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Der Passauer Fit für die Zukunft!

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12 ORTSPRÄSENTATION<br />

Sonntag,18. September2005<br />

<strong>Der</strong><strong>Passauer</strong>Westen hat<strong>Zukunft</strong>. (Foto:StadtarchivPassau/ChristianSedlmeier)<br />

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<strong>Der</strong> <strong>Passauer</strong> Westen kann<br />

auf eine Erfolgsgeschichte<br />

zurückblicken und startet<br />

gleichzeitig mitviel Energie in<br />

<strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>.Inden Ortsteilen<br />

Heining, Schalding links und<br />

rechts der Donau, Neustift<br />

und Rittsteig wächst <strong>die</strong> Wirtschaftskraft.<br />

Nicht nur deswegen<br />

ist der<strong>Passauer</strong>Westen<br />

schon heuteeinerderbewohnerstärksten<br />

Teile der<br />

Stadt. Doch neben einer guten<br />

Verkehrsanbindung und<br />

einer optimalen Nahversorgung<br />

der Bürger finden sich<br />

auch viele Rückzugsräume<br />

und Freizeitmöglichkeiten im<br />

Westen von Passau. (sd)<br />

<strong>Der</strong> <strong>Passauer</strong><br />

Westen<br />

stellt sich vor<br />

Aufbruchstimmung im <strong>Passauer</strong>Westen<br />

<strong>Fit</strong><strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong>!<br />

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Sonntag,18. September2005 ORTSPRÄSENTATION 13<br />

Heining wareinst Mautstelle <strong>für</strong> den wichtigen Salzhandel<br />

BewegteGeschichte<br />

Eine historische Abbildung von Heining −entstanden im Jahre1925.<br />

Heining ist <strong>die</strong> älteste Siedlung<br />

der ehemaligen politischen<br />

Gemeinde und wirdim<br />

Jahre 781 als „huninga“ (=<br />

Heim des Huno) erstmals erwähnt.<br />

Eine Kirche bei Heining (ad<br />

hininga basilica) ist in einer<br />

alten Urkunde um 970 verbürgt.<br />

<strong>Der</strong> Gemeindebereich<br />

warbis1803 in zwei Hoheitsgebiete<br />

geteilt. Ein schmaler<br />

Landstreifen entlang der Donau<br />

gehörte den Herzögen<br />

und späteren Kirchen<strong>für</strong>sten<br />

von Bayern, aber den größten<br />

Teil besaßen <strong>die</strong> Reichs-<br />

Die HeiningerPfarrkirche um<br />

dasJahr1960.<br />

grafen von Neuburg/Inn, <strong>die</strong><br />

zu den HabsburgerninÖsterreich<br />

gehörten. Durch <strong>die</strong>se<br />

Aufteilung entstanden häufig<br />

Konflikte und Grenzstreitigkeiten<br />

zwischen Bayern und<br />

Österreich(1248-1730).<br />

Im Jahre 1730 erwarb der<br />

<strong>Passauer</strong> Fürstbischof Lamberg<br />

<strong>die</strong> Grafschaft Neuburg/Inn,<br />

<strong>die</strong> Hoheit blieb<br />

weiterhin bei den Österreichern.<br />

Lange Zeit wurde das<br />

Heininger Gebiet von zwei<br />

Amtsmännern verwaltet, <strong>die</strong><br />

beide hier ihren Sitz hatten.<br />

Es gab also zwei Ämter mit<br />

Johann Haidl<br />

Am Magauer Hof 1b<br />

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dem Namen Heining: ein<br />

neuburgischesund ein bayerisches<br />

Amt. Bedeutsam<br />

wurde Heining alsMautstelle<br />

der bayerischen Herzöge.<br />

Zusammen mit der Hofmark<br />

St. Nikola kämpfte man gegen<br />

den <strong>Passauer</strong> Salzhandel.<br />

Das auf dem Inn transportierteSalzwurde<br />

in St.Nikola<br />

entladen, auf dem<br />

schmalen bayerischen<br />

Landstreifen donauaufwärts<br />

bis Heining gebracht und<br />

weiter auf dem “Goldenen<br />

Steig“ nach Böhmen verladen.<br />

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Heining<br />

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auch mehr und mehr als Ansprechpartner, wenn es<br />

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Tonstudios und Schulen geht.<br />

