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November 2006 | Gratisheft<br />

>Altstadt<br />

mit Nerven<br />

>Tourismusverein<br />

mit Karte<br />

>Künstler<br />

mit Performance<br />

>Köpenick<br />

mit „Cöpenick“


B A U E R N K Ö R B E R L<br />

Alles Öko,<br />

alles Österreich<br />

„Wir lieben Österrreich und mögen die Altstadt Köpenick“, sagt Regina<br />

Hübner. Zusammen mit Horst Semrau betreibt sie seit <strong>de</strong>m 1.<br />

September ihren Naturkostla<strong>de</strong>n Bauernkörbel in <strong>de</strong>r Grünstraße.<br />

Hier gibt es rein ökologische Spezialitäten aus Österreich: Wurst,<br />

Käse, Bergkäse vom Schaf und Ziege. Dazu Honig, Liköre, Wein und<br />

Obstler. Alle Nahrungs- und Genußmittel stammen aus garantiertem<br />

ökologischen Landbau in <strong>de</strong>r Alpenrepublik. Die österreichischen<br />

Bauern, von <strong>de</strong>nen das Bauernkörbel seine Lebensmittel beziehen,<br />

lassen <strong>de</strong>n Kreislauf <strong>de</strong>r Natur zu seinem Recht kommen, verwen<strong>de</strong>n<br />

ausschließlich natürliches Futter, das auf naturbelassenem<br />

Bo<strong>de</strong>n wächst. Kein Kunstdünger und keine Chemie sollen und<br />

dürfen in die Schöpfung eingreifen. Das ist die Voraussetzung für<br />

eine gesun<strong>de</strong> ungekünstelte Ernährung. Mit regelmäßigen Reisen<br />

zu „ihren“ Bauernhöfen überzeugen sich Regina Hübner und Horst<br />

Semrau von <strong>de</strong>r Qualität und „Reinheit“ <strong>de</strong>r Lebensmittel, bevor<br />

sie die hier in <strong>de</strong>r Grünstraße anbieten. Die Altstadt hat wie<strong>de</strong>r ein<br />

Stück an Niveau hinzugewonne mit diesem kleinen, liebenswerten<br />

Naturkostla<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>n es auch lohnt einzukehren, um seinen Mittagsappetit<br />

natürlich & gesund zu stillen.<br />

Text und Foto: Bernd Meierrieks<br />

A L T E S U N D S C H Ö N E S<br />

Atmosphärisches<br />

„Ich liebe Köpenick und das Flair <strong>de</strong>r Altstadt“, sagt Karola Starke.<br />

Jetzt hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht: Die Beschäftigung mit<br />

alten und schönen Dingen wie Uhren, Porzellan, Geschirr, Bil<strong>de</strong>rn<br />

und Figuren hat ihr immer schon Spaß bereitet. Die Inhaberin <strong>de</strong>s<br />

neuen Geschäfts Grünstraße/Ecke Kietzer Straße ist viel auf Märkten<br />

unterwegs und hat schon so manches schöne Stück nach Haus<br />

gebracht. Dabei hat sie viel Geschick bewiesen, so daß Freun<strong>de</strong><br />

und Bekannte sie immer öfter gebeten haben, ihr das eine o<strong>de</strong>r<br />

an<strong>de</strong>re Stück mitzubringen. Der reiche Erfahrungsschatz und ihr<br />

großer Enthusiasmus haben Karola Starke auf die I<strong>de</strong>e gebracht,<br />

hier in <strong>de</strong>r Köpenicker Altstadt ein Geschäft zu eröffnen, über das<br />

sie gera<strong>de</strong> solche Sachen vertreibt, an <strong>de</strong>nen auch ihr eigenes<br />

Herz hängt. Das ganz persönliche Engagement merkt man <strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n<br />

an. Hier atmet alles <strong>de</strong>n Geist seiner Inhaberin. Daß es schon<br />

an<strong>de</strong>re Geschäfte in <strong>de</strong>r Altstadt gibt, die vergleichbare Waren verkaufen,<br />

stört Karola Starke nicht. Im Gegenteil: „Wir bereichern<br />

uns gegenseitig und schaffen zusammen gleichsam ein Zentrum<br />

für schöne Dinge in <strong>de</strong>r Altstadt.“<br />

HNU 09.11.2006 14:38 Uhr Seite 1<br />

Haus Natur und Umwelt<br />

Das ganze Jahr über Natur erleben.<br />

01.04-31.10<br />

Montag nach Vereinbarung<br />

Di-Fr 9-18 uhr<br />

Sa 12-18 uhr<br />

So 10-18 uhr<br />

01.11-31.03<br />

Montag nach Vereinbarung<br />

Di-fr 9-17 uhr<br />

Sa 11-16 uhr<br />

So 11-16 uhr<br />

An <strong>de</strong>r Wuhlhei<strong>de</strong> 169<br />

12459 Berlin<br />

Tel. +49 (0)30 5 35 19 86<br />

Fax +49 (0)30 5 35 19 90<br />

hnu@u-s-e.org<br />

www.u-s-e.org


Treptowisierung<br />

Im Bezirksamt Treptow-Köpenick mit seinem<br />

Amtssitz im Cöpenicker Rathaus amtieren<br />

sechs Stadträte. Fünf von ihnen kommen<br />

aus Treptow o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gegen<strong>de</strong>n. Einzig<br />

Dirk Retzlaff, Stadtrat für Jugend, und Schule<br />

wohnt -und lebt im Fischerkietz in Köpenick.<br />

Das muß nicht schlecht sein für unseren<br />

Teilbezirk, aber die schwarzen Figuren stehen<br />

erst einmal auf unserer Seite <strong>de</strong>s Schachbretts. In <strong>de</strong>r Exekutive<br />

sind die Treptower am Zug. Ich unterstelle we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bürgermeisterin<br />

aus Treptow noch <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Amtsinhabern von dort,<br />

daß sie nicht ihre ganze Kraft <strong>de</strong>m ganzen Bezirk widmen wollen<br />

und widmen wer<strong>de</strong>n. Aber, weil <strong>de</strong>r Doppelbezirk ein künstliches<br />

Verwaltungsgebil<strong>de</strong> ist und nicht unbedingt die I<strong>de</strong>ntitäten<br />

seiner Bürgerinnen und Bürger wie<strong>de</strong>rspiegelt, <strong>de</strong>nkt und fühlt<br />

ein Köpenicker nicht wie ein Treptow-Köpenicker. Die Benennung<br />

<strong>de</strong>s Doppelbezirks mit <strong>de</strong>m „T“ vorneweg war schon ein herber<br />

Schlag angesichts <strong>de</strong>s allerorten wohlbekannten „Hauptmann-<br />

Bezirks“ – <strong>de</strong>n kennt man auch in Köln. Aber, wer kennt schon<br />

Treptow? We<strong>de</strong>r ein Rheinlän<strong>de</strong>r, Bayer, Sachse o<strong>de</strong>r Westfale.<br />

Vielleicht nicht einmal ein Spandauer o<strong>de</strong>r jemand aus Charlottenburg.<br />

Ich sehe schwarz für Cöpenick. Aber „Schwarz“<br />

verliert nicht immer. Das gilt im Schach wie im Leben.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Bernd Meierrieks<br />

