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Architektur und Handwerk

978-3-86859-354-9

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ARCHITEKTUR UND HANDWERK<br />

BAUTEN DER UNTERNEHMERFAMILIE SCHMITZ 1864–2014<br />

WOLFGANG SCHÄCHE / DAVID PESSIER


INHALT<br />

VORWORT 9<br />

EINLEITUNG 13<br />

1864–1900. FIRMENGRÜNDUNG IN GREFRATH DURCH 19<br />

PETER HEINRICH SCHMITZ, KONSOLIDIERUNG UND AUSBAU<br />

Ausgewählte Projekte:<br />

Werkstattgebäude P. H. Schmitz, Grefrath, um 1873 26<br />

Turm der Pfarrkirche St. Peter, Hinsbeck, 1882 28<br />

Krankenhaus Hinsbeck, Hinsbeck, 1883/84 30<br />

Fabrikgebäude Johannes Girmes & Co., Grefrath-Oedt, 1883–86 32<br />

St.-Sebastian-Kirche, Nettetal-Lobberich, 1891–93 36<br />

Kloster <strong>und</strong> Klosterschule Unserer Lieben Frau, Mülhausen, 1894–99 42<br />

St.-Godehard-Kirche, Vorst, 1894–96 46<br />

Villa Dietrich Girmes, Grefrath-Oedt, 1896 50<br />

Villa Gehr auf dem Overingshof, bei Tönisvorst, 1898/99 52<br />

Wasserturm Lobberich, Nettetal-Lobberich, 1898 54<br />

Kloster Arca Pacis (heute Abtei Mariendonk), Niederfeld bei Grefrath, 1899–1901 56<br />

1900–1929. HEINRICH SCHMITZ, DIE EINRICHTUNG DER NIEDERLASSUNG IN 63<br />

KEMPEN UND DEREN ETABLIERUNG ALS EIGENSTÄNDIGES UNTERNEHMEN<br />

Ausgewählte Projekte:<br />

Wohnsiedlung der Eisenmöbelfabrik L. & C. Arnold, Kempen, 1901/04 72<br />

Villa Heinrich Schmitz, Kempen, um 1905 74<br />

Wohnhäuser Konradstraße / Kastanienstraße, Krefeld-Uerdingen, 1906–14 76<br />

Villa Johannes Girmes, Grefrath-Oedt, 1908 (1929) 78<br />

Thomaskirche, Kempen, 1908–10 80<br />

Königliches Lehrerseminar, Kempen, 1909/10 82<br />

Villa Kaiser, Kempen, um 1910 84<br />

Neersdommer Mühle, Niederfeld bei Grefrath, 1910–14 86<br />

Bürgermeisteramt, Vorst, 1913 88<br />

Kinematographentheater, Kempen, 1913 90<br />

St.-Heinrich-Kirche, Krefeld-Uerdingen, 1911–15 92<br />

Katholische Knabenschule, Kempen, 1928/29 98


1929–1977. DIE ENKELGENERATION, WELTWIRTSCHAFTSKRISE, WIEDERAUFBAUJAHRE 103<br />

UND DER AUFSTIEG ZUM GROSSUNTERNEHMEN NEUER QUALITÄT<br />

Ausgewählte Projekte:<br />

Siedlung Kamperlings, Kempen, 1930–34 114<br />

Wohnzeile St. Huberter Straße, Kempen, 1934 116<br />

Reihenhäuser Siegfriedstraße, Kempen, 1934 117<br />

Wohnhäuser Möhlenring, Kempen, 1950/51 118<br />

Wohnkomplex Am Bahnhof, Kempen, 1952/53 120<br />

Thomas-Druckerei mit Verlag, Kempen, um 1954 122<br />

Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus Grafenberger Allee, Düsseldorf, 1955 124<br />

Siedlung Mühlenfeld, Meerbusch-Osterath, ab 1956 126<br />

Wohnhochhaus Meineckestraße, Düsseldorf, 1957 132<br />

Wohnhaus Friedrich-Lau-Straße, Düsseldorf, 1957/58 134<br />

Krankenhaus, Kempen, 1959–61 136<br />

Siedlung Garath, Düsseldorf, um 1964 138<br />

Reihenhäuser Nansenstraße, Kempen, um 1965 144<br />

Siedlung Mörsenbroich, Düsseldorf, 1966–69 146<br />

Siedlung Stintenberger Straße, Mettmann-Metzkausen, 1968–74 154<br />

Siedlung Hochdahl-Millrath, Erkrath, 1968–74 158<br />

Hochhaus am Hofgarten, Düsseldorf, 1969–71 162<br />

Siedlung Reisholz, Düsseldorf, 1969–73 164<br />

Wohnanlage Kaiserpark, Krefeld, 1971–73 168<br />

Wohnhochhäuser Ulmenstraße, Essen, 1971–73 172<br />

Reihenhäuser Roseggerweg, Mettmann-Metzkausen, 1977/78 174<br />

1977–2004. DIE NEUE DIMENSION: RALF SCHMITZ 177<br />

UND DIE GRÜNDUNG DER WOHNUNGSBAUGESELLSCHAFT<br />

Ausgewählte Projekte:<br />

Landhaus Birkenallee, Kempen, 1977/78 186<br />

Haus Ercklentz, Kempen, 1982/83 188


Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus Kuhstraße, Kempen, 1983–85 190<br />

Einfamilienhäuser Ludwig-Jahn-Straße, Kempen, 1985/86 192<br />

Wohnhaus Von-Loe-Straße, Kempen, 1984–87 194<br />

Wohnhaus Orsoyer Straße, Düsseldorf, 1987–89 196<br />

Wohnhaus Comeniusstraße, Kempen, 1987–90 198<br />

Wohnhäuser Thomas-Mann-Straße, Meerbusch-Osterath, 1990/91 200<br />

Haus Melbeck, Düsseldorf, 1990–92 202<br />

Haus Wiesengr<strong>und</strong>, Kempen, 1991–93 204<br />

Wohnkomplex Kölner Straße / Haifastraße, Düsseldorf, 1992–95 208<br />

Wohnhaus Burgwall, Kempen, 1990–95 210<br />

Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus Fürstenplatz, Düsseldorf, 1998 212<br />

Einfamilienhäuser Curt-Beckmann-Straße, Düsseldorf, 1998–2001 214<br />

Residenz Villa Brandenburg, Kempen, 1998–2000 216<br />

Stadtvillen Leostraße, Düsseldorf, 2003–05 218<br />

Karlshof, Düsseldorf, 2004–06 222<br />

Palais Bergh, Düsseldorf, 2006 224<br />

2004–2014. DIE FÜNFTE GENERATION, DER AUFBRUCH IN ANDERE 229<br />

REGIONEN UND DIE ETABLIERUNG ALS ÜBERREGIONALES UNTERNEHMEN<br />

Ausgewählte Projekte:<br />

Stadthäuser Richard-Strauss-Straße, Berlin, 2005–07 238<br />

Haus Hardenberg, Düsseldorf, 2006–08 242<br />

Sophienhof, Düsseldorf, 2006–08 250<br />

Grachtenpark, Kempen, 2006–13 256<br />

22 Luegallee, Düsseldorf, 2008/09 262<br />

Hubertusgärten, Berlin, 2008–10 264<br />

Neanderhof, Düsseldorf, 2008–10 272<br />

Mercatorterrassen, Düsseldorf, 2009–11 274<br />

Haus Berengar, Düsseldorf, 2009–11 276<br />

Unter den Linden, Düsseldorf, 2010–12 280<br />

Stadthäuser Griegstraße, Berlin, 2010–12 284


Landhaus Pinn, Berlin, 2010–12 292<br />

Haus Weyhe, Berlin, 2011–13 294<br />

Stadtvilla Klosterstraße, Kempen, 2011–13 298<br />

Haus Battenberg, Düsseldorf, 2011–13 302<br />

Parkterrassen am Feldmühlepark, Düsseldorf, 2011–14 304<br />

Klosterhof, Kempen, 2012–14 308<br />

Haus Bahren, Hamburg, 2012–14 314<br />

Eisenzahn 1, Berlin, 2014–16 318<br />

Anhang<br />

Kurzchronik des Unternehmens 322<br />

Projektverzeichnis 324<br />

Quellen- <strong>und</strong> Literaturverzeichnis 332<br />

Abbildungsquellen 334<br />

Personen- <strong>und</strong> Ortsregister 336<br />

Danksagung 340<br />

Zu den Autoren 341


„NUR WERT HAT BESTAND.“<br />

Peter Heinrich Schmitz, 1831–1908


9<br />

VORWORT<br />

Zu den unverzichtbaren Gr<strong>und</strong>bedürfnissen des Menschen zählt das Verlangen nach Unterkunft,<br />

Raum <strong>und</strong> Heimat. Damit einher geht die Notwendigkeit der Schaffung von Gebäuden.<br />

Aus einem bloßen Schutz vor den Widrigkeiten der Natur gelangte der Hausbau zu kultureller<br />

Bedeutung. So spiegeln sich in der Art <strong>und</strong> Weise des Bauens handwerkliche Traditionen,<br />

<strong>und</strong> in Typologie <strong>und</strong> Gestaltung der Bauwerke findet die jeweilige Gesellschaft ihren<br />

adäquaten Ausdruck.<br />

Durch die über Generationen andauernde Beständigkeit <strong>und</strong> Präsenz des baulichen Erbes<br />

ist die Baukunst zum Sinnbild <strong>und</strong> Namensgeber geschichtlicher Epochen geworden. Anhand<br />

der <strong>Architektur</strong> erkennt der Betrachter Erfordernisse, Wünsche <strong>und</strong> Möglichkeiten der<br />

jeweiligen Zeit, in der formalen Erscheinung sieht er den Willen <strong>und</strong> das Können von Auftraggebern<br />

<strong>und</strong> Baumeistern. Die kontinuierliche Schaffensabfolge liest sich als eine Geschichte<br />

des Bauens, von Entstehen <strong>und</strong> Vergehen, Veränderungen <strong>und</strong> Entwicklungen, Neuerungen<br />

<strong>und</strong> Wiederkehr des Bewährten.<br />

Die kulturellen Erkenntnisse hieraus werden üblicherweise aus der Betrachtung der<br />

Bauwerke <strong>und</strong> Biografien der Architekten oder kunstgeschichtlichen Epochenbeschreibungen<br />

gewonnen. Doch kennt die Baugeschichte auch beachtliche Auftraggeber, ob Aristokraten<br />

oder Autokraten, die verschiedene Baumeister beauftragten <strong>und</strong> so eine ihre Zeit prägende,<br />

gebildete Persönlichkeit offenbarten. Ein Architekt plant im Laufe seines Lebens für diverse<br />

Bauherren, <strong>und</strong> anhand der individuellen Resultate lässt sich bestenfalls eine generelle Bedeutung<br />

der Lösungen erkennen. Jedoch werden heute Auftraggeber, ob Private, Unternehmer<br />

oder die öffentliche Hand, als Veranlasser der Gebäude mit ihren Ansprüchen oft nur als<br />

Impulsgeber erwähnt. Ihre Vorstellungen bilden aber den Hintergr<strong>und</strong> baukünstlerischer Manifestationen,<br />

deren Materialisierung den Planern <strong>und</strong> Ausführern schöpferisch angerechnet<br />

wird – obwohl gerade das Zusammenwirken sowie der oft kontroverse Dialog beachtenswerte<br />

Leistungen verursachen.