Zum Angebot gehören neben verschiedenen Instrumenten<br />

wie Keyboards, Digitalpianos, Akustik- und<br />

Konzertgitarren auch Blasinstrumente sowie jegliches<br />

musikalisches Zubehör.Selbstverständlichgibt<br />

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werden via Internet <strong>die</strong> entsprechenden Verlage ausfindig gemacht. Freundliche und<br />

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14 ORTSPRÄSENTATION<br />

Sonntag,18. September2005<br />

Natur-Idyll<br />

Idyllische, unberührte Natur<br />

−auch <strong>die</strong> gibt es im<br />

<strong>Passauer</strong> Westen. Ein Bereich,<br />

der von Dobeln und<br />

Bachtälerngeprägtist.Ein<br />

wunderbares Biotop ist<br />

beispielsweise<strong>die</strong> ehemalige<br />

Lehmgrube auf dem<br />

Gelände derfrüheren Di<strong>die</strong>r-Werke.<br />

Inzwischen ist<br />

dort eine große, seichte<br />

Wasserfläche mit ausgedehnten<br />

Röhricht- und<br />

Schwimmblattgesellschaften.<br />

Ein aufmerksamer<br />

Spaziergänger kann<br />

Großlibellen, Glattnatter<br />

und Ringelnatter beobachten.<br />

Außerdem gibt<br />

esim BereichdesTongrubenweihers<br />

den Keulenbärlapp.<br />

„Dasist dereinzige<br />

Standort in Passau, an<br />

dem <strong>die</strong>se Pflanze vorkommt“,<br />

weiß Paul Kastner,<br />

Vorsitzender des<br />

Bund Naturschutz.<br />

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Streiblwirt“<br />

Montag<br />

Ruhetag<br />

Stadtteil<br />

Rittsteig<br />

Freizeitspaß:Wandern,radeln und reiten im RittsteigerWald<br />

Keine Zeit<strong>für</strong> Langeweile<br />

Ein Naherholungsgebiet direktvorderHaustür<br />

–werhat<br />

das schon? <strong>Der</strong> Rittsteiger<br />

Wald und dasGebietnördlich<br />

der Donau bieten zahlreiche<br />

Spazier- und Wanderwege,<br />

<strong>die</strong> Helmut Scheuchl, Wegwart<br />

der Sektion Passau des<br />

Bayerischen Wald-Vereins,<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wanderbroschüre der<br />

Stadtwerke zusammengestellthat.Nachfolgend<br />

einige<br />

Beispiele:<br />

Aussichtsgaststätte<br />

Platte oder Seestetten<br />

a.d.D.<br />

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz<br />

Kohlbruck.<br />

„Zum Streiblwirt“<br />

Helmut u.IngeborgGruber<br />

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5,40MeterStammumfang und ein Kronendurchmesservon 18<br />

Metern. <strong>Der</strong>mehrerehundert JahrealteBauminderWaidgasseist<br />

ein Naturdenkmal.<br />

das Traditionswirtshaus<br />

seit 1873<br />

seit 1873<br />

Das urbayerische Wirtshaus<br />

Markierung: weiße 14 auf<br />

grünem Viereck.<br />

Länge: sieben beziehungsweise14Kilometer.<br />

Charakter: Meist im<br />

schattigen Wald,geringe Höhenunterschiede.<br />

Besonderheiten: Von der<br />

Platte herrliche Aussicht in<br />

den Bayerischen Wald; Wallfahrtsstätte<br />

Heiligenbrunn;<br />

romantisches Laufenbachtal.<br />

Wallfahrtsstätte Heiligen-brunn<br />

oder Schalding<br />

r.d.D.<br />

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz<br />

Rittsteig.<br />

Auch<strong>für</strong> Reiterist derRittsteigerWald ein Para<strong>die</strong>s.Den Möglichkeiten<br />