P E R F O R M A N C E<br />

Befreiung<br />

vom Dogma<br />

In Köpenick herrscht <strong>de</strong>r Hauptmann.<br />

Gera<strong>de</strong> jetzt – im Hauptmannjahr<br />

– bestimmt er <strong>de</strong>n<br />

Diskurs. Köpenick <strong>de</strong>finiert sich<br />

gleichsam über diese historische<br />

Figur. Das hat viele Vorteile: Der<br />

Kiez ist weit über die Grenzen<br />

Berlins durch ihn bekannt. Den<br />

Hauptmann kann man vermarkten,<br />

<strong>de</strong>r Hauptmann lockt Touristen<br />

in die Stadt. Das birgt<br />

aber auch Fragwürdigkeiten in<br />

sich, weil man sich hier vor ihm<br />

nicht retten kann. Er schwebt<br />

über uns. Er weist <strong>de</strong>n Weg. Er<br />

läßt uns nicht los. Einer wollte<br />

sich jetzt befreien und schlug<br />

ihm kurzerhand <strong>de</strong>n Kopf ab.<br />

Der Köpenicker Künstler Christian<br />

Ziems gestaltete eine Figur<br />

mit <strong>de</strong>m Antlitz Schuster Voigts,<br />

band sie an einen Pfahl, stellte<br />

das Ensemble vor das Rathaus und inszenierte eine Enthauptung<br />

„Natürlich wollte ich damit provozieren“, sagt Ziems, „gleichzeitig<br />

aber auch wachrütteln. Die Zuschauer sollten sich Gedanken darüber<br />

machen, welche Rolle diese Figur <strong>de</strong>s Hauptmann eigentlich<br />

im Leben Köpenicks und seiner Bürger spielt. Ich wollte mit dieser<br />

Performance ein Dogma zur Strecke bringen, um Raum für Neues<br />

zu schaffen.“


H O F C A F É<br />

Frisch, Fair,<br />

Französisch<br />

Anzeige<br />

Etwas versteckt, im Hof <strong>de</strong>r Bölschestraße 128, eröffnet sich <strong>de</strong>m<br />

Besucher eine kleine Welt französischer Genüsse. Ein bißchen Bistro<br />

und auch ein bißchen Gourmet. Alles wirkt beschei<strong>de</strong>n, aber<br />

ehrlich. Im Englischen wür<strong>de</strong> man vornehm von Un<strong>de</strong>rstatement<br />

sprechen. Im Französischen ist <strong>de</strong>r Begriff Sousestimation weniger<br />

gebräuchlich, trifft aber <strong>de</strong>n Kern. Mehr Sein als Schein also. Denn<br />

hinter <strong>de</strong>r beschei<strong>de</strong>nen Fassa<strong>de</strong> offenbart sich ein kleines, feines<br />

Restaurant, <strong>de</strong>ssen Spezialgebiet die französische Hausmannskost<br />

ist. Inhaber und Koch Christoph Grenz ist Deutsch-Franzose. Er und<br />

sein Team bieten täglich ab 12:00 Uhr Tagesgerichte mit Niveau an.<br />

„Die Boulette mit Kartoffelsalat fin<strong>de</strong>t man bei uns nicht“, erzählt<br />

er. „Dafür aber immer frische Zutaten.“ Wer Essen auch im Alltag<br />

nicht nur als Nahrungsaufnahme, son<strong>de</strong>rn als ein Genußerlebnis<br />

ansieht, <strong>de</strong>r kann im Hofcafé ein bißchen Frankreich erleben ohne<br />

Pariser Preise zahlen zu müssen. Für 6,50 Euro bekommt <strong>de</strong>r Gast<br />

dann zum Beispiel am Freitag „Poisson du jour en sauce au réglisse,<br />

pois gourmands, riz“. Natürlich ist das Gericht zuerst auf<br />

Deutsch bezeichnet und heißt dann „Fisch <strong>de</strong>s Tages auf Süßholzsoße<br />

mit Zuckerschoten und Reis“. So kann man von Dienstag bis<br />

Sonntag eintauchen in das „savoir vivre“ <strong>de</strong>r Friedrichshagener<br />

Bölschestraße und glaubt, man säße in Cavalaire sur Mer.<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

MY<br />

CY<br />

CMY<br />

P R E S S E I N F O R M A T I O N<br />

Neuauflage<br />

K<br />

Arbeitslosenprojekt TuWas<br />

Leitfa<strong>de</strong>n zum Arbeitslosengeld II<br />

Der Rechtsratgeber zum SGB II<br />

3. Auflage, Stand 1.8.2006<br />

640 Seiten, 2-farbig, 11,– Euro<br />

Durch das »Gesetz zur Fortentwicklung<br />

<strong>de</strong>r Grundsicherung für Arbeitsuchen<strong>de</strong>«<br />

vom 20.7.2006 ist das<br />

Sozialgesetzbuch II erneut stark verän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n. Die Än<strong>de</strong>rungen<br />

betreffen Millionen Arbeitslose und ihre Angehörigen, die<br />

von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld leben. Was seit neuestem<br />

gilt, können Arbeitslose im »Leitfa<strong>de</strong>n zum Arbeitslosengeld II«<br />

nachlesen. Der Leitfa<strong>de</strong>n wird vom Arbeitslosenprojekt TuWas <strong>de</strong>r<br />

Fachhochschule Frankfurt am Main herausgegeben. Er ist zzt. <strong>de</strong>r<br />

aktuellste und preiswerteste Ratgeber (11 Euro bei 640 Seiten) für<br />

Arbeitsuchen<strong>de</strong> und ihre Beraterinnen und Berater.<br />

Der Leitfa<strong>de</strong>n ist zu beziehen über: Fachhochschulverlag<br />

Der Verlag für angewandte Wissenschaften, Kleiststr. 10, 60318 Frankfurt<br />

Tel.: (0 69) 15 33-28 20, Fax: (0 69) 15 33-28 40<br />

bestellung@fhverlag.<strong>de</strong>, www.fhverlag.<strong>de</strong>


Claus-Dieter Sprink ist gestorben


Ehren<strong>de</strong>s Ge<strong>de</strong>nken<br />

Die Nachricht vom Tod <strong>de</strong>s langjährigen Leiters <strong>de</strong>s Heimatmuseums Cöpenick hat die Redaktion <strong>de</strong>r Rundschau Cöpenick sehr betroffen,<br />

zumal wir nichts wußten von <strong>de</strong>r tückischen Krankheit, unter <strong>de</strong>r Claus-Dieter Sprink litt. An Stelle eines mehr o<strong>de</strong>r weniger banalen<br />

Nachrufs, drucken wir hier noch einmal sein Porträt aus <strong>de</strong>m Buch „Köpenicker Köpfe“, das eindrucksvoll zeigt, was für ein engagierter<br />

Heimathistoriker <strong>de</strong>r Museumsleiter gewesen ist. In vielen Re<strong>de</strong>n – zum Beispiel anläßlich <strong>de</strong>s 100jährigen Bestehens <strong>de</strong>s Rathauses – legte<br />

Claus-Dieter Sprink nicht nur Zeugnis von seinem rhetorischen Talent ab, son<strong>de</strong>rn er verstand es hervorragend, Heimatgeschichte spannend<br />

und mitreißend zu erzählen.<br />

C L A U S - D I E T E R S P R I N K U N D D A S H E I M A T M U S E U M K Ö P E N I C K<br />

„Erinnerung nach vorn“<br />

Museumsarbeit ist Vorarbeit“, sagt Claus-Dieter Sprink „möglicherweise weise<br />

wer<strong>de</strong>n die Menschen in fünfzig Jahren beurteilen können, ob wir eine anständige<br />

Arbeit geleistet haben“, „Dann nämlich“, so meint es <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Heimatmuseums<br />

Köpenick, wird man sehen, ob das Museum und die in ihm arbeiten<strong>de</strong>n<br />

Menschen es geschafft haben, ein Abbild <strong>de</strong>ssen zu schaffen, was Heimat heute<br />

ausmacht. Ein Museum – so wi<strong>de</strong>rsprüchlich das sich zunächst anhört – existiert<br />

und arbeitet für die Zukunft, dafür, daß Menschen sich ihrer Geschichte und ihrer<br />

