02.07.2015 Aufrufe

Was Thüringen bewegt

WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen 05/15

WIRTSCHAFTSSPIEGEL Thüringen 05/15

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Wirtschaftsmagazin für <strong>Thüringen</strong><br />

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com<br />

Nr. 04.2015 ı 11. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR<br />

<strong>Was</strong> <strong>Thüringen</strong> <strong>bewegt</strong><br />

Automotive & Logistik<br />

Dr. Michael Militzer<br />

im Gespräch<br />

Gläserne Patienten<br />

7 Jahre LNT<br />

Die Branche<br />

boomt<br />

Mindestlohn<br />

Aktuelle<br />

Urteile


MESSEN<br />

KONGRESSE<br />

EVENTS<br />

2015 * Alle Veranstaltungen auf einen Blick:<br />

6. JULI<br />

Thüringer Tourismustag 2015<br />

TMWWDG, IHKn, DEHOGA, TTG<br />

9. JULI<br />

7. Verbandsversammlung<br />

des Kommunalen Energiezweck–<br />

verbandes <strong>Thüringen</strong> (KET)<br />

Kommunale Energie Beteiligungsgesellschaft <strong>Thüringen</strong> AG<br />

15.–16. SEPTEMBER<br />

Forum Bundeswehrlogistik<br />

Studiengesellschaft der DWT mbH<br />

14.–15. OKTOBER<br />

Wind.Energie –<br />

Mitteldeutsche Branchentage<br />

Messe Erfurt GmbH<br />

29. OKTOBER – 1. NOVEMBER<br />

Reisen & Caravan<br />

RAM Regio Ausstellungs GmbH<br />

31. OKTOBER – 1. NOVEMBER<br />

sport.aktiv –<br />

Die Sport- und Outdoormesse<br />

Messe Erfurt GmbH<br />

* Auszüge, Änderungen vorbehalten!<br />

17.–19. SEPTEMBER<br />

Fortbildung für Dermatologen<br />

in Deutschland<br />

Agentur Herzberg<br />

4. NOVEMBER<br />

11. UnternehmerTag der<br />

Thüringer Energie AG<br />

SAYS-marketing GmbH<br />

www.messe-erfurt.de || www.facebook.com/messe.erfurt/


Editorial<br />

.Aus dem Inhalt.<br />

In Bewegung bleiben<br />

„Am rollenden Stein wächst kein Moos“, sagte der österreichische Dichter, Maler und<br />

Grafiker Oskar Kokoschka einmal. Und wer wüsste das besser, als Sie, liebe Leserinnen<br />

und Leser. Wer erfolgreich ein Unternehmen führt, weiß, dass alles in steter Bewegung<br />

und Weiterentwicklung bleiben muss.<br />

Wir wollen uns in dieser Ausgabe mit zwei Branchen beschäftigen, deren Sinn und<br />

Zweck die Bewegung ist. Automobilzulieferer sorgen dafür, dass Deutschland weltweit<br />

als Autonation wahrgenommen wird. Und unsere einheimischen Betriebe tragen<br />

das ihre dazu bei. Das wird auch auf dem diesjährigen Branchentag des Verbandes automotive<br />

thüringen e.V. deutlich werden. Dort wird einmal mehr zur Sprache kommen,<br />

dass dieser Wirtschaftszweig nicht nur für Bewegung sorgt, sondern auch selbst in<br />

Bewe gung bleibt.<br />

Ähnliches lässt sich über die Logistik in <strong>Thüringen</strong> sagen. Eine Wachstumsbranche,<br />

ohne Zweifel. Aber auch hier ist Bewegung drin, wie wir aus Anlass des siebenjährigen<br />

Bestehens des Logistik Netzwerks <strong>Thüringen</strong> erfahren haben.<br />

Freuen Sie sich also auf eine im besten Wortsinne bewegende Lektüre unserer aktuellen<br />

Ausgabe.<br />

Herzlichst, Ihr Jürgen Meier<br />

Foto: WS<br />

Jürgen Meier,<br />

Herausgeber Wirtschaftsspiegel<br />

Automotive<br />

04 .... <strong>Thüringen</strong>s umsatzstärkste<br />

05 .... Branche<br />

05 .... Interview Dr. Michael Militzer:<br />

05 .... Wir sind der gläserne Patient.“<br />

09 .... WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Lesetipp<br />

10 .... Innovationskraft der Unter-<br />

05 .... nehmen muss erhalten bleiben<br />

12 .... Schlüsselprojekt für<br />

05 .... nachhaltige Mobilität<br />

14 .... Bell-Investition in Eisenach<br />

16 .... Hohe Präzision in jeder<br />

05 .... Dimension<br />

17 .... Innovator für Drehen,<br />

05 .... Fräsen und Räumen<br />

18 .... CE-Lab prüft elektronische<br />

05 .... Komponenten<br />

19 .... Vom Prototypen bis zur Serie<br />

20 .... eMobility Summit<br />

21 .... Elektrofahrzeuge in<br />

05 .... Unternehmen<br />

22 .... Disruptive Technologien<br />

05 .... gestalten<br />

Logistik<br />

24 .... Optimale Bedingungen<br />

05 .... in <strong>Thüringen</strong><br />

25 .... Sieben Jahre LNT<br />

26 .... Wachstumstrend wird anhalten<br />

28 .... Logistikpartner Geis<br />

30 .... <strong>Thüringen</strong>s Problemkönner<br />

32 .... Lagerprozesse optimieren<br />

33 .... Ideen für ICE-City<br />

35 .... Dachser in <strong>Thüringen</strong><br />

05 .... und der Welt<br />

Unternehmertum<br />

36 .... Warranty & Indemnity-Deckung<br />

37 .... Mitunternehmer gesucht<br />

38 .... Wirtschaftswachstum setzt<br />

05 .... sich fort<br />

39 .... Neues Wagniskapital<br />

40 .... Fünf Preisträger und<br />

05 .... viele Gewinner<br />

Digitale Gesellschaft<br />

42 .... Wachstumschance<br />

05 .... Digitalisierung<br />

43 .... Grenzenlose Kontakte<br />

Außenwirtschaft<br />

44 .... Neues Außenhandelskonzept<br />

05 .... geplant<br />

45 .... Südafrikareise: positives Fazit<br />

<strong>Thüringen</strong><br />

46 .... Urteile zum Mindestlohn<br />

47 .... Spiele-App für Steuerexperten<br />

48 .... Köpfe und Karrieren<br />

50 .... 14. VWT-Unternehmertag<br />

3


Automobilindustrie: <strong>Thüringen</strong>s umsatzstärkste Branche<br />

Die Thüringer Automobil- und Automobilzulieferindustrie ist wie viele Branchen im Freistaat durch eine kleinteilige Struktur geprägt.<br />

21 Unternehmen der Automobil- und Automobilzulieferindustrie gehören zu den 100 größten Unternehmen in <strong>Thüringen</strong><br />

(vgl. „Die 100 größten Unternehmen in <strong>Thüringen</strong>“; Helaba/LEG <strong>Thüringen</strong>; 2011). Die Unternehmen sind vornehmlich Tier-2- und<br />

Tier-3-Lieferanten. Zu den in <strong>Thüringen</strong> ansässigen OEM (Original Equipment Manufacturer) gehören BMW Fahrzeugtechnik GmbH,<br />

Hako GmbH(Werk Multicar Waltershausen), MDC Power GmbH und OPEL Eisenach GmbH. Die Unternehmen der Branche finden<br />

sich in allen Teilen <strong>Thüringen</strong>s, mit hoher Konzentration im Raum Eisenach, Gotha und im Wartburgkreis.<br />

Die Zulieferunternehmen decken alle Segmente des Automobilbaus als Modul-, System-, Baugruppen- und Teilelieferanten ab.<br />

Schwerpunkte sind die Produktgruppen Antriebsstrang, Fahrwerk, Motoren und Nebenaggregate, Karosseriestruktur,<br />

Body/Exterieur, Interieur und Elektrik/Elektronik.<br />

Die Automobil- und Automobilzulieferindustrie ist nach den statistischen Werten seit Jahren die umsatzstärkste Branche in<br />

<strong>Thüringen</strong>. Etwa 10 Prozent der Beschäftigten des verarbeitenden Gewerbes (Unternehmen ab 20 Beschäftigte) sind hier tätig.<br />

Die Automobilindustrie ist für viele Querschnittsbranchen in <strong>Thüringen</strong> als Abnehmer von Bedeutung (u.a. Kunststofftechnik,<br />

Maschinenbau). Deshalb ist die strukturelle Bedeutung der Branche für die Thüringer Wirtschaft noch deutlich größer, als es die<br />

statistischen Daten ausweisen. (tl).<br />

Foto: antonmatveev/fotolia


Automotive<br />

Dr. Michael Militzer:<br />

„Wir sind der gläserne Patient.“<br />

Am 9. Juli 2015 findet der diesjährige Branchentag der Thüringer Automobil-Zulieferindustrie statt. Im Vorfeld<br />

dieser Veranstaltung hatte der WIRTSCHAFTSSPIEGEL Gelegenheit, mit dem Vorstandsvorsitzenden des<br />

Branchen verbandes automotive thüringen e.V., Dr.-Ing. Michael Militzer, über die Lage und die Probleme dieses<br />

Industriezweigs in <strong>Thüringen</strong> zu sprechen.<br />

Herr Dr. Militzer, zum Branchentag ist<br />

es Zeit für eine Bilanz. Wie geht es der<br />

Branche und wie steht der automotive<br />

thüringen e.V. (AT) da?<br />

Von im Jahr 2014 rund 500 Unter neh -<br />

men der Automobilwirtschaft in Thü -<br />

ringen mit 50.000 Beschäftigten und einem<br />

Umsatz von 7,5 Milliarden Euro<br />

sind 101 Betriebe mit einem Umsatz<br />

von 4,2 Milliarden Euro und 30.000<br />

Beschäftigten im Cluster AT <strong>Thüringen</strong><br />

e.V. gebunden. Die Kleinteiligkeit der<br />

Mitglieder zeigt sich daran, dass 30<br />

Prozent unserer Mitglieder einen Jah -<br />

res umsatz unter 2,5 Millionen Euro erwirtschaften.<br />

Die Kleinteiligkeit der Unternehmens -<br />

struktur erklärt unsere Sorge um die<br />

Überlebensmöglichkeiten der lokalen<br />

kleineren Produzenten unter den Ge -<br />

sichts punkten der Globalisierung und<br />

Produktionsverlagerung in das außereuropäische<br />

Ausland.<br />

Die Auslastung der Unternehmen ist<br />

derzeit als gut bis sehr gut zu bezeichnen.<br />

Probleme sehen wir am Arbeits -<br />

markt im Wettbewerb um Fachkräfte<br />

und dies nicht unbedingt im Bereich der<br />

Akademiker. Es fehlen Fachkräfte im<br />

Bereich der Meister und Techniker. Der<br />

Stand der Auszubildenden wird quantitativ<br />

als gut beschrieben, qualitativ wird<br />

das Ausbildungsniveau der Schulab -<br />

gänger negativ bewertet. Auch das leidige<br />

Thema des in <strong>Thüringen</strong> überdurchschnittlich<br />

hohen Krankenstandes<br />

wird als großes Problem gesehen.<br />

.Dr. Michael Militzer, Vorstandsvorsitzender automotive thüringen e.V.:.<br />

.„Wir alle müssen daran arbeiten, nicht als verlängerte Werkbank gesehen zu werden.“.<br />

Foto: MITEC<br />

Sie betonen gern, dass sich der AT seit<br />

seiner Gründung politisch neutral ver-<br />

5


Automotive<br />

hält und dass dies auch so bleiben<br />

wird. Gleichwohl hat es im September<br />

einen Regierungswechsel gegeben,<br />

der von vielen Unternehmern mit<br />

Skepsis betrachtet wurde. Inzwischen<br />

haben Sie erste Erfahrungen mit den<br />

neuen Amtsträgern sammeln können.<br />

Wie ist Ihr Eindruck?<br />

Der AT hat sich seit Bestehen politisch<br />

neutral verhalten, unabhängig davon, in<br />

welcher Konstellation in <strong>Thüringen</strong> regiert<br />

wurde. Dies wird auch so bleiben.<br />

Dies bedeutet allerdings nicht, dass wir<br />

zu Themen und Rahmenbedingungen,<br />

die von der jeweiligen Thüringer Lan -<br />

desregierung gesetzt werden, keine<br />

Stellung beziehen. Die schließt Zustim -<br />

mung ebenso ein wie Ablehnung und<br />

auch konstruktive Kritik. Wir sehen uns<br />

als konstruktiver Gesprächspartner der<br />

Politik und dies unabhängig von jedwedem<br />

Parteibuch.<br />

Die neuen politisch gesetzten Rah men -<br />

bedingungen beeinflussen unsere Bran -<br />

che derzeit dramatisch. Die gesetzlichen<br />

Regelungen zum Genehmi gungsverfahren<br />

für Arbeit an Sonn- und<br />

Feiertagen führen dazu, dass wir im<br />

Vergleich zu den übrigen Bundes län -<br />

dern an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.<br />

Denn diese Bedingungen gelten nur im<br />

Freistaat Thü rin gen, nachdem die anderen<br />

Bun des länder sie nicht umgesetzt<br />

haben.<br />

Wir müssen und werden mit der Politik<br />

über dieses Problem reden. Die Zulie -<br />

fer industrie benötigt diese Flexibilität<br />

der Arbeitszeitnutzung auch an Wo -<br />

chen enden, wenn Zulieferungen oder<br />

Maschinen ausfallen und die verbindlich<br />

zugesagten Lieferungen an die<br />

Endkunden nicht mehr erfüllt werden<br />

können. Natürlich sind wir im AT auch<br />

für die verdiente Freizeit. Warum sollten<br />

wir die Wochenendarbeit strategisch<br />

nutzen wollen, wenn wir am<br />

Wochenende die doppelten Löhne zahlen müssen?<br />

Lassen Sie mich zu einer Bewertung des gesetzlichen<br />

Bildungsurlaubs in Thü ringen kommen. Das ist keine<br />

Erfindung der Thüringer Landespolitik. In Hessen wird<br />

das seit Jahren praktiziert, jedoch mit einem<br />

Unterschied. Der Schulungsinhalt sollte sich um arbeitsnahe<br />

Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbei -<br />

terinnen und Mitarbeiter drehen und nicht wie vorgesehen<br />

um Lerninhalte zu gesellschaftlichen Fragen,<br />

die mit dem Arbeitsplatz keine Verbindung haben. Wir<br />

in der Automobilindustrie qualifizieren unsere Mitar -<br />

beiter, um den technischen Fortschritt bewältigen zu<br />

können, im Interesse des Unternehmens und im<br />

Interesse der Beschäftigten. Das macht Sinn, ist notwendig<br />

und bedarf keiner Zwangsmaßnahme durch<br />

die Politik.<br />

„Kreißsaal, Hörsaal und Plenarsaal“, diese Lebens -<br />

erfahrung von so manchen Politikern in Deutschland<br />

ist nicht ausreichend, um die Probleme in der Wirt -<br />

schaft zu lösen. Es geht auch nicht mit einer parteipolitischen<br />

Brille. Wir als AT erwarten eine rechtzeitige<br />

Beteiligung an den Vorhaben der Wirtschaftspolitik –<br />

vor der Gesetzgebung – um eine Folgeabschätzung<br />

rechtzeitig durchführen zu können. Wir stehen der<br />

Regierung Ramelow vorbehaltlos zu Gesprächen zur<br />

Verfügung und wir sind erfreut, dass dies auch zunehmend<br />

genutzt wird.<br />

Kommen wir zum Thema des diesjährigen Bran -<br />

chentages, „der gläserne Patient“. Das klingt nach<br />

totaler Überwachung der Zulieferer durch die Her -<br />

steller. Wie weit geht die?<br />

Es geht auf dem Branchentag darum, den Mitgliedern<br />

und der Öffentlichkeit transparent zu machen, unter<br />

welchen Bedingungen – die die OEMs vorgeben – die<br />

mittelständischen Zulieferer heute arbeiten und überleben<br />

müssen. Ja, wir sind für unsere Kunden gläsern,<br />

also transparent, und wir sind zum Teil im Stadium eines<br />

Patienten, der von den Lieferbedingungen der<br />

OEMs infiziert um das Überleben im globalen Wett -<br />

bewerb kämpft.<br />

Unsere Verkaufspreise werden vom Kunden gesetzt,<br />

nicht von uns, den Zulieferern. Wer diese Hauptfor -<br />

derung des Kunden nicht erfüllen kann, wird aus dem<br />

Zulieferbereich gestrichen, mitunter unter Verletzung<br />

der geschlossenen Verträge und auf<br />

Basis der dem Zulieferer zugemuteten<br />

Geschäfts- und Lieferbe din gungen.<br />

Selbstverständlich wird eine Null-<br />

Fehler-Be lieferung gefordert, eine<br />

Belieferung nach wöchentlich sich ändernden<br />

Mengenabrufen. Gefordert<br />

werden Haftungen für Rückholaktionen<br />

und Un terlieferungen bis hin zum<br />

Bandstill stand des Kunden.<br />

Wir haben Unternehmen in unserer<br />

Bran che, insbesondere die Zulieferer,<br />

die kein eigenes Produkt entwickelt und<br />

patenrechtlich geschützt haben. Es sind<br />

Zulieferer, die sich zum Fertigungs spe -<br />

zialisten entwickelt haben, die sich in<br />

der Rolle der verlängerten Werkbank<br />

sehen, immer bedroht durch niedrige<br />

Preise auf dem Weltmarkt, bedroht<br />

durch jährlich geforderte Preisre duk -<br />

tionen. Der AT hält trotz Bekenntnis zur<br />

Vertragsfreiheit Passagen der Liefer -<br />

bedingungen für sittenwidrig, weil sie<br />

einseitig zu Lasten der Zulieferer gehen.<br />

Sie sind einem Erfüllungsrisiko ausgesetzt,<br />

das vom Endkunden gefordert<br />

wird.<br />

Überprüfungen durch den Endkunden<br />

vor Ort sind heute die Regel: Prüfungen<br />

der technischen Umsetzbarkeit von bestellten<br />

Produkten, Prüfungen der installierten<br />

Jahreskapazitäten durch<br />

Über prüfung der Investitionen, vorgegeben<br />

durch Jahresstückzahlen, obwohl<br />

diese je nach Marktentwicklung mitunter<br />

nicht erreicht werden. Vorlage der<br />

kompletten Kalkulations- und Ferti -<br />

gungs unterlagen, von Arbeitsplänen,<br />

Taktzeiten der Maschinenprozesse,<br />

Transparenz aller im Unternehmen anfallenden<br />

Kosten, teilweise erpresserische<br />

Verhandlungen zur Festlegung des<br />

Stückpreises und zur Durchsetzung der<br />

Lieferbedingungen des Endkunden,<br />

Überprüfung der Finanzstruktur des<br />

Lieferanten, um einem eventuell vorlie-<br />

6


Automotive<br />

genden „financial stress“ zu begegnen.<br />

Seit der aggressiven Einkaufspolitik des<br />

Herrn Lopez (früherer Chef-Ein käufer<br />

bei VW, d. Red.) hat die Partner schaft<br />

gelitten. Es geht den OEMs offenbar nur<br />

um den kurzfristigen Erfolg. Nach dem<br />

die Zulieferer alle Infor ma tionen transparent<br />

gemacht haben, müs sen sie sich<br />

durch den OEM vorrechnen lassen, dass<br />

das Produkt nur Summe X kosten dürfe,<br />

denn schließlich bekäme man dieses<br />

Produkt in Polen, China und den USA<br />

günstiger als zum gesetzten Zielpreis.<br />

Ich möchte meinem Vortrag auf dem<br />

Branchentag hier nicht vorgreifen, denn<br />

ich könnte die Reihe der Forderungen,<br />

die der Zulieferer heute zu bewältigen<br />

hat, beliebig ergänzen. Wir sind der gläserne<br />

Patient, ohne Frage.<br />

Nun gehören dazu ja immer zwei<br />

Parteien: eine, die es tut und eine, die<br />

es mit sich machen lässt. Welche<br />

Chancen haben die Thüringer Zulie -<br />

ferfirmen, sich gegen die Forderungen<br />

der OEMs zur Wehr zu setzen? Oder<br />

anders gefragt: Fehlt es den oftmals<br />

kleinen und mittleren Firmen in Thü -<br />

ringen an Rückgrat in der Auseinan -<br />

dersetzung mit den Herstellern?<br />

Nur wenige Zulieferer können sich wehren.<br />

Nur Zulieferer, die ein spezielles<br />

Know-how in ihre Produkte haben einfließen<br />

lassen, haben die Chance, sich<br />

der einen oder anderen Forderung zu<br />

entziehen. Nur wenn sie kurz- oder mittelfristig<br />

nicht ersetzt werden können,<br />

haben sie eine Verhandlungschance.<br />

Wir kennen Zulieferer, die alle geforderten<br />

Vertragsbedingungen unterzeichnen,<br />

weil sie wissen, dass im Falle eines<br />

Regresses durch den Endkunden das<br />

Unternehmen nicht mehr existieren<br />

wird, nur um Anschlussaufträge zu erhalten.<br />

Es ist also nicht eine Frage des<br />

Rückgrates, sondern eine Frage der<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit des Mit -<br />

