Ausgabe - rundschau-koepenick.de
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November 2006 | Gratisheft<br />
>Altstadt<br />
mit Nerven<br />
>Tourismusverein<br />
mit Karte<br />
>Künstler<br />
mit Performance<br />
>Köpenick<br />
mit „Cöpenick“
B A U E R N K Ö R B E R L<br />
Alles Öko,<br />
alles Österreich<br />
„Wir lieben Österrreich und mögen die Altstadt Köpenick“, sagt Regina<br />
Hübner. Zusammen mit Horst Semrau betreibt sie seit <strong>de</strong>m 1.<br />
September ihren Naturkostla<strong>de</strong>n Bauernkörbel in <strong>de</strong>r Grünstraße.<br />
Hier gibt es rein ökologische Spezialitäten aus Österreich: Wurst,<br />
Käse, Bergkäse vom Schaf und Ziege. Dazu Honig, Liköre, Wein und<br />
Obstler. Alle Nahrungs- und Genußmittel stammen aus garantiertem<br />
ökologischen Landbau in <strong>de</strong>r Alpenrepublik. Die österreichischen<br />
Bauern, von <strong>de</strong>nen das Bauernkörbel seine Lebensmittel beziehen,<br />
lassen <strong>de</strong>n Kreislauf <strong>de</strong>r Natur zu seinem Recht kommen, verwen<strong>de</strong>n<br />
ausschließlich natürliches Futter, das auf naturbelassenem<br />
Bo<strong>de</strong>n wächst. Kein Kunstdünger und keine Chemie sollen und<br />
dürfen in die Schöpfung eingreifen. Das ist die Voraussetzung für<br />
eine gesun<strong>de</strong> ungekünstelte Ernährung. Mit regelmäßigen Reisen<br />
zu „ihren“ Bauernhöfen überzeugen sich Regina Hübner und Horst<br />
Semrau von <strong>de</strong>r Qualität und „Reinheit“ <strong>de</strong>r Lebensmittel, bevor<br />
sie die hier in <strong>de</strong>r Grünstraße anbieten. Die Altstadt hat wie<strong>de</strong>r ein<br />
Stück an Niveau hinzugewonne mit diesem kleinen, liebenswerten<br />
Naturkostla<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>n es auch lohnt einzukehren, um seinen Mittagsappetit<br />
natürlich & gesund zu stillen.<br />
Text und Foto: Bernd Meierrieks<br />
A L T E S U N D S C H Ö N E S<br />
Atmosphärisches<br />
„Ich liebe Köpenick und das Flair <strong>de</strong>r Altstadt“, sagt Karola Starke.<br />
Jetzt hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht: Die Beschäftigung mit<br />
alten und schönen Dingen wie Uhren, Porzellan, Geschirr, Bil<strong>de</strong>rn<br />
und Figuren hat ihr immer schon Spaß bereitet. Die Inhaberin <strong>de</strong>s<br />
neuen Geschäfts Grünstraße/Ecke Kietzer Straße ist viel auf Märkten<br />
unterwegs und hat schon so manches schöne Stück nach Haus<br />
gebracht. Dabei hat sie viel Geschick bewiesen, so daß Freun<strong>de</strong><br />
und Bekannte sie immer öfter gebeten haben, ihr das eine o<strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>re Stück mitzubringen. Der reiche Erfahrungsschatz und ihr<br />
großer Enthusiasmus haben Karola Starke auf die I<strong>de</strong>e gebracht,<br />
hier in <strong>de</strong>r Köpenicker Altstadt ein Geschäft zu eröffnen, über das<br />
sie gera<strong>de</strong> solche Sachen vertreibt, an <strong>de</strong>nen auch ihr eigenes<br />
Herz hängt. Das ganz persönliche Engagement merkt man <strong>de</strong>m La<strong>de</strong>n<br />
an. Hier atmet alles <strong>de</strong>n Geist seiner Inhaberin. Daß es schon<br />
an<strong>de</strong>re Geschäfte in <strong>de</strong>r Altstadt gibt, die vergleichbare Waren verkaufen,<br />
stört Karola Starke nicht. Im Gegenteil: „Wir bereichern<br />
uns gegenseitig und schaffen zusammen gleichsam ein Zentrum<br />
für schöne Dinge in <strong>de</strong>r Altstadt.“<br />
HNU 09.11.2006 14:38 Uhr Seite 1<br />
Haus Natur und Umwelt<br />
Das ganze Jahr über Natur erleben.<br />
01.04-31.10<br />
Montag nach Vereinbarung<br />
Di-Fr 9-18 uhr<br />
Sa 12-18 uhr<br />
So 10-18 uhr<br />
01.11-31.03<br />
Montag nach Vereinbarung<br />
Di-fr 9-17 uhr<br />
Sa 11-16 uhr<br />
So 11-16 uhr<br />
An <strong>de</strong>r Wuhlhei<strong>de</strong> 169<br />
12459 Berlin<br />
Tel. +49 (0)30 5 35 19 86<br />
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Treptowisierung<br />
Im Bezirksamt Treptow-Köpenick mit seinem<br />
Amtssitz im Cöpenicker Rathaus amtieren<br />
sechs Stadträte. Fünf von ihnen kommen<br />
aus Treptow o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Gegen<strong>de</strong>n. Einzig<br />
Dirk Retzlaff, Stadtrat für Jugend, und Schule<br />
wohnt -und lebt im Fischerkietz in Köpenick.<br />
Das muß nicht schlecht sein für unseren<br />
Teilbezirk, aber die schwarzen Figuren stehen<br />
erst einmal auf unserer Seite <strong>de</strong>s Schachbretts. In <strong>de</strong>r Exekutive<br />
sind die Treptower am Zug. Ich unterstelle we<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bürgermeisterin<br />
aus Treptow noch <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Amtsinhabern von dort,<br />
daß sie nicht ihre ganze Kraft <strong>de</strong>m ganzen Bezirk widmen wollen<br />
und widmen wer<strong>de</strong>n. Aber, weil <strong>de</strong>r Doppelbezirk ein künstliches<br />
Verwaltungsgebil<strong>de</strong> ist und nicht unbedingt die I<strong>de</strong>ntitäten<br />
seiner Bürgerinnen und Bürger wie<strong>de</strong>rspiegelt, <strong>de</strong>nkt und fühlt<br />
ein Köpenicker nicht wie ein Treptow-Köpenicker. Die Benennung<br />
<strong>de</strong>s Doppelbezirks mit <strong>de</strong>m „T“ vorneweg war schon ein herber<br />
Schlag angesichts <strong>de</strong>s allerorten wohlbekannten „Hauptmann-<br />
Bezirks“ – <strong>de</strong>n kennt man auch in Köln. Aber, wer kennt schon<br />
Treptow? We<strong>de</strong>r ein Rheinlän<strong>de</strong>r, Bayer, Sachse o<strong>de</strong>r Westfale.<br />
Vielleicht nicht einmal ein Spandauer o<strong>de</strong>r jemand aus Charlottenburg.<br />
Ich sehe schwarz für Cöpenick. Aber „Schwarz“<br />
verliert nicht immer. Das gilt im Schach wie im Leben.<br />
Herzlichst<br />
Ihr Bernd Meierrieks<br />
P E R F O R M A N C E<br />
Befreiung<br />
vom Dogma<br />
In Köpenick herrscht <strong>de</strong>r Hauptmann.<br />
Gera<strong>de</strong> jetzt – im Hauptmannjahr<br />
– bestimmt er <strong>de</strong>n<br />
Diskurs. Köpenick <strong>de</strong>finiert sich<br />
