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Verkehrsentwicklungsplan Bad Oldesloe ENTWURF

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<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong><strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong><strong>ENTWURF</strong>22.05.2009


Fachliche BearbeitungGertz Gutsche Rümenapp GbRDipl.-Ing. Jens Rümenapp (Projektleitung)Harburger Rathausstr. 33 - 21073 Hamburgwww.ggr-planung.dein Zusammenarbeit mitLK Argus GmbHAltonaer Poststraße 13a – 22767 HamburgNovalisstraße 10 – 10115 Berlinwww.lk-argus.de


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Inhaltsverzeichnis1. Einleitung.....................................................................................................................42. Bestandsanalyse...........................................................................................................62.1 Überregionale und regionale Verkehrsanbindung und Verflechtungen.........................62.1.1 Überregionale und regionale Verkehrsanbindung...............................................62.1.2 Regionale Verflechtungen...............................................................................102.2 Fuß- und Radverkehr............................................................................................122.3 Innerstädtischer öffentlicher Personennahverkehr...................................................182.4 Kraftfahrzeugverkehr.............................................................................................212.4.1 Straßennetz...................................................................................................212.4.2 Umfeldsensibilität..........................................................................................232.4.3 Straßennetzbelastungen + Kfz-Ströme............................................................252.4.4 Ruhender Verkehr..........................................................................................292.4.5 Zusammenfassende Beurteilung der Situation im Kfz-Verkehr...........................332.5 Verkehrssicherheit.................................................................................................332.6 Passantenbefragung in der Innenstadt...................................................................352.7 Zusammenfassende Bewertung der Bestandsanalysen............................................433. Ziele + Leitbild............................................................................................................443.1 Übergeordnetes Zielsystem...................................................................................443.2 Leitlinien für die Maßnahmenkonzeption und konkrete Umsetzung...........................453.2.1 Fußgängerverkehr..........................................................................................453.2.2 Radverkehr....................................................................................................463.2.3 Stadtbusverkehr............................................................................................473.2.4 Fließender Kfz-Verkehr...................................................................................483.2.5 Ruhender Kfz-Verkehr....................................................................................484. Maßnahmenkonzeption................................................................................................494.1 Netzkonzeptionen.................................................................................................494.1.1 Radverkehr....................................................................................................494.1.2 Kfz-Verkehr...................................................................................................514.1.3 Schwerlastverkehr.........................................................................................514.2 Einzelmaßnahmen / Maßnahmenbereiche...............................................................544.2.1 Bereiche umfassender Maßnahmenbündel.......................................................544.2.2 Einzelmaßnahmen Fuß- und Radverkehr..........................................................604.2.3 Einzelmaßnahmen Öffentlicher Verkehr...........................................................654.2.4 Einzelmaßnahmen fließender Kfz-Verkehr........................................................664.2.5 Einzelmaßnahmen ruhender Verkehr...............................................................674.2.6 Übergreifende Maßnahmen zur Nachfragebeeinflussung...................................704.2.7 Maßnahmen des Lärmaktionsplans..................................................................724.2.8 Maßnahmen im VU-Gebiet „Südliche Innenstadt“.............................................735. Handlungs- und Umsetzungskonzept............................................................................776. Monitoring..................................................................................................................88– 