tel standes unter diesen Bedingungen. Wir Zulieferer<br />

sind permanent Kosten steigerungen ausgesetzt, die<br />

wir selbst gar nicht zu verantworten haben und dennoch<br />

aufgefangen werden müssen, obwohl sie bei einer<br />

Vertragslaufzeit von fünf Jahren gar nicht bekannt<br />

waren. Nehmen wir Lohnkostensteigerungen, die zwischen<br />

OEMs und den Gewerkschaften ausgehandelt<br />

werden und die wir ungefragt in der Fläche übernehmen<br />

müssen. Wo und wie unterstützten die Gewerk -<br />

schaften die Interessen der Zulieferindustrie?<br />

Man sagt ja immer, dass Einigkeit stark macht. Aber<br />

allzu viele Absprachen der AT-Mitglieder untereinander<br />

würden das Kartellamt auf den Plan rufen.<br />

<strong>Was</strong> kann und will der AT in der Auseinander set -<br />

zung mit den OEMs tun?<br />

Hier möchte ich den Gedanken von Preisabsprachen<br />

gar nicht erst aufkommen lassen. Die Mitglieder des<br />

AT haben gemeinsame Interessen zu artikulieren, geben<br />

untereinander Know-how weiter im Umgang mit<br />

den OEMs und in Rechtsfragen. Wir sind aber immer<br />

auch Wettbewerber um die Aufträge der Zukunft. Es<br />

ist allerdings richtig, dass wir in <strong>Thüringen</strong> gegen große<br />

Zulieferer im Wettbewerb stehen, die solche<br />

Preisab sprachen einsetzen, um sich so einen Vorteil<br />

zu verschaffen. Ich kenne kein Unternehmen des AT,<br />

das mal schnell 300 Millionen Euro Strafe an das<br />

Kartell amt abführt, wie Schäffler oder Etscha mit 68<br />

Millio nen Euro in diesen Tagen. Webasto hat geplaudert<br />

und wird somit von einer Strafe verschont, die<br />

222 Mil lionen Euro ausgemacht hätte.<br />

Wir haben in der Automobilindustrie<br />

den Verband VDA unter Führung von<br />

Matthias Wissmann. Um solche Ma -<br />

chen schaften zu vermeiden, wäre es<br />

doch ein Gedanke, diese Firmen aus<br />

dem Verband auszuschließen. Im AT<br />

unter meiner Führung würde ich in einem<br />

solchen Fall dem Vorstand den<br />

Ausschluss der Fir men empfehlen oder<br />

aber mein Amt niederlegen. Im öffentlichen<br />

Bereich werden solche Firmen<br />

auf die rote Liste gesetzt. Beim VDA und<br />

den OEMs geht die Show weiter und der<br />

kleine Zu lieferer hat keine Chance.<br />

Kommen wir zu einem weiteren<br />

Reizthema, die Fachkräftesituation.<br />

Sie haben beklagt, dass die beiden<br />

Großen, also Opel und MDC, den kleinen<br />

Firmen die Mitarbeiter abjagen.<br />

<strong>Was</strong> raten Sie Ihren Mitglieds unter -<br />

nehmen im Kampf um die besten<br />

Fachkräfte?<br />

Zunächst lassen Sie mich eines festhalten:<br />

Ein Teil unseres markwirtschaftlichen<br />

Systems ist die freie Wahl des<br />

Arbeitgebers. Dies ist völlig normal. Ob<br />

es aus Sicht von Opel geschickt ist,<br />

Foto: MITEC<br />

7


Automotive<br />

Mitarbeiter ihrer eigenen Zulieferer abzuwerben,<br />

indirekt durch Headhunter,<br />

wie mir Mitgliedsunternehmen berichten,<br />

ist die andere Seite der Betrach -<br />

tung. Dies bestreitet die Geschäfts -<br />

führerin der Opel GmbH zwar noch<br />

immer, aber wir wissen es besser. Ich<br />

habe einen Artikel der Thüringer All -<br />

gemeinen zum Anlass genommen, um<br />

das Verhalten von Opel zu kritisieren.<br />

Minister Tiefensee hatte darin mitgeteilt,<br />

dass Opel die Förderung der<br />

Umschulungskosten neuer angeworbener<br />

Mitarbeiter beantragt hatte, die in<br />

der Region geworben wurden. Auch<br />

dies ist zulässig, wenngleich aus Sicht<br />

des AT ein wenig despektierlich.<br />

Die Mitarbeiter in unseren AT-Mit -<br />

glieds firmen haben wir gebeten, darüber<br />

nachzudenken, dass ein sicherer<br />

Arbeitsplatz wichtiger sei als eine Tarif -<br />

entlohnung bei Opel, zumal wir in den<br />

letzten 25 Jahren haben erleben müssen,<br />

dass eine dritte Schicht im Opel<br />

Werk schneller mit hohen Sozialplan -<br />

kosten abgebaut wird, als sie nunmehr<br />

wieder aufgebaut wird. Ein solches<br />

Verhalten können wir uns im Mittel -<br />

stand gar nicht leisten.<br />

Ja, wir konkurrieren in unserer Branche<br />

um Fachkräfte gegen einen Stunden lohn<br />

von rund 30 Euro im VW-Werk Kassel gegen<br />

Durchschnittslöhne von 15 bis 19<br />

Euro in <strong>Thüringen</strong>. Die Ange le genheit ist<br />

einfach zu regeln, indem uns die OEMs<br />

die Preise zahlen, die uns in den Stand<br />

versetzen, solche Löhne zu zahlen. Ich<br />

bin sicher, dann hätte auch Opel weniger<br />

Erfolg in der Abwer be po litik.<br />

Stichwort Aus- und Weiterbildung.<br />

Inzwischen ist der erste Jahrgang junger<br />

Meister mit ihrer einjährigen<br />

Ausbildung fertig geworden, die nicht<br />

zuletzt auf die Initiative des AT zurückgeht.<br />

Wie fällt Ihr Fazit aus?<br />

Sehr gut! Wir konnten – bei gleichen Ausbildungs-und<br />

Prüfungsinhalten – 10 ehemaligen verdienten Fach -<br />

arbeitern eine Meisterausbildung in neun Mo na ten ermöglichen.<br />

Die Prüfungser geb nisse waren überdurchschnittlich<br />

gut. Das war zu erwarten, denn die<br />

Aus bildung wurde von Montag bis Freitag täglich konzentriert<br />

durchgeführt. Im für unsere Branche typischen<br />

3- oder 4-Schichtbetrieb ist die Meisterprüfung<br />

neben dem Berufsalltag kaum zu schaffen und die<br />

Abbruchquote ist sehr hoch - leider auch an den<br />

Hochschulen.<br />

Ein Gedanke beim Thema Bildung ist mir wichtig: Wir<br />

brauchen nicht nur die akademische Ausbildung, sondern<br />

wir müssen gerade in der Auto mobilindustrie den<br />

Mittelbau, die Meister- und Tech ni ker ausbildung verstärken.<br />

Industrie 4.0 kommt auf uns zu, wie immer<br />

diese neue Herausforderung aussehen wird. Es ist öffentlich<br />

nicht immer bekannt, dass die Meisterprüfung<br />

im Ausbildungsranking zwischen 0 und 10 auf Stelle<br />

6 liegt. Damit ist über den zweiten Bildungsweg der<br />

Weg zur Hochschule offen. Der Produktionsvorstand<br />

der MITEC AG hat eine solche Ausbildung durchlaufen,<br />

vor mehr als zehn Jahren auf einer privaten<br />

Bildungseinrichtung in Frankfurt. Die Karriereleiter<br />

nach oben im Unternehmen steht damit offen. Unser<br />

Bildungsangebot für Meister in <strong>Thüringen</strong> dürfte<br />

Modellcharakter auch für andere Branchen haben.<br />

Zum Ende wollen wir nochmal allgemeiner werden.<br />

Wir feiern in diesem Jahr 25 Jahre deutsche Einheit.<br />

Da sind gerade Sie mit Ihrer besonderen Biografie<br />

und Ihrem wirtschaftlichen Engagement in Thürin -<br />

gen gefragt: Wie gut ist uns die Einheit geglückt?<br />

Wo haben wir Reserven?<br />

Ich bin ein wenig traurig, wenn ich hier und da beobachte,<br />

dass die Entwicklungen der letzten 25 Jahre<br />

teilweise negativ beschrieben werden. Fragen Sie im<br />

Ausland und Sie werden feststellen, dass diese<br />

Entwicklung in den neuen Ländern als zweites Wirt -<br />

schaftswunder beschrieben wird. Wir haben die Soli -<br />

darität der Westländer und die eigene Solidarität<br />

durch Fleiß, Ideen, durch Bildung und durch Ausdauer,<br />

auch durch gute Wirtschaftspolitik im Lande in<br />

Wirtschaftsleistung umgesetzt.<br />

<strong>Thüringen</strong> steht dabei ganz vorne. Natürlich gibt es<br />

noch viel zu tun und wir müssen uns sehr anstrengen,<br />

wenn wir die Stellung nicht verlieren<br />

wollen. Unsere Wettbewerber im<br />

Verteilungskampf sind sicher Baden-<br />

Württemberg, Hessen oder Bayern.<br />

Wichtiger ist aber der Blick nach China,<br />

in die USA, nach Brasilien, Me xiko und<br />

demnächst auch nach Indien.<br />

Wir müssen um so viel besser sein, als<br />

wir teurer sind, das ist die Zielrichtung.<br />

Wir müssen uns zusammenschließen,<br />

Synergien in <strong>Thüringen</strong> schaffen, gegen<br />

die kleinteiligen Strukturen angehen,<br />

durch vernünftige Fusionen, Überkreuzbeteiligungen,<br />

um schlagkräftiger zu<br />

werden, wir müssen den Ball aufnehmen,<br />

hier zu entwickeln, zusammen<br />

oder mit Hoch schulen und auch im<br />

Ausland zu produzieren.<br />

Wir müssen daran arbeiten – wir alle in<br />

<strong>Thüringen</strong> –, dass wir nicht als verlängerte<br />

Werkbank gesehen und nur so<br />

lange genutzt werden, so lange der<br />

Kunde noch zu zahlen bereit ist. Wenn<br />

wir dies nicht schaffen, werden wir verlieren.<br />

Auch die einseitige Maxi mie -<br />

rungspolitik der OEMs, die Verlagerung<br />

der Risiken des Wirtschaftens und des<br />

Marktes auf uns Zulieferer schadet uns<br />

und muss geändert werden. Das Glas<br />

kann nicht nur halb voll oder ganz voll<br />

sein, mitunter ist es nur zu groß! Es gibt<br />

immer Alternativen.<br />

Abschließend eine persönliche Bemer -<br />

kung: Ich bin nunmehr seit 25 Jahren in<br />

<strong>Thüringen</strong> tätig. Diese Zeit des Aufbaus<br />

war die schönste und interessanteste in<br />

meinem Berufsleben. Es war auch die<br />

emotionalste Zeit, als „Zonenflüchtling<br />

im Jahr 1951“ am Aufbau in <strong>Thüringen</strong><br />

teilgenommen zu haben und noch mitwirken<br />

zu können. Ich bin persönlich<br />

hier angekommen.<br />

Interview: Torsten Laudien<br />

www.automotive-thueringen.de<br />

8


Automotive<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Lesetipp:<br />

Automobilzulieferer in Bewegung<br />

.Autor Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM).<br />

Die Automobilzulieferer im Allgemeinen und die kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen im Besonderen spielen für den Automobilstandort Deutschland<br />

eine wichtige, häufig unterschätzte Rolle.<br />

Das Buch basiert auf einer For schungs -<br />

arbeit zu Transformations stra tegien in<br />

der Automobilzuliefer indus trie, die die<br />

Autoren am Center of Auto motive Ma -<br />

nagement (CAM) der Fach hochschule<br />

der Wirtschaft (FHDW) Ber gisch Glad -<br />

bach durchgeführt haben. Das CAM ist<br />

ein unabhängiges, wissenschaftliches<br />

Institut für empirische Automobil- und<br />

Mobilitätsforschung sowie für strategische<br />

Beratung. Seine Kunden unterstützt<br />

das Auto-Institut auf Basis umfangreicher<br />

Datenbanken, insbesondere<br />

zu fahrzeugtechnischen Innovationen<br />

der globalen Auto mo bilindustrie sowie<br />

zur Markt- und Finanz-Performance von<br />

Automobil herstellern und Automobil -<br />

zuliefer un ternehmen. Mittels eines fundierten<br />

Branchen-Know-hows und intimer<br />

Marktkenntnisse erarbeitet das<br />

Auto-Institut individuelle Marktfor -<br />

schungs konzepte und praxisorientierte<br />

Lösun gen für seine Kunden aus der Au -<br />

to mobil- und Mobilitätswirtschaft.<br />

Direktor des Center of Automotive<br />

Management (CAM) ist Prof. Dr. Stefan<br />

Bratzel, der das Institut auch gründete.<br />

Er gilt als einer der renommiertesten<br />

Autoexperten Deutschlands. (em/tl)<br />

Allerdings befinden sich diese Betriebe<br />

vor dem Hintergrund paradigmatischer<br />

Veränderungen von globalisierten<br />

Märk ten und Produktionsstandorten sowie<br />

neuer Technologien und Wert -<br />

schöp fungsmuster in einer kritischen<br />

Transformationsphase. Zur Sicherung<br />

der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit<br />

sind weitreichende Strategie verän de -<br />

rungen und Umbauprozesse der Unter -<br />

nehmen notwendig. Das Buch „Auto -<br />

mobilzulieferer in Bewegung“ von<br />

Stefan Bratzel, Gerd Retterath und Niels<br />

Hauke erläutert die Trends und Gründe<br />

der enormen Veränderungsdynamik in<br />

der Automobilindustrie.<br />

Auf der Basis von zahlreichen Praxis -<br />

beispielen analysieren die Autoren die<br />

konkreten Auswir kungen der neuen<br />

Spielregeln für mittelständische Auto -<br />

mobilzulieferer. Da bei zeigt sich, dass<br />

verschiedene Unternehmenstypen den<br />

treibenden Kräften auf unterschiedliche<br />

Weise ausgesetzt sind und daher je individuelle<br />

Antworten finden müssen. In<br />

einer Sys tematik verschiedener Stra te -<br />

gie sze narien entfalten die Autoren die<br />

unterschiedlichen Hand lungsoptionen,<br />

die den Unter nehmen in einem zunehmend<br />

turbulenten Auto motive-Umfeld<br />

mittel- und langfristig zur Verfügung<br />

stehen.<br />

.Lesetipp.<br />

Strategische Herausforderungen<br />

für mittelständische Unter -<br />

nehmen in einem turbulenten<br />

Umfeld.<br />

Reihe: Forschung aus der Hans-<br />

Böckler-Stiftung, Mitbestimmung<br />

und wirtschaftlicher Wandel,<br />

Bd. 171., 208 Seiten, Baden-Baden<br />

edition sigma in der Nomos<br />

Verlagsgesellschaft 2015,<br />

ISBN: 978-3-8487-2117-7.<br />

Foto: CAM<br />

9


Automotive<br />

Innovationskraft der<br />

Unternehmen muss<br />

erhalten bleiben<br />

Die Produktionskapazitäten im Nafta-Raum und in China wachsen<br />

mit hoher Geschwindigkeit, die globale Nachfrage wird zunehmend<br />

lokal bedient. Diesem Trend müssen sich auch mittelständische<br />

Zulieferer stellen. „Die vergangenen Jahre zeigen: Globale Präsenz<br />

und starker Heimatstandort sind kein Wider spruch, brauchen aber<br />

politischen Zuspruch: Wir müssen alles tun, um die Stärke der inländischen<br />

Standorte auch künftig zu sichern. Da ist die Politik jetzt<br />

mehr gefordert“, betonte Matthias Wissmann, Präsident des<br />

Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 15. Mittel -<br />

stands tag des VDA in Gra venbruch bei Frankfurt/Main vor 200<br />

hochrangigen Gästen.<br />

Wissmann erklärte, dass die Politik<br />

wert volle Zeit nicht länger ungenutzt<br />

verstreichen lassen dürfe: „Die Vielzahl<br />

der ‚sozialpolitischen Wohltaten‘ der<br />

Bun desregierung – Rentenpaket, Min -<br />

destlohn, geplante Einschränkungen bei<br />

Werkverträgen und Zeitarbeit, um nur<br />

einige zu nennen – sind insgesamt ein<br />

schwerer Rucksack, den die Betriebe<br />

schultern müssen.“ Die Arbeitskosten<br />

am Automobilstandort Deutschland seien<br />

im vergangenen Jahr erneut schneller<br />

gestiegen als bei manchen Nach -<br />

barn, der Abstand zu anderen eu ro -<br />

päischen Standorten habe sich vergrößert.<br />

„Die Herausforderungen der Zu -<br />

kunft – beschleunigter Globalisierungs -<br />

trend, demografischer Wandel, ge rin -<br />

geres Fachkräfte potenzial – werden so<br />

nicht gemeistert, sondern eher verschärft.<br />

Gefragt sind jetzt innovative<br />

An sätze, zum Beispiel eine Flexi-Rente“,<br />

unterstrich der VDA-Prä sident. Weiteren<br />

Belastungen erteilte Wissmann eine<br />

klare Absage. Neue Belastungen drohten<br />

familiengeführten Unternehmen<br />

aber mit der Erbschafts steuer reform:<br />

„Gerade bei diesem Vorhaben müssen<br />

Inves ti tions- und Innovationskraft der<br />

Unternehmen erhal ten bleiben. Obers -<br />

tes Ziel der Reform muss es sein, den<br />

Fortbestand der Unternehmen im Ge -<br />

meinwohl inter esse zu sichern“, betonte<br />

Wissmann.<br />

Zudem sprach sich Wissmann für eine<br />

Sonderab schreibung von 50 Prozent der<br />

Anschaffungskosten im ersten Jahr für<br />

gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge<br />

aus, um Marktimpulse zu setzen. Beim<br />

zweiten großen Innovationsthema, dem<br />

vernetzten und automatisierten Fahren,<br />

sei die Zulie ferindustrie nicht nur mit<br />

dabei, sondern in vielen Bereichen<br />

„Trei ber der Entwicklung“. Die hierfür<br />

notwendigen Investitionen stellten für<br />

die mittelständischen Unternehmen allerdings<br />

eine große Herausforderung<br />

dar: „Hier kann die Politik helfen. Eine<br />

steuerliche Förderung, die es in wichtigen<br />

Wettbe werbsländern ja bereits gibt,<br />

gehört wieder auf die Tagesordnung“,<br />

sagte Wissmann.<br />

Er wies auch auf die großen Chancen<br />

hin, die das geplante Freihandelsab -<br />

kommen zwischen den USA und der EU<br />

(TTIP) insbesondere für mittelständische<br />

Firmen biete: „Gerade für kleine<br />

und mittelgroße Unternehmen ist es<br />

von existenzieller Bedeutung, dass ihre<br />

Investitionen planbar und vor Dis kri -<br />

minierung und Willkür geschützt sind.<br />

Lasst dem industriellen Mittel stand die<br />

Schiedsgerichte!“, appellierte Wiss -<br />

mann. „Investitionsschutz ist ein fundamentaler<br />

Baustein für die Erfolgs stra -<br />

tegie unserer Industrie, einer<br />

Kom bi nation aus Export aus Deutsch -<br />

10


Automotive<br />

land mit Vor-Ort-Produktion.“ Aller -<br />

dings bleibe nicht mehr viel Zeit, um<br />

mit TTIP wichtige weltweite Maßstäbe<br />

zu setzen, die Verhandlungen sollten<br />

daher zügig vorangetrieben werden.<br />

VDA-Vize Arndt G. Kirchhoff lenkte den<br />

Fokus auf wettbewerbsfähige Standorte<br />

in Deutschland. „Im Mittelpunkt stehen<br />

erstens Internationalisierung und Loka -<br />

lisierung sowie zweitens Standort si -<br />

cherung. Aber sind das wirklich zwei<br />

Seiten? Haben wir nicht in den letzten<br />

zwei Jahrzehnten – Automobilhersteller<br />

und Zulieferer – mit unseren Standor -<br />

ten in Deutschland erheblich von den<br />

internationalen Erfolgen und den damit<br />

verbundenen Investitionen auf Wachs -<br />

tums märkten profitiert? Oder anders<br />

gefragt: Sind die internationalen Erfolge<br />

der deutschen Automobilindustrie und<br />

das Profitieren von wachsenden Märk -<br />

ten nicht überhaupt nur denkbar, solange<br />

wir wettbewerbsfähige Standorte<br />

hier in Deutschland haben? Mit Blick<br />

auf Wettbewerber in anderen europäischen<br />

Ländern kann die Antwort nur<br />

lauten: Ja! Die starke Position, die sich<br />

die deutschen Unternehmen erarbeitet<br />

haben, liegt in der Internationalisierung<br />

begründet“, so Kirchhoff.<br />

Sie sei somit eine der Hauptursachen<br />

für den Erfolg der mittelständischen<br />

und oft familiengeführten Unterneh -<br />

men in Deutschland. Die Familien unter -<br />

nehmer seien fest verwurzelt mit den<br />

heimischen Standorten, sie sind und<br />

bleiben Ausgangsbasis für Wachstum.<br />

Das Verharren in einer bislang vielleicht<br />

noch lukrativen Nische am heimischen<br />

Standort könne jedoch kein Zu kunfts -<br />

modell sein, so Kirchhoff weiter: „Un -<br />

sere Unternehmer wissen: Auch kleinere<br />

Zulieferer müssen sich international<br />

orientieren.“<br />

Barb Samardzich, Chief Operating Of -<br />

ficer (COO) Ford of Europe, sprach auf<br />

dem VDA-Mittelstandstag über die neuen<br />

Megatrends, die sich auf die Zukunft<br />

der Mobilität auswirken werden, und<br />

über die Sichtweise von Ford auf künftige<br />

Innovationen im Verkehrswesen.<br />

Dabei fokussierte sie auf wichtige industrielle<br />

Trends, Technologien und<br />

Innovationen von „Big Data“ – über positive<br />

Kundenerlebnisse und Konnek -<br />

tivität bis hin zum autonomen Fahren.<br />

Anhand dieser Themenfelder erläuterte<br />

sie, wie Ford gemeinsam mit seinen<br />

Ent wicklungs- und Zuliefer partnern an<br />

neuen Projekten arbeitet. Ziel dabei sei<br />

es, in allen Fahrzeugsegmenten bezahlbare<br />

und nachhaltige Technologie-Neu -<br />

heiten für vernetzte, effiziente Mobi -<br />

litätslösungen zu schaffen. Außerdem<br />

sprach Barb Samardzich auch über die<br />

Pläne zur Weiter entwicklung von Ford<br />

in Europa, in deren Mittelpunkt die<br />

Themen Kosten, Qualität und Produkt<br />

stehen.<br />

Dr. Karl Pall, Director Brand Solutions,<br />

Google Europe, sprach über „Unter -<br />

nehmerische Chancen in einer digitalisierten<br />

Welt“ und betonte: "Noch vor<br />

wenigen Jahren waren Tablets, Smart -<br />

phone und kabelloses Internet Science<br />

Fiction. Heute trägt fast jeder einen<br />

Supercomputer in der Tasche. Groß -<br />

konzerne – aber auch Mittelständler –<br />

sollten die Chancen der neuen<br />

Technologien für sich nutzen und prüfen,<br />

wie sie ihr Geschäftsmodell weiterentwickeln<br />

können. Um die digitale<br />

Transformation zu meistern, braucht es<br />

die drei M: Mindset, Manager und<br />

Mitarbeiter. Digitalisierung muss ‚von<br />

oben‘ gelebt werden. Ein Chief Digital<br />

Officer kann Marketing-, Vertriebs- und<br />

IT-Kompetenz vereinen. Und nicht zuletzt<br />

braucht ein Unternehmen im digitalen<br />

Zeitalter motivierte Mitarbeiter,<br />

die sowohl die Kompetenz als auch die<br />

Freiheit haben, Entscheidungen zu treffen.“<br />

Peter Fuß, Senior Advisory Partner<br />

Automotive, Ernst & Young (EY), präsentierte<br />

auf dem Mittelstandstag die<br />

Ergebnisse der neuen Studie „Auto -<br />

mobil standort Deutsch land 2015 –<br />

Status quo und neue Heraus for de -<br />

rungen“, die Ernst & Young im Auftrag<br />

des VDA erstellt hat. Der aktuelle<br />

Befund ist erfreulich: Die deutsche<br />

Automobilindustrie hat sich in den letzten<br />

Jahren nicht nur international, sondern<br />

auch am Standort Deutschland positiv<br />

entwickelt. Seit 2006 stieg die<br />

Beschäftigung in der deutschen Auto -<br />

mobilindustrie um sechs Prozent, der<br />

Umsatz sogar um mehr als ein Viertel.<br />

Und Deutschland wird von den befrag-<br />

ten internationalen Auto mobil mana -<br />

gern weiterhin als attraktiver Standort<br />

angesehen.<br />

Dennoch dürfe sich Deutschland nicht<br />

auf dem Erreichten ausruhen: „Die<br />

Energie- und Arbeitskosten in der deutschen<br />

Automobilindustrie sind im internationalen<br />

Vergleich bereits sehr hoch<br />

.Matthias Wissmann, VDA-Präsident.<br />

Inländische Standorte auch<br />

künftig sichern.<br />

– und hohe Tarifabschlüsse erhöhen<br />

noch den Druck auf Hersteller und Zu -<br />

lieferer, weiter Kosten zu senken“, heißt<br />

es in der Studie. Die Aufgabe, einen<br />

möglichst großen Anteil der Pro duktion<br />

am Standort Deutschland zu halten,<br />

werde nur unter wettbewerbsfähigen<br />

politischen Rahmenbedingungen und<br />

mit ständigen Kostensenkungs- und<br />

Effizienzsteigerungsmaßnahmen zu<br />

leis ten sein. Unter Zulieferern werde<br />

der hohe Kosten- und Innovationsdruck<br />

aller Voraussicht nach den Weg für weitere<br />

Konsolidierungen ebnen, so die<br />

Studie, für die eine Befragung von 300<br />

Unternehmen der weltweiten Auto -<br />

mobil industrie, davon über 90 Prozent<br />

Zulieferunternehmen, durchgeführt<br />

wur de. (em/tl)<br />

www.vda.de<br />

Foto: VDA<br />

11


Automotive<br />

ThIMo ist Schlüsselprojekt<br />

für nachhaltige Mobilität<br />

.Der Prüfstand VISTA am Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo)..<br />

<strong>Thüringen</strong>s Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat Ende April das Hauptgebäude des<br />

Thüringer Innovationszentrums Mobilität (ThIMo) in Ilmenau eröffnet. In diesem Gebäude werden in Zukunft die<br />

Arbeits- und Forschungsfelder Elektromobilität und Powertrain untergebracht sein.<br />

