20 Jahre Allradlenkung - Reform

P U B L I R E P O R T A G E
20 Jahre Allradlenkung
REFORM präsentierte sein System der Allradlenkung erstmals im
Herbst 1984 am damals neu entwickelten «Metrac 3003». Dieser
Zweiachsmäher wurde dann ab 1985 ausgeliefert, weshalb diese
Technik bei Reform heuer das zwanzigjährige Jubiläum feiern kann.
Die Möglichkeiten der Allradlenkung am Beispiel
des Mounty 100: Lenkung aller vier Räder, …
Die Allradlenkung macht den Zweiachsmäher sicherer und wendiger,
zudem kann das Gerät Boden schonender eingesetzt werden.
Reform ist ein Pionier unter
den Herstellern von Landtechnik.
Bereits vor 40 Jahren
läutete das österreichische Traditionsunternehmen
aus Wels mit
dem «Reform 2000», einem selbstfahrenden
Mähwender, ein neues
Zeitalter in der Mechanisierung der
Berglandwirtschaft ein. Dieses Modell
war der Vorgänger der eigentlichen
Zweiachsmäher und wies
bereits dessen charakteristischen
Merkmale wie die annähernd quadratische
Aufstandsfläche und den
tiefen, zentralen Schwerpunkt auf,
womit Hanglagen mit Neigungen
von 60–65 % in der Falllinie, beziehungsweise
55–60 % in der
Schichtenlinie maschinell und im
Sitzen bewirtschaftet werden konnten.
Rund zehn Jahre später brachte
Reform mit dem «Metrac 3000»
dann den ersten eigentlichen Zweiachsmäher,
damals noch mit Hecklenkung,
auf den Markt.
In der Praxis wurden die vielseitigen
Einsatzmöglichkeiten dieses
Fahrzeugs geschätzt und auch ausgenutzt.
So bekam der «Metrac»
auch als Transportfahrzeug eine zunehmende
Bedeutung, was aber mit
der damaligen Hecklenkung nicht
ganz unproblematisch war.
Umschaltbare Allradlenkung
Mit dem Modell «Metrac 3003»
brachte Reform dann als erster Hersteller
in dieser Fahrzeugkategorie
eine umschaltbare Allradlenkung
auf den Markt, womit die Wendigkeit
und Sicherheit beim Zweiachsmäher
entscheidend verbessert
werden konnte. Dieses mechanische
Lenkungssystem ermöglichte
die Wahl zwischen Allrad-, Frontund
Hundeganglenkung, verfügte
aber (noch) nicht über die Variante
mit zusätzlicher Hecklenkung. Mit
der Allradlenkung wurde der Wendekreis
von einst 8.20 m des «Metrac
2002» auf 6.90 m verringert.
Mit der Entwicklung des «Metrac
4004» (1993) setzte Reform
einen weiteren Meilenstein. Das
Umschalten zwischen den verschiedenen
Lenkungsvarianten
wurde insofern erleichtert, als dass
…Fixierung der vorderen Achse und Aktivierung
der Hecklenkung, …
Hausausstellung mit
Neuheitenpräsentation
Donnerstag, 3.11. bis
Sonntag, 6.11.2005, täglich
von 10.00 bis 16.30 h mit
• Premiere der neuen Reform
Muli T8 und T9,
• grosser Maschinenshow,
• Probefahrten und
• Programm für die Kinder.
Agromont AG, Bösch 1,
6331 Hünenberg (ZG)
eine Anzeige in der Kabine dem
Fahrer zu erkennen gab, ob die Räder
sich in der für das Umstellen
richtigen Position befinden. Körperliche
Verrenkungen, um diese
richtige Position der Räder mit dem
Auge sehen und mit dem Lenkrad
exakt einstellen zu können, gehörten
nun der Vergangenheit an.
Auf elektro-hydraulischer
Basis Mit der Serie «Metrac
H 5» lancierte Reform im Jahre
22 UFA-Revue 9/05

E R F O L G S S T O R Y
know-how
1997 nicht nur eine neue Serie von
Zweiachsmähern, auch das System
der Allradlenkung wurde weiter,
nun auf elektro-hydraulischer Basis
perfektioniert. So war es jetzt
möglich, die Lenkungsarten im Voraus
einzustellen. Eingebaute Sensoren
in den Achsschenkeln melden
dabei der Lenkautomatik,
sobald die Räder sich in der richtigen
Position befinden, so dass die
neue, vorgewählte Lenkungsart anschliessend
selbsttätig aktiviert
wird.
gelenkten Transportern stammt die
Nachfrage allerdings weniger von
Landwirten, sondern vielmehr von
Gemeinden, die damit die Wendigkeit
der «Muli» insbesondere beim
Schneeräumen verbessern wollen.
Von Anfang im Konzept
Beim Bergtraktor «Mounty» hingegen,
den Reform im Jahre 1999 auf
den Markt brachte, war die Allradlenkung
von Anfang an ins Fahrzeugkonzept
integriert und stellt
zusammen mit den vier gleich gros-
Metrac 3003: Mit diesem
Modell stieg Reform 1985 ins
Zeitalter der Allradlenkung ein.
bei der Kurvenfahrt nicht mehr gestossen,
was einerseits den Abrieb
der Pneus minimiert, anderseits die
Grasnarbe nicht zusätzlich aufreisst.
Mit dem Hundegang ist es
möglich, im Hang der Schichtenlinie
ohne «Sliden» entlang zu fahren,
da alle Räder exakt in der
Fahrtrichtung stehen. Eine Möglichkeit,
die übrigens in der Praxis
vielfach noch zu wenig eingesetzt
wird.
Fazit Die Einführung der Allradlenkung
beim Zweiachsmäher hat
dazu beigetragen, dass man dieses
in der Berglandwirtschaft wichtige
Fahrzeug heute noch universeller,
sicherer und Boden schonender
einsetzen kann. Die Entwicklung
wird auch in diesem Bereich der
Technik kaum stehen bleiben.
Roman Engeler
…Fixierung der Hinterachse und Aktivierung der
Frontlenkung…
…und die Hundeganglenkung, die vor allem in
Hanglagen Vorteile bringt.
Diese Technik hat sich im Wesentlichen
bis heute behauptet und
wird seit einiger Zeit als Option
auch bei den Transportern vom Typ
«Muli» angeboten. Bei den Allrad
Beim Mounty kann man den
Winkel der Räder über ein
Potenziometer voreinstellen.
sen Rädern in der Traktorenwelt ein
sogenanntes «Alleinstellungsmerkmal»
dar. Beim «Mounty 100»
(erstmals präsentiert im vergangenen
Jahr) hat Reform nun die neuste
Entwicklung eingebaut. Dabei
kann für die Hundeganglenkung
über ein Potenziometer – rechts
vom Steuerrad positioniert – der
Winkel der schräg zu stellenden
Räder stufenlos vordefiniert werden.
Zudem lässt sich mit einem
Hebel die Spiegelung aktivieren, so
dass nach erfolgtem Wendemanöver
bei der Rückfahrt sofort der
gleiche Einstellungswinkel, ausgerichtet
auf die andere, «gespiegelte»
Seite, vorhanden ist.
Sicheres und schonendes Arbeiten
«Absolute Sicherheit am
Hang und Boden schonendes Arbeiten
in allen Lagen»: Mit der
Entwicklung der Allradlenkung
und deren weiteren Optimierung
ist Reform diesem selbst auferlegten
Credo sehr nahe gekommen.
Die Wendigkeit konnte mit der
Einführung der Allradlenkung extrem
verbessert werden. Da alle
Räder den exakt gleichen Lenkungseinschlag
aufweisen, laufen
sie nicht nur in der gleichen Spur,
es erfolgt auch ein spannungsfreies
Abrollen. Die Vorderachse wird
Mister Schweiz und die
Reform-Allradlenkung
Der «Mounty 100» wird bei uns
vielseitig eingesetzt. Dank seiner
hydrostatischen Allradlenkung ist
das Fahrzeug wendig. Die Allradlenkung
kann komfortabel per Knopfdruck auf Front-, Heck- oder
Hundeganglenkung umgestellt werden. Beim Mähen in steilen
Lagen leistet die Spiegelung der Hundeganglenkung wertvolle
Dienste für schnelles Wenden und Beibehalten des vorgewählten
Einschlagwinkels. Neben den Heuerntearbeiten Mähen, Wenden
und Zetten wird der «Mounty» auch mit der Ballenpresse eingesetzt.
Ausgerüstet mit Frontlader und Blockschneider ist er im
Winter bei der Entnahme aus dem Fahr-Silo im Einsatz. Das
Konzept mit multifunktioneller Verwendung ermöglichte es uns,
gleich zwei Maschinen zu ersetzen, zum einen den Zweiachsmäher
«Metrac 4004 H» sowie einen Traktor.
Ursin und Renzo Blumenthal, 7144 Vella (GR)
UFA-Revue 9/05 23