gleichsam über diese historische<br />
Figur. Das hat viele Vorteile: Der<br />
Kiez ist weit über die Grenzen<br />
Berlins durch ihn bekannt. Den<br />
Hauptmann kann man vermarkten,<br />
<strong>de</strong>r Hauptmann lockt Touristen<br />
in die Stadt. Das birgt<br />
aber auch Fragwürdigkeiten in<br />
sich, weil man sich hier vor ihm<br />
nicht retten kann. Er schwebt<br />
über uns. Er weist <strong>de</strong>n Weg. Er<br />
läßt uns nicht los. Einer wollte<br />
sich jetzt befreien und schlug<br />
ihm kurzerhand <strong>de</strong>n Kopf ab.<br />
Der Köpenicker Künstler Christian<br />
Ziems gestaltete eine Figur<br />
mit <strong>de</strong>m Antlitz Schuster Voigts,<br />
band sie an einen Pfahl, stellte<br />
das Ensemble vor das Rathaus und inszenierte eine Enthauptung<br />
„Natürlich wollte ich damit provozieren“, sagt Ziems, „gleichzeitig<br />
aber auch wachrütteln. Die Zuschauer sollten sich Gedanken darüber<br />
machen, welche Rolle diese Figur <strong>de</strong>s Hauptmann eigentlich<br />
im Leben Köpenicks und seiner Bürger spielt. Ich wollte mit dieser<br />
Performance ein Dogma zur Strecke bringen, um Raum für Neues<br />
zu schaffen.“
H O F C A F É<br />
Frisch, Fair,<br />
Französisch<br />
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Etwas versteckt, im Hof <strong>de</strong>r Bölschestraße 128, eröffnet sich <strong>de</strong>m<br />
Besucher eine kleine Welt französischer Genüsse. Ein bißchen Bistro<br />
und auch ein bißchen Gourmet. Alles wirkt beschei<strong>de</strong>n, aber<br />
ehrlich. Im Englischen wür<strong>de</strong> man vornehm von Un<strong>de</strong>rstatement<br />
sprechen. Im Französischen ist <strong>de</strong>r Begriff Sousestimation weniger<br />
gebräuchlich, trifft aber <strong>de</strong>n Kern. Mehr Sein als Schein also. Denn<br />
hinter <strong>de</strong>r beschei<strong>de</strong>nen Fassa<strong>de</strong> offenbart sich ein kleines, feines<br />
Restaurant, <strong>de</strong>ssen Spezialgebiet die französische Hausmannskost<br />
ist. Inhaber und Koch Christoph Grenz ist Deutsch-Franzose. Er und<br />
sein Team bieten täglich ab 12:00 Uhr Tagesgerichte mit Niveau an.<br />
„Die Boulette mit Kartoffelsalat fin<strong>de</strong>t man bei uns nicht“, erzählt<br />
er. „Dafür aber immer frische Zutaten.“ Wer Essen auch im Alltag<br />
nicht nur als Nahrungsaufnahme, son<strong>de</strong>rn als ein Genußerlebnis<br />
ansieht, <strong>de</strong>r kann im Hofcafé ein bißchen Frankreich erleben ohne<br />
Pariser Preise zahlen zu müssen. Für 6,50 Euro bekommt <strong>de</strong>r Gast<br />
dann zum Beispiel am Freitag „Poisson du jour en sauce au réglisse,<br />
pois gourmands, riz“. Natürlich ist das Gericht zuerst auf<br />
Deutsch bezeichnet und heißt dann „Fisch <strong>de</strong>s Tages auf Süßholzsoße<br />
mit Zuckerschoten und Reis“. So kann man von Dienstag bis<br />
Sonntag eintauchen in das „savoir vivre“ <strong>de</strong>r Friedrichshagener<br />
Bölschestraße und glaubt, man säße in Cavalaire sur Mer.<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
MY<br />
CY<br />
CMY<br />
P R E S S E I N F O R M A T I O N<br />
Neuauflage<br />
K<br />
Arbeitslosenprojekt TuWas<br />
Leitfa<strong>de</strong>n zum Arbeitslosengeld II<br />
Der Rechtsratgeber zum SGB II<br />
3. Auflage, Stand 1.8.2006<br />
640 Seiten, 2-farbig, 11,– Euro<br />
Durch das »Gesetz zur Fortentwicklung<br />
<strong>de</strong>r Grundsicherung für Arbeitsuchen<strong>de</strong>«<br />
vom 20.7.2006 ist das<br />
Sozialgesetzbuch II erneut stark verän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n. Die Än<strong>de</strong>rungen<br />
betreffen Millionen Arbeitslose und ihre Angehörigen, die<br />
von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld leben. Was seit neuestem<br />
gilt, können Arbeitslose im »Leitfa<strong>de</strong>n zum Arbeitslosengeld II«<br />
nachlesen. Der Leitfa<strong>de</strong>n wird vom Arbeitslosenprojekt TuWas <strong>de</strong>r<br />
Fachhochschule Frankfurt am Main herausgegeben. Er ist zzt. <strong>de</strong>r<br />
aktuellste und preiswerteste Ratgeber (11 Euro bei 640 Seiten) für<br />
Arbeitsuchen<strong>de</strong> und ihre Beraterinnen und Berater.<br />
Der Leitfa<strong>de</strong>n ist zu beziehen über: Fachhochschulverlag<br />
Der Verlag für angewandte Wissenschaften, Kleiststr. 10, 60318 Frankfurt<br />
Tel.: (0 69) 15 33-28 20, Fax: (0 69) 15 33-28 40<br />
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Claus-Dieter Sprink ist gestorben
Ehren<strong>de</strong>s Ge<strong>de</strong>nken<br />
Die Nachricht vom Tod <strong>de</strong>s langjährigen Leiters <strong>de</strong>s Heimatmuseums Cöpenick hat die Redaktion <strong>de</strong>r Rundschau Cöpenick sehr betroffen,<br />
zumal wir nichts wußten von <strong>de</strong>r tückischen Krankheit, unter <strong>de</strong>r Claus-Dieter Sprink litt. An Stelle eines mehr o<strong>de</strong>r weniger banalen<br />
Nachrufs, drucken wir hier noch einmal sein Porträt aus <strong>de</strong>m Buch „Köpenicker Köpfe“, das eindrucksvoll zeigt, was für ein engagierter<br />
Heimathistoriker <strong>de</strong>r Museumsleiter gewesen ist. In vielen Re<strong>de</strong>n – zum Beispiel anläßlich <strong>de</strong>s 100jährigen Bestehens <strong>de</strong>s Rathauses – legte<br />
Claus-Dieter Sprink nicht nur Zeugnis von seinem rhetorischen Talent ab, son<strong>de</strong>rn er verstand es hervorragend, Heimatgeschichte spannend<br />
und mitreißend zu erzählen.<br />
C L A U S - D I E T E R S P R I N K U N D D A S H E I M A T M U S E U M K Ö P E N I C K<br />
„Erinnerung nach vorn“<br />
Museumsarbeit ist Vorarbeit“, sagt Claus-Dieter Sprink „möglicherweise weise<br />
wer<strong>de</strong>n die Menschen in fünfzig Jahren beurteilen können, ob wir eine anständige<br />
Arbeit geleistet haben“, „Dann nämlich“, so meint es <strong>de</strong>r Leiter <strong>de</strong>s Heimatmuseums<br />
Köpenick, wird man sehen, ob das Museum und die in ihm arbeiten<strong>de</strong>n<br />
Menschen es geschafft haben, ein Abbild <strong>de</strong>ssen zu schaffen, was Heimat heute<br />