sind kaumGrenzen gesetzt.(Fotos:Jäger/Pierach)<br />

Markierung: weiße 17<br />

bzw. 18auf grünem Viereck.<br />

Länge: 3,5 bzw. vier Kilometer.<br />

Charakter: Meist im<br />

schattigen Wald,geringe Höhenunterschiede.<br />

Besonderheiten: Wallfahrtsstätte<br />

Heiligenbrunn;<br />

beim Weg nach Schalding<br />

herrliche Aussicht in den<br />

Bayerischen Wald und nach<br />

Passau.<br />

Donauhof –Schnellköpfing<br />

–Leithen –Unterjacking –<br />

Ilz<br />

Ausgangspunkt: Stadtbus-<br />

Haltestelle Donauhof.<br />

Markierung: weiße 20 auf<br />

blauem Viereck.<br />

Länge: 6,5Kilometer.<br />

Charakter: Abwechslungsreiche<br />

Wanderung auf<br />

wenig befahrenen Nebenstraßen<br />

und auf Pfaden<br />

durch Wald und Feld. Zwei<br />

mäßige Höhenunterschiede.<br />

Besonderheiten: Schöne<br />

Waldwege hinunter zur Ilz.<br />

Weitermarsch ilzabwärts<br />

nach Hals möglich (Route<br />

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dernäheren Umgebung ist zu<br />

empfehlen: Topographische<br />

Wanderkarte der Sektion<br />

PassaudesBayerischen<br />

Wa ld-Vereins„Passauund<br />

Umgebung“ im Maßstab von<br />

1:25 000, Ausgabe 2000,<br />

Preis: 5 Euro, sowie der<br />

Wanderführer der StadtwerkePassau„Wandernim<strong>Passauer</strong>Land“mitgenauerBeschreibung<br />

der einzelnen<br />

Wanderrouten.<br />

Die Wallfahrtsstätte Heiligenbrunn<br />

ist sehrbeliebt.


Sonntag,18. September2005 ORTSPRÄSENTATION 15<br />

Stadtteil<br />

Neustift<br />

Sosah<strong>die</strong> OrtschaftNeustiftumdasJahr1915 aus.ImStadtarchivPassaufinden sichviele solcheralten und historischen Bilder.<br />

Neustifthatteein Schloss<br />

Ort desAdels<br />

„<strong>Der</strong> Hof diktiert <strong>die</strong> Mode“ -<br />

<strong>die</strong>ses französische Sprichwort<br />

galtauch<strong>für</strong> <strong>die</strong> einstige<br />

„Hoch<strong>für</strong>stliche Haupt-und<br />

Residenzstadt“ Passau. Seit<br />

sich der Fürstbischof Wolfgang<br />

von Salm anno 1545 in<br />

Hacklberg einen <strong>für</strong>stlichen<br />

Landsitz,eine „Villasuburbana“<br />

erbauen hat lassen,<br />

wuchsen auf den Hügeln<br />

rund um<strong>die</strong> Stadtmauern<strong>die</strong><br />

adeligen Sommerschlösser<br />

samt ihren Gärten aus dem<br />

Boden. <strong>Der</strong> prächtig gelegene<br />

Höhenrücken von Neustift<br />

konnte zunächst noch nicht<br />

in <strong>die</strong> Landhaus-Dispositio-<br />

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nen der<strong>Passauer</strong>Domherren<br />

einbezogen werden, denn er<br />

lag im„Ausland“: Die NeustifterHoftaverne<br />

und <strong>die</strong> um<br />

sie gruppierten drei Häuser<br />

gehörten zur freien Reichsgrafschaft<br />

Neuburg am Inn.<br />

1730 kaufte der <strong>Passauer</strong><br />

Fürstbischof Kardinal Joseph<br />

Dominikus Graf Lamberg<br />

das Schloss und <strong>die</strong><br />

Grafschaft Neustift, um damit<br />

das Hochstift Passau zu<br />

vergrößern. Die Neustifter<br />

Bewohner wurden dadurch<br />

Passauische Untertanen,<br />

wenngleich immer noch Ös-<br />

(Fortsetzung Seite16)<br />

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16 ORTSPRÄSENTATION<br />

Sonntag,18. September2005<br />

(Fortsetzung von Seite15)<br />

terreich, <strong>die</strong> Territorialhoheit<br />

über <strong>die</strong>ses Gebiet bis zur<br />

Auflösung des Fürstbistums<br />

Passau bei der Säkularisation<br />

1803 <strong>für</strong> sichbeanspruchte.<br />

Bayerische Staatsbürger<br />

sind <strong>die</strong> Neustifter also erst<br />

im Jahre1803 geworden.<br />

Verschwundenes<br />

Schlössl<br />

In der Zeit des späten Rokoko<br />

ließ sich der <strong>für</strong>stbischöflich-passauischeHofrat<br />

und Banngerichtskommisarius<br />

Felix von Wimmer auf<br />

dem Grund und Boden seinesVaters<br />

in Neustiftein reizvolles<br />

Landschlösschen erbauen,<br />

das durch seine pagodenartig<br />

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dachung auffiel. Als Baumeister<br />

