Alice hinter den Spiegeln – illustriert und neu übersetzt

Schachspiel statt, das über die ganze Welt reicht – wenn das hier
überhaupt die Welt ist. Wie herrlich! Ich wünschte, ich wäre auch
eine Schachfigur! Ich hätte nichts dagegen, ein Bauer zu sein,
wenn ich nur mitspielen könnte – aber natürlich wäre ich am liebsten
Königin.«
Sie warf der echten Königin einen verstohlenen und recht verlegenen
Blick zu, aber ihre Begleiterin lächelte nur freundlich und
sagte: »Das läßt sich leicht einrichten. Du kannst der Bauer der
Weißen Königin sein, wenn du willst, denn Lily ist noch zu klein
zum Mitspielen, und du bist zuerst auf dem zweiten Feld. Wenn du
das achte Feld erreichst, bist du Königin –«
Aus irgendeinem Grund rannten sie in diesem Augenblick beide
los.
Alice konnte sich hinterher nicht mehr erklären, wie es dazu
kam. Sie erinnerte sich nur noch daran, daß sie Hand in Hand liefen
und daß die Königin so schnell war, daß sie nur mit Mühe mit
ihr Schritt halten konnte.
Und immer noch rief die Königin: »Schneller! Schneller!«
Alice hatte das Gefühl, daß sie nicht schneller laufen konnte,
aber sie war zu sehr außer Atem, um es zu sagen. Am merkwürdigsten
war, daß die Bäume und alles andere um sie herum an ihrem
Platz blieben: So schnell sie auch vorwärtsliefen, sie schienen
nichts hinter sich zu lassen.
Laufen all die Sachen mit uns mit? dachte die arme Alice verwirrt.
Und die Königin schien ihre Gedanken zu erraten, denn sie
rief: »Schneller! Versuch nicht zu reden!«
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