Was Thüringen bewegt
WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen 05/15
WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen 05/15
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Das Wirtschaftsmagazin für <strong>Thüringen</strong><br />
www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com<br />
Nr. 04.2015 ı 11. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR<br />
<strong>Was</strong> <strong>Thüringen</strong> <strong>bewegt</strong><br />
Automotive & Logistik<br />
Dr. Michael Militzer<br />
im Gespräch<br />
Gläserne Patienten<br />
7 Jahre LNT<br />
Die Branche<br />
boomt<br />
Mindestlohn<br />
Aktuelle<br />
Urteile
MESSEN<br />
KONGRESSE<br />
EVENTS<br />
2015 * Alle Veranstaltungen auf einen Blick:<br />
6. JULI<br />
Thüringer Tourismustag 2015<br />
TMWWDG, IHKn, DEHOGA, TTG<br />
9. JULI<br />
7. Verbandsversammlung<br />
des Kommunalen Energiezweck–<br />
verbandes <strong>Thüringen</strong> (KET)<br />
Kommunale Energie Beteiligungsgesellschaft <strong>Thüringen</strong> AG<br />
15.–16. SEPTEMBER<br />
Forum Bundeswehrlogistik<br />
Studiengesellschaft der DWT mbH<br />
14.–15. OKTOBER<br />
Wind.Energie –<br />
Mitteldeutsche Branchentage<br />
Messe Erfurt GmbH<br />
29. OKTOBER – 1. NOVEMBER<br />
Reisen & Caravan<br />
RAM Regio Ausstellungs GmbH<br />
31. OKTOBER – 1. NOVEMBER<br />
sport.aktiv –<br />
Die Sport- und Outdoormesse<br />
Messe Erfurt GmbH<br />
* Auszüge, Änderungen vorbehalten!<br />
17.–19. SEPTEMBER<br />
Fortbildung für Dermatologen<br />
in Deutschland<br />
Agentur Herzberg<br />
4. NOVEMBER<br />
11. UnternehmerTag der<br />
Thüringer Energie AG<br />
SAYS-marketing GmbH<br />
www.messe-erfurt.de || www.facebook.com/messe.erfurt/
Editorial<br />
.Aus dem Inhalt.<br />
In Bewegung bleiben<br />
„Am rollenden Stein wächst kein Moos“, sagte der österreichische Dichter, Maler und<br />
Grafiker Oskar Kokoschka einmal. Und wer wüsste das besser, als Sie, liebe Leserinnen<br />
und Leser. Wer erfolgreich ein Unternehmen führt, weiß, dass alles in steter Bewegung<br />
und Weiterentwicklung bleiben muss.<br />
Wir wollen uns in dieser Ausgabe mit zwei Branchen beschäftigen, deren Sinn und<br />
Zweck die Bewegung ist. Automobilzulieferer sorgen dafür, dass Deutschland weltweit<br />
als Autonation wahrgenommen wird. Und unsere einheimischen Betriebe tragen<br />
das ihre dazu bei. Das wird auch auf dem diesjährigen Branchentag des Verbandes automotive<br />
thüringen e.V. deutlich werden. Dort wird einmal mehr zur Sprache kommen,<br />
dass dieser Wirtschaftszweig nicht nur für Bewegung sorgt, sondern auch selbst in<br />
Bewe gung bleibt.<br />
Ähnliches lässt sich über die Logistik in <strong>Thüringen</strong> sagen. Eine Wachstumsbranche,<br />
ohne Zweifel. Aber auch hier ist Bewegung drin, wie wir aus Anlass des siebenjährigen<br />
Bestehens des Logistik Netzwerks <strong>Thüringen</strong> erfahren haben.<br />
Freuen Sie sich also auf eine im besten Wortsinne bewegende Lektüre unserer aktuellen<br />
Ausgabe.<br />
Herzlichst, Ihr Jürgen Meier<br />
Foto: WS<br />
Jürgen Meier,<br />
Herausgeber Wirtschaftsspiegel<br />
Automotive<br />
04 .... <strong>Thüringen</strong>s umsatzstärkste<br />
05 .... Branche<br />
05 .... Interview Dr. Michael Militzer:<br />
05 .... Wir sind der gläserne Patient.“<br />
09 .... WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Lesetipp<br />
10 .... Innovationskraft der Unter-<br />
05 .... nehmen muss erhalten bleiben<br />
12 .... Schlüsselprojekt für<br />
05 .... nachhaltige Mobilität<br />
14 .... Bell-Investition in Eisenach<br />
16 .... Hohe Präzision in jeder<br />
05 .... Dimension<br />
17 .... Innovator für Drehen,<br />
05 .... Fräsen und Räumen<br />
18 .... CE-Lab prüft elektronische<br />
05 .... Komponenten<br />
19 .... Vom Prototypen bis zur Serie<br />
20 .... eMobility Summit<br />
21 .... Elektrofahrzeuge in<br />
05 .... Unternehmen<br />
22 .... Disruptive Technologien<br />
05 .... gestalten<br />
Logistik<br />
24 .... Optimale Bedingungen<br />
05 .... in <strong>Thüringen</strong><br />
25 .... Sieben Jahre LNT<br />
26 .... Wachstumstrend wird anhalten<br />
28 .... Logistikpartner Geis<br />
30 .... <strong>Thüringen</strong>s Problemkönner<br />
32 .... Lagerprozesse optimieren<br />
33 .... Ideen für ICE-City<br />
35 .... Dachser in <strong>Thüringen</strong><br />
05 .... und der Welt<br />
Unternehmertum<br />
36 .... Warranty & Indemnity-Deckung<br />
37 .... Mitunternehmer gesucht<br />
38 .... Wirtschaftswachstum setzt<br />
05 .... sich fort<br />
39 .... Neues Wagniskapital<br />
40 .... Fünf Preisträger und<br />
05 .... viele Gewinner<br />
Digitale Gesellschaft<br />
42 .... Wachstumschance<br />
05 .... Digitalisierung<br />
43 .... Grenzenlose Kontakte<br />
Außenwirtschaft<br />
44 .... Neues Außenhandelskonzept<br />
05 .... geplant<br />
45 .... Südafrikareise: positives Fazit<br />
<strong>Thüringen</strong><br />
46 .... Urteile zum Mindestlohn<br />
47 .... Spiele-App für Steuerexperten<br />
48 .... Köpfe und Karrieren<br />
50 .... 14. VWT-Unternehmertag<br />
3
Automobilindustrie: <strong>Thüringen</strong>s umsatzstärkste Branche<br />
Die Thüringer Automobil- und Automobilzulieferindustrie ist wie viele Branchen im Freistaat durch eine kleinteilige Struktur geprägt.<br />
21 Unternehmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie gehören zu den 100 größten Unternehmen in <strong>Thüringen</strong><br />
(vgl. „Die 100 größten Unternehmen in <strong>Thüringen</strong>“; Helaba/LEG <strong>Thüringen</strong>; 2011). Die Unternehmen sind vornehmlich Tier-2- und<br />
Tier-3-Lieferanten. Zu den in <strong>Thüringen</strong> ansässigen OEM (Original Equipment Manufacturer) gehören BMW Fahrzeugtechnik GmbH,<br />
Hako GmbH(Werk Multicar Waltershausen), MDC Power GmbH und OPEL Eisenach GmbH. Die Unternehmen der Branche finden<br />
sich in allen Teilen <strong>Thüringen</strong>s, mit hoher Konzentration im Raum Eisenach, Gotha und im Wartburgkreis.<br />
Die Zulieferunternehmen decken alle Segmente des Automobilbaus als Modul-, System-, Baugruppen- und Teilelieferanten ab.<br />
Schwerpunkte sind die Produktgruppen Antriebsstrang, Fahrwerk, Motoren und Nebenaggregate, Karosseriestruktur,<br />
Body/Exterieur, Interieur und Elektrik/Elektronik.<br />
Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie ist nach den statistischen Werten seit Jahren die umsatzstärkste Branche in<br />
<strong>Thüringen</strong>. Etwa 10 Prozent der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes (Unternehmen ab 20 Beschäftigte) sind hier tätig.<br />
Die Automobilindustrie ist für viele Querschnittsbranchen in <strong>Thüringen</strong> als Abnehmer von Bedeutung (u.a. Kunststofftechnik,<br />
Maschinenbau). Deshalb ist die strukturelle Bedeutung der Branche für die Thüringer Wirtschaft noch deutlich größer, als es die<br />
statistischen Daten ausweisen. (tl).<br />
Foto: antonmatveev/fotolia
Automotive<br />
Dr. Michael Militzer:<br />
„Wir sind der gläserne Patient.“<br />
Am 9. Juli 2015 findet der diesjährige Branchentag der Thüringer Automobil-Zulieferindustrie statt. Im Vorfeld<br />
dieser Veranstaltung hatte der WIRTSCHAFTSSPIEGEL Gelegenheit, mit dem Vorstandsvorsitzenden des<br />
Branchen verbandes automotive thüringen e.V., Dr.-Ing. Michael Militzer, über die Lage und die Probleme dieses<br />
Industriezweigs in <strong>Thüringen</strong> zu sprechen.<br />
Herr Dr. Militzer, zum Branchentag ist<br />
es Zeit für eine Bilanz. Wie geht es der<br />
Branche und wie steht der automotive<br />
thüringen e.V. (AT) da?<br />
Von im Jahr 2014 rund 500 Unter neh -<br />
men der Automobilwirtschaft in Thü -<br />
ringen mit 50.000 Beschäftigten und einem<br />
Umsatz von 7,5 Milliarden Euro<br />
sind 101 Betriebe mit einem Umsatz<br />
von 4,2 Milliarden Euro und 30.000<br />
Beschäftigten im Cluster AT <strong>Thüringen</strong><br />
e.V. gebunden. Die Kleinteiligkeit der<br />
Mitglieder zeigt sich daran, dass 30<br />
Prozent unserer Mitglieder einen Jah -<br />
res umsatz unter 2,5 Millionen Euro erwirtschaften.<br />
Die Kleinteiligkeit der Unternehmens -<br />
struktur erklärt unsere Sorge um die<br />
Überlebensmöglichkeiten der lokalen<br />
kleineren Produzenten unter den Ge -<br />
sichts punkten der Globalisierung und<br />
Produktionsverlagerung in das außereuropäische<br />
Ausland.<br />
Die Auslastung der Unternehmen ist<br />
derzeit als gut bis sehr gut zu bezeichnen.<br />
Probleme sehen wir am Arbeits -<br />
markt im Wettbewerb um Fachkräfte<br />
und dies nicht unbedingt im Bereich der<br />
Akademiker. Es fehlen Fachkräfte im<br />
Bereich der Meister und Techniker. Der<br />
Stand der Auszubildenden wird quantitativ<br />
als gut beschrieben, qualitativ wird<br />
das Ausbildungsniveau der Schulab -<br />
gänger negativ bewertet. Auch das leidige<br />
Thema des in <strong>Thüringen</strong> überdurchschnittlich<br />
hohen Krankenstandes<br />
wird als großes Problem gesehen.<br />
.Dr. Michael Militzer, Vorstandsvorsitzender automotive thüringen e.V.:.<br />
.„Wir alle müssen daran arbeiten, nicht als verlängerte Werkbank gesehen zu werden.“.<br />
Foto: MITEC<br />
Sie betonen gern, dass sich der AT seit<br />
seiner Gründung politisch neutral ver-<br />
5
Automotive<br />
hält und dass dies auch so bleiben<br />
wird. Gleichwohl hat es im September<br />
einen Regierungswechsel gegeben,<br />
der von vielen Unternehmern mit<br />
Skepsis betrachtet wurde. Inzwischen<br />
haben Sie erste Erfahrungen mit den<br />
neuen Amtsträgern sammeln können.<br />
Wie ist Ihr Eindruck?<br />
Der AT hat sich seit Bestehen politisch<br />
neutral verhalten, unabhängig davon, in<br />
welcher Konstellation in <strong>Thüringen</strong> regiert<br />
wurde. Dies wird auch so bleiben.<br />
Dies bedeutet allerdings nicht, dass wir<br />
zu Themen und Rahmenbedingungen,<br />
die von der jeweiligen Thüringer Lan -<br />
desregierung gesetzt werden, keine<br />
Stellung beziehen. Die schließt Zustim -<br />
mung ebenso ein wie Ablehnung und<br />
auch konstruktive Kritik. Wir sehen uns<br />
als konstruktiver Gesprächspartner der<br />
Politik und dies unabhängig von jedwedem<br />
Parteibuch.<br />
Die neuen politisch gesetzten Rah men -<br />
bedingungen beeinflussen unsere Bran -<br />
che derzeit dramatisch. Die gesetzlichen<br />
Regelungen zum Genehmi gungsverfahren<br />
für Arbeit an Sonn- und<br />
Feiertagen führen dazu, dass wir im<br />
Vergleich zu den übrigen Bundes län -<br />
dern an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.<br />
Denn diese Bedingungen gelten nur im<br />
Freistaat Thü rin gen, nachdem die anderen<br />
Bun des länder sie nicht umgesetzt<br />
haben.<br />
Wir müssen und werden mit der Politik<br />
über dieses Problem reden. Die Zulie -<br />
fer industrie benötigt diese Flexibilität<br />
der Arbeitszeitnutzung auch an Wo -<br />
chen enden, wenn Zulieferungen oder<br />
Maschinen ausfallen und die verbindlich<br />
zugesagten Lieferungen an die<br />
Endkunden nicht mehr erfüllt werden<br />
können. Natürlich sind wir im AT auch<br />
für die verdiente Freizeit. Warum sollten<br />
wir die Wochenendarbeit strategisch<br />
nutzen wollen, wenn wir am<br />
Wochenende die doppelten Löhne zahlen müssen?<br />
Lassen Sie mich zu einer Bewertung des gesetzlichen<br />
Bildungsurlaubs in Thü ringen kommen. Das ist keine<br />
Erfindung der Thüringer Landespolitik. In Hessen wird<br />
das seit Jahren praktiziert, jedoch mit einem<br />
Unterschied. Der Schulungsinhalt sollte sich um arbeitsnahe<br />
Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbei -<br />
terinnen und Mitarbeiter drehen und nicht wie vorgesehen<br />
um Lerninhalte zu gesellschaftlichen Fragen,<br />
die mit dem Arbeitsplatz keine Verbindung haben. Wir<br />
in der Automobilindustrie qualifizieren unsere Mitar -<br />
beiter, um den technischen Fortschritt bewältigen zu<br />
können, im Interesse des Unternehmens und im<br />
Interesse der Beschäftigten. Das macht Sinn, ist notwendig<br />
und bedarf keiner Zwangsmaßnahme durch<br />
die Politik.<br />
„Kreißsaal, Hörsaal und Plenarsaal“, diese Lebens -<br />
erfahrung von so manchen Politikern in Deutschland<br />
ist nicht ausreichend, um die Probleme in der Wirt -<br />
schaft zu lösen. Es geht auch nicht mit einer parteipolitischen<br />
Brille. Wir als AT erwarten eine rechtzeitige<br />
Beteiligung an den Vorhaben der Wirtschaftspolitik –<br />
vor der Gesetzgebung – um eine Folgeabschätzung<br />
rechtzeitig durchführen zu können. Wir stehen der<br />
Regierung Ramelow vorbehaltlos zu Gesprächen zur<br />
Verfügung und wir sind erfreut, dass dies auch zunehmend<br />
genutzt wird.<br />
Kommen wir zum Thema des diesjährigen Bran -<br />
chentages, „der gläserne Patient“. Das klingt nach<br />
totaler Überwachung der Zulieferer durch die Her -<br />
steller. Wie weit geht die?<br />
Es geht auf dem Branchentag darum, den Mitgliedern<br />
und der Öffentlichkeit transparent zu machen, unter<br />
welchen Bedingungen – die die OEMs vorgeben – die<br />
mittelständischen Zulieferer heute arbeiten und überleben<br />
müssen. Ja, wir sind für unsere Kunden gläsern,<br />
also transparent, und wir sind zum Teil im Stadium eines<br />
Patienten, der von den Lieferbedingungen der<br />
OEMs infiziert um das Überleben im globalen Wett -<br />
bewerb kämpft.<br />
Unsere Verkaufspreise werden vom Kunden gesetzt,<br />
nicht von uns, den Zulieferern. Wer diese Hauptfor -<br />
derung des Kunden nicht erfüllen kann, wird aus dem<br />
Zulieferbereich gestrichen, mitunter unter Verletzung<br />
der geschlossenen Verträge und auf<br />
Basis der dem Zulieferer zugemuteten<br />
Geschäfts- und Lieferbe din gungen.<br />
Selbstverständlich wird eine Null-<br />
Fehler-Be lieferung gefordert, eine<br />
Belieferung nach wöchentlich sich ändernden<br />
Mengenabrufen. Gefordert<br />
werden Haftungen für Rückholaktionen<br />
und Un terlieferungen bis hin zum<br />
Bandstill stand des Kunden.<br />
Wir haben Unternehmen in unserer<br />
Bran che, insbesondere die Zulieferer,<br />
die kein eigenes Produkt entwickelt und<br />
patenrechtlich geschützt haben. Es sind<br />
Zulieferer, die sich zum Fertigungs spe -<br />
zialisten entwickelt haben, die sich in<br />
der Rolle der verlängerten Werkbank<br />
sehen, immer bedroht durch niedrige<br />
Preise auf dem Weltmarkt, bedroht<br />
durch jährlich geforderte Preisre duk -<br />
tionen. Der AT hält trotz Bekenntnis zur<br />
Vertragsfreiheit Passagen der Liefer -<br />
bedingungen für sittenwidrig, weil sie<br />
einseitig zu Lasten der Zulieferer gehen.<br />
Sie sind einem Erfüllungsrisiko ausgesetzt,<br />
das vom Endkunden gefordert<br />
wird.<br />
Überprüfungen durch den Endkunden<br />
vor Ort sind heute die Regel: Prüfungen<br />
der technischen Umsetzbarkeit von bestellten<br />
Produkten, Prüfungen der installierten<br />
Jahreskapazitäten durch<br />
Über prüfung der Investitionen, vorgegeben<br />
durch Jahresstückzahlen, obwohl<br />
diese je nach Marktentwicklung mitunter<br />
nicht erreicht werden. Vorlage der<br />
kompletten Kalkulations- und Ferti -<br />
gungs unterlagen, von Arbeitsplänen,<br />
Taktzeiten der Maschinenprozesse,<br />
Transparenz aller im Unternehmen anfallenden<br />
Kosten, teilweise erpresserische<br />
Verhandlungen zur Festlegung des<br />
Stückpreises und zur Durchsetzung der<br />
Lieferbedingungen des Endkunden,<br />
Überprüfung der Finanzstruktur des<br />
Lieferanten, um einem eventuell vorlie-<br />
6
Automotive<br />
genden „financial stress“ zu begegnen.<br />
Seit der aggressiven Einkaufspolitik des<br />
Herrn Lopez (früherer Chef-Ein käufer<br />
bei VW, d. Red.) hat die Partner schaft<br />
gelitten. Es geht den OEMs offenbar nur<br />
um den kurzfristigen Erfolg. Nach dem<br />
die Zulieferer alle Infor ma tionen transparent<br />
gemacht haben, müs sen sie sich<br />
durch den OEM vorrechnen lassen, dass<br />
das Produkt nur Summe X kosten dürfe,<br />
denn schließlich bekäme man dieses<br />
Produkt in Polen, China und den USA<br />
günstiger als zum gesetzten Zielpreis.<br />
Ich möchte meinem Vortrag auf dem<br />
Branchentag hier nicht vorgreifen, denn<br />
ich könnte die Reihe der Forderungen,<br />
die der Zulieferer heute zu bewältigen<br />
hat, beliebig ergänzen. Wir sind der gläserne<br />
Patient, ohne Frage.<br />
Nun gehören dazu ja immer zwei<br />
Parteien: eine, die es tut und eine, die<br />
es mit sich machen lässt. Welche<br />
Chancen haben die Thüringer Zulie -<br />
ferfirmen, sich gegen die Forderungen<br />
der OEMs zur Wehr zu setzen? Oder<br />
anders gefragt: Fehlt es den oftmals<br />
kleinen und mittleren Firmen in Thü -<br />
ringen an Rückgrat in der Auseinan -<br />
dersetzung mit den Herstellern?<br />
Nur wenige Zulieferer können sich wehren.<br />
Nur Zulieferer, die ein spezielles<br />
Know-how in ihre Produkte haben einfließen<br />
lassen, haben die Chance, sich<br />
der einen oder anderen Forderung zu<br />
entziehen. Nur wenn sie kurz- oder mittelfristig<br />
nicht ersetzt werden können,<br />
haben sie eine Verhandlungschance.<br />
Wir kennen Zulieferer, die alle geforderten<br />
Vertragsbedingungen unterzeichnen,<br />
weil sie wissen, dass im Falle eines<br />
Regresses durch den Endkunden das<br />
Unternehmen nicht mehr existieren<br />
wird, nur um Anschlussaufträge zu erhalten.<br />
Es ist also nicht eine Frage des<br />
Rückgrates, sondern eine Frage der<br />
Überlebenswahrscheinlichkeit des Mit -<br />
tel standes unter diesen Bedingungen. Wir Zulieferer<br />
sind permanent Kosten steigerungen ausgesetzt, die<br />
wir selbst gar nicht zu verantworten haben und dennoch<br />
aufgefangen werden müssen, obwohl sie bei einer<br />
Vertragslaufzeit von fünf Jahren gar nicht bekannt<br />
waren. Nehmen wir Lohnkostensteigerungen, die zwischen<br />
OEMs und den Gewerkschaften ausgehandelt<br />
werden und die wir ungefragt in der Fläche übernehmen<br />
müssen. Wo und wie unterstützten die Gewerk -<br />
schaften die Interessen der Zulieferindustrie?<br />
Man sagt ja immer, dass Einigkeit stark macht. Aber<br />
allzu viele Absprachen der AT-Mitglieder untereinander<br />
würden das Kartellamt auf den Plan rufen.<br />
<strong>Was</strong> kann und will der AT in der Auseinander set -<br />
zung mit den OEMs tun?<br />
Hier möchte ich den Gedanken von Preisabsprachen<br />
gar nicht erst aufkommen lassen. Die Mitglieder des<br />
AT haben gemeinsame Interessen zu artikulieren, geben<br />
untereinander Know-how weiter im Umgang mit<br />
den OEMs und in Rechtsfragen. Wir sind aber immer<br />
auch Wettbewerber um die Aufträge der Zukunft. Es<br />
ist allerdings richtig, dass wir in <strong>Thüringen</strong> gegen große<br />
Zulieferer im Wettbewerb stehen, die solche<br />
Preisab sprachen einsetzen, um sich so einen Vorteil<br />
zu verschaffen. Ich kenne kein Unternehmen des AT,<br />
das mal schnell 300 Millionen Euro Strafe an das<br />
Kartell amt abführt, wie Schäffler oder Etscha mit 68<br />
Millio nen Euro in diesen Tagen. Webasto hat geplaudert<br />
und wird somit von einer Strafe verschont, die<br />
222 Mil lionen Euro ausgemacht hätte.<br />
Wir haben in der Automobilindustrie<br />
den Verband VDA unter Führung von<br />
Matthias Wissmann. Um solche Ma -<br />
chen schaften zu vermeiden, wäre es<br />
doch ein Gedanke, diese Firmen aus<br />
dem Verband auszuschließen. Im AT<br />
unter meiner Führung würde ich in einem<br />
solchen Fall dem Vorstand den<br />
Ausschluss der Fir men empfehlen oder<br />
aber mein Amt niederlegen. Im öffentlichen<br />
Bereich werden solche Firmen<br />
auf die rote Liste gesetzt. Beim VDA und<br />
den OEMs geht die Show weiter und der<br />
kleine Zu lieferer hat keine Chance.<br />
Kommen wir zu einem weiteren<br />
Reizthema, die Fachkräftesituation.<br />
Sie haben beklagt, dass die beiden<br />
Großen, also Opel und MDC, den kleinen<br />
Firmen die Mitarbeiter abjagen.<br />
<strong>Was</strong> raten Sie Ihren Mitglieds unter -<br />
nehmen im Kampf um die besten<br />
Fachkräfte?<br />
Zunächst lassen Sie mich eines festhalten:<br />
Ein Teil unseres markwirtschaftlichen<br />
Systems ist die freie Wahl des<br />
Arbeitgebers. Dies ist völlig normal. Ob<br />
es aus Sicht von Opel geschickt ist,<br />
Foto: MITEC<br />
7
Automotive<br />
Mitarbeiter ihrer eigenen Zulieferer abzuwerben,<br />
indirekt durch Headhunter,<br />
wie mir Mitgliedsunternehmen berichten,<br />
ist die andere Seite der Betrach -<br />
tung. Dies bestreitet die Geschäfts -<br />
führerin der Opel GmbH zwar noch<br />
immer, aber wir wissen es besser. Ich<br />
habe einen Artikel der Thüringer All -<br />
gemeinen zum Anlass genommen, um<br />
das Verhalten von Opel zu kritisieren.<br />
Minister Tiefensee hatte darin mitgeteilt,<br />
dass Opel die Förderung der<br />
Umschulungskosten neuer angeworbener<br />
Mitarbeiter beantragt hatte, die in<br />
der Region geworben wurden. Auch<br />
dies ist zulässig, wenngleich aus Sicht<br />
des AT ein wenig despektierlich.<br />
Die Mitarbeiter in unseren AT-Mit -<br />
glieds firmen haben wir gebeten, darüber<br />
nachzudenken, dass ein sicherer<br />