könnte der<br />

domkaptil‘sche Maurermeister<br />

Johann M. Schneitmann,<br />

der Architekt des <strong>Passauer</strong><br />

Waisenhauses, in Erwägung<br />

gezogen werden. Die Entstehung<br />

<strong>die</strong>ses Landsitzes hat<br />

Max Peinkofer einfühlsam<br />

geschildert. Danach ließ<br />

1778, während einer Abwesenheit<br />

des Hofrates, seine<br />

Gattin das von reichen Ziergärten<br />

umstandene Schlösschen<br />

erbauen. Überdem Eingang,<br />

des in reizvoll schlichtem<br />

Stil errichteten Hauses<br />

prangte das Wappen des<br />

Hofrates. Im Erdgeschoss<br />

befand sicheine Hauskapelle<br />

und das Wohnzimmer,während<br />

das Obergeschoss den<br />

Speisesaal und das Gästezimmer<br />

aufnahm. Nach dem<br />

Tod seines ersten Herrn<br />

(1788) hat das Gebäude innen<br />

und außen anWürde verloren<br />

und sich nichts mehr<br />

von seinerkostbaren Einrichtung<br />

erhalten. Oftmalshates<br />

seine Besitzer gewechselt.<br />

Adelige,Mönche aufgelasse-<br />

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ner Klöster, ein Bauer und<br />

dann wieder Priester sind<br />

eingezogen. Einerderletzten<br />

BewohnerdesSchlösslswar<br />

1945-1950Dr.AloisWinklhofer,<br />

der berühmte <strong>Passauer</strong><br />

Hochschulprofessor. Nach<br />

dessen Wegzug aus Neustift<br />

setzte der allmähliche Niedergang<br />

des Schlössls ein.<br />

Immer näher schoben sich<br />

<strong>die</strong> Straßenbänder an den<br />

Bau heran, immer mehr lichtete<br />

sich der Baumbestand<br />

des romantischen Gartens.<br />

Schließlich verlor das Gebäude<br />

jegliche Funktion und<br />

stand unbewohntund verlassen<br />

in einer verwandelten<br />

Umgebung. Die Denkmalpfleger<br />

suchten es zwar zu<br />

erhalten, aber <strong>die</strong> errechneten<br />

Renovierungskosten erreichten<br />

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Neustift<br />

Die Kirche von Neustift.<br />

Höhen. So hat denn das<br />

Schlössl seinen 200. Geburtstag<br />

nicht mehr erleben<br />

dürfen:1971fiel esderSpitzhacke<br />

zum Opfer,nachdem<br />

vorher noch ein originalgetreues<br />

Modell gefertigt worden<br />

war,dassein Gedächtnis<br />

späteren Geschlechtern<br />

überliefernsoll. <strong>Der</strong>überdem<br />

Portal angebrachte Stein mit<br />

dem Wappen Felixvon Wimmers,<br />

der von der verödeten<br />

Halbruine gestohlen worden<br />

war,konntespäterwiedersichergestelltund<br />

in <strong>die</strong> Obhut<br />

des Neustifter Pfarrers zurückgegeben<br />

werden. Dort<br />

befindet sich auch das von<br />

Johann Gg. Unruhe gemalte,<br />

einstige Altarbild „St.Johann<br />

Nepomuk“ aus der alten<br />

Schlosskapelle. (hmw)<br />

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18 ORTSPRÄSENTATION<br />

Sonntag,18. September2005<br />

Eine Luftaufnahme von Neustiftaus dem Jahr2000:Inden letzten fünf Jahren hatsichderOrt zu einem <strong>Passauer</strong>Aushängeschild entwickelt.<br />

