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Alternsgerechte Arbeitswelt - Arbeit und Alter

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geeignet sind. Die Zuordnung der <strong>Arbeit</strong>splatztypen entlang der gesamten Produktionskette war die entscheidende<br />

Voraussetzung dafür, dass für diesen Gesamtprozess idealtypische Berufsverläufe <strong>und</strong> Karrieremuster<br />

für die gewerblichen MitarbeiterInnen definiert werden konnten.<br />

Dieses Vorgehen ist nicht nur für große Unternehmen geeignet, die für die Personalarbeit <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

eine eigene Stabsstelle haben. Meist sind bislang Personalentwicklungsprogramme eher ausgerichtet<br />

auf Einschulung der MitarbeiterInnen <strong>und</strong> Führungskräfteförderung. Heute soll <strong>und</strong> kann sich Personalentwicklung<br />

dem Ziel widmen, das menschliche <strong>Arbeit</strong>svermögen zu erhalten <strong>und</strong> für persönliche <strong>und</strong> betriebliche<br />

Ziele zu erweitern.<br />

In kleinen Unternehmen <strong>und</strong> insbesondere in Handwerksbetrieben besteht wohl eine besondere Ausgangssituation:<br />

Die Personalpflege <strong>und</strong> Personalentwicklung liegt meist in den Händen des Betriebsinhabers bzw.<br />

Meisters als eine unter mehreren Aufgaben. Es erstaunt nicht, dass Personalentwicklungsprogramme gerade<br />

in kleinen Betrieben in der Vergangenheit vernachlässigt wurden (vgl. Packebusch & Weber, 2000).<br />

Das bedeutet, dass derzeit sowohl große wie kleine Unternehmen die Betreuungsbausteine der Personalentwicklung<br />

noch nicht systematisch für die Erhaltung der <strong>Arbeit</strong>sbewältigungs- <strong>und</strong> Beschäftigungsfähigkeit<br />

ihrer MitarbeiterInnen einsetzen. Vielmehr sind heute noch betriebliche Entscheidungen bestimmend, die in<br />

demographische Sackgassen führen können. Das kann eintreten, wenn ...<br />

+ Beschäftigte bei Tätigkeiten belassen werden, die sich vorhersehbar als begrenzt bewältigbar erweisen<br />

(in dem Sinne: „Einmal Schwerarbeiter, immer Schwerarbeiter“) <strong>und</strong> wenn diese Beschäftigte<br />

parallel keine Qualifizierung für mögliche Folgetätigkeiten erhalten oder dazu ermutigt werden.<br />

+ die <strong>Arbeit</strong>saufgaben keine Lernanreize bieten oder verabsäumt wird, dass rechtzeitig eine Mischung<br />

von Aufgaben übertragen wird.<br />

+ die Belegschaft mehrheitlich ein <strong>und</strong> der selben <strong>Alter</strong>sgruppe angehört <strong>und</strong> keine Generationen-<br />

Balance angestrebt wird.<br />

+ Personalnachbesetzungen keiner betrieblichen Laufbahnplanung folgen.<br />

+ betriebliche Weiterbildungsangebote ausschließlich auf jüngere <strong>und</strong> mittlere <strong>Alter</strong>sgruppen ausgerichtet<br />

sind.<br />

Zur Vermeidung dieser demographischen Sackgassen im Betrieb dienen die folgenden 10 Schritte für<br />

„alternsgerechte <strong>Arbeit</strong>skarrieren“. Es sind Bausteine, die in sich geschlossen sind <strong>und</strong> etappenbezogene<br />

Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen bieten.<br />

4. ZEHN-SCHRITTE-VORGEHEN ZU „ALTERNSGERECHTE ARBEITSKARRIEREN“<br />

1: Die Unternehmensleitung macht sich ein Bild über die demographischen Herausforderungen in der Gegenwart<br />

<strong>und</strong> Zukunft.<br />

2: Ein/e Verantwortliche/r oder ein Kernlenkungskreis nimmt sich des Themas an.<br />

3: Ges<strong>und</strong>heitsbezogene <strong>Arbeit</strong>sanalysen, basierend auf vorhandenen Daten wie z.B. aus der <strong>Arbeit</strong>splatz-Evaluierung<br />

<strong>und</strong> nach Checklisten-Bewertungen von <strong>Arbeit</strong>stätigkeiten, nach Kriterien der <strong>Arbeit</strong>sbewältigung<br />

in Zusammenarbeit mit den Beschäftigten stellen die betriebliche Planungsgr<strong>und</strong>lage dar.<br />

4: Die Ergebnisse der <strong>Arbeit</strong>sanalysen werden mittels Symbolen für <strong>Arbeit</strong>splatz-Typen in einer <strong>Arbeit</strong>slandkarte<br />

verdeutlicht. Es besteht die Möglichkeit, hier bisherige Berufsverläufe der Beschäftigten abzubilden.<br />

5: Die <strong>Arbeit</strong>slandkarte beraten sowohl der Kernlenkungskreis wie auch die Beschäftigten-VertreterInnen<br />

aller <strong>Arbeit</strong>sbereiche im Rahmen partizipativer MitarbeiterInnen-Workshops. Dort entstehen die denkbaren,<br />

nach betrieblicher Möglichkeit umsetzbaren, horizontalen Karrierepfade für die <strong>Arbeit</strong>splatzinhaberInnen.<br />

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