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Persönlichkeiten – „Alte“ - Projekt - 3 e.V.

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Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,<br />

liebe Freunde von <strong>Projekt</strong> 3,<br />

endlich ist sie da, die Sommerzeit, eine wunderschöne Zeit, viel Sonne,<br />

eine bunte Blumenpracht, warme Grillabende, neue leckere Eissorten,<br />

Urlaub, glückliche Momente.<br />

Genießen Sie die schöne Sommerzeit, das wünscht Ihnen von Herzen<br />

Ihre Waltraud Keuser<br />

Vorstand <strong>Projekt</strong> 3 e.V.<br />

Quelle: Moritz Verlag aus „Alle Zeit der Welt“


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 2<br />

Kinästhetik <strong>–</strong> Kommunikatives Bewegungslernen in der Villa Aura<br />

In der Villa Aura, Seniorenzentrum in Beyernaumburg,<br />

wurden erneut 12 Pflegekräfte<br />

nach dem Kinästhetik-Konzept geschult.<br />

Der Grundkurs dauerte insgesamt<br />

vier Tage und wurde durch Herrn Raffael<br />

Sorbilli geleitet.<br />

Zunächst etwas Theorie: Kinästhetik ist<br />

die Lehre von der Bewegungswahrnehmung<br />

und Bewegungsempfindung. Sie<br />

stellt ein Bewegungskonzept dar, das die<br />

Handlungs- und Bewegungsfähigkeit der<br />

Pflegekraft entwickelt, damit sie den hilfebedürftigen<br />

Menschen zur gezielten Bewegung<br />

und Organisation ihres Körpers<br />

führen kann. Sie ist somit eine Mobilisationsmethode,<br />

die im eigentlichen Sinne<br />

Hilfe zur Selbst-Mobilisation geben will;<br />

auf der Grundlage von Berührung und Bewegung.<br />

Ziel der Kinästhetik ist es, die Bewegung,<br />

unter Beachtung und Einbeziehung der<br />

Ressourcen des alten Menschen gemeinsam<br />

durchzuführen, und somit angst- und<br />

stressfrei zu gestalten. Die Bewegungsabläufe<br />

sind für alle<br />

Beteiligten so kräfteschonend<br />

wie möglich durchzuführen.<br />

Die Kinästhetik<br />

vollzieht den Ablauf<br />

der natürlichen fließenden<br />

Bewegungen unseres<br />

Bewegungsablaufes nach.<br />

Die Kollegen übertragen die -<br />

se auf den neu oder wieder zu erlernenden<br />

Bewegungsablauf der Bewohner.<br />

Kinästhetisches Wissen der<br />

Kollegen richtig eingesetzt,<br />

bedeutet aber auch<br />

eine Gesundheitsprophylaxe,<br />

näm lich sich angemessen<br />

und mit möglichst<br />

geringer Verletzungsgefahr<br />

zu bewegen:<br />

Wenn mein Rücken nach einem<br />

Transfer nicht schmerzt, dann<br />

Qualitätssicherung und pharmazeutische Betreuung im Rahmen<br />

der Medikamentenversorgung durch Verblistern<br />

Durchschnittlich sechs verschiedene Arzneimittel<br />

schlucken Heimbewohner jeden<br />

Tag. Grund für uns, in der Villa am<br />

Buttermarkt ein neues Konzept<br />

der pharmazeutischen<br />

Betreuung und<br />

Medikamentenversorgung<br />

einzuführen:<br />

Die „Verblisterung“,<br />

d.h. patientenindi -<br />

viduelle Verpackung<br />

der Pillen und Kapseln.<br />

Wir erhoffen uns<br />

von der professionellen<br />

Neuverpackung der Dauermedikation<br />

in Wochenrationen<br />

für jeden einzelnen Heimbewohner eine<br />

Erhöhung der Arzneimittelsicherheit.<br />

Fehler vermeiden<br />

Anstelle der bisher quartalsweise rotierenden<br />

Belieferung durch drei Apotheken<br />

wird aus diesem Kreis künftig<br />

die Adler-Apotheke in<br />

Adenau mit einem ganz -<br />

heitlichen Konzept die<br />

Versorgungsverantwortung<br />

übernehmen.<br />

Die pharmazeutische<br />

Betreuung als Form der<br />

intensiven Zusammenarbeit<br />

von Apotheke,<br />

Pflegepersonal, Arzt und<br />

Patient umfasst die Überwachung<br />

und Dokumentation der gesamten<br />

Medikation durch die Apotheke.<br />

Dazu gehören u.a. Wechselwirkungs-<br />

schmerzt in aller Regel der Rücken<br />

des „transferierten“ alten<br />

Menschen auch nicht.<br />

Diese Erkenntnisse konnten<br />

die einzelnen Teilnehmer<br />

in verschiedenen<br />

praktischen Übungen<br />

zur Lagerung von<br />

Betroffenen sowie zum<br />

Positionswechsel, z.B. vom<br />

Bett in den Rollstuhl, machen.<br />

Dabei waren die Teilnehmer nicht<br />

nur die Aktiven, sondern<br />

machten auch die Erfahrung<br />

wie es ist, sich selbst lagern<br />

zu lassen oder mit<br />

körperlichen Einschränkungen<br />

im Bett bewegt<br />

zu werden. Die Wahrnehmung<br />

und Erfahrung der<br />

eigenen Bewegung war dabei<br />

grundlegend für unsere<br />

zukünftige Arbeit.<br />

checks mit dem Ziel der Erkennung von<br />

arzneimittelbezogenen Problemen, einschließlich<br />

der Abstimmung mit Arzt und<br />

Pflegepersonal. So wird die Adler-Apotheke<br />

auch ständiger Ansprechpartner des<br />

Pflegepersonals in pharmazeutischen Fragen<br />

sein.<br />

Neben der stärkeren Einbindung der pharmazeutischen<br />

Kompetenz der Adler-Apotheke<br />

erfahren unsere Bewohner die<br />

Vorteile auch dadurch, dass unseren Mitarbeitern<br />

noch mehr Zeit für die in -<br />

dividuelle Betreuung bleibt.<br />

Natürlich sind diese Leistungen für die<br />

Bewohner kostenlos.<br />

Selbstverständlich bleibt die freie Apothekenwahl<br />

des Bewohners erhalten.


