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Kernenergie ohne Ende? - business today

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▲<br />

4 197796 502002 6 2 0 1 0<br />

Ausgabe Ulm / Neu-Ulm / Biberach und die Region<br />

D A S R E G I O N A L E<br />

W I R T S C H A F T S M A G A Z I N<br />

04/2010 Preis 2,– €<br />

<strong>Kernenergie</strong><br />

<strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong>?<br />

Der Atomkompromiss<br />

und die Folgen<br />

Langfristig erfolgreich<br />

100 Prozent EE an der Donau<br />

Personaldienstleister gefragt<br />

Ohne Flexibilität<br />

kein Aufschwung<br />

<strong>business</strong> lifestyle<br />

Mit Kind und Kegel<br />

auf die Piste


EnBW –<br />

eine gute Entscheidung<br />

Wer bei der Energieversorgung auf Nummer sicher gehen will, ist bei der EnBW Regional<br />

AG gut aufgehoben. Als größtes Netzunternehmen für Strom, Gas und Wasser in Baden-<br />

Württemberg sind wir im ganzen Land daheim. Unsere Kommunalbetreuer im EnBW-Regionalzentrum<br />

stehen Städten und Gemeinden fachkundig zur Seite. Ob es um Fragen zur<br />

effi zienten Energieversorgung oder um netznahe Dienstleistungen geht – wir sind für Sie da!<br />

Die Energiezukunft ist hier.<br />

EnBW Regional AG<br />

www.enbw.com/kommunen<br />

EnBW Regional AG<br />

Regionalzentrum Oberschwaben<br />

Adolf-Pirrung-Straße 7<br />

88400 Biberach<br />

Telefon 07351 53-0<br />

rz.oberschwaben@enbw.com


Wenn der Aufschwung Probleme macht…<br />

„ Krise war gestern. Unternehmen, die offene Stellen haben, merken es schon<br />

seit Wochen: Sie haben größte Schwierigkeiten diese Stellen zu besetzen. Eine<br />

aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg<br />

bestätigt diesen Trend: „Ein Fünftel der Unternehmen gibt an, offene<br />

Stellen nur mit Mühe besetzen zu können, jedes zweite kämpft hier zumindest<br />

teilweise mit Problemen.“<br />

Diese Probleme werden sich multiplizieren, sollte – was alle hoffen – der<br />

Aufschwung nachhaltig sein. Und sie werden sich potenzieren, wenn bei<br />

guter Konjunktur die geburtenschwachen Jahrgänge den Arbeitsmarkt prägen.<br />

Schon heute zeichnet sich ab, dass es in absehbarer Zukunft viel zu wenig<br />

Hochqualifizierte und viel zu wenig Fachkräfte geben wird.<br />

Die Unternehmen haben es zum Teil selbst in der Hand, aus diesen Schwierigkeiten<br />

herauszukommen: Sie müssen verstärkt aus- und weiterbilden. Da<br />

muss die Wirtschaft selbst handeln sowie investieren – und nicht nur den<br />

„Schwarzen Peter“ der Politik zuschieben. Natürlich sollte die auch Ihren<br />

Beitrag leisten und das Bildungssystem insgesamt so ausrichten, dass es auch<br />

schwächere Schüler zu einer qualifizierten Ausbildung schaffen.<br />

Die Lösung liegt nicht nur bei der Jugend und ihrer Ausbildung allein, auch<br />

bei den Frauen und bei den älteren Mitbürgern. Die Möglichkeiten für junge<br />

Frauen, Familie und Beruf besser vereinbaren zu können, sind in Deutschland<br />

und speziell in Baden-Württemberg noch immer ausbaufähig. Und für die Bereitschaft,<br />

gut qualifizierte Ältere länger zu beschäftigen, gilt das auch. Auch<br />

hier kommt es darauf an, kreative, der jeweiligen Lebenssituation angepasste<br />

Lösungen zu finden.<br />

Und da alles zusammen immer noch nicht ausreichen wird, müssen in einer<br />

globalisierten Welt auch Möglichkeiten geschaffen werden, Fachkräfte aus<br />

dem Ausland anzuwerben. Hier sind zum Wohle der Gesamtwirtschaft und<br />

Gesamtgesellschaft bürokratische Hemmnisse abzubauen und nachvollziehbare<br />

Einwanderungsregeln zu schaffen.<br />

“<br />

Joachim Umbach<br />

Mediendirektor des Medienhauses<br />

Schwäbischer Verlag<br />

editorial<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 03


usiness <strong>today</strong> lesen...<br />

...mit Max Semler, Chef der gleichnamigen Fensterbau- und Schreinerbetriebe<br />

in Dietenheim und Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft<br />

Ulm.<br />

Schachspieler sind überlegte Charakter, die es gewohnt sind, das Leben<br />

Zug um Zug zu meistern. Insofern wundert es kaum, dass Max Semler gerne<br />

Schach spielt. Und nicht nur das: Im Laufe der Jahrzehnte hat der gelernte<br />

Glaser mit der dezenten Brille mehr als 30 Schachbretter aus der ganzen Welt<br />

gesammelt. Ein paar davon stehen im Schauraum seines Fensterbau-Betriebes,<br />

den er irgendwann an seinen Sohn Martin übergeben wird. Die Schreinerei<br />

wird dann dessen Bruder Stefan führen, der gerade seine Diplomarbeit<br />

schreibt. Einen „Glücksfall“ nennt Max Semler die Tatsache, dass seine zwei<br />

Söhne sich ebenso auf diese Aufgabe freuen, wie er selbst es einst getan hat.<br />

Und auch damals war das nicht selbstverständlich, denn als der heute 60-Jährige<br />

den Betrieb seines Onkels in fünfter Generation übernahm, war Max<br />

Semler erst 23 Jahre alt. Aus den damals fünf sind inzwischen 50 Mitarbeiter<br />

beim Fensterbau und 20 in der vor zehn Jahren erworbenen Schreinerei vis à<br />

vis geworden. Eines ist trotz des Wachstums geblieben – Semlers ehrenamtliches<br />

Engagement. Zunächst war Max Semler nur in Dietenheims Wirtschaft<br />

aktiv, 1996 ist er schließlich in den Vorstand der Kreishandwerkerschaft Ulm<br />

gewählt worden, der er seit 2001 als Handwerksmeister vorsitzt. Es geht ihm<br />

darum, die Innungen zu einen und das Handwerk als gesamte Branche nach<br />

vorne zu bringen. „Wir Handwerker müssen zusammenhalten“, sagt Max<br />

Semler. Er weiß, wovon er spricht – auch privat. Seine Frau Jutta arbeitet bis<br />

heute in dem Betrieb, der 2011 sein 160. Jubiläum feiert. ■


editorial<br />

Wenn der Aufschwung Probleme macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03<br />

aktuell<br />

Gießerei wird erweitert | Wieland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06<br />

Märklin kämpft sich aus der Insolvenz | Märklin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07<br />

90 Jahre Kanzlei Mössner & Partner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08<br />

100 Jahre Meissner Sicherheitstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09<br />

Neue A7-Brücke bei Kirchdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

Komplexität beherrschbar machen | Sparkasse Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />

sonderseite Stuttgart 21<br />

Wir können alles. Sogar miteinander reden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Interview mit dem Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

titel<br />

Atomkompromiss – und jetzt?<br />

Solarparks erhalten per Gesetz einen Dämpfer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Glänzender Deal für die großen Vier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Längere Laufzeiten – Ansichtssache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Der Solarstrom-Spezialist | Trustaedt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Effizienter Schutz durch Anlagenthermografie | SWU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Zeitig auf Sonnenenergie gesetzt | Energiepark Ulm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Ambitionierte Klimaziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

<strong>business</strong> aktivitäten<br />

Früh übt sich, wer Unternehmerin werden möchte | Sparkasse Ulm . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Von gravierendem Nutzen | Baumeister Gravuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

<strong>business</strong> lifestyle<br />

Der Winter kann kommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

special Personaldienstleistungen<br />

Immer flexibel bleiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Zeitarbeit ist ein wichtiges Instrument | Südwestmetall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Wichtig für den Aufschwung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

Flexibel, motiviert und hoch qualifiziert | Brunel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

special Standort Riedlingen<br />

Das freundliche Gesicht an der Donau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

An den Verkehrswegen kommt Riedlingen nicht vorbei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36<br />

Ihr Partner für Feinguss | Blank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

köpfe<br />

Neues Lehrinstitut für Orthographie und Sprachkompetenz | Petra Rodenberg<br />

Neuer Verlagsleiter der Schwäbischen Zeitung in Ulm | Jens Backhaus<br />

Neu gewählt in den Hauptvorstand des Verbands Deutscher Maschinenund<br />

Anlagenbau (VDMA) | Dr . Peter Fath . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

ratgeber<br />

Wirtschaftsrecht | Dr . Dorothée Lang-Dankow, Ulm/Esslingen/Pforzheim . . . . . . . . 41<br />

rubriken<br />

Vorschau | Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

MINI ONE<br />

TOFFY EDITION<br />

NEUWAGEN<br />

72 KW (98 PS), Pepper White, (alternativ<br />

Schwarz Metallic), DSC III, Leichtmetallräder<br />

5-Star Twin Spoke, Interieuroberfl<br />

äche Piano Black, Colour Line Toffy,<br />

Sitzhzg., Klimaautomatik, Radio MINI<br />

Boost CD MP3 fähig, Blinkleuchten<br />

weiss, Ausstattungspaket Pepper, u.v.m.<br />

Angebotspreis € 19.250,- *<br />

Listenpreis € 21.080,- *<br />

Anzahlung € 1.990,-<br />

Laufzeit 36 Monate<br />

Laufl eistung p.a. 10.000 km<br />

Nettodarlehensbetrag € 17.256,48<br />

Sollzinssatz p. a. 3,10 %<br />

Bearbeitungsgebühr € 345,13<br />

Effektiver Jahreszins 3,99 %<br />

Zielrate € 12.015,60<br />

35 Finanzierungsraten à<br />

€ 199,- *<br />

Kraftstoffverbrauch<br />

innerorts 7,2l/100km<br />

außerorts 4,4l/100km<br />

kombiniert 5,4l/100km<br />

CO 2 -Emission komb. 127g/km<br />

* Ein Angebot der BMW Bank GmbH.<br />

Inkl. € 650,- Überführungskosten.<br />

Erich Werner<br />

Telefon 0731 189 99-541<br />

E-Mail erich.werner@reisacher.de<br />

Rebekka Popko<br />

Telefon 0731 189 99-542<br />

E-Mail rebekka.popko@reisacher.de<br />

89077 Ulm · Blaubeurer Str. 110<br />

www.reisacher.de<br />

Ein gutes Gefühl!<br />

www.reisacher.de<br />

inhalt<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 05<br />

Abb. ähnlich.


MEIStER MIt LIZENZ<br />

ZUM UNtERNEHMER<br />

Ulm (bt) – Meisterzwang hin oder<br />

her – die 556 Jungmeisterinnen und<br />

Jungmeister aus 19 verschiedenen<br />

Handwerksberufen des Prüfungsjahres<br />

2009/2010, die Mitte November<br />

ihre Meisterbriefe im Congress Centrum<br />

Ulm entgegennehmen durften,<br />

können mächtig stolz auf sich sein .<br />

Und angesichts guter Wirtschaftszahlen<br />

aus dem Handwerk muss ihnen<br />

auch nicht bange sein für ihre<br />

berufliche Zukunft . In seinen Dankesworten<br />

appellierte der Hauptgeschäftsführer<br />

der Handwerkskammer<br />

Ulm, Dr . Tobias Mehlich, an die<br />

jungen Handwerksmeister, selbstbewusst<br />

aufzutreten mit ihrer Lizenz,<br />

ein Unternehmen zu führen: „Seien<br />

Sie Werbeträger für unser Handwerk<br />

. Wir brauchen qualifizierte Botschafter<br />

des Handwerks!“ Eröffnet<br />

wurde die Meisterfeier durch Präsident<br />

Anton Gindele, der auf das sich<br />

nach der Krise wieder erstarkende<br />

Handwerk hinwies und mit der Wirtschaftselite<br />

von Banken und Versicherungen<br />

hart ins Gericht ging .<br />

www .hk-ulm .de<br />

INGENIEURE GESUcHt<br />

Ulm (bt) – Dass Ingenieure händeringend<br />

gesucht werden, ist bekannt<br />

. Viele jüngere Absolventen<br />

scheuen aber davor zurück, sich<br />

gleich von einem großen Unternehmen<br />

vereinnahmen zu lassen . Eine<br />

Alternative dazu bilden Planungsdienstleister<br />

wie BrainOn in Ulm,<br />

deren Mitarbeiter bei namhaften<br />

Kunden projektbezogen eingesetzt<br />

werden . „Bei uns lernen Ingenieure<br />

die Methoden kennen, die sie in jedem<br />

Job anwenden können“, sagt<br />

BrainOn-Geschäftsleiter Carsten<br />

Buschmann . Deshalb sucht er auch<br />

nicht ausschließlich Absolventen,<br />

„sondern Ingenieure, die über den<br />

Tellerrand schauen möchten“ .<br />

www .brainon .de<br />

06 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

AUF DER SUcHE NAcH BLUtStAMMZELLSPENDEN<br />

Ulm (bt) – Dem Zentralen Knochenmarkspender-Register<br />

Deutschland<br />

(ZKRD) in Ulm stehen nun insgesamt<br />

vier Millionen potentielle deutsche<br />

Blutstammzell-Spender zur Verfügung .<br />

Eine Spendenbereitschaft, die es so in<br />

ganz Europa nicht gibt . Zum Vergleich:<br />

In Großbritannien sind rund 800 .000<br />

Menschen bereit, Blutstammzellen zu<br />

spenden und in Frankreich stehen fast<br />

200 .000 Spender zur Verfügung . Dabei<br />

stellt solch eine Spende für an Leukämie<br />

oder einer anderen bösartigen<br />

Bluterkrankung leidenden Patienten<br />

oftmals die letzte Chance auf Leben<br />

dar . „Deutschland belegt im internationalen<br />

Ranking den zweiten Platz hinter<br />

den USA, die rund sechs Millionen registrierte<br />

Spender vorweisen können“,<br />

GIESSEREI WIRD ERWEItERt<br />

Vöhringen (bt) – Die langlebigen, vielfach<br />

bewährten Markenkupferrohre<br />

SANCO für die Trinkwasserinstallation<br />

und cuprotherm CTX der Ulmer Wieland-Werke<br />

AG sind für viele Anwendungsbereiche<br />

einsetzbar und eignen<br />

sich auch für technisch anspruchsvolle<br />

innovative Lösungen . Der Umbau und<br />

die Erweiterung der eigenen Gießerei<br />

am größten Produktionsstandort der<br />

Wieland-Werke in Vöhringen bot sich<br />

an, um diverse technische Lösungen<br />

mit Haustechnikrohren weiterzuentwickeln<br />

. Erstmals wurde dort im Sommer<br />

2010 das cuprotherm-Flächenheizsystem<br />

mit den flexiblen CTX-Rohren<br />

in Verbindung mit speziellen Trocken-<br />

stellt ZKRD-Geschäftsführer Dr . Dr .<br />

Carlheinz Müller fest . Für über 2500<br />

deutsche Patienten suchen die 30<br />

Mitarbeiter das ZKRD jedes Jahr nach<br />

einem geeigneten, nicht verwandten<br />

Spender für eine Blutstammzell-Transplantation<br />

. Hinzu kommen 20 .000 Anfragen<br />

aus dem Ausland . Für mehr als<br />

80 Prozent der Patienten wird meist<br />

schon in weniger als zwei Monaten<br />

der passende Spender gefunden . „Hier<br />

hat eine rasante Entwicklung stattgefunden:<br />

1994 dauerte die Suche noch<br />

acht Monate und war für rund 50 Prozent<br />

der Patienten erfolgreich“, erklärt<br />

Müller .<br />

In Deutschland gibt es rund 30 Spenderdateien<br />

.<br />

www .zkrd .de<br />

estrichplatten und Estrichziegeln<br />

verlegt . Im Sanitärbereich hingegen<br />

demonstriert Wieland am aktuellen<br />

Bauvorhaben auch die universelle Einsetzbarkeit<br />

des CTX-Rohres . Kombiniert<br />

mit SANCO-Trinkwasserrohren wird es<br />

für die Anbindung der Duschen, Waschbecken<br />

und WC-Anlagen eingesetzt .<br />

Mit Europas größter Gießerei für<br />

Kupferlegierungen, einem Rohrwerk,<br />

der weltweit modernsten Extrusionspresse<br />

für Nichteisen-Metalle, einem<br />

Walzwerk, einem akkreditierten Forschungslabor<br />

sowie weiteren Einheiten<br />

ist Vöhringen der wichtigste Produktionsstandort<br />

der Wieland-Werke AG .<br />

www .wieland .de


Faszination Modelleisenbahn: Trotz<br />

des großen Ansehens der Marke musste<br />

Märklin 2009 in die Insolvenz gehen .<br />

aus der Region | aktuell<br />

MäRKLIN KäMPFt SIcH AUS DER INSOLVENZ<br />

Göppingen (bt) – Die Insolvenz des<br />

schwäbischen Modellbahnherstellers<br />

Märklin soll zum Jahreswechsel enden .<br />

Zudem bekommt das Traditionsunternehmen<br />

einen neuen Geschäftsführer<br />

. Nach fast zwei Jahren in der Insolvenz<br />

hat sich Märklin aus dem Tal der<br />

Tränen herausgearbeitet . „Wir gehen<br />

davon aus, dass Märklin zum 1 .1 .2011<br />

aus der Insolvenz geführt wird“, sagte<br />

Gaby Wunnenberg, Sprecherin von<br />

Insolvenzverwalter Michael Pluta . Die<br />

Vorbereitungen für die Umsetzung des<br />

Insolvenzplans liefen „auf Hochtouren“<br />

. Märklin hatte im März 2009 – im<br />

150 . Jahr des Bestehens – Insolvenz<br />

anmelden müssen . Zuvor war eine<br />

Sanierung durch Finanzinvestoren gescheitert<br />

. Pluta hatte dem Unternehmen<br />

daraufhin eine Rosskur verordnet,<br />

bei der mehr als 400 Mitarbeiter,<br />

SPItZE BEI ELEKtROMOBILItät<br />

Ulm (bt) – Ulm ist von der Bundesregierung<br />

ausgewählter Spitzenstandort<br />

zur Erforschung der Elektromobilität<br />

. Eine Kooperation der Uni Ulm mit<br />

dem Karlsruher Institut für Technologie<br />

(KIT) und dem Zentrum für Sonnenenergie-<br />

und Wasserstoff-Forschung<br />

(ZSW) in Ulm wird vom Bundesforschungsministerium<br />

aus Mitteln des<br />

Konjunkturpakets II mit 10 Millionen<br />

Euro gefördert . Für die Forschung<br />

als Spitzenstandort Elektromobilität<br />

fließen weiter 2,75 Mio . an die Uni<br />

und 2,5 Mio . an das ZSW aus einem<br />

Manager und Berater entlassen wurden<br />

. Märklin hat mit dem 46-jährigen<br />

Stefan Löbich seit kurzem einen neuen<br />

Geschäftsführer . Er löst Kurt Seitzinger<br />

(71) ab, der den Vorsitz des Märklin-Beirats<br />

übernehmen wird . Löbich kommt<br />

von der Würth-Firmengruppe .<br />

Die Geschäfte laufen mittlerweile<br />

wieder besser . Für das erste Halbjahr<br />

2010 wies Märklin ein Plus von 1,8 Millionen<br />

Euro aus . <strong>Ende</strong> Juni 2009 hatte<br />

noch ein Minus von 1,5 Millionen Euro<br />

vor Steuern und Zinsen in den Büchern<br />

gestanden . Vor der Insolvenz musste<br />

das Unternehmen, das den Investmentfirmen<br />

Kingsbridge und Goldman<br />

Sachs gehörte, hohe Verluste hinnehmen<br />

. Für dieses Jahr wird mit einem<br />

Umsatz von 120 Millionen Euro gerechnet<br />

.<br />

www .maerklin .de<br />

Sonderprogramm „Elektrochemie für<br />

Elektromobilität“ . Im Mittelpunkt der<br />

Forschungsarbeit steht dabei die Batterieforschung,<br />

aber auch die Brennstoffzellenforschung<br />

wird sicher weiter<br />

intensiv betrieben werden . Ziel der<br />

Bemühungen auf struktureller Ebene<br />

ist die Einrichtung eines Helmholtz-<br />

Instituts für Elektrochemie und Elektromobilität<br />

in Ulm . Alle drei Partner<br />

besitzen langjährige Erfahrung auf<br />

dem Gebiet und sind auch international<br />

anerkannt .<br />

www .uni-ulm .de<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 07<br />

Damit Ihre<br />

Botschaft<br />

ankommt.<br />

Videokonferenztechnik<br />

Konferenztechnik<br />

Beschallungstechnik<br />

Bildstock 20<br />

88085 Langenargen<br />

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VISIONEO<br />

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zwischen den zeilen | aktuell | aus der Region<br />