Arbeitsplatz wichtiger sei als eine Tarif -<br />
entlohnung bei Opel, zumal wir in den<br />
letzten 25 Jahren haben erleben müssen,<br />
dass eine dritte Schicht im Opel<br />
Werk schneller mit hohen Sozialplan -<br />
kosten abgebaut wird, als sie nunmehr<br />
wieder aufgebaut wird. Ein solches<br />
Verhalten können wir uns im Mittel -<br />
stand gar nicht leisten.<br />
Ja, wir konkurrieren in unserer Branche<br />
um Fachkräfte gegen einen Stunden lohn<br />
von rund 30 Euro im VW-Werk Kassel gegen<br />
Durchschnittslöhne von 15 bis 19<br />
Euro in <strong>Thüringen</strong>. Die Ange le genheit ist<br />
einfach zu regeln, indem uns die OEMs<br />
die Preise zahlen, die uns in den Stand<br />
versetzen, solche Löhne zu zahlen. Ich<br />
bin sicher, dann hätte auch Opel weniger<br />
Erfolg in der Abwer be po litik.<br />
Stichwort Aus- und Weiterbildung.<br />
Inzwischen ist der erste Jahrgang junger<br />
Meister mit ihrer einjährigen<br />
Ausbildung fertig geworden, die nicht<br />
zuletzt auf die Initiative des AT zurückgeht.<br />
Wie fällt Ihr Fazit aus?<br />
Sehr gut! Wir konnten – bei gleichen Ausbildungs-und<br />
Prüfungsinhalten – 10 ehemaligen verdienten Fach -<br />
arbeitern eine Meisterausbildung in neun Mo na ten ermöglichen.<br />
Die Prüfungser geb nisse waren überdurchschnittlich<br />
gut. Das war zu erwarten, denn die<br />
Aus bildung wurde von Montag bis Freitag täglich konzentriert<br />
durchgeführt. Im für unsere Branche typischen<br />
3- oder 4-Schichtbetrieb ist die Meisterprüfung<br />
neben dem Berufsalltag kaum zu schaffen und die<br />
Abbruchquote ist sehr hoch - leider auch an den<br />
Hochschulen.<br />
Ein Gedanke beim Thema Bildung ist mir wichtig: Wir<br />
brauchen nicht nur die akademische Ausbildung, sondern<br />
wir müssen gerade in der Auto mobilindustrie den<br />
Mittelbau, die Meister- und Tech ni ker ausbildung verstärken.<br />
Industrie 4.0 kommt auf uns zu, wie immer<br />
diese neue Herausforderung aussehen wird. Es ist öffentlich<br />
nicht immer bekannt, dass die Meisterprüfung<br />
im Ausbildungsranking zwischen 0 und 10 auf Stelle<br />
6 liegt. Damit ist über den zweiten Bildungsweg der<br />
Weg zur Hochschule offen. Der Produktionsvorstand<br />
der MITEC AG hat eine solche Ausbildung durchlaufen,<br />
vor mehr als zehn Jahren auf einer privaten<br />
Bildungseinrichtung in Frankfurt. Die Karriereleiter<br />
nach oben im Unternehmen steht damit offen. Unser<br />
Bildungsangebot für Meister in <strong>Thüringen</strong> dürfte<br />
Modellcharakter auch für andere Branchen haben.<br />
Zum Ende wollen wir nochmal allgemeiner werden.<br />
Wir feiern in diesem Jahr 25 Jahre deutsche Einheit.<br />
Da sind gerade Sie mit Ihrer besonderen Biografie<br />
und Ihrem wirtschaftlichen Engagement in Thürin -<br />
gen gefragt: Wie gut ist uns die Einheit geglückt?<br />
Wo haben wir Reserven?<br />
Ich bin ein wenig traurig, wenn ich hier und da beobachte,<br />
dass die Entwicklungen der letzten 25 Jahre<br />
teilweise negativ beschrieben werden. Fragen Sie im<br />
Ausland und Sie werden feststellen, dass diese<br />
Entwicklung in den neuen Ländern als zweites Wirt -<br />
schaftswunder beschrieben wird. Wir haben die Soli -<br />
darität der Westländer und die eigene Solidarität<br />
durch Fleiß, Ideen, durch Bildung und durch Ausdauer,<br />
auch durch gute Wirtschaftspolitik im Lande in<br />
Wirtschaftsleistung umgesetzt.<br />
<strong>Thüringen</strong> steht dabei ganz vorne. Natürlich gibt es<br />
noch viel zu tun und wir müssen uns sehr anstrengen,<br />
wenn wir die Stellung nicht verlieren<br />
wollen. Unsere Wettbewerber im<br />
Verteilungskampf sind sicher Baden-<br />
Württemberg, Hessen oder Bayern.<br />
Wichtiger ist aber der Blick nach China,<br />
in die USA, nach Brasilien, Me xiko und<br />
demnächst auch nach Indien.<br />
Wir müssen um so viel besser sein, als<br />
wir teurer sind, das ist die Zielrichtung.<br />
Wir müssen uns zusammenschließen,<br />
Synergien in <strong>Thüringen</strong> schaffen, gegen<br />
die kleinteiligen Strukturen angehen,<br />
durch vernünftige Fusionen, Überkreuzbeteiligungen,<br />
um schlagkräftiger zu<br />
werden, wir müssen den Ball aufnehmen,<br />
hier zu entwickeln, zusammen<br />
oder mit Hoch schulen und auch im<br />
Ausland zu produzieren.<br />
Wir müssen daran arbeiten – wir alle in<br />
<strong>Thüringen</strong> –, dass wir nicht als verlängerte<br />
Werkbank gesehen und nur so<br />
lange genutzt werden, so lange der<br />
Kunde noch zu zahlen bereit ist. Wenn<br />
wir dies nicht schaffen, werden wir verlieren.<br />
Auch die einseitige Maxi mie -<br />
rungspolitik der OEMs, die Verlagerung<br />
der Risiken des Wirtschaftens und des<br />
Marktes auf uns Zulieferer schadet uns<br />
und muss geändert werden. Das Glas<br />
kann nicht nur halb voll oder ganz voll<br />
sein, mitunter ist es nur zu groß! Es gibt<br />
immer Alternativen.<br />
Abschließend eine persönliche Bemer -<br />
kung: Ich bin nunmehr seit 25 Jahren in<br />
<strong>Thüringen</strong> tätig. Diese Zeit des Aufbaus<br />
war die schönste und interessanteste in<br />
meinem Berufsleben. Es war auch die<br />
emotionalste Zeit, als „Zonenflüchtling<br />
im Jahr 1951“ am Aufbau in <strong>Thüringen</strong><br />
teilgenommen zu haben und noch mitwirken<br />
zu können. Ich bin persönlich<br />
hier angekommen.<br />
Interview: Torsten Laudien<br />
www.automotive-thueringen.de<br />
8
Automotive<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Lesetipp:<br />
Automobilzulieferer in Bewegung<br />
.Autor Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM).<br />
Die Automobilzulieferer im Allgemeinen und die kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen im Besonderen spielen für den Automobilstandort Deutschland<br />
eine wichtige, häufig unterschätzte Rolle.<br />
Das Buch basiert auf einer For schungs -<br />
arbeit zu Transformations stra tegien in<br />
der Automobilzuliefer indus trie, die die<br />
Autoren am Center of Auto motive Ma -<br />
nagement (CAM) der Fach hochschule<br />
der Wirtschaft (FHDW) Ber gisch Glad -<br />
bach durchgeführt haben. Das CAM ist<br />
ein unabhängiges, wissenschaftliches<br />
Institut für empirische Automobil- und<br />
Mobilitätsforschung sowie für strategische<br />
Beratung. Seine Kunden unterstützt<br />
das Auto-Institut auf Basis umfangreicher<br />
Datenbanken, insbesondere<br />
zu fahrzeugtechnischen Innovationen<br />
der globalen Auto mo bilindustrie sowie<br />
zur Markt- und Finanz-Performance von<br />
Automobil herstellern und Automobil -<br />
zuliefer un ternehmen. Mittels eines fundierten<br />
Branchen-Know-hows und intimer<br />
Marktkenntnisse erarbeitet das<br />
Auto-Institut individuelle Marktfor -<br />
schungs konzepte und praxisorientierte<br />
Lösun gen für seine Kunden aus der Au -<br />
to mobil- und Mobilitätswirtschaft.<br />
Direktor des Center of Automotive<br />
Management (CAM) ist Prof. Dr. Stefan<br />
Bratzel, der das Institut auch gründete.<br />
Er gilt als einer der renommiertesten<br />
Autoexperten Deutschlands. (em/tl)<br />
Allerdings befinden sich diese Betriebe<br />
vor dem Hintergrund paradigmatischer<br />
Veränderungen von globalisierten<br />
Märk ten und Produktionsstandorten sowie<br />
neuer Technologien und Wert -<br />
schöp fungsmuster in einer kritischen<br />
Transformationsphase. Zur Sicherung<br />
der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit<br />
sind weitreichende Strategie verän de -<br />
rungen und Umbauprozesse der Unter -<br />
nehmen notwendig. Das Buch „Auto -<br />
mobilzulieferer in Bewegung“ von<br />
Stefan Bratzel, Gerd Retterath und Niels<br />
Hauke erläutert die Trends und Gründe<br />
der enormen Veränderungsdynamik in<br />
der Automobilindustrie.<br />
Auf der Basis von zahlreichen Praxis -<br />
beispielen analysieren die Autoren die<br />
konkreten Auswir kungen der neuen<br />
Spielregeln für mittelständische Auto -<br />
mobilzulieferer. Da bei zeigt sich, dass<br />
verschiedene Unternehmenstypen den<br />
treibenden Kräften auf unterschiedliche<br />
Weise ausgesetzt sind und daher je individuelle<br />
Antworten finden müssen. In<br />
einer Sys tematik verschiedener Stra te -<br />
gie sze narien entfalten die Autoren die<br />
unterschiedlichen Hand lungsoptionen,<br />
die den Unter nehmen in einem zunehmend<br />
turbulenten Auto motive-Umfeld<br />
mittel- und langfristig zur Verfügung<br />
stehen.<br />
.Lesetipp.<br />
Strategische Herausforderungen<br />
für mittelständische Unter -<br />
nehmen in einem turbulenten<br />
Umfeld.<br />
Reihe: Forschung aus der Hans-<br />
Böckler-Stiftung, Mitbestimmung<br />
und wirtschaftlicher Wandel,<br />
Bd. 171., 208 Seiten, Baden-Baden<br />
edition sigma in der Nomos<br />
Verlagsgesellschaft 2015,<br />
ISBN: 978-3-8487-2117-7.<br />
Foto: CAM<br />
9
Automotive<br />
Innovationskraft der<br />
Unternehmen muss<br />
erhalten bleiben<br />
Die Produktionskapazitäten im Nafta-Raum und in China wachsen<br />
mit hoher Geschwindigkeit, die globale Nachfrage wird zunehmend<br />
lokal bedient. Diesem Trend müssen sich auch mittelständische<br />
Zulieferer stellen. „Die vergangenen Jahre zeigen: Globale Präsenz<br />
und starker Heimatstandort sind kein Wider spruch, brauchen aber<br />
politischen Zuspruch: Wir müssen alles tun, um die Stärke der inländischen<br />
Standorte auch künftig zu sichern. Da ist die Politik jetzt<br />
mehr gefordert“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des<br />
Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 15. Mittel -<br />
stands tag des VDA in Gra venbruch bei Frankfurt/Main vor 200<br />
hochrangigen Gästen.<br />
Wissmann erklärte, dass die Politik<br />
wert volle Zeit nicht länger ungenutzt<br />
verstreichen lassen dürfe: „Die Vielzahl<br />
der ‚sozialpolitischen Wohltaten‘ der<br />
Bun desregierung – Rentenpaket, Min -<br />
destlohn, geplante Einschränkungen bei<br />
Werkverträgen und Zeitarbeit, um nur<br />
einige zu nennen – sind insgesamt ein<br />
schwerer Rucksack, den die Betriebe<br />
schultern müssen.“ Die Arbeitskosten<br />
am Automobilstandort Deutschland seien<br />
im vergangenen Jahr erneut schneller<br />
gestiegen als bei manchen Nach -<br />
barn, der Abstand zu anderen eu ro -<br />
päischen Standorten habe sich vergrößert.<br />
„Die Herausforderungen der Zu -<br />
kunft – beschleunigter Globalisierungs -<br />
trend, demografischer Wandel, ge rin -<br />
geres Fachkräfte potenzial – werden so<br />
nicht gemeistert, sondern eher verschärft.<br />
Gefragt sind jetzt innovative<br />
An sätze, zum Beispiel eine Flexi-Rente“,<br />
unterstrich der VDA-Prä sident. Weiteren<br />
Belastungen erteilte Wissmann eine<br />
klare Absage. Neue Belastungen drohten<br />
familiengeführten Unternehmen<br />
aber mit der Erbschafts steuer reform:<br />
„Gerade bei diesem Vorhaben müssen<br />
Inves ti tions- und Innovationskraft der<br />
Unternehmen erhal ten bleiben. Obers -<br />
tes Ziel der Reform muss es sein, den<br />
Fortbestand der Unternehmen im Ge -<br />
meinwohl inter esse zu sichern“, betonte<br />
Wissmann.<br />
Zudem sprach sich Wissmann für eine<br />
Sonderab schreibung von 50 Prozent der<br />
Anschaffungskosten im ersten Jahr für<br />
gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge<br />
aus, um Marktimpulse zu setzen. Beim<br />
zweiten großen Innovationsthema, dem<br />
vernetzten und automatisierten Fahren,<br />
sei die Zulie ferindustrie nicht nur mit<br />
dabei, sondern in vielen Bereichen<br />
„Trei ber der Entwicklung“. Die hierfür<br />
notwendigen Investitionen stellten für<br />
die mittelständischen Unternehmen allerdings<br />
eine große Herausforderung<br />
dar: „Hier kann die Politik helfen. Eine<br />
steuerliche Förderung, die es in wichtigen<br />
Wettbe werbsländern ja bereits gibt,<br />
gehört wieder auf die Tagesordnung“,<br />
sagte Wissmann.<br />
Er wies auch auf die großen Chancen<br />
hin, die das geplante Freihandelsab -<br />
kommen zwischen den USA und der EU<br />
(TTIP) insbesondere für mittelständische<br />
Firmen biete: „Gerade für kleine<br />
und mittelgroße Unternehmen ist es<br />
von existenzieller Bedeutung, dass ihre<br />
Investitionen planbar und vor Dis kri -<br />
minierung und Willkür geschützt sind.<br />
Lasst dem industriellen Mittel stand die<br />
Schiedsgerichte!“, appellierte Wiss -<br />
mann. „Investitionsschutz ist ein fundamentaler<br />
Baustein für die Erfolgs stra -<br />
tegie unserer Industrie, einer<br />
Kom bi nation aus Export aus Deutsch -<br />
10
Automotive<br />
land mit Vor-Ort-Produktion.“ Aller -<br />
dings bleibe nicht mehr viel Zeit, um<br />
mit TTIP wichtige weltweite Maßstäbe<br />
zu setzen, die Verhandlungen sollten<br />
daher zügig vorangetrieben werden.<br />
VDA-Vize Arndt G. Kirchhoff lenkte den<br />
Fokus auf wettbewerbsfähige Standorte<br />
in Deutschland. „Im Mittelpunkt stehen<br />
erstens Internationalisierung und Loka -<br />
lisierung sowie zweitens Standort si -<br />
cherung. Aber sind das wirklich zwei<br />
Seiten? Haben wir nicht in den letzten<br />
zwei Jahrzehnten – Automobilhersteller<br />
und Zulieferer – mit unseren Standor -<br />
ten in Deutschland erheblich von den<br />
internationalen Erfolgen und den damit<br />
verbundenen Investitionen auf Wachs -<br />
tums märkten profitiert? Oder anders<br />
gefragt: Sind die internationalen Erfolge<br />
der deutschen Automobilindustrie und<br />
das Profitieren von wachsenden Märk -<br />
ten nicht überhaupt nur denkbar, solange<br />
wir wettbewerbsfähige Standorte<br />
hier in Deutschland haben? Mit Blick<br />
auf Wettbewerber in anderen europäischen<br />
Ländern kann die Antwort nur<br />
lauten: Ja! Die starke Position, die sich<br />
die deutschen Unternehmen erarbeitet<br />
haben, liegt in der Internationalisierung<br />
begründet“, so Kirchhoff.<br />
Sie sei somit eine der Hauptursachen<br />
für den Erfolg der mittelständischen<br />
und oft familiengeführten Unterneh -<br />
men in Deutschland. Die Familien unter -<br />
nehmer seien fest verwurzelt mit den<br />
heimischen Standorten, sie sind und<br />
bleiben Ausgangsbasis für Wachstum.<br />
Das Verharren in einer bislang vielleicht<br />
noch lukrativen Nische am heimischen<br />
Standort könne jedoch kein Zu kunfts -<br />
modell sein, so Kirchhoff weiter: „Un -<br />
sere Unternehmer wissen: Auch kleinere<br />
Zulieferer müssen sich international<br />
orientieren.“<br />
Barb Samardzich, Chief Operating Of -<br />
ficer (COO) Ford of Europe, sprach auf<br />
dem VDA-Mittelstandstag über die neuen<br />
Megatrends, die sich auf die Zukunft<br />
der Mobilität auswirken werden, und<br />
über die Sichtweise von Ford auf künftige<br />
Innovationen im Verkehrswesen.<br />
Dabei fokussierte sie auf wichtige industrielle<br />
Trends, Technologien und<br />
Innovationen von „Big Data“ – über positive<br />
Kundenerlebnisse und Konnek -<br />
tivität bis hin zum autonomen Fahren.<br />
Anhand dieser Themenfelder erläuterte<br />
sie, wie Ford gemeinsam mit seinen<br />
Ent wicklungs- und Zuliefer partnern an<br />
neuen Projekten arbeitet. Ziel dabei sei<br />
es, in allen Fahrzeugsegmenten bezahlbare<br />
und nachhaltige Technologie-Neu -<br />
heiten für vernetzte, effiziente Mobi -<br />
litätslösungen zu schaffen. Außerdem<br />
sprach Barb Samardzich auch über die<br />
Pläne zur Weiter entwicklung von Ford<br />
in Europa, in deren Mittelpunkt die<br />
Themen Kosten, Qualität und Produkt<br />
stehen.<br />
Dr. Karl Pall, Director Brand Solutions,<br />
Google Europe, sprach über „Unter -<br />
nehmerische Chancen in einer digitalisierten<br />
Welt“ und betonte: "Noch vor<br />
wenigen Jahren waren Tablets, Smart -<br />
phone und kabelloses Internet Science<br />
Fiction. Heute trägt fast jeder einen<br />
Supercomputer in der Tasche. Groß -<br />
konzerne – aber auch Mittelständler –<br />
sollten die Chancen der neuen<br />
Technologien für sich nutzen und prüfen,<br />
wie sie ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln<br />
können. Um die digitale<br />
Transformation zu meistern, braucht es<br />
die drei M: Mindset, Manager und<br />
Mitarbeiter. Digitalisierung muss ‚von<br />
oben‘ gelebt werden. Ein Chief Digital<br />
Officer kann Marketing-, Vertriebs- und<br />
IT-Kompetenz vereinen. Und nicht zuletzt<br />
braucht ein Unternehmen im digitalen<br />
Zeitalter motivierte Mitarbeiter,<br />
die sowohl die Kompetenz als auch die<br />
Freiheit haben, Entscheidungen zu treffen.“<br />
Peter Fuß, Senior Advisory Partner<br />
Automotive, Ernst & Young (EY), präsentierte<br />
auf dem Mittelstandstag die<br />
Ergebnisse der neuen Studie „Auto -<br />
mobil standort Deutsch land 2015 –<br />
Status quo und neue Heraus for de -<br />
rungen“, die Ernst & Young im Auftrag<br />
des VDA erstellt hat. Der aktuelle<br />
Befund ist erfreulich: Die deutsche<br />
Automobilindustrie hat sich in den letzten<br />
Jahren nicht nur international, sondern<br />
auch am Standort Deutschland positiv<br />
entwickelt. Seit 2006 stieg die<br />
Beschäftigung in der deutschen Auto -<br />
mobilindustrie um sechs Prozent, der<br />
Umsatz sogar um mehr als ein Viertel.<br />
Und Deutschland wird von den befrag-<br />
ten internationalen Auto mobil mana -<br />
gern weiterhin als attraktiver Standort<br />
angesehen.<br />
Dennoch dürfe sich Deutschland nicht<br />
auf dem Erreichten ausruhen: „Die<br />
Energie- und Arbeitskosten in der deutschen<br />
Automobilindustrie sind im internationalen<br />
Vergleich bereits sehr hoch<br />
.Matthias Wissmann, VDA-Präsident.<br />
Inländische Standorte auch<br />
künftig sichern.<br />
– und hohe Tarifabschlüsse erhöhen<br />
noch den Druck auf Hersteller und Zu -<br />
lieferer, weiter Kosten zu senken“, heißt<br />
es in der Studie. Die Aufgabe, einen<br />
möglichst großen Anteil der Pro duktion<br />
am Standort Deutschland zu halten,<br />
werde nur unter wettbewerbsfähigen<br />
politischen Rahmenbedingungen und<br />
mit ständigen Kostensenkungs- und<br />
Effizienzsteigerungsmaßnahmen zu<br />
leis ten sein. Unter Zulieferern werde<br />
der hohe Kosten- und Innovationsdruck<br />
aller Voraussicht nach den Weg für weitere<br />
Konsolidierungen ebnen, so die<br />
Studie, für die eine Befragung von 300<br />
Unternehmen der weltweiten Auto -<br />
mobil industrie, davon über 90 Prozent<br />
Zulieferunternehmen, durchgeführt<br />
wur de. (em/tl)<br />
www.vda.de<br />
Foto: VDA<br />
11
Automotive<br />
ThIMo ist Schlüsselprojekt<br />
für nachhaltige Mobilität<br />
.Der Prüfstand VISTA am Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo)..<br />
<strong>Thüringen</strong>s Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat Ende April das Hauptgebäude des<br />
Thüringer Innovationszentrums Mobilität (ThIMo) in Ilmenau eröffnet. In diesem Gebäude werden in Zukunft die<br />
Arbeits- und Forschungsfelder Elektromobilität und Powertrain untergebracht sein.<br />
Nachdem zwei neue Großprüfstände<br />
und eine Vielzahl komplexer Si mu la -<br />
tions umgebungen installiert wurden,<br />
stehen nun an der TU Ilmenau, wo das<br />
Zentrum angesiedelt ist, exzellente wissenschaftliche<br />
Forschungs möglich kei -<br />
ten zur Entwicklung von innovativen<br />
Fahrzeugkonzepten bereit.<br />
In dem Gebäude arbeiten derzeit 18<br />
Wissenschaftler, acht technische Mit -<br />
arbeiter und 20 Studenten der TU Il -<br />
menau an Projekten zur Entwicklung<br />
künftiger Fahrzeuge. In dem Haus konzentriert<br />
sind technologische Labore,<br />
eine Vielzahl moderner Analysegeräte<br />
für technische Systeme und zahlreiche<br />
leistungsfähige Simulationsrechner.<br />
Nachdem auch die Hightech-Prüfstände<br />
MASTER („Multivalent anwendbare<br />
Simu lations- und Testumgebung, Vier-Rollen prüf -<br />
stand“) und VISTA („Virtuelle Straße“) installiert wurden,<br />
starten nun die For schungs arbeiten an Antriebs -<br />
technik, Fahrsicher heits technik sowie Mess- und<br />
Regel technik.<br />
Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität forscht<br />
an Fahrzeugen der Zukunft. Künftig wird es nicht mehr<br />
ein Auto für alle geben, sondern eine spezielle Lösung<br />
für jeden Anspruch. Die Erhöhung von Fahrsicherheit<br />
und Fahrkomfort ist oberstes Ziel der Forschungs -<br />
arbeiten. Um nachhaltige Mobilität zu erreichen, ist eine<br />
der wichtigsten Aufgaben die Entwicklung von<br />
energiesparenden Antrieben, etwa bei Elektroautos.<br />
Allerdings werden in den nächsten 20 bis 30 Jahren<br />
die meisten Fahrzeuge noch mit Verbrennungs mo -<br />
toren oder als Hybrid, also mit einer Kombination von<br />
Verbrennungs- und Elektroantrieb, ausgerüstet sein.<br />
Daher arbeiten die ThIMo-Wissenschaftler auch an der<br />
Verringerung des Verbrauchs und der damit verbundenen<br />
Verringerung der Umweltbe las -<br />
tung durch den Fahrzeug betrieb. Für alle<br />
Fahrzeuge gilt: Es werden leichte und<br />
effiziente Bauteile benötigt, aus Kunst -<br />
stoff oder anderen neuen Materialien.<br />
Auch daran forscht das Thüringer Inno -<br />
