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Intelligente Verkehrssysteme und Services plus

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www.IV2S<strong>plus</strong>.at<br />

<strong>Intelligente</strong> <strong>Verkehrssysteme</strong> <strong>und</strong> <strong>Services</strong> <strong>plus</strong><br />

Das österreichische Strategieprogramm<br />

zur Förderung von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

im Bereich Mobilitäts- <strong>und</strong> Verkehrstechnologien<br />

2007-2012


IMPRESSUM<br />

Eigentümer, Herausgeber <strong>und</strong> Medieninhaber<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie – BMVIT<br />

A-1010 Wien, Renngasse 5<br />

Für den Inhalt verantwortlich:<br />

Abteilung Mobilitäts- <strong>und</strong> Verkehrstechnologien<br />

Leitung: Mag. a Evelinde Grassegger<br />

Leitung-Stv.: Dr. Andreas Dorda<br />

Redaktion: DI(FH) Andreas Blust<br />

Produktion: Projektfabrik Waldhör KEG<br />

A-1180 Wien, Währinger Straße 121/3<br />

Fotos <strong>und</strong> Abbildungen: Projektpartner des bmvit, Österreichische B<strong>und</strong>esbahnen,<br />

www.hfpeurope.org, General Motors, Andreas Blust, Projektfabrik Waldhör KEG<br />

2 IV2S<strong>plus</strong>


IV2S<strong>plus</strong> 2007-2012<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

VORWORT ........................................................................................................................................................5<br />

IV2S<strong>plus</strong><br />

<strong>Intelligente</strong> <strong>Verkehrssysteme</strong> <strong>und</strong> <strong>Services</strong> <strong>plus</strong> ...........................................................................................6<br />

A3<strong>plus</strong><br />

Alternative Antriebssysteme <strong>und</strong> Treibstoffe...............................................................................................10<br />

I2V<br />

Intermodalität <strong>und</strong> Interoperabilität von <strong>Verkehrssysteme</strong>n ........................................................................12<br />

ways2go<br />

Technologien für sich wandelnde Mobilitätsbedürfnisse .............................................................................14<br />

IMPULS<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung für Innovationen im Verkehr......................................................................................16<br />

IV2S<strong>plus</strong><br />

Die Programmlinien im Innovationszyklus ...................................................................................................19<br />

PROGRAMMUMSETZUNG................................................................................................................................20<br />

KONTAKTE & INFORMATION............................................................................................................................23<br />

IV2S<strong>plus</strong> 3


4 IV2S<strong>plus</strong>


VORWORT<br />

Gesellschaftliche <strong>und</strong> wirtschaftliche Entwicklungen stellen immer komplexere Anforderungen<br />

an das Verkehrssystem <strong>und</strong> seine Leitungsfähigkeit. Insbesondere die Herausforderungen des<br />

Klimawandels, aber auch der soziodemografische Wandel <strong>und</strong> geänderte sozioökonomische<br />

Rahmenbedingungen erfordern neue Lösungsansätze in der Verkehrspolitik, um das für die<br />

nächsten Jahrzehnte prognostizierte Verkehrswachstum <strong>und</strong> seine negativen Folgen sozial <strong>und</strong><br />

ökologisch zu bewältigen. Im Sinne eines integrierten Ansatzes muss die Verkehrspolitik ein<br />

Bündel an verschiedensten, europäisch abgestimmten Instrumenten dafür einsetzen. Dies inkludiert<br />

sowohl infrastrukturelle, ordnungspolitische sowie ökonomisch <strong>und</strong> fiskalische Maßnahmen,<br />

um den Verkehr in Zukunft ökologischer, effizienter, sicherer <strong>und</strong> sozial nachhaltiger abzuwickeln.<br />

Vor allem eine Steigerung der Attraktivität umweltverträglicher Verkehrsträger wie<br />

Bahn, Schiff oder Öffentlicher Verkehr <strong>und</strong> deren Integration in städtische, regionale <strong>und</strong> überregionale<br />

Logistik- <strong>und</strong> Transportketten sind mitentscheidend für die Erreichung verkehrs- <strong>und</strong><br />

klimapolitischer Ziele.<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, als Bestandteil einer modernen Verkehrspolitik, besitzen ein hohes<br />

Lösungspotential für die aktuellen <strong>und</strong> zukünftigen Herausforderungen. Technische Innovationen<br />

am Fahrzeug, abgasarme <strong>und</strong> energieeffiziente Antriebskonzepte, alternative Verbrennungskonzepte<br />

<strong>und</strong> Treibstoffe, oder als Langfristziel verbrennungslose Antriebssysteme wie die Brennstoffzelle,<br />

können einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Treibhausgasemissionen leisten<br />

<strong>und</strong> der Automobilzulieferindustrie, einer Schlüsselbranche in Österreich, neue Innovationschancen<br />

eröffnen. Aber auch die Anwendung neuer Informations- <strong>und</strong> Kommunikationstechnologien<br />

sowie innovativer Telematiklösungen unterstützen die Intermodalität <strong>und</strong> Interoperabilität<br />

von <strong>Verkehrssysteme</strong>n <strong>und</strong> ermöglichen umweltverträglichere Verkehrslösungen<br />

<strong>und</strong> -angebote.<br />

Die österreichische Verkehrstechnikindustrie, die sich in den letzten Jahren von einer low-tech<br />

zunehmend zu einer medium- <strong>und</strong> high-tech Industrie mit Forschungsraten bis zu 12 %<br />

entwickelt hat, kann damit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der verkehrspolitischen Ziele<br />

leisten <strong>und</strong> insgesamt ihre technologische Kompetenz <strong>und</strong> internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

ausbauen. Deshalb unterstützt das bmvit seit mehren Jahren durch gezielte FTE-Programme im<br />

Verkehr die österreichsche Wirtschaft <strong>und</strong> nutzt systematisch die Synergien aus diesen beiden<br />

Kompetenzbereichen.<br />

Mit dem neuen FTE-Programm IV2S<strong>plus</strong>, dem Nachfolgerprogramm des sehr erfolgreichen<br />

Forschungsschwerpunktes der letzten 5 Jahre, werden neue thematische Akzente für technologische<br />

<strong>und</strong> verkehrliche Herausforderungen definiert. Damit setzen wir weitere Impulse, um die<br />

derzeitige positive Entwicklung in Österreich auch in Zukunft weiter voranzutreiben <strong>und</strong> den<br />

Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken.<br />

Werner Faymann<br />

B<strong>und</strong>esminister für Verkehr,<br />

Innovation <strong>und</strong> Technologie<br />

Christa Kranzl<br />

Staatssekretärin für Infrastruktur, Technologie <strong>und</strong><br />

außeruniversitäre Forschung im B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie<br />

IV2S<strong>plus</strong> 5


STRATEGIEPROGRAMM MOBILITÄTS- UND VERKEHRSTECHNOLOGIEN FÜR ÖSTERREICH<br />

Das österreichische Strategieprogramm<br />

zur Förderung von Forschung<br />

<strong>und</strong> Entwicklung im Bereich der Mobilitäts-<br />

<strong>und</strong> Verkehrstechnologien.<br />

Ziel ist die Unterstützung eines effizienten,<br />

sicheren, umwelt- <strong>und</strong> sozialverträglichen<br />

Verkehrssystems sowie<br />

Sicherung <strong>und</strong> Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit<br />

des österreichischen<br />

Verkehrssektors.<br />

6 IV2S<strong>plus</strong><br />

INTELLIGENTE VERKEHRSSYSTEME UND<br />

SERVICES PLUS<br />

IV2S<strong>plus</strong> – „<strong>Intelligente</strong> <strong>Verkehrssysteme</strong> <strong>und</strong> <strong>Services</strong> <strong>plus</strong>“ steht in Kontinuität zum<br />

erfolgreichen Vorgängerprogramm IV2S (2002 - 2006), geht aber in wesentlichen<br />

Aspekten über letzteres hinaus <strong>und</strong> setzt neue inhaltliche Akzente <strong>und</strong> Schwerpunkte.<br />

Das Programm fokussiert den Ausbau der Exzellenz von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

durch eine stärkere internationale Einbettung der erfolgreich etablierten nationalen<br />

F&E-Kompetenzen mit dem Ziel einer verstärkten Integration dieser Kompetenzen<br />

in internationale industrielle Wertschöpfungsketten. Österreich soll damit auch<br />

einen maßgeblichen Beitrag zur Entwicklung künftiger Verkehrs- <strong>und</strong> Mobilitätslösungen<br />

auf europäischer Ebene leisten.<br />

Gesellschaftliche, wirtschaftliche <strong>und</strong> technologische Entwicklungen stellen immer<br />

komplexere Anforderungen an das Verkehrssystem <strong>und</strong> seine Leistungsfähigkeit.<br />

