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Verleihung der Fredericus-Auszeichnung 2008 des BApÖD ...

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<strong>Verleihung</strong> <strong>der</strong> Fre<strong>der</strong>icus-<strong>Auszeichnung</strong> <strong>2008</strong> <strong>des</strong> BApÖD posthum an<br />

Frau Sylvia Demelius<br />

Auf <strong>der</strong> Hauptversammlung <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong> <strong>der</strong> Apotheker im öffentlichen Dienst (BApÖD) am<br />

24. September <strong>2008</strong> in Saarbrücken wurde die Fre<strong>der</strong>icus-<strong>Auszeichnung</strong> <strong>2008</strong> posthum an Frau Sylvia<br />

Demelius verliehen. Ihr Ehemann, Herr Dr. Winfried-G. Berger, nahm an ihrer Stelle die <strong>Auszeichnung</strong><br />

in Empfang. Damit wurde eine Apothekerpersönlichkeit geehrt, die ihren Beruf in außerordentlich<br />

vielen Facetten mit Leib und Seele geliebt und gelebt hat und sich dabei große Verdienste für die<br />

Pharmazie und auch für den BApÖD erworben hat.<br />

Sylvia Demelius wurde 1952 geboren. Ihr wurde die Pharmazie buchstäblich in die Wiege gelegt –<br />

schon Vater und Großvater führten in Marl eine Apotheke. Nach dem Vorexamen in Münster (1973)<br />

und dem Studium in Würzburg (bis 1977) sammelte sie zunächst fünf Jahre lang Berufserfahrung in<br />

verschiedenen öffentlichen Apotheken. Dann (1982) wurde sie vom Land Nordrhein-Westfalen „entdeckt“<br />

– als für die Überwachung <strong>des</strong> Verkehrs mit Arzneimitteln zuständige Amtsapothekerin für den<br />

Kreis Recklinghausen sowie die Städte Bottrop und Gelsenkirchen<br />

Dort bearbeitete die Kreispharmaziedirektorin ein faszinierend breites pharmazeutisches Feld: von <strong>der</strong><br />

Apotheke bis zum Wochenmarkt, vom Altenheim bis zum Fitness-Studio, von Bioläden bis zu Zoogeschäften,<br />

von <strong>der</strong> PTA-Prüfung (in Gelsenkirchen und in Castrop-Rauxel) bis zur IHK-<br />

Sachkundeprüfung für den Einzelhandel mit freiverkäuflichen Arzneimitteln, vom Betäubungsmittel<br />

(Schwerpunkt: Substitution mit Methadon) bis zum Zytostatikum.<br />

Seit 1998 lehrte sie zudem an <strong>der</strong> Uni Münster für die Studenten <strong>der</strong> Pharmazie im dritten Ausbildungsabschnitt<br />

spezielle Rechtsgebiete für Pharmazeuten.<br />

Hinter dieser nüchternen Aufzählung <strong>der</strong> Tätigkeitsgebiete stand eine charmante, fröhliche Frau, <strong>der</strong>en<br />

Klugheit und großes Fachwissen in ganz Nordrhein-Westfalen bekannt war und geschätzt wurde.<br />

Wer sie kannte, staunte über die Gelassenheit und Fröhlichkeit, mit <strong>der</strong> sie das stressige Tagesgeschäft<br />

mit zahllosen Außendienstterminen plus Innendienst an drei Dienststellen bewältigte. Auch<br />

einen Großteil ihrer Freizeit widmete sie <strong>der</strong> Pharmazie – als Mitglied <strong>der</strong> Kammerversammlung <strong>der</strong><br />

Apothekerkammer Westfalen-Lippe (1981 – 1989) o<strong>der</strong> als Mitglied <strong>der</strong> FIP (Fédération Internationale<br />

Pharmaceutique) o<strong>der</strong> Gründungsmitglied und jahrzehntelange Finanzexpertin im Vorstand <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>verban<strong>des</strong><br />

<strong>der</strong> Apotheker im Öffentlichen Dienst (BApÖD e.V.).<br />

Seit 1990 engagierte sie sich als Diözesan-Apothekerin im Malteser Hilfsdienst. Sie war die Expertin<br />

für Arzneimittel- und Katastrophenschutz <strong>der</strong> Diözese Essen. Für ihre Verdienste erhielt sie 2003 die<br />

Medaille „50 Jahre Malteser Hilfsdienst“ <strong>des</strong> souveränen Malteser Ritterordens.<br />

Mit großer Freude und Elan übernahm sie 2001 den stellvertretenden Vorsitz <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Pharmazieräte Deutschlands. Auch dieses Amt erfüllte sie mit großem Engagement und Sachverstand.<br />

Sylvia Demelius war eine kluge Frau, die mit großer Sachkenntnis beharrlich ihre Ziele verfolgte<br />

und durchaus flexibel dabei vorging. Wer sie ansprach, konnte auf ihre Unterstützung zählen.<br />

So gelang es dem Apothekerverband Westfalen-Lippe mit ihrer aktiven Hilfe, einige kommunale PTA-<br />

Schulen zu übernehmen und diese dadurch vor <strong>der</strong> Schließung zu retten. Als Kassenprüferin blieb sie<br />

dem neuen Schulträger weiterhin verbunden.<br />

Mehr als 20 Jahre unterrichtete und prüfte sie auch bei <strong>der</strong> IHK für Essen, Mülheim und Oberhausen<br />

die Sachkunde für freiverkäufliche Arzneimittel und erhielt dafür die silberne und goldene Ehrennadel.


Die Medizinalordnung von Friedrich II. von Hohenstaufen ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt <strong>der</strong> staatlichen Rege-<br />

lung <strong>des</strong> Gesundheitswesen. Unter Würdigung <strong>des</strong>sen beson<strong>der</strong>en medizinalpolitischen und pharma-<br />

zeutischen Weitblicks verleiht <strong>der</strong> BApÖD seit 1999 an Personen, die sich um die Pharmazie im öf-<br />

fentlichen Dienst in herausragen<strong>der</strong> Weise verdient gemacht haben, die Fre<strong>der</strong>icus <strong>Auszeichnung</strong>.<br />

Im Jahr <strong>2008</strong> werden die Verdienste von Sylvia Demelius seitens <strong>des</strong> BApÖD durch die <strong>Verleihung</strong><br />

<strong>der</strong> Fre<strong>der</strong>icus-<strong>Auszeichnung</strong> gewürdigt.<br />

Sylvia Demelius ist im März <strong>2008</strong> nach langer schwerer Krankheit im Alter von 55 Jahren verstorben.<br />

Auch wenn es ihr dadurch nicht mehr vergönnt war, die <strong>Auszeichnung</strong> selbst entgegenzunehmen: sie<br />

wusste, dass sie zur <strong>Verleihung</strong> <strong>der</strong> <strong>Auszeichnung</strong> vorgeschlagen war, und sie hat sich darüber sehr<br />

gefreut.<br />

In <strong>der</strong> gegebenen Situation war auf <strong>der</strong> Hauptversammlung ein Schatzmeister/eine Schatzmeisterin<br />

neu zu wählen, um die weitere Geschäftsführung <strong>des</strong> BApÖD zu gewährleisten. Als Kandidat war <strong>der</strong><br />

Ehemann von Frau Demelius, Herr Dr. Winfried-G. Berger, vorgeschlagen worden. Er hatte sich dan-<br />

kenswerter Weise bereit erklärt, diese Aufgabe bis zur nächsten Neuwahl <strong>des</strong> Vorstan<strong>des</strong> zu über-<br />

nehmen und in soweit das Werk seiner Frau fortzuführen. Bei <strong>der</strong> folgenden Abstimmung wurde Herr<br />

Dr. Winfried-G. Berger einstimmig zum Schatzmeister gewählt.


ALLE FREDERICUS-PREISTRÄGER AUF EINEN BLICK:<br />

1999 Michael von Domarus, Swisttal<br />

Rudolf Völler, Alsbach-Hähnlein<br />

Dr. Michael Schmidt, Rottenburg<br />

2000 Dr. Karl Feiden, Bonn<br />

2001 Klaus-Peter Engelhardt, Swisttal<br />

2002 Dr. Wolfgang Butz, Moers-Kapellen (posthum)<br />

Helmut Hörath, Hof<br />

Dr. Jürgen Keiner, Erfurt<br />

2003 Dr. Gisela Wurm, Essen<br />

Dr. Hanspeter Höcklin, Wennigsen<br />

2004 Dr. Friedrich Ahrens, Ratingen<br />

2005 Dr. Dietrich Klinge, Berlin<br />

2006 Sabine Atzor, Brüssel<br />

Otto Brösamle, Tübingen (posthum)<br />

2007 Dr. Gerhard Janssen, Leer<br />

Prof. Dr. Werner Fresenius, Wiesbaden<br />

<strong>2008</strong> Sylvia Demelius, Essen (posthum)

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