WENIGER IST MEHR
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Intern<br />
Winterdienst<br />
E<br />
s war Tief „Doris“, das uns<br />
Anfang Januar die erste<br />
wirkliche Nagelprobe für den<br />
differenzierten Winterdienst<br />
bescherte: Auf den Monitoren<br />
der Meteorologen hatte sich<br />
eine heraufziehende Warmfront<br />
mit zu erwartenden Niederschlägen<br />
angekündigt.<br />
Angesichts des gefrorenen<br />
Bodens war dies ein Ausgangsszenario<br />
für flächendeckende<br />
Glätte. Für die Winterdienstverantwortlichen<br />
der<br />
BSR wurde es ernst. Denn<br />
während nach dem alten<br />
Straßenreinigungsgesetz die<br />
BSR bei ähnlichen Wetterprognosen<br />
bisher im Prinzip<br />
auf das „große Rutschen“<br />
warten musste, um dann per<br />
Notsalzplan die Glätte mit<br />
hohem Aufwand und großen<br />
Salzmengen wieder aufzutauen,<br />
ermöglicht das neue<br />
Gesetz nun vorausschauen-<br />
GLÄTTE OHNE CHANCEN<br />
Konzept „Differenzierter Winterdienst“ ist aufgegangen<br />
des und situationsabhängiges<br />
Handeln. Eine Aufgabe,<br />
die allerdings auch jahrelange<br />
Erfahrung und Augenmaß<br />
verlangt, zumal aller modernen<br />
Technik zum Trotz sich<br />
weder das genaue Ausmaß<br />
der Niederschläge noch der<br />
exakte Zeitpunkt vorhersagen<br />
lässt. Nur so lassen sich<br />
gleichzeitig die Ansprüche<br />
der Verkehrssicherheit und<br />
des Umweltschutzes realisieren.<br />
Mit der Entscheidung zum<br />
präventiven Streuen von 15<br />
Gramm Feuchtsalz pro Quadratmeter<br />
traf Robert Drieß<br />
als diensthabender Einsatzleiter<br />
zu diesem Zeitpunkt offensichtlich<br />
voll ins Schwarze.<br />
Die geringe Menge reichte<br />
aus, um zu verhindern, dass<br />
der dann über Berlin niedergehende<br />
Niederschlag die Stadt in eine einzige Rutschbahn<br />
verwandelte.<br />
„Hätten wir erst nach Glättebildung gestreut, wären wir mit<br />
Sicherheit in ein stadtweites Verkehrschaos geschlittert“, so der<br />
Winterdienstverantwortliche Winfried Becker. „Dass wir so<br />
glimpflich davon gekommen sind, ist nur auf das präventive<br />
Streuen zurückzuführen. Bei einem Notsalzplan hätten wir<br />
dagegen die Höchstmenge (25 Gramm Feuchtsalz pro Quadratmeter,<br />
d. Red.) ansetzen müssen – alles andere wäre fahrlässig<br />
gewesen“, so der Winterdienstleiter.<br />
Dass die Entscheidung, präventiv zu streuen, zeitlich genau<br />
richtig kam, zeigte erfreulicherweise auch das Unfallaufkommen,<br />
das nicht höher als an normalen Tagen war. Getreu der<br />
Devise „Weniger ist mehr“ konnte der Straßenverkehr weitgehend<br />
ungehindert ablaufen. Glättemeldungen von Polizei oder<br />
BVG blieben aus. Ein Erfolg, der selbst Senator Strieder veranlasste,<br />
über Mitarbeiter seinen Dank und seine Hochachtung<br />
den BSR-Kollegen zu übermitteln.<br />
Die Presse, die den Einsatzerfolg ebenso registrierte, dankte<br />
immerhin den Autofahrern für das umsichtige Fahren. Wir<br />
bedanken uns dagegen bei den Kollegen, die in dieser<br />
Bewährungsprobe einen „Superjob“ (Zitat Becker) gemacht und<br />
die gefürchtete Glätte verhindert haben.<br />
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