vationszentrum Mobi li tät. Der wichtigste<br />
Schlüssel für künftige Fahrzeuge<br />
liegt aber in der Lösung der darin integrierten<br />
komplexen In for mations- und<br />
Kommuni ka tions techno logien. Dafür<br />
sind die Ein richtungen im neuen Gebäu -<br />
de eine we sentliche, international einzigartige<br />
Basis.<br />
Die Entwicklung von Fahrzeugen verlagert<br />
sich zunehmend von der Straße ins<br />
Labor. Autos und ihre Komponenten<br />
werden immer mehr virtuell digital am<br />
Computer entwickelt. Das Fahrzeug<br />
12 Fotos: TU Ilmenau
Automotive<br />
.Das ThIMo-Institutsgebäude in Ilmenau..<br />
.Großprüfstand MASTER in ThIMo..<br />
wird nicht sozusagen in einem Arbeits -<br />
gang entwickelt, stattdessen werden<br />
verschiedene intelligente, miteinander<br />
vernetzte Subsysteme des Fahrzeuges<br />
entwickelt. Dazu hat das Thüringer<br />
Innovationszentrum Mobilität die zwei<br />
Großprüfstände MASTER und VISTA<br />
konzipiert und realisiert.<br />
Der Großprüfstand MASTER, der am<br />
28. April zusammen mit dem ThIMo-<br />
Haupt gebäude seiner Nutzung übergeben<br />
wird, ist eine hochkomplexe, über<br />
vier Prüf- und Testeinrichtungen in drei<br />
Gebäuden hinweg vernetzte virtuelle<br />
Prüf- und Testanlage. Hier werden Fahr -<br />
zeuge sparsamer und umweltverträglicher<br />
gemacht und moderne Konzepte<br />
für den Antriebsstrang und für Fahr -<br />
sicherheits- sowie Fahrerassistenz sys -<br />
teme entwickelt. Eine vollklimatisierte<br />
Testhalle, 12 mal 8 mal 5 Meter groß,<br />
ermöglicht die realitätsnahe Versuchs -<br />
fahrt von Fahrzeugen in einem Tem -<br />
peraturbereich von minus 20 bis plus 45<br />
Grad mit bis zu 250 Kilometern pro<br />
Stunde. So können neu entwickelte Fahrzeuge im<br />
Labor wesentlich besser als auf der Straße auf<br />
Effizienz stei gerung und Emissionsminimierung getestet<br />
werden. Wegen seiner vielfältigen Prüf- und Test -<br />
möglichkeiten hat MASTER in der Welt der Fahrzeug -<br />
entwickler bereits ein großes Echo gefunden. Die<br />
gesamte Investitionssumme für den Groß prüf stand<br />
und die integrierte Spezialmesstechnik, rund 2,75<br />
Millionen Euro, wurde als Infrastrukturförderung vom<br />
Thüringer Wirtschaftsministerium bereitgestellt.<br />
VISTA, mit 16 mal 12 mal 10 Metern der größte Prüf -<br />
stand der Universität, ist eine Testanlage für die drahtlose<br />
Fahrzeugkommunikation im intelligenten Auto.<br />
In der elektromagnetisch abgeschirmten Halle werden<br />
straßenähnliche Funk- und Fahrumgebungen nachgebildet,<br />
die es Forschern und Automobil her stellern ermöglichen,<br />
die immer komplexer werdenden elektronischen<br />
Systeme in Fahrzeugen zu entwickeln, ohne<br />
dafür teure und langwierige Testfahrten in entlegenen<br />
Regionen durchführen zu müssen.<br />
X-in-the-loop ist im Thüringer Innovationszentrum<br />
Mobilität die realistische Vision der Zukunft der<br />
Fahrzeugentwicklung. Hier werden künftig Prüfstände,<br />
die räumlich weit voneinander entfernt sind, in Echt -<br />
zeit miteinander gekoppelt. Der MAS-<br />
TER-Prüfstand ist dafür der Schlüssel,<br />
denn er verfügt über die dafür notwendigen<br />
Echtzeitrechner. Zusätzlich ist er<br />
mit einer mächtigen Simulations um -<br />
gebung für Fahrzeuge unter realitätsnahen<br />
Bedingungen ausgestattet, über<br />
die die zeitgleiche Kooperation von<br />
Simulationen an Fahrzeugkom ponen -<br />
ten, etwa Antriebsstränge oder Fahr -<br />
werksysteme, gesteuert werden kann.<br />
Die mit MASTER, VISTA und X-in-theloop<br />
durchgeführten Forschungs ar -<br />
beiten werden den Entwicklungs pro -<br />
zess von Kraftfahrzeugen dramatisch<br />
verändern und beschleunigen. Als moderne<br />
Infrastruktur für die Forschung<br />
stellen sie für die TU Ilmenau und das<br />
Thü ringer Innovationszentrum Mobilität<br />
ein Alleinstellungsmerkmal dar. Rektor<br />
Peter Scharff: „Wir sind zuversichtlich,<br />
dass wir zusammen mit unseren internationalen<br />
Partnern unseren For -<br />
schungs vorsprung ausbauen können.“<br />
(em/tl)<br />
Fotos: TU Ilmenau, Axel Wodtke<br />
13
Automotive<br />
Bell Equipment baut Standort<br />
Eisenach weiter aus<br />
.Firmenchef Gary Bell (l). und Wirtschaftsminister Tiefensee.<br />
.nach den Gesprächen in Pretoria..<br />
Die südafrikanische Firma Bell Equipment Ltd. wird ihren Standort Eisenach in den kommenden Jahren deutlich<br />
ausbauen. Demnach will das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 20 Millionen Euro in den Standort investieren<br />
und bis zu 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Das entspricht einer Verdopplung der Mitarbeiterzahl in<br />
Eisenach von derzeit rund 85 Beschäftigten und einer deutlichen Erhöhung der derzeitigen Produktionskapazität<br />
von rund 800 Muldenkippern jährlich – großen Baufahrzeugen, die vor allem in Tagebauen und auf Großbaustellen<br />
eingesetzt werden. Das ist eines der Ergebnisse der Südafrikareise von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee<br />
mit Unternehmern.<br />
Mit der Investitionsentscheidung werde<br />
Eisenach als europäischer Produktions -<br />
standort von Bell deutlich aufgewertet,<br />
sagte Wirtschaftsminister Tiefensee.<br />
„Die Botschaft ist: Es lohnt sich, in Thü -<br />
ringen zu investieren.“ Das neue Vor -<br />
haben von Bell – immerhin einer der<br />
größten Nutzfahrzeughersteller Südaf -<br />
rikas mit rund 3.400 Beschäftigten –<br />
belege das eindrucksvoll. „Das ist ein<br />
starker Rückenwind für unsere Bemü -<br />
hungen um einen Ausbau der Wirt -<br />
schafts beziehungen nach Südafrika.“<br />
Der Freistaat habe erneut seine Standortvorteile wie<br />
die zentrale Lage, eine gut ausgebaute Infrastruktur<br />
und hohe Versorgungssicherheit einbringen können.<br />
Das Land habe außerdem zugesagt, die Investition im<br />
Rahmen der beihilferechtlichen Möglichkeiten zu unterstützen.<br />
Firmenchef Gary Bell betonte die Notwendigkeit, am<br />
Standort weiter zu wachsen. „Schon heute macht Bell<br />
60 Prozent seines Umsatzes in der nördlichen Hemis -<br />
phäre, dabei ist Europa ein wichtiger und weiter wachsender<br />
Markt“, sagte er. <strong>Thüringen</strong> biete die Nähe zu<br />
wichtigen Abnehmern und Märkten ebenso wie zu den<br />
deutschen Schlüsselzulieferern wie Dai -<br />
mler, Mannesmann oder ZF. Über solche<br />
Standortfaktoren hinaus habe aber<br />
auch die Unterstützung durch Wirt -<br />
schafts ministerium und LEG <strong>Thüringen</strong><br />
eine große Rolle für die Investi tions -<br />
entscheidung gespielt, lobte der Südaf -<br />
rikaner. Mit der Umsetzung des Vor -<br />
habens soll im kommenden Jahr<br />
be gonnen werden. Damit verbunden sei<br />
erstmals auch die Ansiedlung von For -<br />
schungs- und Ent wick lungskapazitäten<br />
am Standort. (em/tl)<br />
14 Foto: TMWWDG
Anzeige<br />
SAMAG Truck Components (STC)<br />
Hohe Präzision<br />
in jeder Dimension<br />
.Eindrucksvolle Produktvielfalt in der Hausausstellung von STC.<br />
Blech-, Profil- und Rohrbearbeitung vom Einzelteil bis zur einbaufertigen komplexen<br />
Baugruppe<br />
Modernes Sourcing:<br />
Verlagerung Ihrer Supply<br />
Chain an STC<br />
Ob es um Blechkomponenten für PKW<br />
oder um komplexe Systembau gruppen<br />
für Nutzfahrzeuge geht: Die STC kann<br />
von der Fertigung von Ein zelteilen bis<br />
hin zu komplexen Kom ponenten vielen<br />
Kundenanforderungen gerecht werden.<br />
Lösungsorientierte Tech nologien und<br />
wettbewerbsfähige Pro dukte für die unterschiedlichsten<br />
Bran chen anforderun -<br />
gen stehen für uns stets im Fokus. So<br />
unterstützen wir unsere Kunden in deren<br />
vertikalen Integration unseres<br />
Unternehmens als Systempartner.<br />
Strategische Partnerschaft<br />
mit STC<br />
STC ist heute bereits ein strategischer<br />
Partner nahezu aller großen Nutzfahr -<br />
zeughersteller in Europa. Durch hohe<br />
Flexibilität und die umfangreichen<br />
Bearbeitungsmög lichkeiten an einem Standort kommen<br />
STC-Kunden zu hochwertigen und trotzdem<br />
günstigen Produkten. Unsere Kunden können sich auf<br />
STC verlassen und wir liefern ihnen ihre Komponenten<br />
dann, wenn sie diese benötigen, und zwar quantitativ<br />
und qualitativ. Die stetige Abstim mung mit unseren<br />
Kunden ist dabei unsere Stärke.<br />
Expertise in besonders<br />
anspruchsvollen Branchen<br />
Ursprünglich auf die Nutzfahrzeugindustrie spezialisiert,<br />
hat sich das Unternehmen beginnend im Jahr<br />
2009 so weiter entwickelt und neue Märkte erschlossen,<br />
dass es in kurzer Zeit gelang, mit dem umfangreichen<br />
Technologiepark am Standort Königsee-Rotten -<br />
bach schnell einen Einstieg auch als Zulieferer für<br />
Automotive PKW, den Maschinenbau, die Elektro -<br />
industrie und die Medizintechnik zu schaffen.<br />
STC hat langjährige Erfahrungen in der Produktion<br />
von komplexen Bauteilen für die Automobil- und<br />
Nutzfahrzeugindustrie. Die Prozess ket ten der STC sind<br />
nicht auf ein bestimmtes Teilspektrum oder der namensgebenden<br />
Nutz fahr zeug branche<br />
begrenzt. Vielmehr sind sie als Zulie -<br />
ferer für alle auto motiv e Sparten, für die<br />
Elektro tech nik industrie, den Maschi nen -<br />
bau, die Medizintechnik und für die<br />
Land- und Baumaschi nen branche aktiv.<br />
Der Schwer punkt mengenbezogen liegt<br />
im Bereich der Klein- und Mittelserien<br />
und Abmessungen bis zu 3000 x 1500<br />
mm aus mehreren hundert Kompo -<br />
nenten bestehend und bis zu 5000 kg<br />
schwer. Mit seinen 170 Mitarbeitern<br />
sieht sich STC nicht nur als reiner Teile -<br />
lieferant, sondern als leistungsfähiger<br />
und flexibler Prozessent wickler und<br />
Koope ra tions partner, der sich schon bei<br />
der Vorentwicklung und später auch bei<br />
der Weiterentwicklung mit Ideen und<br />
Lei den schaft beim Kund en mit einbringt<br />
und diesem kompetent zur Seite<br />
steht. Neben der Metall verarbeitung hat<br />
STC als eine besondere Stärke auch<br />
noch eine eigene Ober flächen beschich -<br />
tung am Standort mit kathodischer<br />
Tauch- und Pulverlackierung (KTL +<br />
Pulver).<br />
Unsere Dienstleistungen<br />
Insgesamt verfügt die STC über mehr<br />
als 90 Anlagen und Arbeitsplätze vom<br />
Zuschnitt über das Umformen und Fü -<br />
gen, fortführend zur Oberflächen be -<br />
schichtung bis zur Montage. Eine prozessbegleitende<br />
Qualitätsprüfung mit<br />
3-D-Messtechnik, Zugprobentest ma -<br />
schi ne sowie einer eigenen Salzsprüh -<br />
nebelkammer ergänzen das Portfolio.<br />
Vom Blecheinzelteil bis zu ganzen<br />
Modulen, wie der Fahrzeug grund rah -<br />
men auf der Abbildung, deckt STC den<br />
Bedarf seiner Kunden ab.<br />
Unser Standort<br />
Der STC-Produktionsstandort ist im<br />
Mittelpunkt der Autobahnen A4, A9 und<br />
A71 sehr verkehrsgünstig und zentral in<br />
Deutschland gelegen.<br />
16
Anzeige<br />
AGA Zerspanungstechnik Gera<br />
Innovator für Drehen,<br />
Fräsen und Räumen<br />
Unsere Dienstleistungen<br />
Insgesamt verfügt die AGA über mehr<br />
als 60 hochmoderne Werkzeug maschi -<br />
nen aus allen Zerspanungsbereichen.<br />
Eine prozessintegrierte Qualitäts prü -<br />
fung und Teilereinigung ergänzen das<br />
Portfolio. Dabei kommen Bearbeitungs -<br />
verfahren wie Drehen, Fräsen und Räu -<br />
men zum Einsatz. Von der Teil mon tage<br />
bis zu ganzen Modulen deckt AGA den<br />
Bedarf seiner Kunden ab.<br />
Unser Standort<br />
Der AGA-Produktionsstandort ist nahe<br />
der Autobahn A4 sehr verkehrsgünstig<br />
und zentral in Deutschland gelegen.<br />
.Moderner Maschinenpark bei AGA Zerspanungstechnik Gera.<br />
Der Geschäftsbereich AGA Zerspanungstechnik Gera (kurz AGA) – ein Unter -<br />
nehmen der SAMAG Group – fertigt Bauteile in so kurzen Prozesszeiten für<br />
Industrie und Automotive wie kein Anderer.<br />
Unsere Wachstumsentwicklung<br />
Beginnend mit 2.800 m 2 Produktions -<br />
fläche zum Zeitpunkt der Integration in<br />
die SAMAG Group im August 2012 verfügen<br />
wir heute bereits über 4.200 m 2 .<br />
Dieses steile Wachstum wollen wir in<br />
den folgenden Jahren fortsetzen.<br />
Modernes Sourcing:<br />
Verlagerung Ihrer Supply<br />
Chain an AGA<br />
Ob es um Fahrwerkskomponenten für<br />
Oberklasse- und Luxusfahrzeuge oder<br />
um Komponenten für Achsgetriebe<br />
geht: Unsere Erfahrung zeigt, dass es<br />
viele namhafte Unternehmen als sinnvoll<br />
erachten, wenn sie ihre eigenen<br />
Kapazitäten schwerpunktmäßig auf die<br />
Produktentwicklung, die Endmontage<br />
und den Vertrieb konzentrieren. So optimieren<br />
unsere bisherigen Kunden ihre<br />
vertikale Integration mit Partnern<br />
wie AGA.<br />
Strategische Partnerschaft<br />
mit AGA<br />
Eine strategische Partnerschaft mit AGA<br />
bringt für industrielle Kunden viele<br />
Vorteile mit sich. Zusammengefasst<br />
sparen AGA-Kunden Zeit und Geld.<br />
Kunden müssen sich auf ihre Partner<br />
verlassen können, die ihnen ihre Kom ponenten dann<br />
liefern, wenn sie diese benötigen, und zwar quantitativ<br />
und qualitativ. Die intensive Kom munikation mit<br />
unseren Kunden ist dabei unsere Stärke.<br />
Expertise in besonders<br />
anspruchsvollen Branchen<br />
AGA verfügt über langjährige Erfahrungen bei extrem<br />
anspruchsvollen Bauteilen in der Automobilzuliefer -<br />
industrie. Abgedeckt wird der Bedarf im Bereich der<br />
Mittel- und Großserien und Abmes sungen, bis zu<br />
ø 100 mm von der Stange und ø 200 mm in der Stück -<br />
bearbeitung. Beim Fräsen sind Ab messungen bis 2000<br />
x 500 x 500 mm möglich. Mit seinen 120 Mitarbeitern<br />
sieht sich AGA nicht nur als reinen Teilelieferanten,<br />
sondern als leistungsfähigen und flexiblen Prozess -<br />
entwickler und Kooperationspartner, der sich schon<br />
bei der Vorentwicklung und später auch bei der<br />
Weiterentwicklung mit Ideen und Leidenschaft beim<br />
Kunden einbringt und ihm kompetent zur Seite steht.<br />
Neben der mechanischen Bearbeitung ist die<br />
Erstellung individueller Konzepte auf dem Gebiet der<br />
Zerspanung eine besondere Stärke von AGA.<br />
SAMAG Group<br />
SAMAG Truck Components GmbH<br />
Industrie- und Gewerbegebiet 8<br />
07426 Königsee-Rottenbach<br />
Mail: samag-truckcomponents@samag.de<br />
AGA Zerspanungstechnik<br />
Gera GmbH<br />
Hermsdorf 31A<br />
07554 Gera<br />
Mail: info@aga-zt.de<br />
www.samag.de<br />
www.aga-zt.de<br />
17
Automotive<br />
Ihr Partner für:<br />
.CE Konformitätsbewertung.<br />
CE-LAB prüft elektronische<br />
Komponenten und<br />
Beleuchtungseinrichtungen<br />
.Elektromagnetische.<br />
.Verträglichkeit (EMV/EMVU).<br />
Dank des Einsatzes elektronischer Komponenten wie zum Beispiel<br />
ABS und ESP ist die Sicherheit moderner Kraftfahrzeuge in den letzten<br />
Jahren deutlich gewachsen. Mittlerweile beträgt der Elektronik-<br />
Anteil an der Wertschöpfung der Fahrzeuge bis zu 40 Prozent. Ein<br />
Ende des Trends ist gerade vor dem Hinter grund der Entwicklung<br />
von modernen Hybrid- und Elektrofahrzeugen nicht abzusehen.<br />
.Blitz- und.<br />
.Überspannungsschutz.<br />
.Gerätesicherheit.<br />
.Hochspannungsprüfung.<br />
.Kalibrierung.<br />
.Beratung und Seminare.<br />
Der Einsatz der Elektronik birgt aber<br />
auch zusätzliche Risiken. Neben der Zu -<br />
verlässigkeit ist die Sicherstellung der<br />
Elektromagnetischen Verträg lich keit<br />
(EMV) eine wesentliche Aufgabe im Ent -<br />
wicklungsprozess. Dabei geht es um die<br />
ungewollte Abstrahlung von hochfrequenten<br />
Störungen aus den Bau grup -<br />
pen und die Störfestigkeit der Ge räte im<br />
KFZ-typischen Umfeld.<br />
Die CE-LAB GmbH betreibt in Ilmenau<br />
ein von der DAkkS nach EN/ISO 17025<br />
akkreditiertes und vom Kraftfahrt bun -<br />
des amt (KBA) benanntes Prüflabor zum<br />
Nachweis der EMV-Eigenschaften von<br />
KFZ und deren Komponenten. Auf einer<br />
Laborfläche von 1.000 Quadratmetern<br />
kön nen EMV-Prüfungen nach EU-Richt -<br />
linien, OEM-Spezifikationen sowie Ent -<br />
stör maßnahmen durchgeführt werden.<br />
Damit kann die CE-LAB GmbH Prü fun -<br />
gen für das Prüfgebiet (Elektrik/Elek -<br />
tronik) mit den Prüfumfängen Elektro -<br />
ma gnetische Verträglichkeit (EMV) und<br />
Fahrzeug sicherheit nach folgenden<br />
Prüf verfahren anbieten:<br />
EU-Richtlinie 72/245/EWG (KFZ)<br />
EU-Richtlinie 2009/64/EG (lof)<br />
EU-Richtlinie 97/24/EG (Kap. 8)<br />
UN-ECE-Regel R10, (KFZ-EUB)<br />
UN-ECE-Regel R100 (E-KFZ)<br />
EMV-Richtlinie 2004/108/EG<br />
Die CE-LAB GmbH betreut Hersteller<br />
bei der Durch führung von Typge neh mi -<br />
gungsverfahren für die e1/E1-Kenn -<br />
zeich nung gemäß oben genannter<br />
Richt linien. Zu den Kunden gehören<br />
Ent wickler von elektronischen Kompo -<br />
nen ten für OEM-Kunden oder den<br />
Nach rüstmarkt. Die CE-LAB GmbH ist<br />
durch die Mit arbeit in Fachgremien aktiv<br />
an der Ausarbeitung von EMV-Nor -<br />
men beteiligt und kann dadurch schon<br />
frühzeitig auf kommende Anforder -<br />
ungen hinweisen und reagieren. Die CE-<br />
LAB GmbH hat einen EMV-Ar beits kreis<br />
initiiert, der im Rahmen des VDE<br />
Bezirks vereins <strong>Thüringen</strong> durchgeführt<br />
wird und allen interessierten Ent wick -<br />
lern offensteht.<br />
Sie sind Hersteller oder Inverkehrbrin -<br />
ger im Europäischen Wirtschaftsraum?<br />
Dann können Sie Ihre elektronischen<br />
Komponenten und Beleuchtungs ein -<br />
rich tungen bei uns auch nach Nieder -<br />
spannungsrichtlinie, RTTE-Richtlinie,<br />
Messgeräte-Richtlinie, Medizin produk -<br />
te-Richtlinie und Öko-Design-Richtlinie<br />
bewerten lassen.<br />
Selbstverständlich unterstützen wir Sie<br />
auch bei der Erlangung der Produkt -<br />
kenn zeichnung im nicht europäischen<br />
Wirtschaftsgebiet. Rufen Sie uns an und<br />
vereinbaren Sie einen Termin mit unseren<br />
Fachingenieuren.<br />
Anzeige<br />
CE-LAB GmbH Prüfzentrum Ilmenau<br />
Am Hammergrund 1 • 98693 Ilmenau<br />
Mail: info@ce-lab.de<br />
www.ce-lab.de<br />
18
Automotive<br />
Innovationen vom<br />
Prototypen bis zur Serie<br />
Geschäftsbereich Prototypenbau<br />
Rapid-Prototyping-Verfahren:<br />
Stereolithographie<br />
Selektives Laser-Sintern<br />
Fused Deposition Modeling<br />
Vakuumgießen<br />
Niederdruck- und Hochdruck-RIM<br />
Laminate (Glasfaser, Kohlefaser)<br />
Tiefziehteile<br />
Schäumen<br />
.Der Prototyp für Mittelkonsole und Instrumententafel.<br />
.des Audi A 7 wurde in Waltershausen hergestellt..<br />
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des Unternehmens im Jahr 1990: Fünf Mit -<br />
arbeiter beschäftigten sich damals ausschließlich mit dem damaligen revolutionierenden<br />
Verfahren Stereolithographie und einige Jahre später mit dem<br />
Duplizierungsverfahren Vakuumgießen. Heute, im 25. Jahr der Unterneh -<br />
mensgeschichte, sind es mehr als 200 Mitarbeiter und die Firma ModellTechnik<br />
Rapid Prototyping GmbH hat sich als einer der führenden Partner und Dienst -<br />
leister im Bereich der Produktentwicklung auf dem Markt etabliert. Auf einer<br />
Gesamtfertigungsfläche von derzeit über 9.000 Quadratmetern – unterteilt in<br />
die Geschäftsbereiche Prototypen- und Formenbau – realisiert die Firma die<br />
Wünsche ihrer kleinen und großen Kunden.<br />
Die Lieferung funktionsfähiger Bau -<br />
gruppen bis hin zur Veredelung sind das<br />
Spezialgebiet des Unternehmens. Ein<br />
Großteil seiner Kunden sind namhafte<br />
Firmen der Automobilindustrie, die so<br />
genannten OEMs. Aber auch Firmen anderer<br />
Branchen greifen auf das Knowhow<br />
der Waltershäuser zurück, so zum<br />
Beispiel Haushaltsgeräteproduzenten,<br />
Medizintechnikunternehmen oder die<br />
Luft- und Raumfahrtindustrie. Selbst<br />
Ein-Mann-Unternehmen wie Design-<br />
Büros arbeiten mit der ModellTechnik<br />
Rapid Prototyping GmbH gut und gerne<br />
zusammen. „Unsere Kunden liefern uns<br />
ihre 3D-Daten und bekommen von uns<br />
voll funktionsfähige Baugruppen“, sagt<br />
Geschäftsführer Peter Bonn.<br />
Um allen Kundenwünschen gerecht<br />
wer den zu können, hat die Firma im<br />
Jubiläumsjahr kräftig investiert. Eine<br />
Spritzgussmaschine der Firma Engel mit<br />
MuCell®-Technologie für den For men -<br />
bau und eine Fünfachs-Fräs ma schine<br />
der Marke Zimmermann für den Proto -<br />
typenbau gehören jetzt zum Ma schi -<br />
nenpark.<br />
Die jahrelange Erfahrung auf den verschiedensten<br />
Gebieten des Rapid Pro -<br />
totyping mit der Kombination des<br />
klassischen Modellbaus und des For -<br />
men baus bilden die Basis für innovative<br />
Lösungen der Kundenwünsche. Das<br />
Leistungsportfolio ist im nebenstehenden<br />
Infokasten ersichtlich.<br />
Geschäftsbereich Formenbau<br />
Aluminium-Prototypenwerkzeuge<br />
Serienwerkzeuge<br />
Blaswerkzeuge<br />
Gasinnendruckwerkzeuge<br />
Mehrkomponentenwerkzeuge<br />
MuCell®-Technologie<br />
Werkzeuge zur<br />
Stoffhinterspritzung<br />
NFPP-Werkzeuge<br />
Prüf-, Mess- und Fertigungslehren<br />
Fräs-, Mess-, Scan- und<br />
Montagevorrichtungen<br />
