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Kunst/Design?

ISBN 978-3-86859-266-5

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Annett Zinsmeister<br />

<strong>Kunst</strong> und/oder <strong>Design</strong>? Lehre zwischen den Disziplinen<br />

Worin unterscheiden sich freie von angewandten Künsten?<br />

Wo verläuft die Grenze zwischen <strong>Kunst</strong> und <strong>Design</strong>? In einer<br />

Zeit, in der sich Künstler als Wilderer in fremden Disziplinen<br />

behaupten und sich die Märkte für freie und angewandte<br />

Künste angleichen stellt sich die Frage, wie es aktuell um fachspezifische<br />

Differenzierungen und Grenzziehungen bestellt ist.<br />

Was bedeutet diese Entwicklung für die Gestaltung unserer<br />

Lebenswelt, für den Umgang mit Kreativität und schließlich<br />

für die Konzeption von Lehrmodellen und -inhalten in den<br />

Fachgebieten <strong>Kunst</strong> und <strong>Design</strong>? Sind Grenzziehungen<br />

wünschenswert und sogar notwendig, wie es der Fächerkanon<br />

der meisten <strong>Kunst</strong>- und Gestaltungshochschulen vermuten<br />

lässt oder sind womöglich transdisziplinäre Lehrkonzepte<br />

eine wichtige Voraussetzung für eine zukunftsorientierte<br />

Vermittlung von kreativem Wissen?<br />

Neue Technologien, globale Märkte und virtuelle Netzwerke<br />

verändern und beschleunigen unser Alltagsleben in nie dagewesenem<br />

Ausmaß: Sie verändern unsere Bedürfnisse und<br />

Verhaltensweisen, nehmen Einfluss auf unser Verhältnis zu<br />

realen Personen, zu realen Orten und auf unsere Wahrnehmung<br />

von Raum. Auch die Produktion, die Vermittlung und Aneignung<br />

von Wissen bleibt davon nicht unberührt. Folglich stehen<br />

unsere Bildungssysteme zunehmend auf dem Prüfstand und<br />

Lehrende sind in besonderem Maße gefordert auf derlei tiefgreifende<br />

Veränderungen zu reagieren, tradierte Lehrstrukturen,<br />

Modelle und Methoden zu überdenken und neue Ansätze<br />

und Inhalte zu entwickeln. Schließlich sind die Lehrinhalte von<br />

heute die Grundlage für das Wissen und die Fachkompetenz<br />

von morgen.<br />

Strukturelle Überlegungen sind ein wichtiges Kriterium,<br />

um Veränderungen möglich zu machen. Dass diese aber nicht<br />

zwangsläufig zum Guten oder gar Besseren führen ist in der<br />

deutschen Bildungslandschaft eine aktuelle und bittere<br />

Erkenntnis: Die im Zuge des sogenannten Bologna-Prozesses<br />

laufenden Umstrukturierungen von Magister – und Diplomstudiengängen<br />

in Bachelor- und Masterstudiengänge stellen die<br />

Hochschulen und die Lehrenden vor eine große Herausforderung,<br />

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