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 3<br />

Es geht vorwärts mit dem Bau der Villa Terra<br />

So langsam aber sicher geht der Bau vor -<br />

an und das Ende ist absehbar. Wir haben<br />

bereits das Richtfest gefeiert und im Dezember<br />

2009, so hoffen wir, können die<br />

ersten Bewohner ihr neues zu Hause beziehen.<br />

Doch vorab schon einige Informationen:<br />

Die gesamte Einrichtung ist eingeschossig<br />

und barrierefrei gestaltet. Alle Räume und<br />

Zugänge sind rollstuhlgerecht, damit sich<br />

die Damen und Herren, soweit sie dazu in<br />

der Lage sind, überall frei bewegen können.<br />

Die Einrichtung verfügt über 34 Zimmer,<br />

davon 4 Doppelzimmer und 30 Einzelzimmer.<br />

Das entspricht einem Lebens- und<br />

Wohnraum für 38 Menschen. Das Raumangebot<br />

für Begegnung und Kommunikation,<br />

wie für Privatheit und Rückzug, ist<br />

vielfältig.<br />

Das Haus der Lebenswelten ist gestalterisch<br />

in einer so genannten U-Form konzipiert,<br />

verbunden mit einem überdachten<br />

Flur, der durch die gesamte Einrichtung<br />

verläuft. Von hier aus erreicht man<br />

alle vier Wohngruppen, sowie die drei Innenhöfe.<br />

Ein kleiner Rundgang<br />

durchs Haus:<br />

Wir sind am Haupteingang der Einrichtung.<br />

Hier befinden sich die Rezeption,<br />

Büroräume und ein Arbeitszimmer, von<br />

denen man einen Überblick über das gesamte<br />

Haus hat. Wir sehen den überdachten<br />

Glasgang, er ist mittig gelegen und<br />

führt durch das gesamte Haus. Von hier<br />

aus gelangt man in alle vier Gruppen und<br />

in die drei Innenhöfe. Diese vier Gruppen<br />

werden durch die drei Höfe, die nicht<br />

überdacht sind, voneinander abgegrenzt.<br />

Damit zielgruppenspezifische Bedürfnisse<br />

wie unterschiedliche Ruhe- und Aktivitätsphasen<br />

das Zusammenleben nicht stören,<br />

sind die einzelnen Wohnbereiche<br />

räumlich klar voneinander getrennt. Jeder<br />

der vier Bereiche verfügt über eine Wohnküche<br />

und einen großzügig gestalteten<br />

Gemeinschaftsraum, der insbesondere für<br />

das gemeinsame Mittagsessen, aber auch<br />

für gesellige Stunden, Aktivitäten und<br />

Freizeit genutzt wird. Er stellt damit das<br />

öffentliche Zentrum des Hauses dar.<br />

Die Durchlässigkeit zwischen ihnen ist<br />

dennoch groß: Räume für Begegnung, Geselligkeit,<br />

Kommunikation und gemeinsame<br />

Aktivitäten.<br />

Aufgrund der engen Anbindung an die<br />

Schlossresidenz, nur wenige Meter vom<br />

Haus entfernt, können Cafeteria, Terrasse,<br />

Parkanlage und Kiosk jederzeit mitgenutzt<br />

werden. Die Teilnahme an Veranstaltungen,<br />

aber auch an Ausflügen und<br />

Angeboten der Schlossresidenz sind möglich<br />

und gewünscht.


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 4<br />

Die erste Senioren-WG<br />

Ausgangssituation<br />

Wir werden weniger, älter und bunter.<br />

Leben im Alter in einer Gesellschaft, die<br />

etwas überspitzt formuliert, als demographische<br />

„Krisenregion“ im Zentrum<br />

des „alternden Europas“ bezeichnet werden<br />

kann, ist eine nicht zu unterschätzende<br />

Herausforderung. Die Zahl der älteren<br />

Menschen wird in den nächsten<br />

Jahren erheblich ansteigen. Das bedeutet<br />

für jeden Einzelnen, sich neu orientieren<br />

zu müssen. Traditionelle Lebensund<br />

Wohnformen des Alters entsprechen<br />

immer weniger den Umwelt- und Umfeldbedingungen<br />

älterer Menschen. Angesichts<br />

der prekären demographischen<br />

Entwicklung müssen viele sozial-, senioren-<br />

und pflegepolitischen Fragen<br />

neu gestellt werden.<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass sich<br />