Nachdem zwei neue Großprüfstände<br />

und eine Vielzahl komplexer Si mu la -<br />

tions umgebungen installiert wurden,<br />

stehen nun an der TU Ilmenau, wo das<br />

Zentrum angesiedelt ist, exzellente wissenschaftliche<br />

Forschungs möglich kei -<br />

ten zur Entwicklung von innovativen<br />

Fahrzeugkonzepten bereit.<br />

In dem Gebäude arbeiten derzeit 18<br />

Wissenschaftler, acht technische Mit -<br />

arbeiter und 20 Studenten der TU Il -<br />

menau an Projekten zur Entwicklung<br />

künftiger Fahrzeuge. In dem Haus konzentriert<br />

sind technologische Labore,<br />

eine Vielzahl moderner Analysegeräte<br />

für technische Systeme und zahlreiche<br />

leistungsfähige Simulationsrechner.<br />

Nachdem auch die Hightech-Prüfstände<br />

MASTER („Multivalent anwendbare<br />

Simu lations- und Testumgebung, Vier-Rollen prüf -<br />

stand“) und VISTA („Virtuelle Straße“) installiert wurden,<br />

starten nun die For schungs arbeiten an Antriebs -<br />

technik, Fahrsicher heits technik sowie Mess- und<br />

Regel technik.<br />

Das Thüringer Innovationszentrum Mobilität forscht<br />

an Fahrzeugen der Zukunft. Künftig wird es nicht mehr<br />

ein Auto für alle geben, sondern eine spezielle Lösung<br />

für jeden Anspruch. Die Erhöhung von Fahrsicherheit<br />

und Fahrkomfort ist oberstes Ziel der Forschungs -<br />

arbeiten. Um nachhaltige Mobilität zu erreichen, ist eine<br />

der wichtigsten Aufgaben die Entwicklung von<br />

energiesparenden Antrieben, etwa bei Elektroautos.<br />

Allerdings werden in den nächsten 20 bis 30 Jahren<br />

die meisten Fahrzeuge noch mit Verbrennungs mo -<br />

toren oder als Hybrid, also mit einer Kombination von<br />

Verbrennungs- und Elektroantrieb, ausgerüstet sein.<br />

Daher arbeiten die ThIMo-Wissenschaftler auch an der<br />

Verringerung des Verbrauchs und der damit verbundenen<br />

Verringerung der Umweltbe las -<br />

tung durch den Fahrzeug betrieb. Für alle<br />

Fahrzeuge gilt: Es werden leichte und<br />

effiziente Bauteile benötigt, aus Kunst -<br />

stoff oder anderen neuen Materialien.<br />

Auch daran forscht das Thüringer Inno -<br />

vationszentrum Mobi li tät. Der wichtigste<br />

Schlüssel für künftige Fahrzeuge<br />

liegt aber in der Lösung der darin integrierten<br />

komplexen In for mations- und<br />

Kommuni ka tions techno logien. Dafür<br />

sind die Ein richtungen im neuen Gebäu -<br />

de eine we sentliche, international einzigartige<br />

Basis.<br />

Die Entwicklung von Fahrzeugen verlagert<br />

sich zunehmend von der Straße ins<br />

Labor. Autos und ihre Komponenten<br />

werden immer mehr virtuell digital am<br />

Computer entwickelt. Das Fahrzeug<br />

12 Fotos: TU Ilmenau


Automotive<br />

.Das ThIMo-Institutsgebäude in Ilmenau..<br />

.Großprüfstand MASTER in ThIMo..<br />

wird nicht sozusagen in einem Arbeits -<br />

gang entwickelt, stattdessen werden<br />

verschiedene intelligente, miteinander<br />

vernetzte Subsysteme des Fahrzeuges<br />

entwickelt. Dazu hat das Thüringer<br />

Innovationszentrum Mobilität die zwei<br />

Großprüfstände MASTER und VISTA<br />

konzipiert und realisiert.<br />

Der Großprüfstand MASTER, der am<br />

28. April zusammen mit dem ThIMo-<br />

Haupt gebäude seiner Nutzung übergeben<br />

wird, ist eine hochkomplexe, über<br />

vier Prüf- und Testeinrichtungen in drei<br />

Gebäuden hinweg vernetzte virtuelle<br />

Prüf- und Testanlage. Hier werden Fahr -<br />

zeuge sparsamer und umweltverträglicher<br />

gemacht und moderne Konzepte<br />

für den Antriebsstrang und für Fahr -<br />

sicherheits- sowie Fahrerassistenz sys -<br />

teme entwickelt. Eine vollklimatisierte<br />

Testhalle, 12 mal 8 mal 5 Meter groß,<br />

ermöglicht die realitätsnahe Versuchs -<br />

fahrt von Fahrzeugen in einem Tem -<br />

peraturbereich von minus 20 bis plus 45<br />

Grad mit bis zu 250 Kilometern pro<br />

Stunde. So können neu entwickelte Fahrzeuge im<br />

Labor wesentlich besser als auf der Straße auf<br />

Effizienz stei gerung und Emissionsminimierung getestet<br />

werden. Wegen seiner vielfältigen Prüf- und Test -<br />

möglichkeiten hat MASTER in der Welt der Fahrzeug -<br />

entwickler bereits ein großes Echo gefunden. Die<br />

gesamte Investitionssumme für den Groß prüf stand<br />

und die integrierte Spezialmesstechnik, rund 2,75<br />

Millionen Euro, wurde als Infrastrukturförderung vom<br />

Thüringer Wirtschaftsministerium bereitgestellt.<br />

VISTA, mit 16 mal 12 mal 10 Metern der größte Prüf -<br />

stand der Universität, ist eine Testanlage für die drahtlose<br />

Fahrzeugkommunikation im intelligenten Auto.<br />

In der elektromagnetisch abgeschirmten Halle werden<br />

straßenähnliche Funk- und Fahrumgebungen nachgebildet,<br />

die es Forschern und Automobil her stellern ermöglichen,<br />

die immer komplexer werdenden elektronischen<br />

Systeme in Fahrzeugen zu entwickeln, ohne<br />

dafür teure und langwierige Testfahrten in entlegenen<br />

Regionen durchführen zu müssen.<br />

X-in-the-loop ist im Thüringer Innovationszentrum<br />

Mobilität die realistische Vision der Zukunft der<br />

Fahrzeugentwicklung. Hier werden künftig Prüfstände,<br />

die räumlich weit voneinander entfernt sind, in Echt -<br />

zeit miteinander gekoppelt. Der MAS-<br />

TER-Prüfstand ist dafür der Schlüssel,<br />

denn er verfügt über die dafür notwendigen<br />

Echtzeitrechner. Zusätzlich ist er<br />

mit einer mächtigen Simulations um -<br />

gebung für Fahrzeuge unter realitätsnahen<br />

Bedingungen ausgestattet, über<br />

die die zeitgleiche Kooperation von<br />

Simulationen an Fahrzeugkom ponen -<br />

ten, etwa Antriebsstränge oder Fahr -<br />

werksysteme, gesteuert werden kann.<br />

Die mit MASTER, VISTA und X-in-theloop<br />

durchgeführten Forschungs ar -<br />

beiten werden den Entwicklungs pro -<br />

zess von Kraftfahrzeugen dramatisch<br />

verändern und beschleunigen. Als moderne<br />

Infrastruktur für die Forschung<br />

stellen sie für die TU Ilmenau und das<br />

Thü ringer Innovationszentrum Mobilität<br />

ein Alleinstellungsmerkmal dar. Rektor<br />

Peter Scharff: „Wir sind zuversichtlich,<br />

dass wir zusammen mit unseren internationalen<br />

Partnern unseren For -<br />

schungs vorsprung ausbauen können.“<br />

(em/tl)<br />

Fotos: TU Ilmenau, Axel Wodtke<br />

13


Automotive<br />

Bell Equipment baut Standort<br />

Eisenach weiter aus<br />

.Firmenchef Gary Bell (l). und Wirtschaftsminister Tiefensee.<br />

.nach den Gesprächen in Pretoria..<br />

Die südafrikanische Firma Bell Equipment Ltd. wird ihren Standort Eisenach in den kommenden Jahren deutlich<br />

ausbauen. Demnach will das Unternehmen in den kommenden Jahren rund 20 Millionen Euro in den Standort investieren<br />

und bis zu 100 neue Arbeitsplätze schaffen. Das entspricht einer Verdopplung der Mitarbeiterzahl in<br />

Eisenach von derzeit rund 85 Beschäftigten und einer deutlichen Erhöhung der derzeitigen Produktionskapazität<br />

von rund 800 Muldenkippern jährlich – großen Baufahrzeugen, die vor allem in Tagebauen und auf Großbaustellen<br />

eingesetzt werden. Das ist eines der Ergebnisse der Südafrikareise von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee<br />

mit Unternehmern.<br />

Mit der Investitionsentscheidung werde<br />

Eisenach als europäischer Produktions -<br />

standort von Bell deutlich aufgewertet,<br />

sagte Wirtschaftsminister Tiefensee.<br />

„Die Botschaft ist: Es lohnt sich, in Thü -<br />

ringen zu investieren.“ Das neue Vor -<br />

haben von Bell – immerhin einer der<br />

größten Nutzfahrzeughersteller Südaf -<br />

rikas mit rund 3.400 Beschäftigten –<br />

belege das eindrucksvoll. „Das ist ein<br />

starker Rückenwind für unsere Bemü -<br />

hungen um einen Ausbau der Wirt -<br />

schafts beziehungen nach Südafrika.“<br />

Der Freistaat habe erneut seine Standortvorteile wie<br />

die zentrale Lage, eine gut ausgebaute Infrastruktur<br />

und hohe Versorgungssicherheit einbringen können.<br />

Das Land habe außerdem zugesagt, die Investition im<br />

Rahmen der beihilferechtlichen Möglichkeiten zu unterstützen.<br />

Firmenchef Gary Bell betonte die Notwendigkeit, am<br />

Standort weiter zu wachsen. „Schon heute macht Bell<br />

60 Prozent seines Umsatzes in der nördlichen Hemis -<br />

phäre, dabei ist Europa ein wichtiger und weiter wachsender<br />

Markt“, sagte er. <strong>Thüringen</strong> biete die Nähe zu<br />

wichtigen Abnehmern und Märkten ebenso wie zu den<br />

deutschen Schlüsselzulieferern wie Dai -<br />

mler, Mannesmann oder ZF. Über solche<br />

Standortfaktoren hinaus habe aber<br />

auch die Unterstützung durch Wirt -<br />

schafts ministerium und LEG <strong>Thüringen</strong><br />

eine große Rolle für die Investi tions -<br />

entscheidung gespielt, lobte der Südaf -<br />

rikaner. Mit der Umsetzung des Vor -<br />

habens soll im kommenden Jahr<br />

be gonnen werden. Damit verbunden sei<br />

erstmals auch die Ansiedlung von For -<br />

schungs- und Ent wick lungskapazitäten<br />

am Standort. (em/tl)<br />

14 Foto: TMWWDG


Anzeige<br />

SAMAG Truck Components (STC)<br />

Hohe Präzision<br />

in jeder Dimension<br />

.Eindrucksvolle Produktvielfalt in der Hausausstellung von STC.<br />

Blech-, Profil- und Rohrbearbeitung vom Einzelteil bis zur einbaufertigen komplexen<br />

Baugruppe<br />

Modernes Sourcing:<br />

Verlagerung Ihrer Supply<br />

Chain an STC<br />

Ob es um Blechkomponenten für PKW<br />

oder um komplexe Systembau gruppen<br />

für Nutzfahrzeuge geht: Die STC kann<br />

von der Fertigung von Ein zelteilen bis<br />

hin zu komplexen Kom ponenten vielen<br />

Kundenanforderungen gerecht werden.<br />

Lösungsorientierte Tech nologien und<br />

wettbewerbsfähige Pro dukte für die unterschiedlichsten<br />

Bran chen anforderun -<br />

gen stehen für uns stets im Fokus. So<br />

unterstützen wir unsere Kunden in deren<br />

vertikalen Integration unseres<br />

Unternehmens als Systempartner.<br />

Strategische Partnerschaft<br />

mit STC<br />

STC ist heute bereits ein strategischer<br />

Partner nahezu aller großen Nutzfahr -<br />

zeughersteller in Europa. Durch hohe<br />

Flexibilität und die umfangreichen<br />

Bearbeitungsmög lichkeiten an einem Standort kommen<br />

STC-Kunden zu hochwertigen und trotzdem<br />

günstigen Produkten. Unsere Kunden können sich auf<br />

STC verlassen und wir liefern ihnen ihre Komponenten<br />

dann, wenn sie diese benötigen, und zwar quantitativ<br />

und qualitativ. Die stetige Abstim mung mit unseren<br />

Kunden ist dabei unsere Stärke.<br />

Expertise in besonders<br />

anspruchsvollen Branchen<br />

Ursprünglich auf die Nutzfahrzeugindustrie spezialisiert,<br />

hat sich das Unternehmen beginnend im Jahr<br />

2009 so weiter entwickelt und neue Märkte erschlossen,<br />

dass es in kurzer Zeit gelang, mit dem umfangreichen<br />

Technologiepark am Standort Königsee-Rotten -<br />

bach schnell einen Einstieg auch als Zulieferer für<br />

Automotive PKW, den Maschinenbau, die Elektro -<br />

industrie und die Medizintechnik zu schaffen.<br />

STC hat langjährige Erfahrungen in der Produktion<br />

von komplexen Bauteilen für die Automobil- und<br />

Nutzfahrzeugindustrie. Die Prozess ket ten der STC sind<br />

nicht auf ein bestimmtes Teilspektrum oder der namensgebenden<br />

Nutz fahr zeug branche<br />

begrenzt. Vielmehr sind sie als Zulie -<br />

ferer für alle auto motiv e Sparten, für die<br />

Elektro tech nik industrie, den Maschi nen -<br />

bau, die Medizintechnik und für die<br />

Land- und Baumaschi nen branche aktiv.<br />

Der Schwer punkt mengenbezogen liegt<br />

im Bereich der Klein- und Mittelserien<br />

und Abmessungen bis zu 3000 x 1500<br />

mm aus mehreren hundert Kompo -<br />

nenten bestehend und bis zu 5000 kg<br />

schwer. Mit seinen 170 Mitarbeitern<br />

sieht sich STC nicht nur als reiner Teile -<br />

lieferant, sondern als leistungsfähiger<br />

und flexibler Prozessent wickler und<br />

Koope ra tions partner, der sich schon bei<br />

der Vorentwicklung und später auch bei<br />

der Weiterentwicklung mit Ideen und<br />

Lei den schaft beim Kund en mit einbringt<br />

und diesem kompetent zur Seite<br />

steht. Neben der Metall verarbeitung hat<br />

STC als eine besondere Stärke auch<br />

noch eine eigene Ober flächen beschich -<br />

tung am Standort mit kathodischer<br />

Tauch- und Pulverlackierung (KTL +<br />

Pulver).<br />

Unsere Dienstleistungen<br />

Insgesamt verfügt die STC über mehr<br />

als 90 Anlagen und Arbeitsplätze vom<br />

Zuschnitt über das Umformen und Fü -<br />

gen, fortführend zur Oberflächen be -<br />

schichtung bis zur Montage. Eine prozessbegleitende<br />

Qualitätsprüfung mit<br />

3-D-Messtechnik, Zugprobentest ma -<br />

schi ne sowie einer eigenen Salzsprüh -<br />

nebelkammer ergänzen das Portfolio.<br />

Vom Blecheinzelteil bis zu ganzen<br />

Modulen, wie der Fahrzeug grund rah -<br />

men auf der Abbildung, deckt STC den<br />

Bedarf seiner Kunden ab.<br />

Unser Standort<br />

Der STC-Produktionsstandort ist im<br />

Mittelpunkt der Autobahnen A4, A9 und<br />

A71 sehr verkehrsgünstig und zentral in<br />

Deutschland gelegen.<br />

16


Anzeige<br />

AGA Zerspanungstechnik Gera<br />

Innovator für Drehen,<br />

Fräsen und Räumen<br />

Unsere Dienstleistungen<br />

Insgesamt verfügt die AGA über mehr<br />

als 60 hochmoderne Werkzeug maschi -<br />

nen aus allen Zerspanungsbereichen.<br />

Eine prozessintegrierte Qualitäts prü -<br />

fung und Teilereinigung ergänzen das<br />

Portfolio. Dabei kommen Bearbeitungs -<br />

verfahren wie Drehen, Fräsen und Räu -<br />

men zum Einsatz. Von der Teil mon tage<br />

bis zu ganzen Modulen deckt AGA den<br />

Bedarf seiner Kunden ab.<br />

Unser Standort<br />

Der AGA-Produktionsstandort ist nahe<br />

der Autobahn A4 sehr verkehrsgünstig<br />

und zentral in Deutschland gelegen.<br />

.Moderner Maschinenpark bei AGA Zerspanungstechnik Gera.<br />

Der Geschäftsbereich AGA Zerspanungstechnik Gera (kurz AGA) – ein Unter -<br />

nehmen der SAMAG Group – fertigt Bauteile in so kurzen Prozesszeiten für<br />

Industrie und Automotive wie kein Anderer.<br />

Unsere Wachstumsentwicklung<br />

Beginnend mit 2.800 m 2 Produktions -<br />

fläche zum Zeitpunkt der Integration in<br />

die SAMAG Group im August 2012 verfügen<br />

wir heute bereits über 4.200 m 2 .<br />

Dieses steile Wachstum wollen wir in<br />

den folgenden Jahren fortsetzen.<br />

Modernes Sourcing:<br />

Verlagerung Ihrer Supply<br />

Chain an AGA<br />

Ob es um Fahrwerkskomponenten für<br />

Oberklasse- und Luxusfahrzeuge oder<br />

um Komponenten für Achsgetriebe<br />

geht: Unsere Erfahrung zeigt, dass es<br />

viele namhafte Unternehmen als sinnvoll<br />

erachten, wenn sie ihre eigenen<br />

Kapazitäten schwerpunktmäßig auf die<br />

Produktentwicklung, die Endmontage<br />

und den Vertrieb konzentrieren. So optimieren<br />

unsere bisherigen Kunden ihre<br />

vertikale Integration mit Partnern<br />

wie AGA.<br />

Strategische Partnerschaft<br />

mit AGA<br />

Eine strategische Partnerschaft mit AGA<br />

bringt für industrielle Kunden viele<br />

Vorteile mit sich. Zusammengefasst<br />

sparen AGA-Kunden Zeit und Geld.<br />

Kunden müssen sich auf ihre Partner<br />

verlassen können, die ihnen ihre Kom ponenten dann<br />

liefern, wenn sie diese benötigen, und zwar quantitativ<br />

und qualitativ. Die intensive Kom munikation mit<br />

unseren Kunden ist dabei unsere Stärke.<br />

Expertise in besonders<br />

anspruchsvollen Branchen<br />

AGA verfügt über langjährige Erfahrungen bei extrem<br />

anspruchsvollen Bauteilen in der Automobilzuliefer -<br />

industrie. Abgedeckt wird der Bedarf im Bereich der<br />

Mittel- und Großserien und Abmes sungen, bis zu<br />

ø 100 mm von der Stange und ø 200 mm in der Stück -<br />

bearbeitung. Beim Fräsen sind Ab messungen bis 2000<br />

x 500 x 500 mm möglich. Mit seinen 120 Mitarbeitern<br />

sieht sich AGA nicht nur als reinen Teilelieferanten,<br />

sondern als leistungsfähigen und flexiblen Prozess -<br />

entwickler und Kooperationspartner, der sich schon<br />

bei der Vorentwicklung und später auch bei der<br />

Weiterentwicklung mit Ideen und Leidenschaft beim<br />

Kunden einbringt und ihm kompetent zur Seite steht.<br />

Neben der mechanischen Bearbeitung ist die<br />

Erstellung individueller Konzepte auf dem Gebiet der<br />

Zerspanung eine besondere Stärke von AGA.<br />

SAMAG Group<br />

SAMAG Truck Components GmbH<br />

Industrie- und Gewerbegebiet 8<br />

07426 Königsee-Rottenbach<br />

Mail: samag-truckcomponents@samag.de<br />

AGA Zerspanungstechnik<br />

Gera GmbH<br />

Hermsdorf 31A<br />

07554 Gera<br />

Mail: info@aga-zt.de<br />

www.samag.de<br />

www.aga-zt.de<br />

17


Automotive<br />

Ihr Partner für:<br />

.CE Konformitätsbewertung.<br />

CE-LAB prüft elektronische<br />

Komponenten und<br />

Beleuchtungseinrichtungen<br />

.Elektromagnetische.<br />

.Verträglichkeit (EMV/EMVU).<br />

Dank des Einsatzes elektronischer Komponenten wie zum Beispiel<br />

ABS und ESP ist die Sicherheit moderner Kraftfahrzeuge in den letzten<br />

Jahren deutlich gewachsen. Mittlerweile beträgt der Elektronik-<br />

Anteil an der Wertschöpfung der Fahrzeuge bis zu 40 Prozent. Ein<br />

Ende des Trends ist gerade vor dem Hinter grund der Entwicklung<br />

von modernen Hybrid- und Elektrofahrzeugen nicht abzusehen.<br />

.Blitz- und.<br />

.Überspannungsschutz.<br />

.Gerätesicherheit.<br />

.Hochspannungsprüfung.<br />

.Kalibrierung.<br />

.Beratung und Seminare.<br />

Der Einsatz der Elektronik birgt aber<br />

auch zusätzliche Risiken. Neben der Zu -<br />

verlässigkeit ist die Sicherstellung der<br />

Elektromagnetischen Verträg lich keit<br />

(EMV) eine wesentliche Aufgabe im Ent -<br />

wicklungsprozess. Dabei geht es um die<br />

ungewollte Abstrahlung von hochfrequenten<br />

Störungen aus den Bau grup -<br />

pen und die Störfestigkeit der Ge räte im<br />

KFZ-typischen Umfeld.<br />

Die CE-LAB GmbH betreibt in Ilmenau<br />

ein von der DAkkS nach EN/ISO 17025<br />

akkreditiertes und vom Kraftfahrt bun -<br />

des amt (KBA) benanntes Prüflabor zum<br />

Nachweis der EMV-Eigenschaften von<br />

KFZ und deren Komponenten. Auf einer<br />

Laborfläche von 1.000 Quadratmetern<br />

kön nen EMV-Prüfungen nach EU-Richt -<br />

linien, OEM-Spezifikationen sowie Ent -<br />

stör maßnahmen durchgeführt werden.<br />

Damit kann die CE-LAB GmbH Prü fun -<br />

gen für das Prüfgebiet (Elektrik/Elek -<br />

tronik) mit den Prüfumfängen Elektro -<br />

ma gnetische Verträglichkeit (EMV) und<br />

Fahrzeug sicherheit nach folgenden<br />

Prüf verfahren anbieten:<br />

EU-Richtlinie 72/245/EWG (KFZ)<br />

EU-Richtlinie 2009/64/EG (lof)<br />

EU-Richtlinie 97/24/EG (Kap. 8)<br />

UN-ECE-Regel R10, (KFZ-EUB)<br />

UN-ECE-Regel R100 (E-KFZ)<br />

EMV-Richtlinie 2004/108/EG<br />

Die CE-LAB GmbH betreut Hersteller<br />

bei der Durch führung von Typge neh mi -<br />

gungsverfahren für die e1/E1-Kenn -<br />

zeich nung gemäß oben genannter<br />

Richt linien. Zu den Kunden gehören<br />

Ent wickler von elektronischen Kompo -<br />

nen ten für OEM-Kunden oder den<br />

Nach rüstmarkt. Die CE-LAB GmbH ist<br />

durch die Mit arbeit in Fachgremien aktiv<br />

an der Ausarbeitung von EMV-Nor -<br />

men beteiligt und kann dadurch schon<br />

frühzeitig auf kommende Anforder -<br />

ungen hinweisen und reagieren. Die CE-<br />

LAB GmbH hat einen EMV-Ar beits kreis<br />

initiiert, der im Rahmen des VDE<br />

Bezirks vereins <strong>Thüringen</strong> durchgeführt<br />

wird und allen interessierten Ent wick -<br />

lern offensteht.<br />

Sie sind Hersteller oder Inverkehrbrin -<br />

ger im Europäischen Wirtschaftsraum?<br />

Dann können Sie Ihre elektronischen<br />

Komponenten und Beleuchtungs ein -<br />

rich tungen bei uns auch nach Nieder -<br />

spannungsrichtlinie, RTTE-Richtlinie,<br />

Messgeräte-Richtlinie, Medizin produk -<br />

te-Richtlinie und Öko-Design-Richtlinie<br />

bewerten lassen.<br />

Selbstverständlich unterstützen wir Sie<br />

auch bei der Erlangung der Produkt -<br />

kenn zeichnung im nicht europäischen<br />

Wirtschaftsgebiet. Rufen Sie uns an und<br />

vereinbaren Sie einen Termin mit unseren<br />

Fachingenieuren.<br />

Anzeige<br />

CE-LAB GmbH Prüfzentrum Ilmenau<br />

Am Hammergrund 1 • 98693 Ilmenau<br />

Mail: info@ce-lab.de<br />

www.ce-lab.de<br />

18


Automotive<br />

Innovationen vom<br />

Prototypen bis zur Serie<br />

Geschäftsbereich Prototypenbau<br />

Rapid-Prototyping-Verfahren:<br />

Stereolithographie<br />

Selektives Laser-Sintern<br />

Fused Deposition Modeling<br />

Vakuumgießen<br />

Niederdruck- und Hochdruck-RIM<br />

Laminate (Glasfaser, Kohlefaser)<br />

Tiefziehteile<br />

Schäumen<br />

.Der Prototyp für Mittelkonsole und Instrumententafel.<br />

.des Audi A 7 wurde in Waltershausen hergestellt..<br />

Begonnen hat die Erfolgsgeschichte des Unternehmens im Jahr 1990: Fünf Mit -<br />

arbeiter beschäftigten sich damals ausschließlich mit dem damaligen revolutionierenden<br />

Verfahren Stereolithographie und einige Jahre später mit dem<br />

Duplizierungsverfahren Vakuumgießen. Heute, im 25. Jahr der Unterneh -<br />

mensgeschichte, sind es mehr als 200 Mitarbeiter und die Firma ModellTechnik<br />

Rapid Prototyping GmbH hat sich als einer der führenden Partner und Dienst -<br />

leister im Bereich der Produktentwicklung auf dem Markt etabliert. Auf einer<br />

Gesamtfertigungsfläche von derzeit über 9.000 Quadratmetern – unterteilt in<br />

die Geschäftsbereiche Prototypen- und Formenbau – realisiert die Firma die<br />

Wünsche ihrer kleinen und großen Kunden.<br />

Die Lieferung funktionsfähiger Bau -<br />

gruppen bis hin zur Veredelung sind das<br />

Spezialgebiet des Unternehmens. Ein<br />

Großteil seiner Kunden sind namhafte<br />

Firmen der Automobilindustrie, die so<br />

genannten OEMs. Aber auch Firmen anderer<br />

Branchen greifen auf das Knowhow<br />

der Waltershäuser zurück, so zum<br />

Beispiel Haushaltsgeräteproduzenten,<br />

Medizintechnikunternehmen oder die<br />

Luft- und Raumfahrtindustrie. Selbst<br />

Ein-Mann-Unternehmen wie Design-<br />

Büros arbeiten mit der ModellTechnik<br />

Rapid Prototyping GmbH gut und gerne<br />

zusammen. „Unsere Kunden liefern uns<br />

ihre 3D-Daten und bekommen von uns<br />

voll funktionsfähige Baugruppen“, sagt<br />

Geschäftsführer Peter Bonn.<br />

Um allen Kundenwünschen gerecht<br />

wer den zu können, hat die Firma im<br />

Jubiläumsjahr kräftig investiert. Eine<br />

Spritzgussmaschine der Firma Engel mit<br />

MuCell®-Technologie für den For men -<br />

bau und eine Fünfachs-Fräs ma schine<br />

der Marke Zimmermann für den Proto -<br />

typenbau gehören jetzt zum Ma schi -<br />

nenpark.<br />

Die jahrelange Erfahrung auf den verschiedensten<br />

Gebieten des Rapid Pro -<br />

totyping mit der Kombination des<br />

klassischen Modellbaus und des For -<br />

men baus bilden die Basis für innovative<br />

Lösungen der Kundenwünsche. Das<br />

Leistungsportfolio ist im nebenstehenden<br />

Infokasten ersichtlich.<br />

Geschäftsbereich Formenbau<br />

Aluminium-Prototypenwerkzeuge<br />

Serienwerkzeuge<br />

Blaswerkzeuge<br />

Gasinnendruckwerkzeuge<br />

Mehrkomponentenwerkzeuge<br />

MuCell®-Technologie<br />

Werkzeuge zur<br />

Stoffhinterspritzung<br />

NFPP-Werkzeuge<br />

Prüf-, Mess- und Fertigungslehren<br />

Fräs-, Mess-, Scan- und<br />

Montagevorrichtungen<br />

Lehren mit elektronischer<br />

Messwerterfassung<br />

Montage/Oberflächenveredelung<br />

Montage funktionsfähiger<br />

Baugruppen<br />

Verschiedenste Verfahren der<br />

Oberflächenveredelung<br />

Zertifizierungen<br />

DIN EN ISO 9001: 2008<br />

ISO/TS 16949:2009<br />

ModellTechnik<br />

Rapid Prototyping GmbH<br />

Ziegeleistraße 3b<br />

99880 Waltershausen<br />

www.modelltechnik.de<br />

Anzeige<br />

19


Automotive<br />

Der Elektromobilität steht<br />

ihre beste Zeit noch bevor<br />

Die Ankündigungen der Bundesregierung in Sachen Elektromobilität waren vollmundig, die Ziele ambitioniert.<br />