12<br />

„INDEM WIR DIE DINGE KULTIVIEREN,<br />

KULTIVIEREN WIR UNS SELBST.“<br />

(Georg Simmel, Philosoph <strong>und</strong> Soziologe, 1858–1918)


13<br />

EINLEITUNG<br />

Das in Kempen/Niederrhein ansässige Unternehmen der Ralf Schmitz GmbH & Co. KGaA<br />

kann im Oktober 2014 ein außergewöhnliches Jubiläum feiern. Es blickt auf eine gleichermaßen<br />

bewegte wie bewegende Geschichte von stolzen 150 Jahren zurück. Schon sieben<br />

Jahre vor Gründung des deutschen Kaiserreiches aus der Taufe gehoben, ist es bis heute<br />

ein inhabergeführtes Familienunternehmen geblieben. Über fünf Generationen aufgebaut<br />

<strong>und</strong> mit Umsicht kontinuierlich weiterentwickelt, vermochte es sich den jeweils unterschiedlichen<br />

gesellschaftlichen Aufgabenstellungen der Zeit anzupassen <strong>und</strong> ist – im beginnenden<br />

21. Jahrh<strong>und</strong>ert – auch in seiner heutigen unternehmerischen Verfassung sowie Geschäftspolitik<br />

bestens auf die Herausforderungen von Gegenwart <strong>und</strong> Zukunft ausgerichtet, inhaltlich<br />

vorbereitet <strong>und</strong> wohlpräpariert.<br />

Betrachtet man das reiche <strong>und</strong> in seinen Einzelheiten kaum überschaubare Bauschaffen<br />

der Familie Schmitz, so offenbart es sich gleichsam als ein exemplarischer Längsschnitt<br />

durch die Zeitgeschichte. Projekt für Projekt, Gebäude für Gebäude, Haus für Haus spiegelt<br />

es den enormen Wandel <strong>und</strong> die vehementen Veränderungen, denen die <strong>Architektur</strong> in ihren<br />

handwerklichen Möglichkeiten <strong>und</strong> bautechnischen Erfordernissen sowie in ihren formalen<br />

Ausdrucksmitteln in den letzten eineinhalb Jahrh<strong>und</strong>erten ausgesetzt war. An ihren wechselnden<br />

architektonischen Repertoires lassen sich nicht zuletzt beispielhaft die Kontinuitäten<br />

<strong>und</strong> Brüche, die Gleichzeitigkeiten <strong>und</strong> Ungleichzeitigkeiten nachvollziehen, die vor dem<br />

Hintergr<strong>und</strong> der Industrialisierung die Bauentwicklung seit der Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

kennzeichneten. Aber so unterschiedlich sich die Bauaufgaben während der letzten 150 Jahre<br />

auch darstellten <strong>und</strong> die sie prägenden Gestaltungsmuster massiven Neuerungen unterworfen<br />

waren, verbindet die Bauten des Unternehmens von der ersten bis zur fünften Generation eine<br />

kompromisslos auf Werthaltigkeit bedachte, handwerklich solide <strong>und</strong> präzise Bauausführung.<br />

Das war <strong>und</strong> ist das charakteristische Markenzeichen aller Schmitz-Projekte, von den ersten<br />

Wohn- <strong>und</strong> Wirtschaftsgebäuden der Frühphase über die Kirchenbauten, Fabrikanlagen, Villen<br />

<strong>und</strong> Landhäuser der Wende zum 20. Jahrh<strong>und</strong>ert sowie die Wohnsiedlungen, Doppel- <strong>und</strong>


BAUEN ÜBER<br />

FÜNF GENERATIONEN


1864–1900<br />

20<br />

Die Geschichte des aus bescheidenen Anfängen hervorgegangenen<br />

Bauunternehmens greift in die Mitte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts zurück. Zu dieser<br />

Zeit betrieb der Vater des späteren Firmengründers, Johann Cornil Schmitz,<br />

in der niederrheinischen Bauernschaft Schlibeck bei Grefrath eine Schreinerei.<br />

Das Schreinerhandwerk hatte in der Familie schon eine gewisse<br />

Tradition <strong>und</strong> lässt sich bereits für zwei Generationen davor belegen.<br />

So lag es nahe, dass der im April 1831 geborene Sohn Peter Heinrich Schmitz<br />

ebenfalls das väterliche <strong>Handwerk</strong> erlernte.<br />

Er tat dies auf Wunsch des Vaters bei dem in Grefrath ansässigen<br />

Schreinermeister Andreas Cox, der Jahre später sein<br />

Schwiegervater werden sollte, da er dessen Tochter Christine<br />

Cox heiratete. Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre machte<br />

sich Peter Heinrich Schmitz sehr bald selbstständig <strong>und</strong> eröffnete<br />

in Grefrath seine eigene Schreinerei. Wenige Jahre später<br />

gliederte er dem Schreinerbetrieb dann ein kleines Bauunternehmen<br />

an. Der mit der Erweiterung seines Betriebes erfolgte<br />

aktive Einstieg in das Bauhandwerk, für das er schon während<br />

seiner Lehrzeit reges Interesse zeigte, muss deshalb als die<br />

eigentliche Geburtsst<strong>und</strong>e des Unternehmens angesehen werden.<br />

Sie ist jedoch zeitlich nicht mehr exakt zu bestimmen, da<br />

keinerlei Dokumente, die den historischen Vorgang belegen<br />

könnten, auf die Gegenwart überkommen sind. Insofern gilt<br />

der Oktober des Jahres 1864 als der Zeitpunkt der Gründung<br />

des Unternehmens. Denn in diesem Monat hatte Peter Heinrich<br />

Schmitz nach eigenem überliefertem Bek<strong>und</strong>en in seinem<br />

Heimatort das erste Haus gebaut.<br />

Der Bau einfacher Wohn- <strong>und</strong> Wirtschaftsgebäude, Scheunen<br />

<strong>und</strong> Stallungen sollte dann auch in den ersten Jahren<br />

nach Gründung des Unternehmens dessen Arbeitsalltag bestimmen.<br />

Schon in dieser Aufbauphase, die zunächst davon<br />

gekennzeichnet war, den Betrieb auf ein solides wirtschaftliches<br />

F<strong>und</strong>ament zu stellen, zeigte sich das konsequente Streben<br />

nach handwerklich hochwertiger Qualität <strong>und</strong> technisch<br />

einwandfreier Bauausführung. Diese auf Nachhaltigkeit <strong>und</strong><br />

Wertbeständigkeit zielende Arbeitshaltung war es schließlich,<br />

die dem noch jungen Baugeschäft sehr bald einen weithin<br />

guten Ruf verschaffte <strong>und</strong> Peter Heinrich Schmitz Reputation<br />

einbrachte.<br />

unten Turm der Pfarrkirche St. Peter in Hinsbeck


21 1864–1900<br />

JEDER SOHN WURDE VOM<br />

VATER NACH DEN SCHUL- UND<br />

LEHRJAHREN IN DIE HÖHERE<br />

FACHSCHULE GESCHICKT.<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> baute er im Laufe der 1870er-Jahre,<br />

die als die Gründerjahre in die Geschichte eingingen, sein<br />

Unternehmen systematisch aus. Er tat dies, wie der kleinen<br />

Festschrift zum 100-jährigen Firmenjubiläum zu entnehmen ist,<br />

im Besonderen „mit dem Kapital seiner fünf Söhne, Andreas,<br />

Jakob, Heinrich, Hieronymus <strong>und</strong> Cornelius, die (nacheinander)<br />

alle ins Baufach eingetreten waren (…). Dabei ließ er es<br />

keinesfalls bei der praktischen Arbeit in der Schreinerei oder<br />

auf der Baustelle bewenden, im Gegenteil, jeder Sohn wurde<br />

vom Vater nach den Schul- <strong>und</strong> Lehrjahren nach Rheydt, Aachen<br />

oder Köln in die höhere Fachschule geschickt, damit er als<br />

Baugewerksmeister auch über das nötige theoretische Rüstzeug<br />

verfügte. Alle Söhne dankten dem Vater sein Bemühen mit<br />

dem Meisterdiplom, das ihnen nach erfolgreichem Studium<br />

ausgehändigt wurde.“<br />

Durch die sukzessive Einbindung <strong>und</strong> tatkräftige Mitarbeit<br />

seiner Söhne deutlich verstärkt, konnte Peter Heinrich<br />

Schmitz seit Beginn der 1880er-Jahre nun auch umfangreichere<br />

Bauaufträge annehmen <strong>und</strong> bewältigen. Den entscheidenden<br />

Durchbruch zu anderen Größenordnungen stellte<br />

hierbei der 1882 ausgeführte Bau des Turms der Pfarrkirche<br />

St. Peter in Hinsbeck dar. Die dortige Kirchengemeinde hatte<br />

das Schmitz’sche Baugeschäft damit beauftragt, den alten,<br />

baufällig gewordenen Turm der Kirche niederzulegen <strong>und</strong><br />

durch einen neuen zu ersetzen, der von dem bekannten Kölner<br />

Kirchenbaumeister Vinzenz Statz konzipiert worden war.<br />

Die Durchführung der vergleichsweise umfänglichen <strong>und</strong><br />

komplizierten Baumaßnahme beanspruchte dabei nur wenig<br />

mehr als ein Jahr <strong>und</strong> wurde zur vollsten Zufriedenheit aller<br />

