br />

Mittelpunkt stan<strong>den</strong> die Steinheimer<br />

Schnecken, die <strong>zu</strong>nåchst ein ganz flaches<br />

Gehåuse hatte, das <strong>zu</strong>nehmend dann »spitze<br />

Form« bekam. Vererbung, Variabilitåt und<br />

Dr. Buchner hat Spuren in Bohrkernen aus dem Steinheimer Becken<br />

gefun<strong>den</strong>, nach <strong>den</strong>en der Asteriod, der einst das Steinheimer Becken<br />

formte, nicht aus Stein sondern aus Eisen gewesen ist.<br />

Vollbesetzt war im Dorfhaus in Sontheim der BuÈrgersaal, als der neue Animationsfilm uÈber die<br />

Entstehung des Steinheimer Beckens Premiere hatte.<br />

natçrliche Auslese waren die Schlagworte,<br />

unter <strong>den</strong>en Dr. Rasser die Forschungsergebnisse<br />

eines Franz Hilgendorfs (1866) sowie<br />

dessen Schneckenstammbaum unter die Lupe<br />

nahm. Diesen Erkenntnissen wur<strong>den</strong> die<br />

Bewertung Darwins und der Forscher aus<br />

der Gegenwart gegençber gestellt. Demnach<br />

bedurfte es einer bestimmten Wasserqualitåt<br />

in dem See, der fçr etwa zwei Millionen Jahre<br />

das Steinheimer Becken ausgefçllt hatte, um<br />

solche Schnecken hervor<strong>zu</strong>bringen. Privatdozent<br />

Dr. Elmar Buchner, der <strong>zu</strong>sammen<br />

mit dem Doktoranten Martin Schmieder<br />

Bohrkerne aus dem Steinheimer Becken<br />

neuer Analyse-Metho<strong>den</strong> unterzogen hatte,<br />

pråsentierte die Forschungsergebnisse. Spuren<br />

von Eisen, Nickel und Kobalt seien gefun<strong>den</strong><br />

wor<strong>den</strong> und Schmelzkçgelchen, die<br />

in dieser Art nicht im Nærdlinger Ries nachgewiesen<br />

wer<strong>den</strong> konnten. Øhnliche Reste<br />

des Meteoriten seien çberraschenderweise<br />

in der Tiefenhæhle und in der Laierhæhle bei<br />

Laichingen aufgetaucht. Der Asteroid hatte<br />

einen Durchmesser von 100 bis 120 Metern<br />

und schlug im Miozån ein. Allerdings, so Dr.<br />

Buchner, habe man nun ein Problem. Es sei<br />

mit groûer Wahrscheinlichkeit wohl doch so,<br />

dass Ries und Steinheimer Becken nicht <strong>zu</strong>r<br />

gleichen Zeit entstan<strong>den</strong> seien. Neue Anlåufe<br />

<strong>zu</strong>r Datierung wçr<strong>den</strong> gestartet. Denkbar<br />

wåre aber auch, dass ein Steinmeteorit mit<br />

697<br />

einem Eisenmond auf die Erde <strong>zu</strong>gerast sei<br />

und sich beide kurz vor dem Aufschlag getrennt<br />

håtten. Das Tempo sei atemberaubend<br />

gewesen. Die Distanz vom Mond <strong>zu</strong>r<br />

Erde wurde in gerademal vier Stun<strong>den</strong> <strong>zu</strong>rçckgelegt.<br />

Nach neuesten Untersuchungen<br />

dçrfte das Ries vor 14,37 Millionen Jahren<br />

entstan<strong>den</strong> sein. Øhnliche Ergebnisse gebe<br />

es fçr Steinheim noch nicht. Buchner hatte<br />

bei einer kçrzlichen Exkursion auf dem<br />

Steinhirt eine Art Murmel gefun<strong>den</strong>, die <strong>zu</strong>r<br />

Datierung unter anderem nach Australien<br />

geschickt wurde.<br />

Bçrgermeister Rainer Schaller zeigte sich<br />

von diesem Sachstandsbericht sehr beeindruckt.<br />

Ehrenbçrger Professor Dr. Winfried<br />

Reiff freute sich, dass durch erneute wissenschaftliche<br />

Untersuchungen frçher nicht<br />

mæglich gewesene Erkenntnisse gewonnen<br />

wur<strong>den</strong>. Reiff ermunterte die Steinheimer,<br />

konsequent an <strong>den</strong> Projekten fçr die Naturwelt<br />

fest<strong>zu</strong>halten. Rainer Schaller zeigte sich<br />

dankbar, dass das europåische Leaderprogramm<br />

80 Prozent der Herstellungskosten<br />

des Animationsfilms çbernahm. Dieter Hagmann,<br />

der Regisseur und Kameramann,<br />

sprach noch einfçhrende Worte, bevor dann<br />

- Dankder Zuarbeit der NASA - ein umfassender,<br />

17 Minuten langer Film çber die Entstehung<br />

des Steinheimer Beckens und çber<br />

Flora und Fauna uraufgefçhrt wurde. kdk<br />

Dr. Elmar P. Heizmann, der uÈber Jahre hinweg in Steinheim als PalaÈontologe<br />

<strong>den</strong> Urweltfun<strong>den</strong> auf der Spur war, erklaÈrte die Entstehungsgeschichte<br />

des neuen Animationsfilms.

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