Einige Bemerkungen zur artgerechten Haltung von Hunden
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Gemeinsame Sache<br />
Gemeinsame Sache<br />
anfangs wegen der Wärme möglichst<br />
morgens – gehen wir mit angeleintem<br />
Hund zu einer Wiese, die knöchelhoch<br />
bewachsen ist und auf der wenig Publikumsverkehr,<br />
insbesondere Hundegerenne,<br />
vorherrscht.<br />
Dort suchen wir uns am Wiesenrand<br />
eine Stelle, die so gelegen ist, dass<br />
uns der Wind, streicht er über die Wiese,<br />
ins Gesicht bläst. Wir machen uns<br />
am Wegesrand eine Markierung, die<br />
den Abwurfpunkt und somit auch den<br />
Startpunkt des Hundes für das jeweilige<br />
spätere Absuchen nach den Röhrchen<br />
in der Wiese markiert. Die Abwurfpunkte<br />
sollten einen seitlichen<br />
Abstand <strong>von</strong> etwa 10 Metern haben.<br />
Danach werfen wir erst einmal drei<br />
mit Futter bestückte grüne Röhrchen<br />
<strong>von</strong> den entsprechenden Startpunkten<br />
etwa 3 bis 4 Meter weit gegen den Wind<br />
in die Grünfläche.<br />
Apropos Futter! Ab dieser Phase<br />
der Sucharbeit sollten die Röhrchen<br />
ausschließlich nur noch mit für diese<br />
Art der Sucharbeit ausschließlich<br />
vorbehaltenen, vom Hund besonders<br />
geschätzten, Leckerchen bestückt<br />
werden. Hierzu eigenen sich Stückchen<br />
<strong>von</strong> dünnen Brühwürstchen.<br />
Aber noch deutlich besser ist hier<br />
die Anwendung einer Trainings- und<br />
Fährtenwurst in Form <strong>von</strong> geschnittenen<br />
Stiften.<br />
Da solches Futter einen hohen Anteil<br />
an Blut und Schwarten enthält, kommt<br />
es einem Stück gerissener Beute in Geruch<br />
und Geschmack deutlich näher als<br />
fast alle andere Arten <strong>von</strong> Leckerchen.<br />
Nach dem Positionieren der Röhrchen in<br />
der Wiese machen wir mit dem Hund einen<br />
Spaziergang. Nach etwa einer halben<br />
Stunde kehren wir zu den Startmarkierungen<br />
<strong>zur</strong>ück. Nun folgt das gleiche<br />
Spiel wie es im häuslichen Bereich oft geübt<br />
wurde: Wir bringen den Hund an der<br />
ersten Startmarkierung in Richtung des<br />
geworfenen Röhrchens ins Sitz. Dann erfolgt<br />
das Kommando »Such«. Da der Wind<br />
über das in der Wiese platzierte Röhrchen<br />
auf den Hund zuweht, trägt er ihm natürlich<br />
auch den Geruch <strong>von</strong> dem Röhrchen<br />
zu. Dadurch hat der Hund erst einmal keine<br />
großen Probleme, das Teil zu finden<br />
und wenn er die Sache mit dem Apportieren<br />
nicht ganz vergessen hat, bringt er das<br />
Röhrchen auch flott <strong>zur</strong>ück. Anschließend<br />
läuft alles so ab wie vorher geübt.<br />
Noch ein Tipp zum Geruch der Röhrchen:<br />
Wenn man die Dinger mit Futtergeruch<br />
kontaminierten Fingern anfasst, dann riechen<br />
sie auch nach Futter. Der Geruch <strong>von</strong><br />
den Teilen wird durch den Wind auf den<br />
Spazierweg geweht, auf dem sich unsere<br />
Startpunkte befinden. Das wiederum<br />
kann sehr schnell das Interesse <strong>von</strong> anderen,<br />
freilaufenden <strong>Hunden</strong> wecken. Um<br />
ein Wegnehmen der Röhren durch fremde<br />
Hunde möglichst erst gar nicht erst aufkommen<br />
zu lassen, muss man beim Hantieren<br />
mit den Röhrchen, wenn sie mit Leckerchen<br />
befüllt werden, etwas pingelig<br />
vorgehen. Das heisst: Die Hand, die<br />
die Röhrchen füllt, darf auf keinen Fall die<br />
Röhrchen berühren. Darüber hinaus ist es<br />
ziemlich kontraproduktiv die Futterröhren<br />
in eine Jackentasche zu stecken, in der<br />