Beteiligten erledigt. Sie brachte dem Unternehmen große<br />

Anerkennung wie Respekt ein <strong>und</strong> festigte seinen guten Ruf<br />

im Baugewerbe. Fortan galt es nun auch als prädestiniert, komplexe<br />

Bauaufgaben mit dem Anspruch auf höchste Qualität<br />

auszuführen. Die mit großem Lob bedachte handwerkliche<br />

Leistung des prächtigen Hinsbecker Kirchturms dankte die<br />

dortige Gemeinde Peter Heinrich Schmitz schließlich mit<br />

der Beauftragung eines Krankenhausneubaus. Dem 1883/84<br />

errichteten Hinsbecker Krankenhaus schloss sich dann in<br />

dichter zeitlicher Folge der Bau großer Fabrikanlagen an,<br />

da die sich nun mehr <strong>und</strong> mehr am Niederrhein herausbildende<br />

Industrie ebenfalls auf das Grefrather Baugeschäft<br />

Schmitz aufmerksam geworden war. So entstanden seit Mitte<br />

der 1880er-Jahre im Umfeld von Grefrath unter anderem<br />

die Fabriken der Textilunternehmen Schwartz & Cie. <strong>und</strong> A.<br />

Berger & Cie. sowie im nahe gelegenen Oedt der noch heute<br />

weitgehend existente <strong>und</strong> wegen seiner lokalgeschichtlichen<br />

Bedeutung unter Denkmalschutz stehende Industriekomplex<br />

von Johannes Girmes & Cie.<br />

oben St.-Sebastian-Kirche in Nettetal-Lobberich<br />

unten St.-Vitus-Hospital in Grefrath


1864–1900<br />

34


35 1864–1900


1864–1900<br />

44


45 1864–1900<br />

oben Ansicht des aufgesockelten Kapellenbaues mit rechts anschließendem Verbindungstrakt<br />

links Blick in die mit filigranen Gewölben ausgestattete „Große Kapelle“


1900–1929<br />

62


63 1900–1929<br />

1900<br />

1929<br />

HEINRICH SCHMITZ,<br />

DIE EINRICHTUNG DER NIEDER-<br />

LASSUNG IN KEMPEN<br />

UND DEREN ETABLIERUNG<br />

ALS EIGENSTÄNDIGES<br />

UNTERNEHMEN<br />

links Arbeiter auf einer Baustelle der Heinrich Schmitz KG


1900–1929<br />

64<br />

Die Erfolgsgeschichte, die für das Unternehmen von Peter Heinrich Schmitz<br />

in den frühen 1880er-Jahren mit der sukzessiven Einbindung seiner Söhne<br />

ihren Ausgang nahm, fand zu Beginn des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ihre bruchlose,<br />

uneingeschränkte Fortsetzung <strong>und</strong> hielt bis zum Ausbruch des Ersten<br />

Weltkrieges unvermindert an.<br />

Der nun in voller Verantwortung stehenden zweiten Generation gelang<br />

es sogar, das bereits bis zur Jahrh<strong>und</strong>ertwende stark expandierte Unternehmen<br />

noch weiter auf Wachstumskurs zu bringen. Mit kaufmännischer<br />

Umsicht <strong>und</strong> der über Jahrzehnte erworbenen handwerklich-technischen<br />

Kompetenz vermochte man den stetig komplexer gewordenen Bauaufgaben<br />

dabei auf allen Ebenen mit gleichbleibender Qualität gerecht zu werden.<br />

oben links Porträt Heinrich Schmitz (1870-1952)<br />

oben rechts Porträtaufnahme Andreas Schmitz (1859-1940)


65 1900–1929<br />

Und um das erreichte Niveau zu erhalten <strong>und</strong> in die Zukunft<br />

fortzuschreiben, wurden auch die Betriebsstätten ausgebaut<br />

<strong>und</strong> technisch aufgerüstet. In diesem Zusammenhang kam<br />

es 1903 zu dem folgenreichen Erwerb eines großflächigen<br />

Gr<strong>und</strong>stücks im benachbarten Kempen. Die P. H. Schmitz &<br />

Cie. kaufte das am dortigen Burgring gelegene Areal, um hier<br />

einen zweiten Standort des Unternehmens aufzubauen. Der<br />

Entscheidung, sich neben dem Stammsitz in Grefrath im wesentlich<br />

verkehrsgünstiger gelegenen Kempen anzusiedeln,<br />

folgten dann sehr bald schon erste konkrete Taten, indem<br />

man auf dem erworbenen Gr<strong>und</strong>stück eine nach dem neuesten<br />

Stand der Technik ausgestattete Schreinerei errichtete. Mit<br />

ihrer Fertigstellung nahm die Filiale 1905 zugleich offiziell<br />

ihren Betrieb auf. Die Leitung übernahm Heinrich Schmitz,<br />

der mit der Gründung der Zweigniederlassung auch nach Kempen<br />

übersiedelte <strong>und</strong> dort sesshaft wurde. Er <strong>und</strong> sein älterer<br />

Bruder Andreas Schmitz bestimmten zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits die Geschicke des Unternehmens <strong>und</strong> hatten dessen<br />

faktische Führung übernommen. Ein Jahr zuvor betrieben sie<br />

bereits gemeinsam mit großem Erfolg „die Vereinigung der<br />

P. H. Schmitz & Cie. mit den Herren Rick, Boms <strong>und</strong> Wallrafen,<br />

die einen Ringofen in Brempt bei Niederkrüchten unterhielten“,<br />

um eine Falzziegelfabrik in der Nähe des Ofens<br />

zu errichten, woraus die spätere Brempter Tonwerke GmbH<br />

hervorging, deren Geschäftsführung lange Jahre dann Andreas<br />

Schmitz innehatte.<br />

Als der Gründer <strong>und</strong> Stammvater des Familienunternehmens,<br />

Peter Heinrich Schmitz, am 20. November 1908 „nach<br />

einem arbeitsamen <strong>und</strong> erfolgreichen Leben in völliger Blindheit“<br />

verstarb, stand der von ihm geschaffene Betrieb in vollster<br />

wirtschaftlicher Blüte. Und so war er, wie in der Festschrift von<br />

1964 nachzulesen ist, „in der beruhigenden Gewißheit von der<br />

Welt geschieden, daß sein Erbe in den Händen seiner tüchtigen<br />

Söhne wohl aufgehoben war, die in dem weiteren Ausbau des<br />

Übernommenen ihre Lebensaufgabe sahen“. Infolge seines<br />

Todes wurde dementsprechend im März 1909 die Eintragung<br />

ins Handelsregister geändert <strong>und</strong> seine Gesellschafteranteile<br />

wurden auf die Verbliebenen verteilt. Desgleichen geschah<br />

mit den Anteilen des bereits sieben Jahre zuvor bei einem Arbeitsunfall<br />

auf der Kempener Baustelle der Eisenmöbelfabrik<br />

L. & C. Arnold ums Leben gekommenen Sohnes Hieronymus<br />

Schmitz. Andreas <strong>und</strong> Heinrich Schmitz wurden schließlich<br />

mit Wirkung vom 16. April 1912 zu Alleininhabern der Firma<br />

P. H. Schmitz & Cie., nachdem die beiden anderen Teilhaber<br />

Cornelius <strong>und</strong> Magdalena Schmitz sich endgültig aus dem<br />

Geschäftsleben zurückgezogen hatten, „um den Rest ihres<br />

Lebens als Rentner zu verbringen“.<br />

Indes ging die Modernisierung der Betriebsstätten ungeachtet<br />

des Rückzugs von Cornelius <strong>und</strong> Magdalena Schmitz<br />

permanent weiter. So konnte im Jahre 1913 im Zuge der konsequent<br />

verfolgten Mechanisierung der Grefrather Schreinerei<br />

„ein Sägegatter mit mehreren Blättern in Betrieb genommen<br />

(werden), das das Zerschneiden der Stämme zu Brettern in<br />

einem Arbeitsgang erledigte“. Die damit verfügbare Technik<br />

stellte eine ungeheure Arbeitserleichterung dar, über die zu<br />

diesem Zeitpunkt kein anderer Baubetrieb im weiten Umfeld<br />

von Grefrath <strong>und</strong> Kempen verfügte. Erfuhr der Stammsitz<br />

in Grefrath damit eine weitere deutliche Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen, wurde auch die von Heinrich Schmitz<br />

geleitete Kempener Dependance zwischenzeitlich ausgebaut<br />

<strong>und</strong> durch die Einrichtung eines Bauhofes erheblich erweitert.<br />