90 JAHRE KANZLEI MöSSNER & PARtNER:<br />

ERFOLGSStORy MIt tRADItION UND KOMPEtENZ<br />

Ulm (bt) – Die Ulmer Kanzlei „Mössner<br />

& Partner“ hat jüngst in der Sparkasse<br />

Neue Mitte mit 150 Gästen ihr 90-jähriges<br />

Bestehen mit einem kurzweiligen<br />

Festabend gefeiert . Die Kanzlei sei<br />

ein „Erfolgsmodell mit Tradition und<br />

Kompetenz von 1920 bis heute“, sagte<br />

Rechtsanwalt Herbert Kappel bei der<br />

08 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

büroseufzer<br />

Aufräumen, bitte! Von Birgit Kölgen<br />

Der Mensch braucht Ordnung . Die<br />

Dinge müssen in zielführender Abfolge<br />

sortiert und gepflegt werden . Nur<br />

so entsteht aus dem Chaos die westliche<br />

Zivilisation . Das gilt allerdings nicht für eine Randinstitution<br />

des Bürolebens: die Teeküche . Selbst die<br />

penibelsten Kollegen scheinen dort unter Anfällen spätpubertärer<br />

Verwüstungszwänge zu leiden . Nur, dass die<br />

Mutti nicht mehr kommt um aufzuräumen .<br />

Die obligatorische Ansammlung angeschlagener Scherztassen<br />

und zerkratzter Blümchenteller könnte man noch<br />

als charmant betrachten, wenn sie nicht grundsätzlich mit<br />

eingetrocknetem Kaffee und den Resten eines Knoblauch-<br />

Mayonnaise-Salats verklebt wäre . Ja, zeitnahes Spülen<br />

wäre denkbar, aber die Spülbürste sieht nicht gut aus . Und<br />

überhaupt passt verklebtes Geschirr besser zur Gesamtinstallation<br />

der Teeküche mit ihren leeren Sprudelflaschen,<br />

die keiner in den Keller bringt, und ihren abgelaufenen<br />

Joghurts, die den Kühlschrank in ein Versuchslabor verwandeln<br />

.<br />

Jeder findet das ganz eklig, aber keiner ist es gewesen:<br />

Teeküchenpsychologie! Manchmal, in einem Schub von<br />

Gemeinsinn, fange ich an zu wischen und fuchtele dann,<br />

um den Anderen ein schlechtes Gewissen zu machen, mit<br />

Begrüßung . Ulms Oberbürgermeister<br />

Ivo Gönner bezeichnete die Entwicklung<br />

der Kanzlei als „Erfolgsstory“ .<br />

Das Erfolgsmodell der Kanzlei Mössner<br />

und Partner beruhe auf mehreren<br />

Faktoren, erklärte Rechtsanwalt Herbert<br />

Kappel . „Hier herrscht ein partnerschaftliches<br />

und lockeres Kanzleiklima, außer-<br />

dem feuchten Lappen noch ein wenig im Großraumbüro<br />

herum . Das wird als überaus lästig empfunden . Ungelobt<br />

setze ich mich wieder an den mir zugewiesenen, von<br />

wechselnden Menschen genutzten Schreibtisch . Dort gibt<br />

es dank des Lappens zwar keinen fiesen Schmutz, aber<br />

merkwürdige Überbleibsel . Neben Stiften, die schon lange<br />

nicht mehr schreiben, einem muhenden Briefbeschwerer<br />

(wahnsinnig lustig) und angerosteten Büroklammern finden<br />

sich unzählige Gummiringe, Pfennige aus der seligen<br />

D-Mark-Zeit sowie ein Fläschchen Nordhäuser Doppelkorn,<br />

das irgendein Vorbenutzer in den Tiefen der Schubladen<br />

versenkt hat .<br />

Ich lasse es mal liegen – man weiß ja nie . Außerdem habe<br />

ich genug zu tun mit der Wirrnis in meinem eigenen<br />

häuslichen Büro, wo sich die niemals verbrauchbaren<br />

Büroklammern und Gummiringe gleichfalls auf magische<br />

Weise vermehren . Am Rand meines großen Schreibtischs,<br />

hinter einem Mittelgebirge aus Lexika und Pressemappen,<br />

liegen Akkus und Kabel unbekannter Provenienz (kann<br />

man doch nicht wegwerfen) sowie Armbanduhren meines<br />

geschätzten Gatten, die nicht mehr richtig ticken . Kaputte<br />

Sachen pflegt er bei mir abzulegen – gleich neben den<br />

Kupfermünzen, die ihm das Portemonnaie ausbeulen . Der<br />

Mensch braucht eben Ordnung . Aber er schafft sie nicht .<br />

dem können Berufsanfänger innerhalb<br />

von zwei bis drei Jahren bei uns Partner<br />

werden“, sagte Kappel . Die Kanzlei – immerhin<br />

eine der größten in Ulm – lege<br />

im Mandanteninteresse großen Wert<br />

auf eine Fachspezialisierung, „damit wir<br />

Richtern und Behörden auf Augenhöhe<br />

begegnen können .“<br />

Der Ulmer Oberbürgermeister Ivo<br />

Gönner bezeichnete die 90-jährige Geschichte<br />

der Kanzlei als „Erfolgsstory“ .<br />

„Die Kanzlei Mössner & Partner und die<br />

Sparkasse Ulm pflegen seit über einem<br />

halben Jahrhundert eine sehr enge und<br />

fruchtbare Geschäftsbeziehung“, betonte<br />

Wolfgang Hach, Mitglied des Vorstandes<br />

der Sparkasse Ulm . „Wir freuen<br />

uns sehr, die Kanzlei auch in Zukunft als<br />

starker und verlässlicher Partner begleiten<br />

zu dürfen .“<br />

www .moessner .de


MEISSNER SIcHERHEItStEcHNIK<br />

SORGt SEIt 100 JAHREN FüR ScHUtZ IN LUFtIGER HöHE<br />

Ulm (bt) – Die Meißner Sicherheitstechnik<br />

GbR aus Ulm ist einer von<br />

Deutschlands ältesten Herstellern für<br />

persönliche Schutzausrüstung (PSA)<br />

gegen Absturz . Das Unternehmen produziert<br />

Steigschutzsysteme und Horizontale<br />

Sicherungssysteme . Kunden der<br />

Fachfirma aus Ulm sind unter anderem<br />

die führenden Windkraftunternehmer,<br />

Photovoltaikanlagenbauer und Mobilfunkanbieter<br />

sowie große Energieversorger<br />

wie RWE oder EON . Der Familienbetrieb<br />

feiert in diesem Jahr sein<br />

100-jähriges Jubiläum .<br />

Der hoch spezialisierte Familienbetrieb<br />

aus Ulm, der vor 100 Jahren in Potsdam/Babelsberg<br />

als Sattlerei gegründet<br />

wurde, in Ulm dreimal seine Produktionsorte<br />

aus Expansionsgründen wechselte<br />

und seit dem Jahr 2002 seinen Firmensitz<br />

in Ulm-Einsingen hat, fertigt Auffanggurte,<br />

Sicherheitsseile, Seilkürzer,<br />

Rettungs-Abseilgeräte, und Anschlagskonstruktionen<br />

an . „Wir stellen mit modernsten<br />

Produktionsmaschinen und<br />

in enger Zusammenarbeit mit unseren<br />

Kunden praxisorientierte, hochwertige<br />

Sicherheitsprodukte, wie zum Beispiel<br />

Steigschutzsysteme oder Horizontale<br />

Sicherungssysteme (HSS) her“, erklärt<br />

Regina Glöckler, die mit ihrem Mann Hermann<br />

Glöckler die Geschäfte von Meißner<br />

Sicherheitstechnik führt . Unterstützt<br />

LAICHINGEN<br />

BLAUBEUREN<br />

SCHELKLINGEN<br />

EHINGEN<br />

MUNDERKINGEN<br />

DORNSTADT<br />

BLAUSTEIN<br />

ERBACH<br />

ULM<br />

DIETENHEIM<br />

Geballte Sicherheit:<br />

Drei Generationen Meissner<br />

werden beide von Tochter Caroline und<br />

ihrem Ehemann Stefan Liebler .<br />

Die Sicherungssysteme werden nach<br />

Vorgaben und Anforderungen der Kunden<br />

geplant und entwickelt, produziert<br />

und dann vor Ort montiert . Die Qualität<br />

und jahrzehntelange Kompetenz sind<br />

Gründe dafür, dass Weltunternehmen<br />

zu den Kunden der Firma zählen .<br />

Das Familienunternehmen, das in<br />

vierter Generation geführt wird, rüstet<br />

die Arbeiter an Windmühlen oder An-<br />

Top-Standorte für Ihre Gewerbeansiedlung<br />

LANGENAU<br />

Der Alb-Donau-Kreis:<br />

· Gewerbeflächen ab 23 € pro m 2<br />

· Zuschüsse bei Ansied lun gen<br />

(unter bestimmten Voraus setzungen)<br />

· schnelle und direkte Kontakte<br />

Die Wirtschaftsförderung:<br />

· Infos zu Gewerbe flächen<br />

· Förderberatung<br />

· Kooperationsanbahnung<br />

· individuelle Objektsuche<br />

· Gründerinfos und -beratung<br />

aus der Region | aktuell<br />

tennen nicht nur mit modernster, zum<br />

Teil patentierter Sicherheitstechnik aus,<br />

sondern zeigt diesen auch, wie man damit<br />

umgeht . So bieten die Schwaben<br />

praxisorientierte Schulungen und Sachkundigen-Schulungen<br />

nach BGG 906 an .<br />

Fachleute der Meißner Sicherheitstechnik<br />

GbR bilden außerdem Interessierte<br />

zum Seiltechniker aus und überprüfen<br />

PSA, Befahranlagen, Steigschutz, Leitern<br />

und Lastenwinden .<br />

www .meissner-ulm .de<br />

Alb-Donau-Kreis<br />

Kontakt<br />

Wirtschaftsförderung<br />

Alb-Donau-Kreis<br />

Schillerstraße 30<br />

D - 89077 Ulm<br />

Telefon 0049 (731) 185 - 13 00<br />

Telefax 0049 (731) 185 - 13 04<br />

wirtschaft@alb-donau-kreis.de<br />

www.alb-donau-kreis.eu<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 09


aktuell | aus der Region<br />

t i c k e r<br />

Das Ulmer Unternehmen SHS sorgt<br />

bei den größten Musikfestivals in<br />

Deutschland, Österreich und der<br />

Schweiz (Southside, Hurricane,<br />

Rock am See, Chiemsee, Frequency<br />

usw.) für die Sicherheit der Besucher.<br />

Nun hat die SHS Sicherheit & Service<br />

GmbH eine Niederlassung in<br />

Bremen eröffnet. Auch im Südwesten<br />

expandiert das 1991 gegründete<br />

Ulmer Sicherheitsunternehmen. Seit<br />

1. Oktober 2010 gibt es auch in Freiburg<br />

eine Niederlassung von SHS.<br />

Scholz & Völk expandiert. Das<br />

1994 gegründete Immobilien-Service-Unternehmen<br />

scholz & völk<br />

hat ein Büro in Biberach eröffnet.<br />

Die dort eingesetzten Mitarbeiter<br />

leiten 28 Wohnanlagen mit über 600<br />

Wohn-Einheiten in der Stadt Biberach<br />

und dem Landkreis. Insgesamt<br />

betreut scholz & völk derzeit 80 Immobilienobjekte<br />

im gewerblichen,<br />

öffentlichen und privaten Bereich<br />

– uner anderem den „Campus“ in<br />

Neu-Ulm, eine Studentenwohnanlage<br />

mit 78 Einheiten.<br />

Bayerischer Mittelstandspreis.<br />

Das Neu-Ulmer Unternehmen Zimmer<br />

MedizinSysteme GmbH hat<br />

den diesjährigen Bayerischen Mittelstandspreis<br />

erhalten. Im Rahmen<br />

der Landesversammlung der Mittelstandsunion<br />

Bayern überreichte<br />

Ministerpräsident Horst Seehofer<br />

den Preis an Geschäftsführer Armin<br />

Zimmer. Die Zimmer MedizinSysteme<br />

mit Sitz in Neu-Ulm ist in zweiter<br />

Generation in Familienbesitz. Seit<br />

mehr als 40 Jahren entwickelt und<br />

produziert sie dort erfolgreich medizintechnische<br />

Produkte und exportiert<br />

diese in ganze Welt.<br />

10 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

NEUE A7-BRücKE BEI KIRcHDORF<br />

Kirchdorf (bt) – Die beiden Stahltröge<br />

für die neue Illerkanal-Brücke an der Autobahn<br />

A7 bei Kirchdorf sind eingehoben<br />

. Das für die Planung und Erstellung<br />

zuständige Baltringer Bauunternehmen<br />

Matthäus Schmid veranlasste für die<br />

Durchführung der logistisch und technisch<br />

anspruchsvollen Bauarbeiten eine<br />

Vollsperrung der Autobahn . Die beiden<br />

je rund 100 Tonnen schweren Mittelteile<br />

der Dreifeldbrücke wurden von zwei Autokränen<br />

in Position gebracht, und auf<br />

die bestehenden, sanierten Pfeiler auf-<br />

ARBEItSMARKt ERHOLt SIcH KRäFtIG<br />

Ulm (bt) – Die positiven Konjunkturerwartungen<br />

– zuletzt in der Region<br />

vom IHK-Konjunkturbarometer nachgewiesen<br />

– schlagen sich auch am<br />

Arbeitsmarkt nieder . Im Oktober sank<br />

die Arbeitslosenquote laut Statistik der<br />

Arbeitsagentur von 4,5 Prozent im Vorjahresvergleich<br />

auf 3,8 Prozent . Der Stellenbestand<br />

stieg im selben Zeitraum um<br />

47 Prozent . Von einem goldenen Herbst<br />

mag man angesichts von immer noch<br />

über 6 .000 Arbeitslosen in der Region<br />

Ulm zwar nicht sprechen – doch die Entwicklung<br />

auf dem Ulmer Arbeitsmarkt<br />

stellt sich äußerst positiv dar: Abgesehen<br />

vom Ferienmonat August sinken<br />

die Arbeitslosenzahlen seit Jahresbeginn<br />

von Monat zu Monat, besonders<br />

die Jugendarbeitslosigkeit geht spürbar<br />

zurück . „Und so viele offene Stellen wie<br />

im September und Oktober gab es zuletzt<br />

vor exakt zwei Jahren“, sagt Petra<br />

Cravaack, Leiterin der Ulmer Agentur<br />

für Arbeit . Sie rechnet in naher Zukunft<br />

gelegt . Die in der Werkstatt hergestellten<br />

Stahltröge überbrücken im Mittelfeld<br />

den Illerkanal mit einer Spannweite<br />

von 45 Metern . Die große logistische<br />

Herausforderung bei der Montage war<br />

das Einheben der 100-Tonnen-Bauteile,<br />

die unterhalb einer kreuzenden Landstraßenbrücke<br />

erfolgen musste . Die<br />

Auftragsumme für die Erstellung der<br />

westlichen A7-Brücke mit Fahrtrichtung<br />

Nord-Süd beläuft sich auf insgesamt<br />

2,4 Millionen Euro .<br />

www .schmid-baltringen .de<br />

nicht mit einem Einbruch am regionalen<br />

Arbeitsmarkt . Ein Indiz dafür ist für sie<br />

unter anderem die Tendenz, die sich<br />

im Personaldienstleistungsbereich abzeichnet:<br />

„Nach den Erfahrungen aus<br />

der Krise waren viele Arbeitgeber bei<br />

Neueinstellungen vorsichtig und sind<br />

zunächst den Weg über die Personaldienstleister<br />

gegangen . Mittlerweile signalisieren<br />

die ersten Zeitarbeitsfirmen,<br />

dass es schwierig für sie wird, den Mitarbeiterbestand<br />

zu halten, weil immer<br />

öfter entleihende Firmen das Personal<br />

fest übernehmen .“ Auch die Tatsache,<br />

dass bei den Stellenneuzugängen der<br />

Anteil der PDL-Stellen gesunken ist,<br />

spricht laut Cravaack im Grunde dafür,<br />

dass mehr Betriebe wieder auf Festeinstellungen<br />

setzen und optimistisch in<br />

Bezug auf die weitere wirtschaftliche<br />

Entwicklung sind . „Ob sich das so weiterentwickelt,<br />

werden wir in den nächsten<br />

Monaten beobachten .“<br />

www .arbeitsagentur .de


KOMPLExItät BEHERRScHBAR MAcHEN<br />

Ulm (bt) – Das „Institute for Technology<br />

and Process Management“ an der<br />

Universität Ulm und die Sparkasse Ulm<br />

laden regionale Geschäftstreibende zu<br />

der Reihe „Wirtschaftsfrühstück“ ein .<br />

Ziel ist es, bewährte Steuerungsmodelle<br />

in engem Austausch zwischen Wissenschaft<br />

und Praxis zu analysieren . Vieles<br />

dreht sich heute bei großen Konzernen<br />

und mittelständischen Betrieben um<br />

die Beherrschbarkeit der Komplexität .<br />

Dabei kann es sich um organisatorische<br />

Komplexität handeln, das Produkt oder<br />

das Produktportfolio kann zu komplex<br />

sein, die Kundenstruktur zu breit gefächert,<br />

die Informatik zu teuer und vieles<br />

mehr . Institutsdirektor Professor Leo<br />

Brecht, der zusätzlich als Associate<br />

Professor an der Universität St . Gallen<br />

unterrichtet, bringt es auf den Punkt:<br />

„Wie essen Sie einen Elefanten? Sie<br />

schneiden ihn natürlich in Scheiben . So<br />

verhält es sich auch bei der Steuerung<br />

von Unternehmen . Durch Bildung von so<br />

genannten Strategischen Geschäftsein-<br />

BAUFIRMEN LEGEN ZU<br />

Stuttgart (bt) – Die deutschen Baufirmen<br />

haben im August mehr Aufträge<br />

erhalten als im Vorjahresmonat . Der<br />

Auftragseingang stieg um 0,5 Prozent,<br />

heiten wird die Verantwortung auf klar<br />

abgrenzbare Unternehmensbereiche<br />

verteilt und die Transparenz erhöht .“<br />

Bauen diese Unternehmen dann noch<br />

ein Performance Management auf, mit<br />

welchem Sie über definierte Kennzahlen<br />

Finanzen, Kunden, Prozesse und Innovation<br />

messen, wird das Unternehmen<br />

steuer- und somit führbar . Brecht: „Was<br />

man nicht messen kann, kann man auch<br />

nicht führen .“<br />

Zur Beherrschung der Komplexität<br />

gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Methoden, die auch mit wenig Aufwand<br />

für mittelständische Betriebe zum Einsatz<br />

kommen . Um die geht es unter<br />

anderem bei dem von der Sparkasse<br />

Ulm und der Uni Ulm angebotenen<br />

Wirtschaftsfrühstück . Jedes Frühstück<br />

kümmert sich um eine Spezialfrage<br />

zum Thema Komplexität . Mehr Informationen<br />

und Anmeldung: Sparkasse<br />

Ulm, Telefon 07 31/101-101 oder unter<br />

kontakt@sparkasse-ulm .de<br />

www .sparkasse-ulm .de<br />

wie das Statistische Bundesamt mitteilte<br />

. Die Baunachfrage erhöhte sich<br />

im Hochbau um 9,2 Prozent, im Tiefbau<br />

nahm sie um 7,7 Prozent ab . Der<br />

Branchenumsatz belief sich im August<br />

auf 7,7 Milliarden Euro, ein Plus von<br />

0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

. Die Zahl der Beschäftigten im<br />

Bauhauptgewerbe sank verglichen mit<br />

August 2009 um 11 .000 auf 712 .000 .<br />

Der Aufschwung im verarbeitenden<br />

Gewerbe ist noch nicht auf dem Bau angekommen<br />

. Während sich die meisten<br />

gewerblichen Unternehmen in Baden-<br />

Württemberg inzwischen wieder auf Erholungskurs<br />

befinden, sind die Firmen<br />

mit ihrem Investitionsverhalten bislang<br />

äußerst zurückhaltend . Nur die wenigsten<br />

haben in den vergangenen Monaten<br />

in Erweiterungsbauten investiert .<br />

Entsprechend negativ ist die Lage im<br />

Wirtschaftsbau . Wie die Landesvereinigung<br />

Bauwirtschaft Baden-Württemberg<br />

mitteilt, sank der Umsatz in dieser<br />

Sparte zwischen Januar und Mai 2010<br />

um fast 16 % auf 1,09 Mrd . Euro .<br />

www .landesvereinigung-<br />

bauwirtschaft .de<br />

aus der Region | aktuell<br />

Kursteilnehmer Pedro Marcelino<br />

aus Mozambique<br />

MIt LEHM BAUEN<br />

Biberach (bt) – In eine neue Dimension<br />

getreten ist die bereits<br />

seit vielen Jahren erfolgreich durchgeführte<br />

Fortbildung zur Fachkraft<br />

im Lehmbau in Biberach . In einem<br />

Pilotkurs wurde der nationale Weiterbildungskurs<br />

für Bauhandwerker<br />

einem internationalen Publikum angeboten<br />

. In enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Dachverband Lehm e .V .<br />