Übrig geblieben ist davon wenig, sagen Kritiker. Die Branche selbst übt sich in Zweckoptimismus. So zum Beispiel<br />

beim 5. eMobility Summit in Berlin.<br />

„Deutschland ist bei der Elektro mo -<br />

bilität gut aufgestellt. Im vergangenen<br />

Jahr gab es 17 Serienmodelle deutscher<br />

Hersteller in den Autohäusern, in diesem<br />

Jahr folgen zwölf weitere. Vom<br />

Klein wagen bis zum Sportwagen –<br />

Elek tromobilität gibt es in fast allen<br />

Segmenten. Eine solche Vielfalt hat keine<br />

andere Automobilnation“, sagte<br />

Matthias Wissmann, Präsident des Ver -<br />

bandes der Automobilindustrie (VDA),<br />

beim 5. eMobility Summit in Berlin.<br />

Trotz des breiten Angebots sei der<br />

Markt für E-Fahrzeuge im Vergleich zu<br />

anderen Ländern noch überschaubar.<br />

Zu Jahresbeginn fuhren 25.337 E-Fahr -<br />

zeuge auf deutschen Straßen. Um auch<br />

die Nachfrage in Schwung zu bringen,<br />

brauche es jetzt rasch eine Politik, die<br />

Anreize setzt und stimuliert, forderte<br />

der VDA-Präsident. Ein wirkungsvoller<br />

Hebel wäre die 50-Prozent-Ab schrei -<br />

bung im ersten Jahr für elektrische Firmen wagen,<br />

denn der gewerbliche Bereich macht rund 60 Prozent<br />

des Neuwagenmarktes aus. „Aber nicht nur die Flot -<br />

ten betreiber privater Unternehmen sind gefragt. Auch<br />

die öffentliche Hand sollte bei der Er neuerung ihrer<br />

eigenen Fuhrparks mit gutem Bei spiel vorangehen“,<br />

so Wissmann.<br />

Auch bei der Infrastruktur sieht der VDA-Chef Nach -<br />

holbedarf. Aktuell gibt es 5.500 öffentlich zugängliche<br />

Ladepunkte in Deutschland. Hier sei auch die private<br />

Energiewirtschaft gefordert. Die Industrie werde<br />

weiter alles daran setzen, den Stromern zum Erfolg zu<br />

verhelfen, denn ihre beste Zeit stehe der Elektro -<br />

mobilität noch bevor, so Wissmann. „Die Reichweite<br />

wird sich erhöhen, die Preise werden sinken. Bis 2025<br />

erwarten wir eine Halbierung der Kosten gegenüber<br />

heutigen Batteriemodellen.“ Laut des aktuellen Fort -<br />

schrittsberichts der Nationalen Plattform ist schon<br />

heute die Reichweite eines Elektroautos für etwa 90<br />

Prozent aller geplanten Fahrten ausreichend. Denn die<br />

durchschnittliche Tagesfahrleistung in Deutschland<br />

beträgt nur 22 Kilometer. Dazu Wissmann: „Und wer<br />

längere Strecken fährt, kann ein aufladbares<br />

Hybrid fahrzeug wählen.“<br />

Prognosen gehen davon aus, dass in<br />

zehn Jahren über 15 Prozent aller<br />

Neufahrzeuge weltweit elektrifiziert<br />

sein werden. „Deutschland muss Gas<br />

geben. Momentan entwickeln sich die<br />

Märkte für E-Fahrzeuge in anderen Län -<br />

dern dynamischer“, sagte Wissmann.<br />

„Das Auto der Zukunft fährt elektrisch,<br />

vernetzt und automatisiert. Auf all diesen<br />

Gebieten hat Deutschland eine starke<br />

Position.“ Ziel müsse es sein, diese in<br />

dem immer intensiver werdenden Wett -<br />

bewerb zwischen den Staaten zu behaupten<br />

und auszubauen. „Ob das gelingt,<br />

hängt entscheidend von den<br />

po litischen Rahmenbedingungen ab.<br />

Wenn wir uns nicht um E-Mobilität<br />

küm mern, werden es andere tun.“<br />

(em/tl)<br />

Wir entwickeln und produzieren<br />

• GASSENSORELEMENTE UND -MODULE<br />

• PLATIN-DÜNNSCHICHT-TEMPERATURSENSORELEMENTE<br />

• KUNDENSPEZIFISCH VORKONFEKTIONIERTE TEMPERATURSENSOREN<br />

• GASSPÜRGERÄTE<br />

für Anwendungen im Automotive-Bereich, in der<br />

Verfahrens-, Energie-, Umwelt-, Sicherheits- und<br />

Medizintechnik sowie in der Gebäudeautomation.<br />

Innovation und Kompetenz in keramischer Sensorik<br />

UST Umweltsensortechnik GmbH • Dieselstraße 2 und 4 • D-98716 Geschwenda<br />

Telefon: +49 (0) 36205 713-0 • Fax: +49 (0) 36205 713-10 • www.umweltsensortechnik.de<br />

info@umweltsensortechnik.de<br />

20


Automotive<br />

Wie Unternehmen Elektrofahrzeuge<br />

rentabel nutzen können<br />

Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) veröffentlicht eine Broschüre mit Empfehlungen zum<br />

Einsatz von Elektromobilität für Unternehmen.<br />

Vielfältige, ganz konkrete Informationen zum Umgang mit Elek -<br />

tromobilität erhalten Unternehmer durch eine neue Broschüre der<br />

Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA). „Neue Mobilität<br />

für Unternehmen: Empfehlungen zum Einsatz von Elektro fahr -<br />

zeugen“ heißt der Ratgeber, dessen Inhalt jetzt der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt wurde. Der Leitfaden basiert auf einer Studie, die von der<br />

ThEGA in Auftrag gegeben wurde. Erstellt von der Mobilitäts -<br />

beratung EcoLibro GmbH, erleichtert er Unternehmern den Einsatz<br />

von Elektrofahrzeugen anhand von Praxisbeispielen und anschaulichen<br />

Kosten-Nutzen-Betrachtungen. Insgesamt bietet die Broschüre<br />

ganzheitliche Informationen für alle Unternehmer, die den Einsatz<br />

von Elektrofahrzeugen in Betracht ziehen und praktische Emp -<br />

fehlungen benötigen – von der Rechts- und Rentabilitäts bera tung<br />

bis zur Auswahl eines geeigneten Fahrzeuges.<br />

Mit Strom als Energiequelle können Unternehmen durch An -<br />

bieterwechsel oder gar über eine eigene Photovoltaik-Anlage ihre<br />

Fahrzeuge nicht nur kostengünstiger, sondern auch klimafreundlicher<br />

betreiben.<br />

Die Studie wurde in Form der druckfrischen Broschüre erstmals auf<br />

dem ThEGA-Forum Ende April 2015 an die Besucher verteilt und ist<br />

seitdem auch als kostenfreier Download verfügbar. Unternehmen,<br />

die an der Nutzung von Elektrofahrzeugen für ihren Fuhrpark interessiert<br />

sind, können sich direkt an die ThEGA wenden. (em/tl)<br />

www.thega.de<br />

„Unser neuer Leitfaden zur Elektromobilität in Unternehmen ist<br />

deutschlandweit einzigartig“, sagt Prof. Dr. Dieter Sell, Leiter der<br />

ThEGA. „Im Gegensatz zu bisherigen Untersuchungen zu diesem<br />

Thema richtet er sich nicht an die Fachwelt, sondern direkt an die<br />

Endverbraucher – und das anhand von einfachen Szenarien mit<br />

praktischen Lösungsvorschlägen für verschiedene Branchen.“ Von<br />

der Idee, Elektrofahrzeuge für den eigenen Unternehmensfuhrpark<br />

einzusetzen, bis hin zur Realisierung finden Unternehmer in der<br />

Broschüre alle Informationen, die sie für eine wirtschaftlich sinnvolle<br />

Entscheidung benötigen. Untersucht wurde insbesondere der rentable<br />

Einsatz von Elektrofahrzeugen für einzelne Berufs- und<br />

Unternehmensgruppen.<br />

ANSPRUCH,<br />

DER VERBINDET<br />

AUTOMATISIERUNG<br />

. . . UND KOMPONENTEN,<br />

DIE VERBINDEN.<br />

FÖRDERBÄNDER<br />

Auch wenn, wie die Broschüre aufzeigt, Elektrofahrzeuge in Unter -<br />

neh men bereits heute auf viele Arten rentabel eingesetzt werden<br />

können, sagt Gillessen, wird sich der Vorteil von Elektrofahrzeugen<br />

in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen.<br />

„Wir sehen aktuell, dass die Beschaffungskosten für die Fahrzeuge<br />

stetig sinken und die Reichweiten kontinuierlich steigen. Die Kosten<br />

für Benzin und Diesel sind zwar momentan so niedrig wie schon lange<br />

nicht mehr, es ist aber mit Sicherheit davon auszugehen, dass die<br />

Preise für fossile Kraftstoffe mittel- und langfristig erheblich steigen<br />

werden. Allein schon die Kostenbetrachtung spricht demnach für die<br />

Elektromobilität, hinzu kommen die als sogar noch wichtiger einzuschätzenden<br />

Vorteile hinsichtlich der Aspekte Klimaschutz und<br />

Unabhängigkeit.“<br />

HANDHABUNGS-<br />

KOMPONENTEN<br />

Aus einer Hand:<br />

Intelligente Gesamtlösungen von IWB<br />

CNC-FRÄSTEILE<br />

IWB INDUSTRIETECHNIK GMBH<br />

LANGENSCHEIDTSTRAßE 7<br />

D-99867 GOTHA<br />

WWW.IWB-INDUSTRIETECHNIK.DE PHONE: +49 36 21 . 31 99 77-0<br />

© Thaut Images - Fotolia.com<br />

21


Automotive<br />

Elektromobilität: Disruptive<br />

Technologien gestalten<br />

.Frank Schnellhardt, Geschäftsführer INNOMAN GmbH, und Elke Bouillon zeigen die Projektergebnisse.<br />

.des Entwicklungsprojektes sMobiliTy – die gesteuerte Ladebox und das Fahrerinformationssystem.<br />

Das seit mehr als 65 Jahren gefestigte Bild auf unseren Straßen verändert sich – mehr und mehr Elektrofahrzeuge<br />

sind zu finden – sowohl im privaten als auch im kommerziellen Einsatz. Um den elektromobilen Vormarsch zu<br />

fördern, benötigen wir daher dringend Antworten: Wie sehen Systeme aus, die Elektrofahrzeuge unterstützen?<br />

Wie können Elektroautos geladen werden, ohne die Energienetze zu überlasten? Und: Mit welchen neuen<br />

Konzepten kann die Herausforderung der mangelnden Reichweite überwunden werden?<br />

Die Elektromobilität stellt eine disruptive<br />

Technologie dar, welche das Po -<br />

tential hat, die heute gelebte Mobilität<br />

vollständig zu verändern und technische<br />

Innovationen rund um die Mo bi -<br />

lität anzuregen. Die Ilmenauer Inno va -<br />

tionsberatungsgesellschaft INNOMAN<br />

GmbH hat diese Rolle der Elektro mo -<br />

bilität frühzeitig erkannt und es sich zur<br />

Aufgabe gemacht, Elektromobilität in<br />

<strong>Thüringen</strong> mitzugestalten. Dazu wurde<br />

gemeinsam mit weiteren Partnern eine<br />

Reihe von Entwicklungsprojekten zur<br />

Elektromobilität durch die Ilme nauer<br />

Innovationsmanager initiiert und geführt.<br />

Beispielsweise kombinieren insbesondere<br />

die zwei größten For -<br />

schungs projekte die Erfahrungen und<br />

das Know-how von 18 kleinen und mittelständischen<br />

Thüringer Unternehmen und For -<br />

schungs einrichtungen. Die Koordinierung von Ent -<br />

wicklungs vorhaben dieser Größe ist eine Heraus for -<br />

derung an jedes professionelle Management, um die<br />

Integrität des gesamten Projektes sicherzustellen. Zu<br />

den wichtigen Teilen dieser Arbeit zählen nicht nur<br />

das Projekt management und der gemeinsame Erfah -<br />

rungsaus tausch. Vielmehr ist das Coaching einzelner<br />

Partner sowie die Transfer- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

von zentraler Bedeutung. Auch die Arbeit in einem<br />

übergeordneten Kontext ist essentiell. So vernetzt<br />

Frank Schnell hardt, der Ge schäftsführer der INNOMAN<br />

GmbH, die Projekte sowohl auf Bundesebene im<br />

Lenkungskreis des gesamten Förderschwerpunktes als<br />

auch auf Landesebene im Arbeitskreis „Nachhaltige<br />

Mobilität“. Ziel ist es, die entwickelten Produkte durch<br />

frühzeitige Vernetzung mit Kunden, Multiplikatoren<br />

und anderen Ent wick lungsprojekten erfolgversprechend<br />

zu vermarkten.<br />

Entwicklungsprojekt sMobiliTy<br />

Elektromobilität – das ist nicht nur ein<br />

neuer Antrieb im Fahrzeug. Elektro -<br />

mobilität verändert das Mobilitäts ver -<br />

halten und stellt neue Anforderungen<br />

an die Energie- und Verkehrsinfra -<br />

struktur.<br />

Mit neuen IT-Lösungen die Durchset -<br />

zung der Elektromobilität unterstützen<br />

– das hat sich das Konsortium des<br />

Projektes sMobiliTy unter Konsortial -<br />

führung der INNOMAN GmbH vorgenommen.<br />

Eine Informations- und Kom -<br />

munikations-Plattform ermöglicht<br />

da bei die Vernetzung von bestehenden<br />

Systemen wie Energieversorgungsnetz,<br />

Verkehrsinfrastruktur, Fahrzeug und<br />

Fah rer. Auf dieser Basis werden intelli-<br />

22 Foto: Innoman


Automotive<br />

.Daniel Stegmann, INNOMAN GmbH,.<br />

.Projektkoordination SMART CITY LOGISTIK.<br />

.Elke Bouillon, INNOMAN GmbH,.<br />

.Konsortialführung sMobiliTy.<br />

gente Assistenz- und Servicekonzepte<br />

sowie Geschäftsmodelle sowohl für den<br />

Nutzer als auch für den Infrastruktur -<br />

anbieter entwickelt und angeboten.<br />

Die Plattform wird inzwischen anhand<br />

zweier konkreter Dienstleistungen erprobt.<br />

Eine Navigationslösung integriert<br />

die aktuelle lokale Verkehrslage von<br />

Erfurt und ermöglicht so ein reisezeitund<br />

reichweitenoptimierendes Fahren.<br />

Bei der gesteuerten Heimla dung können<br />

Feldtestpartner zu vergünstigten<br />

Preisen Strom „tanken“, wenn sie dem<br />

Energieversorger erlauben, das Auto außerhalb<br />

von Spitzen lastzeiten mitzuladen.<br />

Auch der Infra struktur-Anbieter profitiert<br />

– durch in telligentes Lastmanage -<br />

ment werden Investitionen in einen<br />

Infra struktur aus bau gedämpft. Energie -<br />

anbieter können ihr Beschaffungs port -<br />

folio flexibel optimieren und System -<br />

dienstleistungen anbieten.<br />

Entwicklungsprojekt<br />

SMART CITY LOGISTIK Erfurt<br />

Um den Markthochlauf der Elektromobilität zu befördern,<br />

ist auch ein Umdenken in den Nutzungs ge wohn -<br />

heiten in gewerblichen Anwendungen erforderlich. So<br />

hat es sich das Konsortium zur Aufgabe gemacht, das<br />

Transportgewerbe mit einem interaktiven System zu<br />

unterstützen und es mit praktischen Erfahrungen auf<br />

die elektromobile Logistik vorzubereiten.<br />

Ziel der Entwicklung ist ein ganzheitliches System zur<br />

Integration von Elektrofahrzeugen in bestehende<br />

Logistikflotten sowie die Erprobung tragfähiger<br />

Geschäfts modelle für die Elektromobilität. Die<br />

Betrach tung der beschränkten Reichweite steht dabei<br />

im Mittelpunkt. Mit der intelligenten Transport pla -<br />

nung, -überwachung und -optimierung sowie der<br />

Beachtung restriktiver Einflussfaktoren wie Wetter,<br />

Streckenprofil und Fahrweise wird dieses Defizit neutralisiert<br />

und Wirtschaftlichkeit sowie Planungs -<br />

sicherheit garantiert.<br />

Praktisch erprobt werden die Entwicklungsergebnisse<br />

anhand dreier logistischer Szenarien – Automaten be -<br />

stückung, Ex press belie fe rung und Medikamen ten -<br />

zustellung. Durch die Zusammen arbeit<br />

mit den Anwendungs partnern wird das<br />

System bereits in der Ent wicklung auf<br />

unterschiedliche logistische An for de -<br />

rungen zugeschnitten, weiterentwickelt<br />

und tief in den Alltag der Logis tiker integriert.<br />

Beide Projekt werden im Rahmen des<br />

Technologieprogrammes „IKT für Elek -<br />

tro mobilität II - Smart Car - Smart Grid<br />

- Smart Traffic" aufgrund eines Be -<br />

schlusses des deutschen Bundestages<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie gefördert und sind mit<br />

jeweils knapp 7 und 10 Millionen Euro<br />

Volumen die größten Projekte ihrer Art<br />

in <strong>Thüringen</strong>. (ds)<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Projekten finden Sie unter:<br />

www.smobility.net<br />

www.smartcitylogistik.de<br />

Fotos: Innoman<br />

23


Logistikbranche in <strong>Thüringen</strong>: optimale Bedingungen<br />

<strong>Thüringen</strong> hat aufgrund seiner zentralen Lage und guten Infrastruktur optimale Bedingungen für die Logistikbranche. Innerhalb<br />

von fünf Stunden kann jeder Produktions- und Konsumstandort in Deutschland angefahren werden. Mittelfristig gehört die Logistik<br />

in <strong>Thüringen</strong> zu den Branchen, die von der weiteren Globalisierung und Internationalisierung der Thüringer Wirtschaft profitieren<br />

werden. Denn der Freistaat bildet die Schnittstelle zwischen den etablierten Märkten in Mittel- und Westeuropa und den<br />

Wachstumsmärkten Osteuropas.<br />

Das Spektrum der Thüringer Logistik ist vielseitig. Die Leistungen reichen in der Automobilindustrie von der Bewirtschaftung eines<br />

Konsignationslagers über Vormontagen bis hin zu Just-in-Time-Lieferungen direkt ans Band der Hersteller. Spezielle<br />

Anforderungen müssen insbesondere in der Kommissionierung und Lieferung von temperaturgeführten Waren, beispielsweise in<br />

der Pharma- und Lebensmittelindustrie, erfüllt werden. Bewährt hat sich <strong>Thüringen</strong> bereits als Standort für Verteilläger der<br />

Lebensmittelbranche, des Versandhandels und der Automobilzulieferindustrie. Die Zeiten von der Montage eines Produktes bis zur<br />

Auslieferung an den Kunden werden insbesondere in der Automobilbranche immer kürzer. Eine ausgeklügelte Logistik macht dies<br />

überhaupt erst möglich.<br />

Die Kompetenz der Logistikakteure ist vor allem durch ein hohes fachliches Know-how, enorme Flexibilität und Schnelligkeit geprägt.<br />

Die meisten Akteure verfügen über ein globales Firmen- oder Partnernetzwerk und somit über einen hohen<br />

Internationalisierungsgrad beziehungsweise internationale Kompetenz. (tl)<br />

Foto: Oleksiy Mark/fotolia


Logistik<br />

Sieben Jahre<br />

Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong><br />

Die Logistikbranche im Freistaat setzt weiter auf Wachstum. Dabei spielt vor allem die günstige Lage eine Rolle.<br />

Ein Thüringer Logistikstandort ist unter den Top 10 der erfolgreichsten deutschen logistischen Gewerbegebiete<br />

zu finden. Aber das Netzwerk will noch mehr.<br />

Das Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong> will die Logistikbranche stärker<br />

vernetzen. „Logistik fängt bereits in der Produktion an und auch an<br />

den Hochschulen werden mit speziellen Logistik-Studiengängen<br />

wichtige Grundsteine gelegt“, sagt Joachim Werner, Vorstands -<br />

vorsitzender im Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong>, anlässlich des siebten<br />

Geburtstags des 2008 gegründeten Netzwerks.<br />

Um Themen wie Fachkräftesicherung und Personalentwicklung umfassend<br />

anzugehen und <strong>Thüringen</strong> als Standort für E-Commerce zu<br />

stärken, soll die Mitgliederzahl in den kommenden Jahren verdoppelt<br />

werden. „Traditionell wird ein Jubiläum für einen Rückblick genutzt.<br />

Doch wir wollen die Gelegenheit zum Anlass nehmen, einen<br />

Blick nach vorne zu wagen und uns ehrgeizige Ziele zu setzen.<br />

Aktuell haben wir rund 40 Mitglieder und ich würde mich sehr freuen,<br />

wenn wir in den nächsten Jahren das 100. Mitglied begrüßen<br />

dürften“, betont Werner. Das Netzwerk habe sich laut Werner zu einem<br />

wichtigen Kooperationspartner der aufstrebenden Logistik -<br />

region entwickelt. Mit dem Anstieg der Mitgliederzahl sollen auch<br />

die Branchen stärker zusammenwachsen. „Ein wichtiges Ziel des<br />

Logistik Netzwerks <strong>Thüringen</strong> ist die branchenübergreifende<br />

Foto: Kadmy/fotolia<br />

Vernetzung mit der Metall- und Automobilindustrie sowie dem<br />

Bereich E-Commerce. Aber auch die Themen Fachkräftesicherung<br />

und Aus- und Weiterbildung werden uns in den nächsten Jahren weiterhin<br />

beschäftigen“, erklärt Werner.<br />

Für Herbst dieses Jahres plant das Netzwerk, einen Info-Lkw auf landesweite<br />

Tour zu schicken, um für die Logistikbranche zu werben.<br />

Damit soll gezeigt werden, dass die Zukunftsbranche ein attraktiver<br />

Arbeitgeber ist und eine Vielzahl an spannenden Berufen bietet.<br />

Schüler, Studenten und Interessierte haben so die Möglichkeit, sich<br />

vor Ort über den Jobeinstieg und Ausbildungsmöglichkeiten in der<br />

Logistik zu informieren.<br />

<strong>Thüringen</strong> setzt bei der Entwicklung der Logistikbranche auf seine<br />

Standortgunst. Dafür konnte der Freistaat unlängst einen unerwarteten<br />

Erfolg einheimsen. Auf der Messe transport logistic in München<br />

wurde erstmal eine Studie zu den erfolgreichsten logistischen<br />

Gewerbegebieten in Deutschland vorgestellt. Darin liegt das<br />

Güterverkehrszentrum Erfurt (GVZ) auf Rang 8. Hier haben sich unter<br />

anderem Zalando und Redcoon angesiedelt. (em/tl)<br />

25


.Interview mit Joachim Werner, Vorstandsvorsitzender Logistik Netzwerk <strong>Thüringen</strong>.<br />