Hier wie dort mit modernsten Betriebsstätten ausgestattet,<br />

oben Eisenmöbelfabrik L. & C. Arnold in Kempen<br />

unten Wasserwerk mit Wasserturm in Kempen


1900–1929<br />

78


79 1900–1929<br />

1908 (1929)<br />

VILLA JOHANNES GIRMES<br />

GREFRATH-OEDT<br />

Das markante, ganz in Sandstein gewandete<br />

Wohnhaus für Johannes Girmes (1854–1912)<br />

entstand vier Jahre vor dessen Tod in unmittelbarer<br />

Nähe zu seiner Fabrik in Oedt.<br />

Die Materialität, eine im Ganzen eher reduktive<br />

Formensprache sowie das mächtige schiefergedeckte<br />

Mansarddach erzeugen dabei<br />

eine gleichsam statuarische Erscheinung.<br />

Der tiefe Einschnitt an der Hauptfassade, der<br />

den repräsentativen Eingang aufnimmt <strong>und</strong><br />

im Obergeschoss durch den Balkon sowie eine<br />

Loggia mit eingestellten Säulen akzentuiert<br />

wird, verstärkt diese Wirkung. Im Jahr 1929<br />

erfolgten eine rückwärtige Erweiterung des<br />

Hauses sowie der Bau eines Schwibbogens als<br />

direkter Übergang zur Fabrik.<br />

oben Detailansicht der Haupttreppe in der Halle<br />

links Blick auf die straßenseitige Hauptfassade der Villa


1900–1929<br />

98<br />

1928/29<br />

KATHOLISCHE<br />

KNABENSCHULE<br />

KEMPEN<br />

ARCHITEKT: MAX KIEFER<br />

Für die ab 1919 eigenständig von Kempen aus<br />

agierende Heinrich Schmitz KG war die Schule<br />

in Nachbarschaft des Gymnasiums eine der<br />

ganz wenigen größeren Bauaufgaben seit ihrer<br />

Gründung. Das symmetrisch aufgebaute <strong>und</strong><br />

gegliederte zweigeschossige Gebäude mit<br />

Walmdach nahm dabei neben acht Klassen der<br />

Knabenschule auch vier der gemischten<br />

Gr<strong>und</strong>schule sowie zwei der Hilfsschule in<br />

sich auf. Seine architektonische Wirkung<br />

entfaltet der Bau vor allem durch die kunstvolle<br />

bauliche Verarbeitung des Backsteins,<br />

die sich in unterschiedlichen Verbänden sowie<br />

feinen Profilierungen der Fassaden zeigt.<br />

oben Die Schule in der rückwärtigen Ansicht<br />

rechts Ausschnitt der rückwärtigen Fassade mit Mittelrisalit<br />

nächste Doppelseite Teilansicht der straßenseitigen Gebäudefront


99 1900–1929


1929–1977<br />

102


103 1929–1977<br />

1929<br />

1977<br />

DIE ENKELGENERATION,<br />

WELTWIRTSCHAFTSKRISE,<br />

WIEDERAUFBAUJAHRE<br />

UND DER AUFSTIEG<br />

ZUM GROSSUNTERNEHMEN<br />

NEUER QUALITÄT<br />

links Hochhaus der Heinrich Schmitz KG am Hofgarten in Düsseldorf


1929–1977<br />

104<br />

Nachdem Heinrich Schmitz aus der Kempener Niederlassung des Baubetriebes<br />

P. H. Schmitz & Cie. heraus die eigenständige Heinrich Schmitz KG<br />

gegründet <strong>und</strong> diese erfolgreich etabliert hatte, übergab er die Geschäftsführung<br />

im Jahr 1929 seinem zweitgeborenen Sohn Karl. Dieser sollte nun,<br />

unterstützt durch seine Schwester Klara, die als Prokuristin tätig wurde,<br />

das Familienunternehmen in die Zukunft führen, „da das Ruder die kräftige<br />

Hand eines jungen Steuermanns erforderlich machte“.<br />

Diese „Wachablösung“ markiert den Beginn des fast fünf Jahrzehnte<br />

umfassenden Bauschaffens der dritten Schmitz-Generation.<br />

Und wenngleich dieses in späteren Dekaden noch vollkommen<br />

neue Dimensionen erreichen sollte, waren die ersten Jahre<br />

vor allem von dem Bemühen geprägt, angesichts schwieriger<br />

Rahmenbedingungen zu bestehen.<br />

So konfrontierte die Weltwirtschaftskrise den jungen Geschäftsführer<br />

sogleich mit einer Situation, die „hart an der Krisenfestigkeit<br />

des (...) Unternehmens rüttelte“. Hier erwies es<br />

sich im Besonderen als hohes Gut, dass man seit mehreren Generationen<br />

in der Region verwurzelt war <strong>und</strong> mit einzelnen Bauherren<br />

ebenso lang in geschäftlicher Verbindung stand. Nicht<br />

zuletzt hierdurch ergab sich etwa die Möglichkeit, dem Kloster<br />

Unserer Lieben Frau <strong>und</strong> der angegliederten Liebfrauenschule<br />

in Mülhausen, die in ihren wesentlichen baulichen Bestandteilen<br />

bereits unter der Ägide des Firmengründers errichtet <strong>und</strong><br />

später – wie erwähnt – durch Heinrich Schmitz in mehreren<br />

Schritten noch erweitert worden waren, in den wirtschaftlich<br />

schweren Jahren 1929/30 einen neuen viergeschossigen Schulbau<br />

hinzuzufügen. In Form vorbereitender Arbeiten, ebenfalls<br />

1930 begonnen, jedoch durch die Rezession verzögert erst 1934<br />

vollendet, stellen die Wohnhäuser der sogenannten Siedlung<br />

Kamperlings in Kempen ein weiteres wichtiges Projekt jener<br />

ersten Jahre dar, in denen die dritte Generation federführend<br />

wirkte. Die für die Rheinische Heimstätten GmbH in der Straße<br />

An der Flöth erbauten einfachen Doppelhäuser mit Nutzgärten<br />

entstanden dabei mit festgeschriebener Eigenleistung der<br />

Siedler. Es war für das Unternehmen der Einstieg in den Siedlungsbau,<br />

der nach dem Zweiten Weltkrieg zum wichtigsten<br />

Tätigkeitsfeld avancierte. Und auch den Gr<strong>und</strong>stein dafür, dass<br />

oben Doppelhaus der Siedlung Kamperlings in Kempen<br />

unten Kasernenanlage in Lüdenscheid


105 1929–1977<br />

DIE ERSTEN JAHRE WAREN VOR<br />

ALLEM VON DEM BEMÜHEN<br />

GEPRÄGT, ANGESICHTS SCHWIERIGER<br />

RAHMENBEDINGUNGEN<br />

ALS UNTERNEHMEN ZU BESTEHEN.<br />

selbiger dann zur tragenden Säule der beeindruckenden Prosperität<br />

wurde, legte man schon in jener Zeit. 1934 veräußerte die<br />

Heinrich Schmitz KG eigenes Bauland an der Siegfriedstraße in<br />

Kempen parzellenweise an Interessenten <strong>und</strong> erstellte darauf<br />

zu einem Festpreis schlüsselfertige Häuser. Mit dieser für die<br />

Käufer komfortablen <strong>und</strong> zudem weitgehend risikofreien Form<br />

der Eigentumsbildung war maßgeblich jenes Angebot geboren,<br />

welches später in verfeinerter wie differenzierter Form das<br />

Erfolgsmodell des Unternehmens werden sollte.<br />

Der politische Umbruch in Deutschland 1933, der die Nationalsozialisten<br />

an die Macht <strong>und</strong> damit tief greifende Veränderungen<br />

der gesamtgesellschaftlichen Verhältnisse brachte,<br />

wirkte sich auch auf das Schaffen des Kempener Baubetriebes<br />

aus, der nun verstärkt für staatliche Institutionen tätig wurde.<br />

Im Zuge der Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht<br />

1935 – als Teilaspekt der massiven Aufrüstungsbestrebungen –<br />

erhielt die Heinrich Schmitz KG beispielsweise die Aufträge zur<br />

Errichtung mehrerer Kasernen, so etwa in Dortm<strong>und</strong>, Münster<br />

oder Lüdenscheid. Hierauf folgte in den Jahren nach der Besetzung<br />

des demilitarisierten Rheinlandes durch Wehrmachtstruppen<br />

der Bau umfangreicher Bunker- <strong>und</strong> Verteidigungsanlagen<br />

am sogenannten Westwall bei Trier <strong>und</strong> Aachen – dessen<br />

Errichtung ebenfalls im Kontext der Kriegsvorbereitung durch<br />

die Nationalsozialisten zu sehen ist. Primär die vermehrten öffentlichen<br />

Aufträge waren es auch, welche 1936 zum Kauf des<br />

Fabrikgeländes einer ehemaligen Schraubenfabrik an der St.<br />

Huberter Straße in Kempen führten, da der bisherige Standort<br />

am Burgring für den wachsenden Baubetrieb zu klein geworden<br />

war. Am Ende der 1930er-Jahre gab zudem der älteste Bruder<br />

der Enkel-Generation, Heinrich (jun.), seinen Dienst als Regierungsbaurat<br />

auf <strong>und</strong> trat ebenfalls in das Unternehmen ein,<br />

„um seine Erfahrungen von jetzt ab nur für das eigene Haus<br />

zu verwerten“.<br />

Die Phase des Aufschwungs endete jedoch durch den von<br />

der nationalsozialistischen Politik heraufbeschworenen <strong>und</strong><br />

forcierten Zweiten Weltkrieg. Zunächst kamen das private<br />

sowie das zivile Bauen vollständig zum Erliegen. Während<br />

des Krieges stand die Heinrich Schmitz KG dann im Dienst<br />

der dem Reichsminister für Bewaffnung <strong>und</strong> Munition unterstellten<br />

Organisation Todt (OT) <strong>und</strong> wirkte an der Errichtung<br />

von nicht näher benannten Flugplätzen <strong>und</strong> Bunkern mit, die<br />

sich dem Tätigkeitsbereich der OT entsprechend vermutlich<br />

sowohl innerhalb Deutschlands als auch in besetzten Gebieten<br />

befanden. Schließlich resultierte aus ihm der Verlust der<br />

Werk- <strong>und</strong> Lagerhallen auf dem Firmengelände am Burgring,<br />

dem ersten Kempener Standort des Unternehmens, die bei<br />

Bombenangriffen so stark zerstört wurden, dass man sie nicht<br />

wieder aufbaute.<br />

oben Werkhof der Heinrich Schmitz KG an der St. Huberter Straße in Kempen<br />

unten Baustelle mit Lastwagen der Heinrich Schmitz KG


1929–1977<br />

124<br />

1955<br />

WOHN- UND GESCHÄFTSHAUS<br />

GRAFENBERGER ALLEE<br />

DÜSSELDORF<br />

ARCHITEKTEN:<br />

NOTHHELFER & SCHWINGEN<br />

Die großstädtische Eckbebauung an der<br />

Grafenberger Allee ist gleichermaßen als ein<br />

Projekt des Wiederaufbaues zu begreifen.<br />

Es gehört zugleich zu den ersten Bauaufgaben,<br />

die das Unternehmen nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg in Düsseldorf realisieren konnte.<br />