die herkömmlichen Familienstrukturen<br />

zunehmend ändern, bedeutet dies,<br />

dass es immer mehr alte und alleinstehende<br />

Menschen ohne Angehörige geben<br />

wird. Das Thema „Wohnen im Alter“<br />

steht im Mittelpunkt der zu führenden<br />

Diskussion.<br />

Unsere Antwort auf diese Herausforderung<br />

ist: die Wohngemeinschaft für Senioren<br />

im Generationenhaus der Wohnungsbaugesellschaft<br />

Sangerhausen e.G.<br />

Herzlich willkommen in<br />

der Alban-Hess-Straße in<br />

Sangerhausen.<br />

Die Wohnungsbaugesellschaft hat sich gemeinsam<br />

mit <strong>Projekt</strong> 3 e.V. auf den Weg gemacht,<br />

das Netzwerk Lebensraum Sangerhausen<br />

Süd zu schaffen, um den dort lebenden<br />

Senioren eine echte Alternative<br />

anzubieten, ihren Lebensraum im bekannten<br />

Umfeld so lange wie möglich selbständig<br />

zu gestalten.<br />

In dem Augenblick,<br />

wo das Kind in uns stirbt,<br />

beginnt das Altern.<br />

(Francois Maurois)<br />

So entstand in der Alban-Hess-Straße 45<br />

das Haus der Generationen. Die 45 Wohneinheiten<br />

sind barrierefrei, drei sogar roll-<br />

stuhlgerecht. Im Baukörper integriert ist<br />

der Eingangsbereich, gestaltet als ein großzügiges,<br />

gläsernes Atrium. Es entspricht einem<br />

Wintergarten und bietet somit viel<br />

Transparenz. Im Erdgeschoß dieses Bereiches<br />

ist der Servicestützpunkt für alle Generationen<br />

untergebracht. Sinn dieser<br />

Räumlichkeiten ist es, den Mietern und den<br />

umliegenden Anwohnern die Bildung und<br />

Nutzung eines Netzwerkes anzubieten. Im<br />

ersten Stock, über die außen liegende<br />

Treppe gesondert zu erreichen, ist der multifunktionale<br />

Begeg nungsraum.<br />

Dem demographischen Wandel entsprechend<br />

befindet sich im Gebäudekomplex<br />

auch eine Wohngemeinschaft für fünf Senioren.<br />

Die Wohnung ist behindertengerecht<br />

angelegt und hat eine Nutzfläche<br />

von 126 qm. Sie besteht aus zwei Doppelzimmern,<br />

einem Einzelzimmer, zwei<br />

Bädern, einer Wohndiele, einer ausgestatteten<br />

Küche und einem gemeinsamen<br />

Wohnzimmer mit großzügiger Terrasse.<br />

Darüber hinaus verfügt die Wohnung über<br />

einen eigenen Kellerraum und einen eigenen<br />

Tiefgaragenstellplatz.<br />

Das alltägliche Leben in der neu geschaffenen<br />

Wohngemeinschaft orientiert sich an<br />

den Grundbedürfnissen der Senioren, wie<br />

Sicherheit und Geborgenheit, Kommunikation,<br />

Aktivität, Pflege, Essen, Trinken und


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 5<br />

soviel Normalität wie möglich, wie z.B. in<br />

den eigenen Familien oder in den eigenen<br />

vier Wänden. Es bietet eine echte Alternative<br />

zu den Einrichtungen der vollstationären<br />

Pflege. Dem Wunsch nach Kontinuität<br />

des persönlichen Lebensstils, nach Eigenständigkeit<br />

und sinnvoller Tätigkeit kann<br />

hier entsprochen werden. Sie stellen ihre<br />

Regeln, unter Berücksichtigung der persönlichen<br />

Ressourcen, selbst auf und werden<br />

nicht fremdbestimmt oder gar institutionalisiert.<br />

Die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung<br />

selbständiger Lebensführung<br />

und das Prinzip gegenseitiger Hilfe bei alltäglichen<br />

Verrichtungen, ist gewollt.<br />

Zielgruppe<br />

• Menschen, die auch im Alter selbstbestimmt<br />

leben möchten<br />

• Menschen, die in ihrer vertrauten Umgebung<br />

in Würde alt werden möchten<br />

• Menschen, die ihren Alltag noch weitestgehend<br />

selbst bewältigen können<br />

• Menschen, die ihre Zukunft aktiv selbst<br />

gestalten möchten<br />

• Menschen, die ihr soziales Umfeld beibehalten<br />

möchten<br />

• Menschen, die Nähe und soziale Kontakte<br />

suchen<br />

• Menschen, die Betreuung und Begleitung<br />

benötigen<br />

• Menschen, die in einer familienähnlichen<br />

Struktur wohnen möchten<br />

• Menschen, die Normalität im Alltag leben<br />

möchten<br />

Organisation<br />

<strong>Projekt</strong> 3 e.V. vermietet die Wohneinheit an<br />

die Interessenten. Dienstleistungs- und Un-<br />

terstützungsangebote werden nach Bedarf<br />

und nach Wunsch in Zusammenarbeit mit<br />

den Kooperationspartnern angeboten und<br />

angepasst. Mit mobilen Alltagshilfen wird<br />

die Lebensqualität und Selbstverwirklichung<br />

zu Hause im gewohnten Lebensumfeld<br />

gesichert. Die Mieter haben eine gemeinsame<br />

Alltagsbegleiterin, die als kontinuierliche<br />

Ansprechpartnerin tagsüber zur<br />

Verfügung steht. Die Aktivitäten der Alltagsbegleiter<br />

konzentrieren sich auf die Belange<br />

der Mitglieder in der Wohngemeinschaft.<br />

In ihrer Verantwortung liegen die<br />

Bereiche Hauswirtschaft, Betreuung und<br />

Begleitung, soweit dies im Rahmen der<br />

Wohngemeinschaft möglich ist. Der Mieter<br />

gibt mit seinen Wünschen die Organisation<br />

des Alltags vor, die Alltagsbegleiter unterstützen<br />

dabei. Ihnen kommt damit eine wesentliche<br />

Bedeutung für das Erkennen und<br />

das Aufrechterhalten der Lebensgewohnheiten<br />

der Mieter zu.<br />

Im Detail bestimmen die Mitglieder der<br />

Wohngemeinschaft die Aufgabenverteilung<br />

der Alltagsbegleiter.<br />

Sollte ein Mitglied der Wohngemeinschaft<br />

Leistungen im SGB V oder umfangreiche<br />

Pflege im SGB XI Bereich benötigen, haben<br />

sie natürlich die Wahlfreiheit des Pflegedienstes.<br />

Das Zusammenwirken aller Beteiligter lässt<br />

das Wohnen und Leben in einer Wohngemeinschaft<br />

gelingen. Damit ist auch gleichzeitig<br />

eine der zentralen Bedingungen einer<br />

solchen Wohnform angesprochen: nämlich<br />

das Vorhandensein engagierter Damen und<br />

Herren im Alter, ihrer Angehörigen und gesetzlichen<br />

Be treuer und natürlich eine gut<br />

funktionierende Nachbarschaft.


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 6<br />

Team Management I<br />

Ein erfolgreiches Team in der Altenhilfe,<br />

(nicht nur dort) benötigt mehr als nur einen<br />

Arbeitsplatz, Kollegen, Dienstplan und<br />

eine Wohnbereichsleitung.<br />

Ein Team in der Altenhilfe braucht entsprechende<br />

Rahmenbedingungen, um den<br />

Vorgaben des Trägers und den Anforderungen<br />

der Bewohner, Angehörigen und den<br />

vielseitigen Behörden gerecht zu werden.<br />

Grundvoraussetzung für eine positive Entwicklung<br />

in den Teams sind eine überschaubare<br />

und verbindliche Struktur sowie<br />

klare und eindeutige Zielvorgaben. Teams<br />

können sich nur entsprechend entwickeln<br />

und erfolgreich sein, wenn Verantwortlichkeiten<br />

klar geregelt sind und ein positives<br />

Team-Klima vorhanden ist. Als Team-Klima<br />

bezeichnet man die Summe von Stimmungen,<br />

Sichtweisen, Einstellungen und Überzeugungen,<br />

Urteilen und Haltungen von<br />

Kollegen zu unterschiedlichen Aspekten<br />

des Arbeitsumfeldes in einer Einrichtung.<br />

Ziel einer systematischen Beeinflussung<br />

des Team-Klimas ist, dass alle Kollegen<br />

mit den Visionen, Zielen und Arbeitsweisen<br />

der Organisation vertraut sind, sich<br />

möglichst weitgehend mit diesen identifizieren<br />

und sich entsprechend einbezogen<br />

fühlen. Jeder Kollege sollte in der Lage<br />

sein, seine Fähigkeiten und Stärken in der<br />

Gruppe effektiv einzusetzen. Durch eine<br />

offene Kommunikation und eine gute<br />

Streitkultur wird es den Kollegen dann gelingen,<br />

sich gegenseitig innerhalb der<br />

Gruppe sowohl zu motivieren als auch zu<br />

tragen. Dabei ist es sehr wohl erforderlich,<br />

den Kollegen jegliche Unterstützung zuzusichern.<br />

Die Führungsebene sollte sorgfältig<br />

darauf achten, in den Teams keine Aufgaben<br />

zu implementieren, die bereits im<br />

Vorfeld erkennbar von diesen nicht gelöst<br />

werden können. Es hat sich bewährt, die<br />

Kollegen dafür zu sensibilisieren, bereits<br />

erreichte <strong>–</strong> auch kleinere <strong>–</strong> Ziele als erreicht<br />