Wachstumstrend der<br />

Thüringer Logistik<br />

wird anhalten<br />

Herr Werner, das LNT will mit<br />

Förderung der Landes regierung seine<br />

Arbeit professionalisieren. Wie sind<br />

Sie vorangekommen und welche<br />

Dienstleistungen können Sie Ihren<br />

Mitgliedsunternehmen anbieten?<br />

Mitte Juni feiert das Logistik Netzwerk<br />

<strong>Thüringen</strong> sein 7. Jubiläum. Als Grün -<br />

dungsmitglied bin ich sehr stolz auf unser<br />

Netzwerk und auf das, was unsere<br />

Mitglieder bisher erreicht haben. Dank<br />

der Förderung der Landesregierung verfügt<br />

das Netzwerk über die nötigen<br />

Mittel, um die Logistikbranche in Thü -<br />

rin gen weiterzuentwickeln. Im Rahmen<br />

der Innovationsstrategie (RIS 3 Thürin gen) beteiligen<br />

sich an dem Arbeitskreis „Nachhaltige und intelligente<br />

Mobilität und Logistik“ Vertreter aus Wirtschaft und<br />

Wissenschaft – natürlich auch wir Logistiker –, um<br />

Zukunftsprojekte zu entwickeln.<br />

Wichtig ist, dass die unterschiedlichen Bereiche zusammenarbeiten.<br />

Fachkräftesicherung fängt an den<br />

Hochschulen an, indem Logistik-Studiengänge angeboten<br />

werden, welche dem Bedarf der Unter nehmen<br />

entsprechen. Doch Logistiker sind nicht nur rein in<br />

Spedi tions- und Transportunternehmen zu finden,<br />

auch in der Industrie findet sich das Berufsbild wieder.<br />

Durch den ständigen Austausch – wie beispielsweise<br />

auf unseren Netzwerk-Abenden oder mit der Agentur<br />

für Arbeit – können die Bedürfnisse<br />

evaluiert und gezielt Maßnahmen<br />

durchgeführt werden, um frühzeitig<br />

dem Fachkräfte mangel zu begegnen<br />

und der Wachstumsbranche in Thürin -<br />

gen einen idealen Standort zu bieten.<br />

Auch auf dem letzten Netzwerk-Abend<br />

bei unserem Mitglied TÜV Rheinland<br />

Akademie in Erfurt stand das Thema<br />

Personalentwicklung und Fachkräfte -<br />

sicherung im Fokus. Es wurde beschlossen,<br />

ab Herbst einen Info-Lkw auf landesweite<br />

Tour zu schicken, um für die<br />

Logistikbranche zu werben. Logistik fin-<br />

26 Foto: Walter Rammler/P.O.S. Kresin Design


Logistik<br />

det schon lange nicht mehr nur auf der<br />

Straße statt und bietet eine Vielzahl an<br />

attraktiven Berufsbildern, das wollen<br />

wir Schülern und Studenten zeigen.<br />

Nicht nur in <strong>Thüringen</strong> ist das Netzwerk<br />

aktiv, auch auf Leitmessen wie zuletzt<br />

der transport logistic 2015 in München<br />

war das Netzwerk Aussteller. An dem<br />

Netzwerk-Stand konnten sich die Mit -<br />

glieder gegen einen geringen Betrag als<br />

Aussteller präsentieren. Das ist gerade<br />

für kleine und mittelständische Unter -<br />

nehmen eine gute Chance, um nationale<br />

oder internationale Kontakte zu<br />

knüp fen sowie Geschäfte vor Ort abzuschließen.<br />

Welche Schwerpunkte setzen Sie für<br />

die Arbeit des Netz werks in der Zu -<br />

kunft?<br />

Wir haben uns für die Zukunft ehrgeizige<br />

Ziele gesetzt. Wir wollen die Anzahl<br />

unserer Mitglieder verdoppeln. Aktuell<br />

haben wir 42 Mitglieder und ich würde<br />

mich sehr freuen, wenn wir in den<br />

nächsten Jahren das 100. Mitglied begrüßen<br />

dürften. Besonders die großen<br />

Unternehmen wie Zalando, redcoon<br />

oder Koch, Neff und Volckmar (KNV)<br />

möchte ich von einer Mitgliedschaft in<br />

unserem Netzwerk begeistern. Denn<br />

nicht nur die kleinen oder mittelständischen<br />

Unternehmen profitieren von der<br />

Arbeit des Netzwerks, sondern auch für<br />

Branchengrößen sind die Leistungen<br />

des Netzwerks und der Austausch mit<br />

den anderen Mitgliedern gewinnbringend.<br />

Neben beispielsweise der Unter -<br />

stützung bei der Ansiedlung in Thürin -<br />

gen können die Unternehmen bei<br />

Bedarf auch auf die lokale Expertise der<br />

kleineren Unternehmen zurückgreifen.<br />

Ein weiteres Anliegen des Netzwerks ist<br />

es auch, die Branchen untereinander<br />

stärker zu vernetzen, wie zum Beispiel<br />

mit der Metall industrie, Automobil -<br />

industrie oder E-Commerce, um so Sy ner gien zu schaffen.<br />

Stichwort Kooperationen. Sie haben die Zusammen -<br />

arbeit mit dem Netz werk Logistik Leipzig-Halle e.V.<br />

(NLLH) intensiviert. <strong>Was</strong> haben die Thüringer Lo -<br />

gistiker davon?<br />

Es hat mich sehr gefreut, dass wir das Netzwerk Lo -<br />

gistik Leipzig-Halle seit letztem Jahr als Koopera -<br />

tionspartner an unserer Seite haben. Gemeinsam<br />

möchten wir mit gebündelten Kräften für den Standort<br />

Mitteldeutschland europaweit werben. Bereits auf der<br />

transport logistic in München konnten wir erstmals an<br />

einem Gemein schaftsstand unsere Logistikkompetenz<br />

vereinen und mit einem großen Rahmenprogramm<br />

viele Besucher an unseren Stand bringen. Aber auch<br />

die internationalen Kontakte von Mit gliedern des<br />

NLLH, wie beispielsweise des Flughafens Leip -<br />

zig/Halle, sind für unsere Mitglieder spannend. Für<br />

dieses Jahr haben wir uns vorgenommen, den<br />

Austausch noch weiter zu stärken und mehr gemeinsame<br />

Pro jekte im Hinblick auf Aus- und Weiterbildung<br />

oder Fach kräfte sicherung durchzuführen.<br />

Obwohl die Logistik sozusagen das Rückgrat der<br />

Wirt schaft, wenn nicht sogar des täglichen Lebens<br />

ist, haben Logistiker scheinbar in der Öffentlichkeit<br />

nicht den besten Ruf. <strong>Was</strong> kann man tun, um diesen<br />

Ruf zu verbessern?<br />

Logistik ist spannend und innovativ. Natürlich gibt es<br />

den Lkw-Fahrer auf der Straße, der nach wie vor wichtig<br />

für die Branche ist, aber dort hört Logistik nicht auf.<br />

Moderne Cloud-Systeme, Apps und Scanner sind<br />

längst im Alltag der Branche angekommen. Es gibt eine<br />

Vielzahl an Berufen im Bereich Logistik und<br />

Akademiker sind sehr begehrt. Deswegen setzen wir<br />

bereits an den Hochschulen an und machen auf unsere<br />

Branche aufmerksam. Absolventen können über<br />

Traineeprogramme den Einstieg ins Unternehmen<br />

schaffen, aber auch an Ausbildungsplätzen wie beispielsweise<br />

Kaufmann/-frau für Spedition und<br />

Logistikdienstleistung mangelt es nicht. Die Logistik<br />

ist als eine Wachstumsbranche ein attraktiver<br />

Arbeitgeber. Unsere Mitglieder allein decken die<br />

Bereiche Kombinierter Ladungsverkehr, Spedition,<br />

Kontraktlogistik, Luft- und Seefracht, Zollwesen, IT<br />

www.logistik-netzwerk-thueringen.de<br />

und E-Commerce, Forschung und<br />

Entwicklung, Aus- und Weiterbildung<br />

sowie logistiknaher Dienst leistungen,<br />

Verbände und öffentlicher Verwaltung<br />

ab.<br />

Anlässlich des bundesweiten „Tages der<br />

Logistik“ öffnen auch regelmäßig unsere<br />

Unternehmen ihre Tore und zeigen<br />

bei Werks füh rungen, was alles zum<br />

Arbeitsalltag eines Logistikers gehört.<br />

Ab Herbst soll dann mit dem Info-Lkw<br />

noch stärker gezeigt werden, was<br />

Logistik ist und welche Berufe es gibt.<br />

Ihre Prognose: In den letzten Jahren<br />

ist die Branche in <strong>Thüringen</strong> rasant<br />

gewachsen. Wird dieser Trend anhalten?<br />

Wohin führt der Weg der Logistik<br />

in <strong>Thüringen</strong>?<br />

Die Logistikbranche konnte in<br />

<strong>Thüringen</strong> dank ihrer hervorragenden<br />

Infrastruktur, dem gut ausgebauten<br />

Straßennetz und den schnellen Wegen<br />

so rasant wachsen. Im Rahmen des<br />

Verkehrsprojekts „Deut sche Einheit<br />

Nr. 8“ wird Erfurt ab 2017 noch besser<br />

an die ICE-Strecken angebunden. Die<br />

Nord-Süd- als auch die West-Ost-Ver -<br />

bin dungen sind dann deutlich schneller.<br />

Auch möchten wir mehr Kongresse in<br />

<strong>Thüringen</strong> ausrichten und durch die<br />

stärkere Vernetzung branchenübergreifende<br />

Cluster bilden. Zusammen mit anderen<br />

Thüringer Wachstumsbranchen<br />

sollen neue Investoren für den Standort<br />

<strong>Thüringen</strong> gewonnen werden. Dank unserer<br />

hervorragenden Logistikinfra -<br />

struk tur und der schnellen Verkehrs -<br />

wegen denke ich, dass der Wachs tums -<br />

trend anhalten wird und sich mehr große<br />

Unternehmen hier ansiedeln werden.<br />

Letzten Monat wurde Erfurt auch<br />

in einer Studie zur Bewer tung der<br />

Logistik-Gewerbe gebiete mit Platz 8<br />

gerankt und gehört somit zu den zehn<br />

Top-Gebieten in Deutschland.<br />

Interview: Torsten Laudien<br />

27


Anzeige<br />

Geis – der Logistik-Partner<br />

mit dem besten Gesamtpaket<br />

Das Unternehmen ist auf innovative<br />

Kontraktlogistik-Lösungen spezialisiert<br />

und bietet von der Konzeption über einzelne<br />

Logistikleistungen bis hin zum<br />

kompletten Outsourcing-Projekt alles<br />

aus einer Hand. Dabei integriert Geis<br />

auch Sonderservices in die Prozesse –<br />

wie zum Beispiel die Material- und<br />

Waren ein gangsprüfung, das Behälter -<br />

management oder die kundenspezifische<br />

Verpackung.<br />

Kompetent, leistungsstark, kundenorientiert: Die international tätige Geis<br />

Gruppe ist seit 25 Jahren in <strong>Thüringen</strong> aktiv und bietet ihren Kunden vor Ort<br />

das gesamte Logistikspektrum aus einer Hand. Von standardisierten und kundenspezifischen<br />

Transportlösungen bis zur ganzen Bandbreite kontraktlogistischer<br />

Services.<br />

In <strong>Thüringen</strong> ist die Geis Gruppe mit<br />

zwei Gesellschaften am Start: Seit genau<br />

25 Jahren ist Geis Eurocargo der zuverlässige<br />

Partner in Sachen Road Ser -<br />

vices. Ob deutschland- und europaweite<br />

Stückgutverkehre, Teil- und Komp lett -<br />

ladungen oder Termin- und Mehrwert -<br />

leistungen: Geis Eurocargo bietet die<br />

passende Lösung für Be schaffungs- und<br />

Distributionslogistik.<br />

Werksbelieferung just-in-time<br />

Ein Schwerpunkt von Geis Eurocargo ist<br />

die effiziente Automotive-Beschaf -<br />

fungs logistik: Geis realisiert den zeitgenauen<br />

Transport von Bauteilen der<br />

Zulieferer in die Produktionswerke des<br />

Auftraggebers. Zu den Leistungen zählen<br />

Abholung bei den Suppliern aus einem<br />

genau festgelegten Gebiet,<br />

Umschlag und Konsolidierung sowie<br />

Anlieferung in den Produktionswerken<br />

der Automotive-Kunden in exakt definierten Zeit -<br />

fenstern. Das Handling von kundenspezifischen La -<br />

dungsträgern, Mehrwegverpackungen und Spezial -<br />

gestellen mit Rückführung gehört dabei für Geis<br />

ebenso zum Standard.<br />

Umschlagzentrum in Ohrdruf<br />

Diese und weitere Leistungen erbringt Geis Eurocargo<br />

in seinem Speditionsterminal Ohrdruf. Hier stehen für<br />

den effizienten Sendungsumschlag 6.600 Quadrat -<br />

meter Fläche zur Verfügung. Zudem bietet die 15.000<br />

Quadratmeter große Außenfläche dem eigenen<br />

Fuhrpark aus 30 Lkw und 50 Wechselbrücken sowie<br />

Fahrzeugen von Transportpartnern viel Platz. Für ein<br />

hohes Sicherheitsniveau sorgt unter anderem eine<br />

Videoanlage, die das gesamte Gelände und die Halle<br />

überwacht. „Sicherheit, Zuverlässigkeit und hohe Qua -<br />

lität haben bei uns stets höchste Priorität“, sagt<br />

Niederlassungsleiter Marc Geis.<br />

Innovative Kontraktlogistik<br />

Auch Geis Industrie-Service ist in <strong>Thüringen</strong> ansässig.<br />

Solche Kontraktlogistik-Lösungen realisiert<br />

Geis in den eigenen Thüringer<br />

Logistikzentren Ohrdruf und Seub ten -<br />

dorf. In Ohrdruf stehen 10.000 Qua -<br />

dratmeter Fläche mit 10.000 Fach -<br />

boden- und 11.000 Palettenstellplätzen<br />

zur Verfügung. Bei Bedarf kann Geis auf<br />

dem vorhandenen Grundstück zusätzliche<br />

20.000 Quadratmeter Logistik flä -<br />

che bauen.<br />

Von <strong>Thüringen</strong> in<br />

die ganze Welt<br />

In Seubtendorf hat Geis im vergangenen<br />

Jahr ein neues Logistik- und Tech -<br />

nologiezentrum in Betrieb genommen.<br />

Auf 15.000 Quadratmetern betreibt Geis<br />

hier das zentrale Logistik-Drehkreuz für<br />

einen Weltmarktführer im Bereich der<br />

Zulieferindustrie. Der Standort Seub -<br />

tendorf fungiert als „Supply & Dis -<br />

tribution Hub”: Von hier aus versorgt<br />

Geis mehrere europäische Produk -<br />

tionswerke und versendet Ersatzteile in<br />

alle Welt.<br />

„Wir bieten unseren Kunden deutlich<br />

mehr als das reine Warehousing“, sagt<br />

Jochen Creutzburg, Bereichsleiter Lo -<br />

gistik der Geis Industrie-Service GmbH.<br />

„Wir übernehmen zum Beispiel auch die<br />

Qualitätsprüfung, die Zollabwicklung,<br />

das Retourenmanagement und die<br />

Zusammenstellung von Ersatzteilkits.<br />

Geis bietet eben das beste Gesamt -<br />

paket.“<br />

28


DIE GEIS GRUPPE.<br />

IHR LOGISTIK-PARTNER IN THÜRINGEN.<br />

DAS GEIS-PRINZIP:<br />

WIR FÜHREN IHRE<br />

AUFTRÄGE UND PROJEKTE<br />

ZUM ERFOLG. MIT LEISTUNG<br />

UND LEIDENSCHAFT.<br />

DIE GEIS GRUPPE<br />

Mit mehr als 6.000 Mitarbeitern an 140 eigenen<br />

Netzwerk- und Logistikstandorten in aller Welt, setzen<br />

wir als Fullservice-Dienstleister logistische Maßstäbe.<br />

KONTAKT<br />

ROAD SERVICES<br />

• Stückgut-Systemverkehre<br />

• Teil- u. Komplettladungen<br />

• Paketdienste<br />

• Kurier- und Expressdienste<br />

• Beschaffungs- und Gebietsspedition<br />

• Projektspedition<br />

Geis Eurocargo GmbH<br />

Westfalenstraße 7<br />

99885 Ohrdruf<br />

Tel. +49 (0) 3624 - 3717 0<br />

Geis Industrie-Service GmbH<br />

Ringstraße 25<br />

99885 Ohrdruf<br />

Tel. +49 (0) 3624 - 3172 00<br />

info@geis-group.de<br />

LEO-Award 2012<br />

Kategorie Unternehmer<br />

des Jahres<br />

Bayerischer<br />

Qualitätspreis 2011<br />

Kategorie Dienstleistungen<br />

Bayerns Best 50<br />

Preisträger 2003, 2005,<br />

2007 und 2009<br />

LOGISTICS SERVICES<br />

• Warehousing & Ersatzteillogistik<br />

• Produktionsversorgung<br />

• Montagen & technische Dienstleistungen<br />

• Spezialverpackungen<br />

• Werkslogistik<br />

AIR + SEA SERVICES<br />

• IATA Direktverkehre & eigene Consol<br />

Sammelverkehre<br />

• Teil- und Vollcharter Projekte<br />

• FCL und eigene LCL Verkehre<br />

• Kombinierte Verkehre<br />

• Weltweite Projektabwicklung<br />

www.geis-group.com<br />

ROAD SERVICES AIR + SEA SERVICES LOGISTICS SERVICES


Anzeige<br />

<strong>Thüringen</strong>s Problemkönner in<br />

Sachen Gabelstapler und<br />

Arbeitsbühnen<br />

oder individuell maßgeschneiderte Lö -<br />

sungen geht, LINDIG kümmert sich …<br />

Im vergangenen Jahr wurden die<br />

Weichen für langjährige Partner schaf -<br />

ten mit Kunden in diversen Geschäfts -<br />

feldern gelegt.<br />

.Sven Lindig, Geschäftsführer LINDIG Fördertechnik GmbH (rechts), übergab im.<br />

.September 2014 mehr als 60 Stapler an Michael Stecher, Werksleiter der NOVELIS.<br />

.Deutschland GmbH in Nachterstedt..<br />

„LINDIG – KANN AUCH IHR PROBLEM.“ Zu diesem eckigen und kantigen<br />

Slogan, an dem jeder hängen bleibt und denkt: ‚Da fehlt doch was’, entschied<br />

sich Mitte 2014 die LINDIG Fördertechnik GmbH aus Eisenach. Das über 115<br />

Jahre alte Familienunternehmen in vierter Generation gibt seinen Kunden damit<br />

das Versprechen, sich um deren Probleme zu kümmern und die passende<br />

Lösung zu finden.<br />

Von Dose zu Dose –<br />

NOVELIS GmbH Nachterstedt<br />

400.000 Tonnen Aluminium-Schrott pro<br />

Jahr will das weltgrößte Aluminium-<br />

Recyclingcenter des US-Konzerns No -<br />

velis in Nachterstedt in seinen riesigen<br />

Schmelzöfen wiederverwerten. Mehr als<br />

60 Geräte, vom kleinen Elektrostapler<br />

bis hin zum Dieselgroßstapler, bezog<br />

NOVELIS von LINDIG. Der gesamte Wa -<br />

ren trans port läuft an 360 Tagen über<br />

Flur förder zeuge. <strong>Was</strong> das für die Spe -<br />

zifikationen der Stapler heißt, beschreibt<br />

Dominik Freygang, Einkaufs -<br />

verantwortlicher für Flurfördertechnik<br />

bei Novelis: „Sicher heit für den Stap -<br />

lerfahrer, Einsatz verfügbarkeit und Zu -<br />

verlässigkeit der Geräte auch bei regelmäßigem<br />

Betrieb unter Volllast waren<br />

entscheidende Kriterien des Lasten -<br />

heftes. Nicht minder wichtig ist das<br />

Thema Service: Hier haben wir auf einfache,<br />

gute Zugäng lichkeit der Geräte,<br />

hohe Ersatzteil verfügbarkeit und eine<br />

möglichst einheitliche Flotte geachtet.<br />

Entscheidend für die Partnerwahl war<br />

das Gesamt-Paket – mit Linde und<br />

LINDIG haben wir die für uns beste<br />

Lösung gefunden.“<br />

Geschäftsführer Sven Lindig erläutert:<br />

„Wir haben lange nach dem passenden<br />

Slogan gesucht. Schließlich sollte er<br />

nicht gewöhnlich sein. Als ich diesen<br />

Vorschlag zum ersten Mal hörte, riss ich<br />

meine Augen auf. Problem. Ausge rech -<br />

net dieses Wort. Man soll doch von<br />

Herausforderungen sprechen. Doch mal<br />

ehrlich, wie sieht es in der Praxis aus?<br />

Wie oft bekommen wir von Kunden zu<br />

hören, dass sie ein Problem haben.“<br />

Rund 270 LINDIG-Problemkönner sind<br />

überall in <strong>Thüringen</strong>, Südniedersachsen<br />

und Nordhessen unterwegs. Egal ob es<br />

um Mietstapler, Gebraucht- sowie Neu -<br />

gerätekauf, Staplerreparaturen, Prüfun -<br />

gen oder Wartungen, Arbeitsbühnen -<br />

einsätze, Regal- und Systemtechnik<br />

600 t Baustoffe für Baustellen<br />

in Deutschland pro Tag –<br />

alsecco GmbH Gerstungen<br />

Die alsecco GmbH ist Anbieter von<br />

Fassadendämmsystemen sowie Ober -<br />

flächenmaterialien und damit Partner<br />

bei Bauvorhaben jeder Art. Im Herbst<br />

2013 musste Gerald Hosbach, Lager -<br />

leiter von alsecco, bis zur nächsten<br />

Hoch phase im Frühjahr, in welcher al-<br />

30


Anzeige<br />

.Über Lindig.<br />

secco bis zu 600 t täglich kommissioniert,<br />

ein komplett neues Logistik kon -<br />

zept entwickeln und die Halle mit einer<br />

maßgeschneiderten Schmalgang anlage<br />

und Kommissioniergeräten ausrüsten.<br />

Mit LINDIG an seiner Seite entstand in<br />

weniger als fünf Monaten das neue<br />

Logistikkonzept. Nahezu tägliche Änderungen<br />

erforderten schnelle Ab spra -<br />

chen und kurze Entscheidungs wege.<br />

Hos bach testete die Geräte vorab direkt<br />

im Linde MH Werk, wo er seine individuellen<br />

Anforderungen mit dem Exper -<br />

ten team besprach. Pünktlich zum Frist -<br />

ab lauf erfolgte die Fertigstellung.<br />

Europas größter Bücherladen –<br />

KNV Logistik Erfurt<br />

Im Oktober 2014 eröffnete die KNV<br />

Logistik GmbH Europas größte und modernste<br />

Medienlogistik in Erfurt. Das<br />

riesige Logistikzentrum hat über eine<br />

Mil lion Lagerflächen für Bücher. Täglich<br />

werden mehr als 450 LKWs beladen.<br />

Rund 100 Stapler- und Lager technik -<br />

geräte von LINDIG sind hierbei wichti-<br />

Die LINDIG Fördertechnik GmbH ist mit über 270<br />

Mitarbeitern und sechs Standorten in Eisenach<br />

(Hauptsitz), Erfurt, Göttingen, Kassel, Suhl und<br />

Wernigerode der servicestarke Partner rund um<br />

Gabelstapler, Lagertechnik und Arbeitsbühnen.<br />

Seit über 20 Jahren besteht die Ver trags händ -<br />

lerschaft mit dem europäischen Markt führer<br />

Linde Material Handling. 2004 erweiterte LINDIG<br />

sein Portfolio um die deutschlandweite Ar beits -<br />

bühnenvermietung im System Lift Verbund.<br />

Leistungsportfolio<br />

Neu- und Gebrauchtgeräteverkauf, Staplermiete<br />

mit individueller Mietstaplerkonfiguration,<br />

Arbeitsbühnenvermietung deutschlandweit, 24-<br />

Stunden-Service, minimale Ausfallzeiten durch<br />

Servicetechniker in Ihrer Nähe, Durchführung<br />

von Wartungen, Prüfungen und Instand hal -<br />

tungsarbeiten, Überbrückungsgeräte jederzeit<br />

lieferbar, schneller und flexibler Transport durch<br />

12 eigene Tieflader, Batterieservice, Regal- und<br />

Systemtechnik, Flottenoptimierung<br />

Mietflotte<br />

Über 750 Mietgeräte vom Niederhubwagen bis<br />

zum Schwerlaststapler (1–16 t), über 700 Ar beits -<br />

bühnen bis 45 m Arbeitshöhe im eigenen Bestand<br />

wie Lkw-, Scheren- oder Gelenk-Teles kop-Ar -<br />

beitsbühnen sowie deutschlandweiter Zu griff auf<br />

über 9.300 Ar beitsbühnen bis 105 m Arbeitshöhe.<br />

Sondermietgeräte<br />

Schwerlast-, Gelände-, 4-Wege-Schubmast-,<br />

Elek tro- und Diesel-Seiten-Stapler, Hochregal-<br />

Kommissionierer, Teleskopstapler mit Hub hö -<br />

hen bis 30 m, LKW-Arbeitsbühnen bis 45 m Ar -<br />

beitshöhe, Diesel-Scheren bis 28 m Ar beits höhe,<br />

Gelenkteleskop-Raupen bis 30 m Arbeits höhe<br />

ge Helfer. Für die gezielte Personal -<br />

ausbildung nutzte KNV das LINDIG<br />

Akademie-Angebot für den Stapler -<br />

schein als auch die Sicherheits schu -<br />

lungen für Arbeitsbühnen. Doch bereits<br />

in der 20 monatigen Bauphase konnte<br />

LINDIG als Partner mit Arbeitsbühnen<br />

zur Seite stehen.<br />

Sicher beten –<br />

Georgenkirche Eisenach<br />

Sommer 2014 – die Georgenkirche in<br />

Eisenach hatte einen Riss in der über 20<br />

Meter hohen Decke. Zur Beseitigung<br />

kam die Spezialtechnik von LINDIG zum<br />

Einsatz. Denn nur der kompakte LEO<br />

300 von Teupen passt durch die schmale<br />

Eingangstür der Kirche. Die geringe<br />

Traglast des Kirchenbodens konnte<br />

durch das geringe Eigengewicht der<br />

Maschine eingehalten werden. Weiter -<br />

hin ist der LEO 300 durch seinen Elek -<br />

troantrieb sehr gut für Innenarbeiten<br />

geeignet. Durch seine Wendigkeit konnte<br />

der Riss in kürzester Zeit verspachtelt<br />

werden.<br />

Ihr Partner in <strong>Thüringen</strong> rund um<br />

Gabelstapler & Arbeitsbühnen<br />

Vermietung · Verkauf · Service<br />

Zubehör · Ersatzteile · Schulungen<br />

Tel. 03691 6929-0<br />

info@lindig.com · www.lindig.com<br />

LINDIG Fördertechnik GmbH<br />

31


Anzeige<br />

Lagerprozesse optimieren<br />

mit modernen Logistiklösungen<br />

Wenn die Anforderungen steigen und die Prozesse spezieller werden, sind moderne Logistiksysteme gefragt. Ein<br />

Gastbeitrag von Falko Rotter, Geschäftsführer der EXOR PRO GmbH in Ilmenau.<br />