Verantwortung bewußt wer<strong>de</strong>n. Und das funktioniert nur, so Claus-Dieter Sprink<br />

weiter, wenn wir Geschichte erlebbar machen, sie am Alltagsleben orientieren.<br />

Ein Museum und insbeson<strong>de</strong>re eines, das sich <strong>de</strong>m Begriff Heimat verpflichtet<br />

fühlt, sollte zeigen, wie die einzelne Bürgerin und <strong>de</strong>r einzelne Bürger Geschichte<br />

mit gestaltet. In <strong>de</strong>r täglichen Arbeit, in seinem gesamten Tun und Lassen. Dann<br />

sind Geschichte und Museumsarbeit mehr als das schlichte Sammeln von Zahlen,<br />

Daten, Fakten. Sie sind freilich eine unbedingte Notwendigkeit von Ordnung, ohne<br />

<strong>de</strong>ren strengste Einhaltung ein Museum nicht funktionieren könnte. Ein Großteil<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Heimatmuseums geschieht hinter <strong>de</strong>n Kulissen: Es sind die vielen<br />

kleinen Details von Zeitungsausschnitten, archäologischen Fundstücken, Gerätschaften<br />

o<strong>de</strong>r Fotos, aus <strong>de</strong>nen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgfältig<br />

ein Mosaik vergangenen Lebens zusammenstellen, um nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen<br />

ein Abbild <strong>de</strong>r Vergangenheit präsentieren zu können. „Wie wir wur<strong>de</strong>n, was<br />

wir sind“, sollte es vermitteln. Damit sich je<strong>de</strong> Besucherin und je<strong>de</strong>r Besucher im<br />

I<strong>de</strong>alfall in eine Linie gestellt fühlt, die von <strong>de</strong>r frühesten Vergangenheit über die<br />

Gegenwart in die Zukunft führt. Dieser hohen pädagogischen Aufgabe stellen sich<br />

das Heimatmuseum Köpenick und ihr Leiter, wohl wissend, daß es sich um einen<br />

schmalen Grat sehr schmalen Grat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und<br />

unterhaltsamer Vermittlung han<strong>de</strong>lt. Was nützt die hehre Wissenschaft, wenn sie<br />

die Besucher langweilt. Sich mit seiner Vergangenheit auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, sich<br />

damit auch einer eigenen Verantwortung bewußt zu wer<strong>de</strong>n, verlangt <strong>de</strong>r Museumsbesuch<br />

<strong>de</strong>nnoch. Das Haus ist keine Puppenstube, die Vergangenes verniedlicht<br />

und in leicht verdaulichen Happen zur Schau stellt. Claus-Dieter Sprink bringt<br />

es auf <strong>de</strong>n Punkt: „Wir sind um Himmels willen kein Schnellimbiss, <strong>de</strong>r Fast-Food-<br />

Brocken bietet.“ Historie ist für ihn mit einem Apfel-baum vergleichbar, <strong>de</strong>r nicht<br />

nur süße, son<strong>de</strong>rn auch faule Früchte trägt. Bei<strong>de</strong>s gehört zusammen. Ließe man<br />

die faulen Früchte in <strong>de</strong>r Darstellung beiseite, wäre es kein wahres Abbild eines<br />

Apfelbaumes mehr. Vergleichbar verhält es sich auch mit <strong>de</strong>r Geschichte und ihrer<br />

Darstellung im Museum. Wer verklärt, verfälscht. So wun<strong>de</strong>rt es nicht, dass zum<br />

Beispiel in <strong>de</strong>r Dauerausstellung <strong>de</strong>s Heimatmuseums Köpenick die NS-Zeit unter<br />

<strong>de</strong>m Titel „Köpenick unter <strong>de</strong>m Hakenkreuz“ eine nicht unbeträchtliche Rolle<br />

spielt. Daß die Ge<strong>de</strong>nkstätte „Kö-penicker Blutwoche“ in <strong>de</strong>r Puchanstra-ße Teil<br />

<strong>de</strong>s Heimatmuseums ist, spricht eine <strong>de</strong>utliche Sprache: Heimat hat hier nichts<br />

mit <strong>de</strong>r süßlichen Verkitschung aus Filmen <strong>de</strong>r Fünfziger Jahre zu tun. Auch die<br />

Gewalttaten <strong>de</strong>r Stasi und die Oppositionsbewegungen <strong>de</strong>r Vor-Wen-<strong>de</strong>-Zeit bleiben<br />

nicht unerwähnt. Dass mit bei<strong>de</strong>n Begriffen, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Heimat und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />

Geschichte reflektierend und verantwortungsbewußt umgegangen wird, ist auch<br />

ein Verdienst <strong>de</strong>s Museumsleiters Claus-Dieter Sprink. Wir verneigen uns vor ihm<br />

in ehren<strong>de</strong>m Ge<strong>de</strong>nken.<br />

Text und Foto: Bernd Meierrieks feines


G E W Ä H L T<br />

Die neuen Gesichter im Bezirksamt<br />

Das Kollegium <strong>de</strong>s neuen Bezirksamtes: Michael Schnei<strong>de</strong>r (Umwelt, Grün, Immobilienmanagement), Ines Feierabend ( Soziales, Gesundheit),<br />

Svend Simdorn (Bürgerdienste, Bildung, Sport), Rainer Hölmer (Bauen, Stadtentwicklung), Dirk Retzlaff (Jugend, Schule)<br />

Gabi Schöttler Bürgermeisterin (Finanzen, Wirtschaft, Kultur, Personal, Ordnungsangelegenheiten), ( v.l.n.r.)<br />

F O T O A U S S T E L L U N G<br />

„Lebensträume“-<br />

Straßenkin<strong>de</strong>r in Peru<br />

Während ihres einjährigen Aufenthaltes in Lima (Hauptstadt von<br />

Peru) haben Claudia Hasse und ihr Freund Ben Witte in einem therapeutischen<br />

Zentrum für Straßenkin<strong>de</strong>r gearbeitet. Das „Instituto<br />

Mundo Libre“ betreut Kin<strong>de</strong>r, die zum Teil schon seit Jahren auf <strong>de</strong>r<br />

Straße leben, drogenabhängig sind und ihren Lebensunterhalt mit<br />

Betteln, Diebstählen und Prostitution zu „sichern“ versuchen. Ihre<br />

Familien können ihnen wenig Rückhalt bieten. Vielmehr mußten<br />

sie dort Gewalt und Mißhandlungen erleben. Im therapeutischen<br />

Zentrum lernen die Kin<strong>de</strong>r innerhalb von bis zu zwei Jahren wie<strong>de</strong>r<br />

ein geregeltes Leben, sie wer<strong>de</strong>n sexuell aufgeklärt und erfahren<br />

wie<strong>de</strong>r Zuwendung und soziale Kontakte. Im Rahmen ihrer Therapie<br />

malten die Kin<strong>de</strong>r ihre Lebensträume, die dann zu Fotos arrangiert<br />

wur<strong>de</strong>n. So entstan<strong>de</strong>n beeindrucken<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m<br />

Thema „Straßenkin<strong>de</strong>r<br />

und ihre Träume“. Die<br />

Ausstellung war bereits<br />

in <strong>de</strong>r Kunsthochschule<br />

von Lima zu sehen<br />

und kommt jetzt nach<br />

Köpenick. Vom 13. Dezember<br />

2006 bis Mitte<br />

Januar 2007 kann man<br />

sich im Rathaus einen<br />

Eindruck von <strong>de</strong>r Situation,<br />

<strong>de</strong>n Träumen <strong>de</strong>r<br />

Straßenkin<strong>de</strong>r von Lima<br />

verschaffen. Aber auch<br />

von <strong>de</strong>r hoch löblichen<br />

Sozialarbeit <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />

jungen Köpenicker. Der peruanische Botschafter in Berlin und die<br />

Bun<strong>de</strong>sministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

sind eingela<strong>de</strong>n, die Ausstellung gemeinsam mit <strong>de</strong>r<br />