Lehren mit elektronischer<br />
Messwerterfassung<br />
Montage/Oberflächenveredelung<br />
Montage funktionsfähiger<br />
Baugruppen<br />
Verschiedenste Verfahren der<br />
Oberflächenveredelung<br />
Zertifizierungen<br />
DIN EN ISO 9001: 2008<br />
ISO/TS 16949:2009<br />
ModellTechnik<br />
Rapid Prototyping GmbH<br />
Ziegeleistraße 3b<br />
99880 Waltershausen<br />
www.modelltechnik.de<br />
Anzeige<br />
19
Automotive<br />
Der Elektromobilität steht<br />
ihre beste Zeit noch bevor<br />
Die Ankündigungen der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität waren vollmundig, die Ziele ambitioniert.<br />
Übrig geblieben ist davon wenig, sagen Kritiker. Die Branche selbst übt sich in Zweckoptimismus. So zum Beispiel<br />
beim 5. eMobility Summit in Berlin.<br />
„Deutschland ist bei der Elektro mo -<br />
bilität gut aufgestellt. Im vergangenen<br />
Jahr gab es 17 Serienmodelle deutscher<br />
Hersteller in den Autohäusern, in diesem<br />
Jahr folgen zwölf weitere. Vom<br />
Klein wagen bis zum Sportwagen –<br />
Elek tromobilität gibt es in fast allen<br />
Segmenten. Eine solche Vielfalt hat keine<br />
andere Automobilnation“, sagte<br />
Matthias Wissmann, Präsident des Ver -<br />
bandes der Automobilindustrie (VDA),<br />
beim 5. eMobility Summit in Berlin.<br />
Trotz des breiten Angebots sei der<br />
Markt für E-Fahrzeuge im Vergleich zu<br />
anderen Ländern noch überschaubar.<br />
Zu Jahresbeginn fuhren 25.337 E-Fahr -<br />
zeuge auf deutschen Straßen. Um auch<br />
die Nachfrage in Schwung zu bringen,<br />
brauche es jetzt rasch eine Politik, die<br />
Anreize setzt und stimuliert, forderte<br />
der VDA-Präsident. Ein wirkungsvoller<br />
Hebel wäre die 50-Prozent-Ab schrei -<br />
bung im ersten Jahr für elektrische Firmen wagen,<br />
denn der gewerbliche Bereich macht rund 60 Prozent<br />
des Neuwagenmarktes aus. „Aber nicht nur die Flot -<br />
ten betreiber privater Unternehmen sind gefragt. Auch<br />
die öffentliche Hand sollte bei der Er neuerung ihrer<br />
eigenen Fuhrparks mit gutem Bei spiel vorangehen“,<br />
so Wissmann.<br />
Auch bei der Infrastruktur sieht der VDA-Chef Nach -<br />
holbedarf. Aktuell gibt es 5.500 öffentlich zugängliche<br />
Ladepunkte in Deutschland. Hier sei auch die private<br />
Energiewirtschaft gefordert. Die Industrie werde<br />
weiter alles daran setzen, den Stromern zum Erfolg zu<br />
verhelfen, denn ihre beste Zeit stehe der Elektro -<br />
mobilität noch bevor, so Wissmann. „Die Reichweite<br />
wird sich erhöhen, die Preise werden sinken. Bis 2025<br />
erwarten wir eine Halbierung der Kosten gegenüber<br />
heutigen Batteriemodellen.“ Laut des aktuellen Fort -<br />
schrittsberichts der Nationalen Plattform ist schon<br />
heute die Reichweite eines Elektroautos für etwa 90<br />
Prozent aller geplanten Fahrten ausreichend. Denn die<br />
durchschnittliche Tagesfahrleistung in Deutschland<br />
beträgt nur 22 Kilometer. Dazu Wissmann: „Und wer<br />
längere Strecken fährt, kann ein aufladbares<br />
Hybrid fahrzeug wählen.“<br />
Prognosen gehen davon aus, dass in<br />
zehn Jahren über 15 Prozent aller<br />
Neufahrzeuge weltweit elektrifiziert<br />
sein werden. „Deutschland muss Gas<br />
geben. Momentan entwickeln sich die<br />
Märkte für E-Fahrzeuge in anderen Län -<br />
dern dynamischer“, sagte Wissmann.<br />
„Das Auto der Zukunft fährt elektrisch,<br />
vernetzt und automatisiert. Auf all diesen<br />
Gebieten hat Deutschland eine starke<br />
Position.“ Ziel müsse es sein, diese in<br />
dem immer intensiver werdenden Wett -<br />
bewerb zwischen den Staaten zu behaupten<br />
und auszubauen. „Ob das gelingt,<br />
hängt entscheidend von den<br />
po litischen Rahmenbedingungen ab.<br />
Wenn wir uns nicht um E-Mobilität<br />
küm mern, werden es andere tun.“<br />
(em/tl)<br />
Wir entwickeln und produzieren<br />
• GASSENSORELEMENTE UND -MODULE<br />
• PLATIN-DÜNNSCHICHT-TEMPERATURSENSORELEMENTE<br />
• KUNDENSPEZIFISCH VORKONFEKTIONIERTE TEMPERATURSENSOREN<br />
• GASSPÜRGERÄTE<br />
für Anwendungen im Automotive-Bereich, in der<br />
Verfahrens-, Energie-, Umwelt-, Sicherheits- und<br />
Medizintechnik sowie in der Gebäudeautomation.<br />
Innovation und Kompetenz in keramischer Sensorik<br />
UST Umweltsensortechnik GmbH • Dieselstraße 2 und 4 • D-98716 Geschwenda<br />
Telefon: +49 (0) 36205 713-0 • Fax: +49 (0) 36205 713-10 • www.umweltsensortechnik.de<br />
info@umweltsensortechnik.de<br />
20
Automotive<br />
Wie Unternehmen Elektrofahrzeuge<br />
rentabel nutzen können<br />
Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) veröffentlicht eine Broschüre mit Empfehlungen zum<br />
Einsatz von Elektromobilität für Unternehmen.<br />
Vielfältige, ganz konkrete Informationen zum Umgang mit Elek -<br />
tromobilität erhalten Unternehmer durch eine neue Broschüre der<br />
Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA). „Neue Mobilität<br />
für Unternehmen: Empfehlungen zum Einsatz von Elektro fahr -<br />
zeugen“ heißt der Ratgeber, dessen Inhalt jetzt der Öffentlichkeit<br />
vorgestellt wurde. Der Leitfaden basiert auf einer Studie, die von der<br />
ThEGA in Auftrag gegeben wurde. Erstellt von der Mobilitäts -<br />
beratung EcoLibro GmbH, erleichtert er Unternehmern den Einsatz<br />
von Elektrofahrzeugen anhand von Praxisbeispielen und anschaulichen<br />
Kosten-Nutzen-Betrachtungen. Insgesamt bietet die Broschüre<br />
ganzheitliche Informationen für alle Unternehmer, die den Einsatz<br />
von Elektrofahrzeugen in Betracht ziehen und praktische Emp -<br />
fehlungen benötigen – von der Rechts- und Rentabilitäts bera tung<br />
bis zur Auswahl eines geeigneten Fahrzeuges.<br />
Mit Strom als Energiequelle können Unternehmen durch An -<br />
bieterwechsel oder gar über eine eigene Photovoltaik-Anlage ihre<br />
Fahrzeuge nicht nur kostengünstiger, sondern auch klimafreundlicher<br />
betreiben.<br />
Die Studie wurde in Form der druckfrischen Broschüre erstmals auf<br />
dem ThEGA-Forum Ende April 2015 an die Besucher verteilt und ist<br />
seitdem auch als kostenfreier Download verfügbar. Unternehmen,<br />
die an der Nutzung von Elektrofahrzeugen für ihren Fuhrpark interessiert<br />
sind, können sich direkt an die ThEGA wenden. (em/tl)<br />
www.thega.de<br />
„Unser neuer Leitfaden zur Elektromobilität in Unternehmen ist<br />
deutschlandweit einzigartig“, sagt Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der<br />
ThEGA. „Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungen zu diesem<br />
Thema richtet er sich nicht an die Fachwelt, sondern direkt an die<br />
Endverbraucher – und das anhand von einfachen Szenarien mit<br />
praktischen Lösungsvorschlägen für verschiedene Branchen.“ Von<br />
der Idee, Elektrofahrzeuge für den eigenen Unternehmensfuhrpark<br />
einzusetzen, bis hin zur Realisierung finden Unternehmer in der<br />
Broschüre alle Informationen, die sie für eine wirtschaftlich sinnvolle<br />
Entscheidung benötigen. Untersucht wurde insbesondere der rentable<br />
Einsatz von Elektrofahrzeugen für einzelne Berufs- und<br />
Unternehmensgruppen.<br />
ANSPRUCH,<br />
DER VERBINDET<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
. . . UND KOMPONENTEN,<br />
DIE VERBINDEN.<br />
FÖRDERBÄNDER<br />
Auch wenn, wie die Broschüre aufzeigt, Elektrofahrzeuge in Unter -<br />
neh men bereits heute auf viele Arten rentabel eingesetzt werden<br />
können, sagt Gillessen, wird sich der Vorteil von Elektrofahrzeugen<br />
in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen.<br />
„Wir sehen aktuell, dass die Beschaffungskosten für die Fahrzeuge<br />
stetig sinken und die Reichweiten kontinuierlich steigen. Die Kosten<br />
für Benzin und Diesel sind zwar momentan so niedrig wie schon lange<br />
nicht mehr, es ist aber mit Sicherheit davon auszugehen, dass die<br />
Preise für fossile Kraftstoffe mittel- und langfristig erheblich steigen<br />
werden. Allein schon die Kostenbetrachtung spricht demnach für die<br />
Elektromobilität, hinzu kommen die als sogar noch wichtiger einzuschätzenden<br />
Vorteile hinsichtlich der Aspekte Klimaschutz und<br />
Unabhängigkeit.“<br />
HANDHABUNGS-<br />
KOMPONENTEN<br />
Aus einer Hand:<br />
Intelligente Gesamtlösungen von IWB<br />
CNC-FRÄSTEILE<br />
IWB INDUSTRIETECHNIK GMBH<br />
LANGENSCHEIDTSTRAßE 7<br />
D-99867 GOTHA<br />
WWW.IWB-INDUSTRIETECHNIK.DE PHONE: +49 36 21 . 31 99 77-0<br />
© Thaut Images - Fotolia.com<br />
21
Automotive<br />
Elektromobilität: Disruptive<br />
Technologien gestalten<br />
.Frank Schnellhardt, Geschäftsführer INNOMAN GmbH, und Elke Bouillon zeigen die Projektergebnisse.<br />
.des Entwicklungsprojektes sMobiliTy – die gesteuerte Ladebox und das Fahrerinformationssystem.<br />
Das seit mehr als 65 Jahren gefestigte Bild auf unseren Straßen verändert sich – mehr und mehr Elektrofahrzeuge<br />
sind zu finden – sowohl im privaten als auch im kommerziellen Einsatz. Um den elektromobilen Vormarsch zu<br />
fördern, benötigen wir daher dringend Antworten: Wie sehen Systeme aus, die Elektrofahrzeuge unterstützen?<br />
Wie können Elektroautos geladen werden, ohne die Energienetze zu überlasten? Und: Mit welchen neuen<br />
Konzepten kann die Herausforderung der mangelnden Reichweite überwunden werden?<br />
Die Elektromobilität stellt eine disruptive<br />
Technologie dar, welche das Po -<br />
tential hat, die heute gelebte Mobilität<br />
vollständig zu verändern und technische<br />
Innovationen rund um die Mo bi -<br />
lität anzuregen. Die Ilmenauer Inno va -<br />
tionsberatungsgesellschaft INNOMAN<br />
GmbH hat diese Rolle der Elektro mo -<br />
bilität frühzeitig erkannt und es sich zur<br />
Aufgabe gemacht, Elektromobilität in<br />
<strong>Thüringen</strong> mitzugestalten. Dazu wurde<br />
gemeinsam mit weiteren Partnern eine<br />
Reihe von Entwicklungsprojekten zur<br />
Elektromobilität durch die Ilme nauer<br />
Innovationsmanager initiiert und geführt.<br />
Beispielsweise kombinieren insbesondere<br />
die zwei größten For -<br />
schungs projekte die Erfahrungen und<br />
das Know-how von 18 kleinen und mittelständischen<br />
Thüringer Unternehmen und For -<br />
schungs einrichtungen. Die Koordinierung von Ent -<br />
wicklungs vorhaben dieser Größe ist eine Heraus for -<br />
derung an jedes professionelle Management, um die<br />
Integrität des gesamten Projektes sicherzustellen. Zu<br />
den wichtigen Teilen dieser Arbeit zählen nicht nur<br />
das Projekt management und der gemeinsame Erfah -<br />
rungsaus tausch. Vielmehr ist das Coaching einzelner<br />
Partner sowie die Transfer- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
von zentraler Bedeutung. Auch die Arbeit in einem<br />
übergeordneten Kontext ist essentiell. So vernetzt<br />
Frank Schnell hardt, der Ge schäftsführer der INNOMAN<br />
GmbH, die Projekte sowohl auf Bundesebene im<br />
Lenkungskreis des gesamten Förderschwerpunktes als<br />
auch auf Landesebene im Arbeitskreis „Nachhaltige<br />
Mobilität“. Ziel ist es, die entwickelten Produkte durch<br />
frühzeitige Vernetzung mit Kunden, Multiplikatoren<br />
und anderen Ent wick lungsprojekten erfolgversprechend<br />
zu vermarkten.<br />
Entwicklungsprojekt sMobiliTy<br />
Elektromobilität – das ist nicht nur ein<br />
neuer Antrieb im Fahrzeug. Elektro -<br />
mobilität verändert das Mobilitäts ver -<br />
halten und stellt neue Anforderungen<br />
an die Energie- und Verkehrsinfra -<br />
struktur.<br />
Mit neuen IT-Lösungen die Durchset -<br />
zung der Elektromobilität unterstützen<br />
– das hat sich das Konsortium des<br />
Projektes sMobiliTy unter Konsortial -<br />
führung der INNOMAN GmbH vorgenommen.<br />
Eine Informations- und Kom -<br />
munikations-Plattform ermöglicht<br />
da bei die Vernetzung von bestehenden<br />
Systemen wie Energieversorgungsnetz,<br />
Verkehrsinfrastruktur, Fahrzeug und<br />
Fah rer. Auf dieser Basis werden intelli-<br />
22 Foto: Innoman
Automotive<br />
.Daniel Stegmann, INNOMAN GmbH,.<br />
.Projektkoordination SMART CITY LOGISTIK.<br />
.Elke Bouillon, INNOMAN GmbH,.<br />
.Konsortialführung sMobiliTy.<br />
gente Assistenz- und Servicekonzepte<br />
sowie Geschäftsmodelle sowohl für den<br />
Nutzer als auch für den Infrastruktur -<br />
anbieter entwickelt und angeboten.<br />
Die Plattform wird inzwischen anhand<br />
zweier konkreter Dienstleistungen erprobt.<br />
Eine Navigationslösung integriert<br />
die aktuelle lokale Verkehrslage von<br />
Erfurt und ermöglicht so ein reisezeitund<br />
reichweitenoptimierendes Fahren.<br />
Bei der gesteuerten Heimla dung können<br />
Feldtestpartner zu vergünstigten<br />
Preisen Strom „tanken“, wenn sie dem<br />
Energieversorger erlauben, das Auto außerhalb<br />
von Spitzen lastzeiten mitzuladen.<br />
Auch der Infra struktur-Anbieter profitiert<br />
– durch in telligentes Lastmanage -<br />
ment werden Investitionen in einen<br />
Infra struktur aus bau gedämpft. Energie -<br />
anbieter können ihr Beschaffungs port -<br />
folio flexibel optimieren und System -<br />
dienstleistungen anbieten.<br />
Entwicklungsprojekt<br />
SMART CITY LOGISTIK Erfurt<br />
Um den Markthochlauf der Elektromobilität zu befördern,<br />
ist auch ein Umdenken in den Nutzungs ge wohn -<br />
heiten in gewerblichen Anwendungen erforderlich. So<br />
hat es sich das Konsortium zur Aufgabe gemacht, das<br />
Transportgewerbe mit einem interaktiven System zu<br />
unterstützen und es mit praktischen Erfahrungen auf<br />
die elektromobile Logistik vorzubereiten.<br />
Ziel der Entwicklung ist ein ganzheitliches System zur<br />
Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende<br />
Logistikflotten sowie die Erprobung tragfähiger<br />
Geschäfts modelle für die Elektromobilität. Die<br />
Betrach tung der beschränkten Reichweite steht dabei<br />
im Mittelpunkt. Mit der intelligenten Transport pla -<br />
nung, -überwachung und -optimierung sowie der<br />
Beachtung restriktiver Einflussfaktoren wie Wetter,<br />
Streckenprofil und Fahrweise wird dieses Defizit neutralisiert<br />
und Wirtschaftlichkeit sowie Planungs -<br />
sicherheit garantiert.<br />
Praktisch erprobt werden die Entwicklungsergebnisse<br />
anhand dreier logistischer Szenarien – Automaten be -<br />
stückung, Ex press belie fe rung und Medikamen ten -<br />
zustellung. Durch die Zusammen arbeit<br />
mit den Anwendungs partnern wird das<br />
System bereits in der Ent wicklung auf<br />
unterschiedliche logistische An for de -<br />
rungen zugeschnitten, weiterentwickelt<br />
und tief in den Alltag der Logis tiker integriert.<br />
Beide Projekt werden im Rahmen des<br />
Technologieprogrammes „IKT für Elek -<br />
tro mobilität II - Smart Car - Smart Grid<br />
- Smart Traffic" aufgrund eines Be -<br />
schlusses des deutschen Bundestages<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie gefördert und sind mit<br />
jeweils knapp 7 und 10 Millionen Euro<br />
Volumen die größten Projekte ihrer Art<br />
in <strong>Thüringen</strong>. (ds)<br />
Weitere Informationen zu den<br />
Projekten finden Sie unter:<br />
www.smobility.net<br />
www.smartcitylogistik.de<br />
Fotos: Innoman<br />
23
Logistikbranche in <strong>Thüringen</strong>: optimale Bedingungen<br />
<strong>Thüringen</strong> hat aufgrund seiner zentralen Lage und guten Infrastruktur optimale Bedingungen für die Logistikbranche. Innerhalb<br />
von fünf Stunden kann jeder Produktions- und Konsumstandort in Deutschland angefahren werden. Mittelfristig gehört die Logistik<br />
in <strong>Thüringen</strong> zu den Branchen, die von der weiteren Globalisierung und Internationalisierung der Thüringer Wirtschaft profitieren<br />
werden. Denn der Freistaat bildet die Schnittstelle zwischen den etablierten Märkten in Mittel- und Westeuropa und den<br />
Wachstumsmärkten Osteuropas.<br />
Das Spektrum der Thüringer Logistik ist vielseitig. Die Leistungen reichen in der Automobilindustrie von der Bewirtschaftung eines<br />
Konsignationslagers über Vormontagen bis hin zu Just-in-Time-Lieferungen direkt ans Band der Hersteller. Spezielle<br />
Anforderungen müssen insbesondere in der Kommissionierung und Lieferung von temperaturgeführten Waren, beispielsweise in<br />
der Pharma- und Lebensmittelindustrie, erfüllt werden. Bewährt hat sich <strong>Thüringen</strong> bereits als Standort für Verteilläger der<br />
Lebensmittelbranche, des Versandhandels und der Automobilzulieferindustrie. Die Zeiten von der Montage eines Produktes bis zur<br />
Auslieferung an den Kunden werden insbesondere in der Automobilbranche immer kürzer. Eine ausgeklügelte Logistik macht dies<br />
überhaupt erst möglich.<br />
Die Kompetenz der Logistikakteure ist vor allem durch ein hohes fachliches Know-how, enorme Flexibilität und Schnelligkeit geprägt.<br />
Die meisten Akteure verfügen über ein globales Firmen- oder Partnernetzwerk und somit über einen hohen<br />
Internationalisierungsgrad beziehungsweise internationale Kompetenz. (tl)<br />
Foto: Oleksiy Mark/fotolia
Logistik<br />
Sieben Jahre<br />
Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong><br />
Die Logistikbranche im Freistaat setzt weiter auf Wachstum. Dabei spielt vor allem die günstige Lage eine Rolle.<br />
Ein Thüringer Logistikstandort ist unter den Top 10 der erfolgreichsten deutschen logistischen Gewerbegebiete<br />
zu finden. Aber das Netzwerk will noch mehr.<br />
Das Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong> will die Logistikbranche stärker<br />
vernetzen. „Logistik fängt bereits in der Produktion an und auch an<br />
den Hochschulen werden mit speziellen Logistik-Studiengängen<br />
wichtige Grundsteine gelegt“, sagt Joachim Werner, Vorstands -<br />
vorsitzender im Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong>, anlässlich des siebten<br />
Geburtstags des 2008 gegründeten Netzwerks.<br />
Um Themen wie Fachkräftesicherung und Personalentwicklung umfassend<br />
anzugehen und <strong>Thüringen</strong> als Standort für E-Commerce zu<br />
stärken, soll die Mitgliederzahl in den kommenden Jahren verdoppelt<br />
werden. „Traditionell wird ein Jubiläum für einen Rückblick genutzt.<br />
Doch wir wollen die Gelegenheit zum Anlass nehmen, einen<br />
Blick nach vorne zu wagen und uns ehrgeizige Ziele zu setzen.<br />
Aktuell haben wir rund 40 Mitglieder und ich würde mich sehr freuen,<br />
wenn wir in den nächsten Jahren das 100. Mitglied begrüßen<br />
dürften“, betont Werner. Das Netzwerk habe sich laut Werner zu einem<br />
wichtigen Kooperationspartner der aufstrebenden Logistik -<br />
region entwickelt. Mit dem Anstieg der Mitgliederzahl sollen auch<br />
die Branchen stärker zusammenwachsen. „Ein wichtiges Ziel des<br />
Logistik Netzwerks <strong>Thüringen</strong> ist die branchenübergreifende<br />
Foto: Kadmy/fotolia<br />
Vernetzung mit der Metall- und Automobilindustrie sowie dem<br />
Bereich E-Commerce. Aber auch die Themen Fachkräftesicherung<br />
und Aus- und Weiterbildung werden uns in den nächsten Jahren weiterhin<br />
beschäftigen“, erklärt Werner.<br />
Für Herbst dieses Jahres plant das Netzwerk, einen Info-Lkw auf landesweite<br />
Tour zu schicken, um für die Logistikbranche zu werben.<br />
Damit soll gezeigt werden, dass die Zukunftsbranche ein attraktiver<br />
Arbeitgeber ist und eine Vielzahl an spannenden Berufen bietet.<br />
Schüler, Studenten und Interessierte haben so die Möglichkeit, sich<br />
vor Ort über den Jobeinstieg und Ausbildungsmöglichkeiten in der<br />
Logistik zu informieren.<br />
<strong>Thüringen</strong> setzt bei der Entwicklung der Logistikbranche auf seine<br />
Standortgunst. Dafür konnte der Freistaat unlängst einen unerwarteten<br />
Erfolg einheimsen. Auf der Messe transport logistic in München<br />
wurde erstmal eine Studie zu den erfolgreichsten logistischen<br />
Gewerbegebieten in Deutschland vorgestellt. Darin liegt das<br />
Güterverkehrszentrum Erfurt (GVZ) auf Rang 8. Hier haben sich unter<br />
anderem Zalando und Redcoon angesiedelt. (em/tl)<br />
25
.Interview mit Joachim Werner, Vorstandsvorsitzender Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong>.<br />
Wachstumstrend der<br />
Thüringer Logistik<br />
wird anhalten<br />
Herr Werner, das LNT will mit<br />
Förderung der Landes regierung seine<br />
Arbeit professionalisieren. Wie sind<br />
Sie vorangekommen und welche<br />
Dienstleistungen können Sie Ihren<br />
Mitgliedsunternehmen anbieten?<br />
Mitte Juni feiert das Logistik Netzwerk<br />
<strong>Thüringen</strong> sein 7. Jubiläum. Als Grün -<br />
dungsmitglied bin ich sehr stolz auf unser<br />
Netzwerk und auf das, was unsere<br />
Mitglieder bisher erreicht haben. Dank<br />
der Förderung der Landesregierung verfügt<br />
das Netzwerk über die nötigen<br />
Mittel, um die Logistikbranche in Thü -<br />
rin gen weiterzuentwickeln. Im Rahmen<br />
der Innovationsstrategie (RIS 3 Thürin gen) beteiligen<br />
sich an dem Arbeitskreis „Nachhaltige und intelligente<br />
Mobilität und Logistik“ Vertreter aus Wirtschaft und<br />
Wissenschaft – natürlich auch wir Logistiker –, um<br />
Zukunftsprojekte zu entwickeln.<br />
Wichtig ist, dass die unterschiedlichen Bereiche zusammenarbeiten.<br />
Fachkräftesicherung fängt an den<br />