Die Intralogistik von heute sieht sich<br />

nicht nur der zunehmenden Glo ba li sie -<br />

rung, sondern gleichwohl einem sich<br />

wandelnden Absatzverhalten gegenüber:<br />

Die vielfältigen Produkt sorti men -<br />

te mit ihren immer kürzeren Lebens -<br />

zyklen werden weltweit entwickelt,<br />

produziert, vertrieben und konsumentenseitig<br />

verstärkt über den E-Com mer -<br />

ce bezogen. Auf die sich hieraus ergebenden<br />

Herausforderungen – bei -<br />

spiels weise in Form von kürzeren<br />

Lieferzeiten, internationalen Waren -<br />

strömen oder einer höheren Anzahl an<br />

Aufträgen bei gleichzeitig sinkender<br />

Auftragsgröße – gilt es daher, zeitgemäß<br />

zu reagieren.<br />

Traditionelle Lagerverwaltungssysteme<br />

(LVS) mit vorgelagertem Hostsystem<br />

und getrennten Materialfluss-, Versandund<br />

Zollabwicklungssystemen sowie<br />

Integrations- oder Business-Intelli -<br />

gence-Werkzeugen können diesen Ent -<br />

wicklungen jedoch kaum Rechnung tragen.<br />

Vielmehr ist die Anpassung an<br />

kun denindividuelle Logistikprozesse<br />

nur schwer umsetzbar oder allenfalls<br />

mit einem sehr hohen Aufwand verbunden.<br />

Mehrwert schaffen hierbei moderne LVS, welche<br />

die oben genannten Komponenten in einer integrierten<br />

Lösung vereinen und zum Wegfall dazwischen liegender<br />

Schnittstellen führen. Auf diesem Wege entsteht<br />

ein System, welches funktional weit über die<br />

klassische Kernaufgabe hinausgeht und es ermöglicht,<br />

den Fokus auf das Wesentliche – optimierte Logistik -<br />

pro zesse – zu legen.<br />

Trotz der funktionalen Erweiterungen sind moderne<br />

LVS, bedingt durch ihren modularen Ansatz, meist<br />

schlank und mit anderen Unternehmens anwendun gen<br />

und Kommunikationspartnern integrierbar. Zur universellen<br />

und schnellen Realisierung aller denkbaren<br />

In tegrationsszenarien kommen daher service-basierte<br />

Architekturen (SOA) und Standardschnittstellen<br />

zum Einsatz.<br />

Zur Gestaltung optimaler Logistik pro zesse gibt es<br />

eine Vielzahl von Ansätzen wie:<br />

Multi-Order-Picking mit optimierten Auftrags zu -<br />

sammenstellungen und Laufwegen<br />

Erhöhung der Flexibilität und Lager dichte durch<br />

chao tische Lagerung statt Festplatzsystemen<br />

Qualitätssicherung mittels durchgängigen Identi -<br />

fizierungstechniken (Barcode, RFID)<br />

Flexible Auftragssteuerung durch beleglose Nach -<br />

schub- und Kommis sio nierprozesse<br />

Mobiles, systemgestütztes Arbeiten mit MDE, Pick-<br />

To-Light, Pick-By-Voice oder Pick-By-<br />

Vision<br />

Dynamische Einlagerungs-, Nach -<br />

schub- und Ent nahmestrategien unter<br />

Berücksichtigung des bisherigen<br />

und zukünftigen Absatzverhaltens eines<br />

Produkts<br />

Auftragsbezogene Value Added Ser -<br />

vices, wie Veredlung, Konfiguration<br />

oder Individualisierung direkt im<br />

Logistikprozess<br />

Aber auch beim User-Interface gibt es<br />

Veränderungen: Neben der klassischen<br />

Terminal-Emulation oder der Windows-<br />

Anwendung halten Web-Frontends oder<br />

Apps für Tablet und Smartphone Ein -<br />

zug. Logistiksysteme werden damit<br />

auch über Unternehmensgrenzen hinaus<br />

universell nutzbar. Nicht zuletzt<br />

wird eine komplette oder teilweise<br />

Verla gerung von Logistiksystemen<br />

durch diese Web-Fähigkeit in die Cloud<br />

möglich.<br />

Maßgeschneiderte Logistiklösungen:<br />

www.exorpro.de<br />

32


Logistik<br />

Studenten stellen Ideen<br />

für ICE-City Erfurt vor<br />

.Ideen, Bilder, Zeichnungen: Vor der ICE-City-Skizzenwand.<br />

.entstanden angeregte Diskussionen über die Entwürfe der Studenten..<br />

Zukunftsmusik oder ein realistisches<br />

Sze nario für modernes Wohnen und Ar -<br />

beiten in Erfurts neuestem Stadt quar -<br />

tier, der ICE-City? Für eine Gruppe Mas -<br />

ter-Studenten der Bauhaus-Uni ver sität<br />

Weimar sind Wohnkonzepte wie dieses<br />

optimal für den Erfurter Haupt bahnhof.<br />

Wie sie diese mit Leben füllen wollen,<br />

erklärten sie kürzlich Vertretern der LEG<br />

<strong>Thüringen</strong> und der WBG Zu kunft eG im<br />

Rahmen ihres Projektes „Neues Leben<br />

am Bahnhof“. Beide Insti tutionen fördern<br />

die Entstehung der Entwürfe, die<br />

als Grundlage für die bauliche Gestal -<br />

tung des Stadtquartiers am ICE-Knoten<br />

dienen sollen.<br />

Im französischen Lille haben sie sich<br />

Anregungen geholt, genauso wie in der<br />

Millionenmetropole Frankfurt: Die 20<br />

Studierenden der Bauhaus-Uni wollen<br />

dem Wohnen, Leben und Arbeiten in<br />

der geplanten ICE-City Formen verleihen.<br />

Dafür hatten sie eine Reihe Ent -<br />

Ein schicker Wohn-Tower inmitten Erfurts:<br />

In den ersten Etagen befinden sich Büround<br />

Seminarräume, in den mittleren Stock -<br />

werken Single- und Familienwohnen und in<br />

den obersten Geschossen gibt es luxuriöse<br />

Wohnungen für mobile Senioren mit einem<br />

tollen Ausblick über die Stadt – Skybar inklusive.<br />

würfe mitgebracht; mit Grundrissen, Zeichnungen,<br />

Fotografien und einer Menge Ideen, wie die Im -<br />

mobilien östlich des neuen ICE-Knotens aussehen<br />

könnten und vor allem, wer sie nutzen könnte. Be -<br />

auftragt hat ihre Arbeit die LEG <strong>Thüringen</strong> in Ko -<br />

operation mit der WBG Zu kunft eG. „Unsere Vision war<br />

klar: Eine zunehmend mobiler werdende Gesell schaft<br />

braucht dynamische Wohnkonzepte“, sagte Frank<br />

Krätzschmar, Geschäfts führer der LEG Thü ringen.<br />

Auf dieser Grundlage entstanden verschiedene Ideen<br />

rund um die bauliche Gestaltung der östlichen ICE-<br />

City. Diskutiert wurde ein Ensemble aus drei Gebäu -<br />

den; mit einem Haus für exklusives Wohnen, mit einem<br />

Komplex für gemeinschaftlichen Wohnraum und<br />

mit einem sogenannten Boardinghouse.<br />

Hier können vor allem Pendler und<br />

Berufstätige, die nicht in einem Hotel<br />

leben möchten, kurzzeitig unterkommen<br />

und die Vorteile eines schönen<br />

Appartements in Bahnhofsnähe genießen.<br />

„Ich bin davon überzeugt, dass diese<br />

Ideen großes Potenzial für Erfurt<br />

besitzen und dass wir mit diesen Kon -<br />

zepten den richtigen Weg für ein bedarfsgerechtes<br />

Leben in der ICE-City<br />

gehen. Und wenn jemand weiß, welche<br />

Ansprüche eine moderne Gesellschaft<br />

an eine mobile Lebens- und Arbeitswelt<br />

hat, dann sind es unsere Studierenden<br />

– unsere Fachkräfte von morgen“, sagte<br />

Silke Wuttke, Vorstandssprecherin<br />

der WBG Zukunft eG.<br />

Die von den Studierenden präsentierten<br />

Entwürfe sind Zwi schenergebnisse und<br />

werden weiterent wickelt. Wann die finalen<br />

Planungen aufgenommen werden,<br />

steht noch nicht fest. (em/tl)<br />

Foto: LEG <strong>Thüringen</strong><br />

33


Anzeige<br />

Mit dem eigenen BHKW zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!<br />

Blockheizkraftwerke produzieren in nur einem Brennvorgang gleichzeitig Strom und Wärme für Ihr Unternehmen,<br />

sind dadurch wesentlich effizienter als konventionelle Großkraftwerke für Energie und Wärme. Zudem besteht die<br />

Möglichkeit staatliche Fördermittel zu erhalten. Eine Investition also, die sich gleich doppelt auszahlt!<br />

Herkömmliche Energieerzeugung<br />

Dezentrale Energieerzeugung<br />

Strom im Kraftwerk/Wärme im Kessel<br />

Blockheizkraftwerk<br />

55 % Energieeffizienz 90 % Energieeffizienz<br />

Brennstoff<br />

Verlust<br />

Kraftwerk<br />

Therme<br />

Strom<br />

Verlust<br />

Wärme<br />

Warum soll ausgerechnet ein Energieanbieter<br />

wie enviaM daran interessiert sein, seinen<br />

Kunden künftig weniger Strom zu verkaufen<br />

und sogar dabei helfen, die nötige<br />

Energie künftig selbst herzustellen?<br />

Die Gründe liegen auf der Hand: Moderne<br />

Energieunternehmen wandeln sich vom<br />

reinen Versorger hin zum Dienstleister am<br />

Kunden mit dem Ziel, über effiziente und intelligente<br />

Technologien die gesteckten Ziele<br />

der Energiewende zu erreichen.<br />

Strom<br />

Wärme<br />

BHKW<br />

Verlust<br />

Brennstoff<br />

Da gerade das Hotel und Gastronomiegewerbe<br />

mit einem sehr hohen energetischen Aufwand verbunden<br />

ist, profitieren Sie hier von einem eigenen BHKW<br />

und senken Ihre laufenden Energiekosten drastisch. Dabei<br />

spielen neben den wirtschaftlichen Erwägungen, sich ein<br />

BHKW nach dem KWK-Prinzip (Kraft-Wärme-Kopplung) zuzulegen,<br />

oft auch sehr branchenspezifische Gründe eine Rolle.<br />

So kann über die entstehende Abwärme bei der Stromproduktion<br />

nicht nur Wärme, sondern auch Kälte zur Kühlung<br />

der Räume und Anlagen erzeugt werden.<br />

Darüber hinaus macht die Tatsache, in einem hohen Maß<br />

autark vom öffentlichen Netz zu sein und die eigene Energieversorgung<br />

weitestgehend selbst zu sichern, ein eigenes<br />

BHWK schon heute für viele Hoteliers und Gastronomen<br />

äußerst attraktiv. Die Kostensenkung durch<br />

eine effektivere Energieerzeugung wird unterstützt<br />

durch attraktive Pachtmodelle, die<br />

dabei helfen, die Liquidität Ihres Unternehmens<br />

nicht zu belasten. Viele steuerliche<br />

Aspekte und Fördermöglichkeiten bringen<br />

hierbei weitere Vorteile.<br />

Ob Sie eine veraltete BHKW-Anlage durch<br />

eine effizientere, innovative und kostensparende<br />

ersetzen, oder erstmalig eine solche<br />

anschaffen – Sie gewinnen an Unabhängigkeit.<br />

Obendrein fangen Sie zukünftige<br />

Strompreiserhöhungen Ihres Energieversorgers<br />

weitestgehend ab. Zuviel produzierter<br />

Strom kann gewinnbringend ins öffentliche<br />

Netz eingespeist werden und öffnet somit<br />

neben dem Kerngeschäft eine weitere Einnahmequelle<br />

fürs Unternehmen. Der positive<br />

Image-Effekt, neben direkten Kostenersparnissen<br />

auch als aktiver Mitgestalter<br />

der Energiewende zu agieren, macht eine<br />

BHKW-Anschaffung oft zusätzlich attraktiv.<br />

Jetzt informieren:<br />

www.enviaM.de/BHKW oder per E-Mail<br />

unter Geschaeftskunden@enviaM.de mit<br />

Ihrem BHKW-Berater in Kontakt treten<br />

„Ist es verrückt, auch in der Firma mit 600 PS heizen zu wollen?“<br />

Volle Leistung, weniger Energiekosten – jetzt mit einem enviaM BHKW durchstarten.<br />

Weitere Informationen finden Sie unter enviaM.de/BHKW


Logistik<br />

Dachser in <strong>Thüringen</strong><br />

und in der ganzen Welt<br />

Dachser ist einer der Weltmarktführer in der intelligenten Netzwerklogistik. Das Familienunternehmen mit<br />

Hauptsitz in Kempten (Allgäu) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von rund 5,3 Milliarden Euro.<br />

Das Unternehmen beschäftigt weltweit an 437 Standorten rund 25.000 Mitarbeiter, etwas mehr als die Hälfte davon<br />

arbeiten in Deutschland. Dachser ist mit eigenen Landesgesellschaften in über 40 Ländern vertreten.<br />

Das Geschäftsmodell umfasst Trans -<br />

port logistik, Warehousing und kunden -<br />

individuelle Value-Added-Services. Die<br />

Business Lines European Logistics<br />

(Industriegüter) und Food Logistics<br />

(Lebensmittel) bilden zusammen das<br />

Business Unit Road Logistics. Die zweite<br />

Säule des Unternehmens, Dachser Air<br />

& Sea Logistics, ist auf den globalen<br />

Märkten mit Luft- und Seefracht-Dienst -<br />

leistungen aktiv. Übergreifende Aktivi -<br />

täten wie das Management globaler<br />

Supply Chains sowie branchenspezifische<br />

Lösungen u. a. für die chemische<br />

Industrie und die DIY-Branche ergänzen<br />

das Angebot.<br />

Das Rückgrat des Unternehmens bildet<br />

ein eng geflochtenes, europaweit ausgebautes<br />

Netz von Betriebsstätten, das<br />

sich durch regionale Kundennähe auszeichnet.<br />

Alle europäischen Nieder las -<br />

sungen sind durch rund 3.400 tägliche<br />

Linienverkehre miteinander verbunden,<br />

über die die Kunden zeitnah in der<br />

Beschaffung und Distribution bedient<br />

werden. Zudem verbindet Dachser in<br />

der Kontraktlogistik die Kernleistungen<br />

aus Transport und Lagerung mit umfangreichen<br />

kundenindividuellen Mehr -<br />

wert dienstleistungen.<br />

Ein wichtiges Element der strategischen Positio -<br />

nierung von Dachser ist der Einsatz von Informations -<br />

technologie (IT). Dachser gilt hier als Vorreiter und<br />

greift auf eine Reihe eigenentwickelter EDV-Systeme<br />

zu. Das Unternehmen hat sich mit Themen wie<br />

Barcoding, Penkey, EDI-Datentausch und internetbasierten<br />

Kundenplattformen, u. a. zur Sendungs ver -<br />

folgung, eine herausragende Stellung erobert. Mit diesen<br />

E-Logistics-Anwendungen, einem hochperformanten<br />

EDI-Center sowie seiner selbst entwickelten<br />

Software für Transport und Warehouse-Management<br />

kann Dachser komplexe logistische Wertschöpfungs -<br />

ketten darstellen und seinen Kunden eine hohe<br />

Prozessqualität garantieren.<br />

In der Logistik bedeutet hohe Qualität die absolute<br />

Steuerung und Visibilität aller Prozesse von der<br />

Produktion bis ins Regal. Dachser setzt bei diesen gläsernen<br />

Logistikprozessen die Standards der Branche.<br />

Gemeinsam mit den Kunden werden zukunftsfähige<br />

Logistik-Lösungen entwickelt, die immer auch einen<br />

Wettbewerbsvorteil in unterschiedlichsten Branchen<br />

bedeuten.<br />

In <strong>Thüringen</strong> ist der Netzwerkspezialist Dachser mit<br />

seinem Logistikzentrum Erfurt vertreten und somit an<br />

einer der wichtigsten Schnittstellen des Güter ver -<br />

kehrs, dem Erfurter Kreuz. Aus diesem Großraum distribuiert<br />

der internationale Logistikdienstleister monatlich<br />

rund 25.000 Sendungen bundesweit und in<br />

alle europäischen Länder.<br />

In der Niederlassung sind derzeit ca.<br />

135 Mitarbeiter beschäftigt, davon aktuell<br />

ein Auszubildender im gewerblichen<br />

und neun im kaufmännischen Be -<br />

reich. Die Ausbildung zukünftiger<br />

Mit ar beiter in vier Berufsfeldern liegt<br />

dem Logistik dienstleister sehr am<br />

Herzen. Schon seit Jahren hat das Lo -<br />

gistikzentrum Erfurt eine Übernahmequote<br />

von nahezu 100 Prozent und<br />

blickt mit Stolz auf die hohe Aus bil -<br />

dungsqualität.<br />

Auf dem 37.000 Quadratmeter großen<br />

Betriebsgelände in Amt Wachsenburg<br />

werden pro Monat rund 23.000 Tonnen<br />

Industriegüter und Lebensmittel umgeschlagen.<br />

Die Niederlassung betreibt<br />

ein externes Warehouse mit ca. 8.000<br />

Palettenstellplätzen und verfügt über<br />

ein Umschlaglager von 6.000 Quadrat -<br />

metern für gekühlten und ungekühlten<br />

Betrieb.<br />

Anzeige<br />

Dachser SE<br />

Logistikzentrum Erfurt<br />

Industriestraße 7<br />

99334 Amt Wachsenburg<br />

Tel.: 036202 770-0<br />

dachser.erfurt@dachser.com<br />

www.dachser.com<br />

35


Unternehmertum<br />

Unternehmensnachfolge absichern<br />

Neuigkeiten zur<br />

Warranty & Indemnity-Deckung<br />

Im Prozess einer Unternehmensnachfolge kann mit der richtigen Gestaltung einer Warranty & Indemnity-Deckung<br />

sowohl für Käufer als auch Verkäufer Sicherheit erreicht werden. Der Prüfvorgang im Rahmen der Konzeption einer<br />

solchen Deckung ist heute sehr viel schneller möglich als noch vor wenigen Jahren. Funk bietet hier konkrete<br />

Lösungen.<br />

In <strong>Thüringen</strong> wächst die Zahl der Unter -<br />

nehmenstransaktionen von Jahr zu Jahr.<br />

Vor allem viele mittelständische Un ter -<br />

nehmen suchen die passende Unter -<br />

neh mensnachfolge. Bei derartigen Un -<br />

ternehmenstransaktionen gibt es für<br />

Käufer und Verkäufer eine Fülle von<br />

wirtschaftlichen und rechtlichen Details<br />

zu beachten. Häufig kommen Verhand -<br />

lungen zudem an den Punkt, wo keine<br />

Einigung zu Ver käufergarantien gefunden<br />

wird. „Für diesen Fall gibt es eine<br />

interessante Versicherungslösung“, weiß<br />

Dr. Jochen Schuster, Funk Private Equity<br />

Service: „Bei einer so genannten War -<br />

ranty & Indemnity-Deckung setzt sich,<br />

vereinfacht ausgedrückt, der Versiche -<br />

rer wirtschaftlich an die Stelle des an<br />

sich Ge währleistungsverpflichteten und<br />

steht dem Gewährleistungsnehmer für<br />

die Erfüllung der Gewährleistungen<br />

ein.“ Diese Deckung gibt es schon länger.<br />

In den letzten Jahren ist jedoch Bewegung in den<br />

Markt gekommen. Die Konzeption solcher Lösungen<br />

dauerte früher bis zu drei Monaten. „Heute geht es erfreulicherweise<br />

deutlich schneller“, so Schuster. Eine<br />

Erstquotierung des Versicherers dahin gehend, ob<br />

überhaupt eine Deckung des gewünschten Inhalts gewährt<br />

werden kann, erfolgt bereits nach wenigen<br />

Tagen. Die Due Diligence (also die Risikoprüfung) des<br />

Versicherers beansprucht durchschnittlich nur noch<br />

sieben bis zehn Tage. Es folgt eine Abschluss be -<br />

sprechung. Bis zum Erhalt der De ckungsbestätigung<br />

vergehen dann meist nochmals zwei Tage. Dieser<br />

Umstand und eine stärkere Be kanntheit des Lösungs -<br />

ansatzes führen zu einer höheren Nutzung dieses<br />

Produkts.<br />

Funk, Niederlassung Erfurt<br />

Dr. Egbert Barthel<br />

Tel.: 0361 23013 10<br />

E-Mail: e.barthel@funk-gruppe.de<br />

www.funk-gruppe.de<br />

Anzeige<br />

Eine Reihe namhafter Versicherer bietet<br />

heute derartige Deckungen an. Außer -<br />

dem sind die inhaltlichen Gestal tungs -<br />

möglichkeiten mittlerweile beachtlich.<br />

„Die Versicherer zeigen sich flexibel<br />

und interessiert. Es gibt ausreichend<br />

Kapazität im Markt, um auch große<br />

Volumina je Deal darzustellen“, sagt<br />

Schuster. Daher gehöre der Prüfungs -<br />

punkt: „Warranty & Indemnity Deckung<br />

möglich?“ heute in jede gute Due Dili -<br />

gence, genauso wie eine Überprüfung<br />

des vorgefundenen Versicherungs pro -<br />

gramms des zum Verkauf stehenden<br />

Un ternehmens an sich.<br />

Die Funk Niederlassung in <strong>Thüringen</strong><br />

berät umfassend rund um das Thema<br />

Warranty & Indemnity-Deckung und<br />

bietet maßgeschneiderte Lösungen für<br />

Käufer wie Verkäufer interessierter Un -<br />

ternehmen.<br />

36 Foto: fotodesign-jegg.de/fotolia


Unternehmertum<br />

Intrapreneurship:<br />

Mitunternehmer (m/w) gesucht<br />

Intrapreneurship („Intracorporate“,<br />

„Entre preneur“) zielt auf das unternehmerische<br />

Verhalten von Mitar bei -<br />

tern. Um wie ein Unter nehmer zu handeln,<br />

braucht es unter anderem klare<br />

Zielsetzungen, Kundenorientierung und<br />

eine kontinuierliche marktorientierte<br />

Entwicklung des Unternehmens. Natür -<br />

lich sind die persönlichen Eigen schaf -<br />

ten wie Flexibilität, Frustrations -<br />

toleranz, soziale Kompetenz und<br />

durchgehende Eigenmotivation ebenfalls<br />

erfolgskritisch. Um diese Kom -<br />

petenzen zu entwickeln, bedarf es zu<br />

Beginn einer Synchronisierung der Vi -<br />

sion, Zielsetzungen und abgeleiteter<br />

Maßnahmen. Die Syn chronisierung erfolgt<br />

am besten durch ein partizipatives<br />

Vorgehen: Ziele, Kennzahlen, Ent schei -<br />

dungsspielräume sowie Verantwort -<br />

lichkeiten für Aufgaben und Ergebnisse<br />

werden gemeinsam mit den Mitar bei -<br />

tern entwickelt. Weiterhin ist es sinnvoll,<br />

dass den Mitarbeitern Freiräume<br />

eingeräumt werden und unnötige<br />

Kontrollen und Bürokratie auf das<br />

Notwendige reduziert werden.<br />

Wenn die Unternehmenskultur jedoch<br />

zuvor jahrelang eine passive war, wird<br />

die Transition nicht sofort gelingen. Die<br />

ist nur dann erfolgreich, wenn der<br />

Unternehmer aktiv und dialogorientiert<br />

mit seinen Mitarbeitern im Prozess<br />

kommuniziert, für Partizipation offen ist<br />

und Geduld gegenüber Fehlern zeigt.<br />

Der Unternehmer sollte sich die Zeit<br />

nehmen, in Einzelgesprächen oder Mit -<br />

arbeiterbefragungen die Wünsche und<br />

Sorgen aufzunehmen, aber auch die unternehmerischen<br />

Kompetenzen der Mit -<br />

arbeiter zu erfassen – ansonsten wer -<br />

den gute Chancen verspielt.<br />

Im Rahmen einer Umfeldanalyse empfiehlt<br />

es sich, Reaktionen der Kunden,<br />

Zulieferer und Geschäfts partner sowie<br />

die Chancen und Risiken für das Unter -<br />

.Benjamin Koch und Christian Wewezow,.<br />

.Clockwise Consulting.<br />

Weniger als 20 Prozent der deutschen Mit -<br />

arbeiter haben laut Gallup Studie 2015 eine<br />

emotionale Bindung zu ihrem Unter neh -<br />

men. Die meisten haben bereits innerlich<br />

gekündigt oder machen nur Dienst nach<br />

Vorschrift. Ein Unternehmen mit unzufriedenen<br />

und unmotivierten Mitarbeitern ist<br />

auf Dauer nicht tragfähig. Es besteht darüber<br />

hinaus die Gefahr, dass die fähigen und<br />

motivierten Mitarbeiter das Unternehmen<br />

verlassen und zusätzlich die Arbeit geber -<br />

attraktivität für potentielle Bewerber reduziert<br />

wird. Welche Unternehmer begrüßen<br />

es nicht, wenn ihre Führungskräfte noch<br />

mehr Verantwortung und Eigen ini tiative<br />

zur Weiter ent wicklung des Unter nehmens<br />

im laufenden Betrieb übernehmen würden<br />

oder als potentielle Kandidaten im Rahmen<br />

einer Unternehmensnachfolge in Frage kämen?<br />

Ein Gastbeitrag von Christian We -<br />

wezow und Benjamin Koch von Clock wise<br />

Consulting.<br />

nehmen objektiv einzuschätzen. Sind die Mitarbeiter<br />

und Füh rungskräfte bereit und fähig, die Verän de -<br />

rungen mitzutragen, können die notwendigen Maß -<br />

nahmen wie Zielsetzungen, Ent schei -<br />

dungsspielräume, Verantwort lich keiten<br />

und Kennzahlen geplant und umgesetzt<br />

werden. Natürlich kann es gerade in der<br />

ersten Phase passieren, dass diesen<br />

Mitarbeitern Fehler unterlaufen. Gerade<br />

wenn sie in der Ver gangenheit nur wenig<br />

Verantwortung übernommen haben,<br />

werden sie sehr vorsichtig sein und<br />

nicht immer mit dem optimalen Au -<br />

genmaß vorgehen. Unternehmer sollten<br />

frühzeitig Mög lichkeiten erarbeiten, resultierende<br />

Fehler oder Fehl verhalten<br />

ihrer Mitar beiter zu erkennen und proaktiv<br />

zu lösen. Nur eine offene Fehler -<br />

kultur führt über Ver bes serungen letztlich<br />

zur gemeinsamen Entwicklung des<br />

Unter nehmens.<br />

Gleichermaßen zu beachten sind die<br />

steigenden Anforderungen durch das<br />

Intrapreneurship auf den Mitarbeiter.<br />

Mit höheren Erwartungen, Zielstel lun -<br />

gen und Aufgabenumfängen steigt automatisch<br />

die Belastung. Stress und<br />

Burnout können die Folge sein, sofern<br />

nicht neben den Maßnahmen des Intra -<br />

preneurships parallel auch noch ausgleichende<br />

Maßnahmen, zum Beispiel<br />

im Rahmen eines betrieblichen Gesund -<br />

heitsmanagements, konsequent initiiert<br />

werden. Eine professionelle externe<br />

Prozessbegleitung sowie unterstützende<br />

Führungskräftecoachings ermöglichen<br />

eine erfolgreiche Implemen tie -<br />

rung.<br />

Am Ende gewinnen beide Seiten beim<br />

Intrapreneurship: Der Unternehmer<br />

wird entlastet und kann sich mehr um<br />

seine originären und strategischen<br />

Aufgaben kümmern. Die Mitarbeiter erlangen<br />

durch Entfaltung ihres Po ten -<br />

tials und größere Gestal tungs spiel -<br />

räume eine höhere Motivation und<br />

Zufriedenheit. Dadurch gelingt es<br />

schritt weise, dass Intrapreneurship unternehmenswertsteigernd<br />

gelebt wird.<br />

Fotos: Clockwise Consulting<br />

37


Unternehmertum<br />

Wirtschaftswachstum in<br />

<strong>Thüringen</strong> setzt sich 2015 fort<br />

Mit 1,6 Prozent wuchs die Thüringer Wirtschaft im vergangenen Jahr genauso stark wie im Bundesdurchschnitt.<br />