ausmacht. Ein Museum – so wi<strong>de</strong>rsprüchlich das sich zunächst anhört – existiert<br />
und arbeitet für die Zukunft, dafür, daß Menschen sich ihrer Geschichte und ihrer<br />
Verantwortung bewußt wer<strong>de</strong>n. Und das funktioniert nur, so Claus-Dieter Sprink<br />
weiter, wenn wir Geschichte erlebbar machen, sie am Alltagsleben orientieren.<br />
Ein Museum und insbeson<strong>de</strong>re eines, das sich <strong>de</strong>m Begriff Heimat verpflichtet<br />
fühlt, sollte zeigen, wie die einzelne Bürgerin und <strong>de</strong>r einzelne Bürger Geschichte<br />
mit gestaltet. In <strong>de</strong>r täglichen Arbeit, in seinem gesamten Tun und Lassen. Dann<br />
sind Geschichte und Museumsarbeit mehr als das schlichte Sammeln von Zahlen,<br />
Daten, Fakten. Sie sind freilich eine unbedingte Notwendigkeit von Ordnung, ohne<br />
<strong>de</strong>ren strengste Einhaltung ein Museum nicht funktionieren könnte. Ein Großteil<br />
<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>s Heimatmuseums geschieht hinter <strong>de</strong>n Kulissen: Es sind die vielen<br />
kleinen Details von Zeitungsausschnitten, archäologischen Fundstücken, Gerätschaften<br />
o<strong>de</strong>r Fotos, aus <strong>de</strong>nen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgfältig<br />
ein Mosaik vergangenen Lebens zusammenstellen, um nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen<br />
ein Abbild <strong>de</strong>r Vergangenheit präsentieren zu können. „Wie wir wur<strong>de</strong>n, was<br />
wir sind“, sollte es vermitteln. Damit sich je<strong>de</strong> Besucherin und je<strong>de</strong>r Besucher im<br />
I<strong>de</strong>alfall in eine Linie gestellt fühlt, die von <strong>de</strong>r frühesten Vergangenheit über die<br />
Gegenwart in die Zukunft führt. Dieser hohen pädagogischen Aufgabe stellen sich<br />
das Heimatmuseum Köpenick und ihr Leiter, wohl wissend, daß es sich um einen<br />
schmalen Grat sehr schmalen Grat zwischen wissenschaftlichem Anspruch und<br />
unterhaltsamer Vermittlung han<strong>de</strong>lt. Was nützt die hehre Wissenschaft, wenn sie<br />
die Besucher langweilt. Sich mit seiner Vergangenheit auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, sich<br />
damit auch einer eigenen Verantwortung bewußt zu wer<strong>de</strong>n, verlangt <strong>de</strong>r Museumsbesuch<br />
<strong>de</strong>nnoch. Das Haus ist keine Puppenstube, die Vergangenes verniedlicht<br />
und in leicht verdaulichen Happen zur Schau stellt. Claus-Dieter Sprink bringt<br />
es auf <strong>de</strong>n Punkt: „Wir sind um Himmels willen kein Schnellimbiss, <strong>de</strong>r Fast-Food-<br />
Brocken bietet.“ Historie ist für ihn mit einem Apfel-baum vergleichbar, <strong>de</strong>r nicht<br />
nur süße, son<strong>de</strong>rn auch faule Früchte trägt. Bei<strong>de</strong>s gehört zusammen. Ließe man<br />
die faulen Früchte in <strong>de</strong>r Darstellung beiseite, wäre es kein wahres Abbild eines<br />
Apfelbaumes mehr. Vergleichbar verhält es sich auch mit <strong>de</strong>r Geschichte und ihrer<br />
Darstellung im Museum. Wer verklärt, verfälscht. So wun<strong>de</strong>rt es nicht, dass zum<br />
Beispiel in <strong>de</strong>r Dauerausstellung <strong>de</strong>s Heimatmuseums Köpenick die NS-Zeit unter<br />
<strong>de</strong>m Titel „Köpenick unter <strong>de</strong>m Hakenkreuz“ eine nicht unbeträchtliche Rolle<br />
spielt. Daß die Ge<strong>de</strong>nkstätte „Kö-penicker Blutwoche“ in <strong>de</strong>r Puchanstra-ße Teil<br />
<strong>de</strong>s Heimatmuseums ist, spricht eine <strong>de</strong>utliche Sprache: Heimat hat hier nichts<br />
mit <strong>de</strong>r süßlichen Verkitschung aus Filmen <strong>de</strong>r Fünfziger Jahre zu tun. Auch die<br />
Gewalttaten <strong>de</strong>r Stasi und die Oppositionsbewegungen <strong>de</strong>r Vor-Wen-<strong>de</strong>-Zeit bleiben<br />
nicht unerwähnt. Dass mit bei<strong>de</strong>n Begriffen, <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Heimat und <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Geschichte reflektierend und verantwortungsbewußt umgegangen wird, ist auch<br />
ein Verdienst <strong>de</strong>s Museumsleiters Claus-Dieter Sprink. Wir verneigen uns vor ihm<br />
in ehren<strong>de</strong>m Ge<strong>de</strong>nken.<br />
Text und Foto: Bernd Meierrieks feines
G E W Ä H L T<br />
Die neuen Gesichter im Bezirksamt<br />
Das Kollegium <strong>de</strong>s neuen Bezirksamtes: Michael Schnei<strong>de</strong>r (Umwelt, Grün, Immobilienmanagement), Ines Feierabend ( Soziales, Gesundheit),<br />
Svend Simdorn (Bürgerdienste, Bildung, Sport), Rainer Hölmer (Bauen, Stadtentwicklung), Dirk Retzlaff (Jugend, Schule)<br />
Gabi Schöttler Bürgermeisterin (Finanzen, Wirtschaft, Kultur, Personal, Ordnungsangelegenheiten), ( v.l.n.r.)<br />
F O T O A U S S T E L L U N G<br />
„Lebensträume“-<br />
Straßenkin<strong>de</strong>r in Peru<br />
Während ihres einjährigen Aufenthaltes in Lima (Hauptstadt von<br />
Peru) haben Claudia Hasse und ihr Freund Ben Witte in einem therapeutischen<br />
Zentrum für Straßenkin<strong>de</strong>r gearbeitet. Das „Instituto<br />
Mundo Libre“ betreut Kin<strong>de</strong>r, die zum Teil schon seit Jahren auf <strong>de</strong>r<br />
Straße leben, drogenabhängig sind und ihren Lebensunterhalt mit<br />
Betteln, Diebstählen und Prostitution zu „sichern“ versuchen. Ihre<br />
Familien können ihnen wenig Rückhalt bieten. Vielmehr mußten<br />
sie dort Gewalt und Mißhandlungen erleben. Im therapeutischen<br />
Zentrum lernen die Kin<strong>de</strong>r innerhalb von bis zu zwei Jahren wie<strong>de</strong>r<br />
ein geregeltes Leben, sie wer<strong>de</strong>n sexuell aufgeklärt und erfahren<br />
wie<strong>de</strong>r Zuwendung und soziale Kontakte. Im Rahmen ihrer Therapie<br />
malten die Kin<strong>de</strong>r ihre Lebensträume, die dann zu Fotos arrangiert<br />
wur<strong>de</strong>n. So entstan<strong>de</strong>n beeindrucken<strong>de</strong> Bil<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m<br />
Thema „Straßenkin<strong>de</strong>r<br />
