Baugesuche / Waldabstand Was ist zu beachten? - Amt für ...
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Bauen im <strong>Waldabstand</strong>sbereich - was <strong>ist</strong> <strong>zu</strong> <strong>beachten</strong>?<br />
Wissenswertes <strong>zu</strong>m Waldrand<br />
Der Waldrand <strong>ist</strong> Lebensraum f¸r viele Tiere und<br />
P! anzen, die in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft<br />
mehr und mehr in Bedr‰ngnis geraten.<br />
Als ‹bergangs- und Grenzgebiet <strong>ist</strong> die Waldrandzone<br />
me<strong>ist</strong> ˆkologisch vielf‰ltig und biologisch<br />
hochwertig, ein Lebensraum, der mit einem gen¸genden<br />
<strong>Waldabstand</strong> leicht gesch¸tzt werden kann.<br />
Ein unverbauter Waldrand nimmt ausserdem dem<br />
‹bergang vom Wald <strong>zu</strong>m Baugebiet die Schroffheit<br />
und beein! usst so das Landschaftsbild positiv.<br />
Ein gen¸gender <strong>Waldabstand</strong> <strong>ist</strong> aber auch unverzichtbar<br />
f¸r die Wohnqualit‰t. Schattenwurf, Feuchtigkeit,<br />
d¸rre ƒste oder Laub sind wohlbekannte<br />
(aber oft untersch‰tzte) Probleme. Bei Sturm kˆnnen<br />
Waldrandb‰ume <strong>zu</strong>r Bedrohung werden, wenn<br />
Bauten n‰her als eine Bauml‰nge am Wald stehen.<br />
<strong>Waldabstand</strong>slinien tragen diesen Gegebenheiten<br />
ˆrtlich angepasst Rechnung. Sie d¸rfen daher nur<br />
in wirklichen Ausnahmef‰llen mit Bauten ¸berstellt<br />
werden.<br />
Welcher <strong>Waldabstand</strong> gilt?<br />
Der gesetzlich vorgeschriebene <strong>Waldabstand</strong> betr‰gt<br />
in der Regel 30 Meter. Dies entspricht etwa der<br />
mittleren Hˆhe unserer Waldb‰ume. Je nach ˆrtlichen<br />
Verh‰ltnissen kann dieser Abstand geringer<br />
sein.<br />
Tatsache <strong>ist</strong>, dass die <strong>Waldabstand</strong>slinien heute<br />
nicht immer bei 30 Meter liegen. Knapper werdendes<br />
Baugebiet, hohe Baulandpreise bei gleichzeitig<br />
wachsenden Raumanspr¸chen f¸hren <strong>zu</strong> einem<br />
<strong>zu</strong>nehmenden Druck auf den <strong>Waldabstand</strong>. Diesem<br />
Druck darf sowohl bei der Festset<strong>zu</strong>ng der <strong>Waldabstand</strong>slinie<br />
wie auch bei der Pr¸fung von <strong>Baugesuche</strong>n<br />
nicht leichtfertig nachgegeben werden.<br />
Darf die <strong>Waldabstand</strong>slinie überstellt werden?<br />
Oberirdische Geb‰ude d¸rfen die im Zonenplan<br />
festgelegte <strong>Waldabstand</strong>slinie nicht ¸berschreiten.<br />
Dies <strong>ist</strong> der Wortlaut von ß 262 des kantonalen Planungs-<br />
und Baugesetzes (PBG). F¸r den Bereich<br />
zwischen Waldgrenze und <strong>Waldabstand</strong>slinie besteht<br />
also ein generelles Bauverbot f¸r Hochbauten.<br />
Bei unterirdischen Bauten <strong>ist</strong> das Forstpolizeirecht<br />
massgebend.<br />
Ein Dispens von diesem Bauverbot kann nur erteilt<br />
werden, wenn besondere Verh‰ltnisse vorliegen und<br />
die Durchset<strong>zu</strong>ng des Bauverbots unverh‰ltnism‰ssig<br />
erscheint (ß 220 PBG). Besondere Verh‰ltnisse<br />
kˆnnen in der Form, Lage oder Topographie des<br />
Baugrundst¸cks liegen, aber auch in der Eigenart<br />
des Bauwerks. Treffen die ‹berlegungen, die f¸r die<br />
Begr¸ndung einer Ausnahmebewilligung angef¸hrt<br />
werden, f¸r eine Vielzahl von F‰llen <strong>zu</strong>, besteht keine<br />
Ausnahmesituation. Auch dass die Verweigerung<br />
einer Bewilligung <strong>zu</strong> einer gewissen H‰rte f¸r den<br />
Gesuchsteller f¸hrt, <strong>ist</strong> kein Ausnahmegrund 1 . Da<br />
bereits bei der Festlegung der <strong>Waldabstand</strong>slinien<br />
die ˆrtlichen Gegebenheiten ber¸cksichtigt werden,<br />
<strong>ist</strong> bei der Erteilung von Ausnahmebewilligungen ein<br />
strenger Massstab an<strong>zu</strong>wenden.<br />
Zus‰tzlich <strong>zu</strong> dieser baurechtlichen Pr¸fung <strong>ist</strong> nach<br />
Art. 17 des eidgenˆssischen Waldgesetzes (WaG)<br />
ab<strong>zu</strong>kl‰ren, ob durch die ‹berschreitung der <strong>Waldabstand</strong>slinie<br />
die Erhaltung, P! ege und Nut<strong>zu</strong>ng<br />
des Waldes beeintr‰chtigt wird. Ist dies der Fall,<br />
muss das Bauvorhaben aus forstrech-tlichen Gr¸nden<br />
abgelehnt werden.<br />
Wer <strong>ist</strong> <strong>für</strong> welche Bewilligung <strong>zu</strong>ständig?<br />
Baurechtliche Ausnahmebewilligung (ß 220 PBG)<br />
=> Gemeinde (kommunale Baubehˆrde)<br />
Forstrechtliche Bewilligung (Art. 17 WaG)<br />
=> Kanton (kantonaler Forstdienst)<br />
Die Gemeinde pr¸ft, ob die beantragte ‹berschreitung<br />
der <strong>Waldabstand</strong>slinie bewilligt werden kann.<br />
Liegt kein Ausnahmefall vor, verweigert sie diese<br />
(unabh‰ngig davon, ob aus Sicht des Forstdienstes<br />
eine Bewilligung mˆglich w‰re). Kann die Gemeinde<br />
eine Ausnahmebewilligung erteilen, pr¸ft der kantonale<br />
Forstdienst noch, ob auch die forstrechtlichen<br />
Vorausset<strong>zu</strong>ngen f¸r eine Bewilligung gegeben<br />
sind.<br />
1<br />
Rechenschaftsbericht des Verwaltungsgerichts des<br />
Kantons Z¸rich 1981 Nr. 126<br />
Be<strong>zu</strong>gsquelle<br />
<strong>Amt</strong> f¸r Landschaft und Natur, Abteilung Wald<br />
Postfach, Neum¸hlequai 10, 8090 Z¸rich<br />
043 259 27 51<br />
www.wald.kanton.zh.ch