Hochschulen an, indem Logistik-Studiengänge angeboten<br />
werden, welche dem Bedarf der Unter nehmen<br />
entsprechen. Doch Logistiker sind nicht nur rein in<br />
Spedi tions- und Transportunternehmen zu finden,<br />
auch in der Industrie findet sich das Berufsbild wieder.<br />
Durch den ständigen Austausch – wie beispielsweise<br />
auf unseren Netzwerk-Abenden oder mit der Agentur<br />
für Arbeit – können die Bedürfnisse<br />
evaluiert und gezielt Maßnahmen<br />
durchgeführt werden, um frühzeitig<br />
dem Fachkräfte mangel zu begegnen<br />
und der Wachstumsbranche in Thürin -<br />
gen einen idealen Standort zu bieten.<br />
Auch auf dem letzten Netzwerk-Abend<br />
bei unserem Mitglied TÜV Rheinland<br />
Akademie in Erfurt stand das Thema<br />
Personalentwicklung und Fachkräfte -<br />
sicherung im Fokus. Es wurde beschlossen,<br />
ab Herbst einen Info-Lkw auf landesweite<br />
Tour zu schicken, um für die<br />
Logistikbranche zu werben. Logistik fin-<br />
26 Foto: Walter Rammler/P.O.S. Kresin Design
Logistik<br />
det schon lange nicht mehr nur auf der<br />
Straße statt und bietet eine Vielzahl an<br />
attraktiven Berufsbildern, das wollen<br />
wir Schülern und Studenten zeigen.<br />
Nicht nur in <strong>Thüringen</strong> ist das Netzwerk<br />
aktiv, auch auf Leitmessen wie zuletzt<br />
der transport logistic 2015 in München<br />
war das Netzwerk Aussteller. An dem<br />
Netzwerk-Stand konnten sich die Mit -<br />
glieder gegen einen geringen Betrag als<br />
Aussteller präsentieren. Das ist gerade<br />
für kleine und mittelständische Unter -<br />
nehmen eine gute Chance, um nationale<br />
oder internationale Kontakte zu<br />
knüp fen sowie Geschäfte vor Ort abzuschließen.<br />
Welche Schwerpunkte setzen Sie für<br />
die Arbeit des Netz werks in der Zu -<br />
kunft?<br />
Wir haben uns für die Zukunft ehrgeizige<br />
Ziele gesetzt. Wir wollen die Anzahl<br />
unserer Mitglieder verdoppeln. Aktuell<br />
haben wir 42 Mitglieder und ich würde<br />
mich sehr freuen, wenn wir in den<br />
nächsten Jahren das 100. Mitglied begrüßen<br />
dürften. Besonders die großen<br />
Unternehmen wie Zalando, redcoon<br />
oder Koch, Neff und Volckmar (KNV)<br />
möchte ich von einer Mitgliedschaft in<br />
unserem Netzwerk begeistern. Denn<br />
nicht nur die kleinen oder mittelständischen<br />
Unternehmen profitieren von der<br />
Arbeit des Netzwerks, sondern auch für<br />
Branchengrößen sind die Leistungen<br />
des Netzwerks und der Austausch mit<br />
den anderen Mitgliedern gewinnbringend.<br />
Neben beispielsweise der Unter -<br />
stützung bei der Ansiedlung in Thürin -<br />
gen können die Unternehmen bei<br />
Bedarf auch auf die lokale Expertise der<br />
kleineren Unternehmen zurückgreifen.<br />
Ein weiteres Anliegen des Netzwerks ist<br />
es auch, die Branchen untereinander<br />
stärker zu vernetzen, wie zum Beispiel<br />
mit der Metall industrie, Automobil -<br />
industrie oder E-Commerce, um so Sy ner gien zu schaffen.<br />
Stichwort Kooperationen. Sie haben die Zusammen -<br />
arbeit mit dem Netz werk Logistik Leipzig-Halle e.V.<br />
(NLLH) intensiviert. <strong>Was</strong> haben die Thüringer Lo -<br />
gistiker davon?<br />
Es hat mich sehr gefreut, dass wir das Netzwerk Lo -<br />
gistik Leipzig-Halle seit letztem Jahr als Koopera -<br />
tionspartner an unserer Seite haben. Gemeinsam<br />
möchten wir mit gebündelten Kräften für den Standort<br />
Mitteldeutschland europaweit werben. Bereits auf der<br />
transport logistic in München konnten wir erstmals an<br />
einem Gemein schaftsstand unsere Logistikkompetenz<br />
vereinen und mit einem großen Rahmenprogramm<br />
viele Besucher an unseren Stand bringen. Aber auch<br />
die internationalen Kontakte von Mit gliedern des<br />
NLLH, wie beispielsweise des Flughafens Leip -<br />
zig/Halle, sind für unsere Mitglieder spannend. Für<br />
dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, den<br />
Austausch noch weiter zu stärken und mehr gemeinsame<br />
Pro jekte im Hinblick auf Aus- und Weiterbildung<br />
oder Fach kräfte sicherung durchzuführen.<br />
Obwohl die Logistik sozusagen das Rückgrat der<br />
Wirt schaft, wenn nicht sogar des täglichen Lebens<br />
ist, haben Logistiker scheinbar in der Öffentlichkeit<br />
nicht den besten Ruf. <strong>Was</strong> kann man tun, um diesen<br />
Ruf zu verbessern?<br />
Logistik ist spannend und innovativ. Natürlich gibt es<br />
den Lkw-Fahrer auf der Straße, der nach wie vor wichtig<br />
für die Branche ist, aber dort hört Logistik nicht auf.<br />
Moderne Cloud-Systeme, Apps und Scanner sind<br />
längst im Alltag der Branche angekommen. Es gibt eine<br />
Vielzahl an Berufen im Bereich Logistik und<br />
Akademiker sind sehr begehrt. Deswegen setzen wir<br />
bereits an den Hochschulen an und machen auf unsere<br />
Branche aufmerksam. Absolventen können über<br />
Traineeprogramme den Einstieg ins Unternehmen<br />
schaffen, aber auch an Ausbildungsplätzen wie beispielsweise<br />
Kaufmann/-frau für Spedition und<br />
Logistikdienstleistung mangelt es nicht. Die Logistik<br />
ist als eine Wachstumsbranche ein attraktiver<br />
Arbeitgeber. Unsere Mitglieder allein decken die<br />
Bereiche Kombinierter Ladungsverkehr, Spedition,<br />
Kontraktlogistik, Luft- und Seefracht, Zollwesen, IT<br />
www.logistik-netzwerk-thueringen.de<br />
und E-Commerce, Forschung und<br />
Entwicklung, Aus- und Weiterbildung<br />
sowie logistiknaher Dienst leistungen,<br />
Verbände und öffentlicher Verwaltung<br />
ab.<br />
Anlässlich des bundesweiten „Tages der<br />
Logistik“ öffnen auch regelmäßig unsere<br />
Unternehmen ihre Tore und zeigen<br />
bei Werks füh rungen, was alles zum<br />
Arbeitsalltag eines Logistikers gehört.<br />
Ab Herbst soll dann mit dem Info-Lkw<br />
noch stärker gezeigt werden, was<br />
Logistik ist und welche Berufe es gibt.<br />
Ihre Prognose: In den letzten Jahren<br />
ist die Branche in <strong>Thüringen</strong> rasant<br />
gewachsen. Wird dieser Trend anhalten?<br />
Wohin führt der Weg der Logistik<br />
in <strong>Thüringen</strong>?<br />
Die Logistikbranche konnte in<br />
<strong>Thüringen</strong> dank ihrer hervorragenden<br />
Infrastruktur, dem gut ausgebauten<br />
Straßennetz und den schnellen Wegen<br />
so rasant wachsen. Im Rahmen des<br />
Verkehrsprojekts „Deut sche Einheit<br />
Nr. 8“ wird Erfurt ab 2017 noch besser<br />
an die ICE-Strecken angebunden. Die<br />
Nord-Süd- als auch die West-Ost-Ver -<br />
bin dungen sind dann deutlich schneller.<br />
Auch möchten wir mehr Kongresse in<br />
<strong>Thüringen</strong> ausrichten und durch die<br />
stärkere Vernetzung branchenübergreifende<br />
Cluster bilden. Zusammen mit anderen<br />
Thüringer Wachstumsbranchen<br />
sollen neue Investoren für den Standort<br />
<strong>Thüringen</strong> gewonnen werden. Dank unserer<br />
hervorragenden Logistikinfra -<br />
struk tur und der schnellen Verkehrs -<br />
wegen denke ich, dass der Wachs tums -<br />
trend anhalten wird und sich mehr große<br />
Unternehmen hier ansiedeln werden.<br />
Letzten Monat wurde Erfurt auch<br />
in einer Studie zur Bewer tung der<br />
Logistik-Gewerbe gebiete mit Platz 8<br />
gerankt und gehört somit zu den zehn<br />
Top-Gebieten in Deutschland.<br />
Interview: Torsten Laudien<br />
27
Anzeige<br />
Geis – der Logistik-Partner<br />
mit dem besten Gesamtpaket<br />
Das Unternehmen ist auf innovative<br />
Kontraktlogistik-Lösungen spezialisiert<br />
und bietet von der Konzeption über einzelne<br />
Logistikleistungen bis hin zum<br />
kompletten Outsourcing-Projekt alles<br />
aus einer Hand. Dabei integriert Geis<br />
auch Sonderservices in die Prozesse –<br />
wie zum Beispiel die Material- und<br />
Waren ein gangsprüfung, das Behälter -<br />
management oder die kundenspezifische<br />
Verpackung.<br />
Kompetent, leistungsstark, kundenorientiert: Die international tätige Geis<br />
Gruppe ist seit 25 Jahren in <strong>Thüringen</strong> aktiv und bietet ihren Kunden vor Ort<br />
das gesamte Logistikspektrum aus einer Hand. Von standardisierten und kundenspezifischen<br />
Transportlösungen bis zur ganzen Bandbreite kontraktlogistischer<br />
Services.<br />
In <strong>Thüringen</strong> ist die Geis Gruppe mit<br />
zwei Gesellschaften am Start: Seit genau<br />
25 Jahren ist Geis Eurocargo der zuverlässige<br />
Partner in Sachen Road Ser -<br />
vices. Ob deutschland- und europaweite<br />
Stückgutverkehre, Teil- und Komp lett -<br />
ladungen oder Termin- und Mehrwert -<br />
leistungen: Geis Eurocargo bietet die<br />
passende Lösung für Be schaffungs- und<br />
Distributionslogistik.<br />
Werksbelieferung just-in-time<br />
Ein Schwerpunkt von Geis Eurocargo ist<br />
die effiziente Automotive-Beschaf -<br />
fungs logistik: Geis realisiert den zeitgenauen<br />
Transport von Bauteilen der<br />
Zulieferer in die Produktionswerke des<br />
Auftraggebers. Zu den Leistungen zählen<br />
Abholung bei den Suppliern aus einem<br />
genau festgelegten Gebiet,<br />
Umschlag und Konsolidierung sowie<br />
Anlieferung in den Produktionswerken<br />
der Automotive-Kunden in exakt definierten Zeit -<br />
fenstern. Das Handling von kundenspezifischen La -<br />
dungsträgern, Mehrwegverpackungen und Spezial -<br />
gestellen mit Rückführung gehört dabei für Geis<br />
ebenso zum Standard.<br />
Umschlagzentrum in Ohrdruf<br />
Diese und weitere Leistungen erbringt Geis Eurocargo<br />
in seinem Speditionsterminal Ohrdruf. Hier stehen für<br />
den effizienten Sendungsumschlag 6.600 Quadrat -<br />
meter Fläche zur Verfügung. Zudem bietet die 15.000<br />
Quadratmeter große Außenfläche dem eigenen<br />
Fuhrpark aus 30 Lkw und 50 Wechselbrücken sowie<br />
Fahrzeugen von Transportpartnern viel Platz. Für ein<br />
hohes Sicherheitsniveau sorgt unter anderem eine<br />
Videoanlage, die das gesamte Gelände und die Halle<br />
überwacht. „Sicherheit, Zuverlässigkeit und hohe Qua -<br />
lität haben bei uns stets höchste Priorität“, sagt<br />
Niederlassungsleiter Marc Geis.<br />
Innovative Kontraktlogistik<br />
Auch Geis Industrie-Service ist in <strong>Thüringen</strong> ansässig.<br />
Solche Kontraktlogistik-Lösungen realisiert<br />
Geis in den eigenen Thüringer<br />
Logistikzentren Ohrdruf und Seub ten -<br />
dorf. In Ohrdruf stehen 10.000 Qua -<br />
dratmeter Fläche mit 10.000 Fach -<br />
boden- und 11.000 Palettenstellplätzen<br />
zur Verfügung. Bei Bedarf kann Geis auf<br />
dem vorhandenen Grundstück zusätzliche<br />
20.000 Quadratmeter Logistik flä -<br />
che bauen.<br />
Von <strong>Thüringen</strong> in<br />
die ganze Welt<br />
In Seubtendorf hat Geis im vergangenen<br />
Jahr ein neues Logistik- und Tech -<br />
nologiezentrum in Betrieb genommen.<br />
Auf 15.000 Quadratmetern betreibt Geis<br />
hier das zentrale Logistik-Drehkreuz für<br />
einen Weltmarktführer im Bereich der<br />
Zulieferindustrie. Der Standort Seub -<br />
tendorf fungiert als „Supply & Dis -<br />
tribution Hub”: Von hier aus versorgt<br />
Geis mehrere europäische Produk -<br />
tionswerke und versendet Ersatzteile in<br />
alle Welt.<br />
„Wir bieten unseren Kunden deutlich<br />
mehr als das reine Warehousing“, sagt<br />
Jochen Creutzburg, Bereichsleiter Lo -<br />
gistik der Geis Industrie-Service GmbH.<br />
„Wir übernehmen zum Beispiel auch die<br />
Qualitätsprüfung, die Zollabwicklung,<br />
das Retourenmanagement und die<br />
Zusammenstellung von Ersatzteilkits.<br />
Geis bietet eben das beste Gesamt -<br />
paket.“<br />
28
DIE GEIS GRUPPE.<br />
IHR LOGISTIK-PARTNER IN THÜRINGEN.<br />
DAS GEIS-PRINZIP:<br />
WIR FÜHREN IHRE<br />
AUFTRÄGE UND PROJEKTE<br />
ZUM ERFOLG. MIT LEISTUNG<br />
UND LEIDENSCHAFT.<br />
DIE GEIS GRUPPE<br />
Mit mehr als 6.000 Mitarbeitern an 140 eigenen<br />
Netzwerk- und Logistikstandorten in aller Welt, setzen<br />
wir als Fullservice-Dienstleister logistische Maßstäbe.<br />
KONTAKT<br />
ROAD SERVICES<br />
• Stückgut-Systemverkehre<br />
• Teil- u. Komplettladungen<br />
• Paketdienste<br />
• Kurier- und Expressdienste<br />
• Beschaffungs- und Gebietsspedition<br />
• Projektspedition<br />
Geis Eurocargo GmbH<br />
Westfalenstraße 7<br />
99885 Ohrdruf<br />
Tel. +49 (0) 3624 - 3717 0<br />
Geis Industrie-Service GmbH<br />
Ringstraße 25<br />
99885 Ohrdruf<br />
Tel. +49 (0) 3624 - 3172 00<br />
info@geis-group.de<br />
LEO-Award 2012<br />
Kategorie Unternehmer<br />
des Jahres<br />
Bayerischer<br />
Qualitätspreis 2011<br />
Kategorie Dienstleistungen<br />
Bayerns Best 50<br />
Preisträger 2003, 2005,<br />
2007 und 2009<br />
LOGISTICS SERVICES<br />
• Warehousing & Ersatzteillogistik<br />
• Produktionsversorgung<br />
• Montagen & technische Dienstleistungen<br />
• Spezialverpackungen<br />
• Werkslogistik<br />
AIR + SEA SERVICES<br />
• IATA Direktverkehre & eigene Consol<br />
Sammelverkehre<br />
• Teil- und Vollcharter Projekte<br />
• FCL und eigene LCL Verkehre<br />
• Kombinierte Verkehre<br />
• Weltweite Projektabwicklung<br />
www.geis-group.com<br />
ROAD SERVICES AIR + SEA SERVICES LOGISTICS SERVICES
Anzeige<br />
<strong>Thüringen</strong>s Problemkönner in<br />
Sachen Gabelstapler und<br />
Arbeitsbühnen<br />
oder individuell maßgeschneiderte Lö -<br />
sungen geht, LINDIG kümmert sich …<br />
Im vergangenen Jahr wurden die<br />
Weichen für langjährige Partner schaf -<br />
ten mit Kunden in diversen Geschäfts -<br />
feldern gelegt.<br />
.Sven Lindig, Geschäftsführer LINDIG Fördertechnik GmbH (rechts), übergab im.<br />
.September 2014 mehr als 60 Stapler an Michael Stecher, Werksleiter der NOVELIS.<br />
.Deutschland GmbH in Nachterstedt..<br />
„LINDIG – KANN AUCH IHR PROBLEM.“ Zu diesem eckigen und kantigen<br />
Slogan, an dem jeder hängen bleibt und denkt: ‚Da fehlt doch was’, entschied<br />
sich Mitte 2014 die LINDIG Fördertechnik GmbH aus Eisenach. Das über 115<br />
Jahre alte Familienunternehmen in vierter Generation gibt seinen Kunden damit<br />
das Versprechen, sich um deren Probleme zu kümmern und die passende<br />
Lösung zu finden.<br />
Von Dose zu Dose –<br />
NOVELIS GmbH Nachterstedt<br />
400.000 Tonnen Aluminium-Schrott pro<br />
Jahr will das weltgrößte Aluminium-<br />
Recyclingcenter des US-Konzerns No -<br />
velis in Nachterstedt in seinen riesigen<br />
Schmelzöfen wiederverwerten. Mehr als<br />
60 Geräte, vom kleinen Elektrostapler<br />
bis hin zum Dieselgroßstapler, bezog<br />
NOVELIS von LINDIG. Der gesamte Wa -<br />
ren trans port läuft an 360 Tagen über<br />
Flur förder zeuge. <strong>Was</strong> das für die Spe -<br />
zifikationen der Stapler heißt, beschreibt<br />
Dominik Freygang, Einkaufs -<br />
verantwortlicher für Flurfördertechnik<br />
bei Novelis: „Sicher heit für den Stap -<br />
lerfahrer, Einsatz verfügbarkeit und Zu -<br />
verlässigkeit der Geräte auch bei regelmäßigem<br />
Betrieb unter Volllast waren<br />
entscheidende Kriterien des Lasten -<br />
heftes. Nicht minder wichtig ist das<br />
Thema Service: Hier haben wir auf einfache,<br />
gute Zugäng lichkeit der Geräte,<br />
hohe Ersatzteil verfügbarkeit und eine<br />
möglichst einheitliche Flotte geachtet.<br />
Entscheidend für die Partnerwahl war<br />
das Gesamt-Paket – mit Linde und<br />
LINDIG haben wir die für uns beste<br />
Lösung gefunden.“<br />
Geschäftsführer Sven Lindig erläutert:<br />
„Wir haben lange nach dem passenden<br />
Slogan gesucht. Schließlich sollte er<br />
nicht gewöhnlich sein. Als ich diesen<br />
Vorschlag zum ersten Mal hörte, riss ich<br />
meine Augen auf. Problem. Ausge rech -<br />
net dieses Wort. Man soll doch von<br />
Herausforderungen sprechen. Doch mal<br />
ehrlich, wie sieht es in der Praxis aus?<br />
Wie oft bekommen wir von Kunden zu<br />
hören, dass sie ein Problem haben.“<br />
Rund 270 LINDIG-Problemkönner sind<br />
überall in <strong>Thüringen</strong>, Südniedersachsen<br />
und Nordhessen unterwegs. Egal ob es<br />
um Mietstapler, Gebraucht- sowie Neu -<br />
gerätekauf, Staplerreparaturen, Prüfun -<br />
gen oder Wartungen, Arbeitsbühnen -<br />
einsätze, Regal- und Systemtechnik<br />
600 t Baustoffe für Baustellen<br />
in Deutschland pro Tag –<br />
alsecco GmbH Gerstungen<br />
Die alsecco GmbH ist Anbieter von<br />
Fassadendämmsystemen sowie Ober -<br />
flächenmaterialien und damit Partner<br />
bei Bauvorhaben jeder Art. Im Herbst<br />
2013 musste Gerald Hosbach, Lager -<br />
leiter von alsecco, bis zur nächsten<br />
Hoch phase im Frühjahr, in welcher al-<br />
30
Anzeige<br />
.Über Lindig.<br />
secco bis zu 600 t täglich kommissioniert,<br />
ein komplett neues Logistik kon -<br />
zept entwickeln und die Halle mit einer<br />
maßgeschneiderten Schmalgang anlage<br />
und Kommissioniergeräten ausrüsten.<br />
Mit LINDIG an seiner Seite entstand in<br />
weniger als fünf Monaten das neue<br />
Logistikkonzept. Nahezu tägliche Änderungen<br />
erforderten schnelle Ab spra -<br />
chen und kurze Entscheidungs wege.<br />
Hos bach testete die Geräte vorab direkt<br />
im Linde MH Werk, wo er seine individuellen<br />
Anforderungen mit dem Exper -<br />
ten team besprach. Pünktlich zum Frist -<br />
ab lauf erfolgte die Fertigstellung.<br />
Europas größter Bücherladen –<br />
KNV Logistik Erfurt<br />
Im Oktober 2014 eröffnete die KNV<br />
Logistik GmbH Europas größte und modernste<br />
Medienlogistik in Erfurt. Das<br />
riesige Logistikzentrum hat über eine<br />
Mil lion Lagerflächen für Bücher. Täglich<br />
werden mehr als 450 LKWs beladen.<br />
Rund 100 Stapler- und Lager technik -<br />
geräte von LINDIG sind hierbei wichti-<br />
Die LINDIG Fördertechnik GmbH ist mit über 270<br />
Mitarbeitern und sechs Standorten in Eisenach<br />
(Hauptsitz), Erfurt, Göttingen, Kassel, Suhl und<br />
Wernigerode der servicestarke Partner rund um<br />
Gabelstapler, Lagertechnik und Arbeitsbühnen.<br />
Seit über 20 Jahren besteht die Ver trags händ -<br />
lerschaft mit dem europäischen Markt führer<br />
Linde Material Handling. 2004 erweiterte LINDIG<br />
sein Portfolio um die deutschlandweite Ar beits -<br />
bühnenvermietung im System Lift Verbund.<br />
Leistungsportfolio<br />
Neu- und Gebrauchtgeräteverkauf, Staplermiete<br />
mit individueller Mietstaplerkonfiguration,<br />
Arbeitsbühnenvermietung deutschlandweit, 24-<br />
Stunden-Service, minimale Ausfallzeiten durch<br />
Servicetechniker in Ihrer Nähe, Durchführung<br />
von Wartungen, Prüfungen und Instand hal -<br />
tungsarbeiten, Überbrückungsgeräte jederzeit<br />
lieferbar, schneller und flexibler Transport durch<br />
12 eigene Tieflader, Batterieservice, Regal- und<br />
Systemtechnik, Flottenoptimierung<br />
Mietflotte<br />
Über 750 Mietgeräte vom Niederhubwagen bis<br />
zum Schwerlaststapler (1–16 t), über 700 Ar beits -<br />
bühnen bis 45 m Arbeitshöhe im eigenen Bestand<br />
wie Lkw-, Scheren- oder Gelenk-Teles kop-Ar -<br />
beitsbühnen sowie deutschlandweiter Zu griff auf<br />
über 9.300 Ar beitsbühnen bis 105 m Arbeitshöhe.<br />
Sondermietgeräte<br />
Schwerlast-, Gelände-, 4-Wege-Schubmast-,<br />
Elek tro- und Diesel-Seiten-Stapler, Hochregal-<br />
Kommissionierer, Teleskopstapler mit Hub hö -<br />
hen bis 30 m, LKW-Arbeitsbühnen bis 45 m Ar -<br />
beitshöhe, Diesel-Scheren bis 28 m Ar beits höhe,<br />
Gelenkteleskop-Raupen bis 30 m Arbeits höhe<br />
ge Helfer. Für die gezielte Personal -<br />
ausbildung nutzte KNV das LINDIG<br />
Akademie-Angebot für den Stapler -<br />
schein als auch die Sicherheits schu -<br />
lungen für Arbeitsbühnen. Doch bereits<br />
in der 20 monatigen Bauphase konnte<br />
LINDIG als Partner mit Arbeitsbühnen<br />
zur Seite stehen.<br />
Sicher beten –<br />
Georgenkirche Eisenach<br />
Sommer 2014 – die Georgenkirche in<br />
Eisenach hatte einen Riss in der über 20<br />
Meter hohen Decke. Zur Beseitigung<br />
kam die Spezialtechnik von LINDIG zum<br />
Einsatz. Denn nur der kompakte LEO<br />
300 von Teupen passt durch die schmale<br />
Eingangstür der Kirche. Die geringe<br />
Traglast des Kirchenbodens konnte<br />
durch das geringe Eigengewicht der<br />
Maschine eingehalten werden. Weiter -<br />
hin ist der LEO 300 durch seinen Elek -<br />
troantrieb sehr gut für Innenarbeiten<br />
geeignet. Durch seine Wendigkeit konnte<br />
der Riss in kürzester Zeit verspachtelt<br />
werden.<br />
Ihr Partner in <strong>Thüringen</strong> rund um<br />
Gabelstapler & Arbeitsbühnen<br />
Vermietung · Verkauf · Service<br />
Zubehör · Ersatzteile · Schulungen<br />
Tel. 03691 6929-0<br />
info@lindig.com · www.lindig.com<br />
LINDIG Fördertechnik GmbH<br />
31
Anzeige<br />
Lagerprozesse optimieren<br />
mit modernen Logistiklösungen<br />
Wenn die Anforderungen steigen und die Prozesse spezieller werden, sind moderne Logistiksysteme gefragt. Ein<br />
Gastbeitrag von Falko Rotter, Geschäftsführer der EXOR PRO GmbH in Ilmenau.<br />
Die Intralogistik von heute sieht sich<br />
nicht nur der zunehmenden Glo ba li sie -<br />
rung, sondern gleichwohl einem sich<br />
wandelnden Absatzverhalten gegenüber:<br />
Die vielfältigen Produkt sorti men -<br />
te mit ihren immer kürzeren Lebens -<br />
zyklen werden weltweit entwickelt,<br />
produziert, vertrieben und konsumentenseitig<br />
verstärkt über den E-Com mer -<br />