und ihre Träume“. Die<br />
Ausstellung war bereits<br />
in <strong>de</strong>r Kunsthochschule<br />
von Lima zu sehen<br />
und kommt jetzt nach<br />
Köpenick. Vom 13. Dezember<br />
2006 bis Mitte<br />
Januar 2007 kann man<br />
sich im Rathaus einen<br />
Eindruck von <strong>de</strong>r Situation,<br />
<strong>de</strong>n Träumen <strong>de</strong>r<br />
Straßenkin<strong>de</strong>r von Lima<br />
verschaffen. Aber auch<br />
von <strong>de</strong>r hoch löblichen<br />
Sozialarbeit <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n<br />
jungen Köpenicker. Der peruanische Botschafter in Berlin und die<br />
Bun<strong>de</strong>sministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />
sind eingela<strong>de</strong>n, die Ausstellung gemeinsam mit <strong>de</strong>r<br />
Bürgermeisterin Gabi Schöttler und ihrem Vorgänger Klaus Ulbricht<br />
zu eröffnen.<br />
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B O X - G Y M K Ö P E N I C K<br />
Gegengewalt<br />
„Wer sich auf seinen Körper verlassen kann, greift nicht so schnell<br />
zum Messer“, sagt Wolfgang Korecki und umschreibt damit treffend,<br />
warum ein Kampfsport wie Boxen ein Anti-Gewalt-Sport ist.<br />
Diesem Gedanken hat sich <strong>de</strong>r gemeinnützige Boxsportverein<br />
„Box-Gym Köpenick“ in <strong>de</strong>r Charlottenstraße 1 verschrieben. In<br />
Räumen <strong>de</strong>s ehemaligen Funkwerks fliegen auch die Fäuste und<br />
<strong>de</strong>r sportliche Gegner soll bezwungen wer<strong>de</strong>n. Das aber ist <strong>de</strong>r<br />
Rahmen für ein viel komplexeres Vorhaben. Zum Boxen gehören<br />
klare Regeln, es erfor<strong>de</strong>rt Disziplin, verlangt Fairneß und Respekt<br />
vor <strong>de</strong>m Gegner. Boxen – richtig gelernt – ist das Gegenteil vom<br />
wüsten Drauflos-Schlagen. Die enge Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Polizei<br />
<strong>de</strong>r Jugendhilfe und diversen Schulen beweist, daß auch offizielle<br />
Stellen <strong>de</strong>n vorbeugen<strong>de</strong>n Charakter <strong>de</strong>s Boxsports erkannt<br />
haben. Heute kommen häufig Schulklassen in <strong>de</strong>n Verein und lassen<br />
sich von Trainern unterweisen wie sie zum Beispiel körperliche<br />
Gewalt abwen<strong>de</strong>n können, ohne selbst dabei Scha<strong>de</strong>n zu nehmen.<br />
Da auch in Sachen Selbstverteidigung ein gewisses Maß an sportlicher<br />
Fitneß unabdingbar ist, kann man seinen Körper auch an<br />
professionellen Trainingsgeräten auf Vor<strong>de</strong>rmann bringen – auch<br />
das unter professioneller Anleitung. In erster Linie logiert im alten<br />
Funkwerk ein Boxsportverein, <strong>de</strong>r auch Profikämpfe ausrichtet. So<br />
fin<strong>de</strong>t am 2. Dezember dort <strong>de</strong>r Kampf um die Juniorenweltmeisterschaft<br />
im Halbweltergewicht über acht Run<strong>de</strong>n zwischen Daniel<br />
Zell und Mehmet Karaca sowie die Weltmeisterschaft im Halbweltergewicht<br />
über zwölf Run<strong>de</strong>n zwischen Masum Ece und Ashley<br />
Theophane statt.<br />
Kursangebote<br />
Boxen<br />
nach Absprache<br />
Kick- und Thaiboxen Di u Do 18:00 - 20:30 Uhr<br />
Mi 18:00 - 19:00 Uhr<br />
Selbstvert. / Jiu-Jitsu Di 15:30 - 17:00 Uhr<br />
Do 16:30 - 18:00 Uhr<br />
„Der Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Weltverban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s<br />
Traditionellen Karate, Hi<strong>de</strong>taka Nishiyama<br />
(9. Dan) <strong>de</strong>monstriert einmal<br />
jährlich in Berlin Anwendungen <strong>de</strong>r<br />
fernöstlichen Kampfkunst. Zu<strong>de</strong>m ist<br />
<strong>de</strong>r 78jährige Athlet ein lebendiges Beispiel<br />
für sportlich- körperliche Fitness<br />
bis ins hohe Alter hinein“.<br />
K A R A T E<br />
Traditionelles Karate<br />
in Köpenick<br />
Berufstätige, die 1966 o<strong>de</strong>r früher geboren sind, kennen das Phänomen:<br />
Nach <strong>de</strong>r Arbeit warten zumeist Familie, häusliche Pflichten<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r unerledigte Berg an Organisation auf <strong>de</strong>m Schreibtisch.<br />
Zeit für sportliche Betätigung bleibt da selten. Zu<strong>de</strong>m sinkt<br />
die Bereitschaft, sich noch einmal aufzuraffen, je später es am<br />
Abend wird. Eine „Mucki- Bu<strong>de</strong>“ scheint Vielen zu<strong>de</strong>m nicht <strong>de</strong>r<br />
geeignete Platz, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Körper wirksam konditioniert wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Abhilfe will ein im Januar nächsten Jahres starten<strong>de</strong>r Kurs im<br />
Traditionellen Karate schaffen, <strong>de</strong>r sich speziell an über 40jährige<br />
in Köpenick wen<strong>de</strong>t: Wöchentlich einmal wird Männern wie Frauen<br />
unter Anleitung eines erfahrenen Trainers (im Karate „Meister“<br />
genannt) zunächst Gelegenheit gegeben, in lockeren Übungen<br />
die körperliche Leistungsfähigkeit zu überprüfen, um diese dann<br />
Schritt für Schritt langsam zu steigern, wobei Konditions-, gymnastische<br />
und Dehnübungen sowie spielerische Aspekte im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
stehen, bevor einige <strong>de</strong>r karate- typischen Grundtechniken<br />
und Formen (Katas) einstudiert wer<strong>de</strong>n. Auch Wie<strong>de</strong>reinsteiger<br />
sind willkommen und wer<strong>de</strong>n im Kurs „40 plus“ integriert. Wer Gefallen<br />
an dieser fernöstlichen Kampfsportart fin<strong>de</strong>t, kann sich <strong>de</strong>m<br />
Traditionellen Kampfsport- Club Berlin (TKCB) mit Sitz in Müggel-
heim anschließen: Mehrmals pro Woche trainieren Kin<strong>de</strong>r, Jugendliche<br />
und Erwachsene – darunter auch mehrere Anfänger – an drei<br />
verschie<strong>de</strong>nen Trainingsstätten (Dojos) in Köpenick, Schmöckwitz<br />
und Müggelheim, vervollkommnen ihre Techniken o<strong>de</strong>r bereiten<br />
sich auf Prüfungen zum Erwerb <strong>de</strong>r nächst höheren Schüler- o<strong>de</strong>r<br />
Meistergraduierungen vor. „Das Alter spielt beim Traditionellen<br />