zu identifizieren, und die daraus resultierende<br />

Motivation durch Lob zu verstärken.<br />

Wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />

auch, den Kollegen das Vertrauen der<br />

Führungsebene in ihre Arbeit zu vermitteln.<br />

Kurze, angstfreie Kommunikationswege<br />

zur Leitungsebene sind, insbesondere<br />

bei auftretenden Störfällen, unabdingbar.<br />

Natürlich spielt die Wohnbereichsleitung<br />

im Team eine wichtige Rolle.<br />

Vorgesetzte sind Vorbilder, ob sie wollen<br />

oder nicht, denn die Kollegen orientieren<br />

sich an ihrem Modell. Dabei ist das Verhalten<br />

entschieden wichtiger als das gesprochene<br />

Wort. Jeder Kollege entscheidet für<br />

sich, ob sie ihre Führungskraft in Bezug<br />

auf persönliche Weiterentwicklung als Vorbild<br />

akzeptieren.<br />

Die Wohnbereichsleitung hat neben vielen<br />

anderen Aufgaben die entscheidende Funk -<br />

tion des Vorbilds und befindet sich in einer<br />

absoluten Sandwich-Funktion. Oftmals<br />

wird die Wohn bereichsleitung von vielen<br />

Kollegen als sogenannter „Mülleimer“<br />

missbraucht. Dabei ist ihre Aufgabe zu<br />

lenken und nicht permanent zu beschenken.<br />

Kollegen sind wohl in der Lage, durch unterschiedliche<br />

Wissensstände, Erfahrungen<br />

und persönliche Eigenschaften gemeinsame<br />

Arbeitsabläufe effizient zu gestalten,<br />

man muss sie nur lassen und ihnen Ver-<br />

Beispiel: Checkliste zur Kollegenauswahl<br />

Kann der Kollegen das Leitbild<br />

des Arbeitgebers mittragen?<br />

Ist der Kollege loyal<br />

gegenüber dem Arbeitgeber?<br />

Warum ist der Kollege mit seiner<br />

jetzigen Arbeit unzufrieden?<br />

(Analyse seiner Unzufriedenheit?)<br />

Besitzt der Kollege ausreichend Praxiserfahrung?<br />

Kann der Mitarbeiter das<br />

Leitbild des Arbeitgebers mittragen?<br />

Ist der Kollege flexibel? (Zeit und Einsatz)<br />

Ist der Kollege ausreichend motiviert?<br />

Ist der Kollege teamfähig?<br />

Kann der Kollege mit Konflikten<br />

konstruktiv umgehen?<br />

Lässt der Kollege sich ins Team einbringen?<br />

Lässt der Kollege andere Meinungen<br />

zu?/gelten?<br />

Kann er seine Stärke/Schwächen benennen?<br />

Hat der Kollege Mut, neue Wege zu gehen?<br />

Hat er Entwicklungspotential?<br />

Trifft zu<br />

trauen und eine positive Fehlerkultur einräumen.<br />

Viele Kollegen wollen mitgestalten<br />

und nicht verwalten.<br />

Die Auswahl von Kollegen und die Zu -<br />

sammensetzung der Teams sind der Erfolg<br />

für ein effizientes, wertschätzendes und<br />

stress freies Miteinander.<br />

Auswahl der Kollegen<br />

Der Kollegenauswahl geht eine genaue<br />

Analyse des zu besetzenden Arbeitsplatzes<br />

voraus. Ergebnis dieser Arbeitsplatzanalyse<br />

ist ein Aufgabenprofil, dem der zukünftige<br />

Mitarbeiter in möglichst vollem<br />

Umfang entsprechen sollte. Es ist ratsam,<br />

neben den üblichen Auswahlkriterien eine<br />

eigene Checkliste mit insbesondere hausspezifischen<br />

Anforderungen zu entwerfen.<br />

Hier sollte unterschieden werden, ob der<br />

Mitarbeiter bereits im Unternehmen arbeitet<br />

oder neu ins Unternehmen einsteigen<br />

möchte.<br />

Auszüge aus einer Checkliste, die individuell<br />

erstellt werden kann, zeigt die nachfolgende<br />

Abbildung.<br />

Trifft teilweise<br />

oder gar nicht zu<br />

Bemerkung


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 7<br />

Team Management II Kompetenzzentrum<br />

Oberfell<br />

Eine adäquate Kollegenauswahl auf der<br />

Basis derartiger Checklisten bedeutet sowohl<br />

für den Arbeitgeber als auch für den<br />

betreffenden Mitarbeiter:<br />

• schnelle Entwicklung und<br />

Umsetzung von Konzepten<br />

• leistungsfähiges und<br />

kreatives Team<br />

• hohe Einsatzbereitschaft<br />

und Flexibilität<br />

• schnelle Anerkennung<br />

des Kollegen innerhalb<br />

des Teams<br />

• niedrige Krankheitsquoten<br />

• zufriedene und motivierte<br />

Kollegen<br />

• geringe Fluktuation<br />

• Kostenreduktion<br />

Die auf der Grundlage dieser<br />

Checklisten ausgewählten<br />

Kollegen werden<br />

nunmehr in die bestehenden<br />

Teams integriert<br />

oder aber <strong>–</strong> im Falle der<br />

Neugründung einer Einrichtung<br />

oder Gruppe <strong>–</strong> zu<br />

neuen Teameinheiten zusammengesetzt.<br />