Bürgermeisterin Gabi Schöttler und ihrem Vorgänger Klaus Ulbricht<br />

zu eröffnen.<br />

Silvesterparty -Feiern und Tanzen im<br />

KongressHotel Berlin - Rahnsdorf<br />

Exklusives Buffet - Extraklasse Livemusik Inclusive Sekt, Wein, Bier, Softdrinks<br />

85 € pro Person<br />

Katerbrunch und Livemusik am Neujahrsmorgen<br />

16 € pro Person<br />

Zuvor an Weihnachten <strong>de</strong>nken:<br />

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Tel. (030) 64 84 23 09, Fax (030) 64 84 22 20<br />

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MS Köpenick<br />

DAS SCHIFF FÜR SIE UND IHRE FEIER IN UND UM KÖPENICK<br />

Länge 16 Meter / Breite 3,8 Meter / Personenzahl ca. 40 (Unter- + Ober<strong>de</strong>ck)<br />

Buchungsanfrage: Ralf D. Zech 0171 - 2 34 91 47 / Gerd Pelzer 0172 - 3 25 60 68 / Delia Litgau 0173 - 2 97 73 34<br />

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S P O R T<br />

B O X - G Y M K Ö P E N I C K<br />

Gegengewalt<br />

„Wer sich auf seinen Körper verlassen kann, greift nicht so schnell<br />

zum Messer“, sagt Wolfgang Korecki und umschreibt damit treffend,<br />

warum ein Kampfsport wie Boxen ein Anti-Gewalt-Sport ist.<br />

Diesem Gedanken hat sich <strong>de</strong>r gemeinnützige Boxsportverein<br />

„Box-Gym Köpenick“ in <strong>de</strong>r Charlottenstraße 1 verschrieben. In<br />

Räumen <strong>de</strong>s ehemaligen Funkwerks fliegen auch die Fäuste und<br />

<strong>de</strong>r sportliche Gegner soll bezwungen wer<strong>de</strong>n. Das aber ist <strong>de</strong>r<br />

Rahmen für ein viel komplexeres Vorhaben. Zum Boxen gehören<br />

klare Regeln, es erfor<strong>de</strong>rt Disziplin, verlangt Fairneß und Respekt<br />

vor <strong>de</strong>m Gegner. Boxen – richtig gelernt – ist das Gegenteil vom<br />

wüsten Drauflos-Schlagen. Die enge Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Polizei<br />

<strong>de</strong>r Jugendhilfe und diversen Schulen beweist, daß auch offizielle<br />

Stellen <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s Boxsports erkannt<br />

haben. Heute kommen häufig Schulklassen in <strong>de</strong>n Verein und lassen<br />

sich von Trainern unterweisen wie sie zum Beispiel körperliche<br />

Gewalt abwen<strong>de</strong>n können, ohne selbst dabei Scha<strong>de</strong>n zu nehmen.<br />

Da auch in Sachen Selbstverteidigung ein gewisses Maß an sportlicher<br />

Fitneß unabdingbar ist, kann man seinen Körper auch an<br />

professionellen Trainingsgeräten auf Vor<strong>de</strong>rmann bringen – auch<br />

das unter professioneller Anleitung. In erster Linie logiert im alten<br />

Funkwerk ein Boxsportverein, <strong>de</strong>r auch Profikämpfe ausrichtet. So<br />

fin<strong>de</strong>t am 2. Dezember dort <strong>de</strong>r Kampf um die Juniorenweltmeisterschaft<br />

im Halbweltergewicht über acht Run<strong>de</strong>n zwischen Daniel<br />

Zell und Mehmet Karaca sowie die Weltmeisterschaft im Halbweltergewicht<br />

über zwölf Run<strong>de</strong>n zwischen Masum Ece und Ashley<br />

Theophane statt.<br />

Kursangebote<br />

Boxen<br />

nach Absprache<br />

Kick- und Thaiboxen Di u Do 18:00 - 20:30 Uhr<br />

Mi 18:00 - 19:00 Uhr<br />

Selbstvert. / Jiu-Jitsu Di 15:30 - 17:00 Uhr<br />

Do 16:30 - 18:00 Uhr<br />

„Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Weltverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />

Traditionellen Karate, Hi<strong>de</strong>taka Nishiyama<br />

(9. Dan) <strong>de</strong>monstriert einmal<br />

jährlich in Berlin Anwendungen <strong>de</strong>r<br />

fernöstlichen Kampfkunst. Zu<strong>de</strong>m ist<br />

<strong>de</strong>r 78jährige Athlet ein lebendiges Beispiel<br />

für sportlich- körperliche Fitness<br />

bis ins hohe Alter hinein“.<br />

K A R A T E<br />

Traditionelles Karate<br />

in Köpenick<br />

Berufstätige, die 1966 o<strong>de</strong>r früher geboren sind, kennen das Phänomen:<br />

Nach <strong>de</strong>r Arbeit warten zumeist Familie, häusliche Pflichten<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unerledigte Berg an Organisation auf <strong>de</strong>m Schreibtisch.<br />

Zeit für sportliche Betätigung bleibt da selten. Zu<strong>de</strong>m sinkt<br />

die Bereitschaft, sich noch einmal aufzuraffen, je später es am<br />

Abend wird. Eine „Mucki- Bu<strong>de</strong>“ scheint Vielen zu<strong>de</strong>m nicht <strong>de</strong>r<br />

geeignete Platz, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Körper wirksam konditioniert wer<strong>de</strong>n<br />

kann. Abhilfe will ein im Januar nächsten Jahres starten<strong>de</strong>r Kurs im<br />

Traditionellen Karate schaffen, <strong>de</strong>r sich speziell an über 40jährige<br />

in Köpenick wen<strong>de</strong>t: Wöchentlich einmal wird Männern wie Frauen<br />

unter Anleitung eines erfahrenen Trainers (im Karate „Meister“<br />

genannt) zunächst Gelegenheit gegeben, in lockeren Übungen<br />

die körperliche Leistungsfähigkeit zu überprüfen, um diese dann<br />

Schritt für Schritt langsam zu steigern, wobei Konditions-, gymnastische<br />

und Dehnübungen sowie spielerische Aspekte im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

stehen, bevor einige <strong>de</strong>r karate- typischen Grundtechniken<br />

und Formen (Katas) einstudiert wer<strong>de</strong>n. Auch Wie<strong>de</strong>reinsteiger<br />

sind willkommen und wer<strong>de</strong>n im Kurs „40 plus“ integriert. Wer Gefallen<br />

an dieser fernöstlichen Kampfsportart fin<strong>de</strong>t, kann sich <strong>de</strong>m<br />

Traditionellen Kampfsport- Club Berlin (TKCB) mit Sitz in Müggel-


heim anschließen: Mehrmals pro Woche trainieren Kin<strong>de</strong>r, Jugendliche<br />

und Erwachsene – darunter auch mehrere Anfänger – an drei<br />

verschie<strong>de</strong>nen Trainingsstätten (Dojos) in Köpenick, Schmöckwitz<br />

und Müggelheim, vervollkommnen ihre Techniken o<strong>de</strong>r bereiten<br />

sich auf Prüfungen zum Erwerb <strong>de</strong>r nächst höheren Schüler- o<strong>de</strong>r<br />