Karate keine Rolle“, hebt Michael Bock, Träger <strong>de</strong>s 5. Dans (Meistergrads)<br />
und Trainer beim TKCB hervor; die Sportart könne vom<br />
Kind genau so wie von älteren Menschen erlernt wer<strong>de</strong>n. Einzige<br />
Voraussetzung sei ein guter körperlicher Allgemeinzustand und<br />
die Bereitschaft, regelmäßig zu üben; nicht umsonst heiße ein<br />
Leitsatz <strong>de</strong>s Bushido Karate In<strong>de</strong>x, aufgestellt vom Begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
mo<strong>de</strong>rnen Karate, Gichin Funakoshi: „Wahres Karate ist wie heißes<br />
Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig erwärmst“. Was ist<br />
nun das Beson<strong>de</strong>re beim Traditionellen Karate? Die Antwort gibt<br />
Sensei (Meister) Hi<strong>de</strong>taka Nishiyama, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r International<br />
Traditional Karate Fe<strong>de</strong>ration und Träger <strong>de</strong>s 9. Dan: „Traditionelles<br />
Karate ist eine Kunst <strong>de</strong>r Selbstverteidigung, welche nur<br />
<strong>de</strong>n menschlichen Körper auf <strong>de</strong>m effektivsten Weg nutzt. Alle<br />
Trainingsmetho<strong>de</strong>n müssen <strong>de</strong>n Respekt für <strong>de</strong>n Trainingspartner<br />
enthalten und wer<strong>de</strong>n als Hilfsmittel gesehen, durch welche<br />
die besten menschlichen Eigenschaften geför<strong>de</strong>rt und entwickelt<br />
wer<strong>de</strong>n, wie persönliches Streben nach <strong>de</strong>r Perfektion <strong>de</strong>s Charakters“<br />
Wer mag, kann sich vorab einen guten Überblick über<br />
die Übungsformen und –ergebnisse bei <strong>de</strong>r jährlich stattfin<strong>de</strong>nen<br />
Budo- Gala, einer großen Kampfkunst- Schau unter Beteiligung<br />
<strong>de</strong>utscher und internationaler Sportler, am 11. November 2006<br />
verschaffen: Sportler <strong>de</strong>s TKCB zeigen unter an<strong>de</strong>rem, zu welcher<br />
Perfektion im Umgang mit seinem Körper stetiges Training führen<br />
kann. Auch wenn die etwas „älteren Semester“ keine sportlichen<br />
Höchstleistungen mehr vollbringen wer<strong>de</strong>n können, und dies wohl<br />
zumeist auch nicht wollen, biete Traditionelles Karate gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
über 40jährigen eine gute Gelegenheit, aus <strong>de</strong>m gewohnten Trott<br />
auszubrechen und seinen Körper langsam aber spürbar wie<strong>de</strong>r<br />
„auf Vor<strong>de</strong>rmann“ zu bringen, sagt Bernd Fank, Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
TKCB.<br />
Infos über Traditionelles Karate im Südosten Berlins, die Budo-<br />
Gala o<strong>de</strong>r über <strong>de</strong>n Kurs „40 plus“ gibt es unter www.tkc-berlin.<br />
<strong>de</strong> im Internet o<strong>de</strong>r bei Bernd Fank unter Tel. 03342-369414 (Büro)<br />
bzw. 030-6597329 (privat).<br />
Matthias J. Müncheberg<br />
Infokasten: Das Fudokan Karate Do- Konzept<br />
Im TKCB wird das Fudokan Karate Do- Konzept von Shihan<br />
(Großmeister) Dr. Ilija Jorga (9. Dan), Dozent an <strong>de</strong>r<br />
medizinischen Hochschule in Belgrad, gelehrt.<br />
Für <strong>de</strong>n studierten Arzt ist es wichtig, seinen Schülern das Verständnis<br />
für die körperlichen Bewegungsabläufe zu vermitteln.<br />
So darf es für <strong>de</strong>n dreizehnmaligen jugoslawischen Meister<br />
im Open Kumite keine unnatürlichen Bewegungen geben, alle<br />
Übungen sollen zu<strong>de</strong>m im Einklang mit <strong>de</strong>m Geist ausgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
In Europa vertritt Jorga sein eigenes Karate- Konzept, das er in<br />
<strong>de</strong>r Organisation Fudokan (japanisch für „Haus <strong>de</strong>r stabilen Fundamente“,<br />
gegrün<strong>de</strong>t 1980) mit großem Erfolg unterrichtet.<br />
Shihan Dr. Ilija Jorga ist potentieller Nachfolger von Hi<strong>de</strong>taka<br />
Nishiyama, <strong>de</strong>m jetzigen ITKF- Präsi<strong>de</strong>nten.<br />
Meisterschüler Jorgas ist TKCB- Cheftrainer Michael Bock.<br />
Traditionelles Karate im Internet: www.traditionelles-karate.<strong>de</strong>.<br />
„Im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>s Traditionellen Karate stehen sogenannte Katas (Formen): Das<br />
sind festgelegte Serien offensiver und <strong>de</strong>fensiver Bewegungen gegen die Attacken<br />
mehrerer vorgestellter Gegner aus verschie<strong>de</strong>nen Richtungen, leicht erlernbar von<br />
jung und alt.“<br />
W A S S E R S P O R T<br />
Nach <strong>de</strong>r Saison ist<br />
vor <strong>de</strong>r Saison<br />
Bootsmesse Boot und Fun Berlin lockt ab 23. November<br />
Wassersportler unter <strong>de</strong>n Funkturm<br />
Fotos© www.nass-press.<strong>de</strong>.<br />
Mit <strong>de</strong>m Abslippen <strong>de</strong>r Boote und Yachten an <strong>de</strong>n Gewässern <strong>de</strong>r<br />
sechs Berliner Verbands- Segelreviere Mitte Oktober hat auch für<br />
die Köpenicker Wassersportler von Dahme und Müggelsee, aber<br />
auch für die aus <strong>de</strong>m Bezirk Zeuthen, die Messesaison längst begonnen:<br />
Nach<strong>de</strong>m die 47. Internationale Bootsausstellung hanseboot<br />
in Hamburg passé ist, lockt „Deutschlands neue große Bootsmesse“,<br />
die „Boot und Fun Berlin“ vom 23. bis zum 26. November<br />
auf das Messegelän<strong>de</strong> Berlin am Funkturm. Donnerstag und Freitag<br />
von 11 bis 20 Uhr sowie Sonnabend und Sonntag jeweils von 10 bis<br />
19 Uhr präsentieren Hersteller und Händler die neuesten Produkte<br />
unter an<strong>de</strong>rem in <strong>de</strong>n Bereichen Segeln, Motoryachtsport, Pad<strong>de</strong>ln,<br />
Surfen und Angeln sowie Zubehör und Wassertourismus. Wir<br />
sprachen vorab mit Matthias Bähr, Grün<strong>de</strong>r und Geschäftsführer<br />
<strong>de</strong>r Boot und Fun Berlin, über die Messe 2006.<br />
Rundschau Cöpenick: Was ist an <strong>de</strong>r Boot Berlin das Beson<strong>de</strong>re im<br />
Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Bootsmessen?<br />
Matthias Bähr: Was die Boot und Fun Berlin von an<strong>de</strong>ren großen<br />
Bootsmessen unterschei<strong>de</strong>t, ist die klare Ausrichtung auf Bereiche,<br />
für die wir als Veranstalter eine beson<strong>de</strong>re Kompetenz entwickelt<br />
haben. Bei Booten und Yachten für Binnengewässer – von <strong>de</strong>r Jolle<br />
bis zum großen Stahlverdränger – und beim Thema Wassertourismus<br />
in <strong>de</strong>n Neuen Län<strong>de</strong>rn, immerhin Europas größtes Binnen-<br />
Wassersportrevier, gelten wir in <strong>de</strong>r Branche als eine <strong>de</strong>r bun<strong>de</strong>sweit<br />
führen<strong>de</strong>n Veranstaltungen. Im fünften Jahr, in <strong>de</strong>m die Schau<br />
nun existiert, <strong>de</strong>ckt die Boot Berlin alle wesentlichen Bereiche <strong>de</strong>s<br />
Wassersports ab – von <strong>de</strong>n für uns von Beginn an sehr wichtigen<br />
jungen Sportarten wie Surfen und Wakeboar<strong>de</strong>n über das Wasser-
S P O R T<br />
wan<strong>de</strong>rn mit Kajak und Kanu und selbstverständlich <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Angelsport und Tauchen. Wir wollen nicht alles gleichzeitig sein:<br />
Superyachten sollen an<strong>de</strong>re zeigen.<br />
Rundschau Cöpenick: 2006 präsentiert sich die Boot Berlin im Vergleich<br />
zum Vorjahr auf einer größeren Fläche und mit mehr Ausstellern.<br />
Was gibt es Neues?<br />
Matthias Bähr: In diesem Jahr erwarten wir rund 500 Aussteller.<br />
Das sind noch einmal rund 25 % mehr als im letzten Jahr, als<br />
wir eine Rekordschau veranstaltet haben: die größte Messe in <strong>de</strong>r<br />
Geschichte <strong>de</strong>r Berliner Bootsausstellungen nämlich. Dabei bewegen<br />
wir uns nicht auf eingefahrenen Gleisen, son<strong>de</strong>rn haben<br />
Jahr für Jahr die Notwendigkeit, die Hallenfläche <strong>de</strong>r noch immer<br />
steigen<strong>de</strong>n Ausstellernachfrage anzupassen – in diesem Jahr auf<br />
63.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und elf Hallen, also eine<br />
Erweiterung um vier Hallen mehr als 2005. Deshalb gibt es in diesem<br />
Jahr mit <strong>de</strong>r Halle 6 eine weitere, nämlich eine vierte Halle<br />
für Motorboote und Motoryachten. Der Gebrauchtbootmarkt, <strong>de</strong>r<br />
bisher in dieser Halle war, vergrößert sich ebenfalls und hat in<br />
<strong>de</strong>n Hallen 22 und 23 seinen neuen Platz. Ganz neu in diesem<br />
Jahr ist die AngelWelt Berlin – eine separate Veranstaltung mit<br />
eigener Halle und eigenem Programm, die speziell auf die Bedürfnisse<br />
<strong>de</strong>r vielen Freizeitangler und Angelsportler in unserer Region<br />
zugeschnitten ist. Über unseren City-Eingang Nord geht es direkt in<br />
Halle 21, wo sich neben zahlreichen Produktneuheiten und an<strong>de</strong>ren<br />
Angeboten wie Angelreisen auch eine Casting- Anlage befin<strong>de</strong>t,<br />
wo Laien und Profis das Auswerfen <strong>de</strong>s Kö<strong>de</strong>rs sportlich ausprobieren<br />
können. Auch Ruhezonen wird es geben, um Platz für <strong>de</strong>n<br />
persönlichen Austausch und Fachgespräche unter Sportsfreun<strong>de</strong>n<br />
zu bieten. Zum ersten Mal räumlich zusammengefasst wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
Bereich Restauration und Refit, <strong>de</strong>m wir eine Son<strong>de</strong>rschau in Halle<br />
24 widmen. Und natürlich gibt es wie<strong>de</strong>r die Aktionshalle mit <strong>de</strong>m<br />
Treff <strong>de</strong>r Segler- und Surfszene und <strong>de</strong>m größten Wasserbecken<br />
aller Bootsmessen hierzulan<strong>de</strong>.<br />
Rundschau Cöpenick: Ein Blick in die Zukunft: Wo wird die Bootsmesse<br />
in Berlin weiter zulegen?<br />
Matthias Bähr: Auf <strong>de</strong>m Weg unserer Region von <strong>de</strong>r größten<br />
Binnen-Wassersportregion zu einer national und international in<br />
großem Umfang von Feriengästen nachgefragten Urlaubsregion<br />
sind sicher noch viele Schritte zu machen. Wir wollen mit <strong>de</strong>r Boot<br />
Berlin dazu beitragen, daß Wassertourismus in <strong>de</strong>n Neuen Län<strong>de</strong>rn<br />
im Bewußtsein <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbürger eine selbstverständliche Urlaubsoption<br />
wie Surfen in Spanien, Hausbooturlaub in Frankreich o<strong>de</strong>r<br />
Segeln in <strong>de</strong>r Türkei ist.<br />
Rundschau Cöpenick: Kürzlich ist die Boot Berlin mit <strong>de</strong>r Hanse Sail<br />
eine Kooperation eingegangen. Was beinhaltet diese Verbindung?<br />
Matthias Bähr: Die Hanse Sail Rostock und die Berliner Bootsmesse<br />
sind natürliche Partner im Herzen dieser Region. Die Stärke und Akzeptanz<br />
<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Veranstaltungen und <strong>de</strong>ren feste Verwurzelung<br />
in <strong>de</strong>r Region sind beste Voraussetzungen dafür, die Begeisterung<br />
für <strong>de</strong>n Wassersport gemeinsam zu stärken. Bei<strong>de</strong> Veranstaltungen<br />
wollen <strong>de</strong>n maritimen Tourismus und Wassersport in <strong>de</strong>r Region<br />
för<strong>de</strong>rn, wobei neben <strong>de</strong>r Verstärkung <strong>de</strong>r wechselseitigen Präsenz<br />
bei bei<strong>de</strong>n Events eine Fülle gemeinsamer Aktionen geplant ist. Die<br />
Boot und Fun Berlin ist exklusiver Messepartner <strong>de</strong>r Hanse Sail. Im<br />
November erwarten wir „Miss Hanse Sail“ als Ehrengast in Berlin,<br />
bevor wir im Frühjahr gemeinsam durchstarten.<br />
(Das Gespräch führte Matthias J. Müncheberg).<br />
Informationen zur Boot und Fun Berlin im Internet: www.boot-berlin.com.<br />
Telefon- Hotline: 030-306719719.<br />
Die Klassenvereinigungen <strong>de</strong>r Segelyachten<br />
(im Bild: Drachen bei <strong>de</strong>r Internationalen Deutschen Meisterschaft<br />
im Oktober beim VSaW) präsentieren sich<br />
bei <strong>de</strong>r diesjährigen Boot und Fun Berlin in Halle 25.<br />
Foto© www.nass-press.<strong>de</strong>.
