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Aus freier Hand – Meinhard von Gerkan

978-3-86859-376-1

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<strong>Aus</strong><br />

<strong>freier</strong><br />

<strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

50 Jahre Architektur<br />

in Zeichnungen und<br />

Skizzen<br />

Katalog zur <strong>Aus</strong>stellung<br />

Herausgegeben <strong>von</strong> Michael Kuhn<br />

mit Texten <strong>von</strong> Gert Kähler


Inhalt


Einführung<br />

Intimer Moment<br />

Text: Gert Kähler<br />

6<br />

8<br />

Zeichnungen und Skizzen<br />

12<br />

1965<strong>–</strong>2015<br />

Appendix<br />

396


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

8<br />

Intimer Moment<br />

Wie schön, dass es Computer gibt <strong>–</strong> sie nehmen den Architekten unglaublich<br />

viel Arbeit ab! Früher musste jedes einzelne Detail, jede Konstruktion,<br />

jede Bewehrung separat gezeichnet werden <strong>–</strong> eine Last!<br />

Und heute? Ich erinnere mich an eine Szene aus der Frühzeit des PC, als ein<br />

Architekt voller Begeisterung seinen Kollegen <strong>von</strong> der neuen Errungenschaft<br />

erzählte: „Da gebe ich nur noch die Grundstücksgrenzen und die GFZ<br />

ein, und dann macht der Computer den ganzen Entwurf!“<br />

Darin, natürlich, lag ein kleiner Irrtum, der dadurch zustande kam, dass<br />

der Architekt kein guter Architekt war. Denn Computer können bis heute nur<br />

verwenden und verarbeiten, was man vorher in sie eingegeben hat. Und aus<br />

Rahmendaten ist noch nie ein Entwurf entstanden und schon gar kein guter.<br />

Der entsteht aus etwas ganz anderem, nämlich aus kreativer Arbeit. Die<br />

kann im Team stattfinden <strong>–</strong> auch der architektonische Entwurf muss nicht<br />

zwingend aus dem Suchen und Finden des einsamen künstlerischen Genies<br />

entwickelt werden. Er kann auch durch andere Medien als die Zeichnung<br />

entstehen <strong>–</strong> <strong>von</strong> Walter Gropius ist bekannt, dass er nicht in der Lage war,<br />

irgendetwas zu zeichnen, und seine Entwürfe durch Reden vermittelte. Der<br />

Journalistenhinweis „Es gilt das gesprochene Wort“ bekommt hier eine ganz<br />

neue Bedeutung. Weniger bekannt <strong>–</strong> und eigentlich ziemlich überraschend <strong>–</strong><br />

ist, dass ein begnadeter Designer wie Josef Hoffmann seine Jugendstil-<br />

Skizzen auf Rechenpapier mit Karos 1 recht dilettantisch gezeichnet hat <strong>–</strong><br />

nicht nur deshalb hieß er „Quadratl-Hoffmann“.<br />

1<br />

Eines der Medien aber ist immer noch und auch dann, wenn der letzte Computer<br />

zu Elektroschrott geworden ist, die Zeichnung, das ist der Moment, wenn<br />

der Stift des Architekten über ein Papier streift, sich die Linien verdichten,<br />

Knoten bilden <strong>–</strong> und der Herr oder die Frau des Stiftes dann ungeduldig<br />

das Papier zerknüllt und neu ansetzt. Die Vorstellung, was <strong>von</strong> den<br />

großen Architekten an großartigen Entwürfen unbeachtet im Papierkorb<br />

gelandet ist, ist schier überwältigend ...<br />

Das ist dann eigentlich nicht Zeichnen, das ist Entwerfen. Das ist die<br />

Schöpfung eines Gebäudes aus dem Geist des Architekten <strong>–</strong> eines Hauses,<br />

das, zweidimensional auf Papier gebracht, später dreidimensional und<br />

räumlich begehbar in der Stadt stehen wird.<br />

Text:<br />

Gert Kähler<br />

Was ganz wunderbar ist: Von der Zeichnung <strong>–</strong> es gibt nicht „die“ Zeichnung,<br />

es gibt nur individuelle Zeichnungen <strong>–</strong> kann man auf den Architekten und<br />

seine Bauten schließen. Wenn man Gottfried Böhms Blatt <strong>von</strong> der Wallfahrtskirche<br />

in Neviges (1964<strong>–</strong>68) 2 betrachtet, dann sieht man den schweren,<br />

grauen Beton vor sich.<br />

2


Einführung<br />

9<br />

Hans Scharouns erste Skizze einer Idee für die Philharmonie 3 (gebaut<br />

1960<strong>–</strong>63) enthält schon den Kern des „Weinberges“, der später den<br />

Konzertsaal in Berlin prägen würde, selbst wenn er zu dem Zeitpunkt<br />

bestimmt noch nicht über Treppenverläufe oder Akustik des Saales<br />

nachgedacht hat.<br />

Das gilt auch für Erich Mendelsohns Skizzen wie die des Einsteinturms in<br />

Potsdam (um 1920) 4 , die er der Legende nach vorzugsweise zur Musik <strong>von</strong><br />