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wächst und frisst und frisst<br />

und wächst.“ <strong>Der</strong> Mund des<br />

Tieres Passau öffnet sich im<br />

Westen:Heining,Neustiftund<br />

Rittsteig sind <strong>die</strong> größten<br />

Neubaugebiete der Stadt.<br />

Und das gibt nicht nur Anlass<br />

zur Freude. Neustift war<br />

schon immer Baugebiet. Vor<br />

40 Jahre Kunstschmiede GRUBER<br />

Die Gründung des Betriebes erfolgte 1965 inPassau Schalding durch<br />

Alois Gruber. Seit 1969 ist der Hauptsitz der Metallbaufirma in Passau<br />

Neustift, wo individuelle Kundenaufträge gefertigt werden. Hier<br />

befinden sich auch <strong>die</strong> Verkaufs- und Büroräume. 1979 erfolgte <strong>die</strong><br />

Errichtung einer zweiten Fertigungshalle im Stadtteil Heining in der ausschließlich<br />

Serienteile <strong>für</strong> den Fachhandel produziert werden. 1986<br />

konnte <strong>die</strong> erste Produktline mit dem Markennamen Gruber Design ®<br />

auf den Markt gebracht<br />

werden. Es<br />

folgten weitere<br />

Produktserien,<strong>die</strong><br />

alle im eigenen<br />

Brüstungsgitter,Treppen,<br />

Geländer,Balkone, Fenstergitter,<br />

Tore (mit Antrieb).<br />

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Betrieb entworfen<br />

und entwickelt<br />

wurden. 1998<br />

übernahm Sohn<br />

Christian Gruber<br />

<strong>die</strong> Leitung des<br />

Geschäftes.<br />

Stadtteil<br />

Neustift<br />

Jahrzehnten entstanden Einfamilienhäuser<br />

und Siedlungen<br />

mitkleinen Einheiten. Seit<br />

der Baugrund knapp wird,<br />

steigen auch <strong>die</strong> Grundstückspreise.<br />

Auch in Neustift.DashatnatürlichEinfluss<br />

auf <strong>die</strong> Sozialstruktur des<br />

Stadtteils. Zudem fahren in<br />

Neustift mehr Autos als in anderen<br />

Stadtteilen. Schuld daran<br />

ist <strong>die</strong> Steinbachstraße.<br />

Hiendl und Realziehen Käufer<br />

aus ganz Bayern und Österreichan.<br />

<strong>Der</strong>Stadttut dasgut,<br />

wegen derGewerbesteuer.<br />

Den Neustiftern bereitet es<br />

dagegen keine Freude, wenn<br />

sie nach einem langen Arbeitstag,fast<br />

schon zu Hause,<br />

dann nocheinmalimStaustehen.<br />

AberderNeustifterkennt<br />

auch<strong>die</strong> Vorteile seinesStadtteils:Neustiftist<br />

schön −esist<br />

nicht weit ins Grüne und zum<br />

Wald. Ärzte, und Geschäfte<br />

gibt‘s <strong>für</strong> jeden Bedarf. Am<br />

Sonntag, wenn <strong>die</strong> Neustifter<br />

in <strong>die</strong> Kirche strömen, spürt<br />

manauchetwasvom Zusammenhalt<br />

und Gemeinschaftsgefühl.<br />

Hiertreffen viele soziale<br />

Schichten aufeinander,verschiedene<br />

Lebensstile und Interessen.<br />

Und es funktioniert.<br />

Zumeist jedenfalls. In alten<br />

und neuen Straßenzügen feiern<br />

„Neustifter“ und „Altstifter“<br />

Straßenfeste, als würden<br />

sie schon ewig nebeneinanderwohnen.<br />

(hmw)