Damit ist der Grundstein<br />

für eine erfolgreiche Team-Arbeit gelegt.<br />

Um diesen Erfolg jedoch nachhal-<br />

tig abzusichern, ist es erforderlich,<br />

diese Teams zu<br />

lenken und zu steuern.<br />

Auch gut funktionierende<br />

Teams benötigen<br />

in bestimmten Situationen<br />

Steuerung, Kontrolle<br />

und Anregung. Auch dies<br />

setzt einen engen Kontakt<br />

zur Leitungsebene und den Einsatz<br />

von Instrumenten voraus. Die<br />

Annahme, dass sorgfältig zusammengeführte<br />

Teams aus sich heraus <strong>–</strong> gleichsam<br />

autonom <strong>–</strong> erfolgreich agieren, hat sich in<br />

der Vergangenheit zu oft als falsch herausgestellt.<br />

Ein kontinuierliches Teammanagement<br />

ist unabdingbar.<br />

Schon geklickt?<br />

Unter www.projekt-3.de<br />

erfahren sie alles<br />

über unsere Einrichtungen<br />

und lesen Aktuelles<br />

und Informatives<br />

aus der Welt<br />

von <strong>Projekt</strong> 3.<br />

Erste Etappe geschafft!!<br />

Nun geht es weiter<br />

Frau Dana Weinand, seit 2. März 2006 im<br />

Unternehmen, arbeitet in der Villa Toscana<br />

in Kottenheim. Sie hat ihre Weiterbildung<br />

als Wohnbereichsleitung<br />

am 13. Mai 2009 erfolgreich<br />

bestanden.<br />

Auch Frau Silke Retterath,<br />

seit 09.09.2002 im<br />

Unternehmen, zur Zeit in<br />

der Villa am Buttermarkt<br />

eingesetzt, hat ihre Weiterbildung<br />

zur Wohnbereichsleitung<br />

und Geronto-Fachkraft<br />

am 13. Mai erfolgreich abgeschlossen.<br />

Nun geht es weiter, ohne Unterbrechung<br />

und hoch motiviert<br />

wird gebüffelt. Im Oktober<br />

dieses Jahres werden<br />

beide voraussichtlich die<br />

Weiterbildung als Pflegedienstleitung<br />

erfolgreich<br />

abschließen.<br />

Wir haben Respekt vor der<br />

Leistung der Beiden, da wir<br />

wissen, wie viel Motivation,<br />

Energie, Ausdauer und Disziplin es bedarf,<br />

nebenberuflich eine solch anspruchsvolle<br />

Weiterbildung abzuschließen.<br />

Wir sind stolz auf unsere<br />

Kollegen, gratulieren ganz<br />

herzlich auf diesem Wege<br />

und wünschen weiterhin<br />

Durchhaltevermögen und<br />

Erfolg.<br />

Du bist so jung wie dein Glaube, so<br />

alt wie deine Zweifel,<br />

so jung wie deine Hoffnung,<br />

so alt wie deine Hoffnungslosigkeit.<br />

Quelle: Erwin Böhm aus<br />

„Seelenliftung statt Gesichtsstraffung“<br />

Kompetenzzentrum Oberfell<br />

In Anbetracht der Tatsache, dass sich<br />

die herkömmlichen altersgerechten<br />

Familienstrukturen zunehmend ändern,<br />

wird es immer mehr alte und alleinstehende<br />

Menschen ohne Angehörige<br />

geben. Der demografische und<br />

soziale Wandel stellt Städte und Gemeinden,<br />

aber auch Anbieter sozialer<br />

Dienstleistungen vor große Herausforderungen.<br />

Die Veränderungen werden<br />

eine stärkere Differenzierung von Bedürfnis<br />

und Anspruch zur Folge haben.<br />

Das Thema „Wohnen im Alter“<br />

steht im Mittelpunkt der zu führenden<br />

Diskussion. Auf Grundlage der bekannten<br />

Fakten haben der Kreis MYK<br />

sowie die Ortsgemeinde Oberfell folgende<br />

Zielsetzung entwickelt: Ihre<br />

Bürger sollen auch im hohen Alter und<br />

bei Pflegebedürftigkeit in ihrem gewohnten<br />

räumlichen, aber insbesondere<br />

auch sozialen Umfeld verbleiben<br />

können. Ein Wegzug wird dem alten<br />

Menschen nicht zugemutet, die Versorgung<br />

soll heimatnah bzw. sogar<br />

„Zuhause“ erfolgen können. Ein für<br />

den Ort angepasster Bedarf wird ermittelt,<br />

woraus ein entsprechender<br />

konzeptioneller Rahmen entwickelt<br />

wird. Das Konzept „Leben, Wohnen<br />

und Arbeiten, ortsnah in vertrauter<br />

Umgebung“ setzt bürgerliches Engagement<br />

und Nachbarschaftshilfe<br />

vor aus. Indem die Zivilgesellschaft<br />

Verantwortung für ihre alten Mitbewohner<br />

übernimmt, wird die Inanspruchnahme<br />

staatlich finanzierter<br />

Dienstleistungen verzögert bzw. vermindert.<br />

Ein solches Vorhaben geht nur in Zusammenarbeit<br />

mit kompetenten Partnern.<br />

Die Gemeinde Oberfell und <strong>Projekt</strong><br />

3 e.V. ken nen sich seit vielen<br />

Jahren. Nachdem aus der damals ge -<br />

planten stationären Einrichtung<br />

nichts wurde, wollen wir nun gemeinsam<br />

neue Wege gehen <strong>–</strong> das Kompetenzzentrum<br />

Oberfell entsteht.


