25.06.2015 Aufrufe

Kunst/Design?

ISBN 978-3-86859-266-5

ISBN 978-3-86859-266-5

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ein höchst verworrenes Quartier, ein Straßennetz, das jahrelang von mir<br />

gemieden wurde, ward mir mit einem Schlage übersichtlich, als eines<br />

Tages ein geliebter Mensch dort einzog. Es war, als sei in seinem Fenster<br />

ein Scheinwerfer aufgestellt und zerlege die Gegend mit Lichtbüscheln.<br />

Walter Benjamin<br />

Die Stadt ist ein gesellschaftliches Beziehungssystem – sie konstituiert<br />

sich aus Relationen zwischen Orten und Ereignissen. Unser individuelles<br />

Bild der Stadt wird geprägt von unseren alltäglichen Wegen,<br />

die für jeden von uns ein individuelles Raumgefüge konstituieren.<br />

Persönliche Beziehungsgefüge werden zur Grundlage individueller<br />

Orientierungsmodi und Netzwerke. Vertrautheit und Fremdheit prägen<br />

unser Bild der Stadt. Zur Orientierung dient meist das Auge – unser<br />

Sehsinn ist mobiler Ermittler und Ortungsinstanz.<br />

Diese Ereignisse und Relationen werden innerhalb des Workshops in<br />

Konzentration auf die individuelle Wahrnehmung erschlossen. Ziel ist<br />

die bewusste Entdeckung und das subjektive Erfassen urbaner Räume.<br />

URBAN STUDIES<br />

A highly embroiled quarter, a network of streets that I had avoided for<br />

years, was disentangled at a single stroke when one day a person dear<br />

to me moved there. It was as if a searchlight set up at this person’s<br />

window dissected the area with pencils of light. Walter Benjamin<br />

The city is a system of social references — it is constituted from the relations<br />

between places and occurrences. Our individual images of the<br />

city are shaped by our everyday routes, which constitute an individual<br />

spatial constellation for each one of us. Personal constellations of<br />

relationships become the basis for individual modes of orientation<br />

and networks. Familiarity and strangeness shape our image of the city.<br />

Generally, our eyes are what serve orientation — our sense of sight is a<br />

mobile agent and locating instance.<br />

These occurrences and relations are studied within the workshop through<br />

concentration on individual perception. The aim is a conscious<br />

discovery, and subjective registration of urban spaces.<br />

112

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!