ce bezogen. Auf die sich hieraus ergebenden<br />
Herausforderungen – bei -<br />
spiels weise in Form von kürzeren<br />
Lieferzeiten, internationalen Waren -<br />
strömen oder einer höheren Anzahl an<br />
Aufträgen bei gleichzeitig sinkender<br />
Auftragsgröße – gilt es daher, zeitgemäß<br />
zu reagieren.<br />
Traditionelle Lagerverwaltungssysteme<br />
(LVS) mit vorgelagertem Hostsystem<br />
und getrennten Materialfluss-, Versandund<br />
Zollabwicklungssystemen sowie<br />
Integrations- oder Business-Intelli -<br />
gence-Werkzeugen können diesen Ent -<br />
wicklungen jedoch kaum Rechnung tragen.<br />
Vielmehr ist die Anpassung an<br />
kun denindividuelle Logistikprozesse<br />
nur schwer umsetzbar oder allenfalls<br />
mit einem sehr hohen Aufwand verbunden.<br />
Mehrwert schaffen hierbei moderne LVS, welche<br />
die oben genannten Komponenten in einer integrierten<br />
Lösung vereinen und zum Wegfall dazwischen liegender<br />
Schnittstellen führen. Auf diesem Wege entsteht<br />
ein System, welches funktional weit über die<br />
klassische Kernaufgabe hinausgeht und es ermöglicht,<br />
den Fokus auf das Wesentliche – optimierte Logistik -<br />
pro zesse – zu legen.<br />
Trotz der funktionalen Erweiterungen sind moderne<br />
LVS, bedingt durch ihren modularen Ansatz, meist<br />
schlank und mit anderen Unternehmens anwendun gen<br />
und Kommunikationspartnern integrierbar. Zur universellen<br />
und schnellen Realisierung aller denkbaren<br />
In tegrationsszenarien kommen daher service-basierte<br />
Architekturen (SOA) und Standardschnittstellen<br />
zum Einsatz.<br />
Zur Gestaltung optimaler Logistik pro zesse gibt es<br />
eine Vielzahl von Ansätzen wie:<br />
Multi-Order-Picking mit optimierten Auftrags zu -<br />
sammenstellungen und Laufwegen<br />
Erhöhung der Flexibilität und Lager dichte durch<br />
chao tische Lagerung statt Festplatzsystemen<br />
Qualitätssicherung mittels durchgängigen Identi -<br />
fizierungstechniken (Barcode, RFID)<br />
Flexible Auftragssteuerung durch beleglose Nach -<br />
schub- und Kommis sio nierprozesse<br />
Mobiles, systemgestütztes Arbeiten mit MDE, Pick-<br />
To-Light, Pick-By-Voice oder Pick-By-<br />
Vision<br />
Dynamische Einlagerungs-, Nach -<br />
schub- und Ent nahmestrategien unter<br />
Berücksichtigung des bisherigen<br />
und zukünftigen Absatzverhaltens eines<br />
Produkts<br />
Auftragsbezogene Value Added Ser -<br />
vices, wie Veredlung, Konfiguration<br />
oder Individualisierung direkt im<br />
Logistikprozess<br />
Aber auch beim User-Interface gibt es<br />
Veränderungen: Neben der klassischen<br />
Terminal-Emulation oder der Windows-<br />
Anwendung halten Web-Frontends oder<br />
Apps für Tablet und Smartphone Ein -<br />
zug. Logistiksysteme werden damit<br />
auch über Unternehmensgrenzen hinaus<br />
universell nutzbar. Nicht zuletzt<br />
wird eine komplette oder teilweise<br />
Verla gerung von Logistiksystemen<br />
durch diese Web-Fähigkeit in die Cloud<br />
möglich.<br />
Maßgeschneiderte Logistiklösungen:<br />
www.exorpro.de<br />
32
Logistik<br />
Studenten stellen Ideen<br />
für ICE-City Erfurt vor<br />
.Ideen, Bilder, Zeichnungen: Vor der ICE-City-Skizzenwand.<br />
.entstanden angeregte Diskussionen über die Entwürfe der Studenten..<br />
Zukunftsmusik oder ein realistisches<br />
Sze nario für modernes Wohnen und Ar -<br />
beiten in Erfurts neuestem Stadt quar -<br />
tier, der ICE-City? Für eine Gruppe Mas -<br />
ter-Studenten der Bauhaus-Uni ver sität<br />
Weimar sind Wohnkonzepte wie dieses<br />
optimal für den Erfurter Haupt bahnhof.<br />
Wie sie diese mit Leben füllen wollen,<br />
erklärten sie kürzlich Vertretern der LEG<br />
<strong>Thüringen</strong> und der WBG Zu kunft eG im<br />
Rahmen ihres Projektes „Neues Leben<br />
am Bahnhof“. Beide Insti tutionen fördern<br />
die Entstehung der Entwürfe, die<br />
als Grundlage für die bauliche Gestal -<br />
tung des Stadtquartiers am ICE-Knoten<br />
dienen sollen.<br />
Im französischen Lille haben sie sich<br />
Anregungen geholt, genauso wie in der<br />
Millionenmetropole Frankfurt: Die 20<br />
Studierenden der Bauhaus-Uni wollen<br />
dem Wohnen, Leben und Arbeiten in<br />
der geplanten ICE-City Formen verleihen.<br />
Dafür hatten sie eine Reihe Ent -<br />
Ein schicker Wohn-Tower inmitten Erfurts:<br />
In den ersten Etagen befinden sich Büround<br />
Seminarräume, in den mittleren Stock -<br />
werken Single- und Familienwohnen und in<br />
den obersten Geschossen gibt es luxuriöse<br />
Wohnungen für mobile Senioren mit einem<br />
tollen Ausblick über die Stadt – Skybar inklusive.<br />
würfe mitgebracht; mit Grundrissen, Zeichnungen,<br />
Fotografien und einer Menge Ideen, wie die Im -<br />
mobilien östlich des neuen ICE-Knotens aussehen<br />
könnten und vor allem, wer sie nutzen könnte. Be -<br />
auftragt hat ihre Arbeit die LEG <strong>Thüringen</strong> in Ko -<br />
operation mit der WBG Zu kunft eG. „Unsere Vision war<br />
klar: Eine zunehmend mobiler werdende Gesell schaft<br />
braucht dynamische Wohnkonzepte“, sagte Frank<br />
Krätzschmar, Geschäfts führer der LEG Thü ringen.<br />
Auf dieser Grundlage entstanden verschiedene Ideen<br />
rund um die bauliche Gestaltung der östlichen ICE-<br />
City. Diskutiert wurde ein Ensemble aus drei Gebäu -<br />
den; mit einem Haus für exklusives Wohnen, mit einem<br />
Komplex für gemeinschaftlichen Wohnraum und<br />
mit einem sogenannten Boardinghouse.<br />
Hier können vor allem Pendler und<br />
Berufstätige, die nicht in einem Hotel<br />
leben möchten, kurzzeitig unterkommen<br />
und die Vorteile eines schönen<br />
Appartements in Bahnhofsnähe genießen.<br />
„Ich bin davon überzeugt, dass diese<br />
Ideen großes Potenzial für Erfurt<br />
besitzen und dass wir mit diesen Kon -<br />
zepten den richtigen Weg für ein bedarfsgerechtes<br />
Leben in der ICE-City<br />
gehen. Und wenn jemand weiß, welche<br />
Ansprüche eine moderne Gesellschaft<br />
an eine mobile Lebens- und Arbeitswelt<br />
hat, dann sind es unsere Studierenden<br />
– unsere Fachkräfte von morgen“, sagte<br />
Silke Wuttke, Vorstandssprecherin<br />
der WBG Zukunft eG.<br />
Die von den Studierenden präsentierten<br />
Entwürfe sind Zwi schenergebnisse und<br />
werden weiterent wickelt. Wann die finalen<br />
Planungen aufgenommen werden,<br />
steht noch nicht fest. (em/tl)<br />
Foto: LEG <strong>Thüringen</strong><br />
33
Anzeige<br />
Mit dem eigenen BHKW zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!<br />
Blockheizkraftwerke produzieren in nur einem Brennvorgang gleichzeitig Strom und Wärme für Ihr Unternehmen,<br />
sind dadurch wesentlich effizienter als konventionelle Großkraftwerke für Energie und Wärme. Zudem besteht die<br />
Möglichkeit staatliche Fördermittel zu erhalten. Eine Investition also, die sich gleich doppelt auszahlt!<br />
Herkömmliche Energieerzeugung<br />
Dezentrale Energieerzeugung<br />
Strom im Kraftwerk/Wärme im Kessel<br />
Blockheizkraftwerk<br />
55 % Energieeffizienz 90 % Energieeffizienz<br />
Brennstoff<br />
Verlust<br />
Kraftwerk<br />
Therme<br />
Strom<br />
Verlust<br />
Wärme<br />
Warum soll ausgerechnet ein Energieanbieter<br />
wie enviaM daran interessiert sein, seinen<br />
Kunden künftig weniger Strom zu verkaufen<br />
und sogar dabei helfen, die nötige<br />
Energie künftig selbst herzustellen?<br />
Die Gründe liegen auf der Hand: Moderne<br />
Energieunternehmen wandeln sich vom<br />
reinen Versorger hin zum Dienstleister am<br />
Kunden mit dem Ziel, über effiziente und intelligente<br />
Technologien die gesteckten Ziele<br />
der Energiewende zu erreichen.<br />
Strom<br />
Wärme<br />
BHKW<br />
Verlust<br />
Brennstoff<br />
Da gerade das Hotel und Gastronomiegewerbe<br />
mit einem sehr hohen energetischen Aufwand verbunden<br />
ist, profitieren Sie hier von einem eigenen BHKW<br />
und senken Ihre laufenden Energiekosten drastisch. Dabei<br />
spielen neben den wirtschaftlichen Erwägungen, sich ein<br />
BHKW nach dem KWK-Prinzip (Kraft-Wärme-Kopplung) zuzulegen,<br />
oft auch sehr branchenspezifische Gründe eine Rolle.<br />
So kann über die entstehende Abwärme bei der Stromproduktion<br />
nicht nur Wärme, sondern auch Kälte zur Kühlung<br />
der Räume und Anlagen erzeugt werden.<br />
Darüber hinaus macht die Tatsache, in einem hohen Maß<br />
autark vom öffentlichen Netz zu sein und die eigene Energieversorgung<br />
weitestgehend selbst zu sichern, ein eigenes<br />
BHWK schon heute für viele Hoteliers und Gastronomen<br />
äußerst attraktiv. Die Kostensenkung durch<br />
eine effektivere Energieerzeugung wird unterstützt<br />
durch attraktive Pachtmodelle, die<br />
dabei helfen, die Liquidität Ihres Unternehmens<br />
nicht zu belasten. Viele steuerliche<br />
Aspekte und Fördermöglichkeiten bringen<br />
hierbei weitere Vorteile.<br />
Ob Sie eine veraltete BHKW-Anlage durch<br />
eine effizientere, innovative und kostensparende<br />
ersetzen, oder erstmalig eine solche<br />
anschaffen – Sie gewinnen an Unabhängigkeit.<br />
Obendrein fangen Sie zukünftige<br />
Strompreiserhöhungen Ihres Energieversorgers<br />
weitestgehend ab. Zuviel produzierter<br />
Strom kann gewinnbringend ins öffentliche<br />
Netz eingespeist werden und öffnet somit<br />
neben dem Kerngeschäft eine weitere Einnahmequelle<br />
fürs Unternehmen. Der positive<br />
Image-Effekt, neben direkten Kostenersparnissen<br />
auch als aktiver Mitgestalter<br />
der Energiewende zu agieren, macht eine<br />
BHKW-Anschaffung oft zusätzlich attraktiv.<br />
Jetzt informieren:<br />
www.enviaM.de/BHKW oder per E-Mail<br />
unter Geschaeftskunden@enviaM.de mit<br />
Ihrem BHKW-Berater in Kontakt treten<br />
„Ist es verrückt, auch in der Firma mit 600 PS heizen zu wollen?“<br />
Volle Leistung, weniger Energiekosten – jetzt mit einem enviaM BHKW durchstarten.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter enviaM.de/BHKW
Logistik<br />
Dachser in <strong>Thüringen</strong><br />
und in der ganzen Welt<br />
Dachser ist einer der Weltmarktführer in der intelligenten Netzwerklogistik. Das Familienunternehmen mit<br />
Hauptsitz in Kempten (Allgäu) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 5,3 Milliarden Euro.<br />
Das Unternehmen beschäftigt weltweit an 437 Standorten rund 25.000 Mitarbeiter, etwas mehr als die Hälfte davon<br />
arbeiten in Deutschland. Dachser ist mit eigenen Landesgesellschaften in über 40 Ländern vertreten.<br />
Das Geschäftsmodell umfasst Trans -<br />
port logistik, Warehousing und kunden -<br />
individuelle Value-Added-Services. Die<br />
Business Lines European Logistics<br />
(Industriegüter) und Food Logistics<br />
(Lebensmittel) bilden zusammen das<br />
Business Unit Road Logistics. Die zweite<br />
Säule des Unternehmens, Dachser Air<br />
& Sea Logistics, ist auf den globalen<br />
Märkten mit Luft- und Seefracht-Dienst -<br />
leistungen aktiv. Übergreifende Aktivi -<br />
täten wie das Management globaler<br />
Supply Chains sowie branchenspezifische<br />
Lösungen u. a. für die chemische<br />
Industrie und die DIY-Branche ergänzen<br />
das Angebot.<br />
Das Rückgrat des Unternehmens bildet<br />
ein eng geflochtenes, europaweit ausgebautes<br />
Netz von Betriebsstätten, das<br />
sich durch regionale Kundennähe auszeichnet.<br />
Alle europäischen Nieder las -<br />
sungen sind durch rund 3.400 tägliche<br />
Linienverkehre miteinander verbunden,<br />
über die die Kunden zeitnah in der<br />
Beschaffung und Distribution bedient<br />
werden. Zudem verbindet Dachser in<br />
der Kontraktlogistik die Kernleistungen<br />
aus Transport und Lagerung mit umfangreichen<br />
kundenindividuellen Mehr -<br />
wert dienstleistungen.<br />
Ein wichtiges Element der strategischen Positio -<br />
nierung von Dachser ist der Einsatz von Informations -<br />
technologie (IT). Dachser gilt hier als Vorreiter und<br />
greift auf eine Reihe eigenentwickelter EDV-Systeme<br />
zu. Das Unternehmen hat sich mit Themen wie<br />
Barcoding, Penkey, EDI-Datentausch und internetbasierten<br />
Kundenplattformen, u. a. zur Sendungs ver -<br />
folgung, eine herausragende Stellung erobert. Mit diesen<br />
E-Logistics-Anwendungen, einem hochperformanten<br />
EDI-Center sowie seiner selbst entwickelten<br />
Software für Transport und Warehouse-Management<br />
kann Dachser komplexe logistische Wertschöpfungs -<br />
ketten darstellen und seinen Kunden eine hohe<br />
Prozessqualität garantieren.<br />
In der Logistik bedeutet hohe Qualität die absolute<br />
Steuerung und Visibilität aller Prozesse von der<br />
Produktion bis ins Regal. Dachser setzt bei diesen gläsernen<br />
Logistikprozessen die Standards der Branche.<br />
Gemeinsam mit den Kunden werden zukunftsfähige<br />
Logistik-Lösungen entwickelt, die immer auch einen<br />
Wettbewerbsvorteil in unterschiedlichsten Branchen<br />
bedeuten.<br />
In <strong>Thüringen</strong> ist der Netzwerkspezialist Dachser mit<br />
seinem Logistikzentrum Erfurt vertreten und somit an<br />
einer der wichtigsten Schnittstellen des Güter ver -<br />
kehrs, dem Erfurter Kreuz. Aus diesem Großraum distribuiert<br />
der internationale Logistikdienstleister monatlich<br />
rund 25.000 Sendungen bundesweit und in<br />
alle europäischen Länder.<br />
In der Niederlassung sind derzeit ca.<br />
135 Mitarbeiter beschäftigt, davon aktuell<br />
ein Auszubildender im gewerblichen<br />
und neun im kaufmännischen Be -<br />
reich. Die Ausbildung zukünftiger<br />
Mit ar beiter in vier Berufsfeldern liegt<br />
dem Logistik dienstleister sehr am<br />
Herzen. Schon seit Jahren hat das Lo -<br />
gistikzentrum Erfurt eine Übernahmequote<br />
von nahezu 100 Prozent und<br />
blickt mit Stolz auf die hohe Aus bil -<br />
dungsqualität.<br />
Auf dem 37.000 Quadratmeter großen<br />
Betriebsgelände in Amt Wachsenburg<br />
werden pro Monat rund 23.000 Tonnen<br />
Industriegüter und Lebensmittel umgeschlagen.<br />
Die Niederlassung betreibt<br />
ein externes Warehouse mit ca. 8.000<br />
Palettenstellplätzen und verfügt über<br />
ein Umschlaglager von 6.000 Quadrat -<br />
metern für gekühlten und ungekühlten<br />
Betrieb.<br />
Anzeige<br />
Dachser SE<br />
Logistikzentrum Erfurt<br />
Industriestraße 7<br />
99334 Amt Wachsenburg<br />
Tel.: 036202 770-0<br />
dachser.erfurt@dachser.com<br />
www.dachser.com<br />
35
Unternehmertum<br />
Unternehmensnachfolge absichern<br />
Neuigkeiten zur<br />
Warranty & Indemnity-Deckung<br />
Im Prozess einer Unternehmensnachfolge kann mit der richtigen Gestaltung einer Warranty & Indemnity-Deckung<br />
sowohl für Käufer als auch Verkäufer Sicherheit erreicht werden. Der Prüfvorgang im Rahmen der Konzeption einer<br />
solchen Deckung ist heute sehr viel schneller möglich als noch vor wenigen Jahren. Funk bietet hier konkrete<br />
Lösungen.<br />
In <strong>Thüringen</strong> wächst die Zahl der Unter -<br />
nehmenstransaktionen von Jahr zu Jahr.<br />
Vor allem viele mittelständische Un ter -<br />
nehmen suchen die passende Unter -<br />
neh mensnachfolge. Bei derartigen Un -<br />
ternehmenstransaktionen gibt es für<br />
Käufer und Verkäufer eine Fülle von<br />
wirtschaftlichen und rechtlichen Details<br />
zu beachten. Häufig kommen Verhand -<br />
lungen zudem an den Punkt, wo keine<br />
Einigung zu Ver käufergarantien gefunden<br />
wird. „Für diesen Fall gibt es eine<br />
interessante Versicherungslösung“, weiß<br />
Dr. Jochen Schuster, Funk Private Equity<br />
Service: „Bei einer so genannten War -<br />
ranty & Indemnity-Deckung setzt sich,<br />
vereinfacht ausgedrückt, der Versiche -<br />
rer wirtschaftlich an die Stelle des an<br />
sich Ge währleistungsverpflichteten und<br />
steht dem Gewährleistungsnehmer für<br />
die Erfüllung der Gewährleistungen<br />
ein.“ Diese Deckung gibt es schon länger.<br />
In den letzten Jahren ist jedoch Bewegung in den<br />
Markt gekommen. Die Konzeption solcher Lösungen<br />
dauerte früher bis zu drei Monaten. „Heute geht es erfreulicherweise<br />
deutlich schneller“, so Schuster. Eine<br />
Erstquotierung des Versicherers dahin gehend, ob<br />
überhaupt eine Deckung des gewünschten Inhalts gewährt<br />
werden kann, erfolgt bereits nach wenigen<br />
Tagen. Die Due Diligence (also die Risikoprüfung) des<br />
Versicherers beansprucht durchschnittlich nur noch<br />
sieben bis zehn Tage. Es folgt eine Abschluss be -<br />
sprechung. Bis zum Erhalt der De ckungsbestätigung<br />
vergehen dann meist nochmals zwei Tage. Dieser<br />
Umstand und eine stärkere Be kanntheit des Lösungs -<br />
ansatzes führen zu einer höheren Nutzung dieses<br />
Produkts.<br />
Funk, Niederlassung Erfurt<br />
Dr. Egbert Barthel<br />
Tel.: 0361 23013 10<br />
E-Mail: e.barthel@funk-gruppe.de<br />
www.funk-gruppe.de<br />
Anzeige<br />
Eine Reihe namhafter Versicherer bietet<br />
heute derartige Deckungen an. Außer -<br />
dem sind die inhaltlichen Gestal tungs -<br />
möglichkeiten mittlerweile beachtlich.<br />
„Die Versicherer zeigen sich flexibel<br />
und interessiert. Es gibt ausreichend<br />
Kapazität im Markt, um auch große<br />
Volumina je Deal darzustellen“, sagt<br />
Schuster. Daher gehöre der Prüfungs -<br />
punkt: „Warranty & Indemnity Deckung<br />
möglich?“ heute in jede gute Due Dili -<br />
gence, genauso wie eine Überprüfung<br />
des vorgefundenen Versicherungs pro -<br />
gramms des zum Verkauf stehenden<br />
Un ternehmens an sich.<br />
Die Funk Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />
berät umfassend rund um das Thema<br />
Warranty & Indemnity-Deckung und<br />
bietet maßgeschneiderte Lösungen für<br />
Käufer wie Verkäufer interessierter Un -<br />
ternehmen.<br />
36 Foto: fotodesign-jegg.de/fotolia
Unternehmertum<br />
Intrapreneurship:<br />
Mitunternehmer (m/w) gesucht<br />
Intrapreneurship („Intracorporate“,<br />
„Entre preneur“) zielt auf das unternehmerische<br />
Verhalten von Mitar bei -<br />
tern. Um wie ein Unter nehmer zu handeln,<br />
braucht es unter anderem klare<br />
Zielsetzungen, Kundenorientierung und<br />
eine kontinuierliche marktorientierte<br />
Entwicklung des Unternehmens. Natür -<br />
lich sind die persönlichen Eigen schaf -<br />
ten wie Flexibilität, Frustrations -<br />
toleranz, soziale Kompetenz und<br />
durchgehende Eigenmotivation ebenfalls<br />
erfolgskritisch. Um diese Kom -<br />
petenzen zu entwickeln, bedarf es zu<br />
Beginn einer Synchronisierung der Vi -<br />
sion, Zielsetzungen und abgeleiteter<br />
Maßnahmen. Die Syn chronisierung erfolgt<br />
am besten durch ein partizipatives<br />
Vorgehen: Ziele, Kennzahlen, Ent schei -<br />
dungsspielräume sowie Verantwort -<br />
lichkeiten für Aufgaben und Ergebnisse<br />
werden gemeinsam mit den Mitar bei -<br />
tern entwickelt. Weiterhin ist es sinnvoll,<br />
dass den Mitarbeitern Freiräume<br />
eingeräumt werden und unnötige<br />
Kontrollen und Bürokratie auf das<br />
Notwendige reduziert werden.<br />
Wenn die Unternehmenskultur jedoch<br />
zuvor jahrelang eine passive war, wird<br />
die Transition nicht sofort gelingen. Die<br />
ist nur dann erfolgreich, wenn der<br />
Unternehmer aktiv und dialogorientiert<br />
mit seinen Mitarbeitern im Prozess<br />
kommuniziert, für Partizipation offen ist<br />
und Geduld gegenüber Fehlern zeigt.<br />
Der Unternehmer sollte sich die Zeit<br />
nehmen, in Einzelgesprächen oder Mit -<br />
arbeiterbefragungen die Wünsche und<br />
Sorgen aufzunehmen, aber auch die unternehmerischen<br />
Kompetenzen der Mit -<br />
arbeiter zu erfassen – ansonsten wer -<br />
den gute Chancen verspielt.<br />
Im Rahmen einer Umfeldanalyse empfiehlt<br />
es sich, Reaktionen der Kunden,<br />
Zulieferer und Geschäfts partner sowie<br />
die Chancen und Risiken für das Unter -<br />
.Benjamin Koch und Christian Wewezow,.<br />
.Clockwise Consulting.<br />
Weniger als 20 Prozent der deutschen Mit -<br />
arbeiter haben laut Gallup Studie 2015 eine<br />
emotionale Bindung zu ihrem Unter neh -<br />
men. Die meisten haben bereits innerlich<br />
gekündigt oder machen nur Dienst nach<br />
Vorschrift. Ein Unternehmen mit unzufriedenen<br />
und unmotivierten Mitarbeitern ist<br />
auf Dauer nicht tragfähig. Es besteht darüber<br />
hinaus die Gefahr, dass die fähigen und<br />
motivierten Mitarbeiter das Unternehmen<br />
verlassen und zusätzlich die Arbeit geber -<br />
attraktivität für potentielle Bewerber reduziert<br />
wird. Welche Unternehmer begrüßen<br />
es nicht, wenn ihre Führungskräfte noch<br />
mehr Verantwortung und Eigen ini tiative<br />
zur Weiter ent wicklung des Unter nehmens<br />
im laufenden Betrieb übernehmen würden<br />
oder als potentielle Kandidaten im Rahmen<br />
einer Unternehmensnachfolge in Frage kämen?<br />
Ein Gastbeitrag von Christian We -<br />
wezow und Benjamin Koch von Clock wise<br />
Consulting.<br />
nehmen objektiv einzuschätzen. Sind die Mitarbeiter<br />
und Füh rungskräfte bereit und fähig, die Verän de -<br />
rungen mitzutragen, können die notwendigen Maß -<br />
nahmen wie Zielsetzungen, Ent schei -<br />
dungsspielräume, Verantwort lich keiten<br />
und Kennzahlen geplant und umgesetzt<br />
werden. Natürlich kann es gerade in der<br />
ersten Phase passieren, dass diesen<br />
Mitarbeitern Fehler unterlaufen. Gerade<br />