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 8<br />

Demenz (Mens = Geist; de = weg)<br />

Der Mensch verfügt über zwei Arten von<br />

Gedächtnis: das Kurzzeit- und das Langzeitgedächtnis.<br />

Das Kurzzeitgedächtnis<br />

nimmt alle Informationen der fünf Sinne<br />

auf: Augen, Ohren, Nase, Mund und<br />

Hände für dreißig Sekunden. In dieser<br />

Zeitspanne wird entschieden, welche Daten<br />

in das Langzeitgedächtnis übertragen<br />

werden. Das Kurzzeitgedächtnis hat nur<br />

eine begrenzte Speicherkapazität. Das<br />

Langzeitgedächtnis bietet Informationen<br />

unbegrenzten Platz. Informationen, die<br />

zu einem späteren Zeitpunkt abgerufen<br />

werden sollen, können nur aus dem Langzeitgedächtnis<br />

abgerufen werden. Und<br />

genau hier muss der altersverwirrte<br />

Mensch passen. Er kann kaum noch Informationen<br />

von dem einen zum anderen<br />

Gedächtnis transportieren. Der altersverwirrte<br />

Mensch lebt überwiegend in der<br />

Vergangenheit. Gegenwart und Zukunft<br />

sind für ihn ohne Bedeutung. Er kann sich<br />

aufgrund seiner Denk- und Urteilsstörung<br />

zeitlich und örtlich nicht mehr orientieren;<br />

das Langzeitgedächtnis bleibt lange<br />

bis hin zur frühen Kindheit erhalten. Das<br />

Kurzzeitgedächtnis ist oftmals nach wenigen<br />

Minuten, manchmal schon nach einem<br />

Satz, nicht mehr abrufbar.<br />

Was passiert, wenn einem Menschen der<br />

rote Faden in seinem Leben verloren<br />

geht?<br />

Was fühlt ein Mensch, der nicht mehr<br />

weiß, wer er ist, wo er sich aufhält und<br />

der nicht mehr nach Tages- und Jahreszeit<br />

unterscheiden kann? Wie geht es einem<br />

Menschen, der sprachlich nicht mehr<br />

Von den 12 Mio. Menschen, die in<br />

Deutschland derzeit älter als 65 Jahre<br />

alt sind, leiden 1,2 Mio., also 10 %, an<br />

einer fortschreitenden Demenz. Von<br />

diesen weisen 800.000 mittelschwere<br />

bis schwerere Krankheitsstadien auf,<br />

die eine selbstständige Lebensführung<br />

nicht zulassen. Die<br />

Wahrscheinlichkeit,<br />

an einer Demenz zu<br />

erkranken, nimmt mit<br />

steigendem Alter zu:<br />

Während unter den<br />

60- bis 70-Jährigen<br />

lediglich ca. 1 % unter<br />

Demenz leidet,<br />

sind es im folgenden Lebensjahrzehnt<br />

schon ca. 5 %, und unter den 90 bis<br />

94-Jährigen weist ca. ein Drittel manifeste<br />

demenzielle Symptome auf. Da<br />

die Anzahl der alten Menschen in den<br />

nächsten Jahren weiter wachsen wird,<br />

ist davon auszugehen, dass die Zahl bis<br />

zum Jahr 2050 auf über zweieinhalb<br />

das ausdrücken kann, was er denkt, fühlt,<br />

was er sieht und hört?<br />

Schnell neigen wir dazu, diesen Menschen<br />

als „verrückt“ einzustufen. Die Fachsprache<br />

nennt dies senile Demenz, die ich im<br />

Folgenden kurz darstellen darf.<br />

Demenz steht als Oberbegriff für Hirnfunktionsstörungen.<br />

In der lateinischen<br />

Übersetzung heißt Demenz: (Mens =<br />

Geist; de = weg; d. h. also weg vom Geist,<br />

Millionen steigen wird, sofern kein<br />

Durchbruch in der Therapie gelingt.<br />

Viele betagte Menschen leiden heute<br />

nicht an ihrem biologischen Alter. Die<br />

Medizin und vor allem die Forschungsergebnisse<br />

haben es geschafft, die alten<br />

ins hohe und sehr hohe Alter zu<br />

bringen und dann<br />

faktisch in die Demenz.<br />

Die Demenz<br />

zählt zu den häufigsten<br />

Gesundheitsprob -<br />

lemen im höheren<br />

Lebensalter. Demenzerkrankungen<br />

können<br />

viele Ursachen haben,<br />

wobei die Alzheimer-Krankheit die<br />

häufigste ist: rund 60% aller Demenzen<br />

werden durch sie hervorgerufen.<br />

Sie ist benannt nach dem Psychiater<br />

Alois Alzheimer (1864 <strong>–</strong> 1915), der die<br />

Krankheit erstmals im Jahre 1906 wissenschaftlich<br />

beschrieben hat.<br />

geistlos, entgeistert). Medizinisch gesehen<br />

handelt es sich bei der Demenz um<br />

fortschreitende neuro-degenerative Erkrankungen,<br />

deren Ursachen bis heute<br />

weitgehend ungeklärt sind. Im Krankheitsverlauf<br />

kommt es zu einem zunehmenden<br />

Verlust von Nervenzellen, vor allem<br />

in den Bereichen der Großhirnrinde,<br />

die für Gedächtnis- und Lernfunktionen<br />

wichtig sind. Demenz ist eine durch kör-


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 9<br />

perliche Krankheit bedingte umfassende<br />

Störung aller Hirnfunktionen. Mit Demenz<br />

werden Störungen der Gedächtnisfunktionen<br />

und der intellektuellen Leistungen<br />

bezeichnet, die den Betroffenen<br />

an einer normalen Interaktion mit der<br />

Umgebung hindern und in seinen alltäglichen<br />

Aktivitäten beeinträchtigen.<br />

Demenz beginnt schleichend und ist zunächst<br />

nicht leicht von den normalen<br />

Leistungseinbußen im Alltag und Alter<br />

abzugrenzen. Eine genaue Diagnostik ist<br />

daher schwierig, jedoch von großer Bedeutung,<br />

um Möglichkeiten der Behandlung<br />

so rechtzeitig wie möglich zu nutzen.<br />

Die Altersverwirrtheit bedeutet zunächst<br />

die deutliche Abnahme der intellektuellen<br />

Leistungsfähigkeit, der Informationsverarbeitung<br />

und gewöhnlich die Beeinträchtigung<br />

der persönlichen Aktivitäten.<br />

Demenz bedeutet den Verlust der Fähigkeit<br />

der Sprache. In der Fachsprache<br />

nennt man dies Aphasie. Es folgt der Verlust<br />

des Vermögens, sich feinmotorisch<br />

zu bewegen, das als Apraxie bezeichnet<br />

wird. Der stetige Rückgang geistiger Fähigkeiten,<br />

insbesondere der kognitiven<br />

Wahrnehmung, nennt man schließlich<br />

Agnosie.<br />

Die Kategorie „dement“ bezeichnet also<br />

eine bestimmte Form sozial abweichenden<br />

Verhaltens, gekennzeichnet von einem<br />

sich intensivierenden Verlauf. Demenz<br />

ist demnach eine Abfolge von Verlusten<br />

der Fähigkeit zur Erfüllung der<br />

gesellschaftlichen Anforderungen ans<br />

„Mensch-Sein“.<br />

Die Medizin geht von drei Phasen der Demenz<br />

und damit, wenn Sie so wollen, von<br />

drei Phasen des Verfalls aus: Eine anfängliche<br />

leichte Demenz, eine mittlere Demenz<br />

und eine schwere Demenz.<br />

Expertenrunde<br />

„Pflegeoase“<br />

Sie alle erinnern sich sicherlich: Die<br />

Villa am Buttemarkt ist als Leuchtturmprojekt<br />

ein Bundesmodel des Bundesministeriums<br />

für Gesundheit. Der<br />

Titel: Pflegeoase <strong>–</strong> Innovative und herkömmliche<br />

Versorgungsstrukturen für<br />

Menschen mit schwerer Demenz im<br />

Vergleich.<br />

Im Rahmen der zweijährigen wissenschaftlichen<br />

Begleitung durch die<br />

Evangelische Hochschule in Freiburg<br />

tagte am 7. Mai 2009 erstmalig die Expertenrunde<br />

in der Villa am Buttermarkt<br />

in Adenau.<br />

Die Teilnehmer<br />

• Frau Schuhmacher, Herr Hils und Frau<br />

Heine vom Arbeitsschwerpunkt Gerontologie<br />

& Pflege (AGP) der Hoch -<br />

schule Freiburg<br />

• Frau Dr. Wetzstein, Katholische Akademie<br />

der Erzdiözese Freiburg<br />

• Herr Müller-Hergl, Inst. f. Pflegewissenschaft,<br />

Univ. Witten/Herdecke<br />

• Frau Schneider-Schelte, Deutsche<br />

Alz heimer Gesellschaft, Berlin<br />

• Herr Feddersen, Architekt, Berlin<br />

• Frau Keuser und Frau Scherer von<br />

<strong>Projekt</strong> 3 e.V.<br />

• Frau Schunk, Wohnbereichsleitung,<br />

Villa am Buttermarkt<br />

• Herr Sorbilli, Pflegedienstleitung,<br />

Villa am Buttermarkt<br />

Im November 2009 wird diese Expertenrunde<br />

zum zweiten Male in der Villa<br />

am Buttermarkt tagen, allerdings ist<br />

die Zusammensetzung der Teilnehmer<br />

dann international.


