Infothek Waldkinder - Interview mit Bestsellerautor Felix Immler - Das Taschenmesser und sein Meister

Natur-Profi Waldbrief Juli/August 2015
Waldbrief – Waldhandwerk
Das Taschenmesser und sein Meister
Christoph Lang im Gespräch mit Bestsellerautor Felix Immler
Sackmesserhype – Felix erzählt wie es dazu kam
Was macht den Kindern im Wald Spass?
Das Messer – der authentische Lehrmeister
Ein schmaler steiler Wildwechselweg führt uns an den
Rotbach Dort treffen wir in einem Stück unberührter
Natur im St. Galler Raum, Felix Immler in seinem
selbstgeschnitzten Waldcamp.
Absolut fasziniert bestaunen wir, was Felix mit seinem
Hegel dort gezaubert hat. Dort bevor wir uns genau im
Camp umschauen, suchen wir uns einen gemütlichen Platz,
umgeben von Moos bewachsenen Ästen und plaudern mit
Felix, wie es zu dieser ganzen Taschenmessergeschichte
überhaupt kam.
„Schwerter, Felix, Schwerter“, erzählte Felix Immler
uns, das wollten die Kinder vom Kinderheim, in dem er
noch bist letzten Sommer arbeitete. So zählte er, eher
zu den
Pädagogen,
der mit
den
Kindern lieber in die Natur ging. Mit dem Sackmesser
lockte er die Kinder in die Natur. Jedoch entstand durch
die Taschenmesseraktion kein lustvolles Lernumfeld,
sondern ein aus Angst geprägtes Lernumfeld. „Weil“, wie
Felix sagt, „es ein Sauhaufen war, der überall verteilt
war und schnitzte!“ Diese Situation löste Schweissperlen
auf Stirn von Felix, während seiner Arbeit, aus. Somit
war die Idee der Taschenmesserprüfung geboren. Seit
drei Jahren ist er mit rund fünfzig Workshops pro Jahr,
die seine Sackmesserprüfung beinhalten, in der ganzen
Schweiz unterwegs. Seine Taschenmesserprüfung gibt
dem Umgang mit dem Hegel eine Struktur und ein
lustvolles Lernumfeld wurde hiermit standardisiert.
Natur-Profi Juli/August 2015/Jahrgang 6
In Zusammenarbeit mit: www.dusse-verusse.ch & Partner
www.infothek-waldkinder.org

Was macht den Kindern im Wald Spass?
„Das Sackmesser ist ein Hilfsmittel und guter
Anknüpfungspunkt, um Kinder für die Natur zu
begeistern“, sagt Felix. Er hat sich unteranderem
mit Frage beschäftigt, „Wieso macht Kindern das
in der Natur Spass, was den Verantwortlichen
Kopfschmerzen bereitet?“ Es ist das Schnitzen,
was den Begleitpersonen, oft unruhige Momente im
Wald beschert. Er konnte beobachten, dass es die
Kinder sind, die gerne ihre eigenen Grenzen,
gerade mit Erfahrungen in der Natur, ausloten
wollen. Denn genau an diesen Erfahrungen wachsen
sie. Für sie gibt es kein besserer authentischer
Lehrmeister, als das Messer. Der kalte Stahl, gibt
eine unmissverständliche Rückmeldung, wenn das
Kind unkonzentriert ist. Das ist auch das
Erfolgsrezept von Felix Immler, wieso auch
Kinder, die gerne an ihre Grenzen gehen, in seinen
Kursen konzentriert sind. Das überrascht auch
immer wieder Lehrer in Schulen, bei denen er Kurse gibt. „Messer sind einfach faszinierend. Bereits
die Höhlenmenschen brauchten zwei Dinge zum Überleben, das Feuer und das Messer“, sagt Felix.
Seine Kurse finden in der Stadt und auf dem Land statt, wo er auch Unterschiede durch
verschiedenste Einflüsse beobachten kann.
Die Erfahrungen, die wir feststellen, dass immer weniger Kinder im Wald und in der Natur sind, genau
die Kinder spricht Felix mit seinen Büchern an. Er liefert Ideen für Kinder und Erwachsene, was sie in
der Natur mit einem Sackmesser machen können, um Spass zu haben. Das war auch der richtige Impuls,
dass Christoph mit Felix die Bühne ins Waldcamp gewechselt hat. Im zweiten Teil vom Film machen wir
gemeinsam mit Felix einen Rundgang durch sein Camp und stellen einige selbstgeschnitzte Werkzeuge
und Konstruktionen vor.
Die drei Bücher die von Felix Immler im AT-Verlag erschienen sind.
Mit Schritt-für-Schritt Anleitungen, die für Erwachsene, Pädagogen, Lehrpersonen und Kinder
geeignet sind. Oder aus einfachsten Naturmaterialien ein wasserdichtes Dach, Stuhl, Tisch und Bett,
einen Kühlschrank und einen Ofen bauen, Löffel, Messer und Essschalen schnitzen. Das Brathähnchen
wird am wasserbetriebenen Grillspiess gebraten. Eine Fülle an Ideen für spannende Aktivitäten vor der
Haustür, die Kinder und Jugendliche begeistern.
Natur-Profi Waldbrief Juli/August 2015 /Jahrgang 6
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