In dem siebengeschossigen Wohn- <strong>und</strong><br />

Geschäftshaus mit seiner eigentümlichen<br />

Eckausbildung, die ursprünglich als Reklamefläche<br />

vorgesehen war, <strong>und</strong> dem auffälligen<br />

Staffelgeschoss mit Satteldach befanden sich<br />

in den späten 1950er-Jahren die Büroräume<br />

der Wohnungsverwaltung der Heinrich<br />

Schmitz KG.<br />

rechts Blick auf die Eckausbildung <strong>und</strong> die Straßenfront an der Grafenberger Allee


125 1929–1977


1929–1977<br />

134<br />

1957/58<br />

WOHNHAUS<br />

FRIEDRICH-LAU-STRASSE<br />

DÜSSELDORF<br />

ARCHITEKT:<br />

FRIEDRICH-ERNST BLUME<br />

Der 1957/58 errichtete Wohnkomplex Friedrich-<br />

Lau-Straße ist ein Werk des von der Heinrich<br />

Schmitz KG beauftragten Architekten Friedrich-<br />

Ernst Blume. Der linear angelegte achtgeschossige<br />

Solitär befindet sich in einem parkartigen<br />

Umfeld. Seine klare Fassadengliederung<br />

sowie sein architektonischer Duktus werden<br />

durch den konstruktiven Aufbau des Gebäuderiegels<br />

bestimmt. Großzügige Loggien<br />

prägen das horizontal gegliederte Fassadenbild<br />

des in rotbraunem Backstein verkleideten<br />

Baukörpers, wobei auf der Eingangsseite zwei<br />

geschlossene Treppenhäuser vertikale Akzente<br />

setzen. Dem Gebäuderiegel ist ein eingeschossiger<br />

Verkaufspavillon vorgelagert, dem<br />

ein elegantes Flugdach aufgesetzt wurde.<br />

oben Der Wohnkomplex mit vorgelagertem Pavillon aus dem Straßenraum gesehen<br />

rechts Teilansicht des Gebäuderiegels mit Eingangssituation


135 1929–1977


1929–1977<br />

152<br />

vorherige Doppelseite Typische Gebäudekonfiguration aus Zeilen <strong>und</strong> Riegeln an der Gerhart-Hauptmann-Straße<br />

oben Teilansicht einer Reihenhauszeile<br />

rechts Blick auf das Wohnhochhaus an der Wilhelm-Raabe-Straße


153 1929–1977


1929–1977<br />

160


161 1929–1977


1929–1977<br />

172<br />

1971–73<br />

WOHNHOCHHÄUSER<br />

ULMENSTRASSE<br />

ESSEN<br />

ARCHITEKTEN:<br />

NOTHHELFER & SCHWINGEN<br />

Fand der Typus des Wohnhochhauses bislang<br />

singulär oder als akzentuierende Dominante<br />

größerer Gebäudekonstellationen Verwendung,<br />

so wurde hier erstmals dessen Gruppierung<br />

architektonisch thematisiert. In Kooperation<br />

mit der Treufinanz errichtete man am<br />

Essener Stadtwald ein frei stehendes Ensemble<br />

aus drei 13-geschossigen Punkthochhäusern<br />

mit 195 hochwertigen Eigentumswohnungen.<br />

Durch gestaffelt angeordnete Balkone<br />

gegliedert <strong>und</strong> in reduktiver Formensprache<br />

gehalten, entwickeln die Bauten dabei<br />

eine bemerkenswerte, durchaus nicht zeittypische<br />

Eleganz.<br />

oben Blick in den durchgrünten Innenbereich des Wohnensembles<br />

rechts Fassadenansichten zweier Hochhäuser mit gestaffelten Balkonen


173 1929–1977


1977–2004<br />

176


177 1977–2004<br />

1977<br />

2004<br />

DIE NEUE DIMENSION:<br />

RALF SCHMITZ<br />

UND DIE GRÜNDUNG<br />

DER WOHNUNGS-<br />

BAUGESELLSCHAFT<br />

links Ralf Schmitz vor den Porträts von Peter Heinrich <strong>und</strong> Hieronymus Schmitz


1977–2004<br />

178<br />

Mit der Abwicklung der Heinrich Schmitz KG in den Jahren 1977/78<br />

hätte zugleich auch die bis dato schon deutlich mehr als ein Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

umfassende Geschichte des bauenden Familienunternehmens ein<br />

Ende gef<strong>und</strong>en, wäre nicht genau in jenem Zeitraum wiederum ein Schmitz<br />

der vierten Generation angetreten, diese mit gleichsam eigener<br />

Handschrift fortzuschreiben.<br />

Gerade einmal knapp 24 Jahre alt, gründete Ralf Schmitz,<br />

der zuvor sein Studium der Volkswirtschaftslehre abgeschlossen hatte,<br />

die „Ralf Schmitz GmbH & Co. KG Wohnungsbau-Altbausanierung“,<br />

die am 14. April 1977 in das Handelsregister eingetragen wurde.<br />

Obgleich selbst nicht vom Baufach, jedoch als Sohn des für<br />

die Heinrich Schmitz KG so prägenden Hieronymus Schmitz<br />

mit dem Bauen seit frühester Jugend sehr wohl vertraut, griff<br />

er somit die unternehmerische Tradition der Familie auf, beschritt<br />

darüber hinaus allerdings von Anfang an einen eigenständigen<br />

Weg. Tatkräftig <strong>und</strong> zielstrebig, mit kaufmännischem<br />

Geschick <strong>und</strong> Gespür für das Baumetier, schuf Ralf Schmitz<br />

sukzessive das Unternehmen, welches in gewandelter Form<br />

das Bauschaffen der vorangegangenen drei Generationen weiterführte,<br />

das hier zu neuen Dimensionen vorstoßen sollte <strong>und</strong><br />

welches schließlich heute äußerst erfolgreich arbeitend 150<br />

Jahre Bautätigkeit der Familie Schmitz repräsentiert.<br />

Die Anfänge dieses neuen Kapitels in der Unternehmensgeschichte<br />

stellten sich gleichwohl noch vergleichsweise bescheiden<br />

dar. Von einem Eineinhalb-Zimmer-Büro am Kempener<br />

Burgring 65 aus begann die konzeptionell neu ausgerichtete<br />

gewerbliche Tätigkeit. Zwar stand das Wohnen einmal mehr im<br />

Fokus des Unternehmens. Es sollte fortan jedoch ausschließlich<br />

als Bauträger agieren – ohne eigenen Baubetrieb. Den Auftakt<br />

bildete dabei die Sanierung zweier kleinerer Altbauten in Kempen,<br />

in denen modernisierte Eigentumswohnungen entstanden.<br />

Und während jener an der Aldekerker Straße 8 im Ortsteil St.<br />

Hubert „das erste Objekt der Ralf Schmitz KG“ wurde, brachte<br />

die sorgsame Renovierung des in „völlig verrottetem Zustand“<br />

erworbenen Hauses Moorenring 9 der jungen Firma sogleich<br />

den 2. Preis im Altbau-Fassadenwettbewerb der Stadt ein.<br />

unten Sanierungsprojekt Aldekerker Straße 8 in Kempen


179 1977–2004<br />

Nur wenig später konnte auch der erste Neubau errichtet werden,<br />

ein Einfamiliendoppelhaus an der Nelkenstraße in Krefeld.<br />

Der Entwurf hierzu stammte vom Architekten Hellmut<br />

Heinsdorff, der gerade in der ersten Dekade die überwiegende<br />

Mehrzahl der Bauvorhaben projektierte. Damit war gleichsam<br />

der Gr<strong>und</strong>stein gelegt <strong>und</strong> rasch folgten weitere Projekte des<br />

1978 in „Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft“ umbenannten<br />

Unternehmens. Dieses bezog Mitte desselben Jahres ferner<br />

seinen neuen Firmensitz im soeben fertig sanierten Haus<br />

Moorenring 7, wo man nun über „immerhin schon circa 95<br />

Quadratmeter Bürofläche“ verfügte.<br />

Eine nicht unwesentliche Rolle für den erfolgreichen Start<br />

spielte zumindest mittelbar die von der dritten Generation<br />

geführte Heinrich Schmitz KG. Zum einen hatte der Sohn<br />

von Hieronymus Schmitz als „Junggesellschafter“ hier selbst<br />

wichtige fachliche Einblicke gewinnen können, zum anderen<br />

ließen sich aus deren Substanz einige der frühen Projekte akquirieren.<br />

Hinzu kam noch ein weiterer bedeutsamer Aspekt,<br />

auf den Ralf Schmitz in seinen rückblickenden Aufzeichnungen<br />

ebenfalls verweist: „Mit ausgewählten früheren Mitarbeitern<br />

der Schmitz KG hatte ich die besten Fachleute – Herrn Weinert,<br />

später Herrn Ryczek als Bauleiter, die drei Hausmänner Hausmann,<br />

Metzler <strong>und</strong> Ruß als Verkäufer.“ Karl-Walter Weinert<br />

etwa hatte den Umbau des schon 1976 von Ralf Schmitz privat<br />

erworbenen Landhauses Birkenallee 12 in Kempen geleitet,<br />

war so gewissermaßen „der erste Mitarbeiter“ geworden <strong>und</strong><br />

verantwortete in der Folge die Bauleitung einer ganzen Reihe<br />

von Projekten. Die „Hausmänner“ hingegen stehen für die<br />

noch unter Beteiligung der Heinrich Schmitz KG gegründete<br />

Vertriebsgesellschaft „Hausmann Bauregie“, welche nun sehr<br />

erfolgreich für das neue Unternehmen arbeitete. Eine herausgehobene<br />

Stellung sollte dabei die jahrzehntelange <strong>und</strong> bis in<br />

die Gegenwart andauernde Zusammenarbeit mit Dieter Ruß<br />

erlangen, der über die geschäftliche Verbindung hinaus ein<br />

enger Vertrauter von Ralf Schmitz wurde.<br />

Die somit in verschiedener Hinsicht gut aufgestellte <strong>und</strong><br />

zudem engagiert agierende Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft<br />

konnte sich bestens entwickeln <strong>und</strong> etablierte sich inneroben<br />

Die Gebäude Moorenring 7 (links) <strong>und</strong> Moorenring 9 in Kempen


1977–2004<br />

196


197 1977–2004<br />

1987–89<br />

WOHNHAUS<br />

ORSOYER STRASSE<br />

DÜSSELDORF<br />

ARCHITEKTEN:<br />

SCHWINGEN + WERMUTH<br />

Die vom <strong>Architektur</strong>büro Schwingen + Wermuth<br />

konzipierte Wohnanlage in Düsseldorf-<br />

Golzheim bedeutete für das Unternehmen<br />

eine qualitative Weichenstellung. In den<br />

Jahren 1987 bis 1989 entstanden, leitete sie<br />

in der Geschäftspolitik einen entscheidenden<br />

Paradigmenwechsel ein, der richtungsweisend<br />

werden sollte. Erstmals bediente man mit den<br />

16 repräsentativen sowie in der Ausstattung<br />

gleichermaßen hochwertigen Wohnungen auch<br />

das Luxussegment des Düsseldorfer Marktes.<br />

In drei risalitartige Hausabschnitte unterteilt,<br />

die jeweils eine individuelle Fassadenausbildung<br />

aufweisen, offenbart sich der dreigeschossige<br />

Wohnkomplex mit seinem gediegenen<br />

Vorgartenbereich dabei bis heute als<br />

ein handwerklich hochwertiges <strong>und</strong> in seinen<br />

architektonischen Ausdrucksmitteln anspruchsvolles<br />

Schlüsselprojekt, das neue<br />

Maßstäbe setzte.<br />

links Blick auf die Ansicht der Wohnanlage an der Orsoyer Straße


1977–2004<br />

218


219 1977–2004<br />

2003–05<br />

STADTVILLEN<br />

LEOSTRASSE<br />

DÜSSELDORF<br />

ARCHITEKTEN:<br />

ARCHITEKTURBÜRO<br />

DICKEL<br />

Die Stadtvillen an der Leostraße in Düsseldorf-<br />

Oberkassel stellen einen weiteren bemerkenswerten<br />

Qualitätssprung im Schaffen des<br />

seit der Jahrtausendwende auf das Wohnen<br />

im obersten Segment fokussierten Unternehmens<br />

dar. In bester innerstädtischer Lage<br />

errichtete man sechs Häuser für das gehobene<br />

individuelle, urbane Wohnen <strong>und</strong> adaptierte<br />

hierfür den englischen Stadthaustyp des<br />

terraced house in jener Ausprägung, wie er etwa<br />

in den bürgerlichen Stadtteilen von London<br />

vorkommt. Die stärkste assoziative Bildkraft<br />

entwickeln dabei die vorgelagerten Treppen<br />

<strong>und</strong> vorgestellten Portale an den Hauseingängen,<br />

welche den Einzelhauscharakter architektonisch<br />

betonen.<br />

oben Blick in eine Diele mit aufgehender Treppe<br />

links Frontalansicht einer Stadtvilla an der Straße<br />

nächste Doppelseite Ansicht der Stadtvillen entlang der Leostraße


2004–2014<br />

228


229 2004–2014<br />

2004<br />

2014<br />

DIE FÜNFTE GENERATION,<br />

DER AUFBRUCH IN<br />

ANDERE REGIONEN UND<br />

DIE ETABLIERUNG<br />

ALS ÜBERREGIONALES<br />

UNTERNEHMEN<br />

links Kurfürstendamm 58 in Berlin-Charlottenburg, Sitz der Berliner Niederlassung der Ralf Schmitz GmbH & Co. KGaA


2004–2014<br />

230<br />

Auch das jüngste Kapitel der Firmengeschichte ist von qualitativen<br />

Veränderungen <strong>und</strong> bedeutsamen Weichenstellungen für die Zukunft<br />

geprägt, die vor zehn Jahren ihren konkreten Ausgang nahmen.<br />

Hatte Ralf Schmitz, als Vertreter der vierten Generation auf sich allein<br />

gestellt, bis zu diesem Zeitpunkt das Unternehmen strategisch neu ausgerichtet,<br />

kontinuierlich erweitert <strong>und</strong> als „Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft“<br />

souverän in das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert geführt, traten ihm ab 2004 nun in<br />

sukzessiver Folge seine drei Söhne an die Seite <strong>und</strong> machten es in gemeinsamer,<br />

zielgerichteter Arbeit zu einer der führenden Projektentwicklungsgesellschaften<br />

Deutschlands im Segment des hochwertigen Wohnungsbaues.<br />

oben Ralf Schmitz (Mitte) mit Axel Martin, Richard Alexander, Clara <strong>und</strong> Daniel Ralf Schmitz (v.l.n.r.)<br />

in den Räumen des Berliner Firmensitzes am Kurfürstendamm 58


231 2004–2014<br />

Einhergehend mit dem Eintritt der fünften Generation in die<br />

Geschäftsführung erfolgte der konsequente Ausbau der Firma<br />

zu einem überregional agierenden Unternehmen. Denn war<br />

der Geschäftsbetrieb bis zu diesem Zeitpunkt vornehmlich<br />

auf das niederrheinische Umfeld von Düsseldorf <strong>und</strong> Kempen<br />

konzentriert, hat man sich nun auch in Berlin <strong>und</strong> Hamburg<br />

etabliert <strong>und</strong> ist auch dort mit zunehmender Intensität tätig.<br />

Den entscheidenden Schritt hierzu vollzog Daniel Ralf<br />

Schmitz, der älteste Sohn von Ralf Schmitz, der im Jahre 2004<br />

– kurz nach erfolgreichem Abschluss seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre<br />

–, ermutigt durch den Vater, das damalige<br />

Wagnis einging, für das Unternehmen nach Berlin zu gehen,<br />

um dort eine Firmen-Dependance aufzubauen. Obwohl ihm<br />

durchaus wohlmeinende Menschen davon abrieten, setzte er<br />

sein Vorhaben entschlossen <strong>und</strong> unbeirrt noch im selben Jahr<br />

in die Realität um. Er war von der Richtigkeit seines Handelns<br />

überzeugt, da er schon sehr viel früher als andere die enormen<br />

Potenziale der deutschen Hauptstadt erkannte sowie deren Entwicklungsmöglichkeiten<br />

einzuschätzen wusste. Seine Beharrlichkeit<br />

wurde schließlich mit Erfolg belohnt. Und so erwuchs<br />

aus dem vergleichsweise kleinen Etagenbüro der Aufbaujahre<br />

im gediegenen Berlin-Grunewald sehr bald eine veritable<br />

Firmenrepräsentanz am Kurfürstendamm. Entsprechend dem<br />

eigenen Selbstverständnis <strong>und</strong> dem exponierten Anspruch an<br />

das <strong>Handwerk</strong> <strong>und</strong> die <strong>Architektur</strong> residiert man hier nun seit<br />

2011 in den großzügigen <strong>und</strong> eleganten Raumfolgen eines ehemaligen<br />

herrschaftlichen Wohnpalasts, welcher 1906 errichtet<br />

wurde <strong>und</strong> den damit die Patina von mehr als 100 Jahren ziert.<br />

Von hier aus baute Daniel Ralf Schmitz denn auch die nächste<br />

großstädtische Dependance des Unternehmens in Hamburg<br />

auf, die im Mai 2013 ihre Arbeit aufnehmen konnte <strong>und</strong> wie<br />

die Berliner Niederlassung seither von ihm geleitet wird.<br />

Dem 2004 vollzogenen Eintritt von Daniel Ralf Schmitz<br />

in das bis dahin vom Vater allein geführte Unternehmen folgte<br />

drei Jahre später der Einstieg des zweitältesten Sohnes Richard<br />

Alexander Schmitz, der ebenso wie sein älterer Bruder Betriebswirtschaftslehre<br />

studiert hatte. Er konzentrierte sich<br />

im Rahmen seiner ihm angetragenen Leitungsfunktion von<br />

Beginn an auf die relevanten Querschnittsbereiche wie die<br />

Unternehmensfinanzierung <strong>und</strong> das Rechnungswesen. Der<br />

jüngste Sohn, Axel Martin Schmitz, ist schließlich seit 2011<br />

für die Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft tätig <strong>und</strong> seit<br />

2013 als Geschäftsführer für die Projektentwicklung in der<br />

Region Kempen verantwortlich. Wie seine älteren Brüder hat<br />

auch er Betriebswirtschaftslehre studiert, ehe er im operativen<br />

Geschäft des Familienunternehmens aktiv wurde.<br />

Nicht zuletzt als Konsequenz der massiven Ausweitung<br />

des Geschäftsbetriebes auf vier Standorte sowie die damit einhergehende<br />

Übernahme von Verantwortung durch die fünfte<br />

Generation erhielt das Unternehmen im Jahre 2013 eine neue<br />

Gesellschaftsform. Aus der Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft,<br />

die im ersten Jahr ihres Bestehens noch als Ralf Schmitz<br />

GmbH & Co. KG Wohnungsbau – Altbausanierung firmierte,<br />

wurde im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen nunmehr<br />

die Ralf Schmitz GmbH & Co. KGaA. Bis heute ist der inhabergeführte<br />

Betrieb dabei „zu 100 Prozent im Besitz der<br />

Familie (geblieben), aufgeteilt auf fünf Gesellschafter“. Als<br />

Kontrollgremium wurde ein Aufsichtsrat installiert.<br />

Ralf Schmitz, Doyen des Familienunternehmens <strong>und</strong><br />

dessen väterlicher Kopf, konzentriert sich seit der umsichtigen<br />

Einbindung der Söhne in die Geschäftsführung auf die<br />

Leitung des Düsseldorfer Standortes <strong>und</strong> zeichnet hier für<br />

die gesamte Projektentwicklung in der Region verantwortlich.<br />

Manifester Ausdruck der in diesem Zusammenhang von<br />

ihm in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt jüngst<br />

entfalteten Aktivitäten ist die 2013 erfolgte, langfristige Anmietung<br />

des sogenannten Brückenschlösschens, eines nach<br />

Plänen des stadtbekannten Architekten Theodor Balzer 1902<br />

entstandenen ehemaligen großbürgerlichen Wohnhauses, das<br />

am Kaiser-Friedrich-Ring 1 / Ecke Luegplatz gelegen ist. Das<br />

architektonisch signifikante Baudenkmal markiert zusammen<br />

mit dem gegenüberliegenden Haus Esplanade an der Rheinbrücke<br />

gleichsam das Eingangstor zu Oberkassel. Es wird ab<br />

Oktober 2014, nach denkmalgerechter baulicher Ertüchtigung<br />

<strong>und</strong> pünktlich zur denkwürdigen 150-Jahr-Feier des Unternehmens,<br />

die Düsseldorfer Firmenrepräsentanz aufnehmen<br />

<strong>und</strong> damit ein gleichermaßen selbstbewusstes wie zukunftsweisendes<br />

Zeichen setzen.<br />

Der neue repräsentative Firmensitz in Düsseldorf, der die<br />

über viele Jahre von der Niederlassung genutzten Büroflächen<br />

in der Georg-Glock-Straße 8 ersetzt, steht dabei beispielhaft<br />

für den seit der Wende zum 21. Jahrh<strong>und</strong>ert vollzogenen qualitativen<br />

Sprung, der für das Unternehmen mit seinen architektonisch<br />

ambitionierten Wohnprojekten kennzeichnend ist.<br />

Betrachtet man die in den letzten zehn Jahren an den vier<br />

Standorten entwickelten bzw. realisierten mehr als 60 Projekte<br />

im Einzelnen, so verbindet sie trotz unterschiedlicher<br />

entwurflicher Handschrift das durchgängig hohe gestalterische<br />

Niveau sowie ihre nahezu perfekte handwerkliche Ausführung.<br />

Dies gilt sowohl für die stets mit Sorgfalt <strong>und</strong> der<br />

Liebe zum Detail vorbereiteten Neubauten als auch für die<br />

mit großer Sensibilität <strong>und</strong> Gespür für das historisch Bewährte<br />

wiederhergestellten Altbauprojekte. Denn die Sicherung,<br />

Restaurierung <strong>und</strong> Qualifizierung von Bestandsbauten, zumal<br />

Baudenkmalen, blieb neben der Entwicklung hochwertiger,<br />

exklusiver Wohnbausubstanz bis heute ein besonderes


2004–2014<br />

238<br />

2005–07<br />

STADTHÄUSER<br />

RICHARD-STRAUSS-<br />

STRASSE<br />

BERLIN<br />

ARCHITEKTEN:<br />

KLOTZ VOOSEN<br />

ASSOZIIERTE<br />

Hatte sich die Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft<br />

in ihren Aktivitäten bis dato vor<br />

allem auf Kempen <strong>und</strong> Düsseldorf konzentriert,<br />

erfolgte mit dem Eintritt der fünften<br />

Generation in das Unternehmen die Expansion<br />

in neue Regionen <strong>und</strong> die Einrichtung<br />

der Berliner Dependance. Das villenartige<br />

Doppelhaus an der Richard-Strauss-Straße in<br />

Grunewald markiert dabei den ersten Neubau<br />

in der Hauptstadt. Das zweigeschossige<br />

Gebäude mit Mansarddach reagiert sowohl in<br />

seiner Kubatur als auch in der gediegen klassizierenden<br />

<strong>Architektur</strong> auf die umgebende,<br />

durch Landhäuser <strong>und</strong> Villen des späten<br />

19. wie frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>erts geprägte Baustruktur<br />

<strong>und</strong> unterstreicht mithin die Konsolidierung<br />

des vollzogenen Qualitätssprunges<br />

in Anspruch <strong>und</strong> gebauter Gestalt.<br />

oben Das Doppelhaus an der Richard-Strauss-Straße, von Norden aus gesehen<br />

rechts Detailansicht eines Einganges mit Treppe <strong>und</strong> Portikus<br />

nächste Doppelseite Straßenseitige Ansicht aus westlicher Perspektive


239 2004–2014


2004–2014<br />

258<br />

rechts Blick auf zwei die Gracht flankierende Wohnhäuser


259 2004–2014


2004–2014<br />

302<br />

2011–13<br />

HAUS BATTENBERG<br />

DÜSSELDORF<br />

ARCHITEKTEN:<br />

RHODE, KELLERMANN,<br />

WAWROWSKY (RKW)<br />

Das auf einem Doppelgr<strong>und</strong>stück in der<br />

Bankstraße in Düsseldorf-Golzheim errichtete<br />

Haus Battenberg fügt sich in die vorhandene<br />

Baulinie ein <strong>und</strong> setzt dennoch einen<br />

eigenständigen architektonischen Akzent.<br />

Der streng symmetrisch aufgebaute, in seiner<br />

Kubatur durch zwei Rücklagen aufgelockerte<br />

Baukörper vermittelt eine am klassischen<br />

Kanon orientierte Gestalt <strong>und</strong> überführt<br />

dessen tektonische Prinzipien in eine zeitlos-reduktive<br />

Fassade. Diese zeigt dabei eine<br />

differenzierte Gliederung sowie fein gezeichnete<br />

Profilierung, was sich einmal mehr dem<br />

hervorragenden handwerklichen Umgang mit<br />

dem in diesem Fall gräulichen Backstein verdankt.<br />

Wesentliche Teile des Erdgeschosses<br />

sind zudem durch die Verkleidung mit Naturstein<br />

nobilitiert. Vom gesteigerten Wohnwert<br />

zeugen sowohl die rückwärtigen Privatgärten<br />

als auch der großzügige Dachgarten.<br />

oben Ansicht der Fassade zur Bankstraße<br />

rechts Blick in die Diele einer Maisonettewohnung


303 2004–2014


2004–2014<br />

320<br />

oben Arkadien in Berlin: Blick auf den Hofbereich


ANHANG


322<br />

KURZCHRONIK DES UNTERNEHMENS<br />

1864<br />

Gründung des Bauunternehmens durch Peter Heinrich Schmitz<br />

(1831–1908) in Grefrath / Niederrhein <strong>und</strong> Fertigstellung des ersten<br />

Hauses im Oktober des Jahres.<br />

ab 1880<br />

Sukzessiver Eintritt der fünf Söhne von Peter Heinrich Schmitz in<br />

das Unternehmen mit einhergehender kontinuierlicher Ausweitung<br />

der Tätigkeitsbereiche.<br />

1900<br />

Das Unternehmen wird mit Wirkung vom 17. März des Jahres in eine<br />

Handelsgesellschaft umgewandelt. Sie trägt fortan den Namen<br />

P. H. Schmitz & Cie., offene Handelsgesellschaft. Ihre Inhaber sind:<br />

„Peter Heinrich (Vater), Andreas, Heinrich, Hieronymus, Cornelius<br />

(alle Bauunternehmer), Magdalena (ohne Beruf).“ Die Kinder Jakob,<br />

Katharina <strong>und</strong> Anna sind nicht als Mitinhaber in die Firma eingetreten,<br />

wobei sich Jakob Schmitz schon Jahre zuvor selbstständig gemacht<br />

<strong>und</strong> als Bauunternehmer in Kaldenkirchen niedergelassen hat.<br />

1903<br />

Erwerb eines großflächigen Gr<strong>und</strong>stücks in Kempen / Niederrhein<br />

zwecks Aufbau einer zweiten Betriebsstätte der P. H. Schmitz & Cie.<br />

1905<br />

Offizielle Aufnahme des Geschäftsbetriebes der Kempener<br />

Niederlassung unter Leitung von Heinrich Schmitz (1870–1952), der<br />

im selben Jahr auch nach Kempen übersiedelt.<br />

1908<br />

Peter Heinrich Schmitz, der Firmengründer <strong>und</strong> Stammvater des<br />

Unternehmens, verstirbt am 20. November des Jahres.<br />

1912<br />

Mit Wirkung vom 16. April werden Andreas Schmitz <strong>und</strong> Heinrich<br />

Schmitz zu Alleininhabern der Firma P. H. Schmitz & Cie., nachdem<br />

die beiden Teilhaber Cornelius <strong>und</strong> Magdalena Schmitz sich endgültig<br />

aus dem Geschäftsleben zurückgezogen haben <strong>und</strong> Hieronymus<br />

schon Jahre zuvor bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen ist.<br />

1919<br />

Heinrich Schmitz scheidet am 26. Juni des Jahres aus der Firma<br />

P. H. Schmitz & Cie. aus <strong>und</strong> macht aus der von ihm aufgebauten<br />

<strong>und</strong> 14 Jahre geführten Niederlassung in Kempen ein eigenständiges<br />

Unternehmen, die Heinrich Schmitz KG.<br />

1929<br />

Heinrich Schmitz übergibt die Geschäftsführung an seinen<br />

zweitgeborenen Sohn Karl. Er soll nun, unterstützt von seiner Schwester<br />

Klara, die als Prokuristin tätig wird, das Familienunternehmen<br />

in die Zukunft führen.<br />

1945<br />

Hieronymus Schmitz (1915–1999), der jüngste Sohn von Heinrich<br />

Schmitz, tritt im Sommer des Jahres in den Betrieb ein, hilft den<br />

Geschwistern Karl, Klara <strong>und</strong> Heinrich (jun.) maßgeblich beim Wiederaufbau<br />

des Unternehmens <strong>und</strong> wird später zusammen mit seinem<br />

Bruder Heinrich persönlich haftender Gesellschafter.<br />

1952<br />

Heinrich Schmitz, der Gründer <strong>und</strong> Namensgeber des Unternehmens,<br />

verstirbt am 9. Juli des Jahres.<br />

1971<br />

Im Hochhaus am Hofgarten bezieht die 1963 gegründete Wohnungsbaugesellschaft<br />

der Heinrich Schmitz KG ihren repräsentativen<br />

Düsseldorfer Hauptsitz.<br />

1977<br />

Ralf Schmitz, Sohn von Hieronymus Schmitz <strong>und</strong> Vertreter der vierten<br />

Generation, gründet die Ralf Schmitz GmbH & Co. KG Wohnungsbau<br />

– Altbausanierung, die am 14. April in das Handelsregister<br />

eingetragen wird. Ein Jahr später wird das Unternehmen in Ralf<br />

Schmitz Wohnungsbaugesellschaft umfirmiert.<br />

1998<br />

Zum 20-jährigen Bestehen der Ralf Schmitz Wohnungsbaugesellschaft<br />

wird die am Moorenring in Kempen gelegene Villa Brandenburg<br />

nach baulicher Wiederherstellung als neuer Firmensitz bezogen.


323<br />

1999<br />

Am 30. Januar des Jahres verstirbt Hieronymus Schmitz.<br />

2004<br />

Daniel Ralf Schmitz, ältester Sohn von Ralf Schmitz, tritt in die Firma<br />

ein <strong>und</strong> gründet eine Niederlassung des Unternehmens in Berlin.<br />

2007<br />

Richard Alexander Schmitz tritt als zweitältester Sohn von Ralf<br />

Schmitz in die Geschäftsführung des Unternehmens ein. Ihm folgt<br />

Axel Martin Schmitz, der im Jahre 2011 in der Firma tätig wird <strong>und</strong><br />

2013 zum Geschäftsführer des Kempener Bereichs avanciert.<br />

2013<br />

Im Mai des Jahres wird eine weitere Firmendependance in<br />

Hamburg eröffnet. Neben dem Stammsitz in Kempen verfügt das<br />

Unternehmen nunmehr über Niederlassungen in Düsseldorf,<br />

Berlin <strong>und</strong> Hamburg. Die Gesellschaftsform wird in eine GmbH &<br />

Co. KGaA geändert <strong>und</strong> bleibt als inhabergeführtes Unternehmen<br />

„zu 100 Prozent im Besitz der Familie, aufgeteilt auf fünf<br />

Gesellschafter“. Diese sind: Ralf Schmitz, seine Söhne Daniel,<br />

Richard <strong>und</strong> Axel sowie deren Schwester Clara Schmitz, die bereits<br />

2011 in die Gesellschaft eingetreten ist. Als Kontrollgremium<br />

wird ein Aufsichtsrat installiert.<br />

2014<br />

Im Oktober wird mit dem Bezug des sogenannten Brückenschlösschens<br />

der neue Niederlassungssitz in Düsseldorf eingeweiht.<br />

Im selben Monat begeht das traditionsreiche Familienunternehmen<br />

sein 150-jähriges Jubliläum.


324<br />

PROJEKTVERZEICHNIS<br />

S / R = Sanierung / Restaurierung<br />

1. GENERATION: 1864–1900<br />

1864–1880<br />

Einfache Wohnhäuser, Scheunen,<br />

Wirtschaftsgebäude<br />

Werkstattgebäude der Firma P. H. Schmitz,<br />

Grefrath<br />

um 1873<br />

1880–1890<br />

Turm der Pfarrkirche St. Peter,<br />

Hinsbeck,<br />

Vinzenz Statz<br />

1882<br />

Krankenhaus,<br />

Hinsbeck<br />

1883/84<br />

Textilfabrik Johannes Girmes & Co.,<br />

Grefrath-Oedt<br />

1883–86<br />

Textilfabrik Schwartz & Cie. (Grevelour),<br />

Grefrath<br />

Textilfabrik A. Berger & Cie.,<br />

Grefrath<br />

1890–1900<br />

St.-Vitus-Hospital,<br />

Grefrath-Oedt<br />

1890–94<br />

St.-Sebastian-Kirche,<br />

Nettetal-Lobberich<br />

Carl Rüdell & Richard Odenthal<br />

1891–93<br />

St.-Godehard-Kirche,<br />

Vorst (Tönisvorst)<br />

Julius Buch<br />

1894–96<br />

Kloster <strong>und</strong> Klosterschule Unserer Lieben Frau,<br />

Mülhausen<br />

1894–99<br />

Villa Dietrich Girmes,<br />

Grefrath-Oedt<br />

1896<br />

Wasserturm Lobberich,<br />

Nettetal-Lobberich<br />

1898<br />

Erweiterung Kloster U. L. Frau,<br />

Vechta<br />

1898<br />

Villa Gehr auf dem Overingshof,<br />

bei Tönisvorst<br />

1898/99<br />

Wohnhaus Andreas Schmitz,<br />

Grefrath<br />

Cornelius Schmitz<br />

1899/1900<br />

Kloster Arca Pacis (heute Abtei Mariendonk),<br />

Niederfeld bei Grefrath<br />

Adolf Nöcker<br />

1899–1901<br />

Villa A. Berger,<br />

Grefrath<br />

Katholische Pfarrkirche,<br />

Hürth bei Köln<br />

Katholische Pfarrkirche,<br />

Amern<br />

Katholische Pfarrkirche,<br />

Mülhausen<br />

2. GENERATION: 1900–1929<br />

1900–1910<br />

Eisenmöbelfabrik L. & C. Arnold,<br />

Kempen<br />

Salzmann & Ganzlin<br />

1901/02<br />

Wohnsiedlung<br />

der Eisenmöbelfabrik L. & C. Arnold,<br />

Kempen<br />

Salzmann & Ganzlin<br />

1901–04<br />

Villa van der Uppwich,<br />

Nettetal-Lobberich<br />

1902<br />

Falzziegelfabrik<br />

(Brempter Tonwerke),<br />

Niederkrüchten<br />

1904


325<br />

Erweiterung Kloster<br />

<strong>und</strong> Klosterschule U. L.Frau,<br />

Mülhausen<br />

1904/05<br />

Villa Heinrich Schmitz,<br />

Kempen<br />

um 1905<br />

Wasserwerk,<br />

Kempen<br />

1905/06<br />

Wohnhäuser Konradstraße <strong>und</strong><br />

Kastanienstraße,<br />

Krefeld-Uerdingen<br />

1906–14<br />

Erweiterung der Waggon-Fabrik AG,<br />

Krefeld-Uerdingen<br />

1906–14<br />

Villa Johannes Girmes,<br />

Grefrath-Oedt<br />

1908<br />

Thomaskirche,<br />

Kempen<br />

Heinrich Heidsieck<br />

1908–10<br />

Königliches Lehrerseminar<br />

(heute Gymnasium Thomaeum),<br />

Kempen<br />

1909/10<br />

Druckerei Heesen & Kaiser,<br />

Kempen<br />

um 1910<br />

Villa Kaiser,<br />

Kempen<br />

um 1910<br />

Erweiterung der Fabriken<br />

Girmes & Co., Schwartz & Cie.<br />

sowie A. Berger & Cie.,<br />

Grefrath<br />

Villa Weyland,<br />

Kempen<br />

Villa Karl Arnold,<br />

Kempen<br />

Villa Oskar Arnold,<br />

Vorst (Tönisvorst)<br />

1910–1920<br />

Erweiterung Neersdommer Mühle,<br />

Niederfeld bei Grefrath<br />

1910–14<br />

St.-Heinrich-Kirche,<br />

Krefeld-Uerdingen<br />

Hans Rummel<br />

1911–15<br />

Kloster Maria Helferin (U. L. Frau),<br />

Nettetal<br />

1912<br />

Bürgermeisteramt,<br />

Vorst<br />

1913<br />

Kinematographentheater,<br />

Kempen<br />

1913<br />

Klosterschule (U. L. Frau),<br />

Leuth<br />

1914<br />

Hospital zum Heiligen Geist,<br />

Kempen<br />

1914–17<br />

Gummifabrik Zours,<br />

Kempen<br />

Seidenfabriken<br />

Königsberger & Söhne,<br />

Krefeld <strong>und</strong> Amern<br />

Villa Zours,<br />

Kempen<br />

Villa Haffmanns,<br />

Kempen<br />

1920–1929<br />

Erweiterungen Kloster U. L. Frau,<br />

Mülhausen<br />

1926–28<br />

Katholische Knabenschule,<br />

Kempen<br />

Max Kiefer<br />

1928/29<br />

Erweiterung der Fabrik Girmes & Co.,<br />

Grefrath<br />

Fabrikgebäude Schiller & Crous,<br />

Kempen<br />

3. GENERATION: 1929–1977<br />

1929–1940<br />

Schulgebäude Klosterschule (U. L. Frau),<br />

Mülhausen<br />

1929/30<br />

Siedlung Kamperlings,<br />

Kempen<br />

1930–34<br />

Wohnzeile St. Huberter Straße,<br />

Kempen<br />

1934<br />

Reihenhäuser Siegfriedstraße,<br />

Kempen<br />

1934<br />

Reihenhäuser Dinkelbergstraße,<br />

Kempen<br />

Kasernenbauten in Dortm<strong>und</strong>,<br />

Münster, Lüdenscheid<br />

ab 1935<br />

Bunker- <strong>und</strong> Verteidigungsbauten,<br />

Raum Trier <strong>und</strong> Aachen<br />

ab 1935<br />

1940–1950<br />

Bau von Flugplätzen <strong>und</strong> Bunkern im<br />

Auftrag der Organisation Todt<br />

ab 1939<br />

Instandsetzung von Industrie- <strong>und</strong><br />

Militärbauten im Auftrag der britischen<br />

Militärverwaltung<br />

1945–50<br />

1950–1960<br />

Wohnhäuser Möhlenring,<br />

Kempen<br />

1950/51

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