Sonntag,18. September2005 ORTSPRÄSENTATION 19<br />

InterviewmitOberbürgermeisterAlbert Zankl<br />

‚GoldenerWesten‘<br />

AS: Als Heininger sind Sie<br />

selbst ein Bewohner des<br />

<strong>Passauer</strong> Westens. Was<br />

sind Ihrepersönlichen Erfahrungen<br />

mit der Entwicklung<br />

<strong>die</strong>sesTeilsderStadt?<br />

Albert Zankl: Dieser westliche<br />

Teil der Stadt hat sich<br />

bestensentwickelt.Die ehemalige<br />

Altgemeinde Heining<br />

mitihren jetzigen Stadtteilen<br />

Heining, Neustift und Rittsteig,Schladingr.d.D.,Haarschedl<br />

und Laufenbach sowie<br />

dem Gewerbegebiet<br />

Sperrwies entwickeln sich<br />

zum bewohnerstärksten Teil<br />

der Stadt mit rund einem<br />

Viertel der Bürgerinnen und<br />

Bürger und wichtigen Gewerbeansiedlungen<br />

in der<br />

Sperrwies.<br />

AS: Läuft <strong>die</strong> Entwicklung<br />

desWestensin den richtigen<br />

Bahnen oder muss der Kurs<br />

geändert werden?<br />

Albert Zankl: Die Entwicklungläuftgrundsätzlichrichtig,aberderKurs<br />

muss überprüft<br />

werden. Die VerkehrserschließunghatmitderEinwohnerentwicklung<br />

nicht<br />

mitgehalten,und esmüssen<br />

grundsätzliche Überlegungen<br />

angestellt werden, bevor<br />

mögliche Verkehrsflächen<br />

verbaut sind.<br />

AS: Ein Problem <strong>für</strong> <strong>die</strong> Anwohner<br />

in Autobahnnähe ist<br />

der Lärm. Hat sich <strong>die</strong> Stadt<br />

genug <strong>für</strong> Lärmschutz eingesetzt?<br />

Albert Zankl: Für den Lärmschutz<br />

entlang der Autobahn<br />

wurde meines Erachtens<br />

bisher zuwenig getan.<br />

Hier werde ich <strong>die</strong> Initiative<br />

ergreifen, um eventuell mit<br />

Lärmschutzwällen neue<br />

Siedlungsgebiete erschließen<br />

zu können. Dies wird<br />

auchanderswoinden Kommunen<br />

vorbereitet und<br />

durchgeführt.<br />

AS: Ist der<strong>Passauer</strong>Westen<br />

verkehrsmäßig gut angebunden<br />

oder eher ein Stiefkind?<br />

Albert Zankl: Er ist überdurchschnittlich<br />

gut angebunden.<br />

Aber wir könnten<br />

das noch durch ein sinnvol-<br />

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les Konzept ergänzen. Passaukann<br />