3 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092. Bestandsanalyse2.1 Überregionale und regionale Verkehrsanbindung undVerflechtungen2.1.1 Überregionale und regionale VerkehrsanbindungStraßennetz<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ist durch die direkte Anbindung an die Autobahnen A1 und A21 über drei „eigene“Anschlussstellen überdurchschnittlich gut an das Fernstraßennetz angebunden. Hierausergeben sich sehr gute Erreichbarkeiten insbesondere in Richtung Norden, Süden und Ostenund damit einhergehend kurze Reisezeiten in die Großstädte Hamburg, Lübeck und Kiel.Neben den Autobahnen ist für die überregionale Anbindung <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>s vor allem noch dienach Osten führende B208 in Richtung Ratzeburg und weiter nach Mecklenburg-Vorpommernrelevant. Die B75 stellt formal zwar ebenfalls eine überregionale Anbindung dar. Sie verläuftjedoch weitgehend parallel zur A1 und wird somit vorwiegend von regionalen Verkehren genutzt.Es ist daher auch geplant, den Streckenabschnitt zwischen <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> und Lübeckzu einer Landesstraße herunterzustufen.Von eher regionaler Bedeutung für die Anbindung <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>s sind die Landstraßen L226nach Westen, L83 nach Norden und L90 nach Süden. Insbesondere die Anbindung in RichtungWesten ist im Vergleich zu den übrigen Richtungen bisher schlecht.Neben den Bundes- und Landesstraßen stellen mehrere Kreisstraßen die Anbindung umliegenderOrtschaften und Gemeinden an die Kreisstadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> sicher.Die überregionale Anbindung <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>s an das Straßennetz wird sich durch eine Reihezur Zeit laufender Bauvorhaben in Zukunft noch deutlich verbessern. So wird der Neubau derA20 die Erreichbarkeiten in Richtung Westen deutlich verbessern. Durch den durchgängigenAusbau der B404 zur A21 in Richtung Norden wird die Landeshauptstadt Kiel schneller zu erreichensein. Und schließlich wird der Ausbau der B404 vom Kreuz Bargteheide in RichtungA24 die Verbindung in Richtung Osten (Berlin) verbessern.– 6 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 2:Anbindung an das überregionale / regionale StraßennetzA21L83B75B75A21B75A1B208A20B75L226L90A1A1B404A24Eisenbahnnetz<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ist an das Eisenbahnnetz durch die Strecke Hamburg-Lübeck in Richtung Nordenund Süden sowie durch die Strecke <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>-Neumünster in Richtung Westen angebunden.Auf beiden Strecken wird der Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ausschließlich durch den Schienenpersonennahverkehr(SPNV) bzw. Regionalverkehr bedient. Fernverkehrszüge haltennicht in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>.Die Charakteristika der für <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> relevanten Regionalverkehrsangebote sind in dernachfolgenden Tabelle zusammengestellt:Abb. 3:SPNV-Angebot am Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Linie Betreiber Fahrzeiten TaktRegionalexpressHamburg-LübeckRegionalbahnHamburg-<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Regionalbahn<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>-NeumünsterDeutscheBahnDeutscheBahnHamburg: 24 Min.Lübeck: 16 Min.Hamburg: 37 Min.HVZ: 30 Min.NVZ: 60 Min.60 Min.Nordbahn Neumünster: 40-45 Min. 60 Min.Durch die Elektrifizierung der Strecke Hamburg-Lübeck im Jahr 2008 haben sich die Fahrzeitenvon <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> nach Hamburg und Lübeck bereits deutlich reduziert. Zudem soll zukünftigdas Fahrtenangebot des Regionalexpress Hamburg-Lübeck ganztägig auf einem 30Min.-Takt verdichtet werden. Darüber hinaus gibt es Planungen die S-Bahnlinie 4 von Hamburgüber Ahrensburg bis nach <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> weiterzuführen. Aufgrund der dafür notwendigenBaumaßnahmen dürfte dies jedoch nicht vor dem Jahr 2015 bis 2020 realisierbar sein.– 7 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Park+RideAm Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> stehen zur Zeit die folgenden drei Park+Ride-Anlagen mit insgesamt530 öffentlich zugänglichen Stellplätzen zur Verfügung:●●●Parkhaus Bahnhof-Westseite mit 110 Stellplätzen (+ 100 Stellplätze für die Mitarbeiterdes benachbarten Kreishauses)Parkplatz Bahnhof-Westseite mit 190 StellplätzenParkplatz Bahnhof-Ostseite mit 230 StellplätzenSämtliche Stellplätze können kostenfrei genutzt werden. Eine Kontrolle, inwieweit der Nutzerdie P+R-Anlage tatsächlich zum Umstieg auf den Schienenpersonennahverkehr nutzt, findetnicht statt.Im Rahmen der Verkehrsuntersuchung zum VU-Gebiet „Südliche Innenstadt“ wurde am24.04.2008 um 10 Uhr auch die Belegung der P+R-Plätze erfasst. Unter Berücksichtigung