Weihnachten 2007 - Stadtgemeinschaft Tilsit eV - Ostpreußen.de
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sie nach Bukarest zurück, um sich an<br />
<strong>de</strong>r dortigen Kunstaka<strong>de</strong>mie bei Professor<br />
Oscar Han ausbil<strong>de</strong>n zu lassen.<br />
1935 bestand sie ihr Examen als aka<strong>de</strong>mische<br />
Bildhauerin mit Bravour. Im<br />
selben Jahr heiratete sie <strong>de</strong>n Rechtsanwalt<br />
Hermann Suckow und ging mit<br />
ihm in seine ostpreußische Heimat.<br />
In Allenstein widmete sich Annemarie<br />
Suckow v. Hey<strong>de</strong>ndorff zunächst vor<br />
allem ihrer Familie. Drei Töchter kamen<br />
zur Welt und die mussten versorgt<br />
wer<strong>de</strong>n. Dennoch fand sie die<br />
Zeit, sich ihrer Kunst zu widmen. Sie<br />
schuf zahlreiche Porträts und Kleinplastiken.<br />
1945 kam auch für die<br />
Künstlerin die Zeit <strong>de</strong>s Abschiednehmens.<br />
Mit ihren drei kleinen Töchtern<br />
ging sie auf die Flucht, <strong>de</strong>r Mann<br />
war an <strong>de</strong>r Front. Bis nach Neumünster<br />
in Schleswig-Holstein führte<br />
sie <strong>de</strong>r Weg. Dort traf sie mit ihrem<br />
aus <strong>de</strong>r Gefangenschaft entlassenen<br />
Mann wie<strong>de</strong>r zusammen.<br />
Ein Jahr später sie<strong>de</strong>lte die Familie<br />
ins Rheinland über, um in Bonn eine<br />
neue Existenz aufzubauen. Hermann<br />
Suckow grün<strong>de</strong>te eine Rechtsanwaltskanzlei,<br />
seine Frau erhielt bald<br />
auch Aufträge für plastische Arbeiten.<br />
So schuf sie Porträts von Persönlichkeiten<br />
<strong>de</strong>r noch jungen Bun<strong>de</strong>srepublik<br />
Deutschland, unter an<strong>de</strong>rem Büsten<br />
von Bun<strong>de</strong>sministerin Elisabeth<br />
Schwarzhaupt, <strong>de</strong>m Bonner Ober-<br />
bürgermeister Wilhelm Daniels und<br />
<strong>de</strong>m ersten Sprecher <strong>de</strong>r Landsmannschaft<br />
Ostpreußen, Staatssekretär<br />
Ottomar Schreiber. 1966 entstand<br />
ein Ehrenmal für die Gefallenen <strong>de</strong>r<br />
16. Panzerdivision Vossenack / Hürtgenwald.<br />
Immer aber waren es auch<br />
die kleinen Arbeiten aus Ton o<strong>de</strong>r<br />
Bronze, die ihr Atelier verließen und<br />
<strong>de</strong>n Menschen in seinem Innersten<br />
berührten. 1973 wur<strong>de</strong> ihr Schaffen<br />
mit <strong>de</strong>r Verleihung <strong>de</strong>s Kulturpreises<br />
<strong>de</strong>r Landsmannschaft Ostpreußen<br />
gewürdigt, drei Jahre später folgte<br />
<strong>de</strong>r Kulturpreis <strong>de</strong>r Siebenbürger<br />
Sachsen.<br />
Auf <strong>de</strong>m Höhepunkt ihres künstlerischen<br />
Wirkens ereilte Annemarie<br />
Suckow v. Hey<strong>de</strong>ndorff ein tragisches<br />
Schicksal: Bei einer Augenoperation<br />
unterlief <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />
Arzt ein entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Fehler.<br />
Die Künstlerin erblin<strong>de</strong>te und musste<br />
ihre Bildhauerei aufgeben.<br />
Einen Monat nach ihrem 95. Geburtstag<br />
nun ist Annemarie Suckow<br />
v. Hey<strong>de</strong>ndorff am 21. April <strong>2007</strong>in<br />
Bonn gestorben. Sie wird als eine<br />
Frau und Künstlerin in Erinnerung<br />
bleiben, die ihren eigenen Weg verfolgte<br />
und sich nicht beeinflussen ließ<br />
von irgendwelchen modischen Strömungen.<br />
Und so wird ihr Werk auch<br />
weiterhin Bestand haben.<br />
Silke Osman<br />
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