und der Handwerkskammer Ulm<br />

wurde im Kompetenzzentrum Holzbau<br />

und Ausbau in Biberach das<br />

komplexe Kursprogramm ausgeführt<br />

. Eine Herausforderung für alle<br />

Beteiligten war die Durchführung<br />

des gesamten Kurses in englischer<br />

Sprache . Das Interesse war groß,<br />

die Teilnehmer kamen Mozambique,<br />

Nepal, USA und Zypern . Der<br />

Kurs zur Fachkraft im Lehmbau ist<br />

modular aufgebaut und behandelt<br />

den gesamten Themenkreis der<br />

Verwendung von Lehm . Historische<br />

Techniken, Mauerwerk aus<br />

Lehmsteinen, Stampflehmbau und<br />

moderne Trockenbaumaterialien<br />

aus Lehm sind Teil der Ausbildung .<br />

Dazu kommt noch das breite und<br />

kreative Feld des Verputzens . Von<br />

größtem Interesse waren für alle<br />

Kursteilnehmer der wissenschaftliche<br />

und regulative Vorsprung im<br />

deutschen Regelwerk und die hohen<br />

Standards in der Ausführung<br />

auf der Baustelle .<br />

www .hk-ulm .de<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 11


sonderseite | Stuttgart 21<br />

cHRONIK S21<br />

1988 Erste Pläne für einen Durchgangsbahnhof<br />

werden in Stuttgart vorgestellt<br />

1994 Stolz präsentieren Bund, Bahn,<br />

Land und Stadt Stuttgart die ersten konkreten<br />

Baupläne für einen Durchgangsbahnhof,<br />

...<br />

1995 ...unterzeichnen diese Partner einen<br />

Rahmenvertrag für die Finanzierung<br />

1997 Der Entwurf von christoph Ingenhoven<br />

gewinnt den Architektenwettbewerb<br />

1999 Der neue Bahn-chef Johannes<br />

Ludewig ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger<br />

gegen das Projekt und stoppt die<br />

Pläne im Juli, bis Ludewigs Nachfolger<br />

Hartmut Mehdorn die Weichen erneut<br />

auf grün stellt<br />

2000 / 2001 Die Finanzierungsfrage<br />

wird zwischen Bund, Bahn, Land und<br />

Stadt geklärt<br />

2001 im November beginnt das Planfeststellungsverfahren<br />

2002 Das Anhörungsverfahren für den<br />

tiefbahnhof beginnt<br />

2004 Das Eisenbahnbundesamt genehmigt<br />

den Bau des neuen Bahnhofs, der<br />

von oben nicht mehr zu sehen sein wird<br />

2007 Bund, Bahn, Land und Stadt<br />

einigen sich auf ein Finanzierungsmodell<br />

– inklusive Risikoabsicherung, im<br />

November überreichen Gegner des<br />

Projekts 67.000 Unterschriften für einen<br />

Volksentscheid<br />

2009 Im April werden die Finanzierungsverträge<br />

unterschrieben – der Bau<br />

kann beginnen<br />

2010 Pünktlich zu den Abrissarbeiten<br />

am Bahnhof beginnen die Proteste, die<br />

bis heute anhalten<br />

WIR KöNNEN ALLES.<br />

SOGAR MItEINANDER REDEN.<br />

S21 . Ein Buchstabe, zwei Zahlen .<br />

Und die Welt steht Kopf . Nicht nur<br />

die in Baden-Württemberg, sondern<br />

auch die in Berlin, Dresden und Hamburg<br />

. Die Schwaben streiten um ein<br />

Bahnprojekt – beinahe schlimmer als<br />

die Franzosen um die Rente mit 60 .<br />

„Montagsdemonstrationen“, „Baustopp“<br />

– auch das Vokabular erinnert<br />

nicht mehr an die scheinbar unerschütterliche<br />

Ruhe der Menschen im<br />

Südwesten . An die Zeiten von „Cleverle<br />

Späth“ und „Väterchen Teufel“ .<br />

Stattdessen werden Bauzäune niedergerissen,<br />

Bagger besetzt und Tränen<br />

vergossen . Nur eines ist im Moment<br />

klar: So kann es nicht weitergehen .<br />

In dieser Eskalationsstufe kann man<br />

nicht mehr nur nach hinten schauen<br />

und sich die Entscheidungen der vergangenen<br />

20 Jahre (siehe Chronik) gegenseitig<br />

um die Ohren hauen . Es ist<br />

Zeit, das Phänomen S21 zu begreifen<br />

und Lehren zu ziehen . Und das betrifft<br />

nicht nur die Politik, sondern auch<br />

die Bürger . Denn wie immer in einer<br />

scheinbar ausweglosen Situation müssen<br />

sich beide bewegen . Demokratie<br />

funktioniert nicht, wenn politische Entscheidungen<br />

erst dann von einer breiten<br />

Masse wahrgenommen werden,<br />

wenn Bagger bereits über die Wiesen<br />

Von Raimund Haser<br />

rollen . Gleichzeitig funktioniert sie<br />

nicht, wenn die Politik die Bürger per<br />

se für unfähig hält, Entscheidungen<br />

„solcher Tragweite“ zu verstehen .<br />

Vielleicht ist S21 auch ein Test, den<br />

wir bestehen müssen . Schaffen wir<br />

es, uns – wie so oft – zusammenzuraufen?<br />

Die Tunnel am Albaufstieg höher<br />

zu bauen, und die Kosten dennoch<br />

stabil zu halten? Schaffen wir es, das<br />

Band der ICE-Trasse gemeinsam zu<br />

zerschneiden, oder zerfleischen wir<br />

uns vorher wegen dieser – pardon –<br />

Nichtigkeit im Vergleich zu den wahren<br />

Herausforderungen, die im kommenden<br />

Jahrzehnt angesichts des demografischen<br />

Wandels und der instabilen<br />

Weltwirtschaft auf uns warten?<br />

Eines können die Bew<strong>ohne</strong>r anderer<br />

Bundesländer, die den Protest derzeit<br />

nicht <strong>ohne</strong> Häme verfolgen, jedenfalls<br />

von den Schwaben lernen: In keiner<br />

Talkshow wurde in jüngster Zeit so vernünftig<br />

miteinander geredet, wie bei<br />

den live übertragenen Schlichtungsgesprächen<br />

. Und von den Maiprotesten<br />

in Berlin oder Köln sind wir trotz<br />

aller Zwischenfälle noch weit entfernt .<br />

Wir können zwar immer noch kein<br />

Hochdeutsch . Aber wir reden miteinander<br />

. Und das ist wichtiger als ein<br />

Bahnhof . ■


Stuttgart 21 | Sonderseite<br />

INtERVIEW MIt OttO SäLZLE,<br />

HAUPtGEScHäFtSFüHRER DER IHK ULM, ZU StUttGARt 21<br />

Was hat die<br />

Wirtschaft in<br />

Ulm davon,<br />

wenn in Stuttgart<br />

der Bahnhof<br />

tiefergelegt<br />

und gedreht<br />

wird?<br />

N a t ü r l i c h<br />

steht für uns<br />

als Ulmer die<br />

neue Bahnstrecke von Ulm nach Wendlingen<br />

im Vordergrund . Die Neubaustrecke<br />

und Stuttgart 21 sind allerdings als<br />

ein untrennbares Gesamtprojekt zu betrachten<br />

und bedingen sich gegenseitig .<br />

Denn <strong>ohne</strong> Stuttgart 21 endet die Neubaustrecke<br />

von Ulm kommend in Wendlingen<br />

sprichwörtlich auf dem Acker .<br />

Erst durch die Tieferlegung und Drehung<br />

des Stuttgarter Hauptbahnhofes<br />

wird eine neue Trassenführung über die<br />

Fildern ermöglicht, die in Wendlingen an<br />

die Neubaustrecke anschließt .<br />

Sollte S21 nicht oder in abgespeckter Form<br />

kommen – was hätte das für Folgen für den<br />

Bahnverkehr in Ulm?<br />

Alternative Konzepte zu Stuttgart 21<br />

wurden vielfach geprüft . Das von den<br />

Gegnern forcierte Modell Kopfbahnhof<br />

21 wäre aus Sicht von Experten nicht<br />

entscheidend kostengünstiger als Stuttgart<br />

21 . Die Planung und Finanzierung<br />

für diese Alternative sind ungeklärt . Das<br />

würde viele Jahre in Anspruch nehmen<br />

und im Neckartal erhebliche Widerstände<br />

hervorrufen . Zwischenzeitlich wür-<br />

den die Weichen für die Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

anderweitig gestellt . So<br />

sind für die Magistrale für Europa von<br />

Paris nach Budapest alternative Linienführungen<br />

über Frankfurt und Ingolstadt<br />

nach München mehr als wahrscheinlich .<br />

Aus diesem Grund besteht die berechtigte<br />

Sorge, dass bei einem Scheitern<br />

von Stuttgart 21 auch die Neubaustrecke<br />

Wendlingen-Ulm gestrichen werden<br />

könnte .<br />

Gibt es Betriebe oder Wirtschaftszweige<br />

in Ulm, die Aufträge verlieren würden, wenn<br />

S21 nicht kommt?<br />

Eine Studie zur volkswirtschaftlichen<br />

Bewertung des Projektes Stuttgart 21/<br />

Neubaustrecke Wendlingen-Ulm hat ergeben,<br />

dass mit diesem Konzept neben<br />

positiven Impulsen in der Bauphase auch<br />

dauerhaft erhebliche Wachstumseffekte<br />

erzielt werden können . So ist aufgrund<br />

der starken Reisezeitverkürzungen alleine<br />

durch die dadurch induzierten<br />

Produktionssteigerungen von 8 .000 bis<br />

9 .500 zusätzlichen Vollerwerbsstellen<br />

auszugehen . Die Wirtschaftskraft soll<br />

dauerhaft um 500 Millionen Euro pro<br />

Jahr zulegen . Hiervon profitiert ganz<br />

Baden-Württemberg, vor allem aber der<br />

Stuttgarter Raum und eben der Osten<br />

Baden-Württembergs .<br />

Was wird aus dem Bahnhof Ulm, wenn S21<br />

nicht realisiert wird?<br />

Der Ulmer Bahnhof erhält einen ideellen<br />

Schub, wenngleich dieses vorwiegend<br />

städtebauliche Entwicklungspro-<br />

Die IHK macht mobil: „JA zu Stuttgart<br />

21“ – mit diesem Slogan werben<br />

die Wirtschaftsverbände in<br />

der Region – allen voran die IHK –<br />

für die Realisierung und gegen den<br />

Baustopp des Mammut-Projekts.<br />

jekt sicherlich auch <strong>ohne</strong> S21 verfolgt<br />

werden würde . Entscheidend ist aber,<br />

wie sich das Umfeld des Bahnhofs Ulm<br />

verändern würde . Mit der Anbindung<br />

an die Hochgeschwindigkeitsstrecke<br />

würde Ulm zu einem Hotspot für Kommunikation<br />

und Dienstleistungen in Süddeutschland<br />

.<br />

Es sieht so aus, als ob Stuttgart 21 teurer<br />

wird als angenommen. Gibt es eine Schmerzgrenze,<br />

wie viel Geld das Projekt kosten darf,<br />

damit das Verhältnis zwischen Aufwand und<br />

Ertrag noch stimmt?<br />

Fakt ist, dass für Stuttgart 21 vorsorglich<br />

eine Risikovorsorge in Höhe<br />

von 1,45 Milliarden Euro eingeplant<br />

wurde . Diese wurde mit den jüngsten<br />

Kostensteigerungen auch nicht abgeschöpft,<br />

es besteht also noch ein Puffer<br />

für etwaige Zusatzkosten . Derzeit<br />

ist und bleibt das Projekt Stuttgart 21/<br />

Neubaustrecke Wendlingen-Ulm auch<br />

wirtschaftlich . Der Refinanzierungsraum<br />

weist zudem ein für Infrastrukturmaßnahmen<br />

dieser Größe absolut<br />

akzeptablen Wert auf . Bei Investitionskosten<br />

für das Gesamtprojekt von sieben<br />

Milliarden Euro oder – wie von den<br />

Gegnern behauptet – zehn Milliarden<br />

Euro ist zu beachten, dass es sich um<br />

eine langfristige Investition handelt . Auf<br />

einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet<br />

– die jetzige Strecke ist 160 Jahre<br />

alt – ergibt sich ein Betrag von 70 oder<br />

auch 100 Millionen Euro pro Jahr . Dies<br />

ist eine hervorragende Investition für<br />

unsere Kinder und Kindeskinder . ■<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 13


titelstory | Atomkompromiss – und jetzt?<br />

Solarparks erhalten<br />

per Gesetz einen Dämpfer –<br />

Photovoltaik bleibt aber „alternativlos“<br />

Im Ulmer Stadtteil Eggingen hat die EnBW vor<br />

kurzem einen der größten Solarparks in Baden-<br />

Württemberg eingeweiht. Der Solarpark wird mit<br />

einer Leistung von 6,5 Megawatt jährlich rund<br />

6,9 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen.<br />

Damit können rund 2000 Haushalte versorgt<br />

und rund 4000 Tonnen CO 2 eingespart werden.<br />

Das Thema Solar wird in der Region sehr groß<br />

geschrieben, auch wenn die staatlichen Förderungen<br />

gekürzt werden.<br />

14 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

Die erneuerbaren Energien erhalten durch das neue Energiekonzept einen Dämpfer .<br />

Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. Annette<br />

Schavan, die die Kürzungen der Solarförderung als Regierungsmitglied<br />

mitträgt, sagte bei der Einweihung der Anlage:<br />

„Der Solarpark ist ein Beispiel dafür, wie im Zusammenspiel<br />

von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verwaltung und nicht<br />

zuletzt der Bürgerschaft einer Region innovative und zukunftweisende<br />

Projekte erfolgreich umgesetzt werden können. Ich<br />

bin davon überzeugt, dass der Umbau der Energieversorgung<br />

zu den technisch und intellektuell interessantesten Aufgaben<br />

unserer Zeit gehört.“<br />

Klare Ziele gab Stefan Thiele, Sprecher der Geschäftsführung<br />

der EnBW Erneuerbare Energien GmbH, vor. Denn mit der<br />

Inbetriebnahme des Solarparks in Eggingen erhöhte die EnBW<br />

ihre Leistung im Bereich Fotovoltaik auf rund zehn Megawatt.<br />

Dieser Bereich soll weiter ausgebaut werden, und zwar nicht auf<br />

der flachen Wiese. „Wir setzen auf die Projektentwicklung von<br />

Deponie- und Konversionsflächen sowie großen Dachflächen“,<br />

erklärte Stefan Thiele.<br />

Damit sprach er auch Heinz Seiffert, Landrat des Alb-Donau-Kreises,<br />

aus dem Herzen. „Dieser neue Solarpark auf einer


ehemaligen Deponie ist ein Musterbeispiel<br />

für eine intelligente Flächennutzung und<br />

ein wichtiger Beitrag für einen sinnvollen<br />

Energiemix“, sagte Seiffert bei der Einweihung<br />

des Solarparks, der innerhalb von<br />

nur drei Monaten Bauzeit auf der ehemaligen<br />

Hausmülldeponie errichtet wurde.<br />

Auf der rund neun Hektar großen Fläche<br />

verwendet die EnBW polykristalline Fotovoltaik-Module<br />

des Herstellers Solarfun<br />

und Zentralwechselrichter von Siemens.<br />

Die Errichtung des Solarparks erfolgte in<br />

Kooperation mit dem mittelständischen<br />

Solarunternehmen Bayer & Raach aus<br />

Zwiefalten. Ziel der EnBW ist es, den Anteil<br />

der Erneuerbaren Energien im Energiemix<br />

der EnBW bis zum Jahr 2020 auf rund<br />

20 Prozent zu erhöhen.<br />

Doch in Ulm und Umgebung gibt es noch<br />

weitere große Solarparks. Mit 62.000 Solarmodulen<br />

wurden rund 18 Hektar bei<br />

Staig-Altheim bestückt. Das Gelände liegt<br />

auf dem früheren Südpetrol-Gelände und<br />

gehört dem Mineralölkonzern Agip. Dieser<br />

verpachtet das Gelände für den Solarpark.<br />

Die Fotovoltaikanlage ist seit Mai am<br />

Netz. Sie hat eine Leistung von 4,5 Megawatt,<br />

damit können rund 1.100 Haushalte<br />

mit Strom versorgt werden. Der<br />

Strom wird über eine 2,5 Kilometer lange<br />

Leitung nach Humlangen ins Netz eingespeist.<br />

In diesem Jahr wurden oder werden<br />

außerdem Solarparks in Erbach mit<br />

einer Leistung von vier Megawatt, in Asch<br />

und Gerhausen mit jeweils zirka drei Megawatt,<br />

in Justingen mit vier Megawatt<br />

sowie in Lonsee und Amstetten gebaut.<br />

Seit einigen Jahren versorgt der Energiepark<br />

Schwäbische Alb in Suppingen,<br />

der jährlich rund 1,6 Megawatt produziert,<br />

rund 400 Haushalte mit Strom. Der<br />

Park wird von 73 Gesellschaftern betrieben.<br />

Geschäftsführer ist Rolf Böhringer,<br />

der sich über die Rolle rückwärts in der<br />

Energiepolitik mächtig ärgert. Denn er<br />

versucht, ähnliche Projekte in Ulm und im<br />

Alb-Donau-Kreis anzustoßen. In den Gemeinden<br />

vor allem auf der Alb seien bereits<br />

250 Hektar an Flächen für Solaranlagen<br />

ausgewiesen gewesen, teilweise seien sogar<br />

schon die Bebauungsplanverfahren eingeleitet<br />

worden. Dann aber wurde die Förderung<br />

von Freiland-Anlagen, also von Fotovoltaikanlagen<br />

auf landwirtschaftlichen<br />

Flächen, eingestellt, obwohl Umweltminister<br />

Röttgen ihm in einem Schreiben vier<br />

Wochen vorher noch das Gegenteil versichert<br />

habe.<br />

Das hatte zur Folge, dass sämtliche<br />

projektierte Solarparks gestoppt wurden.<br />

„Für einen Hektar Fotovoltaik werden<br />

knapp eine Million Euro investiert. Bei<br />

geplanten 250 Hektar sind das 220 Millionen<br />

Euro, die nun nicht im Alb-Donau-<br />

Kreis investiert werden“, rechnet Böhringer<br />

vor. Denn für einen funktionierenden<br />

Solarpark sind neben der Fotovoltaikanlage<br />

Handwerkerleistungen wie Elektro,<br />

Metallbau, Konstruktion, Bau, Sicherheit<br />

und Alarm, Video sowie für den Wegebau<br />

notwendig. Böhringer: „Das ist Geld, das<br />

in der Region geblieben wäre“.<br />

Daher ist der Fachmann für Erneuerbare<br />

Energien mit den Gesetzesänderungen<br />

nicht einverstanden, wenngleich auch er<br />

der Meinung ist, „dass zuerst die versiegelten<br />

Flächen und Industriebrachen bebaut<br />

werden sollen“. Gefördert werden<br />

Anlagen auf ehemaligen Bundeswehrarealen<br />

und 20 Meter breite Streifen mit Solarmodulen<br />

entlang von Autobahnen und<br />

Bahntrassen. Das sei sehr interessant, so<br />

Böhringer, reiche aber bei weitem nicht<br />

aus, um genügend Strom aus regenerativen<br />

Energien zu produzieren.<br />

Weniger dramatisch sieht Timm Trustaedt<br />

von der gleichnamigen Ulmer Firma<br />

Atomkompromiss – und jetzt? | titelstory<br />

die Gesetzesänderungen: „Fotovoltaik ist<br />

die Energieform schlechthin. Sie funktioniert<br />

dezentral und <strong>ohne</strong> Verluste, daher<br />

führt an ihr kein Weg vorbei.“<br />

Rolf Böhringer ärgert sich ganz besonders<br />

über die beschlossene Verlängerung<br />

der Laufzeiten für Atomkraftwerke in<br />

Deutschland. Er bedauert in diesem Zusammenhang<br />

die Stadtwerke Ulm, „die<br />

sehr gut voraus gearbeitet haben, sich auf<br />

das Gesetz verlassen haben und jetzt die<br />

Leidtragenden sind“.<br />

Nicht einverstanden ist er damit – und<br />

damit spricht er vielen aus der Branche<br />

aus der Seele – dass mit unterschiedlichen<br />

Kostenmodellen gerechnet wird. Beispielsweise<br />

müsse für Solaranlagen die Entsorgung<br />

bis ins kleinste Detail nachgewiesen<br />

werden, „weil es sonst keinen Cent Förderung<br />

gibt“, erklärt Böhringer. „Kein<br />

Thema ist es dagegen, wie und wer den<br />

Atommüll entsorgt und wer das einmal<br />

alles bezahlt.“ ■<br />

Ob mit oder <strong>ohne</strong><br />

Atom-Kompromiss<br />

sorgen die tschechischen<br />

Meiler in Temelin<br />

auch jenseits der<br />

Grenze für Ärger.<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 15


titelstory | Atomkompromiss – und jetzt?<br />

„Glänzender Deal für die<br />

Die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke<br />

nützt den großen Netzbetreibern<br />

und schadet kleinen<br />

Stromanbietern, wie zum Beispiel<br />

der SWU. Sie hatte in den vergangenen<br />

Jahren konsequent den<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien<br />

in der Region vorangetrieben. Im<br />

Interview mit <strong>business</strong> <strong>today</strong> erklärt<br />

Matthias Berz, Vorsitzender<br />

der SWU, was der Kompromiss für<br />

sein Unternehmen bedeutet.<br />

16 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

Ist der Atomkompromiss für Sie ein Kompromiss?<br />

Matthias Berz: Ein Kompromiss bestand<br />

bisher mit dem Ausstiegsvertrag zwischen<br />

der seinerzeitigen Rot-Grünen Regierung<br />

und den Atom-Konzernen. Jetzt soll verpackt<br />

in ein – aus meiner Sicht mangelhaftes<br />

– Energiekonzept wieder eine Laufzeitverlängerung<br />

der Atomkraftwerke<br />

bewirkt werden. Das ist kein Kompromiss,<br />

sondern ein einseitiges Geschenk,<br />

denn die Gegenleistung ist dürftig, der<br />

Beitrag für die Energiewende zweifelhaft<br />

und die Auswirkung auf den Wettbewerb<br />

fatal. Außerdem saßen nur die vier großen<br />

Konzerne aber sonst keine Betroffenen am<br />

Verhandlungstisch.<br />

BANTLEON unterstützt Förderkreis Ulm<br />

„Im letzten Jahr haben wir von<br />

unseren Geschäftspartnern nur<br />

positives Feedback für das soziale<br />

Engagement bekommen. Das hat uns<br />

in der Entscheidung bestärkt,“ erklärt<br />

Geschäftsführer Heribert Großmann.<br />

li. n. re.: Frau Reizle (Förderkreis), Herr<br />

Großmann (Bantleon), Frau Wäckerle<br />

Mit einer Spende in Höhe von 8.000 EUR hat<br />

der Ulmer Schmierstoffspezialist und Energielieferant<br />

den Förderkreis für leukämie- und<br />

tumorkranke Kinder e.V. Ulm unterstützt.<br />

Der Förderkreis bemüht sich um Kinder, die<br />

an Tumoren und Leukämien erkrankt sind und<br />

um deren Familien. Er unterhält verschiedene<br />

Einrichtungen wie Elternhäuser, Kindergarten,<br />

etc. Die Geschwisterbetreuung fällt ebenfalls<br />

in das Aufgabengebiet des Förderkreises.<br />

Bantleon Marketingleiter Rainer Janz: “Es<br />

ist unvorstellbar, welcher ehrenamtliche<br />

Einsatz hier geleistet wird. Es wird alles dafür<br />

getan, dass sich die Betroffenen während der<br />

schweren Zeit möglichst wohl fühlen. Man<br />

bekommt hier deutlich vor Augen geführt,<br />

wie klein die Probleme des Alltags eigentlich<br />

sind.“<br />

Am 04. Dezember lädt der Förderkreis ab 10<br />

Uhr zum jährlichen Weihnachtsmarkt (gegenüber<br />

Frauenklinik) ein. Nähere Informationen<br />

zum Förderkreis unter:<br />

www.foerderkreis-ulm.org<br />

Wie wirken sich längere Laufzeiten auf<br />

die Entwicklung der regenerativen Energieformen<br />

aus? Ist die Energiewende<br />

damit gestoppt?<br />

Berz: Nicht wirklich. Noch wird der Ausbau<br />

der regenerativen Energien durch das<br />

„Erneuerbare-Energien-Gesetz“, kurz EEG<br />

gefördert. Es garantiert den Investoren der<br />

jeweiligen Anlage eine feste Vergütung für<br />

jede in das Netz eingespeiste Kilowattstunde<br />

Strom, abhängig von der Art und manchmal<br />

auch von der Größe der Anlage – und<br />

das auf 20 Jahre. Jeder Investor kann klar<br />

auf dieser Grundlage ausrechnen, ob sich<br />

die Anlage für ihn rechnet und wann sie<br />

sich amortisieren wird. Das gilt für Wind,<br />

Wasser, Biomasse und Photovoltaik – völlig<br />

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101108_BAN_Business-<strong>today</strong>_1-2 S_rz 1 08.11.2010 17:11:14 Uhr


