Schallschutz – eine Investition in die Zukunft der Bahn

14
Mit Hilfe der Berechnungsvorschrift
lassen sich auch Prognosen zur zukünftigen
Schallsituation erstellen. So sind
die Ausgangsdaten für alle Züge von
Seiten der Hersteller bekannt. Für künftige
Fahrzeuge werden vergleichbare
Werte heutiger Züge eingesetzt, da neu
entwickelte Fahrzeuge erfahrungsgemäß
im Betrieb immer leiser sind als die
vorherige Generation.
Bei der Neuplanung oder dem Umbau
von Bahnstrecken wird zunächst eine
Prognose der zu erwartenden
Geräusche vorgenommen. Dadurch
können spätere Konflikte frühzeitig
erkannt und Lärmminderungsmaßnahmen
berücksichtigt werden.
Das Berechnungsverfahren „Schall 03“
wird zurzeit im Rahmen eines Projektes
des Bundesministeriums für Verkehr,
Bau und Wohnungswesen fortgeschrieben,
um neue Erkenntnisse und
Entwicklungen der Fahrbahn- und Fahrzeugtechnik
besser in der Schallberechnung
berücksichtigen zu können.
Schalltechnische Untersuchungen
Die Bahn führt hierzu schalltechnische
Untersuchungen durch, die ausschließlich
auf der Berechnung der Schallausbreitung
beruhen. Ausgangspunkt
ist dabei die Aufnahme der neuen
Eisenbahnstrecke in ein digitales, dreidimensionales
Schallquellen- und
-ausbreitungsmodell.
Vergleich der Schallausbreitung:
Die Linien beschreiben die Verteilung gleicher Schalldruckpegel (Isophonen)
Da für die Nacht niedrigere Grenzwerte
gelten als für den Tag und die Geräuschpegel
tagsüber im Wesentlichen durch
Reisezüge und nachts durch lautere
Güterzüge bestimmt werden, ist es für
die großflächige Bewertung der Lärmsituation
in der Regel ausreichend, die
Berechnungen vorrangig für die Nacht
durchzuführen.
Damm- und Einschnittlagen werden in
diesen Modellen ebenso erfasst wie die
Bebauung oder andere ortsspezifische
Gegebenheiten, die eine Abschirmung
oder Beugung der Schallwellen
bewirken.