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 10<br />

Thema: Persönliches Budget<br />

Freiraum schaffen für Menschen<br />

mit Behinderung<br />

Seit 01. Januar 2008 können alle Menschen<br />

mit Behinderung das persönliche<br />

Budget verlangen. Notwendig dafür ist<br />

eine Antragstellung.<br />

Unter dem persönlichen Budget versteht<br />

man jede Form der Hilfeleistung, die sie<br />

in die Lage versetzen, ihren notwendigen<br />

Hilfebedarf durch den unmittelbaren Einkauf<br />

von Dienstleistungen als Direktzahler<br />

zu decken. Behinderte und von Behinderung<br />

bedrohte Menschen sowie Menschen,<br />

die der Pflege bedürfen, sollen<br />

ihren Bedarf an Teilhabe- und/oder Pflegedienstleistungen<br />

in eigener Verantwortung<br />

gestalten.<br />

Das persönliche Budget ist eine neue<br />

Form, behinderte Menschen zu fördern,<br />

sie auf die Teilnahme an einem selbstbestimmten<br />

Leben vorzubereiten oder sie<br />

dabei zu unterstützen. Es erfasst alltägliche,<br />

regelmäßig wiederkehrende Bedürfnisse<br />

aufgrund des individuell festgestellten<br />

Bedarfs und wird als Geldleistung<br />

erbracht. Dieses „Persönliche Geld“ ist<br />

aber nicht zusätzlich, es wird an Stelle<br />

der bisherigen Sachleistungen ausgezahlt.<br />

Die Betroffenen können dann<br />

selbst entscheiden, wer Leistungen erbringt<br />

und wann Leistungen erbracht<br />

werden sollen.<br />

Körper, Geist und Seele<br />

Durch ein trägerübergreifendes persönliches<br />

Budget soll der behinderte Mensch<br />

seine verschiedenen Teilhabeleistungen<br />

über einen zuständigen Rehabilitationsbzw.<br />

Leistungsträger als trägerübergreifende<br />

Komplexleistung wie aus einer<br />

Hand erhalten. Potentielle Budgetgeber<br />

neben den klassischen Rehabilitationsträgern<br />

(Krankenkassen, Bundesagentur<br />

für Arbeit, Unfallversicherung, Rentenversicherung)<br />

sind auch die Pflegekassen,<br />

der Sozialhilfeträger mit der Eingliederungshilfe<br />

für behinderte Menschen<br />

und Hilfe zur Pflege sowie das Integrationsamt<br />

mit seinen Teilhabeleistungen.<br />

<strong>Projekt</strong> 3 e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht,<br />

diesen Menschen zu helfen.<br />

In den Büroräumen von Kompetenz zu<br />

Hause erhalten sie fachliche Informationen<br />

zum persönlichen Budget. Im Gespräch<br />

werden die Möglichkeiten für jeden<br />

Einzelnen aufgezeigt. Der Antrag<br />

kann hier gemeinsam gestellt werden und<br />

wird dann an den zuständigen Kostenträger<br />

weitergeleitet.<br />

Bei Bedarf werden auch Assistenzkräfte<br />

vermittelt. Zur Zeit werden fünf Budgetnehmer<br />

in den Bereichen Freizeit, Arbeit<br />

und Beschäftigung, lebenspraktische Anleitung,<br />

Bildung und im psychosozialen<br />

Bereich betreut.<br />

„Geh Du vor“ sagte die Seele zum<br />

Körper „auf mich hört er nicht“ vielleicht<br />

hört er auf Dich. „Ich werde krank werden,<br />

dann wird er Zeit für mich haben“<br />

sagte der Körper zur Seele.<br />

Krankheiten befallen uns nicht aus heiterem<br />

Himmel, sondern entwickeln sich aus den<br />

täglichen Sünden wider der Natur.<br />

Wenn die sich gehäuft haben,<br />

brechen sie auf einmal hervor.


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 11<br />

<strong>Persönlichkeiten</strong> <strong>–</strong> <strong>„Alte“</strong> und „Neue“ Gesichter bei <strong>Projekt</strong> 3 e. V.<br />