großen Vier“<br />

unabhängig von der Frage, wie lange Kernkraftwerke<br />

am Netz bleiben sollen.<br />

Wie wirkt sich die Entscheidung auf die<br />

Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm aus? Welche<br />

Pläne und Umsatz-und Bauvolumina werden<br />

sicherheitshalber gestoppt oder vorerst<br />

geparkt?<br />

Berz: Die Laufzeitverlängerung wird die<br />

Projekte der SWU im regenerativen Bereich<br />

zunächst nicht beeinträchtigen. Allerdings<br />

hat sie Auswirkung auf diejenigen SWU-<br />

Vorhaben, mit denen Strom ökologisch<br />

effizient für den Markt produziert werden<br />

soll. Dafür ist am Markt gegen alte, steuerlich<br />

abgeschriebene Kraftwerke – also<br />

Atomkraftwerke, aber zum Beispiel auch<br />

alte Kohlekraftwerke – kein Platz mehr. So<br />

kommen alle unsere Pläne für neue, moderne<br />

Gaskraftwerks- und Kraftwärmekopplungs-Kapazitäten<br />

auf den Prüfstand.<br />

Die Laufzeitverlängerung wird mit Nachrüstungskosten<br />

und Zahlungen in den Fond<br />

für ökostrom verknüpft. Die Zahlungen<br />

sind für die Konzerne steuerlich absetzbar.<br />

Wie beurteilen Sie diese Vereinbarungen<br />

der Regierung mit den vier großen Stromkonzernen?<br />

Berz: Das ist ein aus Sicht der Konzerne<br />

glänzender Deal. Sie zahlen nur einen Teil<br />

ihrer, vom Staat geschenkt bekommenen,<br />

Zusatzgewinne steuerlich abzugsfähig in<br />

einen Fond ein und holen sich dann aus<br />

diesem Topf wieder Zuschüsse für ihre regenerativen<br />

Projekte.<br />

Die Konzerne können sich wiederum aus<br />

den Fonds bedienen, wenn sie in regenerative<br />

Energien investieren. Ist das ein<br />

Problem?<br />

Berz: Nun ja. Es ist ein weiteres Geschenk<br />

an die vier Großen. Denn es ist ein<br />

Steuersparmodell, das die Marktmacht<br />

der vier AKW-Betreiber auch in der Zukunft<br />

zementiert.<br />

Angestrebt war vor Jahren mehr Wettbewerb<br />

auf dem Strommarkt. Muss man sich<br />

davon endgültig verabschieden?<br />

Berz: Fakt ist: die Laufzeitverlängerung<br />

nützt einseitig den großen Konzernen, die<br />

über Atomkraftwerke verfügen. Bei den<br />

Stadtwerken kommt von den Vorteilen der<br />

günstigeren Erzeugung nichts an. Denn<br />

der Großhandelspreis am Strommarkt,<br />

auf dem Stadtwerke ihren Strombedarf<br />

decken, bildet sich unabhängig von den<br />

günstigsten Erzeugungskosten. Insofern<br />

verzerrt die Laufzeitverlängerung den<br />

Wettbewerb, der ja davon leben sollte,<br />

dass es viele Wettbewerber gibt und dass<br />

unter ihnen einigermaßen Chancengleichheit<br />

herrscht.<br />

Was muss passieren, dass sich die Stellung<br />

der kommunalen Energieversorger,<br />

also z.B. der SWU, wieder verbessert?<br />

Hoffen Sie noch auf eine Klage vor dem<br />

Bundesverfassungsgericht?<br />

Berz: Stadtwerke hätten dann von einer<br />

Laufzeitverlängerung keine Nachteile,<br />

wenn die daran geknüpften Bedingungen<br />

die Wettbewerbsnachteile für Stadtwerke<br />

voll ausgleichen würden. Dazu gehört<br />

zum einen eine geeignete vollständige<br />

Abschöpfung der finanziellen Vorteile<br />

der AKW-Betreiber und zum anderen eine<br />

Reduzierung der Kapazitäten der vier<br />

Großen im Markt, z.B. durch Abschaltung<br />

von alten Kohlekraftwerken, die schlechte<br />

Wirkungsgrade haben. Dann hätte man<br />

tatsächlich auch der ökologischen Energiewende<br />

einen Dienst erwiesen. Genau dies<br />

aber fehlt fast völlig im Energiekonzept der<br />

Bundesregierung. Zur Frage einer Klage<br />

muss ich feststellen, dass kommunale Unternehmen<br />

im Gesetzgebungsverfahren<br />

zur Laufzeitverlängerung nicht klagefähig<br />

wären. Bundesländer sind es, mehrere von<br />

ihnen haben bereits eine Klage angekündigt.<br />

Wir werden die weitere Entwicklung<br />

mit Interesse verfolgen. ■<br />

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titelstory | Atomkompromiss – und jetzt?<br />

Längere Laufzeiten –<br />

Ansichtssache<br />

Das Thema Atomkraft spaltet die Nation – nicht nur im privaten Bereich stehen sich Verfechter und Gegner der <strong>Kernenergie</strong><br />

teils unversöhnlich gegenüber. Auch im wirtschaftlichen Bereich kämpft jeder mit nachvollziehbaren Argumenten<br />

für seine Sache. Stellvertretend für viele lässt <strong>business</strong> <strong>today</strong> zwei Vertreter zu Wort kommen: Dirk Ommeln,<br />

Pressesprecher der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, verteidigt den Atomkompromiss und erläutert, was die En-<br />

BW mit dem zusätzlichen Geld anfangen wird. Joachim Engelhardt, Mit-Geschäftsführer der Energiepark Unternehmensgruppe,<br />

hält das Ganze indes für Wettbewerbsverzerrung.<br />

18 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

„Erneuerbare Energien<br />

bleiben privilegiert“<br />

Dirk Ommeln,<br />

Pressesprecher der EnBW Energie<br />

Baden-Württemberg AG<br />

Das Energiekonzept ist verabschiedet. Manche sprechen von<br />

„Revolution“, Kritiker sprechen von „Sackgasse“. Wie werten Sie<br />

das Energiekonzept?<br />

Dirk Ommeln: Das Energiekonzept definiert ambitionierte Ziele,<br />

unter anderem in Bezug auf die Steigerung der Energieeffizienz<br />

sowie den Klimaschutz. So will die Regierung zum Beispiel die<br />

Treibhausemissionen bis 2050 um 80 Prozent senken. Die <strong>Kernenergie</strong><br />

hilft hier, denn durch den Betrieb der Kernkraftwerke<br />

kann pro Jahr so viel CO 2 eingespart werden, wie der gesamte<br />

Straßenverkehr in Deutschland pro Jahr emittiert.<br />

Die EnBW betreibt selbst Kernkraftwerke. Freuen Sie sich nicht<br />

über die Zusatzgewinne?<br />

Ommeln: Kernbrennstoffsteuer und Fondsabgabe belastet uns<br />

ganz erheblich. Sechs Jahre lang zahlen wir die Kernbrennstoffsteuer<br />

– jedes Jahr 440 Millionen Euro. Gleichzeitig leisten wir<br />

rund 300 Millionen Euro Vorauszahlungen in den Fonds zum<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien. Davon profitieren andere.<br />

Insgesamt werden also deutlich über 50 Prozent der uns unterstellten<br />

möglichen Zusatzerträge abgeschöpft.<br />

Einige Stadtwerke beklagen, dass sich durch die Laufzeitverlängerung<br />

Investitionen in die erneuerbaren Energien nicht mehr<br />

rechnen würden...<br />

Ommeln: Das Gesetz sieht eine vorrangige Einspeisung ins<br />

Stromnetz vor. Erneuerbare Energien bleiben also privilegiert.<br />

Über die EEG-Einspeisung ist zudem eine feste Vergütung gesetzlich<br />

festgeschrieben. Daran hat sich nichts geändert. Investitionen<br />

in die Erneuerbaren sind also unverändert attraktiv. Wenn<br />

diese Fakten von Einzelnen ausgeblendet werden, ist dies wohl<br />

eher politisch motiviert, geht aber an der Wirklichkeit vorbei.<br />

Das heißt, sie investieren weiter in die Erneuerbaren?<br />

Ommeln: Wir investieren in Wasserkraft, Biomasse und Photovoltaik-Anlagen.<br />

Erst vor wenigen Tagen haben wir z. B. in Ulm<br />

einen der größten Solarparks in Baden-Württemberg eingeweiht.<br />

„Die Menschen wollen<br />

keine Atomkraftwerke“<br />

Joachim Engelhardt, gemeinsam mit<br />

Mario Brendel Inhaber und Geschäftsführer<br />

der Energiepark Unternehmensgruppe<br />

im Ulmer Donautal<br />

Wie werten Sie die Beschlüsse für längere Laufzeiten der Atomkraftwerke?<br />

Joachim Engelhardt: Dieser Beschluss ist eine Mischung aus<br />

Inkompetenz und Lobbyismus. Das hat Deutschland nicht verdient.<br />

Damit bleiben die Verbraucher weiterhin abhängig von den<br />

vier großen Stromkonzernen.<br />

Sind die regenerativen Energien weniger wirtschaftlich als Kernkraft?<br />

Engelhardt: Im Gegenteil! Die Regenerativen haben in den<br />

letzten zwei Jahren einen unerwartet schnellen Schub zur Wirtschaftlichkeit<br />

vollbracht. Die für jedermann sichtbare Präsenz<br />

von Biogas- und Fotovoltaikanlagen sind geradezu eine Bedrohung<br />

für die „gigantischen Vier“ sowie deren überholtes Netz<br />

und deren abgeschriebene Atomkraftwerke. Wenn von den über<br />

200 Milliarden Euro Subventionen, welche seit den 60-er Jahren<br />

in die Atomenergie geflossen sind, nur ein Bruchteil für die<br />

regenerative Energie und Solarenergie verwendet worden wäre,<br />

könnten wir uns heute schon völlig unabhängig mit Strom und<br />

Energie versorgen. Wenn die Bundesregierung und die Vorstände<br />

der Energiekonzerne behaupten, die Regenerativen und die<br />

Solarenergie seien unwirtschaftlich, dann betreiben sie Volksverdummung.<br />

Die Atomkraftwerke sind doch nur einige Jahre länger am Netz.<br />

Wo ist das Problem?<br />

Engelhardt: Dadurch gewinnen die großen vier Stromkonzerne<br />

Zeit und zocken die Verbraucher länger ab. Sie setzen die staatlich<br />

geschenkten Milliarden weiterhin in den Ausbau des auf<br />

zentrale Energiegewinnung ausgelegten Versorgungsnetzes. Wir,<br />

die Energieverbraucher, auch unsere Industriebetriebe, bleiben<br />

über weitere Jahrzehnte in Abhängigkeit der großen Stromkonzerne.<br />

Der dringend notwendige Strukturwandel mit den großen<br />

Chancen für Vollbeschäftigung und Umwelt bleibt aus. Ich bin<br />

mir sicher: Die Menschen wollen und brauchen keine Atomkraftwerke.<br />


AnzeiGe<br />

Der Solarstrom-Spezialist<br />

Atomkompromiss – und jetzt? | titelstory<br />

Die Trustaedt GmbH konzentriert sich vollständig auf den Bau von Fotovoltaikanlagen. Im Focus stehen Kunden im Umkreis<br />

von rund 150 Kilometer um Ulm. Das Unternehmen, das 2004 gegründet wurde, arbeitet für Unternehmen, die<br />

große Fotovoltaikanlagen auf Industrieflächen sowie Lager- und Produktionshallen bauen oder Parkplatzflächen überdachen.<br />

Trustaedt installiert natürlich mit gleichem Engagement Solaranlagen auch auf Privathäusern.<br />

Firmenchef Timm Trustaedt ist es wichtig,<br />

dass „wir mit den Unternehmern<br />

oder Bauherrn auf Augenhöhe sprechen“.<br />

Somit ist es nur folgerichtig, dass Trustaedt-Mitarbeiter<br />

mit einer betriebswirtschaftlichen<br />

Ausbildung die Auswirkung<br />

auf die Bilanz und die optimale Nutzung<br />

vom Gestaltungsspielraum durch die<br />

sinnvolle Ausnutzung der Instrumente<br />

der Sonderabschreibung, der degressiven<br />

Abschreibung und des Investitionsabzugsbetrags<br />

gemeinsam mit dem Kunden optimieren.<br />

„Bei der Installation einer Fotovoltaikanlage<br />

geht es auch um Zuschüsse,<br />

Steuer, Vorsteuer und Abschreibungen“,<br />

so der Geschäftsführer, „daher sind wir<br />

auch in diesem Bereich absolut fit“.<br />

Natürlich spielt auch das Geld, das der<br />

Strom aus der Sonne einbringen kann, eine<br />

Rolle. „Wir, die Firma Trustaedt, sprechen<br />

jedoch nicht gern von Rendite, sondern<br />

setzen auf Kundenwunsch gern den Ertrag<br />

pro Jahr ins Verhältnis zu den Anlagekosten<br />

und analysieren den Cash Flow, also<br />

die Zahlungsströme über einen gewünschten<br />

Zeitraum und für die konkrete Kundensituation“,<br />

erklärt Timm Trustaedt.<br />

Geld werde aber immer mit einer Solaranlage<br />

auf dem Dach oder auf dem Gelände<br />

verdient, und „auf jeden Fall mehr<br />

als, wenn das Geld auf dem Sparbuch bei<br />

der Bank liegt.“ Ihm ist der Begriff Nachhaltigkeit<br />

dennoch sehr wichtig. So dürfe<br />

ein finanzieller Gewinn nicht die einzige<br />

Motivation sein bei der Entscheidung für<br />

eine solche Anlage.<br />

Die Firma Trustaedt selbst arbeitet auch<br />

nach dem Nachhaltigkeitsprinzip, „weil<br />

die Einnahmen ausbleiben, wenn die Anlage<br />

kein Strom produziert“. Daher ist das<br />

Unternehmen sehr service- und kundenorientiert.<br />

Die Baustellen werden so verlassen<br />

wie sie vorgefunden wurden und<br />

jedes Projekt hat einen persönlichen Bauleiter<br />

und Ansprechpartner. „Das kommt<br />

bei den Kunden sehr gut an“, versichert<br />

Trustaedt, dessen Firma auch für die technische<br />

Wartung und die Reinigung der<br />

Module sorgt. Denn verschmutzte Module<br />

können spürbare Leistungs- und somit<br />

Ertragsverluste mit sich bringen. Ein<br />

weiterer Service ist das Testen der Module<br />

mit einer Wärmebildkamera. Denn nur so<br />

könne festgestellt werden, ob auch alle der<br />

Die Geschäftsführer<br />

Timm Trustaedt (li.) und<br />

Steffen Dannenhauer.<br />

Die Solarstromanlage der Firma MEDAG Stahlhandel GmbH in Neu-Ulm produziert im Jahr zirka 380 000 KW . Die Anlage wurde von der Trustaedt<br />

GmbH installiert und ging vor wenigen Monaten in Betrieb .<br />

hintereinander geschalteten Module tatsächlich<br />

Strom produzieren.<br />

Timm Trustaedt sieht den Rückgang<br />

der Einspeisevergütung, aktuell jetzt wieder<br />

zum 1. Januar 2011, sehr gelassen. „Es<br />

gibt keine Alternative zur Sonnenenergie.<br />

Sie ist im Übermaß vorhanden, Solarstromanlagen<br />

sind problemlos zu montieren<br />

und schaffen Unabhängigkeit von<br />

zukünftigen Strompreiserhöhungen. Zu<br />

guter Letzt können wir sagen, bringt die<br />

einzige richtig gut funktionierende, dezentrale<br />

Energiequelle immer noch mehr Geld<br />

als bei der Bank“. ■<br />

KONtAKt<br />

Trustaedt GmbH<br />

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Wiblinger Steig 4, 89231 Neu-Ulm<br />

Tel. 07 31/40 33 160<br />

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service@umweltnuetzer.de<br />

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04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 19


titelstory | 100 Prozent erneuerbare Energie<br />

Effizienter Schutz durch<br />

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Eine fachgerecht durchgeführte thermografische Untersuchung kann helfen,<br />

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helfen, Ausfälle von Industrieanlagen zu vermeiden.<br />

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Service der SWU<br />

Service<br />

Service<br />

der SWU<br />

Die Energieberater der SWU der SWU sind nach<br />

DIN EN 473 zertifizierte Thermografen.<br />

Die Energieberater der SWU sind nach DIN<br />

Sie Die Energieberater führen dieThermografie der SWU sind fachgerecht nach DIN<br />

durch EN<br />

EN<br />

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Thermografen.<br />

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Volker Munk, Geschäftsführer Munk Bauen&W<strong>ohne</strong>n GmbH<br />

Volker Munk, Geschäftsführer Munk Bauen&W<strong>ohne</strong>n GmbH<br />

Die Realisierung unserer Holzpellet-Anlage verbindet Wirtschaftlichkeit und Ressour-<br />

Die Realisierung unserer Holzpellet-Anlage verbindet Wirtschaftlichkeit und Ressourcenschonung.<br />

Die jahrzehntelange Erfahrung als Energiedienstleister macht die SWU zu<br />

censchonung. Die jahrzehntelange Erfahrung als Energiedienstleister macht die SWU zu<br />

einem zuverlässigen Geschäftspartner mit dem uns ein gemeinsames Ziel verbindet:<br />

einem zuverlässigen Geschäftspartner mit dem uns ein gemeinsames Ziel verbindet:<br />

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Dieses Thermogramm deckt unerwünschte<br />

Dieses Thermogramm deckt unerwünschte<br />

Hitzeentwicklungen Dieses Thermogramm deckt in einer unerwünschte Anlage der Zementindustrie<br />

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KONtAKt<br />

SWU Kontakt<br />

Kontakt Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH<br />

Diego SWU<br />

SWU<br />

Stadtwerke<br />

Stadtwerke<br />

Maroli, SWU Ulm/Neu-Ulm<br />

Ulm/Neu-Ulm<br />

EnergieDienste GmbH<br />

GmbH<br />

Tel. Diego 07 Maroli, 31/166-20 SWU45, EnergieDienste<br />

diego.maroli@swu.de<br />

Diego Maroli, SWU EnergieDienste<br />

Tel.:<br />

Tel.:<br />

0731/166-2045,<br />

0731/166-2045,<br />

diego.maroli@swu.de<br />

diego.maroli@swu.de<br />

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Zeitig auf Sonnenenergie gesetzt<br />

Die Energiepark Ulm GmbH & Co.<br />

KG entwickelt und produziert eigene<br />

thermische Kollektoren, Speicher- und Solarsysteme<br />

und bedient mit diesen innovativen<br />

und qualitativ hochwertigen Produkten<br />

den deutschen und europäischen<br />

Markt. „Die Produkte sind Made in Germany“,<br />

versichert der Geschäftsführer.<br />

Das Unternehmen bietet ganzheitliche,<br />

ausbaufähige, maßgeschneiderte und innovative<br />

Lösungskonzepte an. „Wir sind<br />

für bekannte Hersteller und Systemlieferanten<br />

der Solarthermie und auch im<br />

Bereich der Fotovoltaik ein wichtiger Berater,<br />

Ansprechpartner, Impulsgeber und<br />

natürlich Zulieferer“, erklärt Engelhardt.<br />

Die Energiepark Ulm GmbH & Co. KG<br />

verfügt als einer der Pioniere der Solartechnik<br />

über ein Erfahrungspotenzial von<br />

mehreren tausend realisierten thermischen<br />

Solaranlagen in der Größe von 2 bis 300<br />

m² und von Fotovoltaiksystemen mit einer<br />

Leistung von 1 bis 3.200 kWp.<br />

Im Bereich der Solarthermie wird Sonnenlicht<br />

direkt in Wärmeenergie umgewandelt<br />

und somit für Warmwasserbereitung<br />

oder Heizungsunterstützung genutzt.<br />

Die Ulmer produzieren solare Warmwasser-Speichersysteme<br />

für den weltgrößten<br />

Systemhersteller von thermischen Solaranlagen<br />

„SOLAHART“ aus Australien.<br />

Aktuell projektiert, plant und erstellt<br />

das Ulmer Unternehmen, für das in der<br />

Unternehmensgruppe derzeit 70 Mitarbei-<br />

100 Prozent erneuerbare Energie | titelstory<br />

Die Solarstromanlage für die Entsorgungsbetriebe Ulm (EBU) hat eine Gesamtleistung von 123 .816,42 Wp . Für die Planung, Baubetreuung,<br />

Lieferung, Montage und Installation der Anlage war die Energiepark Ulm GmbH verantwortlich .<br />

Die Energiepark Ulm GmbH & Co.<br />

KG kann im Bereich der regenerativen<br />

Energietechnik auf eine<br />

lange Erfahrung zurückblicken.<br />

Geschäftsführer und Inhaber Joachim<br />

Engelhardt beschäftigt sich<br />

seit 1989 mit Solartechnik, anfänglich<br />

nur mit solarthermischen<br />

Projekten. Seit 1996, also viele<br />

Jahre bevor der Boom einsetzte,<br />

installierte die Energiepark Ulm<br />

ihre ersten Fotovoltaikanlagen in<br />

Ulm und um Ulm herum. „Wir waren<br />

einer der Vorreiter in Ulm und<br />

Umgebung“, berichtet Joachim<br />

Engelhardt stolz.<br />

ter, darunter sechs Meister und zwei Ingenieure<br />

tätig sind, Fotovoltaikanlagen auf<br />

den Gebäude der Firma „Trevira“ in Augsburg<br />

und Guben mit einer Leistung von<br />

4,9 MW. In Ulm wurden große Anlagen<br />

für die Stadtwerke und die Entsorgungsbetriebe<br />

installiert. Die Änderungen in der<br />

Energiepolitik durch die Bundesregierung<br />

– längere Laufzeiten für Atomkraftwerke<br />

und geringere Anreize für regenerative<br />

Energien, beispielsweise für die Solarthermie<br />

– ärgern ihn, machen ihm aber<br />

keine Angst. Die dezentrale, konzernunabhängige<br />

und saubere Energiegewinnung<br />

durch regenerative Energien, Solar- und<br />

Fotovoltaikanlagen ist für ihn weiterhin<br />

zukunftsweisend und für seine Kunden<br />

wirtschaftlich, unabhänging und absolut<br />

rentabel. „Es gibt nichts Besseres für die<br />

gesamte Menschheit, die Umwelt und den<br />

Weltfrieden“, so Engelhardt. ■<br />

KONtAKt<br />

Energiepark Ulm GmbH & Co. KG<br />

Boschstraße 6, 89079 Ulm<br />

Tel. 07 31/48 10 00, Fax 07 31/48 10 19<br />

Hotline 07 00 Solarfon (76 52 73 66)<br />

verkauf@energiepark.de<br />

service@energiepark.de<br />

www.energiepark.de<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 21


titelstory | 100 Prozent erneuerbare Energie<br />

Ambitionierte Klimaziele<br />

Das Bündnis „100 % Erneuerbare Energien e.V.“ in Ulm versucht, Kommunen, Banken, Forschung und Wirtschaft an einen<br />

Tisch zu bekommen. Ziel ist es, bis 2030 den gesamten Energiebedarf – also Strom, Wärme und Mobilität – aus erneuerbaren<br />

Energien in Ulm, Neu-Ulm und den Landkreisen Alb-Donau und Neu-Ulm zu decken. „Das sind ambitionierte,<br />

aber keine utopischen Ziele“, versichert Ansgar Innig, Vorsitzender des Bündnisses.<br />