derStellplätze für die Kreisverwaltung wurden 665 Fahrzeuge auf 630 ausgewiesenen Stellplätzengezählt, was einer Auslastung von 106% entspricht.Bike+RideAm Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> sind derzeit zwei Fahrradabstellanlagen vorhanden. Auf der Bahnhofwestseitebefinden sich im Erdgeschoss des Parkhauses sowie zwischen den Regionalbahn-und Fernbahngleisen ca. 150 abschließbare Fahrradboxen und eine mindestens ebensogroße Zahl an überdachten Fahrradständern. Auf der Bahnhofostseite stehen nochmals ca.80-100 überdachte Fahrradständer zur Verfügung.Abb. 4:Fahrradabstellanlagen am Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>– 8 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 6: Auspendler am 30.06.2006Quelle:eigene Darstellung auf der Basis von Daten der Bundesagentur für ArbeitAbb. 7: Einpendler am 30.06.2006Quelle:eigene Darstellung auf der Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit– 11 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.2 Fuß- und RadverkehrAls Grundlage für die Bestandsanalysen im Bereich Fuß- und Radverkehr wurden diverseOrtsbegehungen im Hauptstraßennetz sowie auf ausgewählten Nebenrouten durchgeführt.Des Weiteren flossen in die Analysen die Ergebnisse des „Radwegekonzepts <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>“aus dem Jahr 2006 ein, das bereits in Vorbereitung auf die Fortschreibung der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ungerstellt wurde. 1Grundsätzlich bestehen in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> gute Voraussetzungen für den Fußgänger- und Fahrradverkehr.Zum einen ist das Stadtgebiet durch eine relativ ebene Topographie ohne größereSteigungen gekennzeichnet. Andererseits hat sich das Stadtgebiet relativ gleichmäßig vonder Innenstadt nach Außen entwickelt, so dass insgesamt gute Erreichbarkeitsverhältnissefür Fußgänger und Radfahrer bestehen. So ist die Innenstadt aus allen Stadtteilen in max.10-15 Minuten mit dem Fahrrad zu erreichen (vgl. Abb. 8).Abb. 8:Erreichbarkeit der Innenstadt im Fuß- und RadverkehrFür den Fußgängerverkehr ist eine weitgehend flächendeckende Infrastruktur in Form vonGehwegen vorhanden. Dabei entsprechen jedoch in einer Reihe von Fällen weder die Gehwegbreitenoch der bauliche Zustand den heutigen Ansprüchen.Gesicherte Querungsmöglichkeiten bestehen für Fußgänger wie auch für Radfahrer vorrangigan ampelgeregelten Kreuzungen sowie speziellen Fußgängerampeln. Dabei sind an Kreuzungendie Fußgänger- und Radfahrerfurten häufig abgerückt und liegen somit nicht in der direktenGeh- bzw. Fahrtrichtung. Fußgängerüberwege sowie andere Querungshilfen wie bspw.Mittelinseln, Gehwegvorstreckungen, Einengungen etc. finden sich nur an einigen wenigenStellen im Stadtgebiet. Im Bereich des Konrad-Adenauer-Rings bestehen mehrere niveaufreie1 Vgl. Schmeck Ingenieurgesellschaft mbH: Fortschreibung des GVP – Abschnitt Radwegenetz.Radwegekonzept <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>. Erläuterungsbericht. Hamburg 2006– 12 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Querungsmöglichkeiten. Die nachfolgende Abbildung zeigt die im Rahmen der Ortsbesichtigungenidentifizierten Streckenabschnitte des Hauptstraßennetzes, auf denen nur unzureichendQuerungsmöglichkeiten vorhanden sind.Abb. 9:Streckenabschnitte mit unzureichenden QuerungsmöglichkeitenDas vorhandene Radwegenetz wurde im Detail im Rahmen des Radwege-Gutachtens aufgenommenund dargestellt (vgl. Abb. 10). Auf eine erneute ausführliche Darstellung wird daheran dieser Stelle verzichtet. Im Zuge der Bestandsanalysen des VEP wurden jedoch die wichtigstenRouten nochmals in Augenschein genommen, um zwischenzeitliche Veränderungenaufzunehmen. Zusammenfassend ist das vorhandene Radwegenetz durch die folgendenPunkte gekennzeichnet:●●●●Bei den Radverkehrsanlagen dominieren straßenbegleitende Radwege. Fahrradstraßensowie Radfahrstreifen sind bisher nicht vorhanden. In der Hamburger Straßewurde im vergangenen Jahr als erste Hauptverkehrsstraße in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> einSchutzstreifen markiert. Ansonsten sind an den Hauptverkehrsstraßen überwiegendRadwege angelegt. Hier fehlen zumeist Sicherheitstrennstreifen zur Fahrbahn.Benutzungspflichtige Radwege existieren nur noch an den Bundesstraßen sowie aufTeilabschnitten der Segeberger Straße.An den übrigen verkehrswichtigen Straßen verlaufen hauptsächlich gemeinsame GehundRadwege oder Gehwege sind für Radfahrer frei gegeben (Servicelösung). In denmeisten Fällen liegen die nutzbaren Breiten dieser Wege unter 2,50 m.In Tempo-30-Zonen finden sich vereinzelt Radwege oder gemeinsame Geh- und Radwege(z. B. Wendum, Königsberger Straße, Theodor-Storm-Straße).●Einbahnstraßen sind nur bei baulich abgetrennten Radwegen für der Radverkehr inGegenrichtung freigegeben (kl. Salinenstraße, Hagenstraße).