Stadt und Land - Betreuungsvereine
Stadt und Land - Betreuungsvereine
Stadt und Land - Betreuungsvereine
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
AW_07_0715_StaLa_31 30.11.2007 11:16 Uhr Seite 6<br />
NACHBAR<br />
IN<br />
NOT<br />
PFLEGE<br />
ERFOLG<br />
6<br />
AWO Rheinland<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong><br />
4/2007<br />
Hilfe, die ankam<br />
AWO Rheinland vermittelte Spenden der<br />
Aktion „Nachbar in Not“<br />
Koblenz. Eine positive Bilanz<br />
zieht die AWO Rheinland unter<br />
die Aktion „Nachbar in Not“ des<br />
Vereins „Helft uns leben“. Aus<br />
Spendenmitteln der Rhein-Zeitungs-Leser<br />
waren in diesem Jahr<br />
250.000 Euro zu verteilen.Anträge<br />
auf Hilfsleistungen kamen aus<br />
allen Teilen des Verbreitungsgebietes<br />
der Zeitung. 762 Anträge<br />
wurden gestellt. Die Gliederungen<br />
<strong>und</strong> Einrichtungen vor Ort,<br />
denen die Not der Menschen am<br />
nächsten kommt, waren einmal<br />
mehr die treuen <strong>und</strong> redlichen<br />
Vermittler zwischen Spendern<br />
<strong>und</strong> Empfängern.<br />
Der Fachbereich Mitgliederorganisation<br />
unter Leitung von Hans-<br />
Jörg Händle <strong>und</strong> unter großem<br />
Einsatz seines Teams setzte die<br />
Verteilung der Spendengelder<br />
rechtzeitig in Gang. Ungezählte<br />
hauptamtliche <strong>und</strong> unentgeltlich<br />
tätige Mitarbeiter der AWO schauten<br />
vor Ort genau hin, erwogen,<br />
Diez. Gute Pflege ist erfolgreich.<br />
Diese Erfahrung machte Johanna<br />
K. (83), die als Pflegefall in das<br />
AWO Seniorenzentrum Diez kam<br />
<strong>und</strong> 17 Monate später wieder<br />
nach Hause zurückkehren konnte.<br />
Zusammen mit ihrem Mann lebte<br />
Frau K. in einem 2-Familien-Haus;<br />
sie saß im Rollstuhl,litt an der Parkinson-Krankheit<br />
<strong>und</strong> zeigte erste<br />
Symptome von Altersverwirrtheit.<br />
Eine Pflege zu Hause war für ihre<br />
Angehörigen nicht mehr zu schaffen.<br />
Sie kommt ins Seniorenzentrum<br />
„Haus am Hain“, das am<br />
Christiansweg gelegen ist.<br />
Dort beginnt sofort eine rehabilitierende<br />
Pflege nach den Vorgaben<br />
des Böhm-Modells. Frau K.<br />
wird in den Wohnbereich I aufgenommen.<br />
Dort lebt sie auf: Früh-<br />
berieten <strong>und</strong> entschieden dann,<br />
Anträge auf Hilfsleistungen zu<br />
stellen. Der Vorstand des Vereins<br />
„Helft uns leben“ fand eine detaillierte<br />
<strong>und</strong> gut vorbereitete Antragsliste<br />
vor, nach der dann die<br />
Mittel verteilt wurden.In allen Fällen<br />
wurden Sachspenden eingekauft<br />
– meist gemeinsam mit der<br />
Klientel. Dies alles zusammen forderte<br />
die Helfer der Kreisverbände,<br />
Ortsvereine <strong>und</strong> <strong>Betreuungsvereine</strong><br />
zu besonderer Anstrengung<br />
heraus. Mit ein paar Telefonaten<br />
allein ist eine solche Aufgabe<br />
nicht zu erfüllen.<br />
Wohin floss das Geld? Der Referent<br />
für Öffentlichkeitsarbeit<br />
beim Bezirksverband <strong>und</strong> Redakteur<br />
von „<strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong>“, Axel<br />
Holz, ging dieser Frage nach. Seine<br />
Erlebnisse schilderte er in<br />
neun Beispiel-Reportagen, die<br />
der Rhein-Zeitung zur Verfügung<br />
gestellt wurden <strong>und</strong> die in deren<br />
Verbreitungsgebiet erschienen<br />
sind oder erscheinen werden. Leser<br />
von „<strong>Stadt</strong> <strong>und</strong> <strong>Land</strong>“ können<br />
diese Reportagen nachlesen, <strong>und</strong><br />
zwar im Internet www.aworheinland.de.<br />
Die Personenangaben<br />
in diesen Berichten sind so<br />
verändert, dass Außenstehenden<br />
eine Identifizierung nicht möglich<br />
sein sollte. (ah)<br />
Der Verein „Helft uns leben“ wird auch weiterhin Spenden<br />
sammeln <strong>und</strong> diese dann lokal, regional <strong>und</strong> international<br />
verteilen. Sein Spendenkonto lautet:<br />
Helft uns leben · Kontonummer 1313<br />
Sparkasse Koblenz · (Bankleitzahl 570 501 20).<br />
Heimkehr nach erfolgreicher Pflege<br />
stück in der Wohnküche, die Zeitung<br />
lesen, Lieder singen, das Essen<br />
vorbereiten,den Tisch decken,<br />
das Geschirr spülen, Geschichten<br />
erzählen. Alles ganz normal, wie<br />
von früher gewohnt.<br />
Zugleich wird trainiert,<br />
um ihr unsicheres Gehen<br />
zu stabilisieren.<br />
Nach zwei Monaten<br />
steigt Frau K. vom Rollstuhl<br />
auf den Rollator<br />
um. Das stärkt ihre Lebensfreude;<br />
der Anflug<br />
von Depression ist vergessen. Sie<br />
bekommt regelmäßig Besuch von<br />
ihrem Ehemann; für den lässt sie<br />
sich frisch frisieren. Frau K. wird<br />
Mitglied im Singkreis,<strong>und</strong> sie geht<br />
regelmäßig in den Gottesdienst.<br />
Vor ein paar Wochen nun geschah<br />
das, was viele nicht für möglich<br />
gehalten haben: Frau K. kehrt<br />
nach Hause heim. Das Seniorenzentrum<br />
Diez hat sich für sie als<br />
ein Ort das Auflebens erwiesen,<br />
nicht als einer des Aufbewahrens.<br />
Ein stolzer, vor allem ein glücklicher<br />
Moment!<br />
REHABILITIERENDE<br />
PFLEGE NACH DEN<br />
VORGABEN DES<br />
BÖHM-MODELLS<br />
Einrichtungsleiter<br />
Helmut Hannappel<br />
berichtete, dass in<br />
den vergangenen<br />
zweieinhalb Jahren<br />
insgesamt vier Senioren<br />
wieder in ihre häusliche<br />
Umgebung zurückgeführt wurden.<br />
Hinzu kamen solche Fälle,<br />
die vom „Haus am Hain“ ins Betreute<br />
Wohnen der Residenz<br />
„Oranienstein“ umzogen oder<br />
deren Pflegestufe herabgestuft<br />
wurde. (ah)