Dem Ulmer Bündnis „100 Prozent erneuerbare<br />

Energie“ geht es vorrangig<br />

darum, Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz<br />

zusammenzubringen, sowie über<br />

die Machbarkeit von „100% EE“ zu informieren.<br />

Bei Universitäten, Forschungszentren,<br />

aber auch Banken und Wirtschafts-<br />

22 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

unternehmen stießen die Organisatoren<br />

sofort auf großes Interesse. Etwas schwieriger<br />

gestaltet es sich, die Kommunen für<br />

das Bündnis zu gewinnen, räumt Ansgar<br />

Innig ein. „Die Städte und Gemeinden gehen<br />

das Thema manchmal etwas kompliziert<br />

an. Dabei freuen wir uns schon, wenn<br />

1.150<br />

32.775<br />

eine Unterstützungserklärung abgegeben<br />

wird.“ Von Vertretern der Kommunen<br />

gebe es viele positive Signale, aber noch<br />

fehlten verbindliche Zusagen.<br />

Dabei setzt sich das Bündnis sehr ehrgeizige<br />

Ziele. Bis 2030 soll der gesamte<br />

Energiebedarf aus erneuerbaren Energien


in Ulm, Neu-Ulm und den Landkreisen<br />

Alb-Donau und Neu-Ulm gedeckt werden.<br />

Diese Ziele gelten für das Gewerbe, die Industrie,<br />

die Privathaushalte sowie für die<br />

öffentliche Hand. 100 Prozent Strom aus<br />

erneuerbaren Energien – dieses Ziel soll<br />

dabei bereits bis zum Jahr 2020 erreicht<br />

werden.<br />

Das sei gar nicht utopisch, sagt Ansgar<br />

Innig, weil man an den derzeitigen Ausbauwerten<br />

der Erneuerbaren Energien erkennen<br />

könne, dass diese Umstellung in<br />

diesem Zeitraum möglich ist. Auch deshalb,<br />

weil die Energieversorgung angesichts<br />

schwindender Öl-Ressourcen und<br />

Öl-Verteuerung nur durch Erneuerbare<br />

Energien langfristig preiswert gesichert<br />

werde.<br />

Bürger können sich beteiligen<br />

Derzeit treibt das Bündnis auch das<br />

Thema Bürgerenergiegenossenschaft in<br />

Ulm voran. Hier können sich Bürger, „die<br />

kein Dach für eine Solaranlage haben“, an<br />

großen Flächen- oder Dachanlagen beteiligen.<br />

„Das geht schon mit Kleinbeträgen<br />

ab 500 Euro“, erklärt der Vorsitzende des<br />

Bündnisses. Es gebe viele Leute, die erneuerbare<br />

Energie für absolut wichtig halten.<br />

Diese können demnächst über eine Bürgerenergiegenossenschaft<br />

Anteile zeichnen.<br />

Das Bündnis stellt dabei auch die gesamtwirtschaftliche<br />

Bedeutung dieser<br />

umweltverträglichen Energieformen in<br />

setzt Energien frei<br />

den Vordergrund. Derzeit produzieren die<br />

Erneuerbaren Energien genauso viel Strom<br />

wie alle Atomkraftwerke zusammen „Die<br />

Zahl der Arbeitsplätze – bundesweit zur<br />

Zeit zirka 360 000 – steht aber in einem<br />

Verhältnis von zehn zu eins“, erklärt der<br />

Ulmer und unterstreicht damit die Bedeutung<br />

dieser verhältnismäßig neuen Branche<br />

für Arbeitsmarkt und Wirtschaft.<br />

Außerdem seien in 20 Jahren alle jetzigen<br />

Solar- und Windenergieanlagen abgeschrieben<br />

und würden dann Strom für<br />

weniger als ein Cent/kWh und <strong>ohne</strong> Müll<br />

oder CO 2-Belastung produzieren.<br />

Bundesweite Bewegung<br />

Das sehen auch andere so. Beim 2.<br />

Kongress „100% Erneuerbare-Energie-<br />

Regionen – Umsetzungsstrategien für<br />

Kommunen und Landkreise“ ergab eine<br />

Umfrage unter den mehr als 750 Teilnehmern<br />

aus Verwaltung, Unternehmen und<br />

Forschungseinrichtungen, dass eine große<br />

Mehrheit die Stromversorgung ihrer Region<br />

bis 2030 vollständig aus Erneuerbaren<br />

Energien erreichen kann. Als größte<br />

Hemmnisse für den Ausbau der regenerativen<br />

Energieformen sehen die Befragten<br />

die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke,<br />

mangelnden politischen Willen<br />

sowie den Neubau von Kohlekraftwerken<br />

an.<br />

„Viele Regionen sind beim Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energien schon deutlich<br />

Energiedienstleistung Gebäudeautomation Energietechnik<br />

Luft- und Klimatechnik<br />

in Ulm und Heidenheim<br />

Versorgungstechnik www.gaiser-online.de<br />

100 Prozent erneuerbare Energie | titelstory<br />

weiter als die derzeitige Energiedebatte<br />

vermuten lässt. Die meisten der befragten<br />

Kommunalentscheider können und wollen<br />

bis zum Jahr 2030 ihre Stromversorgung<br />

auf 100 Prozent Erneuerbare Energien<br />

umstellen“, versicherte Jörg Mayer, Geschäftsführer<br />

der Agentur für Erneuerbare<br />

Energien.<br />

229 kommunale Entscheider füllten den<br />

Fragebogen aus. 72 Prozent der Umfrageteilnehmer<br />

gehen demnach davon aus,<br />

bis zum Jahr 2030 in ihrer Region eine<br />

vollständig regenerative Stromversorgung<br />

zu erreichen. Für den Wärmebereich hält<br />

noch annähernd jeder zweite Befragte (46<br />

Prozent) dieses Ziel für realistisch, im Verkehrssektor<br />

jeder fünfte (21 Prozent).<br />

Darüber hinaus beschert der dezentrale<br />

Ausbau erneuerbarer Energien deutschen<br />

Städten und Gemeinden eine Wertschöpfung<br />

von annähernd 6,8 Milliarden Euro.<br />

Dies hat das Institut für Ökologische<br />

Wirtschaftsforschung (IÖW) in der ersten<br />

systematischen und vergleichenden Analyse<br />

der Wertschöpfungseffekte regenerativer<br />

Energietechnologien ermittelt. „Der<br />

flächendeckende und dezentrale Ausbau<br />

erneuerbarer Energien in Deutschland ist<br />

für Kommunen umso profitabler, je mehr<br />

Anlagen, Betreibergesellschaften, Hersteller<br />

oder Zulieferer vor Ort angesiedelt<br />

sind“, erklärt Ansgar Innig.<br />

Der IÖW-Studie zufolge haben Sonne,<br />

Wasser, Wind und Biomasse im Jahr 2009<br />

rund 6,8 Milliarden Euro regionale Wert-<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 23


Ihre eigene Wärme<br />

und Ihr eigener Strom<br />

Photovoltaik und Wärme zur gesamten<br />

Nutzung von Sonnenenergie.<br />

Vorteile:<br />

· Mehr Stromertrag aus den PV Modulen<br />

· Jährlich höhere Einspeisevergütungen<br />

· Geringeres Altern der Siliziumkristalle<br />

· Höhere Leistungszahl der Heizwärme-<br />

pumpe<br />

· Geringerer Energieaufwand<br />

· Geringere Laufzeiten der<br />

Heizung<br />

· Ihr Haus steht warm und<br />

trocken<br />

· Sie können Ihr Haus durch<br />

unser System klimatisieren<br />

· Sie brauchen keinerlei Rohstoffe<br />

· Sie erzeugen keine Abgase<br />

· Verursachen keine Umweltbelastung<br />

Für unsere Umwelt<br />

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88427 Bad Schussenried/Hopferb.<br />

Telefon: 0 75 83/92 555<br />

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schöpfung generiert. Davon seien allein 0,6 Milliarden Euro<br />

als Steuereinnahmen in die klammen Kassen der Kommunen<br />

geflossen. Bei einem weiteren dynamischen Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien könne sogar annähernd eine Verdoppelung<br />

der Wertschöpfung bis zum Jahr 2020 erreicht werden. „Es<br />

zeugt von regionalwirtschaftlichem Weitblick und finanzpolitischem<br />

Sachverstand, dass immer mehr Städte und Gemeinden<br />

den Umstieg auf eine regenerative Energieversorgung in die Tat<br />

umsetzen“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer der Agentur für<br />

Erneuerbare Energien. ■<br />

GUT GEPLANT IST HALB<br />

GEWONNEN ...<br />

Ihr Weg zur eigenen Solarstromanlage.<br />

Bauen Sie im Januar auf und nehmen das 21. Jahr<br />

mit, d.h. Baujahr plus 20 Jahre Vergütung lt. EEG.<br />

Lassen Sie sich von uns beraten und ein individuelles<br />

Angebot erstellen. Wir prüfen die Standortvoraussetzungen<br />

und übernehmen für Sie alle weiteren<br />

Schritte wie z.B.<br />

– Dimensionierung / Planung<br />

– Wirtschaftlichkeitsberechnung / Finanzierung<br />

– Installation<br />

– Anlagenüberwachung<br />

– Wartung, Reinigung / Instandhaltung<br />

Denn nur eine präzise dimensionierte und störungsfrei<br />

arbeitende Anlage erziehlt optimale Erträge –<br />

und wird damit zum rentablen „Glanzstück“ auf<br />

Ihrem Dach und wäre sogar noch dieses Jahr<br />

realisierbar!


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Früh übt sich, wer<br />

Unternehmerin werden möchte<br />

Sparkasse Ulm und Valckenburgschule fördern Geist für Unternehmertum. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Unternehmensgründungen<br />

sind Themen, die bei jungen Leuten gut ankommen. Bei der Auswahl verschiedener Angebote für Seminarkurse<br />

stand für elf Schülerinnen des beruflichen Gymnasiums der Valckenburgschule im Alter von 17 bis 19 Jahren<br />

fest: Sie möchten im anstehenden Schulhalbjahr eine fiktive Junior Firma gründen und ihr Business mit Stromerzeugung<br />

aus Sonnenenergie machen. Konkrete Hilfe bei der Erstellung eines Businessplanes erhalten sie von der Sparkasse Ulm,<br />

die als externer Partner das innovative Pilotprojekt begleitet.<br />

in dem Seminarkurs, den die Sparkasse<br />

Ulm begleitet, erleben die Gymnasiastinnen<br />

unternehmerische Realität. „Ich<br />

bin mir sicher, die jungen Damen werden<br />

in diesem Projekt Respekt und Achtung<br />

davor gewinnen, was täglich in unseren<br />

Betrieben geleistet wird“, betont Manfred<br />

Oster, Vorsitzender des Vorstands<br />

der Sparkasse Ulm. Für die Valckenburgschule<br />

bietet die Junior Firma wertvolles<br />

Praxiswissen in einer interessanten Lernumgebung<br />

an. „Die Zusammenarbeit mit<br />

realistischen Partnern ergänzt die Theorie<br />

des Unterrichts in hervorragender Weise“,<br />

bestätigt Wirtschaftslehrer Uwe Grunwald,<br />

der zusammen mit seiner Kollegin<br />

Verena Heger den Seminarkurs Wirtschaft<br />

betreut.<br />

Drei Unterrichtsstunden pro Woche investieren<br />

Schülerinnen und Lehrer in Risiken-<br />

und Chancenbewertung, Kostenermittlung<br />

für Materialeinkauf und Miete,<br />

Kreditanträge und Gewinnmargen. Anfang<br />

Dezember stehen Verhandlungen mit<br />

hiesigen Handwerksbetrieben, der SWU<br />

und der IHK an. Bevor die Finanzierung<br />

in trockenen Tüchern ist und die Junior<br />

Firma starten kann, müssen die künftigen<br />

Unternehmerinnen den Businessplan vor<br />

einer Jury aus Finanzexperten der Sparkasse<br />

Ulm präsentieren. Dabei werden<br />

sämtliche Berechnungen wie im echten<br />

Geschäftsleben auf Plausibilität geprüft.<br />

„Wichtig ist vor allem, dass das Businesskonzept<br />

risikobewusst angegangen<br />

wird, um böse Überraschungen zu vermeiden“,<br />

erklärt Peter Bailer, der bei der<br />

Sparkasse Ulm Existenzgründer berät und<br />

die Junior Firma aktiv begleitet.<br />

Ziel des gemeinsamen Projekts ist es,<br />

die Finanzkompetenz junger Menschen zu<br />

stärken und unternehmerisches Denken zu<br />

vermitteln. „Die jungen Leute von heute<br />

sind die Chefs von morgen“, sagt Manfred<br />

Sparkasse Ulm | <strong>business</strong> aktivitäten<br />

Oster. „Es ist gut, Innovation, Freude und<br />

Geist des Unternehmertums frühzeitig zu<br />

vermitteln.“ ■<br />

KONtAKt<br />

Sparkasse Ulm, Peter Bailer<br />

Hans-und-Sophie-Scholl-Platz 2, 89073 Ulm<br />

Tel. 07 31/101 14 81<br />

peter.bailer@sparkasse-ulm.de<br />

Erfolgreiche<br />

Existenzgründung.<br />

Wir helfen Ihnen zum Erfolg<br />

und unterstützen Sie bei<br />

Ihrer Geschäftsidee.<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 25


usiness lifestyle<br />

Der Winter kann kommen<br />

Weihnachtsmarkt, Glühwein, der erste Schnee – bald ist es wieder soweit, dann beherrschen Gespräche über kalte Zehen<br />

und steif gefrorene Finger wieder den abendlichen Gang über die Weihnachtsmärkte im Süden. Spätestens ab Januar<br />

fängt dann für viele der Winter richtig an – mit Skiurlaub oder Schlittenfahren, Schneeschuhwandern oder Schlittschuhlaufen.<br />

<strong>business</strong> <strong>today</strong> hat sich umgesehen, wo Winterfreunde in den kommenden Monaten auf ihre Kosten kommen.<br />

Weihnachts-Shopping,<br />

Pisten-Zauber und Hippie-Flair in San Francisco<br />

Warum nicht einfach mal zum Weihnachts-Shopping nach<br />

San Francisco? Die berühmte Stadt am Pazifik bietet neben vielen<br />

coolen, ungewöhnlichen Shops vor allem auch eines: extrem<br />

entspannte (Einkaufs-)Atmosphäre. Für das besondere Urlaubserlebnis<br />

empfiehlt sich, den „hippen“ Trip mit einer Skireise<br />

nach Heavenly Lake Tahoe zu kombinieren. Der Wintersport-<br />

Ort der amerikanischen Vail Resorts liegt in der Sierra Nevada,<br />

rund drei Autostunden von San Francisco entfernt und ist das<br />

zweitgrößte Skigebiet der USA. Sieben Nächte in Heavenly Lake<br />

Tahoe und drei Nächte im Fünf-Sterne-Hotel in San Francisco<br />

gibt es inklusive Flug, Sechs-Tage-Skipass und Mietwagen schon<br />

ab 1.590 Euro pro Person im Doppelzimmer. ■<br />

Ihr Kinderlein kommet – nach St. Anton<br />

Während sich die Erwachsenen auf den 280 Kilometer langen<br />

Pisten rund um St. Anton am Arlberg austoben, können Kinder<br />

bis acht Jahre die Sache ab jetzt noch ruhiger angehen lassen. Ab<br />

Jahrgang 2003 gibt es die „Schneemannkarte“ für die gesamte<br />

Wintersaison in St. Anton – also bis zum 1. Mai 2011 – für nur<br />

zehn Euro. Und noch ein Tipp: Der Januar ist der Monat für<br />

Tiefschneefans und Genuss-Carver. In St. Anton stehen 180<br />

Kilometer für Varianten-Fahrer im Gelände zur Verfügung.<br />

Genauso verführerisch sind die günstigen Preise in dieser Zeit.<br />

Während der Pulverschneewochen zwischen 8. und 29. Januar<br />

gibt es einen siebentägigen Aufenthalt in einer Pension mit Frühstück<br />

und Sechs-Tage-Liftpass ab 381 Euro. Der Skipass ist gültig<br />

für das gesamte Arlberggebiet mit 280 Kilometer markierten<br />

Skiabfahrten, 84 Bergbahnen und Liften. ■<br />

26 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

Ausgezeichnetes Zillertal<br />

Na gut, könnte man sagen, jeder gewinnt einmal einen Preis!<br />

Doch die Zillertal Arena, die sich auf 166 Pistenkilometern vom<br />

Tiroler Zillertal bis in den Salzburger Pinzgau erstreckt, hat einen<br />

der begehrtesten bekommen, weil es ein Publikumspreis von<br />

einem besonders kritischen Publikum ist, nämlich den Einheimischen,<br />

den Tirolern. In Skigebietstest der Tiroler Zeitschrift<br />

6020 hat die Zillertal Arena am besten abgeschnitten. Mit ein<br />

Grund: Neue Bahnen und hohe Investitionen in die Infrastruktur<br />

– allein in diesem Jahr geben die Zillertaler 32 Millionen<br />

Euro für die Modernisierung Bahnen aus. Chapeau. ■<br />

Wohliger Fels im Skiparadies<br />

Im Schweizer Nobelort Laax lassen sich Urlaub, Luxus und<br />

ein bisschen Geldanlage wunderbar kombinieren. Das Rocksresort,<br />

ein außergewöhnliches und inzwischen vorbildhaftes<br />

Apartement-Konzept an der Laaxer Talstation, überzeugt als<br />

innovatives Ferienresort mit einem neuartigen Betriebskonzept<br />

für Immobilieninteressierte. Pünktlich zur Wintersaison<br />

2010/2011 eröffnet jetzt das achte und letzte Gebäude aus<br />

massivem Valser Quarzit. Damit stehen Interessenten ab sofort<br />

insgesamt 122 moderne Wohnungen zur Miete oder zum Kauf<br />

bereit. Die Investition, die schon ab 500.000 Schweizer Franken<br />

möglich ist, lohnt sich: Dafür bekommt man eine Wohnung,<br />

die man eine bestimmte Zeit im Jahr selbst nutzen kann. Und<br />

wenn sie eigentlich leer stehen würde, kümmert sich die Betreibergesellschaft<br />

der Weissen Arena Gruppe um die Vermietung.<br />

Auf diese Weise kommt sogar eine Rendite für die Wohnungsbesitzer<br />

zustande – vom exklusiven Urlaub mal ganz abgesehen.<br />

Informationen gibt es unter www.rocksresort.com. ■<br />

„Z


ISCHGL – Kaum ein Stern<br />

leuchtet so am Ski-Himmel wie<br />

Ischgl. Der Nobelort im Tiroler<br />

Paznauntal hat alles, was man<br />

für gute Publicity braucht: Stars,<br />

Top-Events, Schneesicherheit,<br />

Pisten für jeden Geschmack<br />

und eine berüchtigte Feier-<br />

Gastronomie. Was genau ist das<br />

Geheimnis des Erfolgs? Wie ist<br />

dieser kleine Ort im Niemandsland<br />

zwischen Landeck und<br />

der Schweiz zu einer der rentabelsten<br />

Destinationen der Welt<br />

geworden? <strong>business</strong> <strong>today</strong> hat<br />

bei Paznaun-Tourismus-Direktor<br />

Andreas Steibl nachgefragt.<br />

Ischgl hat sich innerhalb weniger Jahre<br />

von einem normalen Skigebiet zu einer<br />

weltweit bekannten Nobel-Marke entwickelt.<br />

Gibt es einen tag, von dem Sie<br />

sagen würden: Von da an hat alles begonnen?<br />

Andreas Steibl: Das alles ist natürlich<br />

nicht von heute auf morgen geschehen.<br />

Aber wir haben uns tatsächlich eines Tages<br />

dazu entschlossen, das höchstgelegene<br />

Top-Konzert der Welt auszurichten. 1995<br />

hat dann Elton John auf der Idalp gesungen.<br />

Wenn Sie so wollen, dann hat damit<br />

alles begonnen.<br />

Was genau hat damit begonnen? Für was<br />

steht Ischgl Ihrer Meinung nach?<br />

Steibl: Wäre Ischgl eine Medizin – und<br />

ich glaube, das trifft es ziemlich genau –<br />

dann stünde auf dem Beipackzettel: „erhöht<br />

die Lebensfreude“. Bei uns ist der<br />

Gast der Star auf der Bühne, im Skigebiet<br />

genauso wie beim Après-Ski oder im Hotel.<br />

Wir lassen ihn nicht zur Ruhe kommen,<br />

im positiven Sinn.<br />

Deshalb die Events und das ganze Drumherum?<br />

Damit der Gast vergisst, dass es<br />

noch etwas anderes gibt als gute Laune?<br />

Steibl: Das hat etwas mit unserer Zielgruppe<br />

zu tun. Von der Typologie her gesehen,<br />

kommen zu uns Leute zwischen<br />

<strong>Ende</strong> 20 und Mitte 50, die überdurchschnittlich<br />

verdienen und bevorzugt behandelt<br />

werden wollen, die gerne Skifahren<br />

und feiern und die – wenn man so<br />

will – etwas hedonistisch veranlagt sind.<br />

Unser Konzept lautet: Wir geben den<br />

Gästen das, was sie wollen. Ein außergewöhnliches<br />

Skigebiet, hochqualitative<br />

Unterkünfte, Events, und eine Gourmetgastronomie.<br />

Es ist ja nicht ausgeschlossen,<br />

dass auch Vorstandsvorsitzende gerne<br />

feiern, aber dann vielleicht lieber nur<br />

mit Sekt und Kaviar.<br />

über das ganze Feiern hinweg vergisst<br />

mancher doch, dass es in Ischgl auch noch<br />

ein Skigebiet gibt...<br />

<strong>business</strong> lifestyle<br />

um Skifahren gibt<br />

„Zum Skifahren gibt<br />

es keine Alternative<br />

es keine Alternative“<br />

Steibl: Das stimmt nicht, das Gegenteil<br />

ist der Fall: Das Skigebiet ist unser Hauptangebot.<br />

Die Entscheidung zum Zusammenschluss<br />

mit dem Schweizer Skigebiet<br />

Samnaun, die hohen Investitionen in Liftanlagen<br />

und Beschneiung – das alles zeigt,<br />

dass das Skigebiet unsere Kernkompetenz<br />

ausmacht! Und wir investieren eine Menge<br />

Geld. Dieses Jahr eröffnen wir die neue<br />

Lange-Wand-Bahn, eine 6er-Design-Sesselbahn,<br />

die auf 2850 Metern endet, und in<br />

Samnaun wird die Muller-Bahn ebenfalls<br />

durch eine 6er-Sesselbahn ersetzt. Und für<br />

Smart-Phone-Besitzer gibt es ab sofort das<br />

iSki-Ischgl-App mit Wetter, Webcam, Hotels<br />

und Events.<br />

Wieso geht Ihr tourismus-Konzept auf,<br />

während andere Skiorte ums überleben<br />

kämpfen müssen?<br />

Steibl: Es gibt bei uns ein paar Sonderfaktoren,<br />

zum Beispiel die Höhenlage.<br />

Ischgl selbst liegt auf 1400 Meter Seehöhe,<br />

das Skigebiet geht hoch bis auf fast<br />

3000 Meter. Dafür können wir nichts,<br />

wohl aber für den Rest, zum Beispiel für<br />

die Struktur der Bergbahnen: Die gehören<br />

erstens maßgeblich den Unternehmern<br />

aus Ischgl, Entscheidungen werden also<br />

vor Ort getroffen. Zweitens werden keine<br />

Dividenden ausgeschüttet. Diese Konstellation<br />

macht die Silvretta Seilbahn AG zu<br />

den rentabelsten Bergbahnen Österreichs<br />

(nicht börsennotiert, Anm. d. Red.). Und<br />

noch eines kommt hinzu: Auch wenn jeder<br />

Betrieb bei uns sein eigenes Geschäftskonzept<br />

verfolgt, gibt es dennoch einen Konsens,<br />

wo wir alle gemeinsam hinwollen.<br />

Haben Sie keine Angst, dass Ihnen das<br />

Klima eines tages einen Strich durch die<br />

Rechnung machen könnte?<br />

Steibl: Nein. Zum Skifahren gibt es keine<br />

Alternative. Ich möchte die Klimadiskussion<br />

nicht verharmlosen und wir tun<br />

viel dafür, die Umwelt zu schonen. Aber<br />

Wintertourismus funktioniert nur in der<br />

Kombination mit guten Bergbahnen. Und<br />

das wird noch sehr lange so bleiben. ■<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 27


special | Personaldienstleistungen<br />

Immer flexibel bleiben<br />

Die Region Ulm ist für die Personaldienstleiter ein gefragter Markt. Allein in Ulm gibt es rund 75 Dienstleistungsfirmen,<br />

wird Neu-Ulm noch dazu gerechnet, sind etwa 100 Zeitarbeitsfirmen in diesem Bereich aktiv. Gerade Großunternehmen<br />

in Ulm und Neu-Ulm beschäftigen Zeitarbeiter. Oftmals sind zwischen zehn und 40 Prozent des Personals Leiharbeiter.<br />