Ein „neues“ Gesicht in der<br />

Villa am Buttermarkt<br />

Ich möchte mich Ihnen kurz vorstellen.<br />

Mein Name ist Raffael Sorbilli, ich bin 31<br />

Jahre alt und lebe mit meiner Lebensgefährtin<br />

in Köln. Ich verreise gerne, liebe<br />

Motorrad fahren und freue mich, hier in<br />

der Eifel zu sein.<br />

Zu meinem beruflichen Werdegang:<br />

• Kinderpfleger<br />

• Altenpfleger<br />

• Stationsleiter Weiterbildung<br />

• Kinaesthetic-Trainer<br />

• Zur Zeit in der Weiterbildung zum Pflegedienstleiter<br />

Seit 15 Jahren bin ich in der Altenhilfe<br />

tätig und habe in meinem Berufsleben<br />

verschiedene Einrichtungen kennenlernen<br />

dürfen und viele Erfahrungen sammeln<br />

können. Durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungen<br />

freue ich mich, in der Villa<br />

am Buttermarkt mit neuer Herausforderung<br />

als Pflegedienstleiter, gemeinsam<br />

mit den Kollegen die Qualität des Hauses<br />

zu erhalten und weiter zu entwickeln. Die<br />

Arbeit mit dem Mensch empfinde ich als<br />

sehr bereichernd für mich.<br />

Anlaufpunkt für Fragen,<br />

Anregungen und Wünsche<br />

ist <strong>Projekt</strong> 3, „Kompetenz zu<br />

Hause“, zu erreichen unter<br />

Telefon: 03464/667169<br />

Ein „neues“ Gesicht in<br />

der Villa Toscana<br />

Ich heiße Bernhard Hartung und bin 47<br />

Jahre alt. Mein Wohnsitz ist gemeinsam<br />

mit meiner Frau Simone und unseren Söhnen<br />

Elias und Aaron in Löf an der Mosel.<br />

Nach einer Ausbildung zum Koch im Steigenberger<br />

Kurhotel Bad Neuenahr, verblieb<br />

ich weitere sieben Jahre im größten<br />

deutschen Hotelkonzern.<br />

Nach fünf Jahren Berufspraxis konnte ich<br />

den Küchenmeisterlehrgang erfolgreich<br />

abschließen.<br />

Mit der Familienplanung entschied ich<br />

mich an der Mosel, meiner Heimat, sesshaft<br />

zu werden.<br />

Nach 20 Jahren Tätigkeit als Küchenleiter<br />

in diversen namhaften Hotels, wollte ich<br />

diese Erfahrungen mit meinem sozialen<br />

Engagement verbinden. Recherchen im<br />

Internet führten mich zu <strong>Projekt</strong> 3 e.V.<br />

Von der Philosophie dieses Unternehmens<br />

war ich von Anfang an begeistert. Meine<br />

Erwartungen an die neue Herausforderung<br />

wurden weit übertroffen. Aufgrund meiner<br />

Erfahrungen, kann ich neue Akzente<br />

in der Gemeinschaftsverpflegung setzen<br />

und gleichzeitig die Bewohner ein Stück<br />

ihres Weges begleiten.<br />

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit<br />

mit den übrigen Einrichtungen.<br />

Aus Kottenheim grüßt Sie Ihr<br />

Bernhard Hartung<br />

Ein „altes“ Gesicht in<br />

neuer Funktion<br />

In der letzten Ausgabe der Impressionen<br />

02/2008 haben wir Ihnen Herrn René Pischel<br />

vorgestellt. Er hat die Vertretung für<br />

Frau Singer während der Elternzeit in der<br />

Villa Kunterbunt übernommen. Frau Singer<br />

kommt nun wieder zurück und Herr<br />

Pischel hat ab Juni 2009 einen neuen<br />

Wirkungskreis im Unternehmen.<br />

Als Vorstandsassistent unterstützt er den<br />

Vorstand in Sachsen Anhalt. Er trägt somit<br />

auch zur Entlastung von Frau Scherer<br />

bei, die als Vorstandsassistentin zukünftig<br />

ausschließlich für die Belange und Interessen<br />

des Unternehmens in Rheinland-<br />

Pfalz unterwegs ist.<br />

Herr Pischel, wir gratulieren und heißen<br />

Sie herzlich willkommen in Ihrem neuen<br />

Amt.<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

<strong>Projekt</strong> 3 e.V.<br />

Bachstraße 13<br />

56727 Mayen<br />

Telefon: 0 26 51/ 49 87 - 0<br />

Telefax: 0 26 51/ 49 87 - 20<br />

e-mail: info@projekt-3.de<br />

www.projekt-3.de


Zeitung von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. Ausgabe 1/2009 Seite 12<br />

Die <strong>Projekt</strong> 3 Flotte - für Sie unterwegs<br />

„Die größte Gefahr im Leben, ist<br />

die Gefahr, die eigene Identität<br />

zu verlieren“<br />

Erschafft man eine einzigartige, unverwechselbare<br />

Unternehmensidentität, bietet<br />

diese sowohl Kunden als auch Kollegen<br />

Orientierung und Sicherheit. Das<br />

Selbstbild des Unternehmens muss stimmen,<br />

die Unternehmensidentität sollte jedoch<br />

zusätzlich durch ein Corporate Design<br />

(Einsatz visueller Gestaltungsmittel),<br />

nach außen sichtbar werden; z.B. in Form<br />

der Dienstfahrzeuge.<br />

Kurz vorgestellt<br />

Mein Name ist Peter Nett, geboren am<br />

18. Juli 1959 in Euskirchen, verheiratet seit<br />

dem 18. Juli 1983 und habe gemeinsam mit<br />

meiner Frau Gisela zwei „nett(e)“ Söhne im<br />

Alter von 23 und 19 Jahren. Mein Geburtsdatum<br />

18.07. ist in diesem Jahr gleichzeitig<br />

mein 50.ster Geburtstag, sowie unser<br />

25. Hochzeitstag. Seit dem 1. September<br />

1996 bin ich im Unternehmen von <strong>Projekt</strong><br />

3 e.V. tätig.<br />

Mein Werdegang: mittlere Reife, Ausbildung<br />

zum Schreinergesellen mit mehrjähriger<br />

Tätigkeit. 10 Jahre Tätigkeit in einer psychosozialen<br />

Klinik und gleichzeitiger Ausbildung<br />

zum Arbeits- und Beschäftigungstherapeuten,<br />

sowie Abschluss der Aus -<br />

bildereignungsprüfung. Meine Tätigkeit im<br />

Unternehmen ist mit der Bezeichnung<br />

Kernpunkt der Bedeutung des Begriffes<br />

„Automobil“ (lat. mobilis = beweglich) ist<br />

<strong>–</strong> wie der Name schon sagt <strong>–</strong> Mobilität<br />

und Flexibilität, welche sowohl die Leistungsfähigkeit<br />

eines Unternehmens, als<br />

auch die gesellschaftliche Situation eines<br />

jeden Menschen deutlich erhöhen. Das<br />

Auto befriedigt zentrale Bedürfnisse,<br />

Träume und Ideale, es hilft kostbare Zeit<br />

einzusparen und geht somit weit über<br />

seinen „praktischen“ Wert hinaus.<br />

Für uns Anlass genug, unsere Dienstfahrzeuge<br />

mit neuem Gesicht zu präsentieren:<br />

Facility Manager zu beschreiben. Als Facility<br />

Manager habe ich die Verknüpfung des<br />

technischen Arbeitsplatzes mit dem Menschen<br />

und dem Arbeitsgebiet der Organisa-<br />

Ganz in weiß und getreu unserer Philosophie<br />

„Liebe Leben“<br />

Die Dienstfahrzeuge sollten sich gemäß<br />

neuester Auffassungen unserer Gesellschaft<br />

„prachtvoll in die Lebenswelt eines<br />

modernen Menschen, und somit auch eines<br />

modernen Unternehmens eingliedern.“<br />

Mobilität sollte zukunftsgerecht<br />

gestaltet werden, in Form eines Designs<br />

das sowohl „bewegt“, als auch persönliche<br />

Ziele von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. erkennen<br />

lässt.<br />

Wir finden, dies ist uns gut gelungen!<br />

tion von <strong>Projekt</strong> 3 e.V. zu verbinden. Ich<br />

vereine die Prinzipien unserer Verwaltung<br />

mit der unserer Architektur sowie aller damit<br />

zusammenhängender technischen Wissenschaften.<br />

Dazu gehört, dass ich alle in meinem Bereich<br />

anfallenden Arbeiten termingerecht<br />

und vor allem wirtschaftlich organisiere um<br />

die Verfügbarkeit der Anlagen zu sichern<br />

und den Wert der Gebäude langfristig zu erhalten.<br />

Facility Managment bedeutet für mich, die<br />

Zusammenarbeit aller Bereiche von <strong>Projekt</strong><br />

3 e.V. reibungslos und hundertprozentig zu<br />

gewährleisten.<br />

Last but not least: Auch für das Ambiente<br />

der Häuser bin ich maßgeblich, neben Frau<br />

Keuser, verantwortlich.

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