– 13 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009●●●●●Auf zahlreichen durch den Kfz-Verkehr höher belasteten Streckenabschnitten sind garkeine Radverkehrsanlagen vorhanden (z.B. Kurparkallee, Sülzberg, Industriestraße),was dazu führt, dass das Radwegenetz z.T. erhebliche Lücken aufweist.Besonders im Innenstadtbereich sind in einigen Straßenzügen nicht benutzungspflichtigestraßenbegleitende Radwege markiert, obwohl die Breite des restlichen Seitenraumsfür den Fußgängerverkehr vollkommen unzureichend ist.Die Übergänge zwischen der innerörtlichen Radverkehrsführung und der Außerortsführungauf Zweirichtungsradwege sind meist ungesichert.Es existiert ein umfangreiches Netz an straßenunabhängig geführten Radwegen, diein weiten Teil sogar beleuchtet sind und eine ausreichende Oberfläche besitzen.In der Fußgängerzone ist zwischen 8:30 Uhr und 19:00 Uhr das Radfahren verboten.Informationen zur Radverkehrsnachfrage auf einzelnen Streckenabschnitten liegen nur auseiner an sechs Schulen durchgeführten Fragebogenaktion vor, die im „Radwegekonzept <strong>Bad</strong><strong>Oldesloe</strong>“ dokumentiert ist. 2 Die graphische Darstellung der Ergebnisse dieser Befragung zeigeneine deutliche Konzentration des Schülerradverkehrs auf die Knoten entlang des Innenstadtrings(s. Abb. 10). Am stärksten frequentierten sind die Knoten Grabauer Straße / Lorentzenstraße(> 300 Vorbeifahrten) sowie Salinenstraße / Kleine Salinenstraße, Kurparkallee/ Sülzberg, Segeberger Straße / Konrad-Adenauer-Ring, Grabauer Straße / Theodor-Storm-Straße (250 - 300 Berührungen). Berücksichtigt wurden nur die einfachen Wege. Diezahlenmäßig stärksten (Schüler)-Ströme verlaufen in Richtung Wohngebiete West nördlichund südlich der Grabauer Straße.Abb. 10:Nachfrage (Schüler-)Radverkehr2 Vgl. Schmeck Ingenieurgesellschaft mbH a.a.O. S. 14– 14 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Vor dem Hintergrund der skizzierten Nachfrage im Schülerradverkehr und den eigenen Ortsbesichtigungenwerden die folgenden Bereiche der Radverkehrsinfrastruktur bzw. des Straßennetzesals besonders problematisch eingeschätzt:●●●●●●●●●●Grabauer Straße zw. Theodor-Storm-Straße u. Lorentzenstraße (inkl. Knoten)Salinenstraße / KurparkalleeKnoten Kurparkallee / Sülzberg / Brunnenstraße / Mewesstraße / BangertstraßeSülzbergBahnunterführung Sülzberg – Pölitzer WegMewesstraßeBahnhofstraße und BrunnenstraßePferdemarkt, Lübecker Straße, HagenstraßeSegeberger StraßeKnoten Lübecker Straße / Berliner RingFahrradabstellanlagen in der InnenstadtGrößere Fahrradabstellanlagen befinden sich an allen Eingängen zur Fußgängerzone. Danebensind – auch innerhalb der Fußgängerzone – vor zahlreichen Einrichtungen und Geschäftenkleinere Abstellanlagen/Fahrradständer vorhanden. Hauptsächlich handelt es sich hierbeijedoch um qualitativ unzureichende Vorderradhalter. Moderne Bügelhalter sind demgegenübernur sehr vereinzelt zu finden.Abb. 12:Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt– 16 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Hinsichtlich der Auslastung der Abstellgelegenheiten konnte bei mehreren Ortsbegehungenbei schönem Wetter festgestellt werden, dass die Anlagen weitgehend überlastet sind.Zusammenfassende BeurteiungDie vorhandene Infrastruktur für den Fuß- und Radverkehr ist in weiten Teilen durch die vorrangigeAusrichtung der Straßenraumgestaltung auf den Kfz-Verkehr in den vergangenenJahrzehnten geprägt. Hieraus resultiert eine deutliche Benachteiligung von Fußgängern undRadfahrern in Hinblick auf Sicherheits- als auch Komfortaspekte. Problematisch sind im Einzelnenvor allem:●●●●●●die sehr ungünstige Führung von Fußgängern und Radfahrern an diversen Kreuzungenim Hauptstraßennetz (weit abgesetzte Furten, Dreiecksinseln in Verbindung mitfahrdynamisch sehr großzügig ausgelegten Rechtsabbiegefahrbahnen, keine koordinierteSignalisierung hintereinanderliegender Furten)eine Reihe längerer Streckenabschnitte des Hauptstraßennetzes ohne bzw. nur mitunzureichend gesicherten Querungsmöglichkeitendie hinsichtlich Funktionalität und Gestaltung, wie auch in Bezug auf den baulichenZustand sehr unterschiedliche Qualität der vorhandenen Radverkehrsanlagen und damitdas Fehlen von durchgängig qualitativ hochwertigen Verbindungen (Dominanzvon straßenbegleitenden Radwegen, die insb. abseits der Bundesstraßen sowie im Innenstadtbereichüberwiegend nicht den den heutigen Anforderungen bzgl. Mindestbreiteund Sicherheitstrennstreifen genügen und einen z.T. schlechten Oberflächenzustandaufweisen.)die vorhandenen gravierenden Lücken im Radverkehrsnetz, die vor allem die Erreichbarkeitvon Innenstadt und Bahnhof massiv einschränken bzw. Sicherheitsdefizite aufSchulwegverbindungen zur Folge haben (z.B. Grabauer Straße)die kapazitätsmäßige Überlastung und der z.T. qualitativ unzureichende Zustand derFahrradabstellanlagen am Bahnhof und in der Innenstadtdie Mängeln auf Teilen wichtiger SchulwegverbindungenDabei bestehen gleichzeitig eine Reihe von Potenzialen für die Fortentwicklung und Steigerungdes Fuß- und Radverkehrs. Im Einzelnen sind dies:●●●●●die topographisch günstigen Voraussetzungendie grundsätzlich guten Erreichbarkeitsverhältnisse im Stadtgebietdie auf einzelnen Verbindungen vorhandenen straßenunabhängigen Verbindungendie Etablierung des Radfahrer-Forumsdie begonnene Umsetzung zeitgemäßer Führungsformen für den Radverkehr (Schutzstreifen)– 17 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.3 Innerstädtischer öffentlicher PersonennahverkehrDer innerstädtische öffentliche Personennahverkehr in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> wird in erster Linie ausden drei Stadtverkehrslinien 8101, 8102 und 8103 gebildet. Die Linien verkehren von Montagbis Freitag tagsüber (ca. von 6 Uhr bis 19 Uhr) sowie an den Samstagvormittagen (ca. von8 Uhr bis 14 Uhr) im Stundentakt.Die Linienführung ist durch ein Schleifensystem gekennzeichnet, durch das weite Teile desStadtgebiets abgedeckt werden (s. Abb. 13). Dabei fahren alle drei Stadtverkehrslinien sowohldie Innenstadt („Kleiner-ZOB Hagenstraße“) sowie den ZOB am Bahnhof an. Ergänzendwerden durch den Regionalbusverkehr sowie durch Einzelfahrten weitere Verbindungen hergestellt,so dass insgesamt eine gute räumliche Erschließung besteht, die nur in einigen wenigenBereichen noch verbesserungswürdig ist (s. Abb. 14).Abb. 13:Liniennetz Stadtverkehr <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Der Stadtbusverkehr wird weiterhin durch einen Anruf-Sammeltaxi-Verkehr (AST) ergänzt (Linie8109). Von ca. 7 Uhr bis 22 Uhr verkehrt das AST im 60 Minuten-Takt zwischen diversengrößeren Haltestellen im Stadtgebiet (ZOB, Hagenstraße, Klinikum, Theodor-Storm-Straße,Konrad-Adenauer-Ring) und den Ortsteilen.Werktags zwischen 19 Uhr und 22 Uhr, samstags zwischen 14 Uhr und 22 Uhr und sonntagsganztägig ersetzt das AST die drei Stadtverkehrslinien vollständig. Das AST verkehrt dann– 18 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009von allen Haltestellen des Stadtverkehrs; ausgestiegen werden kann an jedem beliebigenOrt.Abb. 14:Liniennetz Stadtverkehr <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Der Stadtbusverkehr ist voll in den HVV-Tarif integriert. Für den Anruf-Sammeltaxi-Verkehrwird ein gesonderter Fahrpreis erhoben, der jedoch für Zeitkartenbesitzer ermäßigt ist.Die Haltestelleninfrastruktur ist im Stadtgebiet von sehr unterschiedlicher Qualität. An allenHaltestellen durchgängig vorhanden sind lediglich das Haltestellenschild und der Fahrplanaushang.Eine darüber hinaus gehende Ausstattung mit Wetterschutz, zusätzlichen Informationen(Liniennetz, Tarif etc.), Sitzgelegenheiten und/oder niederflurgerechtem Ausbaufindet sich nur an einem Teil der Haltestellen und ist zudem auf einem qualitativ sehr unterschiedlichenNiveau. So erfüllen lediglich die in den vergangenen Jahren neu gebauten Haltestellendie heutigen Standards.Konzessionsinhaber für die vier Stadtbuslinien sowie das Anrufsammeltaxi sind die Stadtwerke<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, ein Eigenbetrieb der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>. Die derzeitigen Konzessionen laufenim Jahr 2010 aus.– 19 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 15:Haltestellen unterschiedlicher Ausstattung im StadtgebietZusammenfassende BeurteilungDas Angebot im innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehr wird wie folgt bewertet:●●●Hauptproblem des Stadtbusverkehrs ist die Linienführung in Form eines unübersichtlichenund wenig transparenten Schleifensystems mit z.T. sehr langen Abschnitten imEinrichtungsverkehr (s. Abb.). Hieraus ergibt sich für Fahrgäste die Notwendigkeit,teilweise erhebliche Umwegfahrten mit langen Reisezeiten in Kauf nehmen zu müssen,was insbesondere für wahlfreie Verkehrsteilnehmer vor dem Hintergrund der direktenFahrtmöglichkeiten mit dem eigenen Pkw unattraktiv ist. Zur Lösung diesesProblems ist eine grundlegende Neukonzeption des Stadtbusverkehrs erforderlich.Das vergleichsweise überdurchschnittliche Verkehrsangebot durch die Anrufsammeltaxisstellt eine sehr gute, komfortable und flexible Ergänzung für den Stadtbus darund sollte gepflegt und weiterentwickelt werden.Die Haltestelleninfrastruktur ist stellenweise noch verbesserungsbedürftig.– 20 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.4 KraftfahrzeugverkehrDie vorgenommene Analyse der Bestandssituation im Kraftfahrzeugverkehr umfasst die Beschreibungund Bewertung einerseits des Straßennetzes und der vorhandenen Netzbelastungenund andererseits der Parkplatzsituation (Angebot + Nachfrage) in der Innenstadt.2.4.1 StraßennetzDas <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>r Hauptstraßennetz wird durch eine Art Ring um die Innenstadt und diverseauf den Ring radial zulaufende Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, die die übrigenStadtgebiete sowie das Umland mit der Innenstadt verbinden, gebildet (s. Abb. 16). Dabeibildet die Ende der 1970er-Jahre gebaute Nordtangente (der heutige Konrad-Adenauer-Ring– B75) als nördlicher Teil des Ringes um die Innenstadt das Rückgrat des Hauptstraßennetzes.Der südliche, im Vergleich weniger leistungsfähige Teil des Ringes wird durch die Salinenstraße,die Kurparkallee und die Mewesstraße gebildet. Sie sind ebenfalls für die Anbindungder Innenstadt von Bedeutung, stellen gleichzeitig aber vor allem die wichtigen Verbindungenzum Bahnhof sowie über Sülzberg und Industriestraße in Richtung der östlich derBahn gelegenen Wohn- und Gewerbestandorten her.Weitere bedeutende Strecken des Hauptstraßennetzes sind vor allem die Ratzeburger Straße(B208), die die Anbindung an die A1 herstellt, und die B75 (Lübecker Straße und HamburgerStraße) mit ihrer Verbindungsfunktion in Richtung Reinfeld und Lübeck und ihrer Anbindungsfunktionan die A21.Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auf weiten Teilen des Hauptstraßennetzes50 km/h. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 30 km/h wurden an diversen Punkten vorSchulen, der Klinik etc. angeordnet. Darüber hinaus wurden im Hauptstraßennetz Verkehrsbeschränkungenvor allem zur Lenkung des Schwerlastverkehrs auf die Nordtangente vorgenommen(vgl. Abb. 16).Der überwiegende Teil der Kreuzungen und Einmündungen sind im Hauptstraßennetz entwederdurch Lichtsignalanlagen oder per Vorfahrtstraßenbeschilderung geregelt. Kreisverkehrewurden in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> bisher ausschließlich in eher außerorts geprägten Bereichen desStadtgebiets eingerichtet (Ratzeburger Straße am Abzweig nach Rethwischhof und ins GewerbegebietOst, Hamburger Straße im Bereich des Gewerbegebiets West sowie im Bau: LübeckerStraße an der Zufahrt zum Neubaugebiet „Steinfelder Redder“).Das Hauptstraßennetz wird durch ein Netz von Erschließungsstraßen ergänzt, das insbesonderein den Wohngebieten i.d.R. als Tempo 30-Zone ausgewiesen ist. Lediglich in den Gewerbegebietenbeträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit meist 50 km/h. Im Erschließungsnetzsind die Kreuzungen bis auf wenige Ausnahmen Rechts-vor-Links geregelt.Da <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> bei der letzten Volkszählung 1987 noch weniger als 20.000 Einwohner hatte,liegt die Baulastträgerschaft für den überwiegenden, d.h. klassifizierten Teil des Hauptstraßennetzesnoch bei Bund, Land oder Kreis. Aufgrund der zwischenzeitlichen Steigerungder Einwohnerzahl auf über 20.000 wird – nach derzeitiger Rechtslage – zwei Jahre nach dernächsten Volkszählung, d.h. im Jahr 2013, die Baulastträgerschaft für die Landes- und Kreisstraßenauf die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> übergehen.– 21 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Hauptstraßennetz -BestandLegende:BundesstraßeLandesstraßeKreisstraßeSonstige verkehrswichtige StraßenGERTZ GUTSCHE RÜMENAPPS t a d t e n t w i c k l u n g u n d M o b i l i t ä tP l a n u n g B e r a t u n g F o r s c h u n g G b RHarburger Rathausstraße 3321073 Hamburg


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.4.2 UmfeldsensibilitätAls Grundlage für die spätere Konzeption von Maßnahmen wurde auch die Umfeldsensibilitätder einzelnen Straßenabschnitte, d.h. die Verträglichkeit des Kfz-Verkehrs mit dem Umfeldqualitativ untersucht. Dabei wurden im Rahmen von Ortsbegehungen die folgenden Kriterienfür jeden einzelnen Streckenabschnitt analysiert und bewertet:●●●●●Nutzungsumfeld (empfindliche Sondernutzungen und reine Wohngebiete sind sensiblerals Misch- oder Gewerbegebiete)Bebauungsstruktur (geschlossene, mehrgeschossige Bebauung ist u.a. aufgrund vonSchallreflektionen empfindlicher als offene, nur vereinzelte oder gar keine Bebauung)Bebauungsdichte (als Maß für die Zahl der betroffenen Einwohner)Straßenraum (enge Straßenräume sind empfindlicher für hohe Verkehrsstärken, daleichter Nutzungskonflikte entstehen)Pufferzonen (Strecken mit größeren Abständen zwischen Fahrbahn und Bebauungsind u.a. in Bezug auf die Lärmemissionen günstiger und damit weniger empfindlichfür höhere Verkehrsbelastungen)Auf der Grundlage einer zusammenfassenden Bewertung dieser Kriterien wurden die einzelnenStraßennetzabschnitte den folgenden Kategorien zugeordnet:●●●●sehr sensibel: nur sehr geringe Verkehrsbelastungen können verträglich aufgenommenwerden, ggf. gleichzeitige Verkehrsberuhigung notwendigsensibel: aufnahmefähig für geringe Verkehrsbelastungenmäßig sensibel: aufnahmefähig für mäßige Verkehrsbelastungenkaum sensibel: auch hohe Verkehrsbelastungen sind verträglich abwickelbar– 23 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Hauptstraßennetz -UmfeldsensibilitätLegende:hochsensibelstärker sensibelmäßig sensibelkaum sensibelGERTZ GUTSCHE RÜMENAPPS t a d t e n t w i c k l u n g u n d M o b i l i t ä tP l a n u n g B e r a t u n g F o r s c h u n g G b RHarburger Rathausstraße 3321073 Hamburg