sichnur nachWesten<br />

überdurchschnittlich<br />

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ausdehnen. Dies<br />

erfordert eine Sicherung<br />

zukünftig<br />

notwendiger Verkehrsflächen<br />

und<br />

<strong>die</strong> Weiterplanung<br />

von Verlängerung<br />

der Bundeswehrspange,Umgehung<br />

Neustift, VerlängerungSiemensstraße<br />

usw.<br />

AS: Welche Aspekte<br />

verknüpfen Sie<br />

sonst noch mit<br />

dem Thema „<strong>Passauer</strong>Westen“?<br />

Albert Zankl:<br />

Wohnen am Rande<br />

derStadtmitdirektem<br />

Zugang zur<br />

Natur und guten<br />

überregionalenVer-<br />

kehrsanbindun-<br />

gen. Wohngegend der Gegenwart<br />

und <strong>Zukunft</strong> <strong>für</strong><br />

Passau!<br />

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20 ORTSPRÄSENTATION<br />

Sonntag,18. September2005<br />

Stadtteil<br />

Schalding l.d.D<br />

Die schmucke Kirche.<br />

Idyllische Naturlandschaft.<br />

Frage desStandpunkts<br />

Esist,wie soofteine Frage<br />

des Standpunkts: Wo ist<br />

„ent“ und wo „herent“, hüben<br />

und drüben? Für <strong>die</strong><br />

Menschen in Schalding<br />

links der Donau ist ganz<br />

klar der Namensvetter am<br />

anderen Donauufer „Enter<br />

Schalding“. Dort drüben,<br />

rechts derDonausehen Sie<br />

esgenauumgekehrt...<br />

Schalding links der Donau<br />

war einst <strong>die</strong> größte Ortschaft<br />

in der Gemeinde<br />

Kirchberg. Zusammen mit<br />

Minihof wurde Schalding<br />

dann nach Passau eingemeindet.<br />

Vom „Dorf“ sprechen<br />

<strong>die</strong> Schaldinger immer,<br />

wenn sie über Schalding<br />

linkssprechen. Daszeigt,wie<br />

sie sich sehen: Sie gehören<br />

seit1972 zu Passau,abersie<br />

sind immeruntersichgeblieben.<br />

Auch, weil <strong>die</strong> Stadt<br />

noch nicht ganz herangewachsen<br />

ist,andasDorf. Von<br />

Maierhof bis zur Autobahnbrücke<br />

geht‘s mehroderweniger<br />

vorbei an der grünen<br />

Wiese.<br />

Dörflichist auchdasLeben<br />

und das Feiern. Jede Nachbarschaft<br />

veranstaltet im<br />

Sommer ihr eigenes kleines<br />

Straßenfest. Und wenn einer<br />

der Vereine etwas zufeiern<br />

hat, dann ist ganz Schalding<br />

auf den Beinen. Allerdings,<br />

und auchdassagen alteingesessene<br />

Schaldinger: Die<br />

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AnderOrtseinfahrt von Schaldig l. d. Donauist <strong>die</strong> Autobahnbrücke gut zu sehen.<br />

„Zuazogna“ in den neuen<br />

Siedlungen gehören nicht<br />

richtig dazu, sie wollen auch<br />

nicht dazugehören! Vielleicht<br />

ist das soähnlich, wie sich<br />

<strong>die</strong> Schaldinger früher von<br />

Passauabgesondert haben?<br />

Viele orientieren sich heute<br />

noch inRichtung Kirchberg,<br />

z.B. wenn sie zum Arzt fahren,<br />

und viele meiden auch<br />

heutenoch<strong>die</strong> Stadt.Denn in<br />

derStadtist viel Verkehr.Und<br />

von Autolärm haben <strong>die</strong><br />

Schaldingerselbst schon genug:<br />

Morgens und abends,<br />

wenn sich der Berufsverkehr<br />

durch den Ort windet, jene<br />

Autos, <strong>die</strong> eben nicht „ent“,<br />

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<strong>die</strong> Kultur- u.Einkaufsstadt Passau,Museen,<br />

Dom, Altstadt und ihre herrliche<br />

Umgebung mit Donauschifffahrt. AusflügezumThermal-Drei-Bäder-Eck,NationalparkBayerischer<br />

Wald,Österreich,<br />

Tschechien. Parkmöglichkeiten <strong>für</strong><br />

Schiffs- u. Radreisende.<br />

auf der B8 fahren wollen.<br />

„Wenn der Wind donauaufwärts<br />

bläst, dann hören wir<br />

jedesFahrzeugaufderAutobahnbrücke<br />

- schrecklich!“<br />

erzählteine Anwohnerin. Und<br />

Lärmschutzwände? „Oh<br />

mei...“<br />

Aber dann hat sich‘s auch<br />

schon wieder mit den Beschwerden.<br />

So ziemlich.<br />

Schließlichmuss manjaauch<br />

zusammenleben. Sicher gibt<br />

es immer wieder Leute, <strong>die</strong><br />

sich beschweren, über <strong>die</strong><br />

Misthaufen im Ortsinnern,<br />

oder über <strong>die</strong> Laster <strong>die</strong> vom<br />

Kieswerk inNiederhardt he-<br />

Schalding l. d. Donauim Jahre1905.<br />

runterfahren, Lärm machen<br />

und <strong>die</strong> Straßen verschmutzen.<br />

Aberdarüberwirdselten<br />

gesprochen. Schalding links<br />

der Donau hat alles, was ein<br />

Mensch täglich braucht.<br />

Metzger, Bäcker und Lebensmittelgeschäft.Esistalso<br />

eine kleine Insel, <strong>die</strong> auch<br />

ganz gut ohne <strong>die</strong> Stadt außenrum<br />

auskommen könnte:<br />

„Zuallererst einmal sind wir<br />

Schaldinger!“ Schaldinger,<br />

<strong>die</strong> bei derFeuerwehrmitmachen<br />

oder im Gartenbauverein<br />

− viele alteingesessene<br />

Schaldinger führen ein reges<br />

Vereinsleben.