„Das Problem ist derzeit, an Mitarbeiter zu kommen, denn die Aufträge aus den Unternehmen sind da“, berichtet Peter<br />

Roth, Beauftragter der Bezirksgruppe Ulm des Bundesverbands Zeitarbeit (BZA).<br />

Die Personaldienstleister bekommen<br />

eine Wirtschaftskrise als erstes zu<br />

spüren, weil sich die Unternehmen bei<br />

Auftragseinbrüchen zunächst von den betriebsfremden<br />

Mitarbeitern trennen. Beim<br />

Aufschwung sind dann die Zeitarbeitsfirmen<br />

wieder gefragt, weil schnell Personal<br />

benötigt wird, um die neuen Aufträge abzuarbeiten.<br />

Die Region Ulm ist für Personaldienstleister<br />

deshalb ein so großer Markt, weil es<br />

viele Firmen im Automotive-Bereich gibt,<br />

erklärt der BZA-Bezirksbeauftragte Peter<br />

Roth, Geschäftsführer der Tempo Zeitarbeit<br />

Ulm und Heidenheim. Ralph Greiner,<br />

Geschäftsführer der Ulmer Firma “Massarbeit“<br />

mit rund 200 Mitarbeitern, geht<br />

davon aus, dass Ulm der „am härtesten<br />

umkämpfte Markt in Deutschland ist“.<br />

Das liege zum einen an der hohen Zahl<br />

von Anbietern, zum anderen daran, dass<br />

die Arbeitslosenquote im Raum Ulm – in<br />

Biberach derzeit bei 2,6 Prozent – deutschlandweit<br />

zu den niedrigsten gehört.<br />

Notstandsgebiet Automotive<br />

Auf der anderen Seite ist der Bedarf gerade<br />

im produzierenden Gewerbe da. „Wir<br />

spüren den Aufschwung seit Anfang des<br />

Jahres, ganz stark seit dem Frühjahr“, er-<br />

28 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

Peter Roth, BzA<br />

klärt Greiner. Dass die Unternehmen auf<br />

die Mitarbeiter der Personaldienstleister<br />

setzen, sei für ihn nachvollziehbar. Während<br />

der Krise sei zum Beispiel der „Automotivbereich<br />

reines Notstandsgebiet“<br />

gewesen. Leiharbeiter seien nach Hause<br />

geschickt worden, eigene Mitarbeiter<br />

wurden entlassen. Die Automobilzulieferer<br />

sind sehr abhängig von den Herstellern,<br />

deshalb haben sie mehr als andere mit<br />

Auftragsschwankungen zu kämpfen. „Im<br />

Moment läuft es bei den Autoproduzenten<br />

aber wieder auf Hochtouren, die Zulieferer<br />

sind trotzdem vorsichtig und wollen<br />

flexibel bleiben. Sie setzen daher zunächst<br />

Mitarbeiter von Personaldienstleistern<br />

ein“, weiß Peter Roth. Daher werden die<br />

Zeitarbeitsfirmen, so der Bezirkssprecher,<br />

in den kommenden Monaten noch zulegen.<br />

Das Recruiting, also die Personalfindung,<br />

wird für die Zeitarbeitsfirmen immer<br />

schwieriger. Die Personaldienstleister<br />

suchen mittlerweile selbst im Helferbereich<br />

händeringend nach Mitarbeitern. Sie<br />

versuchen, maßgeschneiderte Arbeitsplätze<br />

für die Mitarbeiter und gut vorbereitete<br />

Mitarbeiter für die Unternehmen zu<br />

bieten. Manche Zeitarbeitsfirmen fahren<br />

ihre Helfer mit Sammelbussen an den Arbeitsplatz,<br />

andere bieten auf eigene Kosten<br />

etwa einen Schweißer- oder einen Staplerkurs<br />

an.<br />

Das Unternehmen Fetscher & Stahl<br />

ist mit rund 460 Mitarbeitern und sieben<br />

Niederlassungen Marktführer in der<br />

Region. Der Dienstleister betreibt das<br />

Weiterbildungszentrum „Profil Kolleg“.<br />

„Fortbildung ist von zentraler Bedeutung<br />

im Kampf um gutes Personal“, betont Geschäftsführer<br />

Volker Stahl. Man gehe damit<br />

in Vorleistung, so Stahl, weil auch die<br />

Personalchefs anspruchsvoller geworden<br />

seien.<br />

Ein weiteres Problem für die Personalvermittler:<br />

Die höhere Fluktuation. Zum<br />

einen haben die Mitarbeiter gute Wahlmöglichkeiten,<br />

zum anderen „rekrutieren<br />

die Betriebe über uns“. Die Personalchefs<br />

können sich potenzielle Mitarbeiter in<br />

aller Ruhe anschauen. Passt die Arbeitsleistung,<br />

machen sie ihnen ein Angebot<br />

zur Übernahme in eine feste Stellung im<br />

Unternehmen. „Da haben Sie als reiner<br />

Dienstleister keine Chance.“<br />

Weg vom Schmuddelimage<br />

Einig sind sich die Ulmer Personaldienstleister<br />

bei der Forderung nach einem Mindestlohn<br />

für Zeitarbeiter. „Ich wünsche,<br />

dass die Branche den Stellenwert erhält,<br />

der ihr zusteht“, fordert Greiner. Denn am<br />

„German Job Wonder“ habe die Zeitarbeitsbranche<br />

einen großen Anteil. „Wir<br />

bringen Menschen in Arbeit und wollen<br />

auch gute Löhne bezahlen“, so Greiner.<br />

Daher fordert er wie Robert Roth den<br />

Mindestlohn für seine Branche. Ab Mai<br />

2011 werde der Mindestlohn sehr wichtig,<br />

denn dann „könnte ich theoretisch in<br />

Tschechien eine Firma eröffnen, Mitarbeiter<br />

für drei Euro in der Stunde einstellen<br />

und in Deutschland arbeiten lassen“, erklärt<br />

Roth, „das geht nicht.“ Die Branche<br />

wolle weg vom „Schmuddelimage“, dazu<br />

gehöre auch die Einführung eines Mindestlohns.<br />

Im Dezember 2009 waren laut einer<br />

Erhebung bundesweit zwei Prozent aller<br />

sozialversicherungspflichtig Beschäftigten<br />

als Zeitarbeiter tätig und landesweit 1,5<br />

Prozent. Im Raum Ulm waren es dagegen<br />

3,2 Prozent, teilt Iris Schofeld-Salk,<br />

Pressesprecherin der Agentur für Arbeit<br />

in Ulm, mit. Das unterstreicht die Bedeutung<br />

dieses Bereichs für den lokalen Arbeitsmarkt.<br />

Weitere Belege: Von 943 neuen<br />

Stellen, die im September 2010 in Ulm<br />

angeboten wurden, waren 540 von Personaldienstleistern.<br />

Es gebe in der Branche<br />

große Zuwächse, insgesamt bewege man<br />

sich aber trotzdem noch auf „Vorkrisenniveau“,<br />

erklärt die Pressesprecherin. Für die<br />

Arbeitsagentur ist die Branche durchaus<br />

eine Hilfe. „Für einen Teil der Langzeitarbeitslosen<br />

ist es eine gute Möglichkeit,<br />

wieder in den Job zu kommen.“ ■


„Zeitarbeit ist ein<br />

wichtiges Instrument“<br />

Für die Metall- und Elektroindustrie ist das flexible Instrument der Zeitarbeit<br />

überlebensnotwendig. Ohne die Flexibilität können Auftragsspitzen<br />

damit genauso aufgefangen werden wie Auftragseinbrüche. Die Folgen für<br />

die Stammbelegschaft wären <strong>ohne</strong> die Zeitarbeit fatal, sagt Götz A. Maier,<br />

Geschäftsführer von Südwestmetall Ulm, im Interview mit <strong>business</strong> <strong>today</strong>.<br />

Die Zahl der Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie steigt wieder – wie<br />

lange noch?<br />

Götz A. Maier: Wir haben einen historischen Konjunktureinbruch erlebt und dennoch<br />

die Beschäftigung gehalten. Jetzt sind wir in der Erholungsphase, aber noch<br />

nicht da, wo wir vor der Krise waren. Die Zeitarbeit ist für unsere Unternehmen ein<br />

wichtiges Instrument, um diesen extremen Unsicherheiten zu begegnen.<br />

Kritiker behaupten, Zeitarbeit geht immer auf Kosten der Stammbelegschaft.<br />

Stimmt das?<br />

Maier: Nein, denn zusammen mit den flexiblen Arbeitszeiten gleicht Zeitarbeit<br />

lediglich Konjunkturschwankungen aus. Wichtig ist uns vielmehr: Keine Stammkraft<br />

verliert ihren Job wegen Zeitarbeit. Umgekehrt stellen Unternehmen auch<br />

keine Zeitarbeitskräfte ein, wenn sie für ihre Personalplanung neue Mitarbeiter als<br />

Stammkräfte benötigen. Die Erfahrung aus dem letzten Aufschwung zeigt: Mit dem<br />

Anstieg der Zeitarbeit kommt auch der Ausbau der Stammbelegschaften.<br />

Wie viele Leiharbeiter verträgt ein Unternehmen?<br />

Maier: Das hängt von der Situation im Unternehmen ab. Fest steht: Zeitarbeit<br />

stabilisiert unsere Wettbewerbsfähigkeit und schafft zusätzliche Stellen in unserer<br />

Metall- und Elektroindustrie. Im Aufschwung, vor Ausbruch der Finanzkrise, haben<br />

unsere Branchen bundesweit zusätzlich 230 000 Stammarbeitsplätze geschaffen<br />

und darüber hinaus 60 000 weitere Zeitarbeiter beschäftigt. Auf einen Zeitarbeits-Job<br />

kommen also vier neue Stammkräfte. Selbst im Boom entsprach die Zahl<br />

der Zeitarbeiter nur 6,4 Prozent der<br />

M+E-Stammarbeitskräfte.<br />

Wie viele der Leiharbeiter haben<br />

chancen auf eine Festanstellung?<br />

Maier: Zeitarbeiter haben gute<br />

Chancen auf Übernahme. 86 Prozent<br />

der Mitgliedsbetriebe von Südwestmetall<br />

sind hierzu bereit. Das belegt<br />

eindrucksvoll, dass Zeitarbeit ein<br />

Sprungbrett für eine Festanstellung<br />

in dem Unternehmen ist, das Zeitarbeitskräfte<br />

beschäftigt. Beide Seiten<br />

gewöhnen sich aneinander und wissen<br />

dann, ob es passt. Das sind doch<br />

ideale Startbedingungen. ■<br />

Götz A . Maier, Südwestmetall<br />

Personaldienstleistungen | special<br />

„Ich bin begeistert“<br />

Marco Lichius aus Ulm ist seit<br />

einem Jahr bei der Zeitarbeitsfirma<br />

„Tuja“. Der 38-jährige Fachinformatiker<br />

bekam über die Firma<br />

„den Job, den ich immer wollte“.<br />

ich wollte nie zu einer Zeitarbeitsfirma“,<br />

berichtet Marco Lichius. Doch<br />

nachdem er ein Jahr lang erfolglos bei<br />

verschiedenen Unternehmen in der Region<br />

vorgesprochen hatte, wandte er<br />

sich an die Zeitarbeitsfirma „Tuja“, auf<br />

die er über ein Inserat auf dem Online-<br />

Portal www.job-ulm.de aufmerksam<br />

wurde. Dann ist alles ganz schnell gegangen,<br />

erzählt er. Am Montag wurde<br />

er von „Tuja“ informiert, dass man für<br />

ihn eine Arbeitsstelle in Aussicht habe<br />

„und am Donnerstag habe ich schon<br />

angefangen“. „Das hat sofort gepasst,<br />

ich bin absolut begeistert von meinem<br />

Job und der Firma“, freut sich der Fachinformatiker.<br />

Auch das Unternehmen,<br />

für das er nun seit einem Jahr arbeitet,<br />

ist offensichtlich angetan von den Qualitäten<br />

des 38-Jährigen. Denn derzeit<br />

ist im Gespräch, dass der Fachinformatiker<br />

vom Unternehmen übernommen<br />

werden soll. „Das würde ich natürlich<br />

gerne machen“, betont Marco Lichius,<br />

wenngleich er auch mit den Leistungen<br />

der Zeitarbeitsfirma sehr zufrieden ist.<br />

„Ich werde gut bezahlt und bin gut vermittelt<br />

worden.“ Außerdem kümmere<br />

sich „Tuja“ sehr um die Mitarbeiter und<br />

sei immer ein kompetenter Ansprechpartner.<br />

Im Unternehmen, in dem er arbeitet,<br />

gibt es außer den firmeneigenen<br />

Angestellten auch noch andere Zeitarbeiter<br />

neben ihm. Unterschiede gebe es<br />

keine. Man verstehe sich gut und arbeite<br />

gut zusammen. Ihn habe die Zeitarbeitsfirma<br />

wieder in Arbeit gebracht.<br />

„Und dann auch noch in einen richtig<br />

guten Job.“ ■<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 29


special | Personaldienstleistungen<br />

Wichtig für den Aufschwung<br />

ichtig für den A<br />

Schneller als jedes andere personalpolitische Instrument stellt Zeitarbeit<br />

den Unternehmen das nötige Personal zur Verfügung, um sofort am Aufschwung<br />

teilnehmen zu können. „Es hat den Unternehmen enorme Anstrengungen<br />

abverlangt, um in diesem historischen Konjunktureinbruch die<br />

Beschäftigung zu halten“, betont Götz A. Maier, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes<br />

Südwestmetall im Bezirk Ulm. „Wir sind in einer Phase des<br />

Aufschwungs, aber noch nicht da, wo wir vor der Krise waren“, so Maier<br />

weiter. Die Zeitarbeit sei daher ein wichtiges Instrument, um diesen extremen<br />

Unsicherheiten zu begegnen.<br />

30 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

Auftragsspitze?<br />

Terminprobleme?<br />

Personalengpass?<br />

eine Umfrage von Südwestmetall hat ergeben,<br />

dass die Quote der Zeitarbeitnehmer<br />

in der Region Ulm mit 3,96 Prozent<br />

nach wie vor niedrig ist. „Die Betriebe<br />

nutzen die Zeitarbeit, um flexibel auf Auftragsschwankungen<br />

reagieren zu können.<br />

Wichtig ist, dass keine Stammkraft ihren<br />

Job wegen Zeitarbeit verliert“, hebt Maier<br />

hervor. „Zeitarbeiter können Stammkräfte,<br />

deren Know-how langfristig gewachsen<br />

ist, nicht ersetzen.“<br />

Umgekehrt stellten Unternehmen auch<br />

keine Zeitarbeitskräfte ein, wenn sie für<br />

ihre Personalplanung neue Mitarbeiter als<br />

Stammkräfte benötigen. Vielmehr hätten<br />

der Umfrage zufolge zwei Drittel der<br />

Unternehmen Zeitarbeitnehmer in ihre


Personaldienstleistungen | special<br />

ufschwung<br />

Stammbelegschaft übernommen. „Die Erfahrung zeigt, dass mit dem Anstieg<br />

der Zeitarbeit auch der Ausbau der Stammbelegschaft kommt“, sagt<br />

Maier.<br />

Damit stehe fest, dass Zeitarbeit zusammen mit anderen Instrumenten wie<br />

zum Beispiel Zeitkonten die Wettbewerbsfähigkeit langfristig stabilisiere<br />

und zusätzliche Stellen in der Metall- und Elektroindustrie schaffe. Die<br />

Unternehmen würden nach der Krise erst wieder die Kurzarbeit beenden<br />

und ihre Arbeitszeitkonten wieder auffüllen, Zeitarbeiter beschäftigen und<br />

wieder Stammpersonal fest einstellen.<br />

Maier warnt vor einer übermäßigen Regulierung der Zeitarbeit, unter<br />

anderem durch die Forderung nach der Gleichbezahlung von Zeitarbeitern<br />

und Stammbelegschaften. Für die Betriebe sei es wichtig, dass vor allem im<br />

Bereich der Un- und Angelernten die Kosten für Zeitarbeiter unter den Kosten<br />

der Stammbelegschaften liegen, deren betriebsspezifisches Know-how<br />

langfristig gewachsen sei und auf deren Erfahrung die Betriebe mehr denn<br />

je angewiesen seien. „Die Zeitarbeiter werden größtenteils nach Tarifen<br />

bezahlt, die die Arbeitgeberverbände der Zeitarbeitsbranche mit den Gewerkschaften<br />

ausgehandelt haben und auch von der IG Metall unterschrieben<br />

wurden“, betont Maier. „Wir verhandeln und schließen Tarifverträge<br />

ausschließlich für die Metall- und Elektroindustrie“, betont Maier. „Als<br />

Kunden der Zeitarbeitsbranche können wir ihnen nicht unsere Arbeitsbedingungen<br />

aufzwingen.“ ■<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 31<br />

Sie lieben<br />

die Vielfalt?<br />

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special | Personaldienstleistungen<br />

Dr. Ralf napiwotzki, General Manager<br />

bei Brunel Deutschland<br />

32 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

Flexibel, motiviert<br />

und hoch qualifiziert<br />

International aufgestellte Ingenieur- und Personaldienstleister wie Brunel sind<br />

auch in Deutschland auf dem Vormarsch – einem Markt, der lange Zeit immun<br />

zu sein schien gegenüber den Instrumentarien der Ingenieurdienstleister.<br />

Verantwortlich für den Boom in der Personalüberlassung seit dem Jahr 2000<br />

ist zum einen die Flexibilität, die sich auch immer mehr Mittelständler durch<br />

den befristeten Einsatz von externen Fachkräften erkaufen. Aber auch die<br />

Branche hat sich gewandelt, wie <strong>business</strong>-<strong>today</strong>-Redakteur Raimund Haser im<br />

Gespräch mit Dr. Ralf Napiwotzki, General Manager von Brunel Deutschland,<br />

erfahren hat.<br />

Unternehmen wie Brunel vermeiden das<br />

Wort Zeitarbeit und sprechen stattdessen<br />

von Ingenieur- und Personaldienstleistungen.<br />

Wo ist der Unterschied?<br />

Dr. Ralf Napiwotzki: Das sind nicht nur<br />

zwei Begriffe, sondern auch zwei Welten.<br />

Es ist ein Unterschied, ob Sie Gabelstapler<br />

oder Feinmechaniker als Zeitarbeiter<br />

einsetzen, oder ob Sie Ingenieure, die über<br />

einen längeren Zeitraum hinweg ein Projekt<br />

bearbeiten, das Sie mit der Stammbelegschaft<br />

gar nicht bewältigen könnten,<br />

hoch qualifizierte Tätigkeiten verrichten<br />

lassen. Mit Zeitarbeit hat unsere Form der<br />

Personaldienstleistung nur am Rande zu<br />

tun. Das geht los bei den unbefristeten Arbeitsverträgen,<br />

die unter dem Rahmentarifvertrag<br />

mit Verdi stehen, und endet bei<br />

den Gehältern, die absolut konkurrenzfähig<br />

sind.<br />

Es geht also nicht nur um Kapazitätsanpassung?<br />

Napiwotzki: Genau. Unsere Ingenieure –<br />

80 Prozent unserer 2000 Beschäftigten in<br />

Deutschland sind Ingenieure sowie Informatiker,<br />

der Rest qualifizierte Techniker<br />

und Facharbeiter – bringen Know-how<br />

mit, das ein Unternehmen selbst gar nicht<br />

so schnell bereitstellen oder vielleicht überhaupt<br />

nicht vorhalten kann. Natürlich<br />

geht es auch bei uns um die Abarbeitung<br />

von Aufträgen. Aber eben nicht nur aus<br />

Kapazitätssicht.<br />

Haben Sie ein Beispiel dafür?<br />

Napiwotzki: Stellen Sie sich vor, Sie bekommen<br />

den Auftrag für eine Maschine,<br />

für die Sie auf einen Schlag 20 Leute abstellen<br />

müssten, die alle selbst in Projekten<br />

gebunden sind. Ohne qualifizierte Ingenieure<br />

von außen, die entwickeln, testen<br />

und konstruieren können, müssten Sie den<br />

Auftrag ablehnen. Mit Brunel nicht.<br />

Sie sind ausschließlich im technischen<br />

Bereich unterwegs. Woher bekommen Sie<br />

die Ingenieure?<br />

Napiwotzki: Bei der Rekrutierung von<br />

Mitarbeitern greifen wir auf alle wichtigen<br />

Medien zurück. Das Internet nimmt dabei<br />

einen wichtigen Stellenwert ein. Außerdem<br />

arbeiten wir eng mit dem Branchenverband<br />

VDI zusammen. Bei der Auswahl müssen<br />

wir uns natürlich mit Unternehmen messen,<br />

die den Bewerbern eine Festanstellung<br />

an einem ganz bestimmten Ort anbieten.<br />

Aber viele wollen das gar nicht. Berufseinsteiger<br />

wollen zum Beispiel oft erst einmal<br />

Erfahrungen in verschiedenen Branchen<br />

sammeln, bevor sie sich für eine entscheiden.<br />

Oder denken Sie an Berufsumsteiger,<br />

die zum Beispiel vom Automotive-Bereich<br />

in einen anderen wechseln wollen.<br />

Bekommen die Ingenieure denn über ihr<br />

Engagement beim Kunden den Job, den sie<br />

wollen?<br />

Napiwotzki: Zunächst einmal sind unsere<br />

Mitarbeiter in langfristige Projekte eingebunden<br />

und bleiben rund zwei Jahre bei<br />

uns. Spätestens dann werden die Unternehmen,<br />

bei denen sie Projekte bearbeiten,<br />

auf sie aufmerksam. Die allermeisten<br />

unserer Beschäftigten landen in Betrieben,<br />

für die sie gearbeitet haben. Es gibt aber<br />

auch welche, die länger bleiben. Denn interessant<br />

ist so ein Tapetenwechsel allemal.<br />

Also sind Sie so etwas wie ein Job-Vermittler?<br />

Napiwotzki: Es wäre vermessen, das so<br />

zu behaupten. Aber in der Tat finden viele<br />

Menschen über Brunel den Job, nach dem


sie lange gesucht haben. Das gilt zum Beispiel<br />

auch für Arbeitslose, die in der Folge<br />

einer Insolvenz ihres Arbeitgebers den Job<br />

wechseln mussten.<br />

Der holländische Mutterkonzern Brunel<br />

setzt im Moment 8000 Ingenieure auf der<br />

ganzen Welt ein – tendenz steigend. Gibt<br />

es Ihrer Meinung nach eine natürliche<br />

Wachstumsgrenze für den Bereich Personaldienstleistung?<br />

Napiwotzki: Ich glaube, dass eine natürliche<br />

Grenze bei rund zehn Prozent der Belegschaft<br />

liegt – je nach Branche und Unternehmen.<br />

Aber das ist der Puffer, den sie<br />

brauchen, um auf Marktschwankungen<br />

reagieren zu können. Der Rest wird immer<br />

Stammbelegschaft bleiben, idealerweise<br />

kommen die Neuen aber dann vom Ingenieurdienstleister,<br />

denn der kennt ihren<br />

Betrieb bereits.<br />

Sind Ihre Dienstleistungen nur etwas für<br />

große Konzerne?<br />

Napiwotzki: Nein. Bei Mittelständlern<br />

müssen wir aber viel Überzeugungsarbeit<br />

leisten. Das gilt auch für die Betriebe in der<br />

Region, wo wir in Lindau, Ulm, Augsburg,<br />

München und Stuttgart mit Büros vertreten<br />

sind. Ingenieurdienstleistungen sind aber<br />

für jeden geeignet – Branche oder Größe<br />

spielen da im Grunde keine Rolle. ■<br />

Personaldienstleistungen | special<br />

Die Brunel GmbH ist ein internationaler<br />

Projektpartner für Technik<br />

und Management an 33 Standorten<br />

in Deutschland . Mit 2 .000<br />

hoch qualifizierten Mitarbeitern unterstützt<br />

Brunel seit 1995 Konzerne<br />

ebenso wie mittelständische Unternehmen<br />

in allen technischen und<br />

kaufmännischen Bereichen .<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 33


special | Standort Riedlingen<br />

Das freundliche Gesicht<br />

an der Donau<br />

Zwischen der kargen Schönheit der schwäbischen Alb und der saftigen Hügellandschaft rund um den Bussen, dem<br />