vorher lose einige Leckerchen lagen. Desweiteren<br />
sollte man die Röhrchen regelmäßig<br />
in einen 30° C Waschgang <strong>zur</strong> Wäsche<br />
in die Waschmaschine stopfen. Das<br />
dekontaminiert die Röhren <strong>von</strong> Futtergerüchen.<br />
Am besten packt man die Teile nach<br />
dem Befüllen in einen Gefrierbeutel und<br />
schützt sie so möglichst sicher vor neuen<br />
Fremdgerüchen.<br />
Warum soll denn dann gerade diese Vitamindingensröhren<br />
verwenden?<br />
Da die Stopfen dieser Röhrchen mehre Lamellen<br />
haben verschliessen sie die Röhren<br />
luft- und somit futtergeruchsdicht! Vor<br />
dem Auslegen – ins Geländewerfen – reibt<br />
man sie zwischen den Händen. Man kann<br />
die Röhrchen außerdem vor dem Platzieren<br />
im Gelände auch noch anspucken und<br />
die Spucke auf ihnen verreiben. Damit<br />
nehmen sie menschlichen Geruch an. Der<br />
interessiert aber in der Regel andere Hunde<br />
nicht so besonders.<br />
Nun erfolgt der nächste Ansatz zum Suchen.<br />
Auch hier gilt: den Hund möglichst<br />
machen lassen. Bewältigt der Hund nun sicher<br />
über die nächsten Tage das Such-und<br />
Apportiergeschehen, wirft man die Röhren<br />
<strong>von</strong> Mal zu Mal etwas weiter in die Wiese.<br />
Das Absuchen sollte möglichst immer bei<br />
Gegenwind geschehen. Wenn der Wind es<br />
zulässt, kann man diese Übung mit dem<br />
Hund täglich durchführen. Sitzt auch dieses<br />
Übungsgeschehen sicher, verlängert<br />
man die Liegezeiten der Gegenstände <strong>von</strong><br />
Mal zu Mal. Parallel dazu kann man den<br />
Hunde auch auf einer umgebrochenen,<br />
nicht eingesäten Ackerfläche arbeiten lassen.<br />
Des Weiteren wird allmählich die Zahl<br />
der Röhrchen <strong>von</strong> Übungstag zu Übungstag<br />
<strong>von</strong> drei auf fünf erweitert.<br />
Wichtig ist nur, dass die gleichen Rahmenbedingungen<br />
wie auf den Grünflächen,<br />
als da wären der Abstand der geworfenen<br />
Röhrchen zum Startpunkt, sowie<br />
die gleichen Liegezeiten und natürlich<br />
die gleiche Windrichtung, vorherrschen.<br />
Das auf einem braunen Untergrund braune<br />
Röhren verwendet werden, versteht<br />
sich wohl <strong>von</strong> selbst.<br />
Wenn unser immer besser werdender<br />
Spürhund das bisher beschriebene<br />
Pro-gramm voll im Griff hat, erfolgt<br />
ein nächster Schritt. Der entscheidende<br />
und ziemlich einschneidende Unterschied<br />
zu den vorherigen Rahmenbedingungen<br />
ist nun die geänderte Windrichtung<br />
während des Absuchens. Hatte der<br />
Hund bisher gegen den Wind seine Beute<br />
aufgespürt, das heisst, der Geruch<br />
der Röhrchen wurde ihm zugetragen,<br />
so muss er das nun mit Rückenwind suchen.<br />
Hier ist nix mehr mit dem Zutragen<br />
des Beutegeruchs. Dieser Umstand fordert<br />
nun vom Hund ein wesentlich härteres<br />
Arbeiten in der Suche und somit ein<br />
wesentlich stärkeres Engagement bzw.<br />
einen sehr entschiedenen Willen, um die<br />
Beute zu finden. Bei den ersten Fährten<br />
unter Rückenwind sollten die Röhren<br />
nicht sehr weit vom Startpunkt positioniert<br />
und die Liegezeit deutlich verkürzt<br />
werden. Auch sollte man ihn erst einmal<br />
wieder nur nach drei Teilen suchen lassen.<br />
Tut sich der Hund im Rahmen dieser<br />
neuen Bedingungen schwer, so lässt<br />
man ihn pro Übungstag erst einmal nur<br />
eine Röhre suchen. Und bitte: Wenn der<br />
Eleve in der ersten Zeit in dieser neuen<br />
Situation deutlich »watt länger« braucht,<br />
um das Dingen zu finden – habt Geduld!<br />
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