Meistergraduierungen vor. „Das Alter spielt beim Traditionellen<br />

Karate keine Rolle“, hebt Michael Bock, Träger <strong>de</strong>s 5. Dans (Meistergrads)<br />

und Trainer beim TKCB hervor; die Sportart könne vom<br />

Kind genau so wie von älteren Menschen erlernt wer<strong>de</strong>n. Einzige<br />

Voraussetzung sei ein guter körperlicher Allgemeinzustand und<br />

die Bereitschaft, regelmäßig zu üben; nicht umsonst heiße ein<br />

Leitsatz <strong>de</strong>s Bushido Karate In<strong>de</strong>x, aufgestellt vom Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

mo<strong>de</strong>rnen Karate, Gichin Funakoshi: „Wahres Karate ist wie heißes<br />

Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig erwärmst“. Was ist<br />

nun das Beson<strong>de</strong>re beim Traditionellen Karate? Die Antwort gibt<br />

Sensei (Meister) Hi<strong>de</strong>taka Nishiyama, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r International<br />

Traditional Karate Fe<strong>de</strong>ration und Träger <strong>de</strong>s 9. Dan: „Traditionelles<br />

Karate ist eine Kunst <strong>de</strong>r Selbstverteidigung, welche nur<br />

<strong>de</strong>n menschlichen Körper auf <strong>de</strong>m effektivsten Weg nutzt. Alle<br />

Trainingsmetho<strong>de</strong>n müssen <strong>de</strong>n Respekt für <strong>de</strong>n Trainingspartner<br />

enthalten und wer<strong>de</strong>n als Hilfsmittel gesehen, durch welche<br />

die besten menschlichen Eigenschaften geför<strong>de</strong>rt und entwickelt<br />

wer<strong>de</strong>n, wie persönliches Streben nach <strong>de</strong>r Perfektion <strong>de</strong>s Charakters“<br />

Wer mag, kann sich vorab einen guten Überblick über<br />

die Übungsformen und –ergebnisse bei <strong>de</strong>r jährlich stattfin<strong>de</strong>nen<br />

Budo- Gala, einer großen Kampfkunst- Schau unter Beteiligung<br />

<strong>de</strong>utscher und internationaler Sportler, am 11. November 2006<br />

verschaffen: Sportler <strong>de</strong>s TKCB zeigen unter an<strong>de</strong>rem, zu welcher<br />

Perfektion im Umgang mit seinem Körper stetiges Training führen<br />

kann. Auch wenn die etwas „älteren Semester“ keine sportlichen<br />

Höchstleistungen mehr vollbringen wer<strong>de</strong>n können, und dies wohl<br />

zumeist auch nicht wollen, biete Traditionelles Karate gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

über 40jährigen eine gute Gelegenheit, aus <strong>de</strong>m gewohnten Trott<br />

auszubrechen und seinen Körper langsam aber spürbar wie<strong>de</strong>r<br />

„auf Vor<strong>de</strong>rmann“ zu bringen, sagt Bernd Fank, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />

TKCB.<br />

Infos über Traditionelles Karate im Südosten Berlins, die Budo-<br />

Gala o<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n Kurs „40 plus“ gibt es unter www.tkc-berlin.<br />

<strong>de</strong> im Internet o<strong>de</strong>r bei Bernd Fank unter Tel. 03342-369414 (Büro)<br />

bzw. 030-6597329 (privat).<br />

Matthias J. Müncheberg<br />

Infokasten: Das Fudokan Karate Do- Konzept<br />

Im TKCB wird das Fudokan Karate Do- Konzept von Shihan<br />

(Großmeister) Dr. Ilija Jorga (9. Dan), Dozent an <strong>de</strong>r<br />

medizinischen Hochschule in Belgrad, gelehrt.<br />

Für <strong>de</strong>n studierten Arzt ist es wichtig, seinen Schülern das Verständnis<br />

für die körperlichen Bewegungsabläufe zu vermitteln.<br />

So darf es für <strong>de</strong>n dreizehnmaligen jugoslawischen Meister<br />

im Open Kumite keine unnatürlichen Bewegungen geben, alle<br />

Übungen sollen zu<strong>de</strong>m im Einklang mit <strong>de</strong>m Geist ausgeführt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

In Europa vertritt Jorga sein eigenes Karate- Konzept, das er in<br />

<strong>de</strong>r Organisation Fudokan (japanisch für „Haus <strong>de</strong>r stabilen Fundamente“,<br />

gegrün<strong>de</strong>t 1980) mit großem Erfolg unterrichtet.<br />

Shihan Dr. Ilija Jorga ist potentieller Nachfolger von Hi<strong>de</strong>taka<br />

Nishiyama, <strong>de</strong>m jetzigen ITKF- Präsi<strong>de</strong>nten.<br />

Meisterschüler Jorgas ist TKCB- Cheftrainer Michael Bock.<br />

Traditionelles Karate im Internet: www.traditionelles-karate.<strong>de</strong>.<br />

„Im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>s Traditionellen Karate stehen sogenannte Katas (Formen): Das<br />

sind festgelegte Serien offensiver und <strong>de</strong>fensiver Bewegungen gegen die Attacken<br />

mehrerer vorgestellter Gegner aus verschie<strong>de</strong>nen Richtungen, leicht erlernbar von<br />

jung und alt.“<br />

W A S S E R S P O R T<br />

Nach <strong>de</strong>r Saison ist<br />

vor <strong>de</strong>r Saison<br />

Bootsmesse Boot und Fun Berlin lockt ab 23. November<br />

Wassersportler unter <strong>de</strong>n Funkturm<br />

Fotos© www.nass-press.<strong>de</strong>.<br />

Mit <strong>de</strong>m Abslippen <strong>de</strong>r Boote und Yachten an <strong>de</strong>n Gewässern <strong>de</strong>r<br />

sechs Berliner Verbands- Segelreviere Mitte Oktober hat auch für<br />

die Köpenicker Wassersportler von Dahme und Müggelsee, aber<br />

auch für die aus <strong>de</strong>m Bezirk Zeuthen, die Messesaison längst begonnen:<br />

Nach<strong>de</strong>m die 47. Internationale Bootsausstellung hanseboot<br />

in Hamburg passé ist, lockt „Deutschlands neue große Bootsmesse“,<br />

die „Boot und Fun Berlin“ vom 23. bis zum 26. November<br />

auf das Messegelän<strong>de</strong> Berlin am Funkturm. Donnerstag und Freitag<br />

von 11 bis 20 Uhr sowie Sonnabend und Sonntag jeweils von 10 bis<br />

19 Uhr präsentieren Hersteller und Händler die neuesten Produkte<br />

unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>n Bereichen Segeln, Motoryachtsport, Pad<strong>de</strong>ln,<br />

Surfen und Angeln sowie Zubehör und Wassertourismus. Wir<br />

sprachen vorab mit Matthias Bähr, Grün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Boot und Fun Berlin, über die Messe 2006.<br />

Rundschau Cöpenick: Was ist an <strong>de</strong>r Boot Berlin das Beson<strong>de</strong>re im<br />

Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Bootsmessen?<br />

Matthias Bähr: Was die Boot und Fun Berlin von an<strong>de</strong>ren großen<br />

Bootsmessen unterschei<strong>de</strong>t, ist die klare Ausrichtung auf Bereiche,<br />

für die wir als Veranstalter eine beson<strong>de</strong>re Kompetenz entwickelt<br />

haben. Bei Booten und Yachten für Binnengewässer – von <strong>de</strong>r Jolle<br />

bis zum großen Stahlverdränger – und beim Thema Wassertourismus<br />

in <strong>de</strong>n Neuen Län<strong>de</strong>rn, immerhin Europas größtes Binnen-<br />