V O L L E Y B A L L<br />
Deutsch-polnische<br />
Begegnungen<br />
In <strong>de</strong>r letzten Woche machten die bei<strong>de</strong>n Bun<strong>de</strong>sligamannschaften<br />
<strong>de</strong>s Köpenicker SC einen Kurztrip nach Stettin (Szczecin),<br />
um gegen die jeweils 1. und 2. Damen-Mannschaft<br />
von Piast Szczecin Freundschaftsspiele auszutragen. Der<br />
Kontakt besteht schon seit über einem Jahr und kam mit<br />
Hilfe von Ilona Farkowska (Kapitän 1.Bun<strong>de</strong>sliga KSC) zustan<strong>de</strong>.<br />
Schon im letzten Jahr war das Bun<strong>de</strong>sligateam zu<br />
Gast in Polen und in dieser Saison wollen bei<strong>de</strong> Vereine die<br />
Begegnungen intensivieren. Insbeson<strong>de</strong>re sollen auch Treffen<br />
<strong>de</strong>r Jugendmannschaften stattfin<strong>de</strong>n. Die relativ geringe<br />
Entfernung (160 KM) nach Stettin macht es dabei möglich,<br />
unkompliziert mal beim Nachbarn „vorbeizuschaun“.<br />
Die nächsten Heimspiele <strong>de</strong>s Köpenicker SC<br />
1.Bun<strong>de</strong>sliga<br />
Köpenicker SC - VCO Rhein-Neckar So. 03.12.2006 15:00 Uhr<br />
Köpenicker SC - 1. VC Wiesba<strong>de</strong>n Do. 14.12.2006 20:00 Uhr<br />
Köpenicker SC - Schweriner SC Fr. 05.01.2007 15:00 Uhr<br />
Köpenicker SC - Rote Raben Vilsbiburg So. 07.01. 15.00 Uhr<br />
2.Bun<strong>de</strong>sliga<br />
Köpenicker SC II - Alemannia Aachen Sa 25.11.06 19:00Uhr<br />
Köpenicker SC II - USC Münster II S0. 17.12.06 15.00Uhr<br />
Alle Heimspiele in <strong>de</strong>r Sporthalle <strong>de</strong>r Flatow-Oberschule,<br />
Birkenstraße 11, 12559 Berlin<br />
Hallenöffnung eine Stun<strong>de</strong> vor Spielbeginn
S T A D T G E S C H I C H T E<br />
Rahnsdorfer Straße<br />
Lin<strong>de</strong>nallee<br />
Sie führt von <strong>de</strong>r Scharnweber- zur Werlseestraße. Rahnsdorf,<br />
Ortsteil <strong>de</strong>s Berliner Bezirks Treptow-Köpenick. Im Jahre 1375<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r als Sackgassendorf angelegte Ort im Landbuch Kaiser<br />
Karls IV. erstmals urkundlich erwähnt. Das Dorf unterstand damals<br />
<strong>de</strong>r Burg Köpenick. Seine Bewohner besaßen anfänglich keinerlei<br />
Acker, son<strong>de</strong>rn lebten ausschließlich vom Fischfang. Für das Jahr<br />
1541 sind 18 Fischerstellen nachgewiesen; im Jahre 1885 hatte<br />
Rahnsdorf nur 318 Einwohner. Erst mit <strong>de</strong>r Eingemeindung <strong>de</strong>r<br />
Villenkolonien Hessenwinkel und Wilhelmshagen sowie <strong>de</strong>r Anlage<br />
eines Siedlungsgebiets um die Rahnsdorfer Mühle setzte ein<br />
beachtlicher Bevölkerungszuwachs ein. Kurz vor <strong>de</strong>r Entstehung<br />
<strong>de</strong>r Einheitsgemein<strong>de</strong> Groß-Berlin 1920, in die Rahnsdorf eingemein<strong>de</strong>t<br />
wur<strong>de</strong>, konnten über 2 800 Einwohner gezählt wer<strong>de</strong>n.<br />
1920 kam Rahnsdorf als ein Ortsteil zum Verwaltungsbezirk Köpenick.<br />
Seit <strong>de</strong>r Bezirksfusion 2001 gehört es zum Bezirk Treptow-<br />
Köpenick.1927 wur<strong>de</strong> die Straße 28 a in die Rahnsdorfer Straße<br />
einbezogen.<br />
Peter-Hille-Straße<br />
Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen. Sie verläuft zwischen<br />
Fürstenwal<strong>de</strong>r Damm und Bölschestraße und trägt ihren Namen<br />
seit etwa 1881. Lin<strong>de</strong>, Familie <strong>de</strong>r Lin<strong>de</strong>ngewächse mit rund 30<br />
meist formenreichen Arten in <strong>de</strong>n nördlichen gemäßigten Zonen.<br />
Bis 40 m hohe, zum Teil bis 1 000 Jahre alt wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>, sommergrüne<br />
Bäume. Die Blüten sind gelbweißlich, meist in hängen<strong>de</strong>n,<br />
kleinen Trugdol<strong>de</strong>n mit flügelartig vergrößertem unterem Vorblatt.<br />
Das Holz wird für Schnitz- und Drechselarbeiten verwen<strong>de</strong>t, auch<br />
als Brennholz. Der Lin<strong>de</strong>nblütenhonig ist sehr wohlschmeckend,<br />
Lin<strong>de</strong>nblütentee wird bei Erkältungen gereicht. Die in Mitteleuropa<br />
sehr verbreitete Sommerlin<strong>de</strong> wird häufig an Alleen angepflanzt.<br />
Bei Germanen und Slawen spielte die Lin<strong>de</strong> im Volksbrauchtum<br />
und in Sagen eine große Rolle: Feste, Veranstaltungen, Hochzeiten<br />
und Gerichtstage fan<strong>de</strong>n unter Lin<strong>de</strong>n statt. Ursprünglich ein Feldweg,<br />
<strong>de</strong>r bis 1856 die Ortsgrenze Friedrichshagen bil<strong>de</strong>te, wur<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Weg um 1873 als neue Straße bis zur Cöpenicker Straße (heute<br />
Fürstenwal<strong>de</strong>r Damm) verlängert.<br />
Klutstraße<br />
Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen. Sie führt vom Müggelseedamm<br />
zur Lin<strong>de</strong>nallee. Sie führt ihren Namen ab 10.5.1951.<br />
Von 1881 bis 1951 hieß sie Wilhelmstraße. Hille, Peter, geboren<br />
am 11.9.1854 Erwitzen (Westfalen), gestorben am 7.5.1904 in Lichterfel<strong>de</strong><br />
bei Berlin, Schriftsteller. Hille besuchte in Warburg und<br />
Münster das Gymnasium, absolvierte eine Lehre bei einem Rechtsanwalt<br />
in Höxter und führte nach Aufenthalten in Bremen (bei <strong>de</strong>n<br />
Brü<strong>de</strong>rn Hart) und 1877 in Leipzig (um zu studieren) ein unstetes<br />
Wan<strong>de</strong>rleben, das ihn nach England, Ungarn, Holland, in die<br />
Schweiz, nach Italien und in seinem letzten Lebensjahrzehnt nach<br />
Berlin führte, wo er, befreun<strong>de</strong>t unter an<strong>de</strong>rem mit Else Lasker-<br />
Schüler, Mühsam, Bierbaum und Schlaf, zur Kultfigur <strong>de</strong>r Berliner<br />
Bohème wur<strong>de</strong>. Mit <strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Hart, die <strong>de</strong>m Unbehausten<br />
oft aus Notlagen halfen, verband ihn seit <strong>de</strong>r Schulzeit eine enge<br />
Freundschaft; zuletzt lebte er in <strong>de</strong>ren „Neuer Gemeinschaft“ in<br />
Schlachtensee. Unstet wie sein Leben war auch Hilles dichterische<br />
Produktion. Achtlos schrieb er auf je<strong>de</strong> Art von Papierschnitzel,<br />
die er in einem großen Sack mit sich herumschleppte, Gedichte,<br />
Aphorismen, Glossen, Szenen und kurze Erzählungen. Seiner Fe<strong>de</strong>r<br />
entstammen außer<strong>de</strong>m zwei Romane: „Die Sozialisten“ (1886)<br />
und „Die Hassenburg“ (postum 1904/1905). Seine gesammelten<br />
und nachgelassenen Werke, von <strong>de</strong>nen durch seine Sorglosigkeit<br />
offenbar viele verlorengingen, wur<strong>de</strong>n nach seinem Tod von seinen<br />
Freun<strong>de</strong>n herausgegeben.<br />
Treptow-Köpenick, Ortsteil Friedrichshagen Sie verläuft zwischen<br />
<strong>de</strong>r Scharnweber- und <strong>de</strong>r Bruno-Wille-Straße. Sie trägt diesen<br />
Namen seit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 1911, früher hieß sie Polland’sche<br />
Privatstraße Klut, Wilhelm, geboren am 24.8.1848, gestorben am<br />
3.8.1909, Kommunalpolitiker. Klut war von 1893 bis 1909 Amts- und<br />
Gemein<strong>de</strong>vorsteher von Friedrichshagen. Während seiner Amtszeit<br />
erlebte Friedrichshagen einen großartigen Aufschwung: Es wur<strong>de</strong>n<br />
unter an<strong>de</strong>rem das Rathaus und drei Schulen gebaut, die neue Kirche<br />
geweiht, die Kanalisation eingerichtet und ein Bebauungsplan<br />
konzipiert. Klut wohnte zuletzt in <strong>de</strong>r Waldowstraße 1.