„Heiligen Berg Oberschwabens“, liegt Riedlingen im Landkreis Biberach. Die knapp über 10 000 Einw<strong>ohne</strong>r zählende<br />

Stadt mit ihren sieben Teilorten pflegt den Charme ihres gut erhaltenen mittelalterlichen Angesichts und hält vor allem<br />

für junge Familien alles bereit, was das Leben lebenswert macht. Eines der kleinsten Mittelzentren des Landes wirbt<br />

„das freundliche Gesicht an der Donau“ zu sein. Ein zustimmendes Lächeln von Bürgern und Besuchern ist die Antwort<br />

darauf.<br />

Riedlingen hat Geschichte und zeigt sie<br />

auch. Die Anfänge reichen ins erste<br />

Jahrtausend zurück, als Stadt wurde Riedlingen<br />

1255 erstmals in einer Urkunde erwähnt.<br />

Heute bilden neben der Kernstadt<br />

die Ortsteile Bechingen und Zell, die eine<br />

Ortsverwaltung teilen, sowie die Teilorte<br />

Grüningen, Pflummern, Zwiefaltendorf,<br />

Neufra und Daugendorf die 10.233 Köpfe<br />

zählende Stadt Riedlingen. Die erreichen<br />

die Besucher mit der Bahn, über die B 311<br />

34 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

und B 312 sowie die Landesstraßen 257<br />

und 277 oder Sportlich-Aktive mit Sinn<br />

für Naturschönheiten über den Donau-<br />

Radwanderweg, den Erlebnisradweg<br />

Donau – Federsee und den Fernradweg<br />

„Deutsche Fachwerkstraße“. In der Stadt<br />

angekommen erschließt sich auf den ersten<br />

Blick, warum die Barockstraße und<br />

die Deutsche Fachwerkstraße durch diese<br />

Perle an der Donau führen. Die Altstadt<br />

steht als Gesamtensemble fast vollständig<br />

unter Denkmalschutz. Um sich auf Entdeckungsreise<br />

durch diese mittelalterliche<br />

Fachwerklandschaft zu begeben, können<br />

Wissbegierige sich inzwischen auch eines<br />

Audio-Guides bedienen, der sie knapp<br />

durch die Stadtgeschichte und ausführlich<br />

zu den vielen Sehenswürdigkeiten führt.<br />

Zu haben ist er im Riedlinger Kino. „Wir<br />

haben sechs Exemplare dort statt im Rathaus<br />

deponiert, damit sie auch am Wochenende<br />

genutzt werden können“, erklärt


Tanja Schneider von der Zentralstelle im<br />

Rathaus, ebenfalls zuständig für Tourismus<br />

und Stadtmarketing. Via Gehör<br />

und Auge schüttet Riedlingen ein<br />

Füllhorn an Kunst, bekannten Künstlern<br />

und Kultur über den Besucher aus,<br />

der sich beispielsweise vom städtischen<br />

Museum im Fachwerkgebäude „Alte<br />

Stiege“ zum spätgotischen Refektorium<br />

der städtischen Galerie „Spital zum<br />

Heiligen Geist“ und weiter zur spätgotischen<br />

St.-Georgskirche mit ihren<br />

bedeutenden Wandgemälden der Renaissance,<br />

Fenstern des Künstlers und<br />

Riedlinger Ehrenbürgers Albert Burkart<br />

und einer von Hartwig Späth erbauten<br />

romantischen Orgel geleiten lässt. Deren<br />

Klang lockt bei Orgelkonzerten im<br />

Frühjahr und Herbst Musikfreunde aus<br />

der ganzen Welt in die Stadt. Auch der<br />

Blick über die Donauwehr ist mehr als<br />

l<strong>ohne</strong>nswert, so prunkt in Grüningen<br />

ein Schloss und warten in Neufra die<br />

hängenden Gärten.<br />

Hängend vielleicht nicht, aber einen<br />

eigenen Garten vor der Eigenheimtür ist<br />

gerade auch für junge Familie in Riedlingen<br />

leicht zu erreichen. In insgesamt<br />

elf Baugebieten der Kernstadt und aller<br />

Teilorte sind noch Bauplätze frei. „Im<br />

Schnitt beläuft sich der voll erschlossene<br />

Grundstückspreis auf 55 Euro pro<br />

Quadratmeter“, rechnet Bürgermeister<br />

Hans Petermann vor. Ein Bauplatzbonus<br />

von 2500 Euro pro minderjähriges<br />

Kind kommt als Anreiz hinzu. Trotz<br />

kultureller Vielfalt, die nicht nur auf<br />

Vergangenem, sondern auch auf aktuellem<br />

Geschehen beruht, und facettenreicher<br />

Aktivitäten von rund 150<br />

Vereinen besitzt Riedlingen nicht allein<br />

durch ihren Freizeitwert große Attraktivität<br />

für Familien. Die wissen nämlich<br />

ihre Kleinkinder in drei städtischen und<br />

zwei kirchlichen Kindergärten in der<br />

Kernstadt und jeweils einem in den fünf<br />

größeren Teilorten gut betreut. Schulpflichtigen<br />

Kindern steht in Riedlingen<br />

jede weiterführende Schulform zur Verfügung<br />

mitsamt Berufs-, Abendreal-,<br />

Fremdsprachen-, Volkshochschul- und<br />

Fachhochschule sowie Berufskolleg.<br />

Auch für älter werdende Menschen lässt<br />

es sich in Riedlingen gut leben, stimmen<br />

doch die ärztliche und pflegerische Versorgung<br />

sowie das gastronomische und<br />

Einzelhandelsangebot.<br />

Dort wie im Schul- und Verwaltungssektor<br />

finden die Menschen Riedlingens<br />

Lohn und Brot, vor allem aber auch in<br />

den mehrheitlich kleineren mittelstän-<br />

dischen Betrieben und den großen Firmen<br />

Riedlingens wie Feinguss Blank GmbH,<br />

die rund 440 Mitarbeiter und Silit-Werke,<br />

die rund 300 Fachkräfte beschäftigen und<br />

gerade einen Werksverkauf aufbauen.<br />

Auch Linzmeier Baustoffe oder die Käserei<br />

Allgäuland zählen zu den größeren<br />

Betrieben, deren Aufzählung allein schon<br />

zeigt, „dass Riedlingen einen guten Branchenmix<br />

vorweisen kann“, wie Schultes<br />

Petermann erläutert. „Noch mehr Unternehmen<br />

bei uns anzusiedeln wäre allerdings<br />

mehr als wünschenswert. Vor allem<br />

aus diesem Grund muss Riedlingen die<br />

Ertüchtigung seiner Verkehrsstrukturen<br />

weiter forcieren.“<br />

Um den Wirtschaftsstandort zu stärken,<br />

setzt Riedlingen jedoch nicht allein<br />

aufs „unternehmerische Pferd“. Auch der<br />

Tourismus soll angekurbelt werden und<br />

für den hat die Stadt schon viele Pfunde,<br />

mit denen sie wuchern kann. Auch dieses<br />

hat seine Wurzeln übrigens in der Vergan-<br />

Fair. Menschlich. Nah.<br />

www.ksk-bc.de<br />

Gut.<br />

Für die Wirtschaft.<br />

Gut. Für uns alle.<br />

Standort Riedlingen | special<br />

genheit: Riedlingen als Marktstadt, deren<br />

Tradition ebenfalls das Heute prägt. Der<br />

Riedlinger Fohlenmarkt im August ist der<br />

bedeutendste seiner Art in Süddeutschland,<br />

der Flohmarkt im Mai weit über die<br />

Grenzen Oberschwabens bekannt und der<br />

Gallusmarkt, der große Krämermarkt mit<br />

Rummelplatz, ist in der ganzen Region<br />

beliebt. Die ist auch auf den Beinen, wenn<br />

einmal im Jahr nichts anderes mehr zählt:<br />

in der fünften Jahreszeit. Dann regieren<br />

die Narren, allen voran die Traditionsfigur<br />

„Gole“, und Riedlingen wird zur Hochburg<br />

der schwäbisch-alemannischen Fasnet,<br />

„die einfach nichts in den Schatten<br />

stellt“, sagt Hans Petermann. ■<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 35


special | Standort Riedlingen<br />

An den Verkehrswegen<br />

kommt Riedlingen nicht vorbei<br />

Seit Februar 1998 ist Hans Petermann Bürgermeister Riedlingens. Zuvor war der in einem Teilort Riedlingens geborene<br />

Schultes 23 Jahre lang Bürgermeister im benachbarten Ertingen. Mit der Intention, die Führungsaufgaben Riedlingens<br />

als Zentrum des Verwaltungsraums stärker wahrzunehmen, trat der Schultes bei seiner Amtseinführung an. Mit <strong>business</strong><br />

<strong>today</strong> sprach er darüber, welche Ziele er dabei erreicht und welche er noch verfolgen will.<br />

Herr Petermann, in welchem Bereich hat<br />

Riedlingen beispielsweise die Führungsrolle<br />

übernommen?<br />

Hans Petermann: Der Gesamtraum kann<br />

nur vorankommen, wenn alle Teilorte<br />

sich gut entfalten. Das geht von der integrativen<br />

Kraft des Zentrums, sprich der<br />

Kernstadt aus. Um dafür die Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, mussten beispielsweise<br />

unsere kommunalen und Landkreis-<br />

Schulen, in denen über 3000 Kinder und<br />

Jugendliche zum Unterricht gehen, weiterentwickelt<br />

werden. Darin waren wir erfolgreich:<br />

angefangen mit der schon einige<br />

Zeit zurückliegenden Errichtung des St.-<br />

Gerhard-Sportplatzes bis hin zu den gerade<br />

noch laufenden Modernisierungen der<br />

Gebäude. Haben wir die aktuellen Maßnahmen<br />

abgeschlossen, sind alle Schulen,<br />

außer der Grundschule, auf den neuesten<br />

Stand gebracht. Was wir bisher noch nicht<br />

36 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

erreicht haben, ist eine neue Schwimmhalle<br />

mit 25-Meter-Becken zu realisieren. Die<br />

benötigt Riedlingen nicht nur, um einen<br />

vernünftigen Schwimmunterricht erteilen<br />

zu können, sondern auch um die Wettbewerbsfähigkeit<br />

unserer sehr guten TSV-<br />

Schwimmer zu gewährleisten.<br />

Sie sprachen bei der Weiterentwicklung<br />

gerade auch die teilorte an. Wie sieht es<br />

damit aus?<br />

Petermann: In den Stadtteilen mangelte<br />

es an Gebäuden, in denen Veranstaltungen,<br />

Zusammenkünfte und Ähnliches<br />

stattfinden konnten. Kurz mit „Dorfgemeinschaftshäusern“,<br />

wie ich sie nennen<br />

will, waren wir im großen Rückstand.<br />

Inzwischen sind in allen Teilorten solche<br />

Orte für das öffentliche Leben entstanden,<br />

die heutigen Ansprüchen genügen.<br />

Als letztes wird gerade das Gemeindehaus<br />

in Zwiefaltendorf saniert und erweitert.<br />

Um diese Neubauten beziehungsweise das<br />

Umfunktionieren des Bestandes zu finanzieren,<br />

mussten wir uns wiederum auf<br />

wenige Gebäude konzentrieren und dafür<br />

andere – wie das Schul- und Rathaus in<br />

Pflummern – verkaufen. Gerade bei einem<br />

so kleinen Mittelzentrum wie Riedlingen<br />

sind Teilorte wie Kernstadt aufeinander<br />

angewiesen. Das ist ein gegenseitiges Geben<br />

und Nehmen. Die B 311 ist für eine<br />

Revanche ein gutes Beispiel. Um die auf<br />

drei Spuren erweitern zu können, musste<br />

Neufra Bauland-Opfer bringen. Über den<br />

ausgebauten Teil der Bundesstraße sind<br />

heute alle glücklich.<br />

Verkehrswege halten Sie <strong>ohne</strong>hin für ein<br />

großes thema Riedlingens.<br />

Petermann: Das ist absolut richtig. Gute<br />

Verkehrsanbindungen sind für die wirtschaftliche<br />

Attraktivität eines ländlichen<br />

Raumes wie den unseren, die Zukunftsfähigkeit<br />

der Stadt absolut notwendig. Wer<br />

die besten Verkehrsanbindungen hat, entwickelt<br />

sich auch am Besten. Und da sind<br />

wir noch nicht so weit gekommen, wie es<br />

wünschenswert und notwendig wäre. Das<br />

Hauptstichwort heißt hier unter anderem<br />

Kernstadt-Entlastungsstraße. Auf dem<br />

anvisierten dritten Abschnitt zwischen<br />

Tuchplatz und Römerstraße sind von der<br />

EU die FFH-Gebiete Donau ausgewiesen<br />

worden, deren Bebauung einer Ausnahmegenehmigung<br />

bedürfte. Dies wäre schwierig<br />

und wir stellten die Entscheidung über<br />

dessen Realisierung deshalb zurück. Beim<br />

Hochwasserschutz ist das übrigens in gewisser<br />

Weise ähnlich. Momentan geht nur<br />

Einmal im Jahr haben weder Bürgermeister<br />

Hans Petermann noch Tanja Schneider, Zentralstelle,<br />

im Rathaus etwas zu sagen: wenn<br />

zur Fasnet die Figur „Gole“ regiert .


das Land seine Maßnahmen in Riedlingen sowie mit dem Rückhaltebecken in<br />

Wolterdingen an, die städtischen Maßnahmen stocken gerade, da das Land noch<br />

keine Regelung hinsichtlich der Mitfinanzierung der Grundstückseigentümer<br />

erzielen konnte. Dennoch ist bei der Entlastungsstraße schon einiges gelungen.<br />

Der Abschnitt I, die Bahnüberführung, ist derzeit im Planfeststellungsverfahren<br />

und der Abschnitt II, die Südumfahrung der Altstadt, wird geplant. Die Ludwig-<br />

Walz-Straße zum Baugebiet Klinge und die Verbindungsstraße zur Grüningen/<br />

Altheimer Siedlung, die ebenfalls dazu gehören, existieren bereits. Zu einem<br />

stimmigen Verkehrskonzept gehört aber natürlich noch mehr, nämlich auch<br />

die Donau-Bahn-Linie zu stärken und die Schiene, den Personennah- und den<br />

Individualverkehr zu vernetzen. Das haben wir zum Beispiel durch den Bau des<br />

ZOB und des Park&Ride-Parkplatzes auch ein Stück weit getan.<br />

An Ihrem Hauptanliegen, der Verbesserung der Verkehrswege, arbeiten Sie also<br />

noch. Auf anderen Gebieten kann man sich Riedlingen entspannt zurück lehnen?<br />

Petermann: Genießen können gerade junge Familien Riedlingen und seine<br />

wunderschöne Altstadt. Sie können hier zu erschwinglichen Preisen und mit<br />

Familienbonus Baugrund erwerben und die Ausstattung an Schulen ist mehr als<br />

vorzeigbar – allein an drei Schulen können ihre Sprösslinge das Abitur erreichen.<br />

Kindergartenplätze stehen neben der Kernstadt auch in fünf Teilorten zur Verfügung,<br />

die Kleinkind-Betreuung bauen wir gerade weiter aus. Freizeitangebote<br />

gibt es zuhauf – sei es in der Natur, bei einem großen kulturellen Angebot oder in<br />

unserem regen Vereinsleben. Auch ältere Menschen sind in Riedlingen gut versorgt.<br />

Fast alle Fachärzte sind am Ort, drei Altenpflegeeinrichtung, Seniorengenossenschaft,<br />

Sozialstation und Krankenhaus sind vorhanden. Überhaupt kann<br />

Riedlingen für eine Stadt dieser Größe eine überdurchschnittliche Infrastruktur<br />

vorweisen und auch im Einzelhandel haben wir einen überdurchschnittlichen<br />

Besatz mit relativ hoher Kaufkraftbindung, wie eine IHK-Studie belegt. Auch<br />

wir haben Leerstände, dieses Problem gibt es aber überall. Da innenstadtrelevante<br />

Sortimente nicht mehr in den Außenbereichen zugelassen sind, haben wir<br />

da sicherlich noch mehr Vakanzen verhindern können. Ein Vorteil Riedlingens<br />

ist <strong>ohne</strong>hin die Vielfalt der Produkte, der Branchenmix stimmt. Günstige Ansiedlungsfläche<br />

für weitere Betriebe – in einem Gewerbe- und einem Mischgebiet<br />

jeweils an der B 312, einem Industriegebiet an der B 311 und einem Gewerbeareal<br />

zwischen B 311 und B 312 gelegen – sind vorhanden. Für die stünden übrigens<br />

auch deshalb genügend Arbeitskräfte zur Verfügung, da der Raum Riedlingen<br />

nach dem Mauerfall sehr viele Spätaussiedler aufgenommen hat. Mehr als die<br />

Hälfte von ihnen sind auch hier geblieben. Attraktive Gründe genug dafür gibt<br />

es jedenfalls. ■<br />

KONtAKt<br />

Stadt Riedlingen, Marktplatz 1, 88499 Riedlingen<br />

Tel. 0 73 71/18 30, Fax 0 73 71/18 355, info@riedlingen.de, www.riedlingen.de<br />

Standort Riedlingen | special<br />

Großhandel für Bürobedarf –<br />

Kompetenz von A bis Z<br />

Hofmaier & Michelberger GbR ist ihr zuverlässiger<br />

Partner in Sachen Bürobedarf. Als<br />

Großhandel sind wir nicht nur für Firmen,<br />

sondern auch für Otto-Normalverbraucher<br />

täglich von 8 bis 17 Uhr da.<br />

Unser Angebot reicht von Tinten- und Laserpatronen<br />

in Original-Ausführung über alternative<br />

Patronen, die nach DIN/Schweiz wiederaufbereitet<br />

wurden (lieferbar für alle Geräte)<br />

bin hin zu Hygienepapieren wie Toiletten- und<br />

Medizinalpapiere für Krankenhäuser.<br />

Außerdem bekommen Sie bei uns Industriereinigungsmittel<br />

und Verpackungsmaterial wie<br />

Luftpolsterfolien, Klebebänder und mehr.<br />

Wir führen Papiere aller Art und Bürobedarf<br />

von A bis Z.<br />

Hofmaier & Michelberger GbR<br />

freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Traumbäume<br />

Wir bieten Bäume<br />

für alle Gartengrößen<br />

Blütenbäume kleinkronig<br />

Kugelbäume kugelrund ist schick<br />

Säulenbäume für Ihre Gartenskyline<br />

Laubenbäume für Ihren Sitzplatz<br />

Großbäume als Schattenspender<br />

Kleinstämmchen für den Kübel<br />

Obstbäume gesunder Genuss<br />

88499 Riedlingen<br />

Tel. 07371 / 931855<br />

an der B312 Richtung BC<br />

Mo-Fr 9:00-18:00<br />

Do 9:00-19:00<br />

Sa 8:30-14:00<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 37


special | Standort Riedlingen<br />

BLANK – Ihr Partner für Feinguss<br />

Ein halbes Jahrhundert Feinguss Blank – am 01.01.1960 legte Dipl.-Ing. Wilhelm Blank den Grundstein für das Unternehmen.<br />