Wassersportrevier, gelten wir in <strong>de</strong>r Branche als eine <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweit<br />

führen<strong>de</strong>n Veranstaltungen. Im fünften Jahr, in <strong>de</strong>m die Schau<br />

nun existiert, <strong>de</strong>ckt die Boot Berlin alle wesentlichen Bereiche <strong>de</strong>s<br />

Wassersports ab – von <strong>de</strong>n für uns von Beginn an sehr wichtigen<br />

jungen Sportarten wie Surfen und Wakeboar<strong>de</strong>n über das Wasser-


S P O R T<br />

wan<strong>de</strong>rn mit Kajak und Kanu und selbstverständlich <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Angelsport und Tauchen. Wir wollen nicht alles gleichzeitig sein:<br />

Superyachten sollen an<strong>de</strong>re zeigen.<br />

Rundschau Cöpenick: 2006 präsentiert sich die Boot Berlin im Vergleich<br />

zum Vorjahr auf einer größeren Fläche und mit mehr Ausstellern.<br />

Was gibt es Neues?<br />

Matthias Bähr: In diesem Jahr erwarten wir rund 500 Aussteller.<br />

Das sind noch einmal rund 25 % mehr als im letzten Jahr, als<br />

wir eine Rekordschau veranstaltet haben: die größte Messe in <strong>de</strong>r<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Berliner Bootsausstellungen nämlich. Dabei bewegen<br />

wir uns nicht auf eingefahrenen Gleisen, son<strong>de</strong>rn haben<br />

Jahr für Jahr die Notwendigkeit, die Hallenfläche <strong>de</strong>r noch immer<br />

steigen<strong>de</strong>n Ausstellernachfrage anzupassen – in diesem Jahr auf<br />

63.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und elf Hallen, also eine<br />

Erweiterung um vier Hallen mehr als 2005. Deshalb gibt es in diesem<br />

Jahr mit <strong>de</strong>r Halle 6 eine weitere, nämlich eine vierte Halle<br />

für Motorboote und Motoryachten. Der Gebrauchtbootmarkt, <strong>de</strong>r<br />

bisher in dieser Halle war, vergrößert sich ebenfalls und hat in<br />

<strong>de</strong>n Hallen 22 und 23 seinen neuen Platz. Ganz neu in diesem<br />

Jahr ist die AngelWelt Berlin – eine separate Veranstaltung mit<br />

eigener Halle und eigenem Programm, die speziell auf die Bedürfnisse<br />

<strong>de</strong>r vielen Freizeitangler und Angelsportler in unserer Region<br />

zugeschnitten ist. Über unseren City-Eingang Nord geht es direkt in<br />

Halle 21, wo sich neben zahlreichen Produktneuheiten und an<strong>de</strong>ren<br />

Angeboten wie Angelreisen auch eine Casting- Anlage befin<strong>de</strong>t,<br />

wo Laien und Profis das Auswerfen <strong>de</strong>s Kö<strong>de</strong>rs sportlich ausprobieren<br />

können. Auch Ruhezonen wird es geben, um Platz für <strong>de</strong>n<br />

persönlichen Austausch und Fachgespräche unter Sportsfreun<strong>de</strong>n<br />

zu bieten. Zum ersten Mal räumlich zusammengefasst wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Bereich Restauration und Refit, <strong>de</strong>m wir eine Son<strong>de</strong>rschau in Halle<br />

24 widmen. Und natürlich gibt es wie<strong>de</strong>r die Aktionshalle mit <strong>de</strong>m<br />

Treff <strong>de</strong>r Segler- und Surfszene und <strong>de</strong>m größten Wasserbecken<br />

aller Bootsmessen hierzulan<strong>de</strong>.<br />

Rundschau Cöpenick: Ein Blick in die Zukunft: Wo wird die Bootsmesse<br />

in Berlin weiter zulegen?<br />

Matthias Bähr: Auf <strong>de</strong>m Weg unserer Region von <strong>de</strong>r größten<br />

Binnen-Wassersportregion zu einer national und international in<br />

großem Umfang von Feriengästen nachgefragten Urlaubsregion<br />

sind sicher noch viele Schritte zu machen. Wir wollen mit <strong>de</strong>r Boot<br />

Berlin dazu beitragen, daß Wassertourismus in <strong>de</strong>n Neuen Län<strong>de</strong>rn<br />

im Bewußtsein <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbürger eine selbstverständliche Urlaubsoption<br />

wie Surfen in Spanien, Hausbooturlaub in Frankreich o<strong>de</strong>r<br />

Segeln in <strong>de</strong>r Türkei ist.<br />

Rundschau Cöpenick: Kürzlich ist die Boot Berlin mit <strong>de</strong>r Hanse Sail<br />

eine Kooperation eingegangen. Was beinhaltet diese Verbindung?<br />

Matthias Bähr: Die Hanse Sail Rostock und die Berliner Bootsmesse<br />

sind natürliche Partner im Herzen dieser Region. Die Stärke und Akzeptanz<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Veranstaltungen und <strong>de</strong>ren feste Verwurzelung<br />

in <strong>de</strong>r Region sind beste Voraussetzungen dafür, die Begeisterung<br />

für <strong>de</strong>n Wassersport gemeinsam zu stärken. Bei<strong>de</strong> Veranstaltungen<br />

wollen <strong>de</strong>n maritimen Tourismus und Wassersport in <strong>de</strong>r Region<br />

för<strong>de</strong>rn, wobei neben <strong>de</strong>r Verstärkung <strong>de</strong>r wechselseitigen Präsenz<br />

bei bei<strong>de</strong>n Events eine Fülle gemeinsamer Aktionen geplant ist. Die<br />

Boot und Fun Berlin ist exklusiver Messepartner <strong>de</strong>r Hanse Sail. Im<br />

November erwarten wir „Miss Hanse Sail“ als Ehrengast in Berlin,<br />

bevor wir im Frühjahr gemeinsam durchstarten.<br />

(Das Gespräch führte Matthias J. Müncheberg).<br />

Informationen zur Boot und Fun Berlin im Internet: www.boot-berlin.com.<br />

Telefon- Hotline: 030-306719719.<br />

Die Klassenvereinigungen <strong>de</strong>r Segelyachten<br />

(im Bild: Drachen bei <strong>de</strong>r Internationalen Deutschen Meisterschaft<br />

im Oktober beim VSaW) präsentieren sich<br />

bei <strong>de</strong>r diesjährigen Boot und Fun Berlin in Halle 25.<br />

Foto© www.nass-press.<strong>de</strong>.