Johann Sebastian Bach gezeichnet hat: Sind das eigentlich schon Entwürfe,<br />

schon räumliche Gebilde in statu nascendi oder ist das noch „gefrorene<br />

Musik“, wie Arthur Schopenhauer die Architektur nannte?<br />

3<br />

4<br />

5<br />

An den Unterschieden zwischen den Zeichnungen erkennt man die Architekten:<br />

Ludwig Mies van der Rohe, der bis ins hohe Alter hinein stolz darauf<br />

war, mit dem Rücken zum an der Wand hängenden Zeichenpapier steinerne<br />

Ornamente zeichnen zu können, befasst sich schon in den frühen Skizzen mit<br />

dem Thema des offenen Raumes 5 , wie er dann zum Beispiel im Barcelona-Pavillon<br />

realisiert wurde.<br />

Mies’ Antipode Le Corbusier zeichnete ganze Vorträge lang, und seine<br />

Blätter waren Geschichten über Kontinente hinweg 6 .<br />

Aber es ist mehr als nur die Kongruenz zwischen Zeichnung und späterem<br />

Haus: Es ist der schmale Spalt, durch den der Betrachter dem Entwerfer<br />

„auf die Finger gucken“ kann <strong>–</strong> die Skizze bzw. die Zeichnung erlaubt<br />

gerade wegen ihrer intimen Einmaligkeit den Blick auf die Entstehung<br />

des Entwurfes.<br />

6


Zeichnungen und<br />

Skizzen


Flughafen Berlin-Tegel 13


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

16<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Flughafen Berlin-Tegel<br />

17<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

34<br />

Format A3 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Hillmann-Garage,<br />

Bremen<br />

35


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

42<br />

Originalformat ca. 600 × 389 mm — Abbildung 80%,<br />

Transparentes Zeichenpapier/Rollenmaterial 24 g/m 2


Rednerpult<br />

43


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

50<br />

Originalformat ca. 500 × 320 mm — Abbildung 80%,<br />

Transparentes Zeichenpapier/Rollenmaterial 24 g/m 2


Hauptbahnhof Berlin<br />

51


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

76<br />

Format A3 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Internationales Messe- und Kongresszentrum,<br />

Nanning, China<br />

77


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

96<br />

Format A3 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Canhigh Center,<br />

Hangzhou, China<br />

97


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

164<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Moskau City <strong>–</strong> Parzelle 10,<br />

Russland<br />

165<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

198<br />

Originalformat ca. 420 × 230 mm — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Songjiang Universität für visuelle Kunst und Design,<br />

Shanghai, China<br />

199


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

232<br />

Format A2 — Abbildung 70%,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Lingang New City,<br />

China<br />

233


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

252<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Villa Guna,<br />

Jurmala, Lettland<br />

253


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

264<br />

Format A3 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Twin Towers,<br />

Dalian, China<br />

265


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

318<br />

Format A3 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Flughafen Frankfurt, Terminal 3<br />

319


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

340<br />

Format A3 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


China Maritime Museum,<br />

Lingang New City, China<br />

341


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

372<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Museum Changchun,<br />

China<br />

373


<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

390<br />

Format A4 — Abbildung 1:1,<br />

Transparentes Zeichenpapier 50 g/m 2


Helicopter Hangar<br />

391


Appendix


Appendix<br />

397<br />

Impressum<br />

Der Katalog erscheint anlässlich der <strong>Aus</strong>stellung<br />

<strong>Aus</strong> <strong>freier</strong> <strong>Hand</strong><br />

<strong>Meinhard</strong> <strong>von</strong> <strong>Gerkan</strong><br />

50 Jahre Architektur<br />

in Zeichnungen und<br />

Skizzen<br />

6. Juli 2015 bis 6. September 2015<br />

<strong>Aus</strong>stellungspavillon<br />

Elbchaussee 139a, 22763 Hamburg<br />

www.gmp-architekten.de<br />

<strong>Aus</strong>stellung<br />

Kurator Michael Kuhn (gmp)<br />

<strong>Aus</strong>stellungsgestaltung und Projektleitung Hanne Banduch, Heidi Knaut<br />

Graphische Gestaltung ON Grafik <strong>–</strong> Tom Wibberenz, Hamburg, mit<br />

Hendrik Sichler, Felix Heining<br />

Texte und textliche Überarbeitungen Gert Kähler,<br />

Detlef Jessen-Klingenberg<br />

Redaktion Bettina Ahrens (gmp), Carolina López (gmp)<br />

Korrektorat Anne Fries Lektorat und Übersetzung, Düsseldorf<br />

Filme HG Esch Film, Hennef, gmp Shanghai, gmp Peking<br />

Logistik und Organisation Dieke Eiben (gmp), Sarah Schöning (gmp)<br />

Rahmung B.O.B. Niemann, Hamburg<br />

Produktion <strong>Aus</strong>stellungsgraphiken Reproplan, Hamburg<br />

Architekturmodellbau Bildgiesserei Wittkamp, Elmenhorst,<br />

Rodrigo Andaeta Torres, Christian Werner Modellbau, Braunschweig<br />

Produktion <strong>Aus</strong>stellungsarchitektur Wilking & Tarrach Metallbau U.G.,<br />

Berlin, Andreas Northe Möbeltischlerei, Hamburg

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