M O T O R S C H I F F C Ö P E N I C K<br />
Die gute Stube<br />
auf <strong>de</strong>m Wasser<br />
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Zu <strong>de</strong>n schönsten touristischen Erlebnissen in und um Köpenick<br />
gehört mit Sicherheit eine Schiffahrt über die Spree, <strong>de</strong>n Müggelsee<br />
und die Dahme. Vom Wasser aus erlebt man die Schönheiten<br />
<strong>de</strong>s Bezirks aus einem beson<strong>de</strong>rs attraktiven Blickwinkel. Hauptsächlich<br />
von „Stern und Kreis“ angebotenen Touren sind immer<br />
ein touristisches Highlight. Die mächtigen Schiffe – in <strong>de</strong>r Mehrzahl<br />
mit rund 100 Plätzen – bieten im großen Rahmen alles, was<br />
das Herz begehrt – Essen, Trinken, Unterhaltung. Der „große Stil“<br />
ist aber nicht je<strong>de</strong>rmanns Sache. Mit vielen frem<strong>de</strong>n Menschen<br />
über Stun<strong>de</strong>n auf einem Schiff, behagt nicht je<strong>de</strong>m. Für jene,<br />
die lieber im kleinen, intimen und vertrauten Kreis Berlin vom<br />
Wasser aus genießen möchte, aber auf die Annehmlichkeiten<br />
<strong>de</strong>s Essens und Trinkens an Bord nicht verzichten möchte, gibt<br />
es jetzt ein maßgeschnei<strong>de</strong>rtes Angebot in Köpenick. Ralf-Dieter<br />
Zech, Eigner <strong>de</strong>r „Cöpenick“, hat die „kleine Lösung“ im Gepäck:<br />
Mit seinem schnuckeligen Schiff bietet er <strong>de</strong>n Erlebnisraum für<br />
solche, die es gern beschaulich haben. Das Schiff, erbaut 1959<br />
tat jahrelang als Versorgungsschiff auf <strong>de</strong>m Rhein seinen Dienst.<br />
Jetzt ist es vollständig renoviert und umgebaut. Herausgekommen<br />
ist eine kleine schwimmen<strong>de</strong> Kneipe, in <strong>de</strong>r bis zu vierzig<br />
Personen auf Unter- und Ober<strong>de</strong>ck gemütlich und sehr originell<br />
feiern können. Mit seinem erfahrenen Skipper Gerd Pelzer, <strong>de</strong>r<br />
fe<strong>de</strong>rführend an <strong>de</strong>r Renovierung beteiligt war, ist tets eine sichere<br />
Fahrt gewährleistet. Nachgedacht wird bereits über Paketangebote:<br />
Schiffahrt, Kremsertour, Unterhaltungsprogramm mit<br />
<strong>de</strong>r Kleinkunstbühne „Knierim“.<br />
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Cöpenick impotent<br />
Verkehr fin<strong>de</strong>t nicht mehr statt im Kiez. Straßenbauarbeiten sind<br />
ja grundsätzlich nichts Schlechtes, dienen sie doch dazu, bessere<br />
Verhältnisse für Bürger, Geschäftsleute und Touristen zu schaffen.<br />
Aber Köpenick gebär<strong>de</strong>t sich radikal. Kaum hat jemand mit <strong>de</strong>m<br />
Auto die Altstadt erreicht – und das ist schon schwer genug – sieht<br />
er nur noch Verbotsschil<strong>de</strong>r: „Durchfahrt verboten“, „Halteverbot“<br />
und „Einbahnstraße“. Selbst als Fußgänger steht man sich einem<br />
Labyrinth von Sperrzäunen und unbegehbaren Straßen gegenüber.<br />
Zwischen Luisenhain und Katzengraben erlebt man Autofahrer,<br />
Fußgänger und Radfahrer, <strong>de</strong>nen die nackte Verzweifelung<br />
ins Gesicht geschrieben<br />
steht.. „Bloß weg<br />
hier“, scheinen ihre<br />
verwirrten Augen zu<br />
signalisieren. Dabei<br />
sollen sie doch kommen,<br />
die Kun<strong>de</strong>n und<br />
Touristen. Statt <strong>de</strong>ssen<br />
fliehen jetzt sogar<br />
schon die Geschäftsleute<br />
aus <strong>de</strong>r Stadt, weil sie<br />
keine Kun<strong>de</strong>n mehr haben.<br />
Da bekommt <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>r<br />
„Köpenickia<strong>de</strong>“ eine ganz an<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung.<br />
BM<br />
H A U S N A T U R U N D U M W E L T<br />
Pate wer<strong>de</strong>n<br />
ist nicht schwer...<br />
Das „Haus Natur und Umwelt“ hat sich unter <strong>de</strong>r Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>r<br />
U.S.E gGmbH mittlerweile zu einem ökologischen Paradies inmitten<br />
<strong>de</strong>r Wuhlhei<strong>de</strong> entwickelt. Dort leben zur Zeit mehr als ein Dutzend<br />
Tiergattungen in artgerechter Haltung. Die Tiere sind nicht nur zum<br />
Anschauen und Streicheln dort. Je<strong>de</strong>r kann<br />
seinen ganz persönlichen Beitrag leisten,<br />
um dieses Kleinod zu erhalten und Tierpate<br />
wer<strong>de</strong>n. Ob Kaninchen o<strong>de</strong>r Esel – mit<br />
einem sehr überschaubaren Jahresbeitrag<br />
erhält <strong>de</strong>r Tierfreund sein persönliches „Patenkind“.<br />
Das kann er füttern, streicheln,<br />
betreuen. Wenn er es aber bei <strong>de</strong>r finanziellen<br />
Patenschaft bewen<strong>de</strong>n lassen will,<br />
ist das auch gut. Für optimale Betreuung ist im „Haus Natur und<br />
Umwelt“ allemal gesorgt. Wer sich zeitweise nicht um sein Haustier<br />
kümmern kann – etwa im Urlaub o<strong>de</strong>r während eines Krankenhaus-<br />
Aufenthaltes, kann es dort in Pension geben. Im „Haus Natur und<br />
Umwelt“ fin<strong>de</strong>n Kleintiere wie, Mäuse, Meerschweinchen o<strong>de</strong>r Wellensittiche<br />
herzliche Aufnahme und Betreuung wie bei Herrchen o<strong>de</strong>r<br />
Frauchen.<br />
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Frisch genu<strong>de</strong>lt !<br />
S-Bahnhof Köpenick 030 /65 72 9 63<br />
Pablo-Neruda-Straße 030 /65 47 4 44<br />
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Buntes Buffet rund um die Nu<strong>de</strong>l<br />
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je<strong>de</strong>n Dienstag | von 17 bis 21 Uhr<br />
Kin<strong>de</strong>r bis 6 Jahre frei ! | Dessert für Süssmäuler 2€<br />
Druck: USE PrintingHouse, Berlin