V O L L E Y B A L L<br />

Deutsch-polnische<br />

Begegnungen<br />

In <strong>de</strong>r letzten Woche machten die bei<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sligamannschaften<br />

<strong>de</strong>s Köpenicker SC einen Kurztrip nach Stettin (Szczecin),<br />

um gegen die jeweils 1. und 2. Damen-Mannschaft<br />

von Piast Szczecin Freundschaftsspiele auszutragen. Der<br />

Kontakt besteht schon seit über einem Jahr und kam mit<br />

Hilfe von Ilona Farkowska (Kapitän 1.Bun<strong>de</strong>sliga KSC) zustan<strong>de</strong>.<br />

Schon im letzten Jahr war das Bun<strong>de</strong>sligateam zu<br />

Gast in Polen und in dieser Saison wollen bei<strong>de</strong> Vereine die<br />

Begegnungen intensivieren. Insbeson<strong>de</strong>re sollen auch Treffen<br />

<strong>de</strong>r Jugendmannschaften stattfin<strong>de</strong>n. Die relativ geringe<br />

Entfernung (160 KM) nach Stettin macht es dabei möglich,<br />

unkompliziert mal beim Nachbarn „vorbeizuschaun“.<br />

Die nächsten Heimspiele <strong>de</strong>s Köpenicker SC<br />

1.Bun<strong>de</strong>sliga<br />

Köpenicker SC - VCO Rhein-Neckar So. 03.12.2006 15:00 Uhr<br />

Köpenicker SC - 1. VC Wiesba<strong>de</strong>n Do. 14.12.2006 20:00 Uhr<br />

Köpenicker SC - Schweriner SC Fr. 05.01.2007 15:00 Uhr<br />

Köpenicker SC - Rote Raben Vilsbiburg So. 07.01. 15.00 Uhr<br />

2.Bun<strong>de</strong>sliga<br />

Köpenicker SC II - Alemannia Aachen Sa 25.11.06 19:00Uhr<br />

Köpenicker SC II - USC Münster II S0. 17.12.06 15.00Uhr<br />

Alle Heimspiele in <strong>de</strong>r Sporthalle <strong>de</strong>r Flatow-Oberschule,<br />

Birkenstraße 11, 12559 Berlin<br />

Hallenöffnung eine Stun<strong>de</strong> vor Spielbeginn


S T A D T G E S C H I C H T E<br />

Rahnsdorfer Straße<br />

Lin<strong>de</strong>nallee<br />

Sie führt von <strong>de</strong>r Scharnweber- zur Werlseestraße. Rahnsdorf,<br />

Ortsteil <strong>de</strong>s Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Im Jahre 1375<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r als Sackgassendorf angelegte Ort im Landbuch Kaiser<br />

Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf unterstand damals<br />

<strong>de</strong>r Burg Köpenick. Seine Bewohner besaßen anfänglich keinerlei<br />

Acker, son<strong>de</strong>rn lebten ausschließlich vom Fischfang. Für das Jahr<br />

1541 sind 18 Fischerstellen nachgewiesen; im Jahre 1885 hatte<br />

Rahnsdorf nur 318 Einwohner. Erst mit <strong>de</strong>r Eingemeindung <strong>de</strong>r<br />

Villenkolonien Hessenwinkel und Wilhelmshagen sowie <strong>de</strong>r Anlage<br />

eines Siedlungsgebiets um die Rahnsdorfer Mühle setzte ein<br />

beachtlicher Bevölkerungszuwachs ein. Kurz vor <strong>de</strong>r Entstehung<br />

<strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong> Groß-Berlin 1920, in die Rahnsdorf eingemein<strong>de</strong>t<br />

wur<strong>de</strong>, konnten über 2 800 Einwohner gezählt wer<strong>de</strong>n.<br />

1920 kam Rahnsdorf als ein Ortsteil zum Verwaltungsbezirk Köpenick.<br />

Seit <strong>de</strong>r Bezirksfusion 2001 gehört es zum Bezirk Treptow-<br />

Köpenick.1927 wur<strong>de</strong> die Straße 28 a in die Rahnsdorfer Straße<br />

einbezogen.<br />

Peter-Hille-Straße<br />

Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen. Sie verläuft zwischen<br />

Fürstenwal<strong>de</strong>r Damm und Bölschestraße und trägt ihren Namen<br />

seit etwa 1881. Lin<strong>de</strong>, Familie <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>ngewächse mit rund 30<br />

meist formenreichen Arten in <strong>de</strong>n nördlichen gemäßigten Zonen.<br />

Bis 40 m hohe, zum Teil bis 1 000 Jahre alt wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, sommergrüne<br />

Bäume. Die Blüten sind gelbweißlich, meist in hängen<strong>de</strong>n,<br />

kleinen Trugdol<strong>de</strong>n mit flügelartig vergrößertem unterem Vorblatt.<br />

Das Holz wird für Schnitz- und Drechselarbeiten verwen<strong>de</strong>t, auch<br />

als Brennholz. Der Lin<strong>de</strong>nblütenhonig ist sehr wohlschmeckend,<br />

Lin<strong>de</strong>nblütentee wird bei Erkältungen gereicht. Die in Mitteleuropa<br />

sehr verbreitete Sommerlin<strong>de</strong> wird häufig an Alleen angepflanzt.<br />

Bei Germanen und Slawen spielte die Lin<strong>de</strong> im Volksbrauchtum<br />

und in Sagen eine große Rolle: Feste, Veranstaltungen, Hochzeiten<br />

und Gerichtstage fan<strong>de</strong>n unter Lin<strong>de</strong>n statt. Ursprünglich ein Feldweg,<br />

<strong>de</strong>r bis 1856 die Ortsgrenze Friedrichshagen bil<strong>de</strong>te, wur<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Weg um 1873 als neue Straße bis zur Cöpenicker Straße (heute<br />

Fürstenwal<strong>de</strong>r Damm) verlängert.<br />

Klutstraße<br />

Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen. Sie führt vom Müggelseedamm<br />

zur Lin<strong>de</strong>nallee. Sie führt ihren Namen ab 10.5.1951.<br />

Von 1881 bis 1951 hieß sie Wilhelmstraße. Hille, Peter, geboren<br />

am 11.9.1854 Erwitzen (Westfalen), gestorben am 7.5.1904 in Lichterfel<strong>de</strong><br />

bei Berlin, Schriftsteller. Hille besuchte in Warburg und<br />

Münster das Gymnasium, absolvierte eine Lehre bei einem Rechtsanwalt<br />

in Höxter und führte nach Aufenthalten in Bremen (bei <strong>de</strong>n<br />

Brü<strong>de</strong>rn Hart) und 1877 in Leipzig (um zu studieren) ein unstetes<br />

Wan<strong>de</strong>rleben, das ihn nach England, Ungarn, Holland, in die<br />

Schweiz, nach Italien und in seinem letzten Lebensjahrzehnt nach<br />

Berlin führte, wo er, befreun<strong>de</strong>t unter an<strong>de</strong>rem mit Else Lasker-<br />

Schüler, Mühsam, Bierbaum und Schlaf, zur Kultfigur <strong>de</strong>r Berliner<br />

Bohème wur<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Hart, die <strong>de</strong>m Unbehausten<br />

oft aus Notlagen halfen, verband ihn seit <strong>de</strong>r Schulzeit eine enge<br />

Freundschaft; zuletzt lebte er in <strong>de</strong>ren „Neuer Gemeinschaft“ in<br />

Schlachtensee. Unstet wie sein Leben war auch Hilles dichterische<br />

Produktion. Achtlos schrieb er auf je<strong>de</strong> Art von Papierschnitzel,<br />

die er in einem großen Sack mit sich herumschleppte, Gedichte,<br />

Aphorismen, Glossen, Szenen und kurze Erzählungen. Seiner Fe<strong>de</strong>r<br />

entstammen außer<strong>de</strong>m zwei Romane: „Die Sozialisten“ (1886)<br />

und „Die Hassenburg“ (postum 1904/1905). Seine gesammelten<br />

und nachgelassenen Werke, von <strong>de</strong>nen durch seine Sorglosigkeit<br />

offenbar viele verlorengingen, wur<strong>de</strong>n nach seinem Tod von seinen<br />

Freun<strong>de</strong>n herausgegeben.<br />

Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen Sie verläuft zwischen<br />

<strong>de</strong>r Scharnweber- und <strong>de</strong>r Bruno-Wille-Straße. Sie trägt diesen<br />

Namen seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 1911, früher hieß sie Polland’sche<br />

Privatstraße Klut, Wilhelm, geboren am 24.8.1848, gestorben am<br />

3.8.1909, Kommunalpolitiker. Klut war von 1893 bis 1909 Amts- und<br />

Gemein<strong>de</strong>vorsteher von Friedrichshagen. Während seiner Amtszeit<br />

erlebte Friedrichshagen einen großartigen Aufschwung: Es wur<strong>de</strong>n<br />

unter an<strong>de</strong>rem das Rathaus und drei Schulen gebaut, die neue Kirche<br />

geweiht, die Kanalisation eingerichtet und ein Bebauungsplan<br />

konzipiert. Klut wohnte zuletzt in <strong>de</strong>r Waldowstraße 1.


