Abstract - Universität Oldenburg
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NiKollDi 2013<br />
Carl-von-Ossietzky <strong>Universität</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
Professionalisierung der Ausbildung von Fremdsprachen-<br />
Lehramtsstudierenden durch die Entwicklung von Selbstkompetenzen in<br />
dramapädagogischen Lehr-Lernsituationen<br />
ADRIAN HAACK<br />
GEORG-AUGUST UNIVERSITÄT GÖTTINGEN<br />
In meinem Vortrag gehe ich der Frage nach, welche berufsrelevanten Kompetenzen werdende<br />
Englischlehrer*innen im Studium durch dramapädagogische Arbeit erwerben können –<br />
erstens in dramapädagogisch gestalteten Seminaren, in denen sie selbst als Lernende<br />
ästhetische, ganzheitliche (Sprach-)Lernsituationen erleben und reflektieren, zweitens in der<br />
Rolle von Gruppen- und Spielleiter*innen in fremdsprachlichen dramapädagogischen Lehr-<br />
Lernsituationen mit Schüler*innen, die die Studierenden selbst gestalten und anleiten.<br />
Beobachtungen und Daten aus mehr als drei Jahren dramapädagogischer Arbeit mit<br />
Studierenden zeigen, dass insbesondere Aspekte aus dem Bereich der Selbstkompetenzen wie<br />
Selbstbewusstsein, individuelle (Lehrer-) Rollenvorstellungen und - findung, Auftreten,<br />
Flexibilität oder sogar Kreativität gefördert werden. Einige dieser Lernfelder finden sich in<br />
Kompetenzbeschreibungen für gute Lernende und Lehrende (vgl. z.B. Europäischer<br />
Qualifikationsrahmen für Lebenslanges Lernen) sowie auch speziell Fremdsprachenlehrer<br />
(Wipperfürth 2009) wieder, was sehr dafür spricht, dramapädagogische Elemente und<br />
Projekte im Lehramtsstudium der Fremdsprachen zu verankern. Auch Lern- und<br />
Entwicklungsfelder, die traditionell eher der zweiten Phase der Lehrerbildung und dem<br />
Berufseinstieg zugeschrieben werden, wie z.B. die Herausbildung eines „Berufsethos“<br />
(Schönknecht 2005) lassen sich mit dramapädagogischer persönlichkeitsorientierter Arbeit<br />
bereits im Studium adressieren: Hier können Rollenvorbilder sowie eigene Schulerfahrungen,<br />
die auch das eigene Handlungsrepertoire maßgeblich prägen (Heller/ Schwarzer 2010)<br />
aufgearbeitet und reflektiert werden sowie neue, der eigenen Persönlichkeit entsprechende<br />
Lehreridentitäten entworfen bzw. dazu passende Verhaltensweisen entwickelt und erprobt<br />
werden – und zu aktuellen Vorstellungen und Leitlinien gelungenen modernen<br />
Fremdsprachenunterrichts in Bezug gesetzt und diskutiert werden. Studierende werden sich<br />
dabei ihrer eigenen Ressourcen aber auch potenzieller Schwächen sowie dem eigenen<br />
Entwicklungsbedarf bzgl. späterer Berufsanforderungen bewusster.<br />
Eine theoretische Fundierung, die neben dem Kernbereich der Fremdsprachen-Lehrerbildung<br />
auch einen oder mehrere Blicke in ‚alternative‘ Bezugsfelder der Fremdsprachendidaktik wie<br />
Theaterpädagogik oder Ästhetische Bildung, etc. wirft, sollen in der Dissertation wie auch in<br />
diesem Vortrag veranschaulich angereichert werden mit empirischen Daten aus der Arbeit mit<br />
Studierenden. Hierzu ausgewertet werden eigene Fallstudien aus Seminaren in der<br />
Englischdidaktik der <strong>Universität</strong> Göttingen: Interviews, gefilmten Prozessbeobachtungen,<br />
Audio-Aufnahmen von Beratungsgespräche mit Lehramtsstudierenden sowie Vorher-<br />
Nachher-Fragebögen aus mehreren Veranstaltungen und (schul-)praktischen Projekten, wie
NiKollDi 2013<br />
Carl-von-Ossietzky <strong>Universität</strong> <strong>Oldenburg</strong><br />
z.B. englisches Kindertheater sowie Sprachencamps mit Jugendlichen, die von Studierenden<br />
betreut worden sind.