Neue Aspekte der Kirlian-Fotografie: Reliabilität der Energetischen ...
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<strong>Neue</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong>: <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Energetischen</strong> Terminalpunktdiagnose (ETD) nach<br />
Mandel bei klinisch Kranken<br />
H. Treugut, C. Görner, R. Lüdtke P. Schmid und R. Füß<br />
1. Einleitung<br />
153<br />
Im Jahrbuch 3 (1996) <strong>der</strong> Carstens-Stiftung berichteten wir über die Untersuchungen<br />
<strong>der</strong> <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Energetischen</strong> Terminalpunktdiagnose<br />
(ETD) nach Mandel als Auswertesystem <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong> bei gesunden<br />
Probanden. Die vorliegende Studie setzt die bisherigen Arbeiten fort,<br />
indem die Messungen diesmal bei klinisch kranken Personen erfolgten (16,<br />
23, 24).<br />
Da wir bei <strong>der</strong> vorigen Untersuchung relativ ausführlich über das <strong>Kirlian</strong>-Phänomen,<br />
die geschichtliche Entwicklung, die technischen <strong>Aspekte</strong>,<br />
das Auswertesystem ETD und über bisherige medizinische Forschungen<br />
berichteten, soll hier nur kurz das wesentliche zusammengefaßt werden.<br />
Die <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong> ist ein fotografisches Verfahren, mit dem Entladungsbil<strong>der</strong><br />
u.a. des menschlichen Körpers in einem Hochfrequenzfeld<br />
sichtbar gemacht und unter Zuhilfenahme verschiedener Auswerteverfahren<br />
zur medizinischen Diagnostik herangezogen werden. Unter bestimmten<br />
physikalischen Bedingungen kann man durch hochfrequente Hochspannung<br />
sogenannte Coronaentladungen des menschlichen Körpers (wie auch<br />
an<strong>der</strong>e Objekte) provozieren. Erfolgen diese Entladungen an allen Fingern-<br />
und Zehenspitzen auf ein Fotopapier, so treten hier typische ovaläre protuberanzenartige<br />
Schwärzungen auf, die sogenannten Umläufe. Nach einer<br />
von Mandel entwickelten Topographie werden Beson<strong>der</strong>heiten und Irregularitäten<br />
dieser Umläufe einzelnen Organen und Organsystemen in Anlehnung<br />
an das Meridiansystem <strong>der</strong> Traditionellen chinesischen Medizin<br />
(TCM) sowie <strong>der</strong> Elektroakupunktur nach Voll (EAV) zugeordnet und mit<br />
neueren Erkenntnissen <strong>der</strong> Funktionskreise nach Gleditsch verknüpft (10,<br />
21, 25). Die Entladungsbil<strong>der</strong> selbst sind geprägt durch physikalische,<br />
chemische und physiologische Eigenschaften des jeweiligen Körpers (4, 6,<br />
15, 18, 19), die physikalische Ursache <strong>der</strong> Bildentstehung ist jedoch ungeklärt<br />
und wird zum Teil in Verän<strong>der</strong>ungen des elektromagnetischen Feldes,
154<br />
in Einflüssen einer kalten Elektronenemission o<strong>der</strong> eines sogenannten Bioplasmas<br />
gesehen (1, 3, 13).<br />
In früheren Publikationen wurden bereits krankheitsspezifische Muster<br />
beschrieben bei sehr unterschiedlichen Auswertekriterien (5, 6, 8, 9, 11,<br />
12, 14, 15, 17, 18, 22).<br />
Von allen Auswerteverfahren <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-Bil<strong>der</strong> beeindruckt das nach<br />
Mandel durch seine nach Aussagen von Anwen<strong>der</strong>n und Patienten jahrzehntelange<br />
Bewährtheit, seine große Verbreitung und hohe Akzeptanz vor<br />
allem auch in komplementärmedizinischen Kreisen, seine leichte Verfügbarkeit<br />
und didaktische Konsequenz. Aus diesen Gründen wurde es von<br />
uns zum Studienobjekt gewählt.<br />
Die Ergebnisse unserer Vorstudien zeigten zwar eine mit einem Intraklass-Kappa<br />
von ca. 0,15 überzufällige <strong>Reliabilität</strong>, die jedoch kleiner ist<br />
als bei konventionellen diagnostischen Verfahren. Eine mögliche<br />
Hauptursache dieser nur mäßigen <strong>Reliabilität</strong> sahen wir in dem Umstand,<br />
daß nur „Gesunde“ gemessen wurden: Möglicherweise lag hier eine Art<br />
physiologisches Rauschen vor, als Folge <strong>der</strong> Regulierungsarbeit zur Aufrechterhaltung<br />