M O T O R S C H I F F C Ö P E N I C K<br />

Die gute Stube<br />

auf <strong>de</strong>m Wasser<br />

Anzeige<br />

Zu <strong>de</strong>n schönsten touristischen Erlebnissen in und um Köpenick<br />

gehört mit Sicherheit eine Schiffahrt über die Spree, <strong>de</strong>n Müggelsee<br />

und die Dahme. Vom Wasser aus erlebt man die Schönheiten<br />

<strong>de</strong>s Bezirks aus einem beson<strong>de</strong>rs attraktiven Blickwinkel. Hauptsächlich<br />

von „Stern und Kreis“ angebotenen Touren sind immer<br />

ein touristisches Highlight. Die mächtigen Schiffe – in <strong>de</strong>r Mehrzahl<br />

mit rund 100 Plätzen – bieten im großen Rahmen alles, was<br />

das Herz begehrt – Essen, Trinken, Unterhaltung. Der „große Stil“<br />

ist aber nicht je<strong>de</strong>rmanns Sache. Mit vielen frem<strong>de</strong>n Menschen<br />

über Stun<strong>de</strong>n auf einem Schiff, behagt nicht je<strong>de</strong>m. Für jene,<br />

die lieber im kleinen, intimen und vertrauten Kreis Berlin vom<br />

Wasser aus genießen möchte, aber auf die Annehmlichkeiten<br />

<strong>de</strong>s Essens und Trinkens an Bord nicht verzichten möchte, gibt<br />

es jetzt ein maßgeschnei<strong>de</strong>rtes Angebot in Köpenick. Ralf-Dieter<br />

Zech, Eigner <strong>de</strong>r „Cöpenick“, hat die „kleine Lösung“ im Gepäck:<br />

Mit seinem schnuckeligen Schiff bietet er <strong>de</strong>n Erlebnisraum für<br />

solche, die es gern beschaulich haben. Das Schiff, erbaut 1959<br />

tat jahrelang als Versorgungsschiff auf <strong>de</strong>m Rhein seinen Dienst.<br />

Jetzt ist es vollständig renoviert und umgebaut. Herausgekommen<br />

ist eine kleine schwimmen<strong>de</strong> Kneipe, in <strong>de</strong>r bis zu vierzig<br />

Personen auf Unter- und Ober<strong>de</strong>ck gemütlich und sehr originell<br />

feiern können. Mit seinem erfahrenen Skipper Gerd Pelzer, <strong>de</strong>r<br />

fe<strong>de</strong>rführend an <strong>de</strong>r Renovierung beteiligt war, ist tets eine sichere<br />

Fahrt gewährleistet. Nachgedacht wird bereits über Paketangebote:<br />

Schiffahrt, Kremsertour, Unterhaltungsprogramm mit<br />

<strong>de</strong>r Kleinkunstbühne „Knierim“.<br />

BAR & RESTAURATION | FREIHEIT 05 | ALT-CÖPENICK | MO - SA AB 19.00 - OPEN END | T 030 64 95 87 24


A L T S T A D T<br />

Cöpenick impotent<br />

Verkehr fin<strong>de</strong>t nicht mehr statt im Kiez. Straßenbauarbeiten sind<br />

ja grundsätzlich nichts Schlechtes, dienen sie doch dazu, bessere<br />

Verhältnisse für Bürger, Geschäftsleute und Touristen zu schaffen.<br />

Aber Köpenick gebär<strong>de</strong>t sich radikal. Kaum hat jemand mit <strong>de</strong>m<br />

Auto die Altstadt erreicht – und das ist schon schwer genug – sieht<br />

er nur noch Verbotsschil<strong>de</strong>r: „Durchfahrt verboten“, „Halteverbot“<br />

und „Einbahnstraße“. Selbst als Fußgänger steht man sich einem<br />

Labyrinth von Sperrzäunen und unbegehbaren Straßen gegenüber.<br />

Zwischen Luisenhain und Katzengraben erlebt man Autofahrer,<br />

Fußgänger und Radfahrer, <strong>de</strong>nen die nackte Verzweifelung<br />

ins Gesicht geschrieben<br />

steht.. „Bloß weg<br />

hier“, scheinen ihre<br />

verwirrten Augen zu<br />

signalisieren. Dabei<br />

sollen sie doch kommen,<br />

die Kun<strong>de</strong>n und<br />

Touristen. Statt <strong>de</strong>ssen<br />

fliehen jetzt sogar<br />

schon die Geschäftsleute<br />

aus <strong>de</strong>r Stadt, weil sie<br />

keine Kun<strong>de</strong>n mehr haben.<br />

Da bekommt <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r<br />

„Köpenickia<strong>de</strong>“ eine ganz an<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung.<br />

BM<br />

H A U S N A T U R U N D U M W E L T<br />

Pate wer<strong>de</strong>n<br />

ist nicht schwer...<br />

Das „Haus Natur und Umwelt“ hat sich unter <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r<br />

U.S.E gGmbH mittlerweile zu einem ökologischen Paradies inmitten<br />

<strong>de</strong>r Wuhlhei<strong>de</strong> entwickelt. Dort leben zur Zeit mehr als ein Dutzend<br />

Tiergattungen in artgerechter Haltung. Die Tiere sind nicht nur zum<br />

Anschauen und Streicheln dort. Je<strong>de</strong>r kann<br />

seinen ganz persönlichen Beitrag leisten,<br />

um dieses Kleinod zu erhalten und Tierpate<br />

wer<strong>de</strong>n. Ob Kaninchen o<strong>de</strong>r Esel – mit<br />

einem sehr überschaubaren Jahresbeitrag<br />

erhält <strong>de</strong>r Tierfreund sein persönliches „Patenkind“.<br />

Das kann er füttern, streicheln,<br />

betreuen. Wenn er es aber bei <strong>de</strong>r finanziellen<br />

Patenschaft bewen<strong>de</strong>n lassen will,<br />

ist das auch gut. Für optimale Betreuung ist im „Haus Natur und<br />

Umwelt“ allemal gesorgt. Wer sich zeitweise nicht um sein Haustier<br />

kümmern kann – etwa im Urlaub o<strong>de</strong>r während eines Krankenhaus-<br />

Aufenthaltes, kann es dort in Pension geben. Im „Haus Natur und<br />

Umwelt“ fin<strong>de</strong>n Kleintiere wie, Mäuse, Meerschweinchen o<strong>de</strong>r Wellensittiche<br />

herzliche Aufnahme und Betreuung wie bei Herrchen o<strong>de</strong>r<br />

Frauchen.<br />

CÖPENICKER<br />

TAXIHALTEPLÄTZE<br />

Frisch genu<strong>de</strong>lt !<br />

S-Bahnhof Köpenick 030 /65 72 9 63<br />

Pablo-Neruda-Straße 030 /65 47 4 44<br />

S-Bhf. Friedrichshagen 030 /64 58 9 61<br />

für5,50€<br />

Buntes Buffet rund um die Nu<strong>de</strong>l<br />

p.p.<br />

je<strong>de</strong>n Dienstag | von 17 bis 21 Uhr<br />

Kin<strong>de</strong>r bis 6 Jahre frei ! | Dessert für Süssmäuler 2€<br />

Druck: USE PrintingHouse, Berlin

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