wenn sie in der Ver gangenheit nur wenig<br />
Verantwortung übernommen haben,<br />
werden sie sehr vorsichtig sein und<br />
nicht immer mit dem optimalen Au -<br />
genmaß vorgehen. Unternehmer sollten<br />
frühzeitig Mög lichkeiten erarbeiten, resultierende<br />
Fehler oder Fehl verhalten<br />
ihrer Mitar beiter zu erkennen und proaktiv<br />
zu lösen. Nur eine offene Fehler -<br />
kultur führt über Ver bes serungen letztlich<br />
zur gemeinsamen Entwicklung des<br />
Unter nehmens.<br />
Gleichermaßen zu beachten sind die<br />
steigenden Anforderungen durch das<br />
Intrapreneurship auf den Mitarbeiter.<br />
Mit höheren Erwartungen, Zielstel lun -<br />
gen und Aufgabenumfängen steigt automatisch<br />
die Belastung. Stress und<br />
Burnout können die Folge sein, sofern<br />
nicht neben den Maßnahmen des Intra -<br />
preneurships parallel auch noch ausgleichende<br />
Maßnahmen, zum Beispiel<br />
im Rahmen eines betrieblichen Gesund -<br />
heitsmanagements, konsequent initiiert<br />
werden. Eine professionelle externe<br />
Prozessbegleitung sowie unterstützende<br />
Führungskräftecoachings ermöglichen<br />
eine erfolgreiche Implemen tie -<br />
rung.<br />
Am Ende gewinnen beide Seiten beim<br />
Intrapreneurship: Der Unternehmer<br />
wird entlastet und kann sich mehr um<br />
seine originären und strategischen<br />
Aufgaben kümmern. Die Mitarbeiter erlangen<br />
durch Entfaltung ihres Po ten -<br />
tials und größere Gestal tungs spiel -<br />
räume eine höhere Motivation und<br />
Zufriedenheit. Dadurch gelingt es<br />
schritt weise, dass Intrapreneurship unternehmenswertsteigernd<br />
gelebt wird.<br />
Fotos: Clockwise Consulting<br />
37
Unternehmertum<br />
Wirtschaftswachstum in<br />
<strong>Thüringen</strong> setzt sich 2015 fort<br />
Mit 1,6 Prozent wuchs die Thüringer Wirtschaft im vergangenen Jahr genauso stark wie im Bundesdurchschnitt.<br />
„Auch das erste Quartal 2015 war vielversprechend. Der Industrieumsatz in <strong>Thüringen</strong> stieg deutlich stärker als<br />
im Bundesdurchschnitt und die Auftragseingänge erholten sich ebenfalls“, erläuterte Dr. Gertrud R. Traud,<br />
Chefvolkswirtin der Helaba, bei der Präsentation der Studie in Erfurt.<br />
Die Dienstleistungsbereiche lieferten in <strong>Thüringen</strong> 2014 mit einem<br />
Plus von 1,5 Prozent eine etwa gleich hohe Wachstumsrate wie in<br />
Deutschland insgesamt. Da in <strong>Thüringen</strong> auf ein „starkes Dienst -<br />
leistungsjahr“ häufig ein schwächeres folgt, erwarten die Helaba-<br />
Volkswirte für das laufende Jahr, dass sich das Bruttoinlandsprodukt<br />
verhaltener entwickeln wird als im Vorjahr. „Das Wirtschafts wachs -<br />
tum wird 2015 in <strong>Thüringen</strong> mit etwa 1,5 Prozent etwas schwächer<br />
ausfallen als bundesweit mit 1,8 Prozent“, prognostiziert Traud.<br />
In den 25 Jahren seit der Wiedervereinigung hat sich nahezu alles<br />
verändert und das Land musste viele Herausforderungen meistern.<br />
Wie stark der Faktor Zeit wirkte und wie er genutzt wurde, ist in<br />
<strong>Thüringen</strong> besonders spürbar. Zunächst mussten sich die Unterneh -<br />
men dem nationalen und internationalen Wettbewerb stellen. Dabei<br />
bewährte sich die Qualität der Thüringer Produkte. Manches Unter -<br />
nehmen schaffte sogar den Sprung zum Weltmarktführer. Insgesamt<br />
erhöhte sich der wirtschaftliche Output der Thüringer Industrie<br />
enorm: Die Bruttowertschöpfung pro Einwohner ist seit 1991 um<br />
mehr als 50 Prozentpunkte gestiegen und liegt inzwischen bei über<br />
70 Prozent des deutschen Durchschnitts. Eine derartige Aufholjagd<br />
hat kein anderer Wirtschaftszweig hingelegt.<br />
Dies ist umso beachtlicher, als die Bevölkerung in diesem Zeitraum<br />
stark zurückging. Viele Menschen entschieden sich, die Chancen auf<br />
eine schnelle Verbesserung ihres Wohlstands im anderen Teil<br />
Deutsch lands zu suchen und verließen <strong>Thüringen</strong>. Inzwischen hat<br />
sich der Wanderungssaldo wieder umgekehrt: Es kommen mehr<br />
Menschen nach <strong>Thüringen</strong> als gehen.<br />
Dies beruht zu einem kleinen Teil darauf, dass die Fortzüge in andere<br />
Bundesländer abnehmen. Die Hauptursache ist aber der Zuzug aus<br />
dem Ausland. Hier wartet schon die nächste Aufgabe: Die erfolgreiche<br />
Integration der Neuankömmlinge erfordert Sprach- und Bil -<br />
dungs programme des Landes und der Unternehmen. Die Bevölke -<br />
rung ist dazu aufgerufen, sich offen für Neues zu zeigen, zumal der<br />
Anteil der Ausländer an den Thüringer Einwohnern unter zwei<br />
Prozent liegt (alte Bundesländer neun Prozent).<br />
Wichtig ist aber auch, dass investiert wird. Im Jahr 25 nach der Wie -<br />
der vereinigung sind manche Hightech-Produktionsanlagen in die<br />
Jahre gekommen. Hier sind Investitionen gefragt. (em/tl)<br />
Die Helaba-Studie finden Sie hier:<br />
http://tinyurl.com/q33hycx<br />
38 Foto: SP-PIC/fotolia
Unternehmertum<br />
Neues Wagniskapital für<br />
technologieorientierte Start-ups<br />
Mit dem neuen Förderinstrument „ERP-Venture Capital-Fondsinvestments“ verbessert die KfW gemeinsam mit<br />
dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Förderung von technologieorientierten Start-ups<br />
und jungen, innovativen Unternehmen.<br />
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) beteiligt sich an ausgewählten<br />
Wagniskapital-Fonds ("Venture Capital-<br />
Fonds") in Deutschland und Europa.<br />
Venture Capital-Fonds beteiligen sich<br />
direkt an jungen wachstumsorientierten<br />
Technologieunternehmen und stärken<br />
damit deren Eigenkapital.<br />
Mit ihrem neuen Förderinstrument<br />
möchte die KfW dazu beitragen, die An -<br />
gebotslücke bei Anschluss finanzie run -<br />
gen für junge Technologieunternehmen<br />
in der Wachs tumsphase zu schließen.<br />
„Mit den ERP-Venture-Capital-Fonds -<br />
investments werden wir in den nächsten<br />
fünf Jahren Investitionen von bis zu<br />
400 Millionen Euro eingehen. Damit<br />
hebelt die KfW ein Fondsvolumen von<br />
rund zwei Milliarden Euro für den<br />
Venture-Capital-Markt. Das ist ein erheblicher<br />
Impuls zur Verbesserung des<br />
Wagniskapitalangebots für technologieorientierte<br />
Start-ups und junge Wachs -<br />
tumsunternehmen in Deutschland. Da -<br />
mit stärken wir die finanzielle Basis für<br />
neue, zukunftsweisende technologische<br />
Lösungen in Deutschland", betont KfW-<br />
Vorstandsmitglied Dr. Ingrid Hengster.<br />
Die KfW kann sich mit diesem neuen<br />
Produkt sowohl bei etablierten Fonds<br />
als auch bei First Time Teams, das heißt<br />
neu gegründete Fondsgesellschaften,<br />
und auch im Rahmen von First Closings<br />
(Erstabschlüssen) engagieren und damit<br />
einen wichtigen Impuls zur Gewinnung<br />
weiterer in- und ausländischer institutioneller<br />
Investoren leisten.<br />
Es ist geplant, dass die KfW die Ge win -<br />
nung von privaten Investoren von Ven -<br />
ture-Ca pital-Fonds auch als Anker-<br />
Investor unterstützt.<br />
Neben Branchen wie E-Commerce und<br />
IT, die derzeit eine besondere öffentliche<br />
Aufmerksamkeit genießen, haben<br />
für die KfW als Förderbank beispielsweise<br />
auch Fonds mit Fokus auf Bio -<br />
tech, Life Science, MedTech oder Clean -<br />
tech einen hohen Stellenwert, also<br />
Bran chen, von denen nachhaltige Wir -<br />
kungen für den Technologiestandort<br />
Deutschland ausgehen. (em/tl)<br />
Mehr Informationen unter:<br />
www.kfw.de<br />
Foto: K.-U. Häßler/fotolia<br />
39
Unternehmertum<br />
.In drei Minuten überzeugt.<br />
Fünf Preisträger<br />
und viele Gewinner<br />
Eine Bühne, 180 Sekunden und 300 Zuschauer, darunter über 50 Investoren aus dem In- und Ausland: Das waren<br />
die Herausforderungen des 12. Thüringer Elevator Pitches im Erfurter Kaisersaal. Unter dem Motto „Idee sucht<br />
Kapital – Idee sucht Know-how“ präsentierten 20 „Pitcher“ ihre Konzepte und Geschäftsideen den fachkundigen<br />
Gästen. Fünf „Pitches“ wurden mit Preisen ausgezeichnet, doch alle Teilnehmer profitierten von der Netz -<br />
werkveranstaltung. Sie hatten die Möglichkeit, sich und ihre Ideen einem aufgeschlossenen Publikum vorzustellen,<br />
interessante Gespräche zu führen und neue Kontakte zu knüpfen.<br />
38 regionale, nationale wie internationale<br />
Gründungs- und Wachs tums unter -<br />
nehmen bewarben sich für den 12. Thü -<br />
ringer Elevator Pitch. Alle sind auf der<br />
Suche nach Investoren, Kooperations -<br />
partnern und Netzwerk kontakten. 20<br />
dieser Ideen und Konzep te wurden dem<br />
Fachpublikum am Diens tag in dreiminütigen<br />
Kurzvorträ gen präsentiert. Wei -<br />
tere zehn Ge schäfts ideen aus dem<br />
Bewerberfeld erhielten die Möglichkeit,<br />
sich in einer Innovationsarena den Gästen zu präsentieren.<br />
Als Gastredner stimmte Wolfgang Tiefensee, Thürin -<br />
ger Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale<br />
Gesellschaft, das Publikum zum Thema „Chancen für<br />
innovative Unternehmen in <strong>Thüringen</strong>“ ein. „Der<br />
Elevator Pitch hat gezeigt, wie vielfältig die innovative<br />
Gründer szene bundesweit und vor allem in Thü -<br />
ringen ist. Alle anwesenden Projekte beeindruckten<br />
das Publikum – ob auf der Bühne oder in der Inno -<br />
vationsarena. Für uns als Gastgeber<br />
stand die Vernetzung im Mittelpunkt<br />
der Veranstaltung. Die vielen neu geschlossenen<br />
Kooperationen und Inves -<br />
torenkontakte zeigen, dass nicht nur die<br />
Preisträger, sondern alle Teilnehmer<br />
des Thüringer Elevator Pitches als Ge -<br />
winner nach Hause gehen“, erklärt Dr.<br />
Sven Günther, Geschäftsführer der Stif -<br />
tung für Technologie, Innovation und<br />
Forschung <strong>Thüringen</strong> (STIFT). (em/tl)<br />
40<br />
Foto: Candy Welz
Unternehmertum<br />
.Preis der STIFT.<br />
Die Green City Solutions GmbH & Co. KG (www.greencitysolutions.de)<br />
aus Dresden überzeugte die Jury mit der weltweit ersten<br />
biotechnologischen Lösung zur Luftreinigung im urbanen Umfeld.<br />
.Preis der GRUENDEL Rechtsanwälte.<br />
Das Ilmenauer Large Format Stock Portal (large-format.photos)<br />
hat es sich zur Aufgabe gemacht, hochauflösende Fotografien mit<br />
mehr als 100 Mega pixel über ein Online stock portal zu vertreiben.<br />
.Preis von b-mt Beteiligungsmanagement <strong>Thüringen</strong>.<br />
Die frühzeitige Diagnose von Krankheiten ermöglicht das Kuh -<br />
monitoring-System von dropnostix (www.dropnostix.de) aus<br />
Potsdam.<br />
.Sonderpreis von APROPRO für den besten Thüringer Pitcher.<br />
Die BianoScience GmbH entwickelt neue Wirkstoffe zur Behand -<br />
lung von Brustkrebs (www.bianoscience.com).<br />
Nach der Prämierung der besten Präsentationen nutzten Preis -<br />
träger, Pitcher und Investoren die zahlreichen Branchen- und<br />
Netzwerkkontakte, um sich intensiv auszutauschen. In Vier-<br />
Augen-Gesprächen konnten die Teilnehmer die Vorteile und den<br />
Nutzen ihrer Ideen zukünftigen Geschäftspartnern präsentieren.<br />
.Publikumspreis für den besten Pitch.<br />
Ein Event-Programm für Jugendliche, welches für Firmen veran -<br />
staltungen, private Anlässe oder Tagungen buchbar ist, hat die<br />
Weimarer TeenEvent GmbH (www.teenevent.de) entwickelt.<br />
Das hochkarätige Event unter dem Motto „Idee sucht Kapital -<br />
Idee sucht Know-how“ hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einer<br />
der wichtigsten Netzwerkveranstaltungen für innovative<br />
Unternehmen entwickelt. Aufstrebende Start-ups und junge<br />
Wachstumsunternehmen erhalten regelmäßig Gelegenheit, ihre<br />
Geschäftsmodelle der Öffentlichkeit vorzustellen und so wertvolle<br />
Geldgeber und Kooperationspartner zu finden. (em/tl)<br />
www.innovativ-gruenden-thueringen.de<br />
Fotos: Candy Welz<br />
41
Digitale Zukunft<br />
Digitalisierung als<br />
Wachstumschance nutzen<br />
Das 6. Weimarer Wirtschaftsforum diskutierte Einfluss und Folgen der modernen Informationstechnologien. Dabei<br />
wurden neue Initiativen für die digitale Zukunft <strong>Thüringen</strong>s vorgestellt.<br />
„Wachstumschance Digitalisierung“ lautete<br />
das Thema des diesjährigen<br />
„6. Wei marer Wirtschaftsforums“. In<br />
Vorträgen, Gesprächsrunden und Dis -<br />
kussionsforen standen Fragen nach gesellschaftlichen<br />
und unternehmerischen<br />
Digitalisierungsstrategien, die<br />
stärkere Kooperation von IT-Unter -<br />
nehmen und IT-Anwendern, die Aus -<br />
wirkungen der Digitalisierung auf die<br />
Arbeitswelt, Anforderungen an das<br />
Bildungssystem durch neue Qualifika -<br />
tionsprofile sowie die Datensicherheit<br />
im Mittelpunkt. Insgesamt rund 350<br />
Teilnehmer diskutierten mit hochkarätigen<br />
Referenten, Experten und Prak -<br />
tikern – darunter Linnar Viik, dem<br />
Initiatior der erfolgreichen Digitali sie -<br />
rungsstrategie Estlands, und Detlef<br />
Krause, Director Manufacturing & Re -<br />
sources bei Microsoft Deutschland.<br />
<strong>Thüringen</strong> geht in die „Digitalisierungs-<br />
Offensive“: Wirtschaftsminister Wolf -<br />
gang Tiefensee stellte beim „6. Wei -<br />
marer Wirtschaftsforum“ neue Initiativen<br />
vor, die die mittelständischen<br />
Unternehmen auf dem Weg in die digitale<br />
Zukunft unterstützen sollen. „Der<br />
Siegeszug der modernen Informations -<br />
technologien und ihre Integration in alle<br />
Prozesse, Technologien und Bran -<br />
chen stellt die Thüringer Wirtschaft vor<br />
ganz neue Herausforderungen“, sagte<br />
der Minister. Darauf müsse die Wirt -<br />
schaftspolitik reagieren. Tiefensee sagte:<br />
„Wir wollen die Unternehmen dabei<br />
unterstützen, die Digitalisierung als<br />
Wachstumschance zu nutzen.“<br />
Als erster Schritt hat sich deshalb auf<br />
Initiative des Wirtschaftsministeriums<br />
ein „Forum Digitale Wirtschaft“ gegründet,<br />
dem als „Kernteam“ eine Reihe von<br />
Unternehmen der Thüringer IT-Branche<br />
angehören – darunter die TecArt GmbH,<br />
PDV Systeme AG, faytec GmbH, Tower<br />
Consult GmbH, Jena Geos GmbH,<br />
Zeilenwert GmbH, Ageto GmbH oder<br />
Flymint GmbH. Das Forum ist als branchenübergreifende<br />
Plattform für Ent -<br />
42 Foto: buchachon/fotolia
Digitale Zukunft<br />
Das Enterprise Europe Network<br />
(EEN) der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) Erfurt bietet seinen<br />
Kunden einen neuen Service. Mit der<br />
„EEN N support“-App können ab sofort<br />
mehr als 11.500 internationale<br />
Kooperations- und Projekt partner<br />
gesucht und gefunden werden.<br />
wickler und Anwender von digitalen<br />
Lösungen und Systemen konzipiert, soll<br />
den Informationsaustausch, Veranstal -<br />
tungen und Kooperationsprojekte organisieren.<br />
Daneben plant das Wirtschafts minis -<br />
terium die Gründung eines „Thüringer<br />
Kompetenzzentrums Wirtschaft 4.0“.<br />
Dafür läuft noch bis zum 19. Juni ein<br />
Konzeptauswahlverfahren bei der GfAW<br />
<strong>Thüringen</strong>. Das Kompetenzzentrum soll<br />
Anlaufstelle für den Mittelstand zu allen<br />
Fragen rund um das Thema Digi -<br />
talisierung sein und dabei alle Aspekte<br />
von Technologien über Datensicherheit<br />
bis zu den Veränderungen der Arbeits -<br />
welt abdecken. Die Einrichtung wird an<br />
bestehende Aktivitäten und Strukturen<br />
– etwa der Kammern, Hochschulen,<br />
Cluster und Transfereinrichtungen –<br />
anknüpfen. Start des Zentrums ist für<br />
Mitte September vorgesehen.<br />
Ein weiterer Schritt wird die Durch -<br />
führung von Modellprojekten zur Digi -<br />
talisierung frühestens ab der zweiten<br />
Jahreshälfte 2015 sein. In diesen Pro -<br />
jekten soll die Einführung digitaler<br />
Tech nologien und Prozesse branchenund<br />
regionenübergreifend erprobt werden.<br />
Insgesamt werden bis zu zehn solcher<br />
Modellprojekte angepeilt, die nicht<br />
nur aus dem Bereich der Industrie, son-<br />
dern auch des Handels, Handwerks,<br />
Tourismus oder der Landwirtschaft<br />
kom men können.<br />
Schließlich wird auch die Förderpolitik<br />
stärker auf die Digitalisierung ausgerichtet.<br />
So wird in der „Regionalen<br />
Innovationsstrategie für <strong>Thüringen</strong>“ die<br />
Querschnittsbranche „Informationsund<br />
Kommunikationstechnologien,<br />
Krea tivwirtschaft, Dienstleistungen“ besonders<br />
hervorgehoben. Zudem werden<br />
in der Technologieförderung „Prozessund<br />
Organisationsinnovationen“ sowie<br />
Die Digitalisierung aller<br />
Lebensbereiche ist ein Megatrend<br />
und schafft ganz neue<br />
Märkte und Nachfragepotenziale.<br />
Wolfgang Tiefensee,<br />
Thüringer Minister für Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Digitale Gesellschaft<br />
das „Management von Verbund pro -<br />
jekten“ als neue Fördertatbestände eingeführt.<br />
Wie groß die „Wachstumschance Di gi -<br />
talisierung“ tatsächlich ist, zeigen aktuelle<br />
Zahlen des Bundeswirtschafts -<br />
ministeriums für Deutschland ins -<br />
gesamt: Demnach kann die Digita -<br />
lisierung allein im Bereich der Industrie<br />
bis zum Jahr 2025 für ein zusätzliches<br />
Umsatzwachstum von 200 bis 400<br />
Milliarden Euro sorgen. Zudem werden<br />
Effizienzgewinne bei der Industrie pro -<br />
duktion von bis zu 80 Prozent erwartet<br />
– womit die Digitalisierung entscheidend<br />
zur Erhöhung der Wett bewerbs -<br />
fähigkeit in den Unternehmen beitragen<br />
würde. (em/tl)<br />
Grenzenlose Kontakte<br />
mit der EEN-App<br />
Europaweit Netzwerke knüpfen, Tech -<br />
nologie- und Innovationsko ope ratio -<br />
nen anbahnen – das sind die Ziele des<br />
europäischen Unter neh mernetz wer ks<br />
EEN. „Um Be trieben und For schungs -<br />
ein richtun gen dabei neue Wege zu eröffnen,<br />
wurde jetzt eine neue App entwickelt.<br />
Die Applikation ermöglicht es,<br />
in ganz Europa kostenfrei und effektiv<br />
nach Projekt-, Technologie- und<br />
Geschäfts partnern zu suchen“, informiert<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer Ge -<br />
rald Grusser.<br />
Das EEN-Netzwerk umfasst derzeit<br />
über 600 Partner in 54 Ländern mit<br />
rund 11.500 Kooperationsan gebo ten.<br />
Die neue digitale Anwendung schließt<br />
die Lücke zwischen dem stetig wachsenden<br />
Angebot der Börse und der<br />
Notwendigkeit, die Dienstleistungen<br />
des Enterprise Eu rope Network optimiert<br />
anzubieten. „Die App garantiert<br />
jederzeit eine komfortable Recherche<br />
– auch von unterwegs – zur Anbah -<br />
nung neuer Geschäfte oder Projekte.<br />
Zudem besteht die Möglichkeit, sich<br />
automatisch per Handy informieren zu<br />
lassen, sobald neue Angebote ein ge- -<br />
stellt werden. Bei Interesse an einem<br />
Projekt kann mit Hilfe der An wen dung<br />
umgehend und auf kurzem Weg der<br />
Kontakt zwischen den Inte ressenten<br />
hergestellt werden. Ein Service, der<br />
vor allem für viel reisende Manager<br />
von unschätzbarem Vor teil ist“, erklärt<br />
der IHK-Chef.<br />
Die App ist kostenlos im Apple-App-<br />
Store oder Google-Play-Store unter<br />
dem Stichwort „EEN“ erhältlich. (em/tl)<br />
Foto: TMWWDG<br />
43
Außenhandel<br />
<strong>Thüringen</strong> arbeitet an neuem<br />
Außenhandelskonzept<br />
Das Thüringer Wirtschaftsministerium arbeitet an einem neuen Außenhandelskonzept. Das erklärte die zuständige<br />
Abteilungsleiterin, Dr. Sabine Awe, bei einem Wirtschaftstalk in Erfurt. Das Konzept geht auf eine Studie der<br />
Beratungsgesellschaft PwC zurück, die in den letzten Monaten erarbeitet worden war.<br />
Das Leitmotto soll künftig „Export beginnt<br />
innen“ heißen. Danach sollen die<br />
Unternehmen zunächst befähigt werden,<br />
sich auf internationalen Märkten<br />
zu behaupten. Das schließt unter anderem<br />
die Verbesserung der Wett be -<br />
werbs fähigkeit ein.<br />
Außerdem wollen sich die Akteure im<br />
Außenhandel besser vernetzen, so zum<br />
Beispiel das Ministerium, die LEG, die<br />
IHKs und die Branchennetzwerke. Dazu<br />
gebe es bereits einen Arbeitskreis, der<br />
gut zusammenarbeite. So würden künftig<br />
Kompetenzstreitigkeiten ausgeschlossen<br />
werden, wie der Geraer IHK-<br />
Hauptgeschäftsführer Peter Höhne<br />
sagte. Er betonte, dass sich interessierte<br />
Unternehmen an alle beteiligten Insti tutionen wenden<br />
könnten, um dort kompetente Beratung zu erhalten<br />
oder vermittelt zu bekommen.<br />
Geplant sind auch Änderungen der Fördermodalitäten.<br />
In bestimmten Fällen seien Förderpauschalen möglich,<br />
die unnötige Bürokratie hürden abbauen könnten.<br />
Werbemaßnahmen sollen demnach auf spezielle<br />
Projekte zugeschnitten gefördert werden. Eine<br />
Förderung von Web-Auftritten gebe es nicht mehr.<br />
Gerd Thien, Geschäftsführer von Herbacin aus Wutha-<br />
Farnroda, begrüßte, dass das Land auch künftig<br />
Teilnahmen von Thüringer Unternehmen an internationalen<br />
Messen unterstützen wolle. Dies sei für<br />
Unternehmen existenziell wichtig. Er rief exportwillige<br />
Firmen dazu auf, in dieser Hinsicht einen langen<br />
Atem zu haben. Insbesondere im arabischen und asiatischen<br />