Neue Technologien <strong>und</strong> Innovationen können einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung<br />

einer zukunftsfähigen intelligenten Mobilität <strong>und</strong> intelligenten <strong>Verkehrssysteme</strong>n<br />

leisten <strong>und</strong> eröffnen dem Verkehrstechniksektor neue wirtschaftliche Chancen.<br />

Die Wirtschaft profitiert nicht nur von einem effizienten Verkehrssystem, sondern<br />

auch von der Markteinführung <strong>und</strong> Verbreitung neuer Produkte <strong>und</strong> Dienstleistungen.<br />

Verkehrstechnologien leisten daher einen essentiellen Beitrag zur Verbesserung der<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Standortsicherung.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des starken Verkehrszuwachses – Prognosen bis 2020 sprechen insbesondere<br />

im Güterverkehr von einem Zuwachs von 30%, im Personenverkehr von 20% –<br />

<strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der besonders aktuellen verkehrs- <strong>und</strong> umweltpolitischen Herausforderungen<br />

(z.B. der Klimaschutzziele) wurde im 7. Europäischen Rahmenprogramm für<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung (2007-2013) der Verkehrsbereich als ein strategischer<br />

Forschungsschwerpunkt mit einem deutlich erhöhten Forschungsbudget definiert.<br />

„Damit soll auch die Entwicklung einer in Europa bedeutenden Verkehrstechnikindustrie<br />

zu einer Hochtechnologiebranche gezielt unterstützt werden <strong>und</strong> durch<br />

technische Innovationen im Verkehr ein direkter Beitrag zur europäischen Wettbewerbsfähigkeit<br />

sowie zu Zielen im Umwelt- <strong>und</strong> Sozialbereich geleistet werden.“<br />

(Europäische Kommission, Zwischenbilanz Weißbuch Verkehr)


RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Für die Entwicklung von IV2S<strong>plus</strong> wurden folgende Rahmenbedingungen<br />

einbezogen:<br />

> Das seitens der Europäischen Kommission definierte Leitbild<br />

Ko-Modalität aus der Zwischenbilanz des Weißbuchs zur<br />

Europäischen Verkehrspolitik, welches die Optimierung jedes<br />

einzelnen Verkehrsträgers sowohl im getrennten (mono-modalen)<br />

als auch im multimodalen Einsatz verfolgt. Der bereits eingeschlagene<br />

Weg Österreichs der Verkehrsverlagerung <strong>und</strong><br />

verstärkten Integration der umweltfre<strong>und</strong>licheren Verkehrsträger<br />

Bahn, Binnenschiff <strong>und</strong> Öffentlicher Verkehr in Transport-/<br />

Wegeketten soll dabei besonders unterstützt werden.<br />

> Verbindliche Klimaschutzziele sowie weitere drängende<br />

gesellschafts- <strong>und</strong> umweltpolitische Probleme, wie z.B. die<br />

bedrohte Energieversorgungssicherheit erfordern, dass der<br />

Verkehr in Zukunft nicht nur umweltfre<strong>und</strong>licher, sondern auch<br />

wesentlich energieeffizienter werden muss. Der sich abzeichnende<br />

technologische Wandel <strong>und</strong> die sich gegenwärtig<br />

bereits verändernden Rahmenbedingungen wie neue Emissionsgrenzwerte,<br />

Mindestanteil an Alternativtreibstoffen <strong>und</strong><br />

verschärfte EU-Vorgaben für CO2-Emissionen (120 g CO2/km)<br />

stellen den Verkehrssektor vor große technische Herausforderungen.<br />

> Der sich zudem derzeit bereits abzeichnende gesellschaftliche<br />

Wandel (z.B. eine massive Veränderung der Altersstruktur)<br />

sowie eine Veränderung der Raumstrukturen führen zu sich<br />

wandelnden Verkehrs- <strong>und</strong> Mobilitätsanforderungen, die bei<br />

der Gestaltung eines barrierefreien, sicheren <strong>und</strong> für alle<br />

verfügbaren Gesamtverkehrssystems rechtzeitig berücksichtigt<br />

<strong>und</strong> durch den Einsatz neuer Technologien flankiert werden<br />

müssen.<br />

> Die Verkehrstechnikbranche entwickelte sich bereits in den<br />

letzten Jahren von einem low-tech- zu einem zunehmend hightech<br />

orientierten Industriesektor mit einer überdurchschnittlich<br />

hohen Forschungsquote. Diesen Strukturwandel gilt es weiter<br />

zu unterstützen <strong>und</strong> Unternehmen in ihrer Innovations- <strong>und</strong><br />

Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.<br />

> Aufgr<strong>und</strong> der Komplexität <strong>und</strong> Langfristigkeit zahlreicher<br />

Problemstellungen im Verkehrssektor ist die Durchführung von<br />

Forschungsprojekten mit vielfältigen wirtschaftlichen Risiken<br />

verb<strong>und</strong>en, die mit öffentlicher Förderung gemindert werden<br />

können.<br />

> Die Verkehrstechnikbranche hat sich in den letzten Jahren<br />

immer mehr internationalisiert. Die Hersteller von Endprodukten,<br />

als auch die Zulieferer sind weltweit inzwischen verteilt<br />

<strong>und</strong> in internationale Wertschöpfungsketten integriert. Bestehende<br />

Wettbewerbsvorteile sollen auf internationaler Ebene<br />

gesichert <strong>und</strong> Kooperationsnetzwerke aufgebaut werden.<br />

Die Entwicklung des Strategieprogramms basiert auf einem<br />

breiten Konsultationsprozess. Mittels Workshops, Erhebungen<br />

<strong>und</strong> Interviews wurden bei Schlüsselakteuren, Verbänden <strong>und</strong><br />

Interessensvertretungen die möglichen Forschungsschwerpunkte<br />

erhoben.<br />

IV2S<strong>plus</strong> 7


STRATEGIEPROGRAMM MOBILITÄTS- UND VERKEHRSTECHNOLOGIEN FÜR ÖSTERREICH<br />

PROGRAMMZIELE<br />

Die strategische Ausrichtung des Programms IV2S<strong>plus</strong> ist<br />

missionsorientiert, indem zentrale gesellschaftliche Herausforderungen<br />

im Verkehrssektor adressiert werden. Dadurch<br />

soll ein nachhaltiger Strukturwandel im Bereich Mobilität <strong>und</strong><br />

Verkehr in Österreich <strong>und</strong> Europa unterstützt <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

die Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit österreichischer<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Dienstleister gesichert <strong>und</strong> ausgebaut werden.<br />

Die Aktivierung von Forschung, Entwicklung <strong>und</strong> Innovation<br />

erfolgt durch thematische Impulssetzungen. Diese<br />

adressieren einerseits jene F&E-Felder, in denen bestehende<br />

Stärken ausgebaut <strong>und</strong> Marktpotentiale erschlossen werden<br />

können. Anderseits werden die Aktivitäten im wesentlichen<br />

auf jene Bereiche konzentriert, in denen mittel- bis langfristige<br />

Entwicklungen von innovativen Technologien <strong>und</strong> Problemlösungen<br />

aufgr<strong>und</strong> der Mechanismen von Markt- oder Systemversagen<br />

nicht oder nur unvollständig vom Markt selbst hervor<br />

gebracht werden.<br />

Unterstützung eines effizienten, sicheren, umwelt- <strong>und</strong><br />

sozialverträglichen Verkehrssystems<br />

> Gezielte Förderimpulse zur Steigerung der Umwelt- <strong>und</strong><br />

Energieeffizienz im Verkehr: Reduktion des Energieverbrauchs,<br />

Nutzung alternativer Energiequellen <strong>und</strong> Antriebssysteme,<br />

Reduktion von verkehrsbedingten Lärm- <strong>und</strong> Schadstoffemissionen.<br />

> Erhöhung der Effizienz des Gesamtverkehrssystems durch<br />

die verstärkte Integration umweltfre<strong>und</strong>licher Verkehrsträger in<br />

Transport- <strong>und</strong> Wegeketten, Verbesserung der Verkehrsorganisation<br />

<strong>und</strong> Reduktion des Gesamtverkehrsaufkommens.<br />

> Berücksichtigung des demographischen Wandels <strong>und</strong> der<br />

sich verändernden Mobilitätsbedürfnisse, Entwicklung sicherer,<br />

barrierefreier <strong>und</strong> für alle zugängliche <strong>Verkehrssysteme</strong> <strong>und</strong><br />

Mobilitätslösungen. Erschließung neuer wissenschaftlich-technischer<br />

Optionen <strong>und</strong> Problemlösungsansätze sowie Anwendungsbereiche<br />

im Verkehrssektor.<br />

8 IV2S<strong>plus</strong><br />

Sicherung <strong>und</strong> Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit des<br />

österreichischen Verkehrssektors<br />

> Aufbau <strong>und</strong> Ausbau von Themenführerschaft in innovativen<br />

Industriesegmenten im Verkehrssektor <strong>und</strong> in ausgewählten<br />

Technologiefeldern.Unterstützung beim Erreichen eines zeitlichen<br />

Vorsprungs im Hinblick auf mögliche Technologiesprünge<br />

<strong>und</strong> der Umsetzung zukunftsweisender Systeminnovationen.<br />

> Forcierung der inter- <strong>und</strong> transdisziplinären Kooperation<br />

zwischen Wirtschaft <strong>und</strong> Wissenschaft. Besonders fokussiert<br />

werden soll die Einbindung von KMUs sowie die Stärkung ihrer<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> die Erreichung kritischer Massen in spezifischen<br />

F&E-Feldern. Darüber hinaus soll vor allem die Nutzereinbindung<br />

(z.B. Bedarfsträger) – d.h. die Zusammenarbeit<br />

zwischen Forschenden <strong>und</strong> Anwendern – verstärkt werden,<br />

um einen unmittelbaren Transfer von Forschungsergebnissen<br />

in die Praxis zu erreichen.<br />

> Ausbau der Exzellenz in Forschung <strong>und</strong> Entwicklung durch<br />

eine noch stärkere internationale Einbettung erfolgreicher<br />

nationaler F&E-Kompetenzen mit dem Ziel einer verstärkten<br />

Integration in internationale Forschungskooperationen <strong>und</strong><br />

Einbindung in industrielle Wertschöpfungsketten. Geleistet<br />

werden soll ein maßgeblicher Beitrag zur Entwicklung<br />

zukunftsweisender Verkehrs- <strong>und</strong> Mobilitätslösungen auf<br />

europäischer Ebene.<br />

IV2SPLUS IM EUROPÄISCHEN FORSCHUNGSRAUM<br />

Der Europäische Rat von Lissabon hat im März 2000 die<br />

Schaffung eines Europäischen Forschungsraums (EFR) als Ziel<br />

festgeschrieben. Geschaffen werden soll ein „europäischer<br />

Binnenmarkt” für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung. Dafür ist eine<br />

effektive europaweite Koordinierung einzelstaatlicher <strong>und</strong><br />

regionaler Forschungstätigkeiten, -programme <strong>und</strong> -strategien<br />

sowie eine Abstimmung mit gesamteuropäischen Initiativen<br />

erforderlich. Das bmvit strebt mit dem Förderprogramm<br />

IV2S<strong>plus</strong> bilaterale <strong>und</strong> multilaterale Programmkooperationen<br />

mit europäischen Mitgliedsstaaten an, insbesondere auch mit<br />

den Ländern Mittel- <strong>und</strong> Südosteuropas. Unterstützt wird diese<br />

Abstimmung <strong>und</strong> Zusammenarbeit nationaler F&E-Programme<br />

durch die ERA-NET TRANSPORT (ENT) Initiative, an welcher<br />

das bmvit aktiv beteiligt ist.<br />

ENT ist ein Netzwerk europäischer Programmverantwortlicher<br />

mit dem Ziel, nationale Forschungsprogramme im Bereich<br />

Verkehr <strong>und</strong> Verkehrstechnologien inhaltlich <strong>und</strong> strukturell zu<br />

koordinieren. Ergänzend zum EU-Forschungsrahmenprogramm<br />

werden damit zeitlich, inhaltlich <strong>und</strong> strukturell komplementäre<br />

multilaterale Forschungsförderprogramme angeboten, welche<br />

auch für österreichische Akteure neue Möglichkeiten der<br />

Forschungskooperation eröffnen können.


PROGRAMMLINIEN<br />

Das Strategieprogramm IV2S<strong>plus</strong> besteht aus vier Programmlinien. Die zwei Programmlinien<br />

A3<strong>plus</strong> <strong>und</strong> I2V stellen dabei die Hauptlinien im Sinne von thematischen Impulsprogrammen dar.<br />

Die beiden Aktionslinien ways2go <strong>und</strong> IMPULS stellen ergänzende Programmlinien dar, in deren<br />

Rahmen insbesondere mittel- bis langfristige technologische <strong>und</strong> gesellschaftliche Trends aufgenommen<br />

werden. Beide Aktionslinien werden systematisch zu Impulsprogrammen entwickelt.<br />

IMPULSPROGRAMM<br />

Alternative<br />

Antriebssysteme<br />

<strong>und</strong> Treibstoffe<br />

PROGRAMMLINIEN<br />

IMPULSPROGRAMM<br />

Intermodalität <strong>und</strong><br />

Interoperabilität von<br />

<strong>Verkehrssysteme</strong>n<br />

STRATEGIEPROGRAMM<br />

INTELLIGENTE VERKEHRSSYSTEME UND SERVICES PLUS<br />

2007 – 2012<br />

AKTIONSLINIE<br />

Technologien für sich<br />

wandelnde<br />

Mobilitätsbedürfnisse<br />

European Research Area Network - ERA-NET TRANSPORT<br />

AKTIONSLINIE<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

für Innovationen<br />

im Verkehr<br />

IV2S<strong>plus</strong> 9


PROGRAMMLINIE A3<strong>plus</strong><br />

Das österreichische Impulsprogramm<br />

A3<strong>plus</strong> möchte den Verkehr der<br />

Zukunft durch Förderung von<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung im<br />

Bereich innovativer Antriebstechnologien<br />

<strong>und</strong> alternativer Kraftstoffe<br />

wesentlich energieeffizienter <strong>und</strong><br />

umweltfre<strong>und</strong>licher machen.<br />

Bahnbrechende Schlüsselinnovationen<br />

sollen Technologiesprünge initiieren,<br />

die für die Oberflächenverkehre<br />

völlig neue Antriebskonzepte mit<br />

bisher unerreichten Verbrauchs- <strong>und</strong><br />

Emissionswerten ermöglichen.<br />

10 IV2S<strong>plus</strong><br />

ALTERNATIVE ANTRIEBSSYSTEME UND<br />

TREIBSTOFFE<br />

Der Verkehr der Zukunft muss nicht nur umweltfre<strong>und</strong>licher, sondern auch wesentlich<br />

energieeffizienter sein. Bio-Treibstoffe <strong>und</strong> Erdgas werden in gasförmiger, flüssiger<br />

oder verflüssigter Form zunehmend Marktanteile gewinnen. Dies erfordert neue<br />

Antriebskonzepte, die bisher unerreichte Verbrauchs- <strong>und</strong> Emissionswerte aufweisen<br />

müssen. Alternative Verbrennungskonzepte <strong>und</strong> Treibstoffe werden schrittweise die<br />

derzeitigen Kombinationen aus Otto- bzw. Dieselmotor <strong>und</strong> den etablierten Benzinbzw.<br />

Dieseltreibstoffen ersetzen. Die Erfolge der Hybridfahrzeuge in der jüngeren<br />

Vergangenheit werden die Entwicklung von Antriebsaggregaten mit Kombinationen<br />

von mehreren Energiewandlern <strong>und</strong> -speichern stark beflügeln. Längerfristig werden<br />

verbrennungslose Antriebe wie Elektromotoren <strong>und</strong> Brennstoffzellen noch stärkere<br />

Reduktionen von Energieverbrauch, Schadstoff- <strong>und</strong> Lärmemissionen erzielen. Die<br />

dafür notwendige Umstellung des gesamten Antriebsstrangs auf elektrische Komponenten<br />

(die sich bei Hybridfahrzeugen bereits abzeichnet) wird durch deutliche Fortschritte<br />

in der Batterietechnologie möglich. Eine nachhaltige Wasserstoffgewinnung<br />

soll künftig – so die Szenarien der Automobilindustrie – aus Methan aus der Biomasseverwertung<br />

oder durch Elektrolyse von Wasser mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen<br />

realisiert werden. Bis es so weit ist, sind aber noch eine Reihe technologischer<br />

Hürden zu überwinden. Deshalb fokussiert die Programmlinie A3<strong>plus</strong> den<br />

Bereich Alternative Antriebssysteme <strong>und</strong> Treibstoffe. Adressiert werden über den<br />

Automobilsektor hinaus auch alternative Antriebssysteme für den Schienenverkehr<br />

<strong>und</strong> die Schifffahrt.<br />

Mit der Programmlinie A3<strong>plus</strong> sollen kooperative Forschungsvorhaben zwischen<br />

industrieller, universitärer <strong>und</strong> außeruniversitärer Forschung über den gesamten F&E-<br />

Zyklus hinweg unterstützt werden, um die Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

der österreichischen Industrie im Bereich der Antriebstechnologien zu stärken.<br />

Darüber hinaus soll durch die Förderung technologischer Problemlösungen ein<br />

Beitrag geleistet werden, die soziale <strong>und</strong> ökologische Verträglichkeit der Oberflächenverkehre<br />

zu erhöhen. Ein verkehrsträgerübergreifender Technologie- <strong>und</strong> Wissenstransfer<br />

soll den Aufbau interdisziplinären Know-hows im Bereich alternativer<br />

Antriebstechnologien in Österreich stärken. In Ergänzung zu den Europäischen<br />

Forschungsprogrammen <strong>und</strong> im Einklang mit der Verkehrs- <strong>und</strong> Energiepolitik der<br />

Europäischen Kommission sollen Systemlösungen <strong>und</strong> echte Technologiesprünge in<br />

der österreichischen Motoren- <strong>und</strong> Zulieferindustrie gefördert werden. Dies trägt<br />

auch zur Erfüllung der Zielvorgaben der österreichischen B<strong>und</strong>esregierung hinsichtlich<br />

des künftigen Einsatzes alternativer Kraftstoffe <strong>und</strong> Antriebssysteme im<br />

Verkehrssektor bei.<br />

Ausschreibungen zur Förderung von Forschungsprojekten sollen über den Zeitraum<br />

des Programms IV2S<strong>plus</strong> jährlich stattfinden. Zusätzlich soll in strategischen Leitprojekten<br />

die Demonstration <strong>und</strong> Umsetzung größerer Vorhaben im Bereich alternativer<br />

Antriebe <strong>und</strong> Treibstoffe – samt der dafür notwendigen Infrastruktureinrichtungen –<br />

unter Einbindung von Entwicklern, Produzenten, späteren Betreibern <strong>und</strong> künftigen<br />

Nutzern gefördert werden.<br />

www.A3<strong>plus</strong>.at


SCHWERPUNKTE<br />

Alternativantriebsysteme <strong>und</strong> deren Komponenten<br />

> Umfang: Antriebsaggregate/-stränge für Straßen-, Schienenverkehr<br />

u. Schifffahrt inkl. deren elektronischer Steuerung<br />

> Beispiele: hochspezialisierte monovalente bzw. hochflexible<br />

multivalente Verbrennungsmotoren mit alternativen Verbrennungsverfahren<br />

<strong>und</strong> Treibstoffen oder in innovativen Hybridlösungen,<br />

Elektromotoren, Brennstoffzellen<br />

> Zielsetzungen: Steigerung von Wirkungsgrad/Energieeffizienz<br />

(inkl. Energierekuperation), Reduktion von Energieverbrauch/Emissionen<br />

Alternative Treibstoffe<br />

> Umfang: flüssige <strong>und</strong> gasförmige (Bio-)Treibstoffe bzw.<br />

Treibstoffkombinationen<br />

> Beispiele: Wasserstoff, Methan, (M)Ethanol, DME, synthetische<br />

Kraftstoffe<br />

> Zielsetzungen: hohe Energiedichte, Nachhaltigkeit /Energieeffizienz<br />

der Produktion, Versorgungssicherheit, Umweltverträglichkeit,<br />

Kompatibilität mit bestehenden Distributions-<br />

Infrastrukturen<br />

Innovative Speicherkonzepte<br />

> Umfang: Tanks für Flüssigkeiten <strong>und</strong> Gase, Elektro-Speicher<br />

> Beispiele: Hochdruckspeicher, Cryotanks, Metallhydride,<br />

ionische Flüssigkeiten, Akkumulatoren, Hochleistungskondensatoren<br />

> Zielsetzungen: hohe spezifische Speicherdichte, geringe<br />

Speicher-/Umwandlungsverluste, prompte Energieaufnahmefähigkeit<br />

<strong>und</strong> -bereitstellung, Sicherheit<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Förderung erforderlicher Versorgungsinfrastrukturen<br />

für Betankung <strong>und</strong> Betrieb alternativer<br />

Antriebssysteme<br />

> Beispiele: Wasserstoff-, Bio-, Erd-, Gastankstellen, Verteilungsnetze,<br />

Vor-Ort-Synthese<br />

> Zielsetzungen: Erschließungskosten, Nutzbarkeit von<br />

existierenden Distributionsnetzen, flexible Nutzung für<br />

verschiedene Alternativ-Energieträger, Sicherheit, Kosteneffizienz<br />

im Betrieb<br />

Konzepte zur Einbettung alternativer Antriebe ins Gesamtfahrzeug-Design<br />

> Umfang: Optimierung der räumlichen Anordnung von<br />

alternativen Antriebssystemen<br />

> Zielsetzungen: Reduktion von Gewicht/Volumen/Energieverbrauch<br />

durch Abstimmung von Antrieb, Karosserie <strong>und</strong><br />

anderen Komponenten, (Voll-)Hybridisierungskonzepte, Steigerung<br />

der Gesamtfahrzeug-Effizienz (Energiemanagement/<br />

Emissionen), Sicherheits- <strong>und</strong> Komfortstandards<br />

IV2S<strong>plus</strong> 11


PROGRAMMLINIE I2V<br />

Das österreichische Impulsprogramm<br />

zur Förderung von kooperativen<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekten<br />

im Bereich Intermodalität <strong>und</strong><br />

Interoperabilität von <strong>Verkehrssysteme</strong>n.<br />

Ziel ist die Erhöhung der Effizienz des<br />

Gesamtverkehrssystems durch eine<br />

Verbesserung des reibungslosen<br />

Zusammenwirkens verschiedener<br />

Verkehrsträger, die verstärkte Einbindung<br />

umweltverträglicherer Vekehrsträger<br />

<strong>und</strong> die effizientere Nutzung<br />

der vorhandenen Infrastruktur.<br />

Entwickelt <strong>und</strong> erprobt werden<br />

sollen neue Technologien <strong>und</strong> innovative<br />

Systemlösungen sowohl für<br />

den Güter- als auch den Personenverkehr.<br />

12 IV2S<strong>plus</strong><br />

INTERMODALITÄT UND INTEROPERABILITÄT VON<br />

VERKEHRSSYSTEMEN<br />

Das prognostizierte Verkehrswachstum stellt das Gesamtsystem Verkehr vor große<br />

Herausforderungen. Die Themen Intermodalität/Ko-Modalität <strong>und</strong> Interoperabilität<br />

von <strong>Verkehrssysteme</strong>n stehen daher derzeit ganz oben auf den Agenden der nationalen<br />

<strong>und</strong> internationalen Verkehrspolitik. Im europäischen Weißbuch Verkehr <strong>und</strong><br />

dessen Interimsevaluierung wird die Bedeutung innovativer intermodaler Transportnetzwerke<br />

sowie die dafür erforderlichen interoperablen <strong>Verkehrssysteme</strong> unterstrichen.<br />

Im 7. Forschungsrahmenprogramm wird der Ansatz verfolgt, Innovationsaktivitäten<br />

im Verkehrssektor mit den politischen Herausforderungen an ein zukunftsfähiges<br />

europäisches Gesamtverkehrssystem zu verknüpfen. Die Schlussfolgerungen des<br />

Europäischen Rates zu einer europäischen Energiestrategie im Verkehrsbereich<br />

verweisen unter anderem auf die Förderung verkehrsträgerübergreifender Maßnahmen<br />

zur optimalen Verknüpfung der einzelnen Verkehrsträger. Praktisch soll das<br />

weitere Verkehrswachstum durch die Schaffung leistungsfähiger europäischer<br />

Verkehrskorridore <strong>und</strong> die vermehrte Nutzung intermodaler Transport- <strong>und</strong> Wegeketten<br />

bewältigt werden. Technologisch erhofft man sich zum Beispiel durch die<br />

Diffusion von RFID <strong>und</strong> anderer Möglichkeiten zur Automatisierung der Güterlogistik<br />

eine ähnliche technische Revolution wie vor 50 Jahren mit der Einführung des<br />

Standard-Containers. Durch die verstärkte Nutzung intermodaler Transport- <strong>und</strong><br />

Wegeketten soll zudem ein wichtiger Beitrag zur Lösung verkehrsbedingter Umweltprobleme<br />

in Europa geleistet werden.<br />

In der Programmlinie I2V steht die Förderung der Umsetzung bereits vorhandener<br />

F&E-Ergebnisse aus dem Vorgängerprogramm IV2S<strong>plus</strong> im Vordergr<strong>und</strong>, insbesondere<br />

die Überführung von Ergebnissen aus bereits erfolgreich durchgeführten Pilotvorhaben<br />

in Leitprojekte <strong>und</strong> damit die Umsetzung in überzeugende Referenzanwendungen.<br />

Gefördert werden sollen aber auch F&E-Projekte, zur Entwicklung neuer<br />

Systemkomponenten sowie nationale <strong>und</strong> internationale Forschungskooperationen,<br />

z.B. im Rahmen von ERA-NET TRANSPORT.<br />

In den letzten Jahren ist eine aktive Forschungs-Community im Bereich Verkehrstelematik<br />

in Österreich entstanden. Darüber hinaus gibt es langjährige Aktivitäten im<br />

kombinierten Verkehr sowie Kompetenzen im Bereich integrierter Transport- <strong>und</strong><br />

Logistiklösungen. Die beteiligten Forschungs-Communities sind aber bislang eher<br />

noch wenig systematisch miteinander vernetzt. Daher ist für die Programmlinie I2V<br />

ein strategisches Ziel die systematische Bündelung einer bislang eher fragmentierten<br />

Forschungs-Community unter der Forschungspriorität Intermodalität <strong>und</strong> Interoperabilität<br />

voranzutreiben.<br />

Ausschreibungen für Forschungsprojekte sollen über den Zeitraum des Programms<br />

jährlich stattfinden. Zusätzlich sollen in Leitprojekten die Demonstration <strong>und</strong> reale<br />

Umsetzung größerer F&E-Vorhaben unter Einbindung von Entwicklern, Produzenten,<br />

Anwendern <strong>und</strong> Betreibern gefördert werden.<br />

www.I2V.at


SCHWERPUNKTE<br />

Intermodalität<br />

> Innovative <strong>und</strong> zukunftsweisende Umschlagtechnologien<br />

> (Weiter-)Entwicklung von Containersystemen <strong>und</strong> Behältern<br />

für den kombinierten <strong>und</strong> intermodalen Verkehr (insbesondere<br />

auch Leichtbauweise)<br />

> Neu- <strong>und</strong> Weiterentwicklung innovativer Transportsysteme<br />

zur Erschließung neuer Märkte <strong>und</strong> zur Attraktivitätssteigerung<br />

im intermodalen Verkehr<br />

> Erhöhung der Konkurrenzfähigkeit umweltverträglicher Verkehrsträger<br />

(z.B. Reduzierung der Lärmemissionen als Voraussetzung<br />

für ein erweitertes Angebot im Nachtverkehr)<br />

Interoperabilität zwischen Verkehrsträgern <strong>und</strong> zwischen<br />

<strong>Verkehrssysteme</strong>n<br />

> Weiterentwicklung von Anschlusssicherungssystemen<br />

> Weiterentwicklung anwendungsreifer Reiseinformations<strong>und</strong><br />

-auskunftssysteme<br />

> Elektronische Fahrgeldmanagementsysteme (verkehrsanbieterübergreifend)<br />

> Applikation von satellitengestützten Navigationssystemen<br />

im Verkehr (Galileo)<br />

> Verkehrsträgerübergreifendes Verkehrsmanagement <strong>und</strong><br />

Verkehrssteuerung<br />

> Bereitstellung von Reisezeitinformation <strong>und</strong> real-time Abweichungsinformation<br />

aus den Infrastruktursystemen (Verkehrssteuerung,<br />

Verkehrsüberwachung)<br />

Transport- <strong>und</strong> Logistiksysteme<br />

> Intermodale Umschlagterminals <strong>und</strong> Logistikzentren<br />

> Effiziente First-Mile- <strong>und</strong> Last-Mile-Konzepte (Optimierung<br />

des Straßenvor- <strong>und</strong> -nachlaufs im Rahmen des kombinierten<br />

<strong>und</strong> intermodalen Verkehrs)<br />

> Verkehrsträgerübergreifende Güterlogistik<br />

> Integration von Verkehrsinformation in die Logistikplanung<br />

> Steuerung der Logistikkette unter Berücksichtigung der Vermeidung<br />

von Verkehrsspitzen<br />

IV2S<strong>plus</strong> 13


AKTIONSLINIE ways2go<br />

Eine österreichische Aktionslinie mit<br />

dem Ziel der Entwicklung nachhaltiger<br />

Mobilitätslösungen im Kontext<br />

zukünftiger gesellschaftlicher Herausforderungen<br />

durch Forschung <strong>und</strong><br />

neue Technologien. Verfolgt wird ein<br />

langfristig vorausschauender Forschungsansatz<br />

unter Einbeziehung<br />

bewusstseinsbildender Maßnahmen<br />

zur Herbeiführung von Systeminnovationen.<br />

14 IV2S<strong>plus</strong><br />

TECHNOLOGIEN FÜR SICH WANDELNDE<br />

MOBILITÄTSBEDÜRFNISSE<br />

Verkehr <strong>und</strong> Mobilität sind auch in Zukunft eine wesentliche Voraussetzung für eine<br />

funktionierende Gesellschaft. Physische Mobilität kann durch moderne Telekommunikationstechnologie<br />

nur in Teilbereichen substituiert werden. Gleichzeitig werden<br />

Verkehrsbedarf <strong>und</strong> Mobilitätsbedürfnisse auch wesentlich von gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen bestimmt. Gerade durch die Verflechtung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen<br />

mit individuellen Mobilitätswünschen stehen <strong>Verkehrssysteme</strong> der<br />

Zukunft vor großen Herausforderungen.<br />

Die demographische Entwicklung zeigt einen klaren Trend. Im Jahr 2050 wird jede/r<br />

dritte ÖsterreicherIn über 60 Jahre alt sein (22% im Jahr 2005). Viele ältere Personen<br />

werden in Zukunft aufgr<strong>und</strong> der hohen Führerscheinverfügbarkeit auf die Inanspruchnahme<br />

des Privat-PKWs ausgerichtet sein. Gleichzeitig ist aber auch damit zu<br />

rechnen, dass ein wachsender Anteil älterer Personen, beispielsweise aufgr<strong>und</strong> von<br />

Erkrankungen, auf die Bereitstellung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen sein<br />

wird. Derzeit ist das Verkehrssystem im Wesentlichen auf die Ansprüche 30- bis 50-<br />

Jähriger ausgelegt. Es wird künftig verstärkt auf die Bedürfnisse einer zunehmend<br />

alternden Bevölkerung eingegangen werden müssen.<br />

Der Mobilitätsbedarf steigt in allen Bevölkerungsgruppen immer noch an bzw. das<br />

Mobilitätsverhalten zeigt deutliche Veränderungen in seiner räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen<br />

Struktur. Entwicklungstrends, wie flexiblere Lebensformen <strong>und</strong> Arbeitszeiten, eine<br />

hohe PKW-Verfügbarkeit oder die steigende Zahl von Einpersonenhaushalten, beeinflussen<br />

das Mobilitätsverhalten erheblich. Die fortschreitende Ausdehnung der<br />

Städte zu Agglomerationen geht nicht nur mit einer verkehrlichen Überlastung des<br />

Stadtumlandes einher, sondern führt in ländlichen Räumen auch zu Abwanderung<br />

<strong>und</strong> zunehmend auch zur Erosion der Verkehrsinfrastruktur. Der Öffentliche Verkehr<br />

verliert „sichere Fahrgastgruppen“ (schrumpfendes Schülerverkehrssegment) <strong>und</strong><br />

wird immer weniger wirtschaftlich in schmaler werdenden Einzugsbereichen. Eine<br />

nachhaltige öffentliche Mobilitätssicherung mit flexibleren ÖV-Bedienkonzepten wird<br />

zu einem zentralen Zukunftsthema.<br />

Im Kontext dieser gesellschaftlichen Herausforderungen gilt besonderes Augenmerk<br />

den spezifischen Mobilitätsbedürfnissen <strong>und</strong> dem Mobilitätsbedarf bislang benachteiligter<br />

Gruppen im Verkehr. Mobilität darf sich nicht wieder zu einem Privileg bestimmter<br />

Bevölkerungsgruppen entwickeln. Das Konzept einer inklusiven Gesamtverkehrsstrategie,<br />

welches die Ansprüche ganz unterschiedlicher Verkehrsteilnehmer, ältere<br />

Personen, Frauen, Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene, mobilitätseingeschränkte<br />

<strong>und</strong> weniger mobile Personen mit einbezieht, muss in der Gestaltung<br />

eines zukunftsfähigen Verkehrssystems explizit berücksichtigt werden. Dieses Ziel<br />

steht im Einklang mit der Idee einer umfassenden Nutzbarkeit des Gesamtverkehrssystems<br />

für alle.<br />

www.ways2go.at


Die Aktionslinie ways2go legt ihren Schwerpunkt auf den<br />

Personenverkehr. Sie ist darauf ausgerichtet, die Wissensbasis<br />

zu Zukunftsfragen von Mobilität <strong>und</strong> Verkehr zu erweitern <strong>und</strong><br />

einen essentiellen Beitrag zur Entwicklung von nachfragegerechten<br />

<strong>und</strong> zukunftsfähigen <strong>Verkehrssysteme</strong>n <strong>und</strong> Mobilitätslösungen<br />

zu leisten. Aspekte eines inklusiven <strong>und</strong> sozial<br />

nachhaltigen sowie umwelt- <strong>und</strong> energieverantwortlichen<br />

Gesamtverkehrssystems stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Zur Deckung des täglichen Mobilitätsbedarfs müssen in<br />

Zukunft jene Technologien <strong>und</strong> integrativen Problemlösungen<br />

forciert werden, welche besonders auf die Senkung der PKW-<br />

Abhängigkeit ausgerichtet sind. Hierfür ist die Zugänglichkeit,<br />

Verfügbarkeit <strong>und</strong> Nutzbarkeit öffentlicher Verkehrsmittel zu<br />

verbessern. Dafür sind sowohl inkrementelle technologische<br />

Innovationen als auch radikale Innovationen im öffentlichen<br />

Verkehr erforderlich. Österreichische Unternehmen zählen<br />

bereits heute weltweit zu den Marktführern im Bereich öffentlicher<br />

Nah- <strong>und</strong> Regionalverkehrssysteme. Die künftige<br />

Programmlinie ways2go zielt daher im Besonderen auch darauf<br />

ab, die österreichische Position in diesem Feld weiter auszubauen<br />

<strong>und</strong> zukunftsweisende Lösungsbeiträge für den weltweit<br />

steigenden Bedarf an öffentlichen <strong>und</strong> inklusiven – d.h.<br />

allen zur Verfügung stehenden <strong>Verkehrssysteme</strong>n – zu unterstützen.<br />

SCHWERPUNKTE<br />

> Erweiterung der Wissensbasis zum Wandel der Mobilitätsbedürfnisse<br />

<strong>und</strong> des Mobilitätsbedarfs im Kontext gesellschaftlicher<br />

<strong>und</strong> raumstruktureller Veränderungen <strong>und</strong> deren Auswirkungen<br />

auf das Gesamtverkehrssystem<br />

> Schaffung von für alle zugängliche <strong>Verkehrssysteme</strong> zur Sicherung<br />

<strong>und</strong> Erhöhung der Inanspruchnahme unter Berücksichtigung<br />

aktueller <strong>und</strong> zukünftiger Anliegen (insbesondere älterer<br />

Personen <strong>und</strong> Personen mit besonderen Bedürfnissen)<br />

> Technologien <strong>und</strong> Komponenten zur Verbesserung der<br />

Zugänglichkeit, Verfügbarkeit, Sicherheit <strong>und</strong> Verlässlichkeit<br />

von <strong>Verkehrssysteme</strong>n<br />

> Strategien zur Reduktion der PKW-Abhängigkeit; innovative<br />

Konzepte für Fußgänger- <strong>und</strong> RadfahrerInnen im Rahmen kleinräumiger<br />

individualisierter Verkehrslösungen<br />

> Mobilitätssicherung in ländlichen Räumen durch innovative<br />

<strong>und</strong> flexible Verkehrskonzepte an der Schnittstelle zwischen<br />

Öffentlichem Verkehr <strong>und</strong> Individualverkehr<br />

> Neue Mobilitätsinformations-, Verkehrsleit- <strong>und</strong> Reiseauskunftssysteme<br />

für eine optimale Verkehrsträger- <strong>und</strong> Routenwahl<br />

> Bewusstseinsbildende Maßnahmen zur Erreichung nachhaltiger<br />

Mobilitäts- <strong>und</strong> Lebensstile <strong>und</strong> zur Veränderung der<br />

Mobilitätskultur<br />

Die Aktionslinie ways2go soll bis Ende 2007 zu einem Impulsprogramm<br />

weiterentwickelt werden, wobei von Anfang an<br />

eine starke transnationale Ausrichtung <strong>und</strong> Abstimmung der<br />

künftigen Programmlinie mit wichtigen europäischen Stakeholdern<br />

geplant ist. Die erste Ausschreibung für diese Programmlinie<br />

ist für das erste Halbjahr 2008 geplant.<br />

IV2S<strong>plus</strong> 15


AKTIONSLINIE IMPULS<br />

Eine österreichische Aktionslinie zur<br />

Förderung von Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

für Innovationen im Verkehr.<br />

Ziel ist es, wissenschaftliche <strong>und</strong><br />

technologische Erkenntnisse <strong>und</strong><br />

Lösungsansätze aus verschiedensten<br />

Disziplinen rasch für den Verkehrssektor<br />

zu erschließen.<br />

16 IV2S<strong>plus</strong><br />

GRUNDLAGENFORSCHUNG FÜR INNOVATIONEN<br />

IM VERKEHR<br />

In der Verkehrstechnologie erreicht die Forschung <strong>und</strong> Entwicklung mit den bekannten<br />

Methoden <strong>und</strong> Ansätzen oft nicht die gewünschten Effekte. Die Komplexität der<br />

Systeme <strong>und</strong> die Vielfalt der Anforderungen sind zunehmend schwerer zu bewältigen.<br />

Hier hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die Anleihe von Methoden,<br />

Erkenntnissen <strong>und</strong> Lösungsansätzen aus anderen Disziplinen zu neuen Fragestellungen<br />

<strong>und</strong> damit zu einer Neubewertung bekannter Projektansätze führt. Einer<br />

dieser Wege ist die Bionik, welcher die Wissensfelder von Biologie <strong>und</strong> Technik<br />

verbindet. Ein zweiter Weg ist die Verbindung der Kreativwirtschaft mit der Verkehrstechnologie.<br />

Diese beiden Ansätze bilden den Ausgangspunkt der Aktionslinie<br />

IMPULS. In den nächsten Jahren sollen noch weitere interdisziplinäre Annäherungen<br />

hinzukommen.<br />

BIONIK – DIE NATUR ALS VORBILD<br />

Unter dem deutschen Kunstwort Bionik wird ein interdisziplinäres Wissensfeld an der<br />

Schnittstelle zwischen Biologie <strong>und</strong> Technik verstanden, die zum Ziel hat, von biologischen<br />

Systemen abgeleitete Prinzipien für technische Anwendungen <strong>und</strong><br />

Lösungsstrategien zu nutzen. Über die letzten Jahre hat sich Bionik als eigene<br />

Wissenschaft zunehmend etabliert, an Transparenz gewonnen <strong>und</strong> sich weltweit im<br />

universitären <strong>und</strong> industriellen Umfeld zu einem innovativen Forschungsumfeld<br />

entwickelt. Die in Österreich sichtbaren Ansätze zu sehr unterschiedlichen Themengebieten<br />

stellen bislang eher verstreute Einzelinitiativen dar. Auf vielen Ebenen<br />

herrscht noch Unwissenheit über den „Ideenreichtum der Natur“. Bei einer Befragung<br />

der österreichischen Forschungslandschaft wurde einerseits großes Interesse<br />

<strong>und</strong> eine hohe Gesprächsbereitschaft zum Thema Bionik registriert, andererseits<br />

besteht großer Aufklärungsbedarf.<br />

Generell wird das Potenzial für die Nutzung von Forschungsergebnissen aus der<br />

Bionik in Österreich als sehr hoch eingeschätzt. Es besteht ein hoher Bedarf an<br />

Wissenstransfer von der Bionik in einzelne Technologiefelder im Verkehrssektor. Es<br />

besteht daher ein hoher Bedarf an Bündelung sowie Verbreitungsarbeit <strong>und</strong><br />

Information.<br />

www.impuls-programm.at<br />

Um die Aufgaben der Zukunft bewältigen zu können, müssen neue, erfolgversprechende<br />

Wege beschritten werden. Bionik, als einer dieser Wege, befasst<br />

sich mit der Erforschung von Errungenschaften der biologischen Evolution <strong>und</strong><br />

der Überprüfung auf Umsetzbarkeit der Prinzipien in den technischen <strong>und</strong> organisatorischen<br />

Bereiche, mit dem Ziel, neue Konzepte <strong>und</strong> Produkte im Verkehrssektor<br />

anzuwenden.<br />

HIGH-TECH AUS DER NATUR<br />

Flugzeuge, deren Außenhaut der Haut von Haifischen gleicht, könnten ihren Strömungswiderstand<br />

um 20 Prozent reduzieren, Oberflächen mit der Mikrostruktur<br />

bestimmter Pflanzen wären resistent gegen Verschmutzung, Brücken, die nach<br />

dem Modell menschlicher Knochen gebaut werden, könnten bei deutlich geringerem<br />

Materialeinsatz ein Vielfaches der heute denkbaren Lasten tragen. Auch<br />

Organisationsformen der Natur <strong>und</strong> deren Prinzipien können als Vorbilder für<br />

menschliche Projekte dienen – beispielsweise durch analoge Anwendung von Erfolgsprinzipien<br />

wie geschlossenen Stoffkreisläufen, Energieeffizienz, Vielfalt,<br />

Selbstbegrenzung <strong>und</strong> lebensfähigen Systeme.


CREATECH – KREATIVE GESTALTUNG SCHAFFT NUTZEN UND PRÄGT<br />

NUTZERBEDÜFNISSE<br />

Innovationen <strong>und</strong> ökonomische Güter sind heute nicht mehr<br />

nur rein materiell, sondern sind aufgeladen mit Bildern, Symbolen<br />

<strong>und</strong> Bedeutungen. Gerade diese immaterielle Seite von<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen prägt heute Lebensstile <strong>und</strong><br />

Konsumverhalten <strong>und</strong> ist in vielen Bereichen bereits wichtiger<br />

geworden als das materielle Produkt selbst. Die Erzeugung<br />

eines „kreativen <strong>und</strong> symbolischen Inhalts“ spielt heute neben<br />

dem klassischen Design (der Verbindung von Technologie mit<br />

Funktions- <strong>und</strong> Formdesign) eine zentrale Rolle in der Produktentwicklung.<br />

Diese ökonomische Entwicklung wird bislang in<br />

den meisten F&E-Programmen noch nicht mitgedacht. Stattdessen<br />

gibt es F&E-Förderprogramme, die explizit Produzenten<br />

in diesem Bereich, d.h. die Kreativwirtschaft (creative industries)<br />

adressieren.<br />

Mit dieser Aktionslinie soll der Transfer kreativer Ideen <strong>und</strong><br />

Lösungsansätze aus der Kreativwirtschaft in den Verkehrssektor<br />

gefördert werden <strong>und</strong> die Kooperation zwischen den<br />

beiden Wirtschaftsbereichen verstärkt werden.<br />

> Kreativer, symbolischer Inhalt als immaterielle Seite eines<br />

Produktes wird wichtiger<br />

> Kreative Form- <strong>und</strong> Funktionsgebung (Produktdesign)<br />

schafft Nähe zum Nutzer<br />

> Mensch-Maschine-Interaktion <strong>und</strong> Usability vereinfacht die<br />

Informations- <strong>und</strong> Kommunikationszugänge für den Nutzer<br />

> Nutzerintegrierte Innovationsprozesse (user integrated innovation)<br />

ermöglicht eine Verbesserung von <strong>Verkehrssysteme</strong>n<br />

aus Sicht des Nutzers<br />

Ziel ist es, ProponentInnen aus dem Bereich der Kreativwirtschaft<br />

stärker in Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungskooperationen<br />

im Verkehrssektor einzubeziehen <strong>und</strong> die kreative Herangehensweise<br />

<strong>und</strong> alternative Lösungsansätze in der Kreativwirtschaft<br />

für den Verkehrssektor zu nutzen. Bereiche wie<br />

Kommunikationsdesign, creative content Industrie, Produkt<strong>und</strong><br />

Industriedesign, eventuell auch Architektur sollen<br />

adressiert werden.<br />

?<br />

?<br />

Biologie<br />

Kreativwirtschaft<br />

Verkehrstechnologie<br />

SCHWERPUNKTE<br />

> Strategien <strong>und</strong> Konzepte für den Wissenstransfer aus der<br />

Bionik in den Verkehrsbereich sowie den Transfer von kreativen<br />

Lösungsansätzen aus der Kreativwirtschaft<br />

> Inter- <strong>und</strong> transdisziplinäre Vernetzung bestehender Kompetenzen<br />

<strong>und</strong> Bildung einer „kritischen Masse“ in Österreich<br />

> Anschluss an internationale Entwicklungs- <strong>und</strong> Forschungskooperationen<br />

> Informationsaustauch zu neuen Lösungsmöglichkeiten für<br />

die industrielle Anwendung<br />

> Darstellung des Potentials der Gr<strong>und</strong>lagenforschung in der<br />

öffentlichen Wahrnehmung<br />

> Adaption <strong>und</strong> Neuentwicklung von Förderinstrumenten für<br />

diese Bereiche<br />

> In Abstimmung mit der Wissenschaftscommunity werden<br />

weitere Felder identifiziert, aus denen Wissenstransfer in den<br />

Verkehrssektor besonders nutzbringend erscheint.<br />

Die beiden Schwerpunkte Bionik <strong>und</strong> CREATECH der Aktionslinie<br />

IMPULS sind die ersten Schritte zur Erschließung neuer<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> Lösungsansätze aus der Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Kreativwirtschaft für den Verkehrssektor. Im Verlauf des Programms<br />

ist geplant, den Wissenstransfer auch aus anderen<br />

Wissenschaftsdisziplinen <strong>und</strong> Wirtschaftssektoren in den<br />

Verkehrssektor anzuregen.<br />

IV2S<strong>plus</strong> 17


18 IV2S<strong>plus</strong>


IV2S<strong>plus</strong><br />

DIE PROGRAMMLINIEN IM INNOVATIONSZYKLUS<br />

Das Strategieprogramm IV2S<strong>plus</strong> schlägt innerhalb des Innovationszyklus den Bogen<br />

von der problemorientierten Gr<strong>und</strong>lagenforschung bis hin zu Demonstrations- <strong>und</strong><br />

Pilotprojekten, wobei die Schwerpunkte je nach Programmlinie unterschiedlich sind.<br />

Während sich das Impulsprogramm A3<strong>plus</strong> hauptsächlich in den Bereichen „Angewandte<br />

Forschung“ <strong>und</strong> „Experimentelle Entwicklung“ bewegt, liegt der Schwerpunkt<br />

des Impulsprogramms I2V aufgr<strong>und</strong> der schon fortgeschrittenen Entwicklungen<br />

der Technologien in diesem Bereich hauptsächlich in der experimentellen<br />

Entwicklung. Die Aktionslinien ways2go <strong>und</strong> IMPLUS adressieren aufgr<strong>und</strong> ihrer zukunftsorientierten<br />

Ausrichtung primär die problemorientierte Gr<strong>und</strong>lagenforschung.<br />

A3<strong>plus</strong><br />

I2V<br />

ways2go<br />

IMPULS<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung Angewandte Forschung Experimentelle Entwicklung<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

problemorientierteGr<strong>und</strong>lagenforschung<br />

Technologie<br />

Entwicklung<br />

Machbarkeit Prototypen /<br />

Demonstration<br />

Demonstrations<strong>und</strong><br />

Pilotprojekt<br />

Produktentwicklung<br />

IV2S<strong>plus</strong> 19


IV2S<strong>plus</strong><br />

PROGRAMMUMSETZUNG<br />

Die Auswahl der Projekte soll in den einzelnen Programmlinien<br />

in einem jährlich stattfindenden öffentlichen Ausschreibungsverfahren<br />

erfolgen. Die Konkretisierung der Ausschreibungsinhalte<br />

der jeweiligen Programmlinien erfolgt separat für jede<br />

Ausschreibung in Leitfäden.<br />

ZIELGRUPPEN<br />

> Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, Industrie, Beratungsunternehmen,<br />

Dienstleistungsunternehmen, Handelsunternehmen,<br />

Betreibergesellschaften<br />

> wissenschaftliche Institutionen an Universitäten <strong>und</strong> Fachhochschulen,<br />

außeruniversitäre Forschungseinrichtungen <strong>und</strong><br />

einzelne ForscherInnen<br />

> Kompetenzzentren, Cluster, Vereine<br />

Öffentliche Einrichtungen <strong>und</strong> Institutionen sind als Kooperationspartner<br />

in den Projekten erwünscht, um Beiträge hinsichtlich<br />

des Umfelds <strong>und</strong> der Rahmenbedingungen des Projektes<br />

zu erbringen.<br />

20 IV2S<strong>plus</strong><br />

FÖRDERPORTFOLIO (PROJEKTARTEN)<br />

Im Rahmen von IV2S können verschiedene Projektarten gefördert<br />

werden; Schwerpuntkmäßig werden in den einzelnen<br />

Programmlinien kooperative Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekte<br />

gefördert.<br />

KOOPERATIVE F&E-PROJEKTE<br />

Kooperative Forschungsvorhaben sind im Bereich der problemorientierten<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung, der industriellen Forschung<br />

<strong>und</strong> der experimentellen Entwicklung möglich. Im Rahmen von<br />

Projekten der industriellen Forschung muss ein Konsortium aus<br />

mindestens einem Unternehmen <strong>und</strong> einer Forschungseinrichtung<br />

bestehen.<br />

IV2S<strong>plus</strong> LEITPROJEKTE<br />

Leitprojekte haben zum Ziel, die Umsetzbarkeit neuer Verkehrstechnologien<br />

<strong>und</strong> Mobilitätslösungen unter realen Bedingungen<br />

<strong>und</strong> in Kooperation von Verkehrsanbietern <strong>und</strong> Nutzern<br />

großflächig zu demonstrieren. Aufgr<strong>und</strong> der vielschichtigen<br />

Anforderungen ist es sinnvoll, die Ausschreibungen zu Leitprojekten<br />

in einem kooperativen zweistufigen Verfahren zwischen<br />

dem bmvit, der FFG <strong>und</strong> unter Einbindung von Agenturen<br />

durchzuführen. In Abhängigkeit von der Themenstellung ist<br />

auch ein 1-stufiges Verfahren möglich. Bei der Projektentwicklung<br />

wird der Schwerpunkt auf die Zusammenführung von<br />

Anbietern mit den späteren Nutzern gelegt, um kritische<br />

Massen zu erreichen. Ausschreibungsspezifisch können Leitprojekte<br />

unterschiedliche Bündel an Förderungsvorhaben, wie<br />

beispielsweise Demonstrations- <strong>und</strong> F&E-Projektteile, adressieren.<br />

Die Zusammenarbeit mit anderen Förderungseinrichtungen<br />

wie Austria Wirtschaftsservice (Infrastrukturförderung<br />

im Verkehrsbereich) oder Kommunalkredit (Umweltförderung)<br />

wird hier im Rahmen der angestrebten Marktüberleitung der<br />

entwickelten Technologien angestrebt.


TRANSNATIONALE KOOPERATIONEN<br />

Die ersten beiden transnationalen Ausschreibungen („intelligent<br />

logistics“ <strong>und</strong> „intermodal freight transport 2007“) wurden<br />

bereits innerhalb IV2S erfolgreich abgewickelt.<br />

Im Rahmen der einzelnen Programmlinien von IV2S<strong>plus</strong> werden<br />

auch weiterhin seitens ERA-NET TRANSPORT transnationale<br />

Ausschreibungen initiiert. In Abhängigkeit von den sich<br />

beteiligenden EU-Mitgliedsstaaten werden die thematischen<br />

Schwerpunkte <strong>und</strong> die Ausschreibungsprozeduren geringfügig<br />

variieren. Gr<strong>und</strong>sätzlich ist für kooperative transnationale<br />

Projekte ein Förderbonus vorgesehen.<br />

Darüber hinaus werden ergänzende Instrumente wie Stimulierung,<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, programmbegleitende<br />

Maßnahmen angeboten.<br />

FÖRDERQUOTEN<br />

Leitprojekte<br />

Technologiedemonstration<br />

Durchführbarkeitsstudien<br />

GL-<br />

Forschung<br />

Experimentelle<br />

Entwicklung<br />

Industrielle<br />

Forschung<br />

programmbegleitende Maßnahmen,<br />

Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung, Stimulierung<br />

Demo<br />

Projekte<br />

Leitprojekte<br />

Marktüberleitung<br />

Forschung <strong>und</strong> Technologieentwicklung Produktentwicklung<br />

Die maximale Beihilfenintensität (Förderquote) für verschiedene, kooperative Konstellationen von Förderwerbern (Klein-, Mittel-,<br />

Großunternehmen bzw. Forschungseinrichtungen) orientiert sich an den Vorgaben der FTE-Richtlinie.<br />

Bezüglich der Unternehmensgröße ist die jeweils geltende KMU-Definition gemäß EU-Wettbewerbsrecht ausschlaggebend.<br />

(Definition der kleinen <strong>und</strong> mittleren Unternehmen gemäß Empfehlung 2003/361/EG der Kommission vom 6. Mai 2003,<br />

(ABl. L 124 vom 20.5.2003, S 36-41). http://ec.europa.eu/enterprise/enterprise_policy/sme_definition/index_de.htm<br />

Forschungskategorie kleine mittlere große Forschungs-<br />

Unternehmen Unternehmen Unternehmen Unternehmen<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung 100% 100 % 100 % 100 %<br />

Industrielle Forschung 75 % 70 % 60 % 60-75 %<br />

Experimentelle Entwicklung 55 % 45 % 35 % 35-55 %<br />

Demonstration 45 % 35 % 25 % 25-45 %<br />

IV2S<strong>plus</strong> 21


IV2S<strong>plus</strong><br />

BEWERTUNGSKRITERIEN FÜR<br />

DIE AUSWAHL KOOPERATIVER PROJEKTE UND STUDIEN<br />

> Qualität des Vorhabens (technisch-wissenschaftliche<br />

Qualität, Qualität der Planung, Angemessenheit der Kosten)<br />

> Relevanz des Vorhabens in Bezug auf das Programm bzw.<br />

die Programmlinie<br />

> Eignung Förderungswerber/Projektbeteiligter<br />

> Ökonomisches Potenzial <strong>und</strong> Verwertung<br />

PROJEKTAUSWAHL - JURYVERFAHREN<br />

Die Evaluierung von Projektvorschlägen erfolgt in zwei Schritten.<br />

Im ersten Schritt werden die Einreichungen auf ihre formale<br />

Richtigkeit <strong>und</strong> Vollständigkeit geprüft. Darüber hinaus erfolgt<br />

eine Überprüfung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Eligibilität der beteiligten Unternehmen. Im Anschluss<br />

erfolgt die fachliche Evaluierung durch unabhängige internationale<br />

<strong>und</strong> nationale GutachterInnen.<br />

22 IV2S<strong>plus</strong><br />

DIE IV2SPLUS SCORECARD<br />

Zur Erhebung <strong>und</strong> Überprüfung des Beitrags eines eingereichten<br />

Vorhabens zur Gestaltung eines effizienten, sicheren, umwelt-<br />

<strong>und</strong> sozialverträglichen Verkehrssystems muss mindestens<br />

eines der im Folgenden angeführten Ziele im Projektvorhaben<br />

berücksichtigt werden. Für jede Programmlinie wurde<br />

mit Schwerpunkten ein eigenes Profil entwickelt.<br />

IV2S<strong>plus</strong> - Scorecard Angewandte Forschung<br />

Verkehrliche Effizienz<br />

Beitrag zur Verlagerung auf umweltfre<strong>und</strong>liche Verkehrsträger<br />

Potenzial zur Vermeidung von Verkehr<br />

Lösungsansatz zur Verbesserung des Verkehrsablaufs<br />

(Verkehrsorganisation)<br />

Beitrag zur Gewährleistung einer sicheren <strong>und</strong><br />

barrierefreien Mobilität<br />

Kosteneinsparungen bei Verkehrsabwicklung <strong>und</strong> -organisation durch<br />

Technologieeinsatz<br />

Umwelt- <strong>und</strong> Energieeffizienz<br />

Potenzial zur Reduktion des Energieverbrauchs im Verkehr<br />

Beitrag zur Reduktion von Immissionen <strong>und</strong> Emissionen im Verkehr<br />

A3<strong>plus</strong> I2V ways2go IMPULS<br />

PROGRAMMVERANTWORTUNG UND PROGRAMM-MANAGEMENT<br />

Im Rahmen seiner Programmverantwortung obliegt dem<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie<br />

(bmvit) die strategische Ausrichtung <strong>und</strong> Entwicklung des<br />

IV2S<strong>plus</strong> Programms samt Programmlinien. Für das<br />

Programm-Management hat das bmvit die Österreichische<br />

Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit Beratung <strong>und</strong><br />

Förderabwicklung beauftragt.


KONTAKTE & INFORMATION<br />

PROGRAMMVERANTWORTUNG<br />

B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr, Innovation <strong>und</strong> Technologie www.bmvit.gv.at<br />

Abteilung Mobilitäts- <strong>und</strong> Verkehrstechnologien<br />

A-1010 Wien, Renngasse 5<br />

Programmkoordination www.iv2s<strong>plus</strong>.at<br />

DI(FH) Andreas Blust<br />

e: andreas.blust@bmvit.gv.at, t: +43-(0)1-711 62-65 3413<br />

Programmlinie A3<strong>plus</strong> www.A3<strong>plus</strong>.at<br />

Mag. Christian Drakulic<br />

e: christian.drakulic@bmvit.gv.at, t: +43-(0)1-711 62-65 3212<br />

Programmlinie I2V www.I2V.at<br />

DI(FH) Frank Michelberger<br />

e: frank.michelberger@bmvit.gv.at, t: +43-(0)1-711 62-65 3211<br />

Programmlinie ways2go www.ways2go.at<br />

DI Walter Wasner<br />

e: walter.wasner@bmvit.gv.at, t: +43-(0)1-711 62-65 2120<br />

Programmlinie IMPULS www.impuls-programm.at<br />

DI(FH) Andreas Blust<br />

e: andreas.blust@bmvit.gv.at, t: +43-(0)1-711 62-65 3413<br />

PROGRAMM-MANAGEMENT UND FÖRDERABWICKLUNG<br />

Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft GmbH www.ffg.at<br />

Bereich Thematische Programme<br />

A-1090 Wien, Sensengasse 1<br />

Programmleitung IV2S<strong>plus</strong><br />

DI Martin Russ<br />

e: martin.russ@ffg.at, t: +43-(0)5 77 55-5030<br />

Programmlinie I2V, ways2go<br />

Dipl. Geogr. Silke Frank<br />

e: silke.frank@ffg.at, t: +43-(0)5 77 55-5031<br />

Programmlinie A3<strong>plus</strong>, IMPULS<br />

DI(FH) Thomas Uitz<br />

e: thomas.uitz@ffg.at, t: +43-(0)5 77 55-5032<br />

IV2S<strong>plus</strong> 23

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