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.4.3 Straßennetzbelastungen + Kfz-StrömeAktuelle Daten zu Verkehrsbelastungen lagen lediglich für einige Streckenabschnitte des <strong>Bad</strong><strong>Oldesloe</strong>r Hauptstraßennetzes aus der Straßenverkehrszählung 2005 des Landes vor. Es wurdedaher im Rahmen der Fortschreibung der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung eine umfangreicheKennzeichenerfassung durchgeführt, um so eine ausreichende Datengrundlage zu denderzeitigen Verkehrsbelastungen und Fahrzeugströme im gesamtstädtischen Straßennetz zuerhalten. Im Rahmen dieser Erhebung wurden am 15.04.2008 (Dienstag) im Zeitraum von12:00 Uhr bis 18:00 Uhr an der Stadtgrenze sowie an ausgewählten innerstädtischen Kreuzungenvon sämtlichen passierenden Fahrzeugen Teile der Kennzeichen sowie die Fahrzeugart(Pkw, Transporter, Lkw, Bus) registriert. Hieraus konnten im Weiteren unmittelbar dieQuerschnittsbelastungen bzw. Knotenstromstärken sowie durch einen Abgleich der an denverschiedenen Erhebungsstellen aufgenommenen Fahrzeugkennzeichen Informationen überdie Fahrzeugströme durch das Stadtgebiet abgeleitet werden.StraßennetzbelastungenAus den ermittelten Straßennetzbelastungen (s. Abb. 18) ist zunächst mit durchschnittlichentäglichen Verkehrsstärken (DTV) von 10.000 bis 18.000 Kfz/24h vor allem die hohe Bedeutungder Bundesstraßen sowie der übrigen Abschnitte des Rings um die Innenstadt ersichtlich.Die höchsten Belastungen liegen dabei auf dem nördlichen Teil des Rings mit durchgängig14.000 bis 18.000 Kfz/24h. Der südliche Teil des Rings ist hingegen mit maximal 12.000Kfz/24h belastet. Die Verkehrsbelastungen an der Stadtgrenze sind mit Ausnahme der Bundesstraßeeher gering (max. 5.000 Kfz/24h).Abb. 18: Straßennetzbelastungen 2005+2008– 25 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Die Anteile des Schwerverkehrs (Lkw über 3,5t zulässigem Gesamtgewicht + Busse) liegenbei den ausgewerteten Erhebungsstellen überwiegend bei ca. 5%-6%. Die höchsten Anteilvon über 6% sind auf dem Konrad-Adenauer-Ring sowie in der Lily-Braun-Straße zu verzeichnen.Vergleichsweise geringe Schwerverkehrsanteile von ca. 3% finden sich auf dem WolkenweherWeg, dem Rümpeler Weg sowie der Kurparkallee und dem Sülzberg.Abb. 19: Straßennetzbelastungen Schwerverkehr 2005+2008Der Vergleich der Ergebnisse der von 1995 bis 2008 durchgeführten Verkehrszählungen zeigt– bei allen methodischen Problemen aufgrund unterschiedlicher Erhebungs- und Hochrechnungsmethoden– eine sehr unterschiedliche Verkehrsentwicklung auf den verschiedenenStreckenabschnitten.Die Verkehrszunahmen auf der Hamburger Straße und der Grabauer Straße resultieren dabeiin erster Linie aus dem Neuverkehr der Bewohner der Neubaugebiete sowie aus einer Zunahmeder Durchgangsverkehre. Vor allem von den westlichen Neubaugebiete gehen in überdurchschnittlichemMaße Kfz-Verkehre aus, was zu einer erheblichen Steigerung der Belastungeninsbesondere auf den angrenzenden Strecken geführt hat.Auf den übrigen Streckenabschnitten ist auf Basis der Zählergebnisse von einer relativenKonstanz der Verkehrsbelastungen auszugehen. Der offensichtliche Rückgang auf der RatzeburgerStraße resultiert aus der neuen südlich gelegenen Anbindung der Lily-Braun-Straße,über die die von der Autobahn / B208 kommenden Verkehre nun direkt in das Gewerbegebietfließen können.– 26 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 20: Verkehrsentwicklung 1995-2008Kfz-Ströme – Quell-, Ziel- und DurchgangsverkehreWie die nachfolgenden Abbildungen 21 und 22 verdeutlichen, bestehen starke Durchgangsverkehrsströmesowohl im Kfz-Verkehr wie auch speziell im Schwerverkehr vor allem zwischenRatzeburger Straße (B208) und Lübecker Straße (B75) einerseits und den westlichen„Stadtausfahrten“ Hamburger Straße (B75) und Grabauer Straße (L226) andererseits (jew.500-1.700 Kfz/24h bzw. 80-180 SV-Kfz/24h). Die Durchgangsverkehrsströme in bzw. ausRichtung Norden (Segeberger Straße) sowie die Ströme von/zum Wolkenweher Weg sindhingegen von deutlich geringerer Bedeutung. Für den Schwerverkehrs-Durchgangsverkehrspielen diese Relationen praktisch keine Rolle.Der Vergleich der Ergebnisse der aktuellen Verkehrserhebung mit den Ergebnissen der letztenKennzeichenerfassung aus dem Jahr 1996 zeigt auf praktisch allen dargestellten Relationendeutliche Verkehrszunahmen. Dies gilt insbesondere für die o.g. starken Durchgangsverkehrsströme,deren Belegung mindestens um 50%, im Maximum aber auch um über 100%gestiegen sind.