Raum lege man Wert auf Kontinuität.<br />
Das bestätigt auch die Studie der PwC.<br />
Sie bescheinigt den Unter nehmen<br />
Nachholbedarf an interkultureller Kom -<br />
petenz. Hier müsse der Freistaat neue<br />
Angebote unterbreiten.<br />
Herbacin-Chef Thien bestätigte das. Er<br />
riet dazu, Mitarbeiter zu beschäftigen,<br />
die sich im jeweiligen Kulturraum auskennen<br />
und die Sprache sprechen.<br />
Dabei müsse man auch keine Furcht vor<br />
den Kosten haben. „Made in Germany“<br />
habe in aller Welt immer noch einen<br />
hervorragenden Ruf. Den müsse man<br />
nutzen, denn ausländische Kunden seien<br />
durchaus bereit, für deutsche Qua -<br />
lität einen höheren Preis zu zahlen. (tl)<br />
44 Foto: Scanrail/fotolia
Außenhandel<br />
Tiefensee ziehtz positive Bilanz<br />
der Südafrika-Reise<br />
Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat ein positives Fazit der ersten Thüringer<br />
Delegationsreise nach Südafrika – und auf den afrikanischen Kontinent überhaupt – gezogen. Die rund 50-köpfige<br />
Delegation aus Vertretern von Unternehmen und Hochschulen hatte sich Anfang Mai in Johannesburg, Pretoria<br />
und Kapstadt aufgehalten.<br />
Insgesamt hatte das Programm der<br />
Delegation mehr als 40 offizielle Wirt -<br />
schafts- und Wissenschaftstermine umfasst.<br />
Darunter waren Kooperations -<br />
börsen, Workshops, Besuche an<br />
Uni versitäten und in Unternehmen,<br />
zehn politische Gesprächstermine und<br />
drei Messebesuche. Hinzu kamen viele<br />
weitere individuelle Termine und bilaterale<br />
Gespräche der einzelnen Dele -<br />
gationsmitglieder. Die südafrikanischen<br />
Gesprächspartner seien dabei sehr aufgeschlossen<br />
gewesen und hätten ernsthaftes<br />
Interesse an einem Ausbau der<br />
Beziehungen nach <strong>Thüringen</strong> bekundet,<br />
sagte der Minister. Für ihn stehe deshalb<br />
jetzt schon fest: „Die Brücken, die<br />
wir jetzt nach Südafrika geschlagen haben,<br />
sind erst der Anfang. Wir kommen<br />
wieder.“ Zu den Ergebnissen der Reise<br />
gehört unter anderem eine Verein -<br />
barung zur Zusammenarbeit mit der<br />
wirtschaftlich bedeutendsten südafrikanischen<br />
Pro vinz Gauteng.<br />
Der südafrikanische Markt biete große<br />
Chancen, aber auch viele Heraus for -<br />
derungen und Probleme, auf die die<br />
Unternehmen sich einstellen müssten,<br />
sagte Tiefensee. Chancen für eine künftig<br />
engere Zusammenarbeit sieht der<br />
Minister vor allem in Bereichen wie der<br />
Berufs- und akademischen Ausbildung,<br />
in der Industrieforschung oder beim<br />
Ausbau der Medizin- und Energieinfra -<br />
struktur des Landes. Südafrika habe einen<br />
riesigen Nachholbedarf bei der<br />
Strom- und <strong>Was</strong>serversorgung, aber<br />
auch beim Breitbandausbau oder der<br />
Ausstattung von Krankenhäusern. Vo -<br />
raus sichtlich schon ab dem kommenden<br />
Jahr sei deshalb eine eigene Thü ringer<br />
Messepräsenz auf der Medizin technik -<br />
messe „Africa Health“ geplant, kündigte<br />
Tiefensee an: „Damit wollen wir unseren<br />
Medizintechnikherstellern den<br />
Weg auf den afrikanischen Markt erleichtern.“<br />
Zudem bestehe eine große<br />
Nachfrage nach Solartechnologie.<br />
In anderen Bereichen könnten die eher<br />
kleinen Thüringer Betriebe aber auch<br />
als Zulieferer oder Subunternehmer der<br />
großen Konzerne tätig werden. (em/tl)<br />
Foto: TMWWDG<br />
45
Arbeitsrecht<br />
Aktuelle Urteile<br />
zum Thema Mindestlohn<br />
Seit 1. Januar 2015 gilt der gesetzliche Mindestlohn. Bei vielen Unternehmen herrscht diesbezüglich immer noch<br />
Unsicherheit. Daran haben auch die zahllosen extra eingerichteten Hotlines kaum etwas geändert. Manche<br />
Streitfälle landen vor den Gerichten. Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN hat zwei aktuelle Urteile dokumentiert.<br />
Kündigung nach<br />
Mindestlohnforderung<br />
Verlangt ein Arbeitnehmer den gesetzlichen Mindestlohn für seine<br />
Arbeit und erhält er daraufhin die Kündigung, so ist diese unwirksam.<br />
Das entschied das Arbeitsgericht Berlin in einem aktuellen<br />
Fall. Folgender Sachverhalt lag der Entscheidung zu Grunde:<br />
Im Arbeitsvertrag des Arbeitnehmers war eine wöchentliche Ar -<br />
beits zeit von 14 Stunden vereinbart. Für seine Tätigkeit als Haus -<br />
meister erhielt er monatlich 315 Euro, mithin einen Stundenlohn<br />
von 5,19 Euro. Für die vereinbarte Zeit verlangte der Arbeitnehmer<br />
nun die Zahlung von 8,50 Euro je Stunde. Der Arbeitgeber bot daraufhin<br />
die Minderung der vereinbarten Stunden auf monatlich 32<br />
verbunden mit einer Vergütung von 325 Euro an. Die geänderten<br />
Bedingungen lehnte der Arbeitnehmer jedoch ab. Daraufhin erhielt<br />
er die Kündigung.<br />
Das Gericht hielt die Kündigung für unwirksam. Sie stelle eine verbotene<br />
Maßregelung im Sinne des § 612a BGB dar. Demnach darf<br />
ein Arbeitnehmer bei einer Vereinbarung oder einer Maßnahme<br />
nicht benachteiligt werden, weil er in zulässiger Weise seine Rech -<br />
te ausübt. Aber genau das bewirke die vorliegende Kündigung. Zu<br />
Recht habe der Arbeitnehmer seinen Mindestlohnanspruch geltend<br />
gemacht. Die daraufhin ausgesprochene Kündigung sei unwirksam.<br />
Leistungsbonus als<br />
Mindestlohnbestandteil<br />
Seit Januar 2015 gilt der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro je<br />
Stunde. Doch welche Vergütungsbestandteile in die Mindestlohn -<br />
berechnung einfließen dürfen, ist gesetzlich nicht geregelt. Das<br />
Arbeitsgericht Düsseldorf musste nun darüber entscheiden.<br />
Vor der Einführung des Mindestlohns erhielt die Klägerin einen<br />
Bruttostundenlohn in Höhe von 8,10 Euro zuzüglich eines gestaffelten<br />
Leistungsbonus in Höhe von maximal 1,00 Euro. Diese Re -<br />
gelung sollte auch ab Januar 2015 weiter gelten. Allerdings sollte<br />
die Arbeitnehmerin 0,40 Euro des Bonus pro Stunde in jedem Fall<br />
erhalten. Die Arbeitnehmerin hingegen war der Ansicht, dass der<br />
Leistungsbonus zusätzlich zum gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen<br />
sei. Eine Anrechnung des Bonus auf die Grundvergütung sei<br />
nicht möglich.<br />
Dieser Ansicht schloss sich das Gericht nicht an. Unabhängig von<br />
der Bezeichnung komme es auf das Verhältnis zwischen geleisteter<br />
Arbeitszeit und gezahltem Lohn an. Ein Leistungsbonus weise<br />
unmittelbaren Bezug zur Arbeitsleistung auf und habe damit als<br />
Gegenleistung auch Entgeltcharakter. Bei der Berechnung des<br />
Mindestlohns könne die Bonuszahlung daher mit einbezogen werden.<br />
(em/tl)<br />
46 Fotos: Wolfisch/fotolia, Dessauer/fotolia
<strong>Thüringen</strong><br />
Mit einer Spiele-App<br />
zum Steuerexperten<br />
Zwei Universitätsprofessoren haben eine App für mobile Endgeräte entwickelt, mit der sich die Spieler in einem<br />
unterhaltsamen Fragespiel Wissen in der Steuerlehre aneignen. Für das digitale Multiple-Choice-Quiz „Wer wird<br />
Steuerexperte?“ haben Gernot Brähler von der Technischen Universität Ilmenau und Gerrit Brösel von der<br />
Fernuniversität Hagen bereits mehrere Preise bekommen.<br />
Mit dem innovativen Lernspiel „Wer<br />
wird Steuerexperte?“ können sich Stu -<br />
denten und alle anderen wissbegierigen<br />
Handynutzer Kenntnisse in betriebswirtschaftlicher<br />
Steuerlehre aneignen.<br />
Gespielt werden bis zu 15 Fragerunden,<br />
bei denen die Teilnehmer aus jeweils<br />
vier Möglichkeiten die richtige Antwort<br />
tippen müssen, wobei sich mit steigender<br />
Rundenzahl der Schwierigkeitsgrad<br />
der Fragen erhöht. Bei den insgesamt<br />
über 400 Fragen und vorgegebenen<br />
1600 Antwortmöglichkeiten kommt<br />
auch der Humor nicht zu kurz: „Gab es<br />
in Deutschland jemals eine Perücken -<br />
steuer?“ oder „Wer muss die Hunde -<br />
steuer marke tragen? Der Hundeträger,<br />
der Hundehalter oder vielleicht doch<br />
der Hund?“ Und die Steuer-App erinnert<br />
die Spieler auch daran, dass die Al ko -<br />
popsteuer weder eine Steuer für populäre<br />
Alkoholiker noch eine Steuer auf<br />
mischbrandhaltige Weingetränke ist,<br />
sondern eine Steuer auf branntweinhaltige<br />
Mischgetränke.<br />
Mit jeder vollständig richtig beantworteten<br />
Fragerunde wird ein höheres Le -<br />
vel erreicht, so kann man vom „Azubi“<br />
über den „Steuerfuchs“ bis zum „Steuer -<br />
experten“ aufsteigen. Drei verschiedene<br />
Joker erleichtern es den Spielern, die<br />
nächste Runde zu erreichen und erhöhen<br />
so den Spielspaß: 50/50-Joker, Ex -<br />
pertenjoker und alternative Frage-Joker.<br />
Dabei können umso mehr Punkte erzielt<br />
werden, je höher der Schwie rigkeits -<br />
grad der Spielrunde ist und je schneller<br />
die Fragen beantwortet werden. So<br />
kann man sich mit allen anderen Spie -<br />
lern messen und die eigene Punktzahl<br />
in einem „Highscore“-Ran king ablesen.<br />
Einer der beiden Entwick ler, Prof. Ger -<br />
not Brähler, leitet an der TU Ilmenau<br />
das Fachgebiet Steuerleh re/Prü fungs -<br />
wesen. Er erinnert sich, wie er auf die<br />
Idee kam, eine Steuer-Spiele-App zu erfinden:<br />
„In einer Weihnachts vorlesung<br />
sollten zwei Studenten gruppen gegeneinander<br />
um die Wette steuerliche Fra -<br />
gen beantworten, der Sieger bekam<br />
Scho kolade (die mit dem Verlierer geteilt<br />
wurde). Dieses Quizspiel war der<br />
Beginn der Idee der App ,Wer wird<br />
Steuer experte?‘“<br />
Mit der Lern-App „Wer wird Steuer -<br />
experte?“ können Studierende spielerisch<br />
in die Welt der Steuerlehre eintauchen<br />
und dabei ihre Fachkenntnisse<br />
testen und erweitern. Die Gesellschaft<br />
für Pädagogik und Information zeichnete<br />
sie in der Kategorie „Computerspiele<br />
mit kompetenzförderlichen Poten zia -<br />
len“ mit dem Comenius-EduMedia-Sie -<br />
gel aus und e-teaching.org, ein nichtkommerzielles<br />
Informationsportal für<br />
Hochschulbildung mit digitalen Medien,<br />
nahm das Spiel als Teil des Themen -<br />
specials „Mobiles Lernen“ in der Vor -<br />
weihnachtszeit in den „APPvents ka -<br />
lender“ auf.<br />
Die App ist kostenfrei erhältlich über<br />
den Google Play Store für das Be -<br />
triebssystem Android und über den App<br />
Store für das iOS-Betriebssystem. Mit<br />
über 25.000 Downloads in Deutschland<br />
ist sie außerordentlich erfolgreich und<br />
die am häufigsten heruntergeladene<br />
Anwendung des nwb-Verlags, eines renommierten<br />
Fachverlags für Steuerund<br />
Rechnungswesen. (em/tl)<br />
Foto: TU Ilmenau<br />
47
Personalien<br />
Köpfe und Karrieren<br />
Neuer POLYMERMAT-Vorstand<br />
Peter Schmuhl wurde als Vorsitzender bestätigt. Prof.<br />
Dr. Michael Koch und Roland Beil wurden erstmals als<br />
stellvertretende Vorstandsvorsitzende gewählt. Alfred<br />
Dürrbeck und Dr. Thomas Wollheim werden ebenfalls<br />
als Mitglieder des Vorstands tätig sein.<br />
Thomas Strenzke<br />
Der 36-Jährige ist neuer Regionalvorsitzender des<br />
Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER in<br />
Westthüringen. Der Geschäftsführer der Packsysteme<br />
Strenzke GmbH in Sömmerda wird den Re gio -<br />
nalverband für die kommenden zwei Jahre anführen.<br />
Florian Meyer<br />
Der Sohn von GeAT-Inhaber Helmut<br />
Meyer ist am 1. Juni in den Vorstand<br />
der GeAT AG aufgerückt. Bisher unterstützte<br />
er bereits als Vorstands -<br />
assistent das Thüringer Unterneh -<br />
men und zeichnete federführend für<br />
die Geschäfte in Breslau verantwortlich.<br />
Timo Hartmann<br />
Der 34-Jährige ersetzt bei der LandesWelle Thü ringen<br />
die beliebte Morgen-Moderatorin Sina Peschke, die<br />
den Sender nach zehn Jahren auf eigenen Wunsch verlässt.<br />
Hartmann kam im August 2014 als Nach mittags -<br />
moderator zu LandesWelle <strong>Thüringen</strong>.<br />
Friedmar Götz<br />
ist seit dem 3. Juni 2015 neuer Vorstandsvorsitzender<br />
des in Chemnitz ansässigen Verbandes der Nord-Ost -<br />
deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti).<br />
Klaus Büsselmann<br />
ist seit Mitte Mai 2015 der neue Vertriebsleiter im<br />
Geschäftsbereich Laser der Jenoptik-Sparte Laser &<br />
Materialbearbeitung. Zuletzt hat er bei Spectracom,<br />
einem führenden Lieferanten für Satelliten kom -<br />
munikationslösungen, gearbeitet.<br />
48 Texte: Torsten Laudien, Fotos: GeAT, POLYMERMAT, Junge Unternehmer, LandesWelle, vti, Jenoptik
Personalien<br />
Christian Traumann,<br />
Geschäftsführer der MULTIVAC Sepp Haggenmüller<br />
GmbH & Co. KG, wurde zum neuen Vorsitzenden des<br />
VDMA Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und<br />
Verpackungsmaschinen gewählt.<br />
Falko Rotter<br />
Der Geschäftsführer der EXOR PRO GmbH Ilmenau<br />
kan sich über eine besondere Auszeichnung für sein<br />
Un ternehmen freuen. Es wurde von der ThAFF zum<br />
Unternehmen des Monats Juni gekürt.<br />
Hartmut Michels<br />
Der Marketingleiter des Erfurter Messgeräteherstellers<br />
QUNDIS konnte kürzlich die so genannte „Goldene Ur -<br />
kunde“ für 25 Jahre Mitgliedschaft des Unternehmens<br />
im Energieeffizienzverband AGFW entgegennehmen.<br />
Harald Krüger<br />
hat nach der letzten BMW-Haupt -<br />
versammlung wie angekündigt das<br />
Amt des Vorsitzenden des Vor stan -<br />
des der BMW AG übernommen. Der<br />
Diplom-Ingenieur war seit April<br />
2013 im Vorstand für das Ressort<br />
Produktion verantwortlich.<br />
Dirk Stoffregen<br />
verantwortet für die Commerzbank von der Nieder -<br />
lassung Erfurt aus den Bereich Mittelstandsbank in<br />
<strong>Thüringen</strong>. Die Mittelstandsbank betreut Unterneh -<br />
men mit einem Jahresumsatz über 2,5 Mio. Euro.<br />
Jürgen Elfrich und Constanze Victor<br />
Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilien -<br />
wirtschaft e.V. (vtw.) und der Prüfungsverband Thürin -<br />
ger Wohnungsunternehmen e.V. (ptw.) fusionieren.<br />
Das geben Verbandsdirektorin Constanze Victor (vtw.)<br />
und Prüfungsdirektor Jürgen Elfrich (ptw.) bekannt.<br />
Fotos: VDMA, Exorpro, AGFW, Commerzbank, vtw., BMW AG<br />
49
Impressum<br />
Am 24. September 2015 wird der Verband der Wirtschaft<br />
<strong>Thüringen</strong>s seinen 14. Unternehmertag im congress<br />
centrum neue weimarhalle in Weimar durchführen. Hier<br />
das Programm:<br />
14. VWT-Unternehmertag<br />
Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />
im Abonnement:<br />
6 Ausgaben pro Jahr plus alle<br />
Sonderveröffentlichungen<br />
Das Wirtschaftsmagazin für <strong>Thüringen</strong><br />
www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com<br />
Nr. 04.2015 ı 11. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR<br />
<strong>Was</strong> <strong>Thüringen</strong> <strong>bewegt</strong><br />
Automotive & Logistik<br />
Podium 1, 10:45 Uhr bis 11:30 Uhr<br />
Neue Märkte – neue Produkte. Innovation konkret<br />
Dr. Michael Militzer<br />
im Gespräch<br />
Gläserne Patienten<br />
7 Jahre LNT<br />
Die Branche<br />
boomt<br />
Mindestlohn<br />
Aktuelle<br />
Urteile<br />
Ohne Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft stünden die<br />
Unternehmen nicht da, wo sie stehen. Dennoch ist es besonders für<br />
kleine Unternehmen nicht leicht, neue Produkte auf neuen Märkten<br />
zu etablieren. Wie kann das gelingen?<br />
Podium 2, 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr<br />
Gelungene Integration. Wege - Hemmnisse - Erfahrungen<br />
Unumstritten ist, dass <strong>Thüringen</strong> ausländische Fachkräfte braucht.<br />
Noch kommen wenig. Es gibt zahlreiche Initiativen, die Unter -<br />
stützung anbieten. Wie gelingt es, dass Zuwanderer in Unternehmen<br />
und Gesellschaft ankommen? <strong>Was</strong> fördert und was hemmt. Welche<br />
Unterstützung brauchen Unternehmen?<br />
WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN<br />
AUS THÜRINGEN<br />
... das will ich wissen!<br />
Ja, ich abonniere den WIRTSCHAFTSSPIEGEL ab sofort zum jährlichen<br />
Bezugs preis von 27,00 Euro (inklusive gesetzlicher Mehr -<br />
wertsteuer und Porto). Die Zahlung erfolgt auf Rechnung.<br />
Abonnent<br />
Firma/Organisation<br />
Name/Vorname<br />
Podium 3, 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr<br />
Vielfalt gewinnt. Vorurteilsfreie, wertschätzende<br />
Unternehmenskultur zieht an. Charta der Vielfalt konkret<br />
Vielseitigkeit macht Unternehmen attraktiv und zieht Fachkräfte an.<br />
Chancengleichheit, Integration ausländischer Mitbürger, Einbezie -<br />
hung behinderter Menschen und Rehabilitanden sind nur einige<br />
Stichworte. All das tun schon viele Unternehmen. Wie können<br />
Unternehmen mit diesem Potenzial noch stärker punkten?<br />
Podium 4, 14:30 Uhr bis 15:15 Uhr<br />
Selfmarketing – Standortmarketing selbst gemacht.<br />
Globel Player wie Opel, Siemens oder Bosch sind weltweit bekannt<br />
und engagieren sich für Nachhaltigkeit. Doch wie gelingt es auch<br />
kleineren Unternehmen, auf sich und ihren Standort aufmerksam zu<br />
machen? Welche Standortvorteile bietet <strong>Thüringen</strong> und welche Rolle<br />
spielt Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang?<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ/Ort<br />
Datum/Unterschrift<br />
Ihr Widerrufsrecht: Das WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Abonnement kann innerhalb<br />
einer Woche nach Bestelldatum durch eine schriftliche<br />
Mitteilung an die Fachverlag <strong>Thüringen</strong> UG widerrufen werden. Die<br />
Frist beginnt mit der Absendung der Bestellung (Poststempel). Das<br />
WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Abonne ment verlängert sich jeweils um ein<br />
weiteres Jahr, wenn nicht spätes tens 12 Wochen vor Ablauf des<br />
Vertra ges schriftlich gekündigt wird.<br />
Datum/Unterschrift<br />
Ausfüllen, ausschneiden und absenden:<br />
Fachverlag <strong>Thüringen</strong> UG<br />
Josef-Ries-Str. 78, 99086 Erfurt<br />
Fax: 0361 663676-16<br />
Oder per Scan an E-Mail:<br />
info@fachverlag-thueringen.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber/Verleger<br />
FVT Fachverlag <strong>Thüringen</strong> UG<br />
(haftungsbeschränkt)<br />
Geschäftsführer: Jürgen Meier<br />
Verlagsorganisation und Finanzen:<br />
Juliane Kummer<br />
Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt<br />
Tel.: 0361 663676-0<br />
Fax: 0361 663676-16<br />
info@fachverlag-thueringen.de<br />
Sitz der Gesellschaft: Erfurt<br />
Amtsgericht Jena, HRB 509051<br />
St.-Nr.: 151/108/07276<br />
www.wirtschaftsspiegelthueringen.com<br />
Weitere Verlagsprodukte<br />
Redaktion<br />
Torsten Laudien (tl) - V.i.S.d.P.<br />
Tel.: 0361 663676-17<br />
t.laudien@fachverlag-thueringen.de<br />
Weitere Autoren dieser Ausgabe<br />
Daniel Stegmann (ds), Benjamin<br />
Koch, Christian Wewezow<br />
Vertrieb<br />
Vertriebsleitung: Andreas Lübke<br />
Tel.: 0173 6825207<br />
a.luebke@fachverlag-thueringen.de<br />
Redaktionsschluss 23.06.2015<br />
Titelbild<br />
Maksym Yemelyanov/fotolia<br />
MITEC<br />
Layout<br />
Susanne Stader, Kommunikationsund<br />
Mediendesign, Leipzig<br />
www.susanne-stader.de<br />
Druck<br />
PRINTEC OFFSET medienhaus<br />
Inh. M. Faste e.K.<br />
Ochshäuser Straße 45<br />
34123 Kassel<br />
Nachdruck nur mit schriftlicher<br />
Ge nehmigung des Verlages. Der<br />
Verlag übernimmt keine Haf tung<br />
für unver langt eingesandte<br />
Manuskrip te, Fotos und<br />
Illustrationen.<br />
Einzelpreis: 4,50 Euro<br />
Jahresabonnement: 27,00 Euro<br />
ISSN: 2190-409X<br />
Die nächste Ausgabe erscheint<br />
in der 40. Kalenderwoche 2015,<br />
Druck unterlagen schluss:<br />
09.09.2015<br />
50
Ihre Azubis von morgen<br />
kennen wir heute schon!<br />
Themenausgabe<br />
Automotive im<br />
September!<br />
Kontaktieren<br />
Sie uns und lassen<br />
Sie sich beraten!<br />
DAS THÜRINGER BERUFSWAHLMAGAZIN<br />
In Print und als App – crossmedial und jugendgerecht<br />
<strong>Thüringen</strong>weit in allen Schulen, Jugendclubs, auf Berufsmessen und über<br />
den Lesezirkel erhältlich ..............................................................................<br />
JosefRiesStr. 78 ∙ 99086 Erfurt ∙ Tel.: 0361 6636760 ∙ Mail: info@wiyou.de<br />
Foto: Konrad Bak/123rf.com
Milchschokolade<br />
Erfinder: Gottfried Heinrich Jordan<br />
und August Friedrich Timaeus<br />
Deutschland, Dresden, 1839<br />
Nutzen Sie auch unsere<br />
regionale Immobilienkompetenz.<br />
Passende Zutaten. Made in Germany.<br />
Für den Mittelstand in Mitteldeutschland.<br />
Aus einer genialen Idee und den richtigen Zutaten entstand in Dresden<br />
einst die erste Milchschokolade. Für die richtigen Zutaten bei<br />
ganzheitlichen Finanzlösungen sorgt die LBBW Sachsen Bank. Als<br />
Unternehmen der LBBW-Gruppe bieten wir speziell dem Mittelstand in<br />
unserer Region das umfassende Leistungsspektrum eines erfahrenen,<br />
flexiblen Finanzdienstleisters, verbunden mit der individuellen Kundenbetreuung<br />
einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere<br />
Informationen unter www.sachsenbank.de<br />
Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe