18.11.2012 Aufrufe

Kunst und Kultur sind ein unermesslicher Schatz. Der - KiKuMa

Kunst und Kultur sind ein unermesslicher Schatz. Der - KiKuMa

Kunst und Kultur sind ein unermesslicher Schatz. Der - KiKuMa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Foto: © Deutsche Oper Berlin, Bettina Stöß<br />

K I N D E R . K U L T U R.M A G A Z I N F Ü R E L T E R N U N D K I N D E R<br />

Die Oper –<br />

(k)<strong>ein</strong> Platz für Kinder<br />

II � 2008<br />

Kinderbücher: Leselust <strong>und</strong> dicke Schmöker Kinderbilder: Fußballprofi als Maler<br />

Kinderspiel: Die beste Klasse Deutschlands Kinder<strong>Kultur</strong>Kalender: was? wann? wo?


2<br />

EDITORIAL<br />

DIE OPER IST FÜR ALLE DA!<br />

Oper für Kinder, das geht doch gar<br />

nicht! Oder, <strong>ein</strong>e Oper dauert sehr<br />

lang <strong>und</strong> die Sprache ist oft auch für<br />

Erwachsene kaum verständlich.<br />

Kinder <strong>sind</strong> damit nun wirklich überfordert.<br />

Diese <strong>und</strong> ähnliche Argumente<br />

<strong>sind</strong> selbst unter Liebhabern der<br />

großen Opernkunst stark verbreitet.<br />

Ich zeige euch, dass Opern auch<br />

Kindern Spaß machen kann, wenn<br />

die Fantasie geweckt wird. Bettina<br />

Haase <strong>und</strong> Bettina Freitag beschreiben<br />

in <strong>KiKuMa</strong>, warum die Oper<br />

nicht nur <strong>ein</strong>e Welt der Erwachsenen<br />

ist. Wir haben da auch unseren<br />

Platz. Und auch hier gilt:<br />

Wenn frühzeitig<br />

das Interesse<br />

geweckt<br />

wird,<br />

wächst die<br />

nächste<br />

Generation<br />

der Opernfans<br />

heran <strong>und</strong><br />

es gehen nicht<br />

nur überwiegend<br />

ältere Menschen in<br />

die Opernhäuser.<br />

Elke Heidenreich ist dafür das beste<br />

Beispiel. Sie erzählt uns, wie sie die<br />

Liebe zur gesungenen <strong>Kunst</strong> entdeckte<br />

<strong>und</strong> warum <strong>ein</strong> Besuch in der Oper<br />

<strong>ein</strong> echtes Erlebnis ist.<br />

Deutsche Opernhäuser wissen um<br />

ihre Zukunftsaufgabe. Sie möchten<br />

in Zukunft viele jetzt noch kl<strong>ein</strong>e<br />

Heidenreichs begrüßen können.<br />

Deshalb locken sie die Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendlichen heute schon mal hinter<br />

die Bühne. Die Übersicht der<br />

Angebote könnt ihr im Heft <strong>und</strong> auf<br />

der <strong>KiKuMa</strong>-Website nachlesen.<br />

KREATIVITÄT MACHT KLUG<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung für Kinder ist<br />

in der Welt der Erwachsenen<br />

<strong>ein</strong> wichtiges Thema, wie<br />

ich feststellen konnte.<br />

Gitta Connemann ist die<br />

Vorsitzende der Enquete-<br />

Kommission “<strong>Kultur</strong> in<br />

Deutschland”, <strong>und</strong> sie sagt,<br />

dass Kreativität uns klug<br />

macht. Sie will sich deshalb<br />

dafür <strong>ein</strong>setzen, dass in der<br />

Schule oder in der Stadt nicht<br />

immer zuerst kulturelle<br />

Leistungen <strong>ein</strong>gespart werden,<br />

wenn das Geld knapp wird. Denn<br />

Förderung unserer Kreativität ist gut<br />

für die Zukunft. Und außerdem macht<br />

es viel mehr Spaß, sich für andere<br />

Lebensweisen zu interessieren, wenn<br />

ich über mich selbst <strong>ein</strong>iges weiß.<br />

BALLKÜNSTLER<br />

<strong>Der</strong> Profi-Fußballer Andreas<br />

Neuendorf ist <strong>ein</strong> echter Künstler,<br />

nicht nur auf dem Rasen, sondern<br />

auch an der L<strong>ein</strong>wand. Als Spieler<br />

errang er unter dem Künstlernamen<br />

„Zecke“ Kultstatus. Jetzt zeigt er,<br />

dass er neben s<strong>ein</strong>en sportlichen<br />

Talenten mehr kann. Exklusiv in<br />

<strong>KiKuMa</strong> erzählt er, wie er die<br />

Malerei für sich entdeckte.<br />

MÄDCHEN IM MITTELALTER<br />

<strong>KiKuMa</strong> war wieder auf <strong>ein</strong>er<br />

Zeitreise. Diesmal ging es ins finstere<br />

Mittelalter. Ich gebe zu, für Jungs wie<br />

mich war das vielleicht spannend,<br />

den ganzen Tag mit Schwertern <strong>und</strong><br />

Pferden für den Beruf als Ritter zu<br />

üben. Aber zumindest die adligen<br />

Mädchen waren uns ganz schön<br />

überlegen. Die konnten nicht nur<br />

besser rechnen. Ich sage jedenfalls<br />

deutlich, das Leben heute ist besser.<br />

Nicht nur, weil es weniger Läuse <strong>und</strong><br />

Ratten gibt.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht euch<br />

wie immer<br />

Paul<br />

II/2008


16<br />

Foto: © Ki.Ka/Melanie Grande<br />

14<br />

Foto: © Deutsche Oper Berlin, Bettina Stöß<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>KiKuMa</strong> – Kinder <strong>Kultur</strong> Magazin<br />

Auflage: 1.300.000<br />

Gratisbeilage in Teilauflagen von: DIE ZEIT,<br />

<strong>Der</strong> Tagesspiegel, Westdeutsche Allgem<strong>ein</strong>e Zeitung,<br />

Neue Ruhr Zeitung, Westfälische R<strong>und</strong>schau,<br />

Westfalenpost, Braunschweiger Zeitung,<br />

Thüringer Allgem<strong>ein</strong>e, Thüringische Landeszeitung,<br />

Münchner Merkur, Fuldaer Zeitung u.v.m.<br />

<strong>KiKuMa</strong> ersch<strong>ein</strong>t auch online unter www.kikuma.de.<br />

Herausgeber: Ursula Lübbe Stiftung<br />

Vorsitzender des Herausgeberbeirats:<br />

Staatsminister Bernd Neumann, MdB,<br />

Beauftragter d. B<strong>und</strong>esregierung für <strong>Kultur</strong> <strong>und</strong> Medien<br />

Verlag: Ursula Lübbe Stiftung, Bergisch Gladbach<br />

Verlagsleitung & Anzeigenteil:<br />

Marc Schneider, Thorsten Hebes<br />

8<br />

18<br />

� Titelbild: Mozarts Zauberflöte<br />

aufgeführt von der Deutschen<br />

Oper Berlin in der „Waldbühne”<br />

Berlin<br />

EDITORIAL<br />

SCHATZKISTE<br />

Neue Bücher <strong>und</strong> Spiele<br />

STANDPUNKT<br />

Gitta Connemann<br />

<strong>Kultur</strong>elle Bildung für alle –<br />

jedes Kind verdient diese Chance<br />

NACHGEFRAGT<br />

Warum gibt es Geld?<br />

Was ist <strong>ein</strong> Musical?<br />

TITEL<br />

Ich bin <strong>ein</strong> Kind – lasst mich hier r<strong>ein</strong>!<br />

Sind Opernhäuser <strong>ein</strong> Ort für Kinder?<br />

INHALT<br />

WISSEN<br />

„Ich habe nichts zu sagen!“<br />

Mädchen im Mittelalter, <strong>ein</strong> besonders hartes Leben<br />

WISSEN<br />

Das funktioniert wie Kino im Kopf<br />

Wann wird <strong>ein</strong>e Geschichte zum Roman?<br />

SPIELPLATZ<br />

Habt ihr heute schon gezeichnet?<br />

REPORT<br />

Schlau kommt weiter<br />

<strong>Der</strong> Wettbewerb „Die beste Klasse Deutsch lands“<br />

REPORT<br />

Am Anfang war das Wort... am Ende auch<br />

Von der <strong>Kunst</strong> Kinder durch Vorlesen zu faszinieren<br />

REPORT<br />

Eine Zecke <strong>und</strong> drei Affen<br />

Ein Profi-Fußballer entdeckt die Malerei<br />

KINDER-KULTUR-KALENDER<br />

was? wann? wo?<br />

<strong>Kultur</strong>elle Highlights, die man nicht verpassen darf<br />

– zusammengestellt von Paul<br />

II/2008 3<br />

Foto: © Stiftung Lesen<br />

Foto: © Xoai Media Transfer GmbH, Claudia Norberg<br />

Chefredaktion: Ulli Ende (v.i.S.d.P.)<br />

CvD: R<strong>ein</strong>er Cibulka<br />

Gestaltung: SO! Design, Sabina Oellig, Bergisch Gladbach<br />

Herstellung: Ursula Lübbe Stiftung in Zusammenarbeit<br />

mit Serviceplan Brand PR GmbH & Co.KG, München<br />

Druck: Stark Druck GmbH & Co. KG, Pforzheim<br />

Anschrift Verlag <strong>und</strong> Redaktion: Ursula Lübbe Stiftung<br />

Scheidtbachstraße 23-31, 51469 Bergisch Gladbach<br />

Telefon: +49 (0)2202/121-333, Fax: -555<br />

E-Mail: info@ursula-luebbe-stiftung.de<br />

E-Mail Redaktion: <strong>KiKuMa</strong>: info@kikuma.de<br />

<strong>KiKuMa</strong> ist gedruckt auf LEIPA UltraLux Papier.<br />

Gesponsert durch die LEIPA Georg L<strong>ein</strong>felder GmbH.<br />

ACHTUNG! DIE KOMPLETTE AUSGABE UND<br />

NOCH VIEL MEHR GIBT ES IM INTERNET UNTER<br />

WWW.KIKUMA.DE<br />

2<br />

4<br />

6<br />

7<br />

8<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

16<br />

18<br />

21


SCHATZKISTE<br />

IN DER OPER KOMMT RICHTIG SPANNUNG AUF<br />

Wer sich zum Spielen an den<br />

Computer setzt, will spannende<br />

Unterhaltung ohne Pause, Action<br />

eben. Das soll in <strong>ein</strong>er Opern-<br />

Umgebung funktionieren? Es funktioniert,<br />

<strong>und</strong> zwar beim PC-Spiel „Opera<br />

Fatal“, das sich nicht zu Unrecht<br />

schon zu <strong>ein</strong>em Spieleklassiker entwickelt<br />

hat. Die Gr<strong>und</strong>idee ist ganz <strong>ein</strong>fach:<br />

Vor <strong>ein</strong>er Opernaufführung <strong>sind</strong><br />

plötzlich die Noten verschw<strong>und</strong>en.<br />

Wer ihnen auf die Spur kommen will,<br />

muss sich in den verwirrenden<br />

Gängen <strong>und</strong> versteckten Räumen <strong>ein</strong>es<br />

Opernhauses am Abend zurechtfinden.<br />

Dabei <strong>sind</strong> jede Menge knifflige<br />

Rätsel zu lösen, damit die<br />

Vorstellung doch noch beginnen<br />

kann.<br />

Damit das Spiel auch für Opern-<br />

Anfänger spannend <strong>und</strong> lösbar bleibt,<br />

Auktionator Henry Hammer ist entsetzt:<br />

Jede Menge Bilder, die er versteigern<br />

will, entpuppen sich als geschickte<br />

Fälschungen. Jetzt können ihm<br />

nur noch die Leser von „Tatort <strong>Kunst</strong> -<br />

auktion“ helfen. In diesem Bilder-<br />

Rätsel-Comic-Buch geht es darum, aus<br />

34 Gemälden weltberühmter Maler<br />

16 Fälschungen zu ermitteln. Das ist<br />

4<br />

gibt es reichlich Hilfsmittel <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e<br />

umfangreiche Musik-Bibliothek mit<br />

vielen Beispielen zum Anhören. Im<br />

„Vorbeigehen“ lernt man dadurch<br />

zum Beispiel die Instrumente des<br />

Orchesters <strong>und</strong> ihre unterschiedlichen<br />

Klangfarben kennen – <strong>und</strong> wer noch<br />

mehr wissen will, kann ganz viel da -<br />

rüber erfahren, wie Musik überhaupt<br />

funktioniert. Dabei können auch Fans<br />

von Popmusik viel Basiswissen ge -<br />

winnen. Damit das Spiel auf k<strong>ein</strong>en<br />

Fall in Frust umschlägt, ist sogar <strong>ein</strong><br />

Lösungsbuch auf der CD mit dabei.<br />

Denn nichts beendet den Spaß am<br />

Spiel schneller als <strong>ein</strong>e Stelle, an der<br />

man <strong>ein</strong>fach nicht weiter kommt.<br />

Aber Wissen ist nicht alles. Die Grafik<br />

ist durchgehend gelungen <strong>und</strong> das<br />

Spiel fängt die Opernatmosphäre<br />

sehr gut <strong>ein</strong>. Dazu trägt auch die<br />

RÄTSEL-PARCOURS DURCH DIE WELT DER MALEREI<br />

nun wirklich k<strong>ein</strong>e leichte Aufgabe.<br />

Von Bild zu Bild unterscheidet sich die<br />

Anzahl der Fehler, aber die ist wichtig<br />

für die richtige Lösung. Und für die<br />

muss noch eifrig gerechnet werden.<br />

Das großformatige Comic-Buch ist innen<br />

zweigeteilt. Die obere Hälfte<br />

zeigt die Bilder der <strong>Kunst</strong>auktion, die<br />

untere den Katalog zu Ausstellung.<br />

Hier <strong>sind</strong> dieselben Gemälde abgebildet,<br />

aber ohne Fehler zum Ver -<br />

gleichen <strong>und</strong> mit vielen Informationen<br />

zu den Werken <strong>und</strong> ihren Malern. Da<br />

lässt sich im Vorübergehen allerhand<br />

über Malerei erfahren. Und weil der<br />

Katalog alphabetisch sortiert ist, muss<br />

man beim Lösen des Auktions-Krimis<br />

reichlich hin <strong>und</strong> her blättern. Das<br />

macht die Sache nicht <strong>ein</strong>facher, aber<br />

man entdeckt so allerhand dabei.<br />

„Tatort <strong>Kunst</strong>auktion“ ist <strong>ein</strong> Buch zum<br />

Spielen <strong>und</strong> zugleich <strong>ein</strong> Sachbuch<br />

Musik bei, mit der die Rätsel-Rallye<br />

unterlegt ist. Eine riesige Auswahl an<br />

Klangbeispielen <strong>und</strong> Musikproben<br />

bringt die Zauberwelt der Oper auf<br />

den PC. Neun Jahre sollte man schon<br />

alt s<strong>ein</strong>, um „Opera Fatal“ zu spielen,<br />

nach oben gibt es dagegen k<strong>ein</strong>e<br />

Grenze.<br />

über die Welt der Malerei. Es behandelt<br />

<strong>ein</strong>ige der wichtigsten Werke der<br />

westlichen <strong>Kunst</strong>. Aber auch wer sich<br />

mehr für den Ratekrimi interessiert,<br />

kommt voll auf s<strong>ein</strong>e Kosten. Das<br />

Highlight von „Tatort <strong>Kunst</strong>auktion“<br />

<strong>sind</strong> die flotten <strong>und</strong> modern gezeichneten<br />

Comics. Also: Augen auf beim<br />

Bilderkauf!<br />

Weitere Empfehlungen: www.kikuma.de/schatzkiste<br />

Opera Fatal<br />

für PC/MAC<br />

ab 9 Jahren<br />

Braingame<br />

ca. 14,95 €<br />

Tatort <strong>Kunst</strong>auktion<br />

von Anna Nilsen<br />

ab 10 Jahren<br />

Gerstenberg Verlag<br />

14,90 €<br />

www.kikuma.de/schatzkiste<br />

Viel zu kl<strong>ein</strong> ist die <strong>Schatz</strong>kiste für die vielen Spiele, Alben<br />

<strong>und</strong> Bücher, die speziell für Kinder gemacht <strong>und</strong> gedacht<br />

<strong>sind</strong>. Deshalb gibt es auf www.kikuma.de <strong>ein</strong>e viel größere<br />

<strong>Schatz</strong>kiste mit vielen Fächern. Dort werden die Titel zusätzlich<br />

mit Punkten bewertet – <strong>ein</strong>fach <strong>und</strong> übersichtlich.<br />

<strong>KiKuMa</strong> möchte aber auch von s<strong>ein</strong>en Leserinnen <strong>und</strong><br />

Lesern erfahren, wie sie die Sachen sehen. Schreibt uns im<br />

„Leserforum“ auf der Internetseite, ob ihr <strong>ein</strong>e Bewertung<br />

richtig findet, oder empfehlt der Redaktion <strong>ein</strong>en Titel. Es<br />

lohnt sich: Unter den Teilnehmern verlosen wir fünf Mal<br />

das Spiel „Opera Fatal“!<br />

II/2008


ECHTE BÜCHER FÜR<br />

MODERNE LEUTE<br />

Wie sieht <strong>ein</strong> richtiges Buch aus? Es ist<br />

in L<strong>ein</strong>en geb<strong>und</strong>en, hat <strong>ein</strong> Band als<br />

Lesezeichen <strong>und</strong> ist sorgfältig verpackt.<br />

Solche Bücher gibt es nur im<br />

Film? N<strong>ein</strong>: Solche Bücher gibt es zu<br />

kaufen. Eine Reihe heißt „Die Bücher<br />

mit dem Blauen Band“. Ihre Auf -<br />

machung soll zeigen: Das hier ist <strong>ein</strong><br />

besonderes Buch. <strong>Der</strong> Journalist<br />

Tilman Spreckelsen wählt die Titel aus<br />

<strong>und</strong> will mit der Reihe wertvolle<br />

Jugendliteratur bewahren.<br />

Dazu zählt „Grimpel“, die Geschichte<br />

<strong>ein</strong>es Jungen, der die schräge Welt<br />

der Erwachsenen mit ironischer Ge -<br />

lassenheit bewältigt. „<strong>Der</strong> Fürst von<br />

morgen“ ist <strong>ein</strong> Fantasy-Abenteuer in<br />

<strong>ein</strong>er zukünftigen Ritterwelt, in der das<br />

Wissen von heute <strong>ein</strong> streng gehütetes<br />

Geheimnis ist. „Iw<strong>ein</strong> Löwenritter“<br />

ist <strong>ein</strong>e neu erzählte Heldensage.<br />

Er erlebt Glück <strong>und</strong> Unglück, Liebe<br />

<strong>und</strong> Verrat. Alle Titel werden auf<br />

www.kikuma.de ausführlich vorgestellt.<br />

Alle „Bücher mit dem Blauen Band“<br />

<strong>sind</strong> im Innenteil besonders sorgfältig<br />

gestaltet. Das Papier wirkt wertvoll<br />

<strong>und</strong> die Texte <strong>sind</strong> sehr angenehm zu<br />

lesen. Zusätzlich gibt es Illustrationen<br />

<strong>und</strong> Verzierungen.<br />

Damit sollen Bücher mal auf ganz<br />

andere Art als üblich an junge<br />

Menschen gebracht werden, sagt<br />

Spreckelsen. Die Bücher sollen von<br />

den Lesern bewahrt <strong>und</strong> irgendwann<br />

auch wieder gelesen werden. <strong>Der</strong><br />

Herausgeber verspricht: „Die Reihe<br />

enthält k<strong>ein</strong>e Sek<strong>und</strong>e Langeweile.“<br />

Fußballge<br />

schichten<br />

vom Franz<br />

von Christine<br />

Nöstlinger<br />

ab 5 Jahren<br />

Oetinger-Audio<br />

Verlag<br />

ca. 9,95 €<br />

Die Bücher<br />

mit dem<br />

Blauen Band<br />

versch. Autoren<br />

ab 8 Jahren<br />

Fischer Verlag<br />

ab 14,90 €<br />

Pollino <strong>und</strong> Pollina<br />

in Venedig<br />

Hörspiel <strong>und</strong><br />

Reiseführer<br />

ab 9 Jahren<br />

edition Kappa<br />

ca. 13,90 €<br />

KICK IN ÖSTERREICH<br />

Franz spielt richtig gerne Fußball.<br />

Aber die anderen Jungs wollen ihn<br />

nicht in ihrer Mannschaft haben,<br />

weil er ihnen zu schwächlich ersch<strong>ein</strong>t.<br />

Soll er da etwa mit Mädchen spielen?<br />

So lange das niemand merkt, tut er<br />

das. Franz wird sogar zum „Ehren-<br />

Mädchen“ ernannt. Die Katastrophe<br />

ist perfekt, als er mit dem Mädchen<br />

REISEFÜHRER UND HÖRSPIEL<br />

Bald beginnt die Reisezeit. Man kann<br />

sich <strong>ein</strong>fach darauf verlassen, was die<br />

Erwachsenen planen <strong>und</strong> entscheiden,<br />

was im Urlaub so alles besucht werden<br />

könnte. Man kann sich aber auch<br />

selbst schlau machen, zum Beispiel<br />

über Venedig, das reich an magischen<br />

Orten, Mythen <strong>und</strong> Legenden ist.<br />

Leider verführen die meisten Reise -<br />

führer nicht gerade zum Schmökern.<br />

Richtig unterhaltsam informieren kann<br />

man sich mit dem Hörspiel „Pollino<br />

<strong>und</strong> Pollina in Venedig“, das gleich -<br />

zeitig auch <strong>ein</strong> Reiseführer ist. Bei<br />

SCHATZKISTE<br />

gegen s<strong>ein</strong>e Klassenkameraden an -<br />

treten soll.Franz ist <strong>ein</strong>e Kinderbuch-<br />

Figur von Christine Nöstlinger. Mit<br />

ihm können vor allem kl<strong>ein</strong>ere Kinder<br />

allerhand über das Leben lernen, <strong>und</strong><br />

wie man sich darin trotz aller Hinder -<br />

nisse zurechtfindet. S<strong>ein</strong>e Fußball-<br />

Geschichte könnte durchaus von<br />

<strong>ein</strong>em Sechsjährigen selbst erzählt<br />

worden s<strong>ein</strong>. Man kann dabei mit<br />

Witz <strong>und</strong> auch Ironie die Alltags -<br />

sorgen junger Menschen erfahren<br />

<strong>und</strong> miterleben.<br />

Auf der Hör-CD liest die Schriftstel -<br />

lerin ihren Text selbst. Sie ist Österreicherin,<br />

<strong>und</strong> das hört man sehr gut<br />

heraus. Sie liest sehr <strong>ein</strong>fühlsam, ohne<br />

jede Monotonie <strong>und</strong> das hat zusammen<br />

mit dem Dialekt <strong>ein</strong>en besonderen<br />

Charme. Geschichte <strong>und</strong> Vortrags -<br />

weise passen perfekt zusammen.<br />

<strong>ein</strong>er abenteuerlichen Jagd durch<br />

die Lagunenstadt treffen zwei junge<br />

Touristen <strong>ein</strong>ige Venezianer, die sie<br />

zu den interessantesten Orten führen<br />

<strong>und</strong> sie die ruhmreiche Geschichte<br />

der Stadt erleben lassen. Eine wichtige<br />

Rolle dabei spielt <strong>ein</strong> großer Un -<br />

be kann ter mit <strong>ein</strong>er ganz besonderen<br />

Geschichte.<br />

Neben der spannenden Geschichte<br />

um <strong>ein</strong>e geheimnisvolle Gondel<br />

erfährt der Hörer wirklich viel über<br />

Venedig, kann nebenbei wichtige<br />

Italienisch-Vokabeln lernen <strong>und</strong> typische<br />

Musikstücke hören. Da stört es<br />

kaum, dass <strong>ein</strong>ige Dialoge doch recht<br />

holprig daherkommen. Das dazu<br />

gehörige Booklet mit s<strong>ein</strong>em festen<br />

Einband ist ideal zum Mitnehmen in<br />

die Ferien geeignet. Darin gibt es<br />

noch <strong>ein</strong>mal viele zusätzliche Tipps<br />

<strong>und</strong> Geschichten über Venedig. Die<br />

<strong>sind</strong> aber auch für Kinder interessant,<br />

die in diesem Sommer noch nicht<br />

dorthin fahren.<br />

II/2008 5


6<br />

STANDPUNKT<br />

GITTA CONNEMANN:<br />

� „Wir haben k<strong>ein</strong> Geld. Aber dafür<br />

erhältst Du Bildung!“, trösteten mich<br />

m<strong>ein</strong>e Eltern als Kind, wenn es wieder<br />

für <strong>ein</strong> gerade angesagtes Utensil<br />

nicht reichte. Und damit m<strong>ein</strong>ten sie<br />

ganz selbstverständlich auch kulturelle<br />

Bildung. Statt in kindliche Status -<br />

symbole wurde in die Klavierst<strong>und</strong>e<br />

investiert. M<strong>ein</strong> Glück!<br />

Deshalb ist aus m<strong>ein</strong>er Sicht auf<br />

k<strong>ein</strong>em Feld die Verantwortung der<br />

Familie, des Staates <strong>und</strong> der Gesell -<br />

schaft größer. Bei der kulturellen<br />

Bildung geht es um den ganzen<br />

Menschen – um Persönlichkeits -<br />

bildung, Phantasie <strong>und</strong> Kreativität.<br />

Gesang, Malen, Tanz machen nicht<br />

nur stark sondern auch klug.<br />

KULTURELLE BILDUNG FÜR ALLE –<br />

JEDES KIND VERDIENT DIESE CHANCE<br />

� Gitta Connemann<br />

ist Mitglied des<br />

Deutschen B<strong>und</strong>es tages<br />

<strong>und</strong> Vorsitzende der<br />

Enquête-Kommission<br />

“<strong>Kultur</strong> in Deutschland”<br />

Denn seit damals begleitet mich die<br />

Musik. Sie ist unverzichtbarer Teil<br />

m<strong>ein</strong>es Lebens geworden. Aber ich<br />

erhielt auch die Chance, diese zu<br />

entdecken. Ebenso wie Musik müssen<br />

Theater, Tanz, Literatur, bildende<br />

<strong>Kunst</strong> oder Film entdeckt werden.<br />

Jedes Kind verdient diese Chance.<br />

Denn was es nicht kennenlernt, danach<br />

kann es sich nicht sehnen. Und<br />

was wäre das Leben ohne <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong>? Trostlos!<br />

Neuro biologische Studien zeigen,<br />

dass <strong>ein</strong>e frühzeitige ästhetische<br />

Erziehung Intelligenz, schulische<br />

Leistung <strong>und</strong> Sozialverhalten fördert.<br />

Merk-, Erlebnis- <strong>und</strong> Ausdrucks -<br />

fähigkeit werden ebenso gestärkt<br />

wie das logische Denken. <strong>Kultur</strong>elle<br />

Bildung ist also <strong>ein</strong>er der Haupt -<br />

schlüssel zu Teilhabe.<br />

Zu Recht wird deshalb landauf,<br />

landab der Wert kultureller Bildung<br />

gepriesen. Nur – zwischen Sonn -<br />

tags reden <strong>und</strong> Alltagshandeln klafft<br />

zu häufig <strong>ein</strong> Unterschied. Gerät <strong>ein</strong>e<br />

Kommune in Not, muss zuerst die<br />

Bücherei geopfert werden. Denn es<br />

handelt sich um <strong>ein</strong>e sogenannte<br />

freiwillige, also haushaltsrechtlich<br />

„entbehr liche“ Leistung. Die<br />

Erzieherin in <strong>ein</strong>er KiTa mit <strong>ein</strong>em<br />

Bauchladen voller Lieder sch<strong>ein</strong>t <strong>ein</strong><br />

Wunsch traum zu werden. Und an<br />

vielen Schulen werden <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Musik nicht oder nur wahlweise<br />

angeboten.<br />

Dies ist nicht nur <strong>ein</strong> Vergehen an<br />

Kindern, die zunehmend in der<br />

Fami lie nicht mehr mit <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Kultur</strong> vertraut gemacht werden.<br />

Damit schaden wir auch der Ent -<br />

wicklung unseres Landes. Wir haben<br />

k<strong>ein</strong> Öl, das wir fördern könnten.<br />

Unsere Rohstoffe <strong>sind</strong> Wissen<br />

<strong>und</strong> Kreativität. Die Förderung in<br />

PISA-Fächern hilft da all<strong>ein</strong>e nicht.<br />

Es braucht kultureller Bildung,<br />

damit angehende Hand werker <strong>und</strong><br />

Ingenieure lernen, ihre schöpferischen<br />

Kräfte zu entfalten.<br />

Sicherlich ist zunächst die Familie gefordert<br />

– aber heute nicht selten überfordert.<br />

Wo Eltern mit ihren Kindern<br />

nicht mehr basteln oder lesen, muss<br />

der Staat flankieren.<br />

Dies beginnt bei Kindertages <strong>ein</strong> -<br />

richtungen, die Bildungs- nicht nur<br />

Betreuungsstätte <strong>sind</strong>. Erzieher<br />

müssen deshalb stärker als bisher in<br />

der Vermittlung kultureller Bildung<br />

ausgebildet werden. In der Schule<br />

dürfen bei der Konkurrenz um enge<br />

Finanz mittel <strong>und</strong> knappe Lernzeit<br />

Fächer wie Musik, <strong>Kunst</strong>, Geschichte<br />

oder Deutsch nicht vernachlässigt<br />

werden. Und der Zugang für Kinder<br />

zu <strong>Kultur</strong> darf auch außerhalb der<br />

Schule k<strong>ein</strong>e Frage des Geldes s<strong>ein</strong><br />

sondern sollte erleichtert werden wie<br />

z.B. durch <strong>Kultur</strong>gutsch<strong>ein</strong>e anstelle<br />

von weiteren Transferleistungen. Die<br />

Vergabe öffentlicher Mittel an<br />

<strong>Kultur</strong><strong>ein</strong>richtun gen sollte mit der<br />

Bedingung verknüpft, kulturelle<br />

Bildungsangebote für Kinder nach -<br />

zuweisen.<br />

Diese <strong>und</strong> viele andere Maßnahmen<br />

<strong>sind</strong> häufig k<strong>ein</strong>e Frage ob, sondern<br />

wie Mittel <strong>ein</strong>gesetzt werden. M<strong>ein</strong><br />

Standpunkt ist insoweit klar: <strong>Kultur</strong>elle<br />

Bildung für alle! Jedes Kind verdient<br />

diese Chance. �<br />

II/2008


Foto: © Deutsche Bank, Frankfurt am Main<br />

� Bereits die<br />

ersten flachen<br />

Münzen bildeten<br />

schon Herrscher<br />

oder mythische<br />

Figuren ab.<br />

WAS IST EIN MUSICAL?<br />

?� Wenn wir die englische Sprache<br />

nicht hätten, wäre <strong>ein</strong> Musical <strong>ein</strong><br />

Singspiel <strong>und</strong> die Erklärung dieser<br />

Form des musikalischen Theaters <strong>ein</strong> -<br />

facher. Aber so müssen wir uns den<br />

Begriff „Musical“ schon genauer<br />

ansehen. Zuerst gab es sowohl das<br />

„Musical Drama“ als auch die<br />

„Musical Revue“ oder „A Musical<br />

Comedy“. Für viele Amerikaner war<br />

soviel Unterschied zum Anfang des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts zu kompliziert. Also<br />

wurde aus <strong>ein</strong>em Adjektiv <strong>ein</strong> Sub -<br />

stantiv <strong>und</strong> das Musical war geboren.<br />

Besonders in New York konnte es sich<br />

mit s<strong>ein</strong>en verschiedenen Stilrichtun -<br />

gen entfalten. Denn dort im Hafen<br />

kamen die Einwanderer aus den verschiedensten<br />

Nationen an, <strong>und</strong> alle<br />

brachten etwas von ihrer <strong>Kultur</strong> mit.<br />

Jazz, Teile der Pariser oder Londoner<br />

Revuen, die Operette aus Wien oder<br />

Anregungen aus den Wildwest-Shows<br />

finden sich im Musical wieder. Das<br />

Musical begeisterte s<strong>ein</strong>e amerikani-<br />

WARUM GIBT ES GELD?<br />

� Geld ist eigentlich nur <strong>ein</strong> sehr <strong>ein</strong>faches<br />

Mittel zum Tauschen von<br />

Dingen: „Du gibst mir <strong>ein</strong> Fahrrad, ich<br />

gebe dir dafür 250 Euro“. Bereits in<br />

der St<strong>ein</strong>zeit gab es solche Tauschge -<br />

NACHGEFRAGT<br />

?Summe schäfte. Wer Speerspitzen für die Jagd auf dem Sch<strong>ein</strong> als Münzen<br />

schen Zuschauer schnell, weil sie sich<br />

mit ihrem Leben in der Handlung<br />

wieder finden konnten. Denn die<br />

Probleme des Landes wie Rassendis -<br />

krimi nierung oder der Alkohol waren<br />

durchaus Themen in den Musicals –<br />

natürlich durfte das Happyend nicht<br />

fehlen. Dagegen war die Operette in<br />

Europa nur <strong>ein</strong>e rührende Geschichte<br />

um die große Liebe, eben eher <strong>ein</strong><br />

Märchen.<br />

Richtig berühmt wurde das Musical<br />

aber durch die Erfindung des Tonfilms.<br />

Eindrucksvoll waren die zahlreichen<br />

Tänzerinnen, die nach perfekter<br />

Choreographie die B<strong>ein</strong>e schwangen.<br />

Musicals wie „Singin’ In The Rain“<br />

kennt heute noch jeder.<br />

Die Show wurde für das Musical im<br />

Laufe der Entwicklung immer wichtiger.<br />

Perfektion der Bühnenshow steht<br />

heute im Vordergr<strong>und</strong>. Deshalb gibt es<br />

seit <strong>ein</strong>iger Zeit Musical–Theater, die<br />

nur für <strong>ein</strong> bestimmtes Stück gebaut<br />

wurden. „Cats“, „Starlight Express“<br />

oder „Aida“ <strong>sind</strong> dafür Beispiele. Und<br />

brauchte, der gab dafür zum Beispiel<br />

zwei Hasen. Tauschgeld konnte Vieles<br />

s<strong>ein</strong>: schöne Muscheln, besondere<br />

St<strong>ein</strong>e, Rinder, Kamele, Messer, St<strong>ein</strong>e,<br />

Salz. Diese Dinge machten aber als<br />

Geld auch Probleme. Sie waren schwer,<br />

Fleisch konnte verderben oder es gab<br />

niemanden, der solche Waren für s<strong>ein</strong>e<br />

wertvollen Felle haben wollte.<br />

Deshalb begannen die Menschen<br />

schon früh, ihre wertvollen Güter gegen<br />

Silber, Bronze oder Gold <strong>ein</strong>zutauschen.<br />

Daraus entstanden dann vor<br />

etwa dreitausend Jahren die ersten<br />

Münzen. Dann machten im 11. Jahr -<br />

h<strong>und</strong>ert die Chinesen den nächsten<br />

Schritt: Weil sie zu wenig Münzen für<br />

ihre Geschäfte hatten, gaben sie <strong>ein</strong>fach<br />

Sch<strong>ein</strong>e heraus. Auf denen stand,<br />

dass der, der das Papier vorlegt, die<br />

neuerdings gibt es sogar Kinder–<br />

Musicals. Oft geht es dabei um religiöse<br />

Themen. Aber auch das Thema<br />

Übergewicht fehlt nicht. Denn richtiges<br />

Essen lässt sich nun mal leichter bei<br />

guter Unterhaltung lernen. �<br />

ausgezahlt bekommt. Das Papiergeld<br />

war geboren. In Europa machten die<br />

Spanier das Gleiche erst zum Ende<br />

des 15. Jahr h<strong>und</strong>erts. Jetzt konnten<br />

auch die ersten Banken entstehen. Dort<br />

gab man Münzen ab, erhielt Wertgut -<br />

sch<strong>ein</strong>e, die wiederum bei <strong>ein</strong>er anderen<br />

Bank <strong>ein</strong>gelöst werden konnten.<br />

Geldräuber hatten es so viel schwerer,<br />

diese Sch<strong>ein</strong>e zu finden.<br />

Heute hat unser Geld Konkurrenz<br />

bekommen. Es reicht meist schon die<br />

Plas tik karte, mit der wir das Geld vom<br />

Konto abbuchen können. Schwere<br />

Zeiten also für Geldfälscher. Die gab<br />

es übrigens schon immer. Bei manchen<br />

Völkern wurden sogar die seltenen<br />

Tauschst<strong>ein</strong>e gefälscht, damit die<br />

Betrü ger an die begehrte Ware<br />

kommen konnten. �<br />

� Die Musical-<br />

Version des<br />

Kinofilms feiert<br />

seit 1997 Erfolge<br />

auf den Bühnen<br />

der Welt.<br />

II/2008 7<br />

Foto: © Stage Entertainment


Foto: © Deutsche Oper Berlin, Bernd Uhlig<br />

TITEL<br />

ICH BIN EIN KIND –<br />

LASST MICH HIER REIN!<br />

WIE OFFEN SIND DIE TEMPEL DER HOCHKULTUR FÜR UNSEREN<br />

NACHWUCHS? EIN WECHSELSPIEL ZWISCHEN GENERVTEN<br />

OPERNBESUCHERN UND AMBITIONIERTEN KULTURPÄDAGOGEN.<br />

Opern <strong>und</strong> Kinder, wie passt das zusammen?<br />

Das ist doch viel zu schwierig! So oder so ähnlich<br />

lauteten lange Zeit gängige Vorur teile. Das Gegenteil<br />

stimmt: Oper ist selbst für die Jüngsten <strong>ein</strong>fach<br />

faszinierend, auch ohne spezielle Programme für Kinder.<br />

� Olivia <strong>und</strong> Markus <strong>sind</strong> echte<br />

Opern fans. Dabei <strong>sind</strong> sie erst zwölf<br />

<strong>und</strong> neun Jahre alt. Die beiden sitzen<br />

meistens in derselben Reihe wie ich.<br />

Manchmal, wenn sie <strong>ein</strong>er großen<br />

Arie lauschen, sehen sie aus, als hätten<br />

sie die Welt um sich herum völlig<br />

� Opern wie der<br />

Nussknacker <strong>sind</strong><br />

<strong>ein</strong> Spielplatz der<br />

Fantasie für Kinder<br />

<strong>und</strong> mit Kindern.<br />

vergessen. Wenn der Vorhang aufgeht<br />

<strong>und</strong> die Sänger in ihren märchenhaften<br />

Kostümen die Bühne betreten,<br />

bewegen sich ihre Köpfe immer<br />

wieder hin <strong>und</strong> her, neugierig,<br />

ganz fasziniert. K<strong>ein</strong> Detail der<br />

Inszenie rung soll ihnen entgehen.<br />

Nur gegen Ende, nach zwei, drei<br />

St<strong>und</strong>en, lässt ihre Konzentration<br />

nach. Als Markus Olivia dann etwas<br />

zuflüstern will, kassiert er sofort <strong>ein</strong>en<br />

Rüffel: „Pssst! Ihr seid hier nicht zu -<br />

hause!“ zischt ihn <strong>ein</strong> fre<strong>und</strong>lich aussehender<br />

Mann mittleren Alters an.<br />

„Kinder in der Oper!“, seufzt er <strong>und</strong><br />

schaut dabei Hilfe suchend in m<strong>ein</strong>e<br />

Richtung. „Ist das hier <strong>ein</strong> Spielplatz?“<br />

GROSSE THEMEN DES LEBENS<br />

In diesem Moment weiß ich: Natür -<br />

lich! Die Oper ist <strong>ein</strong> Spielplatz! Die<br />

Bühne ist die Welt in kl<strong>ein</strong>, <strong>und</strong> die<br />

Schauspieler stehen dort sym bolisch<br />

für alle Menschen. So wie Kinder das<br />

nachspielen, was Er wachsene vormachen,<br />

führen Opern sänger Stücke auf,<br />

in denen alle großen Themen des<br />

Lebens vorkommen: Glück, Liebe,<br />

Schmerz, Tod. Im Thea ter passiert<br />

eigentlich das Gleiche. Aber die<br />

Oper trifft uns mit ihrer Musik direkt<br />

ins Herz. Wir freuen uns mit den<br />

Darstellern, leiden noch intensiver mit<br />

ihnen, lachen, w<strong>ein</strong>en <strong>und</strong> trauern.<br />

Das funktioniert natürlich auch bei<br />

Olivia <strong>und</strong> ihrem Bruder Markus. Wie<br />

finden sie eigentlich die Oper? „Oper<br />

ist etwas ganz Beson deres“, sagt<br />

Olivia. „Das große Haus ist wie<br />

<strong>ein</strong>e andere Welt, <strong>ein</strong> bisschen<br />

II/2008


wie im Märchen. Und wenn dann das<br />

Orchester zu spielen anfängt, kribbelt<br />

es sogar <strong>ein</strong> bisschen. Man kriegt richtig<br />

Gänse haut.“ „Na ja“, sagt Markus,<br />

„letztes Jahr war’s <strong>ein</strong>mal voll langweilig.<br />

Da bin ich dann raus gegangen,<br />

aber ganz leise.“ „Wir gehen regelmäßig<br />

mit den Kindern in die Oper“,<br />

erklären mir die Eltern der beiden.<br />

„Seitdem Olivia acht ist, nehmen wir<br />

sie mit. Bei Markus haben wir das<br />

genauso gemacht. Wir <strong>sind</strong> beide<br />

große Opern fans <strong>und</strong> wollen unseren<br />

Kindern die Oper schon ganz früh<br />

nahe bringen. Wir <strong>sind</strong> da nicht die<br />

Einzigen.“ Nun hat mich endgültig die<br />

Neugier gepackt: Ist die Oper wirklich<br />

<strong>ein</strong> Platz für Kinder?<br />

PROGRAMME FÜR KINDER<br />

Eine kurze Internetrecherche zeigt<br />

schnell: Fast jedes Opernhaus im<br />

deutschsprachigen Raum hat spezielle<br />

Programme für Kinder. Mit Kursen,<br />

Workshops <strong>und</strong> Kinder-Aufführungen<br />

sollen dort schon die Jüngsten an<br />

die Oper herangeführt werden.<br />

Oper ist ja schließlich auch sehr be<strong>ein</strong>druckend.<br />

Ein Theater mit Musik,<br />

fantastischen Kostümen, <strong>ein</strong>em riesigen<br />

Orchester mit Pauken, Trompeten<br />

<strong>und</strong> Streichern <strong>und</strong> Sängern, die mit<br />

ihren Stimmen <strong>ein</strong>en ganzen Saal zum<br />

Beben bringen können. Eine <strong>Kunst</strong> -<br />

form, von der aber nun viele sagen,<br />

sie sei nichts für Kinder.<br />

„Kinder <strong>und</strong> Oper schließen sich gegenseitig<br />

aus“, erklärt mir am nächsten<br />

Tag <strong>ein</strong> bekannter deutscher<br />

Opernschaffender, den ich telefonisch<br />

nach s<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung frage. „Ich bin<br />

zufrieden mit den 40- bis 70-Jährigen.<br />

Sie haben schon viel in ihrem Leben<br />

<strong>und</strong> ihrem Beruf hinter sich <strong>und</strong> wollen<br />

jetzt ihren Geist verf<strong>ein</strong>ern. Für Kinder<br />

ist das nichts. Oper überfordert sie.“<br />

Eine ziemlich harte Aussage, so hart,<br />

dass der Mann s<strong>ein</strong>en Namen nicht<br />

gedruckt sehen will. Und <strong>ein</strong>e Aus -<br />

sage, die ich so nicht ganz akzeptieren<br />

kann. Olivia <strong>und</strong> Markus jedenfalls<br />

kamen mir überhaupt nicht überfordert<br />

vor.<br />

II/2008<br />

SAGENHAFTE GESCHICHTEN<br />

„Kinder haben viel, viel mehr intellektuelles<br />

Potenzial als die meisten Leute<br />

denken“, stimmt mir Wilfried Hiller zu.<br />

<strong>Der</strong> 67-Jährige weiß, wovon er redet.<br />

Er ist selbst Opernkomponist, hat zusammen<br />

mit dem Kinderbuchautor<br />

Michael Ende die Kinderoper „Das<br />

Traumfresserchen“ geschrieben. Hiller<br />

sagt mir, dass Kinder s<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung<br />

nach aber nicht nur in speziell für sie<br />

geschriebene Opern gehen müssen.<br />

„<strong>Der</strong> Freischütz, Die Zauberflöte, Das<br />

Rh<strong>ein</strong>gold, alles, was <strong>ein</strong>en sagenhaften<br />

Hintergr<strong>und</strong> hat, interessiert Kinder<br />

genauso wie Erwachsene“, sagt er.<br />

„Kinder <strong>sind</strong> das tollste Publikum. Sie<br />

gehen völlig unverkrampft in <strong>ein</strong>e<br />

Aufführung, sagen aber auch völlig<br />

unverblümt ihre M<strong>ein</strong>ung zu dem, was<br />

sie sehen <strong>und</strong> hören. Entweder sie finden<br />

<strong>ein</strong> Stücke ganz großartig oder<br />

total langweilig.“ Hiller denkt sogar<br />

über <strong>ein</strong>e Oper für Schwangere nach.<br />

„Wie wir aus der Medizin wissen, haben<br />

Embryos schon mit vier Monaten<br />

<strong>ein</strong> voll ausgebildetes Gehör“, sagt der<br />

Opernpionier.<br />

Aber <strong>sind</strong> Opern-Aufführungen von<br />

vier St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> mehr wirklich etwas<br />

für Kinder? Wollen Kinder so lange<br />

still sitzen <strong>und</strong> andächtig zuschauen,<br />

während weit weg auf der Bühne<br />

Opernsänger etwas in <strong>ein</strong>er fremden<br />

Sprache singen? „Ich würde diese<br />

Frage nicht nur auf Kinder beziehen“,<br />

m<strong>ein</strong>t Eike Ecker, Leiterin <strong>und</strong> Regis -<br />

seur in der ersten deutschen Kinder -<br />

oper in Köln, dazu. „Auch viele<br />

Erwachsene haben Schwierigkeiten,<br />

Wagner-Texten zu folgen“, stellt sie<br />

klar. Aus langer Erfahrung weiß sie,<br />

dass auch viele Erwachsene nur nicht<br />

zugeben wollen, dass sie Opern wie<br />

die besonders komplizierten <strong>und</strong> langen<br />

Stücke von Richard Wagner nicht<br />

immer verstehen. Eckers Anspruch ist<br />

es, Kinder in der Oper auf k<strong>ein</strong>en Fall<br />

zu unterfordern. Trotzdem hat sie zusammen<br />

mit anderen Kollegen <strong>und</strong><br />

der bekannten Autorin <strong>und</strong> Modera -<br />

torin Elke Heidenreich an der Kinder -<br />

oper in Köln <strong>ein</strong>en besonderen Weg<br />

gewählt, um Kindern das Musik -<br />

theater nahe zu bringen: „Wir bearbeiten<br />

die Opern <strong>und</strong> kürzen sie auf<br />

<strong>ein</strong>e Länge von maximal <strong>ein</strong>er<br />

St<strong>und</strong>e.“ Elke Heidenreich formuliert<br />

auch die Texte um. „Außerdem arrangieren<br />

wir die Musik für <strong>ein</strong> Kammer -<br />

musikensemble mit maximal 18 Musi -<br />

kern“, erzählt Frau Ecker weiter. Sie<br />

legt aber Wert darauf, dass die Musik<br />

nicht umgeschrieben wird. „Kinder<br />

kommen selbst mit schwerer Kost wie<br />

Ravel sehr gut zurecht. Wir sehen die<br />

Verzauberung, die mit den Kindern<br />

passiert, wenn der Vorhang aufgeht,<br />

wenn sie Töne <strong>und</strong> Melodien hören,<br />

die sie noch nie gehört haben. Für sie<br />

gibt es k<strong>ein</strong>en anderen Ort mit so<br />

viel sinnlicher Nähe. Die Kinder<br />

lachen <strong>und</strong> w<strong>ein</strong>en mit den Dar -<br />

stellern. Nach dem Konzert ist es<br />

manchmal sogar wie bei Tokio Hotel.<br />

Die Kinder kommen zum Ensemble<br />

<strong>und</strong> wollen Auto gramme.<br />

FORSCHERTRIEB UND<br />

FANTASIE<br />

Ganz wichtig ist für Kinder aber die<br />

Nähe zu dem, was auf <strong>und</strong> hinter der<br />

Bühne passiert. <strong>Der</strong> „Blick hinter die<br />

Kulissen“ beflügelt ihren Forschertrieb<br />

Foto: © Klaus Lefebvre<br />

TITEL<br />

� Die Oper “Marouf,<br />

der Schuster von<br />

Kairo” dauert etwa<br />

<strong>ein</strong>e St<strong>und</strong>e – <strong>und</strong> sie<br />

geht mit <strong>ein</strong>em guten<br />

Ende aus.


� Ganz nah<br />

am Geschehen:<br />

Kinder bei der<br />

Aufführung der<br />

Zauberflöte in der<br />

Wiener Staatsoper.<br />

� Elke Heiden reich<br />

ist bekannt aus<br />

Funk <strong>und</strong> Fern -<br />

sehen. Seit 2003<br />

moderiert sie für<br />

das ZDF die<br />

Literatur sendung<br />

„Lesen!“, die aus<br />

der Kinderoper<br />

Köln übertragen<br />

wird.<br />

10<br />

„JEDER KANN<br />

IN DIE OPER GEHEN!“<br />

Interview mit Elke Heidenreich<br />

Foto: © Andreas Biesenbach<br />

<strong>und</strong> ihre Fantasie. Deswegen dürfen<br />

Kinder in der Kölner Kinderoper sogar<br />

auf die Bühne, mit den Sängern<br />

sprechen <strong>und</strong> die bunten Kostüme<br />

anfassen.<br />

„Kinder sollen das klassische Opern -<br />

repertoire kennen <strong>und</strong> lieben lernen“,<br />

sagt mir auch die Wiener Regisseurin,<br />

Musikerin <strong>und</strong> Autorin Klaudia Kadlec.<br />

An der Oper in Zürich studiert sie mit<br />

bis zu 50 Kindern klassische Opern<br />

<strong>ein</strong>. Die Kinder spielen die Opern<br />

komplett nach. Mit dabei <strong>sind</strong> drei<br />

Musiker, zwei Sänger <strong>und</strong> <strong>ein</strong> Schau -<br />

spieler, die Kinder <strong>sind</strong> die Spiel -<br />

Foto: Michael Kappeler/ ddp<br />

Wie war Ihr erster Kontakt mit der<br />

Oper?<br />

1956 in Essen, <strong>ein</strong>e Fre<strong>und</strong>in nahm<br />

mich mit in „Die Zauberflöte“. Seitdem<br />

ist Oper m<strong>ein</strong>e große Liebe. Mich fasziniert<br />

das Zusammenkommen von<br />

Schauspiel, Text, Bühne <strong>und</strong> Musik.<br />

Aber auch das Dramatische, die<br />

Wucht, die Emotionen.<br />

partner <strong>und</strong> vorher nicht auf das<br />

Stück vorbereitet. Sie bekommen den<br />

Text <strong>ein</strong>souffliert, also leise vorgesagt.<br />

In der letzten Opernsaison hat Kadlec<br />

in Zürich 13 klassische Opern mit Kin -<br />

dern aufgeführt, für den neuen Spiel -<br />

plan <strong>sind</strong> neun Opern vorgesehen.<br />

<strong>Der</strong> Herr, der sich so über Olivia <strong>und</strong><br />

Markus aufgeregt hatte, hat also unrecht<br />

gehabt. Die Oper ist sehr wohl<br />

<strong>ein</strong> Platz für Kinder. Aber wer weiß,<br />

vielleicht bekommt der gute Mann ja<br />

noch <strong>ein</strong>en größeren Schock, wenn<br />

er demnächst <strong>ein</strong>e Karte für die Oper<br />

in Verona ergattern sollte. Denn in der<br />

norditalienischen Stadt finden nämlich<br />

in <strong>ein</strong>er alten römischen Arena jedes<br />

Jahr Opernaufführungen statt, die bei<br />

Opernfans aus der ganzen Welt als<br />

etwas ganz Besonderes gelten. Und<br />

der Münchner Unternehmer Rainer C.<br />

Klose hat mit „Kinder <strong>und</strong> Opern“ extra<br />

<strong>ein</strong>en Ver<strong>ein</strong> gegründet, der<br />

Kinder zu solchen ganz besonderen<br />

Opernaufführungen bringt. In Verona<br />

gab es in den vergangenen Jahren<br />

ebenfalls Zuschauer, die sich über<br />

Und warum ist es so wichtig, Kinder<br />

schon so früh an die Oper heranzuführen?<br />

Oper ist <strong>ein</strong> w<strong>und</strong>erschönes, „zauberisches“<br />

<strong>Kunst</strong>werk, das die Herzen der<br />

Kinder erreicht. Und die Oper braucht<br />

<strong>ein</strong>e Zukunft. Kinder <strong>sind</strong> unser<br />

Publikum von morgen. Dass das<br />

Interesse an den Opern nachgelassen<br />

hat, liegt unter anderem an den vielen<br />

modernen Stücken, die die Häuser<br />

eher leer spielen. Man darf nie das<br />

Publikum vergessen, nur Provokation<br />

bewirkt eher das Gegenteil. Andere<br />

Opernhäuser beginnen nun endlich<br />

auch mit der Arbeit für Kinder. In Köln<br />

haben wir weder Zeit, Mühe noch<br />

Kosten gescheut. Wir haben oft vergessene<br />

Stücke aufgeführt, das hat mich<br />

gereizt, mitzumachen.<br />

Warum haben wir soviel Respekt vor<br />

der Oper?<br />

die Kinder des Ver<strong>ein</strong>s beschwerten.<br />

Denn die durften an ihnen vorbei<br />

zuerst in die Arena. Die Verantwortli -<br />

chen der Oper haben auf diese Be -<br />

schwerden reagiert: Die Kinder gehen<br />

nun über den roten Teppich des VIP-<br />

Eingangs zu ihren Plätzen – die Er -<br />

wachsenen stehen weiter Schlange. �<br />

Bettina Louise Haase, Bettina Freitag<br />

OPERN FÜR KINDER –<br />

WO WIRD WAS GEBOTEN<br />

Wer sich in s<strong>ein</strong>er Stadt nach<br />

dem Angebot der Opernhäuser<br />

erk<strong>und</strong>igt, findet oft interessante<br />

Angebote für Kinder. Unter<br />

www.kikuma.de haben wir <strong>ein</strong>e<br />

Reihe Operhäuser getestet <strong>und</strong><br />

benotet. Manchmal lohnt es sich,<br />

über die eigenen Stadtgrenzen<br />

hinauszusehen. Oft hat <strong>ein</strong>e<br />

Nachbarstadt nämlich interes -<br />

san tere Angebote, die man mit<br />

<strong>ein</strong>em Ausflug gut zu <strong>ein</strong>em<br />

<strong>Kultur</strong>tag für die ganze Familie<br />

verbinden kann.<br />

Das <strong>sind</strong> Klischees von gestern. Jeder,<br />

der will, kann in die Oper gehen, das<br />

ist nichts Elitäres mehr. Oper heißt<br />

nicht Brokatkleid. Es ist nicht mehr so<br />

teuer wie früher, <strong>und</strong> die Inhalte <strong>sind</strong><br />

im Programmheft erklärt.<br />

Wenn Sie <strong>ein</strong>en Operntext für<br />

Kinder aufarbeiten, wie gehen Sie<br />

dabei vor?<br />

Ich mache k<strong>ein</strong>e Abstriche an der<br />

Qualität. Die Musik muss erstklassig<br />

s<strong>ein</strong>, die Geschichte sollte dem<br />

Erfahrungshorizont von Kindern entsprechen.<br />

Das heißt nicht, dass die<br />

Kinder alles verstehen müssen, aber<br />

sie sollten der Handlung folgen können.<br />

Ich habe ausländische Texte<br />

übersetzt <strong>und</strong> dann auf die Noten<br />

übertragen. Ich habe auch<br />

Zwischentexte geschrieben, wo es für<br />

die Kinder zu kompliziert wurde.<br />

Interview: Bettina Freitag<br />

II/2008


� Hallo, ich bin Elsa <strong>und</strong> wohne auf<br />

der Plassenburg*. M<strong>ein</strong> Vater, Graf<br />

Berthold, ist hier der Herr. Wir schreiben<br />

das Jahr 1150, das kann ich mir<br />

gut merken, denn ich bin genau zehn<br />

Jahre alt. M<strong>ein</strong>e Mutter sorgt jetzt<br />

schon dafür, dass aus mir <strong>ein</strong>e gute<br />

Ehefrau wird. Viel Zeit hat sie nicht<br />

mehr, denn spätestens mit 15 soll ich<br />

heiraten, das ist so üblich. Am meisten<br />

stört mich, dass wir immer so früh aufstehen<br />

müssen. Denn es ist Oktober<br />

<strong>und</strong> die Nächte <strong>sind</strong> schon sehr kalt<br />

auf unserer Burg. Nur <strong>ein</strong> paar<br />

Wohnräume haben <strong>ein</strong>en Kamin <strong>und</strong><br />

können beheizt werden.<br />

LERNEN – FÜR MÄDCHEN<br />

WICHTIG<br />

Nach dem Mittagessen muss ich zu<br />

m<strong>ein</strong>er Mutter kommen. Sie übt mit mir<br />

lesen, schreiben <strong>und</strong> rechnen. Wenn<br />

ich k<strong>ein</strong>e Lust habe, sagt sie immer:<br />

„Lernen ist sehr wichtig, wenn du später<br />

<strong>ein</strong>e Burg führen willst. Die Männer<br />

können das nämlich fast nie. Die können<br />

nur kämpfen. Kannst du aber<br />

rechnen <strong>und</strong> schreiben, muss d<strong>ein</strong><br />

Mann dich immer fragen.“ Das wird<br />

wohl richtig s<strong>ein</strong>. Denn m<strong>ein</strong>en Bruder<br />

Otto sehe ich seit fünf Jahren nur<br />

selten. <strong>Der</strong> ist auf der Cadolzburg, um<br />

Knappe zu werden. Mit dem Schwert<br />

kann er schon ganz gut umgehen.<br />

Vielleicht wird er auch mal <strong>ein</strong><br />

tapferer Ritter.<br />

RATTEN SIND NORMAL<br />

Manchmal habe ich da m<strong>ein</strong>e Zweifel.<br />

Als er vor <strong>ein</strong> paar Wochen zu Be -<br />

such war, habe ich nämlich <strong>ein</strong>e Ratte<br />

gefangen <strong>und</strong> in s<strong>ein</strong>em Bett versteckt.<br />

Mit <strong>ein</strong>em Satz war er aus dem Bett<br />

<strong>und</strong> schrie wie wahnsinnig. Er dachte,<br />

<strong>ein</strong> Dämon hätte ihn besucht. Dabei<br />

<strong>sind</strong> Ratten bei uns doch völlig normal.<br />

Aber vielleicht hatte sich das Vieh bei<br />

ihm besonders angekuschelt, schließlich<br />

hatte Berthold schon seit zwei<br />

Wochen nicht mehr gebadet. <strong>Der</strong><br />

II/2008<br />

„ICH HABE NICHTS ZU SAGEN!“<br />

MÄDCHEN IM MITTELALTER, EIN BESONDERS HARTES LEBEN<br />

stinkt wirklich so wie unser Perso nal.<br />

Dabei sagt doch niemand etwas,<br />

wenn die Familie des Burgherrn mal<br />

warmes Wasser für <strong>ein</strong> angenehmes<br />

Bad verlangt. Aber m<strong>ein</strong> Bruder ekelt<br />

sich davor, dass alle anderen der<br />

Foto: © bpk<br />

Familie vor ihm in das gleiche Wasser<br />

gehen. S<strong>ein</strong>e Läuse <strong>und</strong> Flöhe freuen<br />

sich darüber, dass er nie badet. So<br />

richtig interessiert mich das zur Zeit<br />

aber nicht. Denn gestern habe ich<br />

mitbekommen, wie m<strong>ein</strong> Vater <strong>ein</strong>en<br />

Gast beherbergte, mit dem er sehr<br />

lange redete. Frauen dürfen nicht<br />

dabei s<strong>ein</strong> <strong>und</strong> ich schon gar nicht.<br />

HOCHZEITSPLÄNE<br />

Deshalb habe ich mich ganz vorsichtig<br />

herangeschlichen. Viel habe ich<br />

nicht verstanden, aber mir wurde klar,<br />

� So romantisch<br />

das Leben auf der<br />

Burg oft geschildert<br />

wurde:<br />

Selbst für adelige<br />

Mädchen gab es<br />

selten Gr<strong>und</strong> zur<br />

Freude.<br />

* die Plassenburg liegt in der Nähe von Kulmbach in Oberfranken<br />

WISSEN<br />

es ging um mich. Ich soll verheiratet<br />

werden, damit irgend<strong>ein</strong> Vertrag mit<br />

<strong>ein</strong>em anderen Grafen geschlossen<br />

werden kann. Angeblich soll das<br />

schon in zwei Jahren geschehen,<br />

wenn ich m<strong>ein</strong> zwölftes Lebensjahr<br />

vollendet habe.<br />

Mit m<strong>ein</strong>em Vater kann ich nicht<br />

darüber reden. <strong>Der</strong> wird mich verprügeln<br />

<strong>und</strong> erst mal <strong>ein</strong>sperren. Denn<br />

Mädchen <strong>und</strong> Frauen haben zu gehorchen.<br />

Außerdem geht es um die<br />

Ehre der Familie, wenn ich an <strong>ein</strong>en<br />

bedeutenden Adligen gegeben werde.<br />

M<strong>ein</strong>e M<strong>ein</strong>ung interessiert überhaupt<br />

nicht. M<strong>ein</strong>e Mutter hört mich<br />

ebenfalls nicht an. Sie will ja nur beweisen,<br />

dass sie mich zu <strong>ein</strong>er brauchbaren<br />

Burgherrin erzogen hat, die sich<br />

um die Hauswirtschaft kümmern kann<br />

<strong>und</strong> mit ihrem Mann möglichst viele<br />

Kinder bekommt. Dafür hat sie mich<br />

erzogen, also wird sie die Pläne<br />

m<strong>ein</strong>es Vaters nicht verhindern.<br />

Ich müsste in <strong>ein</strong> Kloster flüchten <strong>und</strong><br />

Nonne werden, wenn der Mann mir<br />

nicht gefällt, den ich heiraten soll.<br />

Aber ins Kloster werde ich sowieso<br />

gesperrt, wenn der Vater k<strong>ein</strong>en passenden<br />

Mann für mich findet. Auch<br />

<strong>ein</strong> Graf kann sich k<strong>ein</strong>e unnütze<br />

Esserin leisten. Das sagt er jedenfalls<br />

immer. �<br />

Elsa ist die<br />

Tochter <strong>ein</strong>es<br />

Grafen <strong>und</strong> trotzdem<br />

ist das<br />

Leben für sie<br />

schon sehr hart. Wie mag es erst<br />

bei normalen Leuten zugegangen<br />

s<strong>ein</strong>? Wenn ihr <strong>ein</strong>e Vorstellung<br />

davon habt, wie Kinder im<br />

Mittelalter gelebt haben, dann<br />

schreibt uns. Die Geschichten<br />

kommen auf unsere Website<br />

www.kikuma.de <strong>und</strong> die drei besten<br />

werden mit <strong>ein</strong>em Buch über<br />

das Mittelalter belohnt.<br />

11


12<br />

DAS FUNKTIONIERT WIE KINO IM KOPF<br />

WANN WIRD EINE EINFACHE GESCHICHTE ZU EINEM MITREISSENDEN ROMAN?<br />

Kapitän Ahab steht - das <strong>ein</strong>e B<strong>ein</strong> aus dem<br />

Knochen <strong>ein</strong>es Pottwals gedrechselt – auf<br />

s<strong>ein</strong>em Walfänger <strong>und</strong> schaut grimmig auf<br />

das Meer. Er will Moby Dick, den weißen<br />

Wal <strong>und</strong> s<strong>ein</strong> ärgster F<strong>ein</strong>d, endlich an der<br />

Harpune haben. Das all<strong>ein</strong> ist Kapitän<br />

Ahabs Lebensziel. So beschreibt es 1851<br />

Herman Melville in s<strong>ein</strong>em Roman.<br />

Die Geschichte ist derart spannend, dass<br />

Viele das Buch heute noch von der ersten<br />

bis zur letzten Seite verschlingen. Dabei<br />

<strong>sind</strong> es fast tausend Seiten, bis Ahab s<strong>ein</strong><br />

kühles Grab findet, gefesselt an den<br />

Riesenleib des Wals.<br />

ROMANE ZEIGEN DIE ENTWICKLUNG<br />

Aber was ist eigentlich <strong>ein</strong> Roman? Er kann<br />

<strong>ein</strong>e wahre Geschichte wiedergeben oderdie<br />

Handlung ist frei erf<strong>und</strong>en. <strong>Der</strong> Schrift -<br />

steller möchte s<strong>ein</strong>e Leser fesseln. Figuren<br />

existieren in s<strong>ein</strong>er Erzählung, die im wirklichen<br />

Leben oft gar nicht vorkommen.<br />

Trotzdem schafft der Schriftsteller in s<strong>ein</strong>em<br />

Buch <strong>ein</strong>en Lebensraum mit vielen Figuren,<br />

die im Kopf des Lesers zu <strong>ein</strong>er „wirklichen“<br />

Geschichte werden. Das ist aber noch nicht<br />

alles: Während <strong>ein</strong>e kürzere Erzählung meist<br />

<strong>ein</strong> ungewöhnliches Ereignis, <strong>ein</strong>en Konflikt<br />

wiedergibt, <strong>ein</strong>e Einzelsituation aus dem<br />

Leben der Hauptfigur aufgreift, die für<br />

Menschen <strong>ein</strong>e Lebenswende bedeutet,<br />

zeigt der Roman die Entwicklung von<br />

Einzelfiguren, Gruppen oder ganzen<br />

Generationen.<br />

SINGSPIEL BEIM FESTMAHL<br />

Romane <strong>sind</strong> <strong>ein</strong>e vergleichsweise junge<br />

Literaturform. Vor etwa 800 Jahren war vor<br />

allem das ‚Epos’ weit verbreitet. Diese meist<br />

gesungenen Erzählungen schilderten<br />

Legenden aus der Vergangenheit. <strong>Der</strong><br />

Sänger stand bei Festmahlen vor der<br />

Fürstenfamilie <strong>und</strong> trug s<strong>ein</strong>e Geschichte vor,<br />

damit die Herrschaften Abwechslung hatten.<br />

Das Ganze geschah auch noch in Versform,<br />

so dass es von Musik begleitet werden konnte;<br />

<strong>ein</strong>e Situation fast wie heute also, wenn<br />

wir beim Frühstück Radio hören. Das Epos<br />

selbst hat k<strong>ein</strong>er gelesen. <strong>Der</strong> Gr<strong>und</strong> dafür<br />

ist <strong>ein</strong>fach: Die meisten Menschen konnten<br />

damals weder schreiben noch lesen.<br />

Im 12. Jahrh<strong>und</strong>ert änderte sich das allmählich.<br />

Schriften wurden in Frankreich nicht<br />

mehr lat<strong>ein</strong>isch verfasst, sondern in der ro-<br />

Illustrationen: Willi Blöß<br />

manischen Volkssprache, die das Volk schon<br />

eher lesen konnte. Daraus hat sich ‚Roman’<br />

abgeleitet. Es dauerte dann noch <strong>ein</strong>mal<br />

500 Jahre, bis der Begriff in Deutschland ankam.<br />

Experten <strong>sind</strong> der M<strong>ein</strong>ung, dass der<br />

erste große deutsche Roman von Weltrang<br />

„<strong>Der</strong> Abenteuerliche Symplicissimus“ von<br />

Hans Jakob Christoph von Grimmelshausen<br />

ist, <strong>ein</strong> Buch mit <strong>ein</strong>em für heutige<br />

Verhältnisse ziemlich bösen Humor.<br />

Ein guter Schriftsteller zieht die Leser in s<strong>ein</strong>e<br />

Geschichte. Raum <strong>und</strong> Zeit können sich anders<br />

auflösen als in der Wirklichkeit, etwa<br />

im Science Fiction- oder Fantasy-Roman. Die<br />

Spannung kann bis in das Unterbewusste<br />

des Lesers <strong>ein</strong>dringen, wie etwa beim Thriller.<br />

BESONDERE UNTERHALTUNG<br />

Die Leser <strong>ein</strong>es Romans können sich in ihrer<br />

Fantasie auf Situationen <strong>ein</strong>lassen, die in der<br />

rationalen Wirklichkeit unserer technischen<br />

Welt überhaupt k<strong>ein</strong>en Platz haben. Deshalb<br />

vielleicht finden Romane immer noch so viele<br />

Leser: Menschen die das Leben suchen oder<br />

auch ganz <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>e ganz besondere<br />

Unterhaltung, die k<strong>ein</strong> anderes Medium<br />

ersetzen kann. �<br />

II/2008


Text <strong>und</strong> Illustrationen: © Andrea Duyster<br />

Leonardo da Vinci hat in dieser Zeichnung (s.oben)<br />

<strong>ein</strong>e „Luftschraube“ entworfen; heute gilt sie als<br />

Vorläufer des modernen Hubschraubers. Leonardo war<br />

<strong>ein</strong> Künstler, er hat die „Mona Lisa“ gemalt, aber er<br />

hat auch unendlich viel gezeichnet. Das Bild von der<br />

Luftschraube ist <strong>ein</strong>e technische Zeichnung. Man kann<br />

die Maschine danach bauen.<br />

Gezeichnet wird, seit es Menschen gibt. Anfangs, weil<br />

es k<strong>ein</strong>e anderen Methoden gab. Ab der Renaissance,<br />

etwa um 1450, merkte man, dass die Zeichnung<br />

eigentlich selbst schon <strong>Kunst</strong> ist <strong>und</strong> nicht nur <strong>ein</strong>e<br />

Übung oder Vorzeichnung.<br />

Drudel 1<br />

Drudel 2<br />

Was ist das?<br />

II/2008<br />

Foto: © bpk<br />

Foto: Torsten Silz/ ddp<br />

Giraffe geht am Fenster vorbei<br />

HABT IHR HEUTE SCHON<br />

GEZEICHNET?<br />

� Ganz bestimmt! Denkt mal genau nach: Vielleicht mit<br />

dem Messer auf dem Marmeladenbrot? Oder in der<br />

Strassenbahn am beschlagenen Fenster das Spiel<br />

TicTacToe? Im Mathematikunterricht mit Geodreieck <strong>und</strong><br />

Zirkel? Im <strong>Kunst</strong>unterricht mit der Zeichenfeder? Mit dem<br />

Filzstift auf Eurer Jeans? Mit <strong>ein</strong>em St<strong>ein</strong> auf dem Asphalt?<br />

Beim Telefonieren mit dem Kugelschreiber Ornamente<br />

gekritzelt?...<br />

Auch wenn wir beim Begriff Zeichnung vielleicht zunächst an <strong>ein</strong> gemaltes Bild denken –<br />

hergestellt mit Bleistift oder Zeichenfeder auf Papier – benutzen wir das Zeichnen im Alltag<br />

ganz oft <strong>und</strong> selbstverständlich. Manchmal um zu erklären <strong>und</strong> zu verdeutlichen, wozu<br />

Worte nicht reichen oder um etwas auszuprobieren, bevor man es in die Tat umsetzt oder<br />

vielleicht auch nur weil es <strong>ein</strong> angenehmes Gefühl ist, den Rand vom Schulheft zu verzieren.<br />

Ein Drudel-Rätsel<br />

könntet ihr gar<br />

nicht lösen, wenn<br />

für Euch <strong>ein</strong>e Linie<br />

nichts anderes als<br />

<strong>ein</strong>e Linie wäre.<br />

Also: Was zeigt das<br />

2. Drudel-Rätsel?<br />

Schickt uns eure<br />

Lösung! Es gibt<br />

Bücher über<br />

Zeichnen lernen<br />

zu gewinnen.<br />

<strong>Der</strong> Maler Adolph von Menzel ist mit s<strong>ein</strong>en Ölgemälden<br />

berühmt geworden. Aber er war auch <strong>ein</strong> begnadeter<br />

Zeichner. Alles was er sah, zeichnete er, meist<br />

mit <strong>ein</strong>em Bleistift. Das hat ihm mehr Freude gemacht<br />

als das Malen mit Ölfarben, nur hat er damit<br />

nicht so viel Geld verdient. S<strong>ein</strong>e Zeichnung “Schilfge -<br />

decktes Haus auf Rügen” ist schon <strong>ein</strong> perfektes Bild.<br />

Dafür braucht man schon <strong>ein</strong>iges Talent. Aber es geht<br />

auch ganz <strong>ein</strong>fach, nur mit <strong>ein</strong> paar Punkten <strong>und</strong><br />

Strichen, wie bei dem Drudel. Könnt ihr auch welche<br />

erfinden? Papier <strong>und</strong> Bleistift reichen dafür.<br />

Foto: © bpk/Kupferstichkabinett, SMB/Gunter Lepkowski<br />

Menzel hinterließ,<br />

als er starb, r<strong>und</strong><br />

6000 Zeichnungen,<br />

hinzu kommen<br />

77 Skizzenbücher<br />

<strong>und</strong> Hefte, voll mit<br />

Zeichnungen wie<br />

dieser hier.<br />

13


14<br />

REPORT<br />

� Schlau im<br />

Team: Punkte gibt<br />

es nur, wenn viele<br />

aus der Klasse auf<br />

die richtige Antwort<br />

getippt haben.<br />

SCHLAU KOMMT WEITER<br />

Sind Streber <strong>und</strong> Klugscheißer jetzt die neuen Superstars? Über 20.000<br />

Schüler beteiligten sich an dem Wettbewerb „Die beste Klasse Deutsch -<br />

lands“, den der KI.KA <strong>und</strong> das Erste als Quizshow in 32 Folgen zeigen.<br />

� Was für Bilder: Sie jubeln, trampeln<br />

mit den Füßen <strong>und</strong> liegen sich in<br />

den Armen. Hier wird k<strong>ein</strong> EM-Sieg<br />

der deutschen Fußballnationalmann -<br />

schaft gefeiert <strong>und</strong> auch k<strong>ein</strong> Konzert -<br />

auftritt <strong>ein</strong>es Popstars. Es handelt sich<br />

lediglich um die pure Freude der<br />

Klasse 7b des Lloyd Gymnasiums aus<br />

Bremerhaven: Denn sie haben<br />

<strong>ein</strong>e knifflige Frage aus dem Fachbe -<br />

reich Biologie richtig beantwortet:<br />

Welches dieser Tiere hat Zähne?<br />

a) R<strong>und</strong> schwanzseekuh, b) Schnapp -<br />

schild kröte, c) Ameisenbär oder<br />

d) Zwerg glattwal?<br />

WETTBEWERB WECKT EHRGEIZ<br />

Die Kameras <strong>sind</strong> auf die Schüler gerichtet.<br />

Neun Schüler haben mit der<br />

R<strong>und</strong>schwanzseekuh richtig gelegen.<br />

Und jetzt <strong>sind</strong> sie ganz euphorisch,<br />

denn sie <strong>sind</strong> <strong>ein</strong>e R<strong>und</strong>e weiter. Was<br />

ist das: Verkehrte Welt? Kann Schule<br />

wirklich zu solchen Begeisterungs -<br />

stürmen beitragen? Bei der Fernseh -<br />

show „Die beste Klasse Deutschlands“<br />

wiederholten sich solche Szenen in<br />

den zurückliegenden Wochen fast<br />

täglich <strong>und</strong> zur besten Sendezeit um<br />

19.25 Uhr. Auf Anhieb beteiligten<br />

sich mehr als 700 Klassen an dem<br />

neuen Wettbewerb. Das entspricht<br />

r<strong>und</strong> 20.000 Schülern aus dem<br />

ganzen B<strong>und</strong>esgebiet. Und dabei<br />

konnten hier lediglich 6. <strong>und</strong> 7.<br />

Klassen dabei s<strong>ein</strong>. Sonst wäre die<br />

Teil nehmer zahl noch sehr viel höher<br />

ausgefallen. Solche Zahlen kennt<br />

man hierzulande sonst nur, wenn<br />

neue Superstars <strong>und</strong> Topmodels<br />

gesucht werden. Sind Streber jetzt<br />

plötzlich angesagt?<br />

MIT WISSEN GLÄNZEN<br />

Wie toll es s<strong>ein</strong> kann, als Schüler in<br />

der ersten Reihe zu sitzen <strong>und</strong> vor der<br />

eigenen Klasse mit s<strong>ein</strong>em Wissen zu<br />

glänzen, erlebten zum Beispiel Klara<br />

(13) <strong>und</strong> Daniel (13) aus der 7a des<br />

Gymnasiums Voerde sowie Jonathan<br />

(12) <strong>und</strong> Anouschka (11) aus der 6e<br />

des Gymnasiums Großburgwedel<br />

(Burgwedel). Streber stellt man sich<br />

irgendwie anders vor: Selbstsicher,<br />

lustig <strong>und</strong> schlau parierten sie gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit ihren Klassenkameraden auf<br />

die vielen Fragen von Moderator<br />

Thorsten Schorn. „Als Erste-Reihe-<br />

Spieler hat man schon <strong>ein</strong>e große<br />

Verantwortung getragen", sagt<br />

Jonathan. Aber es war aufregend die<br />

Fragen <strong>und</strong> die Experimente zu lösen."<br />

Lautstark feuerten die Mitschüler in<br />

allen Schulmannschaften ihre erste<br />

Reihe an. Teamarbeit wird ohnehin<br />

groß geschrieben bei der „besten<br />

Klasse“. „Einzelne Streber nützen hier<br />

wenig“, erklärt Thorsten Schorn das<br />

Prinzip der Sendung. „Denn massenweise<br />

Punkte gibt es nur, wenn viele<br />

aus der Klasse auf die richtige Ant -<br />

wort getippt haben.“<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann man die Produk -<br />

tion <strong>ein</strong>er Fernsehshow mit dem Alltag<br />

an der Schule nicht vergleichen. Doch<br />

<strong>ein</strong> gem<strong>ein</strong>sames Ziel ist mitunter<br />

durchaus leistungsfördernd. „Ohne<br />

Frage hat das gem<strong>ein</strong>same Ziel, die<br />

beste Klasse werden zu wollen, die<br />

Foto: © Ki.Ka/Melanie Grande<br />

II/2008


Schüler noch stärker zusammengeschweißt",<br />

sagt Anouschkas <strong>und</strong><br />

Jonathans Klassenlehrer Wolfgang<br />

Grüne vom Gymnasium Großburg -<br />

wedel aus Burgwedel. „Sie haben die<br />

Möglichkeit genutzt <strong>und</strong> sich mit ihrer<br />

eigenen Leistung <strong>ein</strong>e Klassenfahrt<br />

nach Köln ins Studio verdient. Das hat<br />

mich sehr be<strong>ein</strong>druckt <strong>und</strong> für die<br />

Schüler gefreut." Tatsächlich könnten<br />

gem<strong>ein</strong>same Ziele <strong>und</strong> Erlebnisse,<br />

Wettbewerbe <strong>und</strong> Spiele den Klassenzusammenhalt<br />

deutlich verstärken.<br />

„Dafür muss allerdings im Schulalltag<br />

schon <strong>ein</strong>e Gr<strong>und</strong>lage vorhanden<br />

s<strong>ein</strong>“, sagt Albert Zimmermann vom<br />

Schulpsychologischen Dienst der<br />

Stadt Köln.<br />

STARKER TEAMGEDANKE<br />

Bei den Teams, die es bis in die<br />

Endr<strong>und</strong>en des Wettbewerbs geschafft<br />

haben, war das offensichtlich<br />

der Fall. Sie wussten: Jede richtige<br />

Antwort im Wettbewerb brachte sie<br />

ihrem Ziel, die beste Klasse werden<br />

zu wollen, <strong>ein</strong>en Schritt näher. So<br />

besannen sich alle auf ihre Stärken:<br />

Jedes Schulteam benannte s<strong>ein</strong>e<br />

Experten. Wie treffend, wenn man in<br />

der Klasse zum Beispiel <strong>ein</strong>en Mit -<br />

schüler hat, der sich besonders gut in<br />

Geografie auskennt. Bei <strong>ein</strong>er schwierigen<br />

Frage aus diesem Fachgebiet<br />

wurde der natürlich auch um s<strong>ein</strong>e<br />

M<strong>ein</strong>ung gefragt. Während in der<br />

Schule jeder s<strong>ein</strong>e eigene Note im<br />

Blick haben muss, zogen hier alle an<br />

<strong>ein</strong>em Strang. Und so wurden aus verm<strong>ein</strong>tlichen<br />

Strebern <strong>und</strong> Besser -<br />

wissern hier <strong>und</strong> da sogar mal die<br />

heimlichen Stars der Klasse.<br />

„Natürlich können sowohl stärkere als<br />

auch schwächere Schüler davon profitieren,<br />

wenn alle möglichst viel wissen<br />

wollen“, erklärt der Schulpsychologe<br />

Albert Zimmermann. Dafür dürfe der<br />

Wissensstand der Kinder allerdings<br />

nicht zu sehr aus<strong>ein</strong>anderklaffen. Fest<br />

steht: Um Schüler neugierig <strong>und</strong> wissensdurstig<br />

zu machen, braucht man<br />

nicht zwingend <strong>ein</strong> Fernsehstudio<br />

sondern vor allem <strong>ein</strong>en spannenden<br />

Unterricht, der alle <strong>ein</strong>bezieht. „Egal<br />

ob im Fernsehen oder im Klassen -<br />

raum: Wenn <strong>ein</strong> Schüler k<strong>ein</strong> Interesse<br />

hat, zu viele Reize auf ihn <strong>ein</strong>strömen<br />

oder er überfordert wird, dann schaltet<br />

er ab", so Albert Zimmermann.<br />

STAUNEN MACHT NEUGIERIG<br />

Nicht nur Lehrer auch die Fernseh -<br />

macher müssen sich also etwas <strong>ein</strong> -<br />

fallen lassen, um die gewünschte<br />

Aufmerksamkeit zu erzielen. „An unserer<br />

Sendung gefällt mir besonders<br />

die Mischung aus Wissensquiz <strong>und</strong><br />

Spielshow“, sagt Thorsten Schorn <strong>und</strong><br />

schwärmt von den vielen kl<strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>drucksvollen<br />

Experimenten, die er in<br />

den letzten Wochen durchgeführt hat.<br />

Da lässt der Moderator zum Beispiel<br />

<strong>ein</strong> Papierschiff in <strong>ein</strong>em Aquarium<br />

schwimmen, in dem gar k<strong>ein</strong> Wasser<br />

ist. Oder er bringt in der Mikrowelle<br />

<strong>ein</strong>e Glühbirne zum Leuchten. Und:<br />

„Wer staunen möchte, kann ja mal<br />

<strong>ein</strong> paar Rosinen in <strong>ein</strong> Glas Sprudel -<br />

wasser werfen <strong>und</strong> schauen, was<br />

passiert…“, regt Thorsten Schorn s<strong>ein</strong><br />

Publikum an.<br />

Fazit: Lernen kann richtig Spaß machen.<br />

Dass es neben den bekannten<br />

Castings für Superstars <strong>und</strong> Top -<br />

models inzwischen so viele gut gemachte<br />

<strong>und</strong> vor allem erfolgreiche<br />

Wissenssendungen im Fernsehen gibt,<br />

macht Mut. Sicher ist es schön, gut<br />

singen zu können <strong>und</strong> toll auszusehen.<br />

Was auf dem Kasten zu haben,<br />

kann noch spannender s<strong>ein</strong>.<br />

Übrigens: Den Wettbewerb „Die<br />

beste Klasse Deutschlands“ hat in<br />

diesem Jahr die 6a vom Königin-Luise-<br />

Gymnasium aus Erfurt gewonnen. �<br />

Stephan Tarnow<br />

REPORT<br />

� Aus über 700<br />

Bewerbungen<br />

wurden b<strong>und</strong>esweit<br />

64 Schul -<br />

klassen ausgewählt.<br />

� Fragen aus dem<br />

Lehrplan <strong>und</strong> zum<br />

Allgem<strong>ein</strong>wissen<br />

stehen auf dem<br />

Programm.<br />

Die Experimente<br />

fordern Spieler<br />

<strong>und</strong> Zuschauer<br />

gleichermaßen.<br />

FERNSEHEN, DAS SCHLAU MACHT<br />

Wissen macht Spaß, sagen die Fernsehmacher <strong>und</strong> zeigen<br />

immer mehr Wissensshows (z.B. „Frag doch mal die<br />

Maus“ 2008 dreimal im Jahr, samstags 20.15 im Ersten)<br />

<strong>und</strong> Magazine (z.B. „Wissen macht Ah!“ 19.25 Uhr im<br />

KI.KA) zur besten Sendezeit. Die ganz Kl<strong>ein</strong>en erleben ihre<br />

ersten Sachgeschichten täglich bei der „ Sendung mit dem<br />

Elefanten“ . Und seit kurzem gibt es mit „Nächster Halt“<br />

sogar <strong>ein</strong> Philosophie-Magazin für Kinder. Sowohl beim<br />

jungen Publikum als auch bei den Älteren kommt diese<br />

Bildungsoffensive über den Bildschirm offenbar bestens<br />

an: Vielleicht steckt ja in jedem von uns <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Streber.<br />

II/2008 15<br />

Foto: © Ki.Ka/Melanie Grande<br />

Foto: © Ki.Ka/Melanie Grande


16<br />

REPORT<br />

AM ANFANG WAR DAS WORT... AM ENDE AUCH<br />

VON DER KUNST KINDER DURCH VORLESEN ZU FASZINIEREN<br />

� Wer sich <strong>ein</strong>mal wie König Artus<br />

oder Richard Löwenherz fühlen möchte,<br />

muss sich k<strong>ein</strong>e ebenso teure wie<br />

schwere Krone aufsetzen – sondern<br />

sich <strong>ein</strong>fach etwas vorlesen lassen.<br />

Denn im Mittelalter war es <strong>ein</strong> fürstliches<br />

<strong>und</strong> sogar königliches Status -<br />

symbol, sich <strong>ein</strong>en Vorleser leisten zu<br />

können. Sie waren weit weniger verbreitet<br />

als heute <strong>ein</strong> esstischgroßer<br />

Flachbildschirm. Nur wenige konnten<br />

lesen. Aber jeder war, genau<br />

wie heute, an<br />

Geschichten<br />

interessiert,<br />

die <strong>ein</strong>en abends noch <strong>ein</strong>mal so richtig<br />

zum Lachen, zum Träumen oder<br />

sogar zum Gruseln bringen. Je nach<br />

Stimmung <strong>und</strong> Geschmack. Deshalb<br />

gehörte das Vorlesen zum Tagesaus -<br />

klang in Burgen <strong>und</strong> Schlössern dazu<br />

wie das prasselnde Kaminfeuer.<br />

Vorlesen ist aber weit mehr als nur <strong>ein</strong>e<br />

Methode, um sich <strong>und</strong> andere per<br />

Gedanken-Zeitmaschine an <strong>ein</strong>en mittelalterlichen<br />

Königshof zu versetzen.<br />

Es ist – auch in Zeiten von Sponge-<br />

Bob <strong>und</strong> <strong>ein</strong>er Fülle von elektronischen<br />

Medienangeboten – immer<br />

noch <strong>ein</strong>e der faszinierendsten<br />

Familienbeschäfti gungen, die<br />

es gibt. Für Kinder, aber<br />

auch für Eltern beziehungsweise<br />

Großeltern, Tanten,<br />

Onkels <strong>und</strong> natürlich Patch -<br />

work-Verwandte. Es lohnt sich,<br />

es <strong>ein</strong>fach <strong>ein</strong>mal wieder aus -<br />

zuprobieren: Deckenlicht aus,<br />

Leselampe an, <strong>und</strong> schon kann<br />

es losgehen. Dabei wird schnell<br />

deutlich: Man muss nicht das<br />

Stimm talent des Harry-Potter-<br />

Hörbuch sprechers Rufus Beck besitzen,<br />

um Kinder in zufriedene Zuhörer<br />

zu verwandeln. Wichtiger als radiotaugliches<br />

Timbre in der Kehle<br />

ist Freude am Vorlesen.<br />

II/2008


Natürlich schafft Vorlesen im hektischen<br />

Familienalltag nicht automatisch<br />

vom ersten Moment an <strong>ein</strong>e heile<br />

Welt – <strong>und</strong> schon gar nicht die Idylle<br />

<strong>ein</strong>es Familienporträts vergangener<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte. Darum geht es auch gar<br />

nicht. Auch uns ist bewusst: Vorlesezeit<br />

ist oft mühsam erkämpfte, h<strong>und</strong>ert<br />

anderen Aufgaben <strong>und</strong> Herau sfor de -<br />

rungen abgetrotzte Zeit. Aber wir<br />

wissen auch – <strong>und</strong> das ist das Ergeb -<br />

nis vieler Projekte <strong>und</strong> wissenschaft -<br />

licher Untersuchungen der Stiftung<br />

Lesen: Sehr viele Eltern werden, wenn<br />

sie erst <strong>ein</strong>mal dem Vorlesen <strong>ein</strong>e<br />

Chance geben <strong>und</strong> es ausprobieren,<br />

zu regelrechten Vorlesefans. Sie haben<br />

Feuer gefangen – <strong>und</strong> möchten<br />

es im Fami lienalltag nicht mehr missen.<br />

Hinzu kommt: Vorlesen ist die preiswerteste<br />

Investition in die Zukunft<br />

unserer Kinder. Es schafft wesentliche<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für das, was schulischen<br />

Erfolg voraussetzt: Konzentrations -<br />

vermögen, Sprachkompetenz <strong>und</strong> die<br />

Fähigkeit, sich mit intellektuellen<br />

Inhalten aus<strong>ein</strong>anderzusetzen. Vor<br />

allem jedoch weckt Vorlesen die<br />

Neugier <strong>und</strong> das Interesse für Ge -<br />

schrie benes. Vermutlich deshalb<br />

nannte bereits Goethe das Vorlesen<br />

„die Mutter des Lesens”. Die moderne<br />

Entwicklungspsychologie gibt dem<br />

Dichter recht: Kinder, die regelmäßig<br />

vorgelesen bekommen - <strong>und</strong> dies<br />

übrigens so früh wie möglich <strong>und</strong> am<br />

besten noch weit ins Gr<strong>und</strong>schulalter<br />

hin<strong>ein</strong> – <strong>sind</strong> mittelfristig weit sou -<br />

veräner beim Lesen-Lernen <strong>und</strong> im<br />

Um gang mit Texten.<br />

Um so beklagenswerter ist es, dass<br />

die Vorleskultur in den Familien akut<br />

gefährdet ist: Die Vorlesestudie der<br />

Deutschen Bahn „Vorlesen in Deutsch -<br />

land 2007” in Kooperation mit DIE<br />

ZEIT <strong>und</strong> Stiftung Lesen belegt: 42<br />

Prozent der Eltern von Kindern im<br />

„besten Vorlesealter” unter zehn Jah -<br />

ren lesen nur unregelmäßig oder gar<br />

nicht vor. Eltern von Mädchen <strong>und</strong><br />

Jungen im Kinder garten alter <strong>sind</strong> noch<br />

am vorlesefreudigsten. Aber auch hier<br />

Foto: © ddp<br />

geht jedes dritte Kind in Bezug auf<br />

Vorlese-Geschichten ganz leer aus<br />

oder muss sich mit nur hier <strong>und</strong> da<br />

verabreichten Vorlese-Portionen begnügen.<br />

Nach der Einschulung, <strong>ein</strong>er<br />

psychologisch besonders wichtigen<br />

Zeit, in der Kinder besonders viel<br />

Motiva tion benötigen, hören viele<br />

Eltern sogar auf mit dem Vorlesen.<br />

Viele von ihnen glauben, jetzt sei<br />

die Schule für die Leseerziehung zu -<br />

ständig. Andere <strong>sind</strong> der Auffassung,<br />

Vorlesen schade dem Ehrgeiz, selbst<br />

das ABC zu beherrschen. Das Gegen -<br />

teil ist der Fall: Vorlesest<strong>und</strong>en<br />

moti vieren die Kinder, sich auch auf<br />

kom plexere Texte <strong>ein</strong>zulassen.<br />

Mit vielen Projekten setzt sich die<br />

Stiftung Lesen für <strong>ein</strong>e lebendige<br />

Vorlesekultur in Deutschland <strong>ein</strong>.<br />

Herausragend ist dabei der „Vorlese -<br />

club”: 9.000 ehrenamtliche Vorlese -<br />

paten lesen regelmäßig in Kindergärten,<br />

Kitas <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulen vor. Sie werden<br />

von <strong>ein</strong>em Exper tinnen team der<br />

Stiftung Lesen geschult <strong>und</strong> regel -<br />

mäßig mit Vorlesetipps <strong>und</strong> anderen<br />

aktuellen Informationen versorgt.<br />

Jüngstes Projektbeispiel ist die Initiative<br />

„Lesestart”: Ab Anfang Juni erhalten<br />

im Laufe von zwei Jahren 500.000<br />

junge Eltern bei der Vorsorgeunter -<br />

suchung U6 vom Kinderarzt <strong>ein</strong><br />

kostenloses Lese erziehungs-Paket mit<br />

<strong>ein</strong>em Bilderbuch <strong>und</strong> vielen Informa -<br />

tionen. Möglich wird dieses bislang<br />

größte Lese förderungsprojekt für<br />

Familien insbesondere durch das<br />

Engagement des Verbandes Deutscher<br />

Maschinen- <strong>und</strong> Anlagenbau e.V.<br />

(VDMA) <strong>und</strong> anderer Unternehmen.<br />

Denn nicht zuletzt in der Wirtschaft<br />

wächst das Bewusst s<strong>ein</strong> dafür: Wer<br />

<strong>ein</strong>e qualifizierte nachwachsende<br />

Generation möchte, die ihre Frau <strong>und</strong><br />

ihren Mann steht, der muss dafür<br />

sorgen, dass unseren Kindern vor -<br />

gelesen wird. Am besten jeden Tag. �<br />

H<strong>ein</strong>rich Kreibich,<br />

Geschäftsführer der Stiftung Lesen<br />

Vorleser werden<br />

belohnt!<br />

Wird euch auch<br />

regelmäßig vorgelesen?<br />

Erzählt<br />

<strong>KiKuMa</strong> doch, wer euch wann <strong>und</strong><br />

wie oft vorliest. Uns interessiert<br />

auch wer bei euch die Geschichten<br />

auswählt <strong>und</strong> was euch beim Vor -<br />

lesen besonders gut gefällt. Be -<br />

lohnt werden diesmal die Vorleser.<br />

Unter den Einsendern verlosen wir<br />

drei Hörbücher. Dann können die<br />

Vorleser auch <strong>ein</strong>mal Pause machen.<br />

Schreibt an info@kikuma.de.<br />

REPORT<br />

� Ein Buch vorzulesen,<br />

macht<br />

allen Vergnügen:<br />

denen, die zuhören,<br />

<strong>und</strong> dem, der<br />

vorliest, wie hier<br />

B<strong>und</strong>espäsident<br />

Horst Köhler.<br />

II/2008 17


REPORT<br />

� So kennen ihn<br />

die wenigsten:<br />

Andreas Neuendorf<br />

als Künstler.<br />

18<br />

EINE ZECKE UND DREI AFFEN<br />

PROFI-FUSSBALLER ANDREAS NEUENDORF ENTDECKT DIE MALEREI<br />

Andreas Neuendorf errang unter dem Namen „Zecke“ Kultstatus in der Fußball-B<strong>und</strong>esliga. <strong>Der</strong> 33 Jahre alte<br />

Spieler – Publikumsliebling bei Bayer Leverkusen <strong>und</strong> Hertha BSC Berlin, heute beim FC Ingolstadt – ist der erste<br />

deutsche Fußballer, der mit s<strong>ein</strong>em Künstlernamen auf dem Trikot kicken darf. Wie es dazu kam <strong>und</strong> warum er<br />

dabei die Malerei für sich entdeckte, erzählt er <strong>KiKuMa</strong>. Für die Europameisterschaft tippt Zecke<br />

auf Deutschland oder die Türkei als Sieger.<br />

Wie bist du zu d<strong>ein</strong>em Spitz namen<br />

„Zecke“ gekommen?<br />

Mit 18 lag ich nach <strong>ein</strong>em Trainings -<br />

lager bei Bayer 04 Leverkusen wegen<br />

<strong>ein</strong>es Zeckenbisses drei Tage auf der<br />

Intensivstation. Als ich zum Training zurückkam,<br />

begrüßte mich der Stürmer<br />

Ulf Kirsten mit den Worten: „Ach, da<br />

kommt die Zecke ja.“ Ab da haben<br />

mich alle Zecke genannt, auch die<br />

Fans. Irgendwann dachte ich mir, ich<br />

unterschreibe nur noch mit Zecke statt<br />

Andreas Neuendorf. Kurz <strong>und</strong> knapp,<br />

<strong>und</strong> m<strong>ein</strong> Arm tut nicht mehr so weh<br />

beim Autogramme schreiben.<br />

Und dann hat sich d<strong>ein</strong><br />

Künstlername verselbständigt?<br />

Genau. Die Presse fing an, den<br />

Namen zu übernehmen. Anfangs hieß<br />

es Andreas Zecke Neuendorf, zum<br />

Schluss nur noch Zecke. Irgendwann<br />

kam es dazu, dass mich jemand fragte,<br />

warum ich nicht Zecke hinten auf<br />

das Trikot machen lasse. Ich dachte<br />

mir, k<strong>ein</strong>e schlechte Idee.<br />

Aber die Deutsche Fußball-Liga<br />

fand die Idee gar nicht so gut?<br />

Richtig, sie war total dagegen. Man<br />

hatte Angst, dass bald jeder s<strong>ein</strong>en<br />

Spitznamen auf dem Trikot trägt. Die<br />

Deutsche Fußball-Liga (DFL) erlaubt<br />

nur <strong>ein</strong>en Namen, der auch im Pass<br />

steht. Bei den Brasilianern ist das ja<br />

ganz anders. Bei uns sitzen ja zum<br />

großen Teil etwas ältere Herren in diesen<br />

Gremien, <strong>und</strong> irgendjemand hat<br />

wohl mal gesagt: N<strong>ein</strong>, das möchte<br />

ich nicht, <strong>und</strong> da haben alle anderen<br />

die Hand gehoben: Nee, das wollen<br />

wir nicht.<br />

Du hast nicht aufgegeben?<br />

Ich bin zum Passamt gegangen, dort<br />

hieß es erst mal: „Gar k<strong>ein</strong> Problem.<br />

Foto: © Xoai Media Transfer GmbH, Claudia Norberg<br />

II/2008


Sie brauchen nur <strong>ein</strong>en Ordner mit <strong>ein</strong>igen<br />

Schriftbeweisen, aus denen hervorgeht,<br />

dass die Presse Sie immer<br />

Zecke ruft.“ Plötzlich wurde es aber<br />

schwierig. Von oberster Stelle kam <strong>ein</strong><br />

Anruf, dass es nicht gehen würde.<br />

Auch die Damen <strong>und</strong> Herren, die mich<br />

damals beim Amt betreut haben, m<strong>ein</strong>ten,<br />

es sei noch nie vorgekommen,<br />

dass so vehement gegen den Eintrag<br />

<strong>ein</strong>es Künstlernamens interveniert wurde.<br />

Nur aus diesem Gr<strong>und</strong> habe ich<br />

damals gesagt, jetzt will ich erst recht.<br />

Jemand schlug mir vor, ich solle doch<br />

<strong>ein</strong> paar Bilder malen, denn dann sei<br />

ich doch Künstler. So habe ich angefangen<br />

Aquarellbilder zu malen.<br />

Gab es <strong>ein</strong>en besonderen Gr<strong>und</strong>,<br />

dass du dich für Aquarellmalerei<br />

entschieden hast?<br />

Nö. Das war zu der Zeit das Einfachste<br />

<strong>und</strong> Schnellste. Ich bin auch nicht so<br />

künstlerisch begabt. Inzwischen habe<br />

ich allerdings <strong>ein</strong>, zwei Bilder gemacht,<br />

von denen ich manchmal selber<br />

sage: „Wow, die hauen mich um.“<br />

Du hast <strong>ein</strong>mal gesagt, dass d<strong>ein</strong><br />

sechsjähriger Sohn genauso gut<br />

malt wie du. Heißt das, dass er so<br />

talentiert ist wie du, oder dass du<br />

d<strong>ein</strong> Talent nicht so hoch <strong>ein</strong>stufst?<br />

M<strong>ein</strong>er M<strong>ein</strong>ung nach <strong>sind</strong> alle<br />

Kinder begabt. Man muss sich nur ansehen,<br />

was die so zu Papier bringen.<br />

Ich weiß nicht, ob ich das alles so hinkriegen<br />

würde. Mit m<strong>ein</strong>er Aussage<br />

wollte ich unterstreichen, dass ich mich<br />

nicht als Künstler sehe. M<strong>ein</strong>e dama -<br />

ligen Bilder waren recht <strong>ein</strong>fach. Ich<br />

habe angefangen, <strong>ein</strong>en Kreis zu malen,<br />

dann habe ich <strong>ein</strong> Quadrat gemalt,<br />

dann <strong>ein</strong> Dreieck, habe das <strong>ein</strong><br />

bisschen ausgemalt <strong>und</strong> gedreht, <strong>und</strong><br />

es sah irgendwie aus wie <strong>ein</strong> Gesicht.<br />

Immerhin hat es gereicht, dass du<br />

als Künstler anerkannt wurdest.<br />

M<strong>ein</strong>e ersten beiden Bilder wurden im<br />

Internet für <strong>ein</strong>en guten Zweck versteigert.<br />

Die Zeitungen haben darüber<br />

viel geschrieben. Mit den Artikeln bin<br />

ich zum Passamt <strong>und</strong> habe gesagt:<br />

„Ich habe künstlerisch gearbeitet.<br />

Auch wenn ich k<strong>ein</strong>en Künstlertitel von<br />

der Universität oder so habe.“ Die<br />

fanden das alle lustig, schließlich<br />

haben sie mir dann in m<strong>ein</strong>en Reise -<br />

pass „Zecke“ <strong>ein</strong>getragen <strong>und</strong> abge -<br />

stempelt.<br />

Würdest du sagen, eigentlich kann<br />

jeder malen oder sollte man <strong>ein</strong>e<br />

spezielle Künstlerschule besuchen,<br />

um <strong>ein</strong>e Ausbildung zu machen?<br />

Ich habe immer gesagt, dass es mir<br />

unheimlich leid tut für die Leute, die<br />

Fachhochschulen, <strong>Kunst</strong>hochschulen<br />

<strong>und</strong> so weiter besuchen <strong>und</strong> sich da<br />

richtig r<strong>ein</strong>hängen, aber nicht die<br />

Beachtung finden. Aus m<strong>ein</strong>er Sicht<br />

<strong>sind</strong> diese Menschen richtige Künstler,<br />

gerade auch die Straßenmaler. Ich<br />

habe davor absoluten Respekt <strong>und</strong><br />

Hochachtung. Sie bekommen nicht<br />

REPORT<br />

� So kennt man<br />

Zecke: als knall -<br />

harten Fußball -<br />

spieler.<br />

II/2008 19<br />

Foto: © Stefan Bösl, www.kbumm.de


REPORT<br />

� Zecke: der<br />

erste deutsche<br />

Fuß ballprofi mit<br />

s<strong>ein</strong>em Künstler -<br />

namen auf dem<br />

Trikot.<br />

20<br />

dieses Rampenlicht, das mir nur durch<br />

<strong>ein</strong> bisschen Fußball spielen gegeben<br />

worden ist.<br />

Hat sich d<strong>ein</strong> Interesse an <strong>Kunst</strong>,<br />

seitdem du selber malst, geändert?<br />

Bist du vorher in Aus stel -<br />

lungen gegangen oder interessierst<br />

du dich seitdem eher dafür?<br />

Ich weiß nicht, ob das auch mit dem<br />

Alter zu tun hat, dass man sich zunehmend<br />

für <strong>Kunst</strong> interessiert. Bei mir ist<br />

das Interesse jedenfalls inzwischen<br />

viel größer als früher.<br />

Woher stammen die Ideen für<br />

d<strong>ein</strong>e Bilder? Was inspiriert dich?<br />

Foto: © ddp<br />

Ich habe immer <strong>ein</strong> paar L<strong>ein</strong>wände<br />

herumstehen <strong>und</strong> dann heißt es von<br />

Fre<strong>und</strong>en: Mach doch mal. Oder die<br />

oder ich fangen an was hinzukritzeln.<br />

Daraus entstehen dann irgendwelche<br />

lustigen Bilder.<br />

Gibt es <strong>ein</strong> Bild, auf das du besonders<br />

stolz bist?<br />

Ich bin kürzlich nach Ingolstadt gewechselt<br />

<strong>und</strong> bin vorher mit dem<br />

Ver<strong>ein</strong>schef, Peter Jackwerth, zweimal<br />

Essen gegangen. Er malt auch. Er bat<br />

mich, für ihn was zu malen. Wir <strong>sind</strong><br />

dann so verblieben, dass ich ihm <strong>ein</strong><br />

kl<strong>ein</strong>es Bild male, egal, ob ich von<br />

Hertha zu Ingolstadt wechseln würde<br />

oder nicht.<br />

Ich habe mir extra <strong>ein</strong>e L<strong>ein</strong>wand anfertigen<br />

lassen, zwei mal <strong>ein</strong> Meter.<br />

Er hat nämlich riesige Büroräume. Ich<br />

hatte die L<strong>ein</strong>wand bei mir im Wohn -<br />

zimmer stehen <strong>und</strong> habe irgendwann<br />

mal angefangen. Ich habe die bestimmt<br />

drei oder vier Mal immer wieder<br />

übermalt, weil ich dachte, ich<br />

kann dem Typen, der auch was mit<br />

<strong>Kunst</strong> zu tun hat, nicht nur <strong>ein</strong>en Ball<br />

hin malen. Da fing es wirklich an,<br />

dass ich mir echt gr<strong>und</strong>legend Ge -<br />

dan ken gemacht habe, was ich da<br />

machen kann. <strong>Der</strong> kreative Prozess<br />

dauerte ungefähr vier Monate.<br />

Schließlich habe ich drei Äffchen<br />

gemalt. Nichts hören, nichts sehen,<br />

nichts sagen. Dieses Mal habe ich<br />

auch mit Aquarell gemalt.<br />

Und ganz, ganz, ganz ehrlich, ich<br />

war selber begeistert. Ich lob mich<br />

nie selber <strong>und</strong> bin überkritisch. Aber<br />

in diesem Fall muss ich ehrlich sagen,<br />

dass ist <strong>ein</strong> Granatenbild. Das hängt<br />

nun bei ihm im Büro.<br />

Wie <strong>sind</strong> die Reaktionen auf d<strong>ein</strong>e<br />

Werke? Gibt es <strong>Kunst</strong> kritiker, die<br />

dich <strong>und</strong> d<strong>ein</strong>e Werke richtig ernst<br />

nehmen oder hast du das Gefühl,<br />

belächelt zu werden?<br />

Ich weiß nicht ob <strong>ein</strong> <strong>Kunst</strong>kritiker sich<br />

jemals überhaupt <strong>ein</strong>e Sek<strong>und</strong>e Zeit<br />

genommen hat, diese Werke zu beurteilen.<br />

Und selbst wenn, ich belächle<br />

die Werke ja selber – bis auf das<br />

jüngste mit den drei Affen. Wenn ich<br />

mit m<strong>ein</strong>em Sohn zusammen bin,<br />

finde ich nach wie vor, dass er<br />

genauso gut malen <strong>und</strong> zeichnen<br />

kann wie ich. �<br />

Interview: Claudia Norberg<br />

FUSSBALLER UND KULTUR<br />

<strong>Der</strong> Schalker Profi Spieler Gerald Asamoah begeistert sich für Gospel.<br />

Im Jahr 2002 stand er sogar auf der Bühne der Dortm<strong>und</strong>er Westfalen -<br />

halle <strong>und</strong> sang bei <strong>ein</strong>em Gospelkonzert mit.<br />

Mit dem Titel „Gute Fre<strong>und</strong>e kann niemand trennen" erreichte Franz<br />

Beckenbauer sogar <strong>ein</strong>e Platzierung in den Charts. Mittlerweile hat er<br />

s<strong>ein</strong>e Sängerkarriere ja, dem Herrgott sei Dank, wieder aufgegeben.<br />

Musiker Rod Stewart wäre der Legende nach gerne Fußballer geworden,<br />

hat sich aber dann für das Rockstars<strong>ein</strong> entschieden.<br />

Umgekehrt erging es wohl Mehmet Scholl, der in s<strong>ein</strong>er Freizeit nach<br />

der Kickerkarriere jetzt mangels Band <strong>und</strong> Instrument als DJ <strong>und</strong><br />

Namensgeber für <strong>ein</strong>en Indie-Sampler firmiert. Doch muss <strong>ein</strong> Fußballer<br />

unbedingt Künstler s<strong>ein</strong>? Dann doch lieber selber <strong>Kunst</strong> werk, wie der<br />

unvergessliche Zinedine Zidane, dem <strong>ein</strong> ganzer Kinofilm gewidmet<br />

wurde. Das Werk ist <strong>ein</strong>e Mischung zwischen Sport dokumentation <strong>und</strong><br />

Konzeptkunst <strong>und</strong> ist wohl das größte Denkmal, dass je <strong>ein</strong>em Spieler<br />

gesetzt wurde.<br />

II/2008


+++ viele, viele weitere Termine unter www.kikuma.de +++<br />

was? wann? wo?<br />

Aachen<br />

Ferienaktion: Entdecke <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

Künstler<br />

Nach <strong>ein</strong>er Entdeckungsreise durch<br />

das Museum werden in der Werkstatt<br />

mit unterschiedlichen Materialien <strong>und</strong><br />

in verschiedenen Techniken eigene<br />

<strong>Kunst</strong>werke gestaltet.<br />

Ludwig Forum<br />

1.-4.7. 13-17 Uhr (bitte anmelden)<br />

Tel. 0241/18 07-104<br />

www.ludwigforum.de<br />

Aschaffenburg<br />

Schneeweißchen <strong>und</strong> Rosenrot<br />

Ein ganz neues Märchen<br />

Story Stage Märchentheater<br />

14.+15.6. 16 Uhr<br />

Tel. 06021/58 36 04<br />

www.storystage.de<br />

Berlin<br />

Schwanensee für Kinder<br />

Kinder tanzen für Kinder ab 6 Jahren<br />

Deutsche Oper<br />

20.+24.6. 11 Uhr<br />

Tel. 030/3 43 84 01<br />

www.deutscheoperberlin.de<br />

Oh wie schön ist Panama<br />

Eine Ode an die Fre<strong>und</strong>schaft <strong>und</strong> die<br />

gem<strong>ein</strong>same Suche nach dem Glück<br />

Für Kinder ab 5 Jahren<br />

Atze Theater- <strong>und</strong> Konzerthaus<br />

8.6. 15 Uhr, w.V. bis 29.6.<br />

Tel. 030/81 79 91 88<br />

www.atzeberlin.de<br />

Dr. Seuss's ABC<br />

Witzige Alphabet-Revue mit den Klassi -<br />

kern der amerikanischen Kinder literatur<br />

Für Kinder ab 8 Jahren<br />

Theater an der Parkaue<br />

25.6. 10 Uhr, w.V. bis 27.6.<br />

Tel. 030/55 77 52 0<br />

www.parkaue.de<br />

Erwin, das Naturtalent<br />

Erwin ist <strong>ein</strong> Naturtalent, doch dann<br />

will <strong>ein</strong> Professor ihn berühmt machen<br />

Eine Oper für die ganze Familie<br />

Theater Bielefeld<br />

22.6. 15 Uhr<br />

Tel. 0521/51-5454<br />

www.theater-bielefeld.de<br />

Bochum<br />

Prinzessin Wachtelei mit dem<br />

goldenen Herzen<br />

Schauspiel mit Livemusik<br />

Für Kinder ab 3 Jahren<br />

Schauspielhaus Bochum<br />

15.6. 16 Uhr<br />

Tel 0234/33 33-5555<br />

www.schauspielhausbochum.de<br />

Erlebnisführung durchs Bergwerk<br />

Grubenfahrt zum Arbeitsplatz unter Tage<br />

Für Kinder ab 6 Jahren<br />

Deutsches Bergbau-Museum<br />

20.7. 14.30 Uhr<br />

Tel. 0234/58 77-146<br />

www.bergbaumuseum.de<br />

Bonn<br />

Pippi Langstrumpf<br />

Sie lässt sich nichts gefallen – erst<br />

recht nicht von Erwachsenen<br />

Junges Theater Bonn<br />

15.6. 15 Uhr, w.V. bis 17.6.<br />

Tel. 0228/46 36 72<br />

www.jt-bonn.de<br />

Musikalische Schnitzeljagd<br />

Im Baumarkt Beethoven, s<strong>ein</strong>er Musik,<br />

s<strong>ein</strong>en Fre<strong>und</strong>en u. Gönnern begegnen<br />

Für Kinder von 5 bis 10 Jahren<br />

Internationale Beethovenfeste<br />

31.8. 11+14 Uhr<br />

Tel. 0228/20 10 345<br />

www.beethovenfest.de<br />

Brandenburg<br />

Wie das kl<strong>ein</strong>e Gespenst das<br />

spuken lernte<br />

Das kl<strong>ein</strong>e Gespenst will endlich auch<br />

spuken wie die Großen…<br />

Brandenburger Theater<br />

10.7. 10 Uhr, w.V. bis 17.7.<br />

Tel. 03381/5 11-0<br />

www.brandenburgertheater.de<br />

Braunschweig<br />

Lily unter den Linden<br />

Lily geht zu ihren Verwandten<br />

in die DDR<br />

Für Kinder ab 12 Jahren<br />

Staatstheater Braunschweig<br />

Prem. 20.6., w.V. (n.n. bekannt)<br />

Tel. 0531/12 34-0<br />

www.staatstheater-braunschweig.de<br />

Familienführung<br />

Römer <strong>und</strong> Germanen<br />

Braunschweigisches<br />

Landesmuseum<br />

15.6. 11.15 Uhr<br />

Tel. 0531/12 15-0<br />

www.landesmuseum-bs.de<br />

KINDER . KULTUR . KALENDER<br />

Jim Knopf <strong>und</strong> Lukas der<br />

Lokomotivführer<br />

Theaterstück nach dem Kinderbuch<br />

von Michael Ende<br />

Naturbühne Hohensyburg<br />

8.6. 16 Uhr, w.V. bis 14.9.<br />

Tel. 0231/77 43 10<br />

www.naturbuehne.de<br />

Dresden<br />

Vom Menuett<br />

zum Walzer –<br />

Musik im ¾ Takt<br />

Familienkonzert im<br />

alten Schlachthof<br />

Dresdner Philharmonie<br />

11.7. 19.30 Uhr<br />

Tel. 0351/4 86 68 66<br />

www.dresdnerphilharmonie.de<br />

Bremerhaven<br />

Wo die wilden Kerle wohnen<br />

Düsseldorf<br />

<strong>Der</strong> kl<strong>ein</strong>e Max tobt in s<strong>ein</strong>em Oma’s größter <strong>Schatz</strong><br />

Wolfskostüm durch die Wohnung, bis Hurra! Heute ist Räuber Baldrians<br />

s<strong>ein</strong>e Mutter ihn "wilder Kerl" schilt großer Tag, Kaspers Großmutter hat<br />

<strong>und</strong> ohne Essen zu Bett schickt. Geburtstag <strong>und</strong> da gibt es jede<br />

Für Kinder ab 4 Jahren<br />

Menge Geschenke zu stibizen!<br />

Figurentheater Bremerhaven Für Kinder ab 2,5 Jahren<br />

20.6. 10 Uhr, w. V. bis 9.7. Puppentheater Düsseldorf<br />

Tel. 0471/ 41 75 84<br />

www.figurentheater-bremerhaven.de<br />

4.6. 16 Uhr, w.V. bis 22.6.<br />

Tel. 0211/37 24 01<br />

www.new.puppentheater.de<br />

Chemnitz<br />

<strong>Der</strong> Wasserkristall<br />

Eine liebevolle Freilichtinszenierung<br />

erwartet Groß <strong>und</strong> Kl<strong>ein</strong> im<br />

Wasserschloß Klaffenbach.<br />

Stadthalle Chemnitz<br />

11.7. 18 Uhr<br />

Tel. 0371/4 50 87 22<br />

www.stadthalle-chemnitz.de<br />

Duisburg<br />

<strong>Der</strong> Mann im Mond<br />

<strong>Der</strong> Prinz ist mondsüchtig. Er ist so versessen<br />

darauf, den Vollmond zu beobachten,<br />

dass er darüber sogar s<strong>ein</strong>e<br />

Hochzeit mit der Prinzessin vergisst.<br />

Kinderopernprojekt<br />

Theater Duisburg<br />

21+22.6. 15 Uhr<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

Workshops mit wechselnden<br />

Tel. 0203/30 09-0<br />

www.klasseklassik.de<br />

Themen<br />

Erfurt<br />

Mal werden Instrumente gebaut, mal<br />

kann man chinesisches Tuschezeichnen<br />

erlernen…<br />

mondo mio!, Kinder- <strong>und</strong><br />

Familienmuseum Dortm<strong>und</strong><br />

samstags u. sonntags 15-17 Uhr<br />

Tel.: 0231/50 26127<br />

Prinz Hamlet<br />

Shakespeares Stück aus Kindersicht<br />

Für Kinder ab 10 Jahren<br />

Theater Waidspeicher<br />

27.6. 19.30 Uhr, w. V. (n.n.bekannt)<br />

Tel. 0361/5 98 29 12<br />

www.mondomio.de<br />

www.waidspeicher.de<br />

Bielefeld<br />

Aachen <strong>Der</strong> Musik-Erfinder, Theater Aachen, 8.+9.6. 11 Uhr, www.theater-aachen.de +++ Andernach <strong>Kunst</strong> im Park, Kinderführung, Schloss Burg<br />

Namedy, 22.6. 13 Uhr, www.burg-namedy.de +++ Bergisch Gladbach Däumelinchen, Puppenpavillon, 12.6. 9.30 Uhr, w.V. bis 21.6., www.puppenpavillon.de<br />

+++ Berlin Alice im W<strong>und</strong>erland, Musical, Deutsche Oper, 4.6. 15 Uhr, w.V. bis 6.6., www.deutscheoperberlin.de +++ Brandenburg Wie<br />

das kl<strong>ein</strong>e Gespenst das Spuken lernte, Brandenburger Theater, 10.7. 10 Uhr, w.V. bis 17.7. www.brandenburgertheater.de +++ Castrop-Rauxel Das<br />

Gespenst von Canterville, Open Air Musical, Westfälisches Landestheater, 15.6. 14 Uhr, www.westfaelisches-landestheater.de +++ Dortm<strong>und</strong> Eine<br />

Melodie klingt um die Welt, Big Tipi – Erlebniswelt, 26.6. bis 10.8., mittwochs bis sonntags, www.bigtipi.dortm<strong>und</strong>.de +++ Dresden Glück – welches<br />

Glück, Ausstellung, Deutsches Hygienemuseum, sonn- <strong>und</strong> feiertags 11 Uhr bis 2.11., www.dhmd.de +++ Duisburg Vier aus Papier, ReibeKuchenTheater, 8.6.<br />

15 Uhr, www.kommatheater.de +++ Erfurt Ein Hausgeist packt aus, <strong>Kultur</strong>hof zum Güldenen Krönbacken, 14.6.+5.7.+2.8. 11 Uhr, www.kroenbacken.de<br />

II/2008 Prem. = Premiere, w.V. = weitere Vorstellungen, Irrtümer <strong>und</strong> Änderungen vorbehalten<br />

21


22<br />

KINDER . KULTUR . KALENDER<br />

Essen<br />

Tag des Kindes<br />

Spiele, Aktionen, Kindertheater <strong>und</strong><br />

vieles mehr<br />

Grugapark Essen<br />

3.8. 11-17 Uhr<br />

Tel. 0201/88 83 106<br />

www.grugapark.de<br />

Ettlingen<br />

Ritter Kamenbert<br />

Von <strong>ein</strong>em, der auszog, Mut zu lernen.<br />

Für Kinder ab 4 Jahren im Schlosshof<br />

Schlossfestspiele Ettlingen<br />

14.6. 18 Uhr, w.V. bis 1.8.<br />

www.ettlingen.de<br />

Feuchtwangen<br />

Eine Woche voller Samstage<br />

Musical für Kinder im Rahmen der<br />

Kreuzgangfestspiele<br />

<strong>Kultur</strong>amt Feuchtwangen<br />

Prem. 2.6. 10.15 Uhr, w.V. bis 9.8.<br />

Tel. 09852/9 04 44<br />

www.kreuzgangspiele.de<br />

Frankfurt a.M.<br />

Don Quijote <strong>und</strong> Sancho Pansa<br />

In <strong>ein</strong>er modernen Version für<br />

Jugendliche ab 12 Jahren<br />

Theaterhaus Frankfurt<br />

4.6. 11 Uhr, w.V. bis 6.6.<br />

Tel. 069/29 98 61-0<br />

www.theaterhaus-frankfurt.de<br />

Erk<strong>und</strong>e das Museumsangebot!<br />

Probiert verschiedene künstlerische<br />

Techniken aus, prüft die Materialien <strong>und</strong><br />

prüft die Ideen der <strong>Kunst</strong>pädago gen!<br />

Für Kinder ab 10 Jahren<br />

Städel Museum<br />

mittwochs von 16-18 Uhr<br />

Tel. 069/60 50 98-0 (bitte anmelden)<br />

www.staedelmuseum.de<br />

Freiburg<br />

Prinzessin auf der Erbse<br />

Seit Jahren sucht <strong>ein</strong> Prinz über Zeitungs -<br />

annoncen nach <strong>ein</strong>er echten Prinzessin.<br />

GalliTheater<br />

17.6. 10 Uhr, w.V. bis 29.6.<br />

Tel 0761/44 18 17<br />

www.galli.de<br />

Gera<br />

Das Opernschiff oder Am Südpol,<br />

denkt man, ist es heiß<br />

Warum stehen Pinguine am Südpol<br />

immer so vornehm im Frack herum?<br />

Kinderoper nach dem Buch von Elke<br />

Heidenreich<br />

TPT Theater <strong>und</strong> Philharmonie<br />

Thüringen<br />

9.6.+ 8.7. 17 Uhr<br />

Tel. 0365/8 27 90<br />

www.tpthueringen.de<br />

Greiz<br />

Greiz für Kinderaugen<br />

Schlossr<strong>und</strong>gang mit Märchenquiz<br />

Treffpunkt Oberes Schloss<br />

Tourist-Information<br />

16.7.+13.8. 13.30 Uhr<br />

Tel. 03661/68 98 15<br />

www.greiz.de/tourismus/info<br />

Hagen<br />

Ophelias Schattentheater<br />

Eine sehr ungewöhnliche Inszenierung<br />

mit <strong>ein</strong>er Mischung aus Schauspiel,<br />

Schattentheater, Videoprojektion <strong>und</strong><br />

Figurenspiel.<br />

Für Kinder ab 10 Jahren<br />

Firlefanz Theater<br />

12.6. 10 Uhr, w.V. bis 24.6.<br />

Tel. 02331/58 76 45<br />

www.theater-firlefanz.de<br />

+++ dies ist nur <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Auswahl von Terminen +++<br />

Halle a.d.Saale<br />

Die Tränen der Meerfrau<br />

Irisches Märchen begleitet von<br />

Flötenmusik<br />

Für Kinder ab 5 Jahren<br />

Figurentheater Märchenteppich<br />

14.6. 11+16 Uhr, w.V. bis 15.6.<br />

Tel. 0345/13 52 3 16<br />

www.maerchenteppich.de<br />

Hamburg<br />

A Cinderella Story<br />

Ballett von John Neumeier<br />

Staatsoper Hamburg<br />

7.6. 19.30 Uhr, w.V. bis 10.7.<br />

Tel. 040/35 68 68<br />

www.staatsoper-hamburg.de<br />

Onetwothree 1 2 3<br />

Zahlen <strong>sind</strong> <strong>ein</strong>e wilde Bande. Sie <strong>sind</strong><br />

überall zuhause <strong>und</strong> hören auf viele<br />

Sprachen. Da braucht es mehr als<br />

<strong>ein</strong>en, um sie zu hüten.<br />

F<strong>und</strong>us Theater<br />

Prem. 14.6. 16 Uhr, w.V. bis 29.6.<br />

Tel. 040/2 50 72 70<br />

www.f<strong>und</strong>us-theater.de<br />

Heidelberg<br />

<strong>Der</strong> Wolf <strong>und</strong> die sieben Geißl<strong>ein</strong><br />

Puppenspiel mit fast lebendgroßen<br />

Puppen in englisch/deutsch<br />

Deutsch-Amerikanisches Institut<br />

14.6. 15 Uhr<br />

Tel. 06221/6 07 30<br />

www.dai-heidelberg.de<br />

Jagsthausen<br />

Schneewittchen<br />

Grimms Märchen, in dem die böse<br />

Stiefmutter Schneewittchen töten will.<br />

Burgfestspiele Jagsthausen<br />

8.6. 10 Uhr, w.V. bis 17.8.<br />

Tel.: 07943/9123-45<br />

www.jagsthausen.de<br />

Kiel<br />

<strong>Kultur</strong>sommer für Kinder<br />

Musik, Lesungen, Astronomie, Aus -<br />

stellungen, Theater <strong>und</strong> vieles mehr<br />

Stadt Kiel<br />

1.7.-4.8.<br />

www.kultursommer-kiel.de<br />

Köln<br />

Heidi<br />

Waisenkind Heidi muss zum verbitterten<br />

<strong>und</strong> grimmigen Alm-Öhi<br />

Für Kinder ab 6 Jahren<br />

Ömmes <strong>und</strong> Oimel<br />

15.6. 15 Uhr, w.V. bis 24.6.<br />

Tel. 0221/3 99 60 21<br />

www.oemmes<strong>und</strong>oimel.de<br />

Arthur, <strong>ein</strong>e Vogelscheuche will<br />

fliegen<br />

Theaterstück über Geheimnisse <strong>und</strong><br />

Fre<strong>und</strong>schaft<br />

Für Kinder ab 4 Jahren<br />

Casamax Theater<br />

13.6. 10.30 Uhr, w.V. bis 16.6.<br />

Tel. 0221/44 76 61<br />

www.casamax-theater.de<br />

Kinderführung<br />

Hin<strong>ein</strong> in den tropischen Regenwald,<br />

süße St<strong>und</strong>en in der Schoko-Schule<br />

Schokoladenmuseum Köln<br />

sonn- <strong>und</strong> feiertags 15 Uhr<br />

Tel. 0221/93 18 88-0<br />

www.schokoladenmuseum.de<br />

Leipzig<br />

Papageno <strong>und</strong> die Zauberflöte<br />

Junioroper mit <strong>ein</strong>er ganz eigenen<br />

Fassung von Mozarts „Die Zauberflöte“<br />

Opernhaus<br />

26.6. 11 Uhr, w.V. bis 6.7.<br />

Tel. 0341/12 61–261<br />

www.oper-leipzig.de<br />

Lübeck<br />

Die Kitzelspinne<br />

Ein Handpuppenabenteuer r<strong>und</strong> um<br />

die <strong>Kunst</strong>, mit<strong>ein</strong>ander auszukommen<br />

Für Kinder ab 3 Jahren<br />

Figurentheater Lübeck<br />

25.6. 15 Uhr, w.V. bis 24.7.<br />

Tel. 0451/7 00 60<br />

www.figurentheater-luebeck.de<br />

Essen Adieu Satie, Philharmonie Essen, 21.6. 15 Uhr, www.philharmonie-for-kids.de +++ Flensburg Flensburger Schiffbautage, Flensburger Schiff -<br />

fahrtsmuseum, 22.-27.7., www.flensburg.de/kultur/museen/schifffahrtsmuseum +++ Fürth Das Streitquartett, Stadttheater Fürth, 8.6. 11+15+18 Uhr,<br />

www.stadttheater-fuerth.de +++ Halle Hans im Glück, Theaterhaus ANNA-SOPHIA, 8.6. 16 Uhr, w.V. bis 12.6., www.figurentheater-anna-sophia.de +++<br />

Hameln Beethoven für alle, Theater Hameln, 29.6. 15 Uhr, www.theater.hameln.de +++ Heidelberg Heidi, Theater Heidelberg, 22.6. 17 Uhr, w.V. bis 26.6.,<br />

www.theaterheidelberg.de +++ Karlsruhe Hänsel <strong>und</strong> Gretel, Badisches Staatstheater Karlsruhe, 22.6. 11+15 Uhr, www.staatstheater.karlsruhe.de +++<br />

Kassel Familienfest, Naturk<strong>und</strong>emuseum im Ottoneum 15.6. 10-17 Uhr, www.naturk<strong>und</strong>emuseum-kassel.de +++ Konstanz Bilder <strong>ein</strong>er Ausstellung,<br />

Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, 29.6.15 Uhr, www.philharmonie-konstanz.de +++ Lübeck Pippi Langstrumpf, Freilichtbühne Lübeck, 29.6. 15 Uhr,<br />

w.V. bis 7.9., www.buehne-luebeck.de +++ Mainz Kinderführung, Gutenberg-Museum Mainz, 12.7.+9.8. 14 Uhr, www.gutenberg-museum.de +++<br />

Prem. = Premiere, w.V. = weitere Vorstellungen, Irrtümer <strong>und</strong> Änderungen vorbehalten<br />

II/2008


+++ der komplette Kalender unter www.kikuma.de +++<br />

Mainz<br />

Paradiessonntage<br />

Themensonntage zur H<strong>und</strong>ertwasser-<br />

Ausstellung<br />

Landesmuseum Mainz<br />

22.6 +6.+20.7 11 Uhr<br />

Tel.: 06131/28 57-0<br />

www.landesmuseum-mainz.de<br />

Mülheim an der Ruhr<br />

<strong>Der</strong> kl<strong>ein</strong>e Eisbär <strong>und</strong> der<br />

Angsthase<br />

Abenteuer von Lars, dem Eisbär <strong>und</strong><br />

Hugo, dem Schneehasen<br />

Wodo Puppenspiel<br />

16.+17.8. 15.30 Uhr<br />

Tel. 0208/42 40 43<br />

www.wodo.de<br />

München<br />

Kinderzeitungsredaktion<br />

Für alle ab 8 Jahren, die gerne schreiben,<br />

zeichnen <strong>und</strong> am Computer arbeiten<br />

<strong>Kultur</strong> & Spielraum<br />

13.6.-4.7. mittwochs 16-17.30 Uhr<br />

Tel. 089/34 16 76<br />

www.kultur<strong>und</strong>spielraum.de<br />

Iss was!<br />

Mitmachausstellung, von der Kuh zum<br />

Käse, vom Fisch zur Dose, vom Apfel<br />

zum Saft… Wie geht das?<br />

Für Kinder ab 5 Jahren<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendmuseum<br />

täglich, außer montags bis 31.3.09<br />

Tel. 089/54 54 08 80<br />

www.kidimu.muc.kobis.de<br />

Die Kuh, die wollt ins Kino gehen!<br />

Muhsical von Muht <strong>und</strong> Glück haben<br />

„I geh heut no ins Kino!“, sagt die Kuh<br />

<strong>und</strong> schafft es aus der Weide auszubrechen.<br />

Münchner Lustspielhaus<br />

29.6. 14 Uhr, w.V. bis 21.9.<br />

Tel 089/34 49 74<br />

Münster<br />

<strong>Der</strong> Giftzwerg<br />

Lustiges Kasperspiel mit Motiven aus<br />

"Schneeweißchen <strong>und</strong> Rosenrot"<br />

Charivari Puppentheater<br />

25.6. 15.30 Uhr, w.V. bis 13.7.<br />

Tel. 0251/52 15 00<br />

www.charivari-theater.de<br />

Nürnberg<br />

Darf ich bitten?<br />

Kinderkonzert mit Tanzmusik aus vier<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten<br />

Staatstheater Nürnberg<br />

29.6. 11 Uhr<br />

Tel. 0911/231-3575<br />

www.staatstheater-nuernberg.de<br />

Osnabrück<br />

Moby Dick<br />

Was Ismael, der junge Walfänger, auf<br />

dem Schiff von Kapitän Ahab erlebt,<br />

was geschieht, als sie nach langer<br />

Suche endlich auf Moby Dick, den<br />

furchterregendsten aller Wale, stoßen<br />

Für Kinder ab 10 Jahren<br />

Theater am Domhof<br />

Prem. 3.7., w.V. (n.n. bekannt)<br />

Tel. 0541/76 00-00<br />

www.theater.osnabrueck.de<br />

Potsdam<br />

Guten Tag Schönes Leben<br />

Rico hat allen erzählt, dass er <strong>ein</strong>e<br />

Austauschschülerin aufnehmen kann,<br />

doch dann wird s<strong>ein</strong>e Mutter arbeitslos<br />

<strong>und</strong> es soll nichts daraus werden.<br />

Ein Theaterstück über Armut <strong>und</strong> den<br />

Umgang mit ihr<br />

Für Jugendliche ab 13 Jahren<br />

T-Werk<br />

17.6. 11 Uhr, w.V. bis 16.10.<br />

Tel. 0331/71 91 39<br />

www.t-werk.de<br />

Recklinghausen<br />

Sonne, Mond <strong>und</strong> Sterne<br />

Wie der Himmel sich bewegt <strong>und</strong> was<br />

Planeten <strong>sind</strong>, wird Kindern ab<br />

5 Jahren anschaulich erklärt.<br />

Westfälische Volkssternwarte <strong>und</strong><br />

Planetarium<br />

13.6. 16 Uhr, w.V. bis 8.8.<br />

Tel. 02361/2 31 34<br />

www.sternwarte-recklinghausen.de<br />

Rostock<br />

Tom Sawyer <strong>und</strong> Huckleberry<br />

Finn<br />

Tom Sawyer <strong>und</strong> s<strong>ein</strong> Fre<strong>und</strong> Huckle -<br />

berry Finn werden Zeugen <strong>ein</strong>es<br />

Mordes.<br />

Open Air Aufführung im Rostocker<br />

Stadthafen für Kinder ab 5 Jahren<br />

Volkstheater Rostock<br />

Prem. 22.6. 10 Uhr, w.V. bis 27.7.<br />

Tel. 0381/3 81 46 00<br />

www.volkstheater-rostock.de<br />

Saarbrücken<br />

Oma Ur<br />

Kitty <strong>und</strong> ihre Erlebnisse mit ihrer<br />

demenzkranken Uroma<br />

Für Kinder ab 6 Jahren<br />

Theater Überzwerg<br />

25.6. 10 Uhr + 26.6. 16 Uhr<br />

Tel. 0681/85 40 21<br />

www.ueberzwerg.de<br />

KINDER . KULTUR . KALENDER<br />

Stuttgart<br />

Familiensonntag<br />

<strong>Kunst</strong>vermittlung<br />

für die ganze Familie<br />

Für Kinder von<br />

6-12 Jahren<br />

<strong>Kunst</strong>museum<br />

Stuttgart<br />

8.6. 15 Uhr,<br />

w.V. bis 29.6.<br />

Tel. 0711/2 16 21 88<br />

www.kunstmuseumstuttgart.de<br />

Wolfsburg<br />

Theaterworkshop<br />

Masken <strong>und</strong> Requisiten selbst bauen<br />

Für Kinder ab 7 Jahren<br />

Wolfsburger Figurentheater<br />

Compagnie<br />

14.-16.7. (bitte anmelden)<br />

Tel. 05361/27 62 27<br />

www.wolfsburger-figurentheater.net<br />

Würzburg<br />

<strong>Der</strong> Nachtwächter<br />

Würzburg ist reich an Geschichten –<br />

<strong>und</strong> zu so manch <strong>ein</strong>er Erzählung<br />

erklingt <strong>ein</strong>e w<strong>und</strong>ersame Melodie<br />

Mainfranken Theater<br />

15.+24.6. + 15.7. 11 Uhr<br />

Tel. 0931/3908-0<br />

www.theaterwuerzburg.de<br />

Siegen<br />

Wuppertal<br />

Kinderklub<br />

Kl<strong>ein</strong>e Ente Plums<br />

Entdeckungsreise für Kinder von Marionettentheater<br />

6-14 Jahren<br />

Müllers Marionetten-Theater<br />

Museum für Gegenwartskunst 6.6. 16 Uhr, w.V. bis 15.6.<br />

Jeden 1. Freitag im Monat Tel. 0202/44 77 66<br />

15.30 Uhr (bitte anmelden)<br />

Tel. 0271/4 05 77 10<br />

www.muellersmarionetten-theater.de<br />

www.museumfuergegenwartskunstsiegen.de<br />

Zwickau<br />

Ratingen<br />

Stade<br />

Vom Fischer <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>er Frau<br />

Peter Pan<br />

Peter Pan ist das <strong>ein</strong>zige Kind, das<br />

niemals erwachsen wird. Gem<strong>ein</strong>sam<br />

Neues vom Räuber Hotzenplotz Ein Erzählspiel mit Bodenpuppen mit s<strong>ein</strong>en Fre<strong>und</strong>en kämpft er gegen<br />

Räuber Hotzenplotz ist ausgebrochen Open air Veranstaltung im<br />

Captain Hook<br />

<strong>und</strong> hat bei dieser Gelegenheit die Johanniskloster-Innenhof<br />

Musical im Schloß Osterst<strong>ein</strong><br />

Uniform des Wachtmeisters gestohlen. Stadeum<br />

Theater Plauen-Zwickau<br />

Naturbühne Ratingen<br />

24.8. 14 Uhr<br />

29.6. 16 Uhr, w.V. bis 10.7.<br />

8.6. 15.30 Uhr, w.V. bis 7.9. Tel. 04141/40 91 0<br />

Tel. 0375/83 46 30<br />

www.naturbuehne-ratingen.de www.stadeum.de<br />

www.theater-plauen-zwickau.de<br />

Monschau Schneewittchen <strong>und</strong> die sieben Zwerge, Kinderoper, Monschau Touristik, 5.8. 14 Uhr, www.monschau-klassik.de +++ Münster <strong>Der</strong> Giftzwerg,<br />

Charivari Puppentheater, 25.6. 15.30 Uhr, w.V. bis 13.7., www.charivari-theater.de +++ Neuss Peterchens Mondfahrt, <strong>Kultur</strong>keller, 17.8. 11+15.30 Uhr,<br />

Tel. 02131/90 41 01 +++ Pattensen Max <strong>und</strong> Moritz, Open Air, Schloss Marienburg, 5.7. 15 Uhr, www.schloss-marienburg.de +++ Potsdam Dornröschen<br />

von Sansibar, Konzert, Nikolaisaal, 6.7. 11 Uhr, www.nikolaisaal.de +++ Roth 14. Kinder-Theaterfestival, <strong>Kultur</strong>fabrik, 30.6.-3.7., www.kulturfabrik.de +++<br />

Schleswig Moby Dick, Schleswig-Holst<strong>ein</strong>isches Landestheater, 11.6. 19 Uhr, www.sh-landestheater.de +++ Siegen Theaterführung, Apollo-Theater, 25.7.,<br />

2.+9.8. 15 Uhr, www.apollosiegen.de +++ Solingen <strong>Der</strong> gestiefelte Kater, Burgtheater, 30.6. 16 Uhr, www.burgtheater.org +++ Stollberg Drei Wünsche<br />

frei, Musical, Kindertheater Burattino, 28.6. 16 Uhr, www.kindertheater-burattino.de +++ Stuttgart Märchenhafte Festwoche, Theater in der Badewanne,<br />

22.-27.6., www.theater-in-der-badewanne.de +++ Weimar Studiolo, Klassik Stiftung Weimar, 7.6. 11-16 Uhr, w. V. bis 27.12., www.klassik-stiftung.de<br />

II/2008 Prem. = Premiere, w.V. = weitere Vorstellungen, Irrtümer <strong>und</strong> Änderungen vorbehalten 23


Teilnehmer der konstituierenden Sitzung des Herausgeberbeirates von <strong>KiKuMa</strong> <strong>und</strong> die Verlegerfamilie Lübbe in Berlin im November 2007<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong><br />

<strong>sind</strong> <strong>ein</strong> <strong>unermesslicher</strong> <strong>Schatz</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Herausgeberbeirat von <strong>KiKuMa</strong><br />

fördert die kulturelle Bildung<br />

von jungen Menschen.<br />

DER HERAUSGEBERBEIRAT:<br />

Bernd Neumann MdB (Vorsitzender)<br />

Staatsminister bei der B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />

<strong>Der</strong> Beauftragte bei der B<strong>und</strong>esregierung für <strong>Kultur</strong><br />

<strong>und</strong> Medien<br />

Wolfgang Bosbach MdB<br />

Stellvertretender Fraktionsvorsitzender<br />

der CDU/CSU<br />

Stephan-Andreas Casdorff<br />

Chefredakteur Verlag <strong>Der</strong> Tagesspiegel GmbH<br />

Ingrid Fischbach MdB<br />

CDU/CSU-Fraktion im Deutschen B<strong>und</strong>estag<br />

Beauftragte für Kirchen <strong>und</strong> Religionsgem<strong>ein</strong>schaften<br />

Dr. Stephan Frucht<br />

Geschäftsführer des <strong>Kultur</strong>kreises der deutschen<br />

Wirtschaft<br />

Dr. Dieter Graumann<br />

Vizepräsident Zentralrat der Juden in Deutschland<br />

Kerstin Griese MdB<br />

Vorsitzende des B<strong>und</strong>esausschusses für Familie,<br />

Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend<br />

Prof. Dr. Monika Grütters MdB<br />

Obfrau der CDU/CSU-Fraktion für <strong>Kultur</strong> <strong>und</strong><br />

Medien<br />

Max Holl<strong>ein</strong><br />

Direktor der Schirn <strong>Kunst</strong>halle <strong>und</strong> des Städel-<br />

Museum Frankfurt am Main<br />

Bodo Hombach<br />

Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe<br />

Prof. Dr. Walter Homolka<br />

Vorsitzender des Kuratoriums der Ursula Lübbe<br />

Stiftung<br />

Dr. Gottfried Honnefelder<br />

Vorsteher Börsenver<strong>ein</strong> des Deutschen Buchhandels<br />

Dr. Dirk Ippen<br />

Verleger der Münchener Zeitungs-Verlag GmbH<br />

& Co.KG<br />

Peter Klingenburg<br />

Geschäftsführer T-Systems Multimedia Solutions<br />

GmbH<br />

Undine Kurth MdB<br />

B<strong>und</strong>estagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

Parlamentarische Geschäftsführerin<br />

Mitglied der Enquête-Kommission „<strong>Kultur</strong> in<br />

Deutschland“<br />

Prof. Dr. Klaus-Dieter Lehmann<br />

Präsident des Goethe-Instituts<br />

Eske Nannen<br />

Geschäftsführerin der <strong>Kunst</strong>halle Emden<br />

Thomas Rachel MdB<br />

Parlamentarischer Staatssekretär bei der<br />

B<strong>und</strong>esministerin für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

Dr. Jürgen Rüttgers<br />

Ministerpräsident des Landes Nordrh<strong>ein</strong>-Westfalen<br />

Markus Schächter<br />

Intendant des Zweiten Deutschen Fernsehens<br />

Michael Schmitt<br />

Herausgeber/Verleger Fuldaer Zeitung <strong>und</strong> Verlag<br />

Parzeller GmbH & Co. KG<br />

Dr. Matthias Schulze<br />

Geschäftsführer ddp Deutscher Depeschendienst<br />

GmbH<br />

Alice Ströver MdA<br />

Vorsitzende des Ausschusses für kulturelle<br />

Angelegenheiten<br />

Gregor Vogelsang<br />

Partner der Unternehmensberatung Booz Allen<br />

Hamilton<br />

Dietmar Wolff<br />

Hauptgeschäftsführer B<strong>und</strong>esverband Deutscher<br />

Zeitungsverleger e.V.<br />

Stand April 2008

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!