„Auch das erste Quartal 2015 war vielversprechend. Der Industrieumsatz in <strong>Thüringen</strong> stieg deutlich stärker als<br />

im Bundesdurchschnitt und die Auftragseingänge erholten sich ebenfalls“, erläuterte Dr. Gertrud R. Traud,<br />

Chefvolkswirtin der Helaba, bei der Präsentation der Studie in Erfurt.<br />

Die Dienstleistungsbereiche lieferten in <strong>Thüringen</strong> 2014 mit einem<br />

Plus von 1,5 Prozent eine etwa gleich hohe Wachstumsrate wie in<br />

Deutschland insgesamt. Da in <strong>Thüringen</strong> auf ein „starkes Dienst -<br />

leistungsjahr“ häufig ein schwächeres folgt, erwarten die Helaba-<br />

Volkswirte für das laufende Jahr, dass sich das Bruttoinlandsprodukt<br />

verhaltener entwickeln wird als im Vorjahr. „Das Wirtschafts wachs -<br />

tum wird 2015 in <strong>Thüringen</strong> mit etwa 1,5 Prozent etwas schwächer<br />

ausfallen als bundesweit mit 1,8 Prozent“, prognostiziert Traud.<br />

In den 25 Jahren seit der Wiedervereinigung hat sich nahezu alles<br />

verändert und das Land musste viele Herausforderungen meistern.<br />

Wie stark der Faktor Zeit wirkte und wie er genutzt wurde, ist in<br />

<strong>Thüringen</strong> besonders spürbar. Zunächst mussten sich die Unterneh -<br />

men dem nationalen und internationalen Wettbewerb stellen. Dabei<br />

bewährte sich die Qualität der Thüringer Produkte. Manches Unter -<br />

nehmen schaffte sogar den Sprung zum Weltmarktführer. Insgesamt<br />

erhöhte sich der wirtschaftliche Output der Thüringer Industrie<br />

enorm: Die Bruttowertschöpfung pro Einwohner ist seit 1991 um<br />

mehr als 50 Prozentpunkte gestiegen und liegt inzwischen bei über<br />

70 Prozent des deutschen Durchschnitts. Eine derartige Aufholjagd<br />

hat kein anderer Wirtschaftszweig hingelegt.<br />

Dies ist umso beachtlicher, als die Bevölkerung in diesem Zeitraum<br />

stark zurückging. Viele Menschen entschieden sich, die Chancen auf<br />

eine schnelle Verbesserung ihres Wohlstands im anderen Teil<br />

Deutsch lands zu suchen und verließen <strong>Thüringen</strong>. Inzwischen hat<br />

sich der Wanderungssaldo wieder umgekehrt: Es kommen mehr<br />

Menschen nach <strong>Thüringen</strong> als gehen.<br />

Dies beruht zu einem kleinen Teil darauf, dass die Fortzüge in andere<br />

Bundesländer abnehmen. Die Hauptursache ist aber der Zuzug aus<br />

dem Ausland. Hier wartet schon die nächste Aufgabe: Die erfolgreiche<br />

Integration der Neuankömmlinge erfordert Sprach- und Bil -<br />

dungs programme des Landes und der Unternehmen. Die Bevölke -<br />

rung ist dazu aufgerufen, sich offen für Neues zu zeigen, zumal der<br />

Anteil der Ausländer an den Thüringer Einwohnern unter zwei<br />

Prozent liegt (alte Bundesländer neun Prozent).<br />

Wichtig ist aber auch, dass investiert wird. Im Jahr 25 nach der Wie -<br />

der vereinigung sind manche Hightech-Produktionsanlagen in die<br />

Jahre gekommen. Hier sind Investitionen gefragt. (em/tl)<br />

Die Helaba-Studie finden Sie hier:<br />

http://tinyurl.com/q33hycx<br />

38 Foto: SP-PIC/fotolia


Unternehmertum<br />

Neues Wagniskapital für<br />

technologieorientierte Start-ups<br />

Mit dem neuen Förderinstrument „ERP-Venture Capital-Fondsinvestments“ verbessert die KfW gemeinsam mit<br />

dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) die Förderung von technologieorientierten Start-ups<br />

und jungen, innovativen Unternehmen.<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />

(KfW) beteiligt sich an ausgewählten<br />

Wagniskapital-Fonds ("Venture Capital-<br />

Fonds") in Deutschland und Europa.<br />

Venture Capital-Fonds beteiligen sich<br />

direkt an jungen wachstumsorientierten<br />

Technologieunternehmen und stärken<br />

damit deren Eigenkapital.<br />

Mit ihrem neuen Förderinstrument<br />

möchte die KfW dazu beitragen, die An -<br />

gebotslücke bei Anschluss finanzie run -<br />

gen für junge Technologieunternehmen<br />

in der Wachs tumsphase zu schließen.<br />

„Mit den ERP-Venture-Capital-Fonds -<br />

investments werden wir in den nächsten<br />

fünf Jahren Investitionen von bis zu<br />

400 Millionen Euro eingehen. Damit<br />

hebelt die KfW ein Fondsvolumen von<br />

rund zwei Milliarden Euro für den<br />

Venture-Capital-Markt. Das ist ein erheblicher<br />

Impuls zur Verbesserung des<br />

Wagniskapitalangebots für technologieorientierte<br />

Start-ups und junge Wachs -<br />

tumsunternehmen in Deutschland. Da -<br />

mit stärken wir die finanzielle Basis für<br />

neue, zukunftsweisende technologische<br />

Lösungen in Deutschland", betont KfW-<br />

Vorstandsmitglied Dr. Ingrid Hengster.<br />

Die KfW kann sich mit diesem neuen<br />

Produkt sowohl bei etablierten Fonds<br />

als auch bei First Time Teams, das heißt<br />

neu gegründete Fondsgesellschaften,<br />

und auch im Rahmen von First Closings<br />

(Erstabschlüssen) engagieren und damit<br />

einen wichtigen Impuls zur Gewinnung<br />

weiterer in- und ausländischer institutioneller<br />

Investoren leisten.<br />

Es ist geplant, dass die KfW die Ge win -<br />

nung von privaten Investoren von Ven -<br />

ture-Ca pital-Fonds auch als Anker-<br />

Investor unterstützt.<br />

Neben Branchen wie E-Commerce und<br />

IT, die derzeit eine besondere öffentliche<br />

Aufmerksamkeit genießen, haben<br />

für die KfW als Förderbank beispielsweise<br />

auch Fonds mit Fokus auf Bio -<br />

tech, Life Science, MedTech oder Clean -<br />

tech einen hohen Stellenwert, also<br />

Bran chen, von denen nachhaltige Wir -<br />

kungen für den Technologiestandort<br />

Deutschland ausgehen. (em/tl)<br />

Mehr Informationen unter:<br />

www.kfw.de<br />

Foto: K.-U. Häßler/fotolia<br />

39


Unternehmertum<br />

.In drei Minuten überzeugt.<br />

Fünf Preisträger<br />

und viele Gewinner<br />

Eine Bühne, 180 Sekunden und 300 Zuschauer, darunter über 50 Investoren aus dem In- und Ausland: Das waren<br />

die Herausforderungen des 12. Thüringer Elevator Pitches im Erfurter Kaisersaal. Unter dem Motto „Idee sucht<br />

Kapital – Idee sucht Know-how“ präsentierten 20 „Pitcher“ ihre Konzepte und Geschäftsideen den fachkundigen<br />

Gästen. Fünf „Pitches“ wurden mit Preisen ausgezeichnet, doch alle Teilnehmer profitierten von der Netz -<br />

werkveranstaltung. Sie hatten die Möglichkeit, sich und ihre Ideen einem aufgeschlossenen Publikum vorzustellen,<br />

interessante Gespräche zu führen und neue Kontakte zu knüpfen.<br />

38 regionale, nationale wie internationale<br />

Gründungs- und Wachs tums unter -<br />

nehmen bewarben sich für den 12. Thü -<br />

ringer Elevator Pitch. Alle sind auf der<br />

Suche nach Investoren, Kooperations -<br />

partnern und Netzwerk kontakten. 20<br />

dieser Ideen und Konzep te wurden dem<br />

Fachpublikum am Diens tag in dreiminütigen<br />

Kurzvorträ gen präsentiert. Wei -<br />

tere zehn Ge schäfts ideen aus dem<br />

Bewerberfeld erhielten die Möglichkeit,<br />

sich in einer Innovationsarena den Gästen zu präsentieren.<br />

Als Gastredner stimmte Wolfgang Tiefensee, Thürin -<br />

ger Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale<br />

Gesellschaft, das Publikum zum Thema „Chancen für<br />

innovative Unternehmen in <strong>Thüringen</strong>“ ein. „Der<br />

Elevator Pitch hat gezeigt, wie vielfältig die innovative<br />

Gründer szene bundesweit und vor allem in Thü -<br />

ringen ist. Alle anwesenden Projekte beeindruckten<br />

das Publikum – ob auf der Bühne oder in der Inno -<br />

vationsarena. Für uns als Gastgeber<br />

stand die Vernetzung im Mittelpunkt<br />

der Veranstaltung. Die vielen neu geschlossenen<br />

Kooperationen und Inves -<br />

torenkontakte zeigen, dass nicht nur die<br />

Preisträger, sondern alle Teilnehmer<br />

des Thüringer Elevator Pitches als Ge -<br />

winner nach Hause gehen“, erklärt Dr.<br />

Sven Günther, Geschäftsführer der Stif -<br />

tung für Technologie, Innovation und<br />

Forschung <strong>Thüringen</strong> (STIFT). (em/tl)<br />

40<br />

Foto: Candy Welz


Unternehmertum<br />

.Preis der STIFT.<br />

Die Green City Solutions GmbH & Co. KG (www.greencitysolutions.de)<br />

aus Dresden überzeugte die Jury mit der weltweit ersten<br />

biotechnologischen Lösung zur Luftreinigung im urbanen Umfeld.<br />

.Preis der GRUENDEL Rechtsanwälte.<br />

Das Ilmenauer Large Format Stock Portal (large-format.photos)<br />

hat es sich zur Aufgabe gemacht, hochauflösende Fotografien mit<br />

mehr als 100 Mega pixel über ein Online stock portal zu vertreiben.<br />

.Preis von b-mt Beteiligungsmanagement <strong>Thüringen</strong>.<br />

Die frühzeitige Diagnose von Krankheiten ermöglicht das Kuh -<br />

monitoring-System von dropnostix (www.dropnostix.de) aus<br />

Potsdam.<br />

.Sonderpreis von APROPRO für den besten Thüringer Pitcher.<br />

Die BianoScience GmbH entwickelt neue Wirkstoffe zur Behand -<br />

lung von Brustkrebs (www.bianoscience.com).<br />

Nach der Prämierung der besten Präsentationen nutzten Preis -<br />

träger, Pitcher und Investoren die zahlreichen Branchen- und<br />

Netzwerkkontakte, um sich intensiv auszutauschen. In Vier-<br />

Augen-Gesprächen konnten die Teilnehmer die Vorteile und den<br />

Nutzen ihrer Ideen zukünftigen Geschäftspartnern präsentieren.<br />

.Publikumspreis für den besten Pitch.<br />

Ein Event-Programm für Jugendliche, welches für Firmen veran -<br />

staltungen, private Anlässe oder Tagungen buchbar ist, hat die<br />

Weimarer TeenEvent GmbH (www.teenevent.de) entwickelt.<br />

Das hochkarätige Event unter dem Motto „Idee sucht Kapital -<br />

Idee sucht Know-how“ hat sich im Laufe der letzten Jahre zu einer<br />

der wichtigsten Netzwerkveranstaltungen für innovative<br />

Unternehmen entwickelt. Aufstrebende Start-ups und junge<br />

Wachstumsunternehmen erhalten regelmäßig Gelegenheit, ihre<br />

Geschäftsmodelle der Öffentlichkeit vorzustellen und so wertvolle<br />

Geldgeber und Kooperationspartner zu finden. (em/tl)<br />

www.innovativ-gruenden-thueringen.de<br />

Fotos: Candy Welz<br />

41


Digitale Zukunft<br />

Digitalisierung als<br />

Wachstumschance nutzen<br />

Das 6. Weimarer Wirtschaftsforum diskutierte Einfluss und Folgen der modernen Informationstechnologien. Dabei<br />

wurden neue Initiativen für die digitale Zukunft <strong>Thüringen</strong>s vorgestellt.<br />

„Wachstumschance Digitalisierung“ lautete<br />

das Thema des diesjährigen<br />

„6. Wei marer Wirtschaftsforums“. In<br />

Vorträgen, Gesprächsrunden und Dis -<br />

kussionsforen standen Fragen nach gesellschaftlichen<br />

und unternehmerischen<br />

Digitalisierungsstrategien, die<br />

stärkere Kooperation von IT-Unter -<br />

nehmen und IT-Anwendern, die Aus -<br />

wirkungen der Digitalisierung auf die<br />

Arbeitswelt, Anforderungen an das<br />

Bildungssystem durch neue Qualifika -<br />

tionsprofile sowie die Datensicherheit<br />

im Mittelpunkt. Insgesamt rund 350<br />

Teilnehmer diskutierten mit hochkarätigen<br />

Referenten, Experten und Prak -<br />

tikern – darunter Linnar Viik, dem<br />

Initiatior der erfolgreichen Digitali sie -<br />

rungsstrategie Estlands, und Detlef<br />

Krause, Director Manufacturing & Re -<br />

sources bei Microsoft Deutschland.<br />

<strong>Thüringen</strong> geht in die „Digitalisierungs-<br />

Offensive“: Wirtschaftsminister Wolf -<br />

gang Tiefensee stellte beim „6. Wei -<br />

marer Wirtschaftsforum“ neue Initiativen<br />

vor, die die mittelständischen<br />

Unternehmen auf dem Weg in die digitale<br />

Zukunft unterstützen sollen. „Der<br />

Siegeszug der modernen Informations -<br />

technologien und ihre Integration in alle<br />

Prozesse, Technologien und Bran -<br />

chen stellt die Thüringer Wirtschaft vor<br />

ganz neue Herausforderungen“, sagte<br />

der Minister. Darauf müsse die Wirt -<br />

schaftspolitik reagieren. Tiefensee sagte:<br />

„Wir wollen die Unternehmen dabei<br />

unterstützen, die Digitalisierung als<br />

Wachstumschance zu nutzen.“<br />

Als erster Schritt hat sich deshalb auf<br />

Initiative des Wirtschaftsministeriums<br />

ein „Forum Digitale Wirtschaft“ gegründet,<br />

dem als „Kernteam“ eine Reihe von<br />

Unternehmen der Thüringer IT-Branche<br />

angehören – darunter die TecArt GmbH,<br />

PDV Systeme AG, faytec GmbH, Tower<br />

Consult GmbH, Jena Geos GmbH,<br />

Zeilenwert GmbH, Ageto GmbH oder<br />

Flymint GmbH. Das Forum ist als branchenübergreifende<br />

Plattform für Ent -<br />

42 Foto: buchachon/fotolia


Digitale Zukunft<br />

Das Enterprise Europe Network<br />

(EEN) der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) Erfurt bietet seinen<br />

Kunden einen neuen Service. Mit der<br />

„EEN N support“-App können ab sofort<br />

mehr als 11.500 internationale<br />

Kooperations- und Projekt partner<br />

gesucht und gefunden werden.<br />

wickler und Anwender von digitalen<br />

Lösungen und Systemen konzipiert, soll<br />

den Informationsaustausch, Veranstal -<br />

tungen und Kooperationsprojekte organisieren.<br />

Daneben plant das Wirtschafts minis -<br />

terium die Gründung eines „Thüringer<br />

Kompetenzzentrums Wirtschaft 4.0“.<br />

Dafür läuft noch bis zum 19. Juni ein<br />

Konzeptauswahlverfahren bei der GfAW<br />

<strong>Thüringen</strong>. Das Kompetenzzentrum soll<br />

Anlaufstelle für den Mittelstand zu allen<br />

Fragen rund um das Thema Digi -<br />

talisierung sein und dabei alle Aspekte<br />

von Technologien über Datensicherheit<br />

bis zu den Veränderungen der Arbeits -<br />

welt abdecken. Die Einrichtung wird an<br />

bestehende Aktivitäten und Strukturen<br />

– etwa der Kammern, Hochschulen,<br />

Cluster und Transfereinrichtungen –<br />

anknüpfen. Start des Zentrums ist für<br />

Mitte September vorgesehen.<br />

Ein weiterer Schritt wird die Durch -<br />

führung von Modellprojekten zur Digi -<br />

talisierung frühestens ab der zweiten<br />

Jahreshälfte 2015 sein. In diesen Pro -<br />

jekten soll die Einführung digitaler<br />

Tech nologien und Prozesse branchenund<br />

regionenübergreifend erprobt werden.<br />

Insgesamt werden bis zu zehn solcher<br />

Modellprojekte angepeilt, die nicht<br />

nur aus dem Bereich der Industrie, son-<br />

dern auch des Handels, Handwerks,<br />

Tourismus oder der Landwirtschaft<br />

kom men können.<br />

Schließlich wird auch die Förderpolitik<br />

stärker auf die Digitalisierung ausgerichtet.<br />

So wird in der „Regionalen<br />

Innovationsstrategie für <strong>Thüringen</strong>“ die<br />

Querschnittsbranche „Informationsund<br />

Kommunikationstechnologien,<br />

Krea tivwirtschaft, Dienstleistungen“ besonders<br />

hervorgehoben. Zudem werden<br />

in der Technologieförderung „Prozessund<br />

Organisationsinnovationen“ sowie<br />

Die Digitalisierung aller<br />

Lebensbereiche ist ein Megatrend<br />

und schafft ganz neue<br />

Märkte und Nachfragepotenziale.<br />

Wolfgang Tiefensee,<br />

Thüringer Minister für Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Digitale Gesellschaft<br />

das „Management von Verbund pro -<br />

jekten“ als neue Fördertatbestände eingeführt.<br />

Wie groß die „Wachstumschance Di gi -<br />

talisierung“ tatsächlich ist, zeigen aktuelle<br />

Zahlen des Bundeswirtschafts -<br />

ministeriums für Deutschland ins -<br />

gesamt: Demnach kann die Digita -<br />

lisierung allein im Bereich der Industrie<br />

bis zum Jahr 2025 für ein zusätzliches<br />

Umsatzwachstum von 200 bis 400<br />

Milliarden Euro sorgen. Zudem werden<br />

Effizienzgewinne bei der Industrie pro -<br />

duktion von bis zu 80 Prozent erwartet<br />

– womit die Digitalisierung entscheidend<br />

zur Erhöhung der Wett bewerbs -<br />

fähigkeit in den Unternehmen beitragen<br />

würde. (em/tl)<br />

Grenzenlose Kontakte<br />

mit der EEN-App<br />

Europaweit Netzwerke knüpfen, Tech -<br />

nologie- und Innovationsko ope ratio -<br />

nen anbahnen – das sind die Ziele des<br />

europäischen Unter neh mernetz wer ks<br />

EEN. „Um Be trieben und For schungs -<br />

ein richtun gen dabei neue Wege zu eröffnen,<br />

wurde jetzt eine neue App entwickelt.<br />

Die Applikation ermöglicht es,<br />

in ganz Europa kostenfrei und effektiv<br />

nach Projekt-, Technologie- und<br />

Geschäfts partnern zu suchen“, informiert<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer Ge -<br />

rald Grusser.<br />

Das EEN-Netzwerk umfasst derzeit<br />

über 600 Partner in 54 Ländern mit<br />

rund 11.500 Kooperationsan gebo ten.<br />

Die neue digitale Anwendung schließt<br />

die Lücke zwischen dem stetig wachsenden<br />

Angebot der Börse und der<br />

Notwendigkeit, die Dienstleistungen<br />

des Enterprise Eu rope Network optimiert<br />

anzubieten. „Die App garantiert<br />

jederzeit eine komfortable Recherche<br />

– auch von unterwegs – zur Anbah -<br />

nung neuer Geschäfte oder Projekte.<br />

Zudem besteht die Möglichkeit, sich<br />

automatisch per Handy informieren zu<br />

lassen, sobald neue Angebote ein ge- -<br />

stellt werden. Bei Interesse an einem<br />

Projekt kann mit Hilfe der An wen dung<br />

umgehend und auf kurzem Weg der<br />

Kontakt zwischen den Inte ressenten<br />

hergestellt werden. Ein Service, der<br />

vor allem für viel reisende Manager<br />

von unschätzbarem Vor teil ist“, erklärt<br />

der IHK-Chef.<br />

Die App ist kostenlos im Apple-App-<br />

Store oder Google-Play-Store unter<br />

dem Stichwort „EEN“ erhältlich. (em/tl)<br />

Foto: TMWWDG<br />

43


Außenhandel<br />

<strong>Thüringen</strong> arbeitet an neuem<br />

Außenhandelskonzept<br />

Das Thüringer Wirtschaftsministerium arbeitet an einem neuen Außenhandelskonzept. Das erklärte die zuständige<br />

Abteilungsleiterin, Dr. Sabine Awe, bei einem Wirtschaftstalk in Erfurt. Das Konzept geht auf eine Studie der<br />

Beratungsgesellschaft PwC zurück, die in den letzten Monaten erarbeitet worden war.<br />

Das Leitmotto soll künftig „Export beginnt<br />

innen“ heißen. Danach sollen die<br />

Unternehmen zunächst befähigt werden,<br />

sich auf internationalen Märkten<br />

zu behaupten. Das schließt unter anderem<br />

die Verbesserung der Wett be -<br />

werbs fähigkeit ein.<br />

Außerdem wollen sich die Akteure im<br />

Außenhandel besser vernetzen, so zum<br />

Beispiel das Ministerium, die LEG, die<br />

IHKs und die Branchennetzwerke. Dazu<br />

gebe es bereits einen Arbeitskreis, der<br />

gut zusammenarbeite. So würden künftig<br />

Kompetenzstreitigkeiten ausgeschlossen<br />

werden, wie der Geraer IHK-<br />

Hauptgeschäftsführer Peter Höhne<br />

sagte. Er betonte, dass sich interessierte<br />

Unternehmen an alle beteiligten Insti tutionen wenden<br />

könnten, um dort kompetente Beratung zu erhalten<br />

oder vermittelt zu bekommen.<br />

Geplant sind auch Änderungen der Fördermodalitäten.<br />

In bestimmten Fällen seien Förderpauschalen möglich,<br />

die unnötige Bürokratie hürden abbauen könnten.<br />

Werbemaßnahmen sollen demnach auf spezielle<br />

Projekte zugeschnitten gefördert werden. Eine<br />

Förderung von Web-Auftritten gebe es nicht mehr.<br />

Gerd Thien, Geschäftsführer von Herbacin aus Wutha-<br />

Farnroda, begrüßte, dass das Land auch künftig<br />

Teilnahmen von Thüringer Unternehmen an internationalen<br />

Messen unterstützen wolle. Dies sei für<br />

Unternehmen existenziell wichtig. Er rief exportwillige<br />

Firmen dazu auf, in dieser Hinsicht einen langen<br />

Atem zu haben. Insbesondere im arabischen und asiatischen<br />

Raum lege man Wert auf Kontinuität.<br />

Das bestätigt auch die Studie der PwC.<br />

Sie bescheinigt den Unter nehmen<br />

Nachholbedarf an interkultureller Kom -<br />

petenz. Hier müsse der Freistaat neue<br />

Angebote unterbreiten.<br />

Herbacin-Chef Thien bestätigte das. Er<br />

riet dazu, Mitarbeiter zu beschäftigen,<br />

die sich im jeweiligen Kulturraum auskennen<br />

und die Sprache sprechen.<br />

Dabei müsse man auch keine Furcht vor<br />

den Kosten haben. „Made in Germany“<br />

habe in aller Welt immer noch einen<br />

hervorragenden Ruf. Den müsse man<br />

nutzen, denn ausländische Kunden seien<br />

durchaus bereit, für deutsche Qua -<br />

lität einen höheren Preis zu zahlen. (tl)<br />

44 Foto: Scanrail/fotolia


Außenhandel<br />

Tiefensee ziehtz positive Bilanz<br />

der Südafrika-Reise<br />

Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat ein positives Fazit der ersten Thüringer<br />