Zu betrachten ist die Entwicklung eines kleinen 8-Mann Betriebes zu einem Unternehmen mit über 400 Mitarbeitern,<br />

dessen innovative Kraft und kompromisslose Qualität von vielen Kunden hohe und dauerhafte Wertschätzung<br />

erfährt.<br />

Feinguss Blank wurde schnell zu einem<br />

gefragten und kompetenten System-<br />

Lieferanten für komplett einbaufertige<br />

Komponenten mit Feinguss – und das<br />

für die gesamte metallverarbeitende Industrie<br />

in Deutschland und im Ausland:<br />

zum Beispiel für die Automobilindustrie,<br />

den Maschinen- und Anlagenbau, die<br />

Werkzeugindustrie und die Energie- und<br />

Medizintechnik. Auf allen diesen – und<br />

noch mehr – Gebieten überzeugen herausragende<br />

Vorteile und Machbarkeiten des<br />

Feingießens als auch die enorme Vielfalt<br />

an Werkstoffen welche vergossen werden<br />

können. Über 180 verschiedene Stahllegierungen,<br />

Nickelbasislegierungen, Aluminium-<br />

und Kupferbasiswerkstoffe werden<br />

bei Feinguss Blank in Riedlingen vergossen.<br />

So entstehen hoch komplex konstruierte<br />

Gussteile, beispielsweise mit Hinterschneidungen,<br />

Hohlräumen, extrem<br />

dünnen Wandstärken sowie filigranen<br />

Formen und Details. Die Fertigungstiefe<br />

des Unternehmens ist der Supply Chain der<br />

Kunden angepasst: ergänzend bietet Blank<br />

nahezu alle Arten der mechanischen Bearbeitungen<br />

und Oberflächenbehandlungen<br />

der Feingussteile an – bis hin zur Montage<br />

komplett einbaufertiger Baugruppen und<br />

Komponenten.<br />

Ständige Optimierung der Prozessabläufe,<br />

die Weiterentwicklung von Werk-<br />

38 <strong>business</strong><strong>today</strong> 04/2010<br />

stoffen und Verfahren gemeinsam mit<br />

qualifizierten Werkstoffzentren, die Realisierung<br />

kundenspezifischer Lösungen auf<br />

Basis individueller Betriebs- und Prüfmittel<br />

bis hin zu kompletten Montagekonzepten<br />

und eine konsequent gezielte Investition<br />

in die Aus- und Weiterbildung sind das<br />

Fundament des Unternehmenserfolges.<br />

„Qualität wird produziert – nicht geprüft“,<br />

so Geschäftsführer Dipl.-Kfm.<br />

Werner Blank. Die Prozesse sind bei Feinguss<br />

Blank auf diese Philosophie ausgelegt:<br />

Machbarkeitsanalysen, strukturierte<br />

Systembetrachtungen und alle wichtigen<br />

Zertifizierungen sind darum Begleiter aller<br />

Vorgänge.<br />

Die wichtigsten Garanten für die sprichwörtliche<br />

Blank-Qualität aber sind die<br />

Mitarbeiter. Denn hinter herausragender<br />

Qualität, Verlässlichkeit und Liefertreue<br />

stehen immer Menschen. Gegenseitiger<br />

Respekt, hohe Motivation, starke Identifikation<br />

und ein unerschütterliches<br />

Wir-Gefühl verbinden die Mitarbeiter.<br />

Im Hause Blank wird ein betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement gelebt. Die Mitarbeiter<br />

können zum Beispiel an Koch-<br />

oder Tanzkursen, an Aqua-Fitness, an<br />

Walking-Kursen oder der Rückenschule<br />

teilnehmen.<br />

In weiterer Konsequenz gründete die<br />

Blank-Holding im Jubiläumsjahr 2010 die<br />

AnzeiGe<br />

Blank-Stiftung, denn Wirtschaft braucht<br />

Förderung. Die Stiftung unterstützt begabte<br />

Schüler, Studenten und junge Berufstätige<br />

der Region Riedlingen aus dem<br />

Bereich Wirtschaft und Technik.<br />

Innovation, Wissen, Motivation und<br />

Leidenschaft zur Perfektion – das sind<br />

die überzeugenden Zutaten für besonders<br />

hohe Qualität und eine dauerhafte Partnerschaft.<br />

Sie wurden zum Markenzeichen<br />

des Hauses Blank in Riedlingen. ■


AnzeiGe<br />

Baumeister Gravuren | <strong>business</strong> aktivitäten<br />

Von gravierendem Nutzen<br />

Um Unternehmen – von der Automobil- über Luft- und Raumfahrt- bis hin zur Möbelindustrie – von gravierendem Nutzen<br />

zu sein, ist höchste Präzision und technisches Know-how gefragt. Das weiß das kleine Unternehmen von der Alb<br />

aus langjähriger Erfahrung: „Baumeister Gravuren“. Die ausgeklügelte Verfahren des Westerheimer Betriebes erlauben<br />

Laser- oder CNC-Beschriftungen auf so gut wie allen Materialien, für fast alle Branchen und gerade auch bei komplexen<br />

Aufgabenstellungen.<br />

Sie sind oft winzigklein, doch <strong>ohne</strong> sie käme die Industrie<br />

nicht aus: Beschriftungen. „Heutzutage muss<br />

jedes Bauteil, jedes Werkzeug gekennzeichnet sein, um die<br />

Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten“, erklärt Tom Baumeister,<br />

Geschäftsinhaber von „Baumeister Gravuren“.<br />

Alles andere als winzigklein ist dagegen das Einsatzgebiet<br />

des Westerheimer Unternehmens: Ob bei Bauteilkennzeichnung,<br />

Frontplatten, Skalierungen, Signets und Co,<br />

ob für Automobil-, Elektro-, Möbel-, Medizintechnik-,<br />

Werkzeugbau- oder Luft- und Raumfahrtindustrie, ob<br />

Prototypen, Klein- oder Großserien: Bundesweit greifen<br />

Unternehmen auf die Dienste von Baumeister Gravuren<br />

zurück. Das kommt nicht von ungefähr, basiert doch das<br />

Know-how des Gravur-Betriebes auf langjähriger Erfahrung<br />

und fachlichem Weitblick des Westerheimers. „Wir<br />

haben schon früh mit der CNC- und moderner Lasertechnik<br />

angefangen“, sagt Tom Baumeister, der 1999 mit der<br />

Übernahme des elterlichen Garagenbetriebes Baumeister<br />

Gravuren gründete und heute fünf Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Mit hocheffizienten Nd - YAG und Co² Lasern, die bei<br />

Werkstoffen wie Kunststoffen, härtestem Stahl oder Nichteisenmetallen<br />

eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit an den Tag<br />

legen, kann Tom Baumeister dank seines beruflichen Backgrounds<br />

als Maschinenbaumechaniker und Werkzeugmachermeister<br />

auch anspruchvollste Aufgabenstellungen lösen.<br />

„Die Vorrichtungen zum Laserbeschriften bauen wir<br />

selbst. Die werden teils mit der Software verknüpft, um<br />

zum Beispiel Dreh-, Wende- und Umspannmanöver oder<br />

Verfahren bei Serienteilen vollautomatisch und rationell<br />

zu realisieren,“ sagt der Geschäftsinhaber. „Mit dem von<br />

uns entwickelten System lassen sich so, je nach Werkstoff,<br />

bis zu 6.000 Bauteile auf zwei Beschriftungsebenen, also<br />

12.000 Kennzeichnungen am Tag automatisiert auf einer<br />

Maschine durchführen.“<br />

Know-how aus dem Hause Baumeister ermöglichte es übrigens<br />

auch, Beschriftungen auf so manchen Kunststoffen<br />

zu lasern, also mit Licht heraus zu dampfen. „Gemeinsam<br />

mit dem Frauenhofer Institut haben wir schon <strong>Ende</strong>1999<br />

Zusatzstoffe, Batches, entwickelt, die den Kunststoff so<br />

verändern, dass die Farbpigmente mit dem Laser herausgeschossen<br />

werden. Damit können Oberflächen kontrastreich<br />

beschriftet werden“, sagt Tom Baumeister.<br />

So vielseitig die Lasertechnik auch ist, überflüssig macht<br />

sie die CNC-Graviermaschinen bei Baumeister Gravuren<br />

nicht. „Welche Technik die jeweils richtige ist, hängt natürlich<br />

von den Anforderungen und dem Produkt ab“, erklärt<br />

Tom Baumeister. Ob gelasert oder graviert, eines ist<br />

den Erzeugnissen made by Baumeister jedenfalls gemein:<br />

Schwäbische Pfiffigkeit und Geschicklichkeit verhilft ihnen<br />

zu ihrer Präzision – gerade auch in diffizilen Fällen. ■<br />

Auch lackierte Kunststoffbauteile kann „Baumeister Gravuren“<br />

mittels Lasertechnik beschriften .<br />

KONtAKt<br />

Baumeister Gravuren<br />

Im Runs 11, 72589 Westerheim<br />

Tel. 0 73 33/58 71, Fax 0 73 33/58 71<br />

info@baugrav.com, www.baugrav.com<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 39


köpfe<br />

PEtRA RODENBERG<br />

Das neue Lehrinstitut für Orthographie und<br />

Sprachkompetenz – kurz LOS – in Neu-Ulm<br />

wird von einer in Wirtschaftskreisen bekannten<br />

Dame geleitet: Petra Rodenberg, Ehefrau des<br />

Diehl-Aircabin-Chefs Axel Rodenberg, kümmert<br />

sich um Kinder, die in Sachen Sprache<br />

mit Defiziten zu kämpfen haben. „Fehlende<br />

Schul- und Berufsabschlüsse bei jungen Menschen<br />

haben häufig ihre Ursache im Fehlen der<br />

Basisfähigkeiten Lesen, Schreiben, Hören und<br />

Sprechen – also in der Sprachkompetenz“, sagt<br />

Petra Rodenberg. „Die Wirtschaft ihrerseits<br />

sucht junge Menschen als Fachkräfte für die immer komplexeren Aufgaben.“ Diese<br />

Lücke schließt LOS jetzt schon seit mehr als 25 Jahren, seit Oktober 2010 auch in<br />

Neu-Ulm. Eltern können unter der Rufnummer 0731 94026980 einen Termin für ein<br />

kostenloses, ausführliches Beratungsgespräch vereinbaren. Weitere Informationen<br />

gibt es im Internet unter www.los.de.<br />

JENS BAcKHAUS<br />

Jens Backhaus hat die Position des Verlagsleiters der<br />

Schwäbischen Zeitung in Ulm übernommen. Der<br />

Diplom-Betriebswirt (BA) ist seit 14 Jahren für den<br />

Schwäbischen Verlag tätig. Sein Vorgänger in Ulm,<br />

Alexander Schraut, ist seit diesem Jahr Geschäftsführer<br />

des SV Magazin-Verlages in Leutkirch.<br />

Erwartungen, die übertroffen werden. Das ist es, was unsere Kunden begeistert.<br />

Mit einer proaktiven Organisation, nahtlos über Ländergrenzen hinweg und<br />

Mitarbeitern, die durch Kompetenz und Lösungsorientierung überzeugen, arbeiten<br />

wir täglich an unserem Ziel – Kundenbegeisterung. Erleben Sie selbst: GW bewegt.<br />

Servicetelefon +49.8331.9844.0 www.gw-world.com<br />

DR. PEtER FAtH<br />

Große Ehre für Dr. Peter Fath, Technologie-<br />

und Marketingvorstand der centrotherm<br />

photovoltaics AG: Der promovierte<br />

Physiker ist für eine Amtszeit von<br />

drei Jahren neu in den Hauptvorstand des<br />

Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) gewählt worden. „Wir<br />

freuen uns, dass der innovative Photovoltaik-Maschinenbau<br />

mit Dr. Peter Fath als<br />

anerkanntem Experten nun auch im neuen<br />

Hauptvorstand des VDMA vertreten ist“,<br />

sagte Thilo Brodtmann, stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer des VDMA.<br />

Dr. Peter Fath verfügt über mehr als 19<br />

Jahre Erfahrung in der Photovoltaik mit<br />

Schwerpunkten in den Bereichen Forschung<br />

und Entwicklung, Engineering,<br />

Technologietransfer und Consulting. Er<br />

engagiert sich unter anderem auch als Lehrbeauftragter<br />

an der Universität Stuttgart.<br />

the orange way of Service Excellence<br />

ADV 040/2010 DE


AnzeiGe<br />

Marken dienen dazu, die Waren und Dienstleistungen eines Unternehmens<br />

von denen anderer Unternehmen zu unterscheiden. An eine (unterscheidungs-)<br />

starke Marke knüpfen Kunden vielfach ihre Vorstellungen zur Identität des<br />

Unternehmens und zur Qualität seiner Produkte. Insofern beeinflussen Marken<br />

täglich die Kaufentscheidungen von Verbrauchern.<br />

Jeder kann eine Marke anmelden. Wörter,<br />

Buchstaben, Zahlen, Abbildungen,<br />

ja sogar Farben und akustische Signale können<br />

als Marke geschützt werden. Schutzfähig<br />

sind Zeichen, die geeignet sind, Waren<br />

oder Dienstleistungen eines Unternehmens<br />

von denjenigen anderer Unternehmen zu<br />

unterscheiden. Das können z.B. Wörter,<br />

Buchstaben, Zahlen, Abbildungen aber<br />

auch Farben und Hörzeichen sein.<br />

Markenschutz entsteht durch die Eintragung<br />

in das Register des Deutschen Patentund<br />

Markenamtes. Mit dem Eintragen der<br />

Marke erwirbt der Inhaber das alleinige<br />

Recht, die Marke für die geschützten Waren<br />

und/oder Dienstleistungen zu benutzen.<br />

Marken können vom Markeninhaber<br />

jederzeit verkauft und veräußert werden.<br />

Der Inhaber einer Marke kann überdies<br />

ein Nutzungsrecht an seiner Marke einräumen<br />

(Markenlizenz).<br />

Eine Marke ist unbegrenzt verlängerbar.<br />

Sie kann sozusagen ewig leben. Wird die<br />

Verlängerungsgebühr nach jeweils zehn<br />

Jahren nicht mehr gezahlt, wird die Marke<br />

gelöscht.<br />

Beim Deutschen Patent- und Markenamt<br />

eingetragene Marken gelten ausschließlich<br />

für das Gebiet der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Wenn der Schutz der<br />

Marke ausgedehnt werden soll, dann muss<br />

ein Antrag auf Internationale Registrierung<br />

bei der Weltorganisation für Geistiges Eigentum<br />

gestellt werden.<br />

Im Falle, dass der Schutz in den Ländern<br />

der Europäischen Union begehrt wird, ist<br />

die Marke beim Harmonisierungsamt für<br />

den Binnenmarkt als Gemeinschaftsmarke<br />

anzumelden. Wer eine eingetragene Mar-<br />

ke besitzt, sollte sie auch benutzen. Eine<br />

Marke, die nach der Eintragung innerhalb<br />

eines Zeitraums von fünf Jahren nicht benutzt<br />

wurde, kann auf Antrag oder Klage<br />

wegen Verfalls gelöscht werden.<br />

Mit der Eintragung der Marke erwirbt<br />

der Inhaber das alleinige Recht, die Marke<br />

für die geschützten Waren und/oder<br />

Dienstleistungen zu benutzen. Gegen<br />

Verletzer seines Markenrechts kann der<br />

Markeninhaber Unterlassungsansprüche<br />

beziehungsweise Schadenersatzansprüche<br />

geltend machen.<br />

Marken können gekauft und verkauft<br />

werden. Der Inhaber kann Dritten ein<br />

Nutzungsrecht an seiner Marke einräumen<br />

(Markenlizenz). Die Gebühr für eine<br />

Anmeldung beträgt mindestens 300 Euro.<br />

Die Schutzdauer einer eingetragenen<br />

Marke beginnt mit dem Anmeldetag und<br />

endet nach zehn Jahren am letzten Tag des<br />

Monats, in den der Anmeldetag fällt. Die<br />

Schutzdauer kann immer wieder um jeweils<br />

zehn Jahre verlängert werden.<br />

Unterhalb der Schwelle der Übertragung<br />

der Marke hat der Markeninhaber ebenfalls<br />

das Recht, einem Dritten im Wege der<br />

Erteilung einer Lizenz Nutzungsrechte bezüglich<br />

der Marke einzuräumen, Hinsichtlich<br />

der Ausgestaltung der Lizenzen stehen<br />

den Parteien große Spielräume zu. In<br />

Betracht kommen insbesondere einfache<br />

Lizenzen, nach denen der Lizenznehmer<br />

lediglich ein Mitbenutzungsrecht erwirbt,<br />

während er im Falle der ausschließlichen<br />

Lizenz ein quasidingliches absolutes Recht<br />

erhält, das sowohl den Markeninhaber als<br />

auch Dritte von seiner Mitbenutzung der<br />

Marke ausschließt. ■<br />

Wirtschaftsrecht | ratgeber<br />

Markenschutz für Ihre<br />

Produkte und Dienstleistungen<br />

Dr. Dorothée Lang-Dankov,<br />

Rechtsanwältin,<br />

Fachanwältin für Insolvenzrecht, Ulm<br />

KONtAKt<br />

Die Kanzlei LaW bietet Rechtsberatung,<br />

Insolvenzverwaltung und Unternehmensberatung<br />

in Ulm, Esslingen<br />

und Pforzheim. Die Kanzlei LaW wurde<br />

am 1. Januar 1998 von der erfahrenen<br />

Rechtsanwältin Dr. Dorothée Lang-Dankov,<br />

Fachanwältin für Insolvenzrecht,<br />

gegründet. Die auf das Wirtschaftsrecht<br />

spezialisierte Anwaltskanzlei berät mittelständische<br />

und große, national und<br />

international aktive Unternehmen aus<br />

der Region Ulm. Anfang 1999 erfolgte<br />

die Integration einer Insolvenzabteilung,<br />

die innerhalb kurzer Zeit zu einer eigenständigen,<br />

auf die Insolvenzabwicklung<br />

spezialisierten Kanzlei aufgebaut wurde.<br />

Die Kanzlei ist zertifiziert nach ISO 9001,<br />

Reg.-Nr. 63795-01<br />

LaW<br />

Olgastraße 83-85, 89073 Ulm<br />

Tel. 07 31/14 50-0, Fax 07 31/14 50-280<br />

info@law-ulm.de, www.law-ulm.de<br />

04/2010 <strong>business</strong><strong>today</strong> 41


▲<br />

rubriken | Vorschau | Impressum<br />

Verlag / Herausgeber (V.i.S.d.P.)<br />

SV Magazin-Verlag GmbH & co. KG<br />

Rudolf-Roth-Straße 18, 88299 Leutkirch<br />

Geschäftsführer<br />

Alexander Schraut<br />

Redaktionell verantwortlich<br />

Mediendirektion<br />

Joachim Umbach<br />

Redaktion<br />

Raimund Haser<br />

Poststraße 22, 88299 Leutkirch<br />

redaktion@<strong>business</strong>-2day .de<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Christine King, Ulla Nachbauer,<br />

Birgit Kölgen, Ralf Grimminger,<br />

Raimund Haser<br />

Ausgabe Ulm / Neu-Ulm / Biberach und die Region<br />

D a s R e g i o n a l e<br />

W i R t s c h a f t s m a g a z i n<br />

4 197796 502002 6 2 0 1 0<br />

04/2010 Preis 2,– €<br />

<strong>Kernenergie</strong><br />

<strong>ohne</strong> <strong>Ende</strong>?<br />

Der Atomkompromiss<br />

und die Folgen<br />

Langfristig erfolgreich<br />

100 Prozent EE an der Donau<br />

Personaldienstleister gefragt<br />

Ohne Flexibilität<br />

kein Aufschwung<br />

<strong>business</strong> lifestyle<br />

Mit Kind und Kegel<br />

auf die Piste<br />

Bildernachweis<br />

Ulla Nachbauer, PHOTODISC, Brunel, dpa,<br />

Ralf Grimminger, Raimund Haser, Corinna<br />

Prinz, EnBW, HWK Ulm, IHK Ulm, Thomas<br />

Warnack, Winfried Asfalg, Hermann<br />

Schneider (Fotofreunde Riedlingen), Fotolia<br />

(Reinhard Marscha, fotobi, Harald07, williem,<br />

bluedesign .info, ksp_creative, Michael<br />

Röhrich, Franz Metelec, otisthewolf, Thaut<br />

Images)<br />

Anzeigenverkaufsleitung<br />

Büro Ulm<br />

verantwortlich Jens Backhaus<br />

Sterngasse 1, 89073 Ulm<br />

Tel . 07 31/9 62 44 33<br />

j .backhaus@schwaebische-zeitung .de<br />

Konzeption / Grafik / Satz / Herstellung<br />

Bodensee Medienzentrum GmbH & co. KG<br />

Lindauer Straße 11, 88069 Tettnang<br />

Tel . 0 75 42/53 08-0, Fax 0 75 42/53 08-36<br />

info@bodensee-medienzentrum .de<br />

MeinStil ulm<br />

ULM / NEU-ULM / ALB-DONAU<br />

Riedlingen<br />

Laichingen<br />

Ehingen<br />

Biberach<br />

Laupheim<br />

BODENSEE /<br />

OBERSCHWABEN / ALLGÄU<br />

Bad Waldsee<br />

Herdwangen Frickingen<br />

Bad Wurzach<br />

Owingen<br />

Deggen-<br />

Salem hausertal Ravensburg<br />

Überlingen<br />

Markdorf<br />

Leutkirch<br />

Friedrichshafen<br />

Tettnang<br />

Wangen<br />

Isny<br />

B O D E N S E E<br />

Lindenberg<br />

Lindau<br />

Auflage: 13 .000 | Ausgabe 04/2010<br />

Ausgabe 01/2011 erscheint im März.<br />

Hintergründe Hintergründe und und<br />

Informationen Informationen aus der<br />

Wirtschaft Wirtschaft in Ihrer Ihrer Region... Region...<br />

Ulm<br />

Illertissen<br />

Langenau<br />

Neu-Ulm<br />

Für die<br />

schönen<br />

Seiten des<br />

Lebens...<br />

Mit diesem Doppelpack bedanken wir uns<br />

für ihr Vertrauen 2010 und freuen uns gemeinsam mit ihnen<br />

auf ein ereignisreiches Jahr 2011!<br />

Winter 2010/2011<br />

ULM|City – Söflingen – Neu-Ulm|Rathaus – Weißenhorn – Dornstadt – Neu-Ulm – Langenau<br />

Mode Beauty Wellness<br />

W<strong>ohne</strong>n Ein Heim fürs Leben Genuss Kaffeehauskultur rund ums Münster<br />

Mode Jeans und Leder – Hauptsache natürlich<br />

© Silhouette / valid until 03.2011


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mit Erfahrung in Konzeption, Kreation und Produktion.<br />

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IHK Ulm<br />

Olgastr. 97-101<br />

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Unsere Zukunft braucht<br />

die ICE-Strecke mit Stuttgart 21<br />

Karlsruhe stuttgart<br />

straßburg<br />

Ulm<br />

Augsburg<br />

München<br />

salzburg<br />

Wien<br />

bratislava<br />

stillstand ist rückschritt: Wir brauchen das Gesamtprojekt<br />

stuttgart 21 und den neubau der bahnstrecke Wendlingen-Ulm<br />

als teil der Magistrale für europa. Jetzt und nicht erst in<br />

30 Jahren. Wir dürfen diese Jahrhundertchance nicht vergeben!<br />

beide bauvorhaben sind untrennbar miteinander verbunden und<br />

werden von der regionalen Wirtschaft nachdrücklich unterstützt.<br />

Györ<br />

DB AG/Lothar Mantel<br />

budapest

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