– 27 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 21: Durchgangsverkehrsströme 2008Abb. 22: Schwerverkehrs-Durchgangsverkehrsströme 2008– 28 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009VerkehrsbeobachtungenNeben den an einem Stichtag durchgeführten Zählungen, wurden im Rahmen der Fortschreibungdes <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>s auch Verkehrsbeobachtungen durchgeführt. Bei diesenwurde an unterschiedlichen Tagen und zu unterschiedlichen Zeiten der Verkehrsablauf imHauptstraßennetz beobachtet. Dies geschah sowohl punktuell bezogen auf einzelne Kreuzungenund Streckenabschnitte als auch im Rahmen von Befahrungen des gesamten Hauptstraßennetzes.Als Ergebnis dieser Beobachtungen ist festzuhalten, dass derzeit zu den meisten Zeiten einflüssiger Verkehrsablauf im Hauptstraßennetz gegeben ist. Zu Spitzenzeiten treten zwar vereinzeltpunktuelle Überlastungen an einzelnen Kreuzungen auf, wodurch insbesondere in denuntergeordneten Strömen längere Wartezeiten entstehen. Die Wartezeiten beschränken sichaber auf maximal zwei Rotphasen, so dass insgesamt noch von eher leichten Überlastungenauszugehen ist. Die Überlastungen bauen sich zudem bereits nach relativ kurzer Zeit (max.15 Min.) wieder vollständig ab. An folgenden Kreuzungen konnten Überlastungserscheinungenbeobachtet werden:●●●Schützenstraße – Konrad-Adenauer-Ring in der Morgenspitze aus Richtung WolkenweherWegGrabauer Straße – Lorentzenstraße in der Morgenspitze aus Richtung Grabauer StraßeRatzerburger Straße – Berliner Ring in der Nachmittagspitze aus Richtung RatzeburgerStraße2.4.4 Ruhender VerkehrParkraumangebotIn der <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>r Innenstadt stehen den Kfz-Nutzern insgesamt ca. 2.400 öffentlich zugänglicheParkplätze zur Verfügung. Dabei sind an allen Zufahrten zur Innenstadt größereParkhäuser bzw. Parkplätze angeordnet, so dass eine weitgehend direkte Anfahrt der Innenstadtaus allen Zufahrtsrichtungen möglich ist (s. Abb. 23).Die vorhandenen Parkplätze zeichnen sich darüber hinaus durch vergleichsweise kurze Fußwegeentfernungenin die Fußgängerzone aus. So liegen 25% der Stellplätze max 5 Gehminutenund 60% max. 10 Gehminuten vom Zentrum der Fußgängerzone entfernt. Sämtliche2.400 Stellplätze sind in max. 15 Gehminuten erreichbar (s. Abb. 24).Von den 2.400 Parkplätzen ist ungefähr die Hälfte (1.200) kostenfrei, allerdings z.T. überParkscheibenregelungen bewirtschaftet. Die restlichen 1.200 Parkplätze sind kostenpflichtig,wobei lediglich 200 in der teuersten Zone 1 (1 EUR pro Stunde) liegen. Für die restlichenkostenpflichtigen Parkplätze sind 0,50 EUR je Stunde zu zahlen.Die Wegweisung zu den größeren Parkplätzen und Parkhäusern erfolgt über statische Wegweiser.– 29 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Parkraumangebot InnenstadtLegende:kostenpflichtige Parkplätze/Parkhäuser10100kostenfreie Parkplätze/Parkhäuser10100(dargestellt sind nur die öffentlichzugänglichen Parkplätze und Parkhäuser)GERTZ GUTSCHE RÜMENAPPS t a d t e n t w i c k l u n g u n d M o b i l i t ä tP l a n u n g B e r a t u n g F o r s c h u n g G b RHarburger Rathausstraße 3321073 Hamburg


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 24:Erreichbarkeit Parkraumangebot InnenstadtParkraumnachfrageDurch Zählungen und Beobachtungen an verschiedenen Tagen wurde festgestellt, dass vorallem die sehr zentralen und mit den höchsten Gebühren belegten Parkplätze im direktenUmfeld der Fußgängerzone (Hagenstraße, M+H/Trave) zu den Spitzenzeiten voll ausgelastetsind, während wenige Gehminuten entfernt liegende und billigere bzw. kostenfreie Parkplätzenoch ausreichend freie Kapazitäten aufwiesen.So wurden – parallel zur Passantenbefragung in der Innenstadt (vgl. Kap. 2.6) – am 23.09.und 24.09.2008 die in Abbildung 25 aufgeführten Auslastungen von Parkplätzen und Parkhäusernermittelt. Bei den ermittelten Werten ist zu berücksichtigen, dass an den beiden Erhebungstagender Exer, als mit 280 Stellplätzen größter und gleichzeitig kostenfreier Parkplatzin der Innenstadt, aufgrund einer Festveranstaltung nicht zur Verfügung stand und somitdie Pkw-Nutzer auf andere Parkplätze ausweichen mussten. Dennoch zeigen sich auchhier die höheren Auslastungen bzw. Vollauslastungen der zentralen Parkplätze M+H/Traveund Hagenstraße. Darüber hinaus wird deutlich, dass bei einer Sperrung des Exer am Mittwochals Markttag die Parkplatzkapazitäten auch in den ansonsten eher mäßig ausgelastetenParkhäusern Königstraße und Lübecker Straße vollausgelastet sind. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen,dass ein Großteil der Stellplätze in diesen Parkhäusern von Verkehrsteilnehmernmit Dauerparkausweisen belegt werden.– 31 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 25: Parkraumauslastungen 23./24.09.2008AuslastungParkplatz Kapazität 23.09. 11:00 Uhr 23.09. 16:00 Uhr 24.09. 11:00 UhrM+H Trave 110 76% 92% 75%Hagenstraße 83 95% 88% 100%PH Lübecker Straße 112 85% 68% 92%PH Königstraße 176 85% 69% 94%Parkplatz Bürgerpark 63 98% 100% 100%Das Bestreben der Verkehrsteilnehmer möglichst unmittelbar am Rand der Fußgängerzone zuparken wird auch aus den Ergebnissen einer Parkraumerhebung deutlich, die im Rahmen derVerkehrsuntersuchung im VU-Gebiet durchgeführt wurde. So zeigt sich im Bereich von Bahnhofstraßeund Brunnenstraße, das zur Zeit der höchsten Parkraumnachfrage alleine die unmittelbaram Eingang zur Fußgängerzone liegenden Stellplätze vollausgelastet sind, währendnur wenige Meter weiter östlich in der Bahnhofstraße liegende Stellplätze nur geringausgelastet sind. Die Pkw-Nutzer fahren offensichtlich an diesen Stellplätzen zunächst vorbei,um einen Stellplatz möglichst am westlