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Interview mit Christiane Vertallier und Iris Kruck - Christlichefrauen.net

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<strong>Interview</strong> <strong>mit</strong> <strong>Christiane</strong> <strong>Vertallier</strong> <strong>und</strong> <strong>Iris</strong> <strong>Kruck</strong><br />

(Gemeinde Lübeck, HANSA)<br />

Frauen müssen sich um Frauen kümmern<br />

I.K.: <strong>Christiane</strong>, erzähl mal von dir. Wer bist du?<br />

C.V.: Nun ja, ich heiße <strong>Christiane</strong> Vertailler, bin in Frankreich geboren <strong>und</strong> aufgewachsen. Ich bin<br />

verheiratet <strong>mit</strong> Bruno Vertailler <strong>und</strong> wir wohnen in Bern. Wir haben drei erwachsene Kinder <strong>und</strong> vier<br />

ganz w<strong>und</strong>erbare Enkelkinder. Ich liebe es, Oma zu sein!<br />

I.K.: Was machst du gerne in deiner freien Zeit?<br />

C.V.: Ich liebe es im Garten zu arbeiten. Ich nähe <strong>und</strong> reise gern. Neue Menschen <strong>und</strong> Kulturen<br />

interessieren mich. Deswegen gefällt mir die Frauenarbeit auch so gut, weil ich – so wie an diesem<br />

Wochenende – viele verschiedene Frauen kennen lerne.<br />

I.K.: Was waren deine beruflichen Stationen?<br />

C.V.: Ich bin von Beruf her Sekretärin. Da mein Mann Pastor ist, haben wir in verschiedenen Städten<br />

<strong>und</strong> Ländern gelebt. Das reicht von Lausanne (Schweiz) <strong>und</strong> Madagaskar, über die USA (Andrews<br />

University) bis hin nach Colonge (Frankreich). Und nun sind wir beide in Bern bei der Euro-Afrika-<br />

Division. Dort bin ich als Frauenbeauftragte <strong>und</strong> mein Mann als Leiter des Predigtamtes beschäftigt.<br />

I.K.: Warum interessiert dich diese Arbeit?<br />

C.V.: Als ich damals gefragt wurde, ob ich diese Aufgabe annehme, war ich überhaupt nicht<br />

vorbereitet. Aber ich sagte: Gott hat mich berufen, er wird mir helfen, diese wichtige Aufgabe gut zu<br />

machen. Diese Arbeit interessiert mich, weil in unseren Gemeinde es viele Frauen gibt, die <strong>mit</strong><br />

Problemen <strong>und</strong> Leid (z.B. sexueller Missbrauch, Rollenverteilung, etc.) zu kämpfen haben. Und da<br />

kann die Abteilung Frauen ihre Hilfsdienste anbieten. Frauen müssen sich um Frauen kümmern.<br />

I.K. : Gibt es irgendetwas in Deiner Arbeit, was Dich besonders herausfordert?<br />

C.V.: Vor so vielen Menschen zu reden!!! Da ist Königen Esther mir ein Vorbild geworden: Sie war<br />

auch nicht richtig vorbereitet, vor dem König zu sprechen, aber sie schritt mutig voran, vertraute Gott<br />

<strong>und</strong> hat ihren M<strong>und</strong> aufgemacht. Aber dennoch spreche ich lieber in kleineren Gruppen.<br />

I.K.: Viele vermuten ja, dass die Frauenarbeit in den Gemeinden von den Männern nicht gern<br />

gesehen oder nicht unterstützt wird. Jedoch zeigt sich immer wieder, dass die Frauen selbst oft im<br />

Wege stehen. Welche Erfahrungen hast du gemacht?<br />

C.V.: Ja, es stimmt, dass mehr die Frauen die Weiterentwicklung der Frauenarbeit blockieren. Viele<br />

arbeiten lieber <strong>mit</strong> Männern zusammen. Früher hatte die Frauenarbeit in den Gemeinden den Ruf<br />

von Feminismus, aber das ist es gar nicht. Viele Frauen arbeiten in den Gemeinden <strong>mit</strong>, wollen sich<br />

aber nicht in den Rahmen der Frauenarbeit <strong>mit</strong> einbinden lassen. Ihre Talente <strong>und</strong> Gaben im Rahmen<br />

der Frauenarbeit einzusetzen, fällt ihnen schwer, obwohl es viel aufbauender für andere Frauen wäre.<br />

Bei der Frauenarbeit geht es ja darum, andere Frauen zu unterstützen, zu motivieren <strong>und</strong> zu<br />

begleiten.


I.K.: Du hast auch Interesse an einer ganz bestimmten Zielgruppe in der Frauenarbeit. Welche ist das?<br />

C.V.: Ein großes Anliegen der Frauenarbeit ist die Arbeit unter muslimischen Frauen. Ich habe <strong>mit</strong><br />

ihnen direkt noch nicht gearbeitet, aber es hat mich immer schon interessiert. Gott liebt alle<br />

Menschen, er starb für alle Menschen – egal woher sie kommen. Diese Arbeit <strong>mit</strong> den Frauen ist sehr<br />

interessant <strong>und</strong> herausfordernd. Mission da zu betreiben ist schwierig, wir können ihnen unseren<br />

Glauben nur vor leben <strong>und</strong> Gottes Liebe zeigen. Wir pflanzen erst mal die Samen. Auch hier sind es<br />

die Frauen die sich schwer tun, sich anderen Frauen zu öffnen.<br />

I.K.: Hast Du einen Lieblingsvers in der Bibel?<br />

C.V.: 2. Korinther 2, 15. Dort steht wir sind für Gott ein Wohlgeruch, ein Parfüm.<br />

I.K.: Welche Ziele oder Visionen hast du für<br />

a. dein privates Leben <strong>und</strong><br />

b. für die Frauenarbeit?<br />

C.V.: zu a: mehr reisen, mehr Zeit für meine Enkelkinder. Aber ich muss mich auch nach dem Beruf<br />

meines Mannes richten. Und zu b: Ich wünsche mir, dass in jeder Gemeinde der Arbeitskreis Frauen<br />

anerkannt, ausgeweitet <strong>und</strong> geschätzt wird.<br />

I.K.: Was möchtest Du allen Frauen <strong>mit</strong> auf den Weg geben?<br />

C.V.: Es ist nicht wichtig, über den Frauen zu stehen, sondern <strong>mit</strong>ten unter ihnen. Jede Frau ist<br />

unendlich wertvoll in Gottes Augen <strong>und</strong> wir als Frauen können einander ermutigen <strong>und</strong> näher zu Gott<br />

bringen. Das ist auch mein Wunsch.<br />

I.K: Herzlichen Dank für das Gespräch <strong>und</strong> alles Gute.<br />

<strong>Iris</strong> <strong>Kruck</strong>

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