Delegationsreise nach Südafrika – und auf den afrikanischen Kontinent überhaupt – gezogen. Die rund 50-köpfige<br />

Delegation aus Vertretern von Unternehmen und Hochschulen hatte sich Anfang Mai in Johannesburg, Pretoria<br />

und Kapstadt aufgehalten.<br />

Insgesamt hatte das Programm der<br />

Delegation mehr als 40 offizielle Wirt -<br />

schafts- und Wissenschaftstermine umfasst.<br />

Darunter waren Kooperations -<br />

börsen, Workshops, Besuche an<br />

Uni versitäten und in Unternehmen,<br />

zehn politische Gesprächstermine und<br />

drei Messebesuche. Hinzu kamen viele<br />

weitere individuelle Termine und bilaterale<br />

Gespräche der einzelnen Dele -<br />

gationsmitglieder. Die südafrikanischen<br />

Gesprächspartner seien dabei sehr aufgeschlossen<br />

gewesen und hätten ernsthaftes<br />

Interesse an einem Ausbau der<br />

Beziehungen nach <strong>Thüringen</strong> bekundet,<br />

sagte der Minister. Für ihn stehe deshalb<br />

jetzt schon fest: „Die Brücken, die<br />

wir jetzt nach Südafrika geschlagen haben,<br />

sind erst der Anfang. Wir kommen<br />

wieder.“ Zu den Ergebnissen der Reise<br />

gehört unter anderem eine Verein -<br />

barung zur Zusammenarbeit mit der<br />

wirtschaftlich bedeutendsten südafrikanischen<br />

Pro vinz Gauteng.<br />

Der südafrikanische Markt biete große<br />

Chancen, aber auch viele Heraus for -<br />

derungen und Probleme, auf die die<br />

Unternehmen sich einstellen müssten,<br />

sagte Tiefensee. Chancen für eine künftig<br />

engere Zusammenarbeit sieht der<br />

Minister vor allem in Bereichen wie der<br />

Berufs- und akademischen Ausbildung,<br />

in der Industrieforschung oder beim<br />

Ausbau der Medizin- und Energieinfra -<br />

struktur des Landes. Südafrika habe einen<br />

riesigen Nachholbedarf bei der<br />

Strom- und <strong>Was</strong>serversorgung, aber<br />

auch beim Breitbandausbau oder der<br />

Ausstattung von Krankenhäusern. Vo -<br />

raus sichtlich schon ab dem kommenden<br />

Jahr sei deshalb eine eigene Thü ringer<br />

Messepräsenz auf der Medizin technik -<br />

messe „Africa Health“ geplant, kündigte<br />

Tiefensee an: „Damit wollen wir unseren<br />

Medizintechnikherstellern den<br />

Weg auf den afrikanischen Markt erleichtern.“<br />

Zudem bestehe eine große<br />

Nachfrage nach Solartechnologie.<br />

In anderen Bereichen könnten die eher<br />

kleinen Thüringer Betriebe aber auch<br />

als Zulieferer oder Subunternehmer der<br />

großen Konzerne tätig werden. (em/tl)<br />

Foto: TMWWDG<br />

45


Arbeitsrecht<br />

Aktuelle Urteile<br />

zum Thema Mindestlohn<br />

Seit 1. Januar 2015 gilt der gesetzliche Mindestlohn. Bei vielen Unternehmen herrscht diesbezüglich immer noch<br />

Unsicherheit. Daran haben auch die zahllosen extra eingerichteten Hotlines kaum etwas geändert. Manche<br />

Streitfälle landen vor den Gerichten. Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL THÜRINGEN hat zwei aktuelle Urteile dokumentiert.<br />

Kündigung nach<br />

Mindestlohnforderung<br />

Verlangt ein Arbeitnehmer den gesetzlichen Mindestlohn für seine<br />

Arbeit und erhält er daraufhin die Kündigung, so ist diese unwirksam.<br />

Das entschied das Arbeitsgericht Berlin in einem aktuellen<br />

Fall. Folgender Sachverhalt lag der Entscheidung zu Grunde:<br />

Im Arbeitsvertrag des Arbeitnehmers war eine wöchentliche Ar -<br />

beits zeit von 14 Stunden vereinbart. Für seine Tätigkeit als Haus -<br />

meister erhielt er monatlich 315 Euro, mithin einen Stundenlohn<br />

von 5,19 Euro. Für die vereinbarte Zeit verlangte der Arbeitnehmer<br />

nun die Zahlung von 8,50 Euro je Stunde. Der Arbeitgeber bot daraufhin<br />

die Minderung der vereinbarten Stunden auf monatlich 32<br />

verbunden mit einer Vergütung von 325 Euro an. Die geänderten<br />

Bedingungen lehnte der Arbeitnehmer jedoch ab. Daraufhin erhielt<br />

er die Kündigung.<br />

Das Gericht hielt die Kündigung für unwirksam. Sie stelle eine verbotene<br />

Maßregelung im Sinne des § 612a BGB dar. Demnach darf<br />

ein Arbeitnehmer bei einer Vereinbarung oder einer Maßnahme<br />

nicht benachteiligt werden, weil er in zulässiger Weise seine Rech -<br />

te ausübt. Aber genau das bewirke die vorliegende Kündigung. Zu<br />

Recht habe der Arbeitnehmer seinen Mindestlohnanspruch geltend<br />

gemacht. Die daraufhin ausgesprochene Kündigung sei unwirksam.<br />

Leistungsbonus als<br />

Mindestlohnbestandteil<br />

Seit Januar 2015 gilt der gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro je<br />

Stunde. Doch welche Vergütungsbestandteile in die Mindestlohn -<br />

berechnung einfließen dürfen, ist gesetzlich nicht geregelt. Das<br />

Arbeitsgericht Düsseldorf musste nun darüber entscheiden.<br />

Vor der Einführung des Mindestlohns erhielt die Klägerin einen<br />

Bruttostundenlohn in Höhe von 8,10 Euro zuzüglich eines gestaffelten<br />

Leistungsbonus in Höhe von maximal 1,00 Euro. Diese Re -<br />

gelung sollte auch ab Januar 2015 weiter gelten. Allerdings sollte<br />

die Arbeitnehmerin 0,40 Euro des Bonus pro Stunde in jedem Fall<br />

erhalten. Die Arbeitnehmerin hingegen war der Ansicht, dass der<br />

Leistungsbonus zusätzlich zum gesetzlichen Mindestlohn zu zahlen<br />

sei. Eine Anrechnung des Bonus auf die Grundvergütung sei<br />

nicht möglich.<br />

Dieser Ansicht schloss sich das Gericht nicht an. Unabhängig von<br />

der Bezeichnung komme es auf das Verhältnis zwischen geleisteter<br />

Arbeitszeit und gezahltem Lohn an. Ein Leistungsbonus weise<br />

unmittelbaren Bezug zur Arbeitsleistung auf und habe damit als<br />

Gegenleistung auch Entgeltcharakter. Bei der Berechnung des<br />

Mindestlohns könne die Bonuszahlung daher mit einbezogen werden.<br />

(em/tl)<br />

46 Fotos: Wolfisch/fotolia, Dessauer/fotolia


<strong>Thüringen</strong><br />

Mit einer Spiele-App<br />

zum Steuerexperten<br />

Zwei Universitätsprofessoren haben eine App für mobile Endgeräte entwickelt, mit der sich die Spieler in einem<br />

unterhaltsamen Fragespiel Wissen in der Steuerlehre aneignen. Für das digitale Multiple-Choice-Quiz „Wer wird<br />

Steuerexperte?“ haben Gernot Brähler von der Technischen Universität Ilmenau und Gerrit Brösel von der<br />

Fernuniversität Hagen bereits mehrere Preise bekommen.<br />

Mit dem innovativen Lernspiel „Wer<br />

wird Steuerexperte?“ können sich Stu -<br />

denten und alle anderen wissbegierigen<br />

Handynutzer Kenntnisse in betriebswirtschaftlicher<br />

Steuerlehre aneignen.<br />

Gespielt werden bis zu 15 Fragerunden,<br />

bei denen die Teilnehmer aus jeweils<br />

vier Möglichkeiten die richtige Antwort<br />

tippen müssen, wobei sich mit steigender<br />

Rundenzahl der Schwierigkeitsgrad<br />

der Fragen erhöht. Bei den insgesamt<br />

über 400 Fragen und vorgegebenen<br />

1600 Antwortmöglichkeiten kommt<br />

auch der Humor nicht zu kurz: „Gab es<br />

in Deutschland jemals eine Perücken -<br />

steuer?“ oder „Wer muss die Hunde -<br />

steuer marke tragen? Der Hundeträger,<br />

der Hundehalter oder vielleicht doch<br />

der Hund?“ Und die Steuer-App erinnert<br />

die Spieler auch daran, dass die Al ko -<br />

popsteuer weder eine Steuer für populäre<br />

Alkoholiker noch eine Steuer auf<br />

mischbrandhaltige Weingetränke ist,<br />

sondern eine Steuer auf branntweinhaltige<br />

Mischgetränke.<br />

Mit jeder vollständig richtig beantworteten<br />

Fragerunde wird ein höheres Le -<br />

vel erreicht, so kann man vom „Azubi“<br />

über den „Steuerfuchs“ bis zum „Steuer -<br />

experten“ aufsteigen. Drei verschiedene<br />

Joker erleichtern es den Spielern, die<br />

nächste Runde zu erreichen und erhöhen<br />

so den Spielspaß: 50/50-Joker, Ex -<br />

pertenjoker und alternative Frage-Joker.<br />

Dabei können umso mehr Punkte erzielt<br />

werden, je höher der Schwie rigkeits -<br />

grad der Spielrunde ist und je schneller<br />

die Fragen beantwortet werden. So<br />

kann man sich mit allen anderen Spie -<br />

lern messen und die eigene Punktzahl<br />

in einem „Highscore“-Ran king ablesen.<br />

Einer der beiden Entwick ler, Prof. Ger -<br />

not Brähler, leitet an der TU Ilmenau<br />

das Fachgebiet Steuerleh re/Prü fungs -<br />

wesen. Er erinnert sich, wie er auf die<br />

Idee kam, eine Steuer-Spiele-App zu erfinden:<br />

„In einer Weihnachts vorlesung<br />

sollten zwei Studenten gruppen gegeneinander<br />

um die Wette steuerliche Fra -<br />

gen beantworten, der Sieger bekam<br />

Scho kolade (die mit dem Verlierer geteilt<br />

wurde). Dieses Quizspiel war der<br />

Beginn der Idee der App ,Wer wird<br />

Steuer experte?‘“<br />

Mit der Lern-App „Wer wird Steuer -<br />

experte?“ können Studierende spielerisch<br />

in die Welt der Steuerlehre eintauchen<br />

und dabei ihre Fachkenntnisse<br />

testen und erweitern. Die Gesellschaft<br />

für Pädagogik und Information zeichnete<br />

sie in der Kategorie „Computerspiele<br />

mit kompetenzförderlichen Poten zia -<br />

len“ mit dem Comenius-EduMedia-Sie -<br />

gel aus und e-teaching.org, ein nichtkommerzielles<br />

Informationsportal für<br />

Hochschulbildung mit digitalen Medien,<br />

nahm das Spiel als Teil des Themen -<br />

specials „Mobiles Lernen“ in der Vor -<br />

weihnachtszeit in den „APPvents ka -<br />

lender“ auf.<br />

Die App ist kostenfrei erhältlich über<br />

den Google Play Store für das Be -<br />

triebssystem Android und über den App<br />

Store für das iOS-Betriebssystem. Mit<br />

über 25.000 Downloads in Deutschland<br />

ist sie außerordentlich erfolgreich und<br />

die am häufigsten heruntergeladene<br />

Anwendung des nwb-Verlags, eines renommierten<br />

Fachverlags für Steuerund<br />

Rechnungswesen. (em/tl)<br />

Foto: TU Ilmenau<br />

47


Personalien<br />

Köpfe und Karrieren<br />

Neuer POLYMERMAT-Vorstand<br />

Peter Schmuhl wurde als Vorsitzender bestätigt. Prof.<br />

Dr. Michael Koch und Roland Beil wurden erstmals als<br />

stellvertretende Vorstandsvorsitzende gewählt. Alfred<br />

Dürrbeck und Dr. Thomas Wollheim werden ebenfalls<br />

als Mitglieder des Vorstands tätig sein.<br />

Thomas Strenzke<br />

Der 36-Jährige ist neuer Regionalvorsitzender des<br />

Wirtschaftsverbands DIE JUNGEN UNTERNEHMER in<br />

Westthüringen. Der Geschäftsführer der Packsysteme<br />

Strenzke GmbH in Sömmerda wird den Re gio -<br />

nalverband für die kommenden zwei Jahre anführen.<br />

Florian Meyer<br />

Der Sohn von GeAT-Inhaber Helmut<br />

Meyer ist am 1. Juni in den Vorstand<br />

der GeAT AG aufgerückt. Bisher unterstützte<br />

er bereits als Vorstands -<br />

assistent das Thüringer Unterneh -<br />

men und zeichnete federführend für<br />

die Geschäfte in Breslau verantwortlich.<br />

Timo Hartmann<br />

Der 34-Jährige ersetzt bei der LandesWelle Thü ringen<br />

die beliebte Morgen-Moderatorin Sina Peschke, die<br />

den Sender nach zehn Jahren auf eigenen Wunsch verlässt.<br />

Hartmann kam im August 2014 als Nach mittags -<br />

moderator zu LandesWelle <strong>Thüringen</strong>.<br />

Friedmar Götz<br />

ist seit dem 3. Juni 2015 neuer Vorstandsvorsitzender<br />

des in Chemnitz ansässigen Verbandes der Nord-Ost -<br />

deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti).<br />

Klaus Büsselmann<br />

ist seit Mitte Mai 2015 der neue Vertriebsleiter im<br />

Geschäftsbereich Laser der Jenoptik-Sparte Laser &<br />

Materialbearbeitung. Zuletzt hat er bei Spectracom,<br />

einem führenden Lieferanten für Satelliten kom -<br />

munikationslösungen, gearbeitet.<br />

48 Texte: Torsten Laudien, Fotos: GeAT, POLYMERMAT, Junge Unternehmer, LandesWelle, vti, Jenoptik


Personalien<br />

Christian Traumann,<br />

Geschäftsführer der MULTIVAC Sepp Haggenmüller<br />

GmbH & Co. KG, wurde zum neuen Vorsitzenden des<br />

VDMA Fachverbandes Nahrungsmittelmaschinen und<br />

Verpackungsmaschinen gewählt.<br />

Falko Rotter<br />

Der Geschäftsführer der EXOR PRO GmbH Ilmenau<br />

kan sich über eine besondere Auszeichnung für sein<br />

Un ternehmen freuen. Es wurde von der ThAFF zum<br />

Unternehmen des Monats Juni gekürt.<br />

Hartmut Michels<br />

Der Marketingleiter des Erfurter Messgeräteherstellers<br />

QUNDIS konnte kürzlich die so genannte „Goldene Ur -<br />

kunde“ für 25 Jahre Mitgliedschaft des Unternehmens<br />

im Energieeffizienzverband AGFW entgegennehmen.<br />

Harald Krüger<br />

hat nach der letzten BMW-Haupt -<br />

versammlung wie angekündigt das<br />

Amt des Vorsitzenden des Vor stan -<br />

des der BMW AG übernommen. Der<br />

Diplom-Ingenieur war seit April<br />

2013 im Vorstand für das Ressort<br />

Produktion verantwortlich.<br />

Dirk Stoffregen<br />

verantwortet für die Commerzbank von der Nieder -<br />

lassung Erfurt aus den Bereich Mittelstandsbank in<br />

<strong>Thüringen</strong>. Die Mittelstandsbank betreut Unterneh -<br />

men mit einem Jahresumsatz über 2,5 Mio. Euro.<br />

Jürgen Elfrich und Constanze Victor<br />

Der Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilien -<br />

wirtschaft e.V. (vtw.) und der Prüfungsverband Thürin -<br />

ger Wohnungsunternehmen e.V. (ptw.) fusionieren.<br />

Das geben Verbandsdirektorin Constanze Victor (vtw.)<br />

und Prüfungsdirektor Jürgen Elfrich (ptw.) bekannt.<br />

Fotos: VDMA, Exorpro, AGFW, Commerzbank, vtw., BMW AG<br />

49


Impressum<br />

Am 24. September 2015 wird der Verband der Wirtschaft<br />

<strong>Thüringen</strong>s seinen 14. Unternehmertag im congress<br />

centrum neue weimarhalle in Weimar durchführen. Hier<br />

das Programm:<br />

14. VWT-Unternehmertag<br />

Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL<br />

im Abonnement:<br />

6 Ausgaben pro Jahr plus alle<br />

Sonderveröffentlichungen<br />

Das Wirtschaftsmagazin für <strong>Thüringen</strong><br />

www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com<br />

Nr. 04.2015 ı 11. Jg. ı 78363 ı 4,50 EUR<br />

<strong>Was</strong> <strong>Thüringen</strong> <strong>bewegt</strong><br />

Automotive & Logistik<br />

Podium 1, 10:45 Uhr bis 11:30 Uhr<br />

Neue Märkte – neue Produkte. Innovation konkret<br />

Dr. Michael Militzer<br />

im Gespräch<br />

Gläserne Patienten<br />

7 Jahre LNT<br />

Die Branche<br />

boomt<br />

Mindestlohn<br />

Aktuelle<br />

Urteile<br />

Ohne Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft stünden die<br />

Unternehmen nicht da, wo sie stehen. Dennoch ist es besonders für<br />

kleine Unternehmen nicht leicht, neue Produkte auf neuen Märkten<br />

zu etablieren. Wie kann das gelingen?<br />

Podium 2, 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr<br />

Gelungene Integration. Wege - Hemmnisse - Erfahrungen<br />

Unumstritten ist, dass <strong>Thüringen</strong> ausländische Fachkräfte braucht.<br />

Noch kommen wenig. Es gibt zahlreiche Initiativen, die Unter -<br />

stützung anbieten. Wie gelingt es, dass Zuwanderer in Unternehmen<br />

und Gesellschaft ankommen? <strong>Was</strong> fördert und was hemmt. Welche<br />

Unterstützung brauchen Unternehmen?<br />

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN<br />

AUS THÜRINGEN<br />

... das will ich wissen!<br />

Ja, ich abonniere den WIRTSCHAFTSSPIEGEL ab sofort zum jährlichen<br />

Bezugs preis von 27,00 Euro (inklusive gesetzlicher Mehr -<br />

wertsteuer und Porto). Die Zahlung erfolgt auf Rechnung.<br />

Abonnent<br />

Firma/Organisation<br />

Name/Vorname<br />

Podium 3, 12:30 Uhr bis 13:45 Uhr<br />

Vielfalt gewinnt. Vorurteilsfreie, wertschätzende<br />

Unternehmenskultur zieht an. Charta der Vielfalt konkret<br />

Vielseitigkeit macht Unternehmen attraktiv und zieht Fachkräfte an.<br />

Chancengleichheit, Integration ausländischer Mitbürger, Einbezie -<br />

hung behinderter Menschen und Rehabilitanden sind nur einige<br />

Stichworte. All das tun schon viele Unternehmen. Wie können<br />

Unternehmen mit diesem Potenzial noch stärker punkten?<br />

Podium 4, 14:30 Uhr bis 15:15 Uhr<br />

Selfmarketing – Standortmarketing selbst gemacht.<br />

Globel Player wie Opel, Siemens oder Bosch sind weltweit bekannt<br />

und engagieren sich für Nachhaltigkeit. Doch wie gelingt es auch<br />

kleineren Unternehmen, auf sich und ihren Standort aufmerksam zu<br />

machen? Welche Standortvorteile bietet <strong>Thüringen</strong> und welche Rolle<br />

spielt Nachhaltigkeit in diesem Zusammenhang?<br />

Straße, Hausnummer<br />

PLZ/Ort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Ihr Widerrufsrecht: Das WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Abonnement kann innerhalb<br />

einer Woche nach Bestelldatum durch eine schriftliche<br />

Mitteilung an die Fachverlag <strong>Thüringen</strong> UG widerrufen werden. Die<br />

Frist beginnt mit der Absendung der Bestellung (Poststempel). Das<br />

WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Abonne ment verlängert sich jeweils um ein<br />

weiteres Jahr, wenn nicht spätes tens 12 Wochen vor Ablauf des<br />

Vertra ges schriftlich gekündigt wird.<br />

Datum/Unterschrift<br />

Ausfüllen, ausschneiden und absenden:<br />

Fachverlag <strong>Thüringen</strong> UG<br />

Josef-Ries-Str. 78, 99086 Erfurt<br />

Fax: 0361 663676-16<br />

Oder per Scan an E-Mail:<br />

info@fachverlag-thueringen.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber/Verleger<br />

FVT Fachverlag <strong>Thüringen</strong> UG<br />

(haftungsbeschränkt)<br />

Geschäftsführer: Jürgen Meier<br />

Verlagsorganisation und Finanzen:<br />

Juliane Kummer<br />

Josef-Ries-Str. 78, D-99086 Erfurt<br />

Tel.: 0361 663676-0<br />

Fax: 0361 663676-16<br />

info@fachverlag-thueringen.de<br />

Sitz der Gesellschaft: Erfurt<br />

Amtsgericht Jena, HRB 509051<br />

St.-Nr.: 151/108/07276<br />

www.wirtschaftsspiegelthueringen.com<br />

Weitere Verlagsprodukte<br />

Redaktion<br />

Torsten Laudien (tl) - V.i.S.d.P.<br />

Tel.: 0361 663676-17<br />

t.laudien@fachverlag-thueringen.de<br />

Weitere Autoren dieser Ausgabe<br />

Daniel Stegmann (ds), Benjamin<br />

Koch, Christian Wewezow<br />

Vertrieb<br />

Vertriebsleitung: Andreas Lübke<br />

Tel.: 0173 6825207<br />

a.luebke@fachverlag-thueringen.de<br />

Redaktionsschluss 23.06.2015<br />

Titelbild<br />

Maksym Yemelyanov/fotolia<br />

MITEC<br />

Layout<br />

Susanne Stader, Kommunikationsund<br />

Mediendesign, Leipzig<br />

www.susanne-stader.de<br />

Druck<br />

PRINTEC OFFSET medienhaus<br />

Inh. M. Faste e.K.<br />

Ochshäuser Straße 45<br />

34123 Kassel<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher<br />

Ge nehmigung des Verlages. Der<br />

Verlag übernimmt keine Haf tung<br />

für unver langt eingesandte<br />

Manuskrip te, Fotos und<br />

Illustrationen.<br />

Einzelpreis: 4,50 Euro<br />

Jahresabonnement: 27,00 Euro<br />

ISSN: 2190-409X<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

in der 40. Kalenderwoche 2015,<br />

Druck unterlagen schluss:<br />

09.09.2015<br />

50


Ihre Azubis von morgen<br />

kennen wir heute schon!<br />

Themenausgabe<br />

Automotive im<br />

September!<br />

Kontaktieren<br />

Sie uns und lassen<br />

Sie sich beraten!<br />

DAS THÜRINGER BERUFSWAHLMAGAZIN<br />

In Print und als App – crossmedial und jugendgerecht<br />

<strong>Thüringen</strong>weit in allen Schulen, Jugendclubs, auf Berufsmessen und über<br />

den Lesezirkel erhältlich ..............................................................................<br />

Josef­Ries­Str. 78 ∙ 99086 Erfurt ∙ Tel.: 0361 6636760 ∙ Mail: info@wiyou.de<br />

Foto: Konrad Bak/123rf.com


Milchschokolade<br />

Erfinder: Gottfried Heinrich Jordan<br />

und August Friedrich Timaeus<br />

Deutschland, Dresden, 1839<br />

Nutzen Sie auch unsere<br />

regionale Immobilienkompetenz.<br />

Passende Zutaten. Made in Germany.<br />

Für den Mittelstand in Mitteldeutschland.<br />

Aus einer genialen Idee und den richtigen Zutaten entstand in Dresden<br />

einst die erste Milchschokolade. Für die richtigen Zutaten bei<br />

ganzheitlichen Finanzlösungen sorgt die LBBW Sachsen Bank. Als<br />

Unternehmen der LBBW-Gruppe bieten wir speziell dem Mittelstand in<br />

unserer Region das umfassende Leistungsspektrum eines erfahrenen,<br />

flexiblen Finanzdienstleisters, verbunden mit der individuellen Kundenbetreuung<br />

einer eigenständig agierenden Regionalbank. Weitere<br />

Informationen unter www.sachsenbank.de<br />

Ein Unternehmen der LBBW-Gruppe

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!