einer energetischen Homöostase. Wir vermuteten aus diesem<br />
Grunde, bei manifest Erkrankten eine wesentlich deutlichere vektorale<br />
und somit hier auch sektorale Belastung erkennen zu können und erweiterten<br />
deshalb unsere Vorstudie um die vorliegende Untersuchung bei 30 manifest<br />
Kranken. Eine weitere Modifikation unseres Vorgehens erfolgte<br />
nach Hinweisen unseres Raters (R.F.). Dieser hatte als langjähriger und<br />
erfahrener Dozent des Mandel-Instituts und Anwen<strong>der</strong> des Verfahrens in<br />
eigener (Heilpraktiker-)Praxis die Beobachtung gemacht, daß bei wie<strong>der</strong>holter<br />
Untersuchung desselben Patienten weniger eine konstante Beteiligung<br />
einzelner Sektoren innerhalb <strong>der</strong> ETD-Topographie vorliegt als vielmehr<br />
eine hohe Konstanz <strong>der</strong> betroffenen Funktionskreise. Diese Beobachtung<br />
stieß bei uns sofort auf höchstes Interesse, da sich hier eine sinnvolle<br />
Verknüpfung von Einzelphänomenen anbot. Die fünf Funktionskreise <strong>der</strong><br />
TCM, insbeson<strong>der</strong>e in ihren neu definierten <strong>Aspekte</strong>n nach Gleditsch<br />
schienen uns wesentlich vielversprechen<strong>der</strong> als die von uns so bezeichneten<br />
„korrelierenden Einheiten“ von anatomischen und funktionellen Verknüpfungen<br />
bei unserer Vorstudie, und wir konzentrierten uns deshalb sowohl<br />
auf die sektorale Topographie <strong>der</strong> Phänomene als auch auf die jeweilige<br />
Beteiligung <strong>der</strong> Funktionskreise (7, 10).<br />
Nach Gleditsch stellen die fünf Funktionskreise „Regulationssysteme<br />
dar, die zum einen kybernetisch interpretierbare Merkmale eines Regelkreises,<br />
zum an<strong>der</strong>en übereinstimmende Inhalte mit den überlieferten fünf
155<br />
Elementen <strong>der</strong> klassischen Akupunktur aufweisen“. Sie „erweisen sich ...<br />
als fundamentale Ordnungsbereiche des Organismus, die selbstregulierend,<br />
stabilisierend und regenerierend wirken“. (10 )<br />
Es handelt sich hier um eine in <strong>der</strong> klassischen westlichen Medizin<br />
unbekannte vertikale funktionelle Verknüpfung von völlig unterschiedlichen<br />
Organen und Organsystemen zu jeweils einem Funktionsbild, dessen<br />
Charakter vor allem durch das namensgebende Organpaar (Yin- und Yang-<br />
Organ) bestimmt wird. Weiterhin gehören zu einem Funktionskreis ein<br />
Sinnesorgan (<strong>der</strong> sogenannte „Öffner“), ein Wirbelsäulensegment, ein<br />
Lymphareal, ein spezifisches Gewebe, ein Odonton, ein Gelenk, ein psychisches<br />
Korrelat und weitere Organbezüge. Die Einbeziehung auch von<br />
Jahreszeiten weist auf den transpersonalen Charakter dieses Analogiesystems<br />
hin.<br />
2. Material und Methode<br />
Wie an an<strong>der</strong>er Stelle bereits ausgeführt, befaßt sich auch die vorliegende<br />
Untersuchung nicht mit dem Phänomen <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong> selbst, son<strong>der</strong>n<br />
mit dem Auswertesystem nach Mandel. Auch hier wurden die angefertigten<br />
Aufnahmen durch einen sehr geübten Rater (R.F.) nach den Maßgaben<br />
<strong>der</strong> ETD-Topografie analysiert.<br />
Aufnahmen<br />
Bei 30 Patienten <strong>der</strong> Stauferklinik Schwäbisch Gmünd wurden in Abständen<br />
von ca. 10–15 Minuten hintereinan<strong>der</strong> jeweils 4 <strong>Kirlian</strong>-Fotos angefertigt.<br />
Die Patienten repräsentierten ein breites Spektrum klinischer Diagnosen<br />
(Tabelle 1). Insgesamt wurden somit 120 <strong>Kirlian</strong>-Fotos erstellt, es<br />
wurde jeweils dasselbe Gerät von demselben Untersucher benutzt. Alle<br />
<strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong>n verschlüsselten wir mittels einem vom Biometrischen<br />
Zentrum Erfahrungsmedizin in Tübingen erstellten Kodierungsplan mit<br />
einer dreistelligen Nummer und überließen sie dem Rater zur Befundung.<br />
Diesem war dadurch eine Zuordnung von Bild zu Patient nicht möglich.<br />
Der genaue Vorgang <strong>der</strong> Anfertigung <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong>n wurde ebenfalls<br />
an<strong>der</strong>enorts beschrieben (23, 24).