Sonntag,18. September2005 ORTSPRÄSENTATION 21<br />

Stadtteil<br />

Schalding r.d.D<br />

Ortseinfahrt Schalding r.d.Donauaus Richtung Rittsteig<br />

Geschichtevon Schalding r.d.Donau<br />

Tradition alsSchifferort<br />

Im Westen Passaus liegt<br />

der Stadtteil Schalding<br />

rechts der Donau. Ob als<br />

Stadtteil oder als Ortsteil<br />

der Gemeinde Heining (bis<br />

1972) −der kleine Ort hat<br />

sichseinen dörflichen Charakter<br />

bewahrt. Schalding<br />

ist ein uralterSchifferort.<br />

1071 taucht der Ortsname<br />

in der Gründungsurkunde<br />

desKlosters St.Nikolaaufals<br />

„Chaezil de Schaltern“.<br />

Schaltern oder Schaldern<br />

kommt vom althochdeutschen<br />

Wort „Skalta“. Es bedeutet<br />

Schalte, Schaltruder<br />

oderStange. Die Schaldinger<br />

Vereine haben <strong>die</strong>ses Stechruder<br />

in ihren Vereinswappen.<br />

Ein Schiffschalten hieß,<br />

es gegen den Strom zu führen,<br />

mit dem Schaltbaum<br />

fortstoßen. Im Ort Schalding<br />

waren es <strong>die</strong> Fischer, Fährmänner,Fergen<br />

und Stechruderer,<strong>die</strong><br />

als Wasserkundige<br />

den Dienst als „Schalterer“<br />

aufdermitFelsen durchsetzten<br />

Donauausübten. Biszum<br />

Bahnbau im 19. Jahrhundert<br />

war <strong>die</strong> Donau eine wichtige<br />

Verkehrs- und Handelsstraße.<br />

Am 4. November 1837<br />

fuhr das erste Dampfschiff<br />

„König Ludwig“ anSchalding<br />

vorbei. Ab <strong>die</strong>sem Zeitpunkt<br />

wurde <strong>die</strong> Donau zwischen<br />

Regensburg und Passau attraktiv<br />

<strong>für</strong> Personenschifffahrt.<br />

Als nach fünfjähriger<br />

Bauzeit1927 dasKachletfertig<br />

wurde,stellten <strong>die</strong> gefährlichen<br />

Felsen der Donau keine<br />

Gefahr mehr dar.Wer damals<br />

in Schalding den Fluss<br />

überqueren musste, um den<br />

Nachbarort mitgleichem Na-<br />

men am anderen Ufer zuerreichen,<br />

hatte dazu bereits<br />

vordem Ersten Weltkrieg Gelegenheit.<br />

Es bestand eine<br />

Fährverbindung, <strong>die</strong> zunächst<br />

alsSeilfähreund nach<br />

dem Kachlet-BaualsElektro-<br />

Fähre betrieben wurde. An<br />

der Donau spielte sich nicht<br />

nur in früheren Jahrhunderten<br />

Geschichteab.Ein Lager<br />

direkt am rechten Flussufer<br />

brachteden Namen deskleinen<br />

Dorfes Schalding in den<br />

Blickpunkt des Weltinteresses.<br />

Von 1945 bis 1965 gingen<br />

über 50000 Flüchtlinge<br />

durch ein Auffang- und<br />

Wohnlager. Hinter nüchternen<br />

Zahlen verbirgt sich viel<br />

menschliche Tragik. Heute,<br />

nachvielen Jahrzehnten sind<br />

<strong>die</strong> ehemaligen Flüchtlinge<br />

längst integriert.<br />

CaravanW olff aufErfolgsspur!<br />

Donaubauer<br />

Auf den wirtschaftlichen<br />

Aufschwung vertrauend<br />

errichtet Caravan Wolff in<br />

Schalding rechts der<br />

Donau <strong>für</strong> Ihre Kunden<br />

einen neuen Eingangsbereich,<br />

welcher speziell der<br />

Service- und Verkaufsberatung<br />

<strong>die</strong>nen soll. Durch <strong>die</strong>se<br />

Investition wird ein neuer<br />

Arbeitsplatz <strong>für</strong> einen speziell<br />

eingestellten Verkaufsberater<br />

geschaffen.<br />

Sieht man im Moment <strong>die</strong><br />

Baustelle, ist es kaum vorstellbar,dass<br />

mit Gestaltung<br />

des Außenbereichs und<br />

Einrichtung des Anbaus alles<br />

bis zum 15.Oktober fertig<br />

gestellt werden kann.<br />

Dennoch sollte man sich<br />

<strong>die</strong>sen Termin vormerken,<br />

denn am 15./16. Oktober<br />

2005 wirdder Umbau mit einer<br />

großen Ausstellung, bei<br />

welcher das Modelljahr<br />

2006 eingeläutet wird, gebührend<br />

gefeiert.<br />

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