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Landkreisbuch Regen: Blick ins Arberland

Im Jahr 2015 ist das Imagebuch Blick ins Arberland erschienen. Es stellt den Landkreis Regen in verschiedenen Kategorien in Wort und Bild vor

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52<br />

Kultur<br />

Gläserne Scheune<br />

Kunstwerke<br />

„Mühlhiasl“ Glasgemälde<br />

Leben und Prophezeiungen<br />

„Mühlhiasl“ Glasgemälde<br />

Symbolische Darstellung (großes Foto unten)<br />

„Räuber Heigl“ Glasgemälde<br />

Kleines Foto, vorherige Seite<br />

„Hl. Franziskus“ Glasgemälde<br />

Legende vom Wolf von Gubbio<br />

„Austen – das Leben eines Glasveredlers aus<br />

demSudetenland“<br />

sechs mit Bleistift bezeichnete Scheiben<br />

„Rauhnacht“<br />

reich beschnitztes Scheunentor (kleines Foto)<br />

„Rauhnacht“, Glasgemälde<br />

„Der Glashüttengeist Durandl“<br />

Wandgemälde, Holzschnitzerei<br />

Glasstraßen-Jubiläums-Skulptur<br />

Skulpturen imFreigelände<br />

Pavillon mit Stelen und Bildern<br />

über den spanischen Nationalhelden El Cid<br />

Ab Ende 2015<br />

das Gesamtkunstwerk beginnt bereits, wenn man auf den Besucherparkplatz<br />

einbiegt.<br />

Jeder Stein am Haus scheint mit Bedacht gesetzt, jedes Detail hat eine Bedeutung.<br />

Im Inneren des Hauses sind über die Jahrzehnte sechs große Glaswände<br />

entstanden, die sich thematisch mit dem Bayerischen Wald, seinen<br />

Menschen, den Legenden und Sagengestalten beschäftigen, darüber hinaus Bilder,<br />

Skulpturen und Schnitzereien. Besonders bemerkenswert ist auch das reich<br />

beschnitzte Scheunentor (3,80 x 3,50 Meter), das „Die Wilde Jagd“ betitelt und<br />

dem düsteren Volksglauben der „Rauhnächte“ entliehen ist. Es strahlt so viel<br />

Dynamik und Wildheit aus, fast meint man das geifernde Schreien der Hexen<br />

und den stürmischen Galopp der Pferde hören zu können.<br />

„Die höchste Formdes Glücks<br />

ist ein gewisser Grad der Verrücktheit“<br />

Fragt man Rudolf Schmid, der 1938 in Deggendorf in ärmlichen Verhältnissen<br />

geboren und aufgewachsen ist, nach seiner Lebensphilosophie, zitiert er<br />

mit einem verschmitzten Lächeln Erasmus von Rotterdam: „Die höchste Form<br />

des Glücks ist ein gewisser Grad der Verrücktheit.“ Schon früh hat er sich für<br />

die Kunst entschieden, ist im Alter von 14 Jahren gegen viele Widerstände und<br />

finanzielle Widrigkeiten zu Fuß von Deggendorf nach Zwiesel marschiert um<br />

sich an der dortigen Glasfachschule für eine Ausbildung zum Glasmaler zu bewerben.<br />

Arbeiter auf Wanderschaft, selbstständiger Werbegrafiker, Fassadenmaler<br />

und Glasmaler: Viele Jahre waren anschließend vergangen, ehe er 1977<br />

zusammen mit seiner Familie das Anwesen in Rauhbühl bezog. War bis dahin<br />

Geldnot ein ständiger Begleiter der Familie Schmid, so änderte auch der Umzug<br />

daran nichts. „Ich hatte viele Ideen, konkrete Vorstellungen, wie die Gläserne<br />

Scheune einmal aussehen sollte, doch ich konnte mir den Luxus daran zu arbeiten<br />

nicht leisten“, sagt der 76-Jährige heute. Erst als einer seiner Söhne auf<br />

die Bank ging, Geld lieh und es mit den Worten: „Und jetzt fange an“ auf den<br />

Küchentisch legte, war der Startschuss gefallen und es konnte entstehen, was<br />

bis heute Menschen aus aller Welt in den kleinen Ort bei Viechtach zieht. Auch

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