156<br />
Tab. 1 Erkrankungen bei den mittels ETD untersuchten Patienten<br />
Akute myeloische Leukämie Herzinsuffizienz (2x)<br />
Apoplektischer Insult Idiopath. Thrombozytopenie<br />
Autonomes Schilddrüsenadenom KHK<br />
Cardiomyopathie M. Crohn<br />
Cerebrale Ischämie Non-Hogdkin-Lymphom (2x)<br />
Cerebrovask. Insuffizienz (2x) Pankreas-Ca<br />
Chronische Pankreatitis Pneumonie (3x)<br />
Colitis Refluxösophagitis<br />
COPD Tachyarrhythmia absoluta<br />
Enzephalitis Disseminata Thyreoiditis<br />
Gastritis (2x) Ulcus duodeni<br />
Herzinfarkt Zoster<br />
Sektorale Phänomene<br />
Wie bei <strong>der</strong> Vorstudie markierte <strong>der</strong> Rater für jede einzelne <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong><br />
auf dem dazugehörigen Auswertebogen mit <strong>der</strong> ETD-Topografie die<br />
pathologische Verän<strong>der</strong>ung durch einen exakt auf dem Sektor plazierten<br />
Pfeil. Unauffällige Sektoren wurden nicht gekennzeichnet.<br />
Funktionskreise<br />
Die Summe <strong>der</strong> im Bild auftretenden Phänomene, die einem Funktionskreis<br />
zugeordnet werden können und <strong>der</strong>en jeweiliges klinisches Gewicht<br />
ergeben zusammen die Festlegung des betroffenen Funktionskreises.<br />
Statistische Methodik<br />
Intraklass-Kappa<br />
Als globales Maß zur Bemessung <strong>der</strong> Zuverlässigkeit kann man das Verhältnis<br />
zwischen <strong>der</strong> Variabilität <strong>der</strong> Meßfehler und <strong>der</strong> Variabilität <strong>der</strong><br />
Personen benutzen. Je geringer dieser Quotient ist, desto höher ist die Zuverlässigkeit<br />
<strong>der</strong> Methode. Aus praktischen Gründen hat man sich allerdings<br />
auf einen an<strong>der</strong>en Quotienten geeinigt, <strong>der</strong> allgemein als <strong>Reliabilität</strong>skoeffizient<br />
o<strong>der</strong> Intraklass-Korrelationskoeffizient bekannt ist:<br />
<strong>Reliabilität</strong> =<br />
Streuung <strong>der</strong> Personen<br />
Streuung <strong>der</strong> Personen + Streuung <strong>der</strong> Meßfehler
157<br />
Dieser Koeffizient setzt in etwas an<strong>der</strong>er Art und Weise die Streuung <strong>der</strong><br />
Personen und <strong>der</strong> Meßfehler zueinan<strong>der</strong> in Beziehung. Er nimmt den Wert<br />
0 an, wenn die Personen alle den gleichen Wert haben, so daß gar keine<br />
Diagnostik möglich o<strong>der</strong> sinnvoll ist. Je kleiner die Streuung des Meßfehlers<br />
im Verhältnis zur Streuung <strong>der</strong> Personen ist, desto größer wird dieser<br />
Koeffizient. Maximal kann er den Wert 1 annehmen, wenn kein Meßfehler<br />
vorliegt.<br />
Im Falle binärer Daten (d.h. es können nur 2 Meßwerte auftreten, z.B.<br />
ja und nein o<strong>der</strong> 0 und 1) wird <strong>der</strong> Intraklass-Korrelationskoeffizient auch<br />
Intraklass-Kappa genannt; es ist die Methode <strong>der</strong> Wahl zur Schätzung von<br />
<strong>Reliabilität</strong>en einfacher binärer Diagnosen.<br />
Auswertungsstrategie<br />
Zur Schätzung <strong>der</strong> <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong> ETD wurden zunächst die einzelnen<br />
Funktionskreise untersucht. Zu diesem Zweck dichotomisierten wir die Ergebnisse<br />
des Befun<strong>der</strong>s für jeden Funktionskreis. Das bedeutet, daß für jeden<br />
<strong>der</strong> fünf möglichen Funktionskreise eine Variable gebildet wurde, die<br />
lediglich die Information enthielt, ob dieser Funktionskreis betroffen war<br />
o<strong>der</strong> nicht. Letztendlich wurde mit diesem Kunstgriff eine Diagnose, die<br />
zunächst fünf mögliche Ausgänge hat, in fünf Diagnosen mit lediglich<br />
zwei möglichen Ausgängen umcodiert. Für jede dieser fünf binären Diagnosen<br />
kann dann das Intraklass-Kappa als <strong>Reliabilität</strong>smaß berechnet werden.<br />
In einem zweiten Schritt wurde dann für jeden einzelnen Sektor untersucht,<br />
ob er reliabel betroffen ist. Hier handelt es sich letztendlich um mehrere<br />
binäre diagnostische Tests, die parallel zueinan<strong>der</strong> durchgeführt werden, so<br />
daß auch hier für jeden Sektor ein Intraklass-Kappa berechnet werden kann.<br />
Da nennenswerte <strong>Reliabilität</strong>en nur für solche Sektoren zu erwarten sind, in<br />
denen die Personen eine gewisse Streuung aufweisen, haben wir uns bei<br />
<strong>der</strong> Befundung <strong>der</strong> Sektorenreliabilität auf die Sektoren beschränkt, bei denen<br />
mindestens 8 mal ein pathologischer Befund erhoben wurde. Falls Sektoren<br />
des gleichen Namens am gegenseitigen Finger o<strong>der</strong> Zeh existierten,<br />
wurden diese ebenfalls ausgewertet, auch wenn sie seltener betroffen waren.<br />
Für jedes Intraklass-Kappa wird ein 95%- Konfidenzintervall angegeben<br />
sowie <strong>der</strong> statistische Test, ob die wahre <strong>Reliabilität</strong> größer als 0 ist.<br />
Die Bildqualität von 4 Fotos wurde vom Befun<strong>der</strong> als „mangelhaft“ beurteilt.<br />
Aus diesem Grund wurde die oben beschriebene Analyse ein zweites
158<br />
mal auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> 116 Fotos durchgeführt, die <strong>der</strong> Befun<strong>der</strong> offensichtlich<br />
als qualitativ problemlos ansah.<br />
3. Ergebnisse<br />
Funktionskreise<br />
Zur Bewertung <strong>der</strong> <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong> Funktionskreise standen 119 Bil<strong>der</strong> von<br />
30 Patienten zur Verfügung; ein Bild konnte vom Rater nicht sicher einem<br />
Funktionskreis zugeordnet werden.<br />
Tabelle 2 zeigt das Hauptergebnis <strong>der</strong> Studie in <strong>der</strong> Übersicht. Für jeden<br />
Patienten werden die zugeordneten Funktionskreise genannt. Grau unterlegt<br />
sind diejenigen Zuordnungen, die nicht <strong>der</strong> Mehrheit <strong>der</strong> Zuordnungen<br />
entsprechen, also einer 100%igen <strong>Reliabilität</strong> entgegenlaufen.<br />
Tab. 2 Zugeordnete Funktionskreise<br />
Patient Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4<br />
1 Ni/Bl MP/Ma Ni/Bl Ni/Bl<br />
2 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
3 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
4 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
5 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
6 Ni/Bl MP/Ma Ni/Bl Ni/Bl<br />
7 Ni/Bl Ni/Bl MP/Ma Ni/Bl<br />
8 Ni/Bl MP/Ma MP/Ma Ni/Bl<br />
9 MP/Ma Ni/Bl MP/Ma MP/Ma<br />
10 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
11 MP/Ma Ni/Bl Ni/Bl MP/Ma<br />
12 MP/Ma MP/Ma Ni/Bl Ni/Bl<br />
13 Ni/Bl MP/Ma Ni/Bl MP/Ma<br />
14 Ni/Bl Ni/Bl MP/Ma MP/Ma<br />
15 MP/Ma MP/Ma MP/Ma Ni/Bl<br />
16 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
17 Ni/Bl MP/Ma MP/Ma MP/Ma<br />
18 Ni/Bl MP/Ma MP/Ma Ni/Bl<br />
19 Ni/Bl Ni/Bl MP/Ma MP/Ma<br />
20 Lu/Di Ni/Bl MP/Ma MP/Ma<br />
21 Ni/Bl MP/Ma MP/Ma Ni/Bl<br />
22 Lu/Di Ni/Bl MP/Ma Ni/Bl<br />
23 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl He/Dü<br />
24 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl<br />
25 Ni/Bl Ni/Bl MP/Ma Ni/Bl<br />
26 MP/Ma MP/Ma Ni/Bl MP/Ma
Patient Bild 1 Bild 2 Bild 3 Bild 4<br />
27 Ni/Bl MP/Ma MP/Ma<br />
28 Ni/Bl Ni/Bl Ni/Bl MP/Ma<br />
29 MP/Ma MP/Ma MP/Ma MP/Ma<br />
30 MP/Ma MP/Ma MP/Ma Ni/Bl<br />
MP/Ma: Funktionskreis Milz-Pankreas/Magen<br />
Ni/Bl: Funktionskreis Niere/Blase<br />
Lu/Di: Funktionskreis Lunge/Dickdarm<br />
He/Dü: Funktionskreis Herz/Dünndarm<br />
159<br />
Insgesamt wurde bei 71 Bil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Funktionskreis Niere/Blase (Ni/Bl)<br />
zugeordnet, bei weiteren 45 <strong>der</strong> Funktionskreis Milz-Pankreas/Magen<br />
(MP/Ma). Diese beiden Funktionskreise waren in dem betrachteten Patientenkollektiv<br />
deutlich dominierend, die Funktionskreise Lunge/Dickdarm<br />
und Herz/Dünndarm wurden nur zweimal bzw. einmal zugeordnet, <strong>der</strong><br />
Funktionskreis Leber/Galle nie. Aus diesem Grund ist die <strong>Reliabilität</strong>sbefundung<br />
<strong>der</strong> drei letztgenannten Funktionskreise unmöglich, da die notwendige<br />
Streuung zwischen den Patienten fehlt. Dieses wird auch aus Tabelle<br />
3 deutlich.<br />
Tab. 3 Geschätzte <strong>Reliabilität</strong>en bei erkrankten Personen (n=119)<br />
Funktionskreis positive Befunde Kappa 95%-Konfint. p-Wert<br />
Niere/Blase 71 0.13 -0.02–0.28 .0438<br />
Leber/Galle 0<br />
Lunge/Dickdarm 2 -0.02 -0.17–0.13 .6033<br />
Milz-Pankreas/<br />
Magen<br />
45 0.14 0.00–0.29 .0279<br />
Herz/Dünndarm 1 -0.01 -0.16–0.14 .5582<br />
Wenn man sich demzufolge auf die <strong>Reliabilität</strong>sbefundung <strong>der</strong> Funktionskreise<br />
Ni/Bl und MP/Ma beschränkt, reduziert sich die ursprüngliche Diagnose<br />
mit fünf möglichen Ausgängen innerhalb des Datensatzes im wesentlichen<br />
auf eine binäre Diagnose mit den Ausgängen Ni/Bl o<strong>der</strong><br />
MP/Ma. Dieses bedeutet, daß man die <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong> ETD auf einen einzigen<br />
<strong>Reliabilität</strong>swert reduzieren kann. Er wird etwa mit 0.14 geschätzt<br />
(95%-Konfidenzintervall: 0.00 bis 0.29). Die <strong>Reliabilität</strong> ist statistisch signifikant<br />
größer als 0, d.h. <strong>Reliabilität</strong>en <strong>der</strong> geschätzten Größenordnung<br />
treten unter Zufallsbedingungen nur in weniger als 5 % aller Fälle auf.<br />
Tabelle 4 versucht das Ergebnis noch einmal aus an<strong>der</strong>er Sicht zu verdeutlichen.<br />
Der Einfachheit halber wurden hier lediglich das erste und vierte<br />
Bild jedes Patienten in die Betrachtungen mit einbezogen. Dargestellt
160<br />
werden dann die beobachteten Häufigkeiten aller Kombinationen <strong>der</strong> jeweils<br />
zugeordneten Funktionskreise. Darunter sind die theoretischen Werte<br />
abgebildet, die sich im Durchschnitt unter Zufallsbedingungen einstellen<br />
müßten. Zur besseren Lesbarkeit haben wir die übereinstimmenden Zuordnungen<br />
grau hinterlegt.<br />
Tab. 4 Beobachtete und unter Zufallsbedingungen erwartete Häufigkeiten beim Vergleich<br />
von erstem und viertem Bild<br />
Bild 4<br />
sonstige<br />
Bild 1<br />
Niere/Blase Milz-Pankreas/<br />
Magen<br />
Gesamt<br />
Sonstige 0<br />
1<br />
1<br />
2<br />
0.069 1.2414<br />
0.6897<br />
Niere/Blase 1<br />
14<br />
5<br />
20<br />
0.6897 12.414<br />
6.8966<br />
Milz-Pankreas/ 0<br />
3<br />
4<br />
7<br />
Magen<br />
0.2414 4.3448<br />
2.4138<br />
Gesamt 1 18 10 29<br />
Bei hoher <strong>Reliabilität</strong> ist zu erwarten, daß auf <strong>der</strong> Hauptdiagonalen, also<br />
den Fel<strong>der</strong>n, die eine Übereinstimmung charakterisieren, die beobachteten<br />
Häufigkeiten deutlich größer als die theoretisch zu erwartenden sind.<br />
Demgegenüber müßten außerhalb <strong>der</strong> Hauptdiagonalen die theoretischen<br />
Häufigkeiten die tatsächlichen übersteigen. Man erkennt zwar eine leichte<br />
Tendenz zu diesen Mustern, doch sind diese nicht beson<strong>der</strong>s ausgeprägt.<br />
Die tatsächliche Häufigkeit von Übereinstimmungen etwa des Ni/Bl-<br />
Funktionskreises übersteigt mit 14 nur knapp den theoretischen Zufallswert<br />
von 12.4.<br />
Einzelsektoren<br />
Bei <strong>der</strong> Befundung <strong>der</strong> Einzelsektoren konnte auf alle 120 Fotos von 30<br />
Patienten zurückgegriffen werden. Die meisten Einzelsektoren werden nur<br />
sehr selten als pathologisch gewertet, die häufigste Nennung betrifft den<br />
Doppelausfall an <strong>der</strong> rechten Hand. Auch an<strong>der</strong>e Son<strong>der</strong>phänomene wie<br />
<strong>der</strong> Doppelausfall <strong>der</strong> linken Hand sowie die Abspaltungen an beiden<br />
Daumen sind häufig auffällig. Die <strong>Reliabilität</strong> schwankt stark zwischen<br />
den einzelnen Sektoren, die höchste wird bei Oberkiefer 7 des rechten<br />
Daumens erreicht (0.46), die niedrigste bei Doppelausfällen an <strong>der</strong> linken
161<br />
Hand (-0.07). Die betrachteten <strong>Reliabilität</strong>en schwanken um einen mittleren<br />
Wert von 0.15, die Ergebnisse decken sich daher sehr gut mit denen<br />
<strong>der</strong> Funktionskreise.<br />
4. Diskussion<br />
Als Ursache <strong>der</strong> nur mäßigen <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong> ETD bei Gesunden wie bei<br />
Kranken kommen verschiedene Gründe in Frage; die wichtigsten werden<br />
im folgenden diskutiert:<br />
1. Zunächst könnte die Grundvoraussetzung <strong>der</strong> ETD, daß die topographischen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Umflüsse einen Bezug zur energetischen<br />
Situation <strong>der</strong> untersuchten Person haben, aufgrund <strong>der</strong> ermittelten<br />
Werte in Frage gestellt werden. Diese Schlußfolgerung kann sicher<br />
nicht ganz abgelehnt werden, erscheint aber trotz allem wenig wahrscheinlich,<br />
da die <strong>Reliabilität</strong>en deutlich über den dann zu erwartenden<br />
Zufallswerten liegen. Vor allem spektakuläre Einzelbeobachtungen,<br />
die jedoch statistisch wie<strong>der</strong> eingeebnet werden, bestätigen immer<br />
wie<strong>der</strong> den Mandelschen Ansatz und werden deshalb bei uns Objekt<br />
einer weitergehenden Untersuchung.<br />
2. Wie bereits bei unserer Vorstudie vermutet, könnte eine Fluktuation<br />
<strong>der</strong> Energie Chi vorliegen, die hier angeblich modulierend auf das<br />
körpereigene elektromagnetische Feld wirkt, das wie<strong>der</strong>um in seiner<br />
Interaktion mit dem hochfrequenten Hochspannungsfeld des <strong>Kirlian</strong>-<br />
Gerätes die beschriebenen Entladungsphänomene hervorruft. Diese<br />
Fluktuation von Chi besteht zweifellos; viele Berichte (auch von<br />
Mandel) bestätigen und beschreiben sie, und Schwankungen des sogenannten<br />
„L-Feldes“ <strong>der</strong> Elektrophysiologie sind ebenfalls seit langem<br />
bekannt (2). Allerdings legt Mandel Wert auf die Feststellung,<br />
daß sich diese Fluktuation ausschließlich auf die Intensität <strong>der</strong> Entladung,<br />
in seiner Terminologie also auf die Strahlenqualität (endokrin –<br />
toxisch – degenerativ) bezieht und keinesfalls auf die sektorale Verteilung<br />
<strong>der</strong> diagnostischen Phänomene; diese und damit die Organzugehörigkeit<br />
seien stabil innerhalb des bewegten Entladungsbildes. Diese<br />
Aussage wird relativiert durch die Beobachtung von Füß, <strong>der</strong> nicht die<br />
Sektoren und damit Organe, son<strong>der</strong>n die Funktionskreise als stabil angibt.<br />
In <strong>der</strong> Praxis würde dies bedeuten, daß z.B. in <strong>der</strong> ersten Untersuchung<br />
eines Patienten eine Belastung des dorsalen Knieanteiles und
162<br />
des Sinus frontalis vorliegen, bei <strong>der</strong> zweiten Untersuchung desselben<br />
Patienten jedoch statt dessen eine Belastung <strong>der</strong> Tonsilla pharyngea<br />
und des Ohres. Der Anatomie zum Trotz handelt es sich hier in beiden<br />
Fällen um eine Konstanz des Funktionskreises, nämlich um die Belastung<br />
des Funktionskreises Niere/Blase (Ni/Bl)! Wir müssen deshalb<br />
feststellen, daß die nur mäßige Konstanz von Sektor und Funktionskreis<br />
nach Aussage von Mandel und Füß nicht durch die Fluktuation<br />
<strong>der</strong> Energie Chi verursacht sein kann. Hier wäre zu diskutieren, ob<br />
möglicherweise nicht nur eine Schwankung <strong>der</strong> Strahlenqualität vorliegt,<br />
son<strong>der</strong>n doch auch <strong>der</strong> betroffenen Sektoren und damit <strong>der</strong><br />
Funktionskreise. Dies wäre zwar eine Erklärung des Phänomens, würde<br />
jedoch die diagnostische Aussage einer einzelnen ETD-<br />
Untersuchung in Frage stellen.<br />
Weiterhin haben wir, wie schon bei <strong>der</strong> Voruntersuchung erwähnt, keine<br />
exakten Vorstellungen über die Auswirkungen von physikalischen, chemischen,<br />
physiologischen und emotionalen Verän<strong>der</strong>ungen auf die ETD-<br />
Analyse. Wir wissen zwar, daß diese Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-<br />
<strong>Fotografie</strong> durchaus nachweisbar sind, aber wir wissen nicht, wie empfindlich<br />
das System auf minimale Modifikationen <strong>der</strong> Meßparameter anspricht<br />
und ob und zu welchen Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> diagnostischen Aussage sie im<br />
System <strong>der</strong> ETD führen.<br />
Sehr auffällig ist die nahezu ausschließliche Beteiligung <strong>der</strong> Funktionskreise<br />
Milz-Pankreas/Magen (MP/Ma) und Niere/Blase (Ni/Bl); eine<br />
Analyse dieser beiden Funktionskreise erscheint notwendig.<br />
Da bei den sehr unterschiedlichen Diagnosen unserer Patienten organische<br />
Überschneidungen innerhalb des jeweiligen Funktionskreises selten<br />
sind, wäre hier nach Gemeinsamkeiten <strong>der</strong> betroffenen Patienten zu suchen.<br />
Interessanterweise finden sich diese auf <strong>der</strong> psychischen Ebene, die<br />
primär nicht im Mittelpunkt zu stehen schien, für uns dadurch jedoch eine<br />
zentrale Bedeutung gewonnen hat. Dieser psychische Aspekt eines betroffenen<br />
Funktionskreises stellt sich als Gegenpol von dessen normaler psychischer<br />
Qualität dar und gewinnt in <strong>der</strong> Definition von Gleditsch Anschaulichkeit:<br />
Bei Beteiligung des Funktionskreises Ni/Bl fehlen dem Patienten<br />
dessen typische Stabilität, Sicherheit und Halt, es mangelt an Vertrauen,<br />
Festigkeit und Beständigkeit. Als Negativform resultieren somit<br />
Angst, Schreck, Starre und Ich-Bedrohung. Im Funktionskreis MP/Ma fehlen<br />
dem Patienten Kontakt und Integration, die Fähigkeiten des Wertens
163<br />
und Erkennens sind eingeschränkt. Hier ist <strong>der</strong> Gegenpol gekennzeichnet<br />
durch Isolation, Grübeln, Besorgnis, Kraft- und Ratlosigkeit (10).<br />
Es bereitet kaum Schwierigkeiten, in den Negativformen bei<strong>der</strong> Funktionskreise<br />
ein exaktes Bild <strong>der</strong> psychischen Situation eines Krankenhauspatienten<br />
zu erkennen mit seiner existentiellen Bedrohung durch die<br />
Krankheit, dazu seiner Angst, Hilflosigkeit und Isolation.<br />
Es ergibt sich ein weiterer interessanter Aspekt: Das „spezifische Gewebe“<br />
des Funktionskreises MP/Ma ist das Bindegewebe, dessen Funktion<br />
als phylogenetisch ältestes Informations- und Regulationssystem des Körpers<br />
im Rahmen des sogenannten Grundregulationssystems von Pischinger<br />
bekannt gemacht wurde (20). Dieses Grundregulationssystem weist nach<br />
den übereinstimmenden Beobachtungen vieler komplementärmedizinisch<br />
Tätiger eine zunehmende Störung auf, einerseits infolge einer mesenchymalen<br />
Verschlackung durch chemische Noxen aller Art wie auch durch<br />
eine energetische Störung <strong>der</strong> Steuerungsvorgänge, z.B. durch Elektrosmog<br />
etc. Es ist zu vermuten, daß auch die Beeinträchtigung dieser<br />
Bindegewebsfunktion zu <strong>der</strong> häufigen Belastung des Funktionskreises<br />
MP/Ma bei unseren Patienten beiträgt. Wie schon erwähnt, hat diese<br />
Störung in den letzten Jahren stark zugenommen. Die damit verbundene<br />
Regulationsstarre wird dafür verantwortlich gemacht, daß manche<br />
Regulationstherapien in ihrer Wirkung gegenüber früher massiv vermin<strong>der</strong>t<br />
sind, und daß von den Homöopathen z.B. heute häufiger Hochpotenzen<br />
verordnet werden müssen als früher.<br />
Bei zunehmen<strong>der</strong> Beschäftigung mit <strong>der</strong> ETD in unserem Rahmen<br />
fällt die Wertung <strong>der</strong> klinischen Bedeutung dieses Diagnoseverfahrens<br />
immer schwerer. Die möglichen Ursachen <strong>der</strong> mäßigen <strong>Reliabilität</strong> (Fluktuation<br />
von Chi, Schwankungen <strong>der</strong> Strahlenqualität, mögliche Variabilität<br />
<strong>der</strong> sektoralen Beteiligung, Betroffenheit fast nur von 2 Funktionskreisen,<br />
Auswirkungen einer zunehmenden Regulationsstarre, diagnostische Bedeutung<br />
von geän<strong>der</strong>ten Meßparametern etc.) scheinen ein dichtes vernetztes<br />
Konglomerat zu bilden, das sich unserer Analyse entzieht. Nachdem<br />
sich also für die Diagnose sowohl die Konstanz des Sektors, <strong>der</strong> korrelierenden<br />
Einheiten und auch <strong>der</strong> Funktionskreise als relativ gering erwiesen<br />
haben, verbleibt lediglich eine Erwartung bezüglich Mehrfachuntersuchungen.<br />
Diese werden von Mandel empfohlen; Sie könnten zu einer gewissen<br />
Konzentrierung auf einige Hauptdiagnosen führen. Wie vorbeschrieben<br />
erhoffen wir uns auch von <strong>der</strong> Entwicklung von realtime-<strong>Kirlian</strong>-Geräten<br />
wesentliche Hilfe, da offenbar zumindest die Bedeutung des Zeitfaktors<br />
erkannt werden kann. Zur Aussage <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong>, durch ETD Informatio-
164<br />
nen über das psychische Profil des Patienten zu erhalten, können wir in<br />
dieser Studie keine Stellung nehmen. Es bestätigt sich zwar bei unseren<br />
Patienten dahingehend, daß <strong>der</strong> gemeinsame Nenner <strong>der</strong> beiden Funktionskreise<br />
Ni/Bl und MP/Ma in <strong>der</strong> Angst liegt, aber diese Erkenntnis hätte an<strong>der</strong>erseits<br />
nicht <strong>der</strong> ETD bedurft.<br />
Der Vollständigkeit halber seien hier noch einige Überlegungen angeführt,<br />
die sich mit einem großen Problem <strong>der</strong> Komplementärmedizin befassen,<br />
nämlich dem schwierigen Wirkungsnachweis. Diese Überlegungen<br />
stehen zur Zeit fernab jeglicher naturwissenschaftlicher Relevanz, erscheinen<br />
jedoch interessant und möglicherweise hilfreich. So wird auf Treffen<br />
von Komplementärmedizinern immer wie<strong>der</strong> berichtet, daß in <strong>der</strong> Praxis<br />
wohl durchaus bewährte Verfahren wie Kinesiologie, Homöopathie und<br />
an<strong>der</strong>e enttäuschende Forschungsergebnisse erzielten, neben denen die von<br />
uns gemessenen <strong>Reliabilität</strong>en <strong>der</strong> ETD noch vergleichsweise eindeutig<br />
positiv erscheinen. Zweifellos ist dies einerseits bedingt durch die gegenwärtig<br />
technische Unfähigkeit, feinste Steuerungssignale des Organismus<br />
aus dem thermischen Rauschen zu Meßzwecken herauszufiltern. Die dazu<br />
erfor<strong>der</strong>liche hohe Resonatorgüte und Trennschärfe wird bisher nur von<br />
biologischen Systemen erreicht. Unter den Stichworten Quantenphänomene,<br />
fraktale Mathematik, Zeitreihenanalyse usw. sind Bemühungen erkennbar,<br />
hier von mathematischer Seite Verbesserungen zu erzielen. Noch<br />
interessanter erscheint jedoch <strong>der</strong> Eindruck, daß hier eine Art makroskopischer<br />
Beobachtereffekt vorliegt. Dieser bedeutet analog zu dem in <strong>der</strong><br />
Quantenphysik bekannten Effekt, daß <strong>der</strong> Vorgang <strong>der</strong> Beobachtung allein<br />
bereits eine Verän<strong>der</strong>ung des Meßergebnisses hervorruft. Im Rahmen des<br />
heutigen naturwissenschaftlichen Weltbildes bleibt völlig unklar, wie dies<br />
in makroskopischen Größenordnungen denkbar ist, und man muß schon zu<br />
Außenseitertheorien zurückgreifen, um einen möglichen Wirkmechanismus<br />
zu erkennen. So fällt auf, daß bei zunehmen<strong>der</strong> Entfernung zum Kern<br />
des alten kartesianischen Weltbildes die Phänomene in allen Wissenschaftsbereichen<br />
einerseits bunter und seltsamer werden, an<strong>der</strong>erseits die<br />
zunehmende Subtilität <strong>der</strong> Meßobjekte verbunden zu sein scheint mit einem<br />
wachsendenen Einfluß von „Bewußtsein“ und allen damit verbundenen<br />
Problemen, die wir aus den Disziplinen <strong>der</strong> wissenschaftlichen Bewußtseinserforschung<br />
kennen: Abhängigkeit von unüberblickbaren, unberechenbaren<br />
und häufig transpersonalen Begleitumständen (Biorhythmen,<br />
Geopathie etc.). Mögliche Interaktionen zwischen dem Bewußtsein des<br />
Untersuchers und des Patienten mit dem eines hier noch zu definierenden<br />
objektgebunden Holons in <strong>der</strong> Definition von Ken Wilber wären weiterhin
165<br />
zu nennen und werden als Erklärung für nicht regelmäßig reproduzierbare<br />
Untersuchungsergebnisse diskutiert (26). Ob und welche Bedeutung diese<br />
„unwissenschaftlichen“ Überlegungen auch immer haben, das Thema ist<br />
aus <strong>der</strong> neuesten Wissenschaftsgeschichte und -theorie nicht mehr fortzudenken.<br />
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20 Pischinger, A: Das System <strong>der</strong> Grundregulation Heidelberg. Haug Verlag, 1989<br />
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21 Schnorrenberger C: Lehrbuch <strong>der</strong> chinesischen Medizin für westliche Ärzte.<br />
Stuttgart, Hippokrates, 1985.<br />
22 Tiller W: <strong>Kirlian</strong> photography as an electro-therapeutics research tool. Acupunct<br />
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23 Treugut H., Görner C., Lüdtke R., Mandel P.: <strong>Kirlian</strong>-<strong>Fotografie</strong>: <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong><br />
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24 Treugut H., Görner C., Lüdtke R., Mandel P.: <strong>Neue</strong> <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> <strong>Kirlian</strong>-<br />
<strong>Fotografie</strong>: <strong>Reliabilität</strong> <strong>der</strong> energetischen Terminalpunktdiagnose (ETD) nach<br />
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25 Voll, R: Elektroakupunktur – Fibel, Med Lit. Verlagsanstalt, Velzen, 1975.<br />
26 Wilber, K: Eros, Kosmos, Logos. W. Krüger Verlag, Frankfurt, 1996<br />
PD Dr. Hendrik Treugut 1 , Dr. Claus Görner 1 , Dipl.-Stat Rainer Lüdtke 2 , P. Schmid 1<br />
und R. Füß 3<br />
1 Zentrale Radiologische Abteilung , Stauferklinik Schwäbisch Gmünd<br />
Wetzgauer Str. 85, 73557 Mutlangen<br />
2 Biometrisches Zentrum Erfahrungsmedizin, Institut für Med. Informationsverarbeitung<br />
<strong>der</strong> Universität Tübingen, Westbahnhofstr. 55, 72070 Tübingen<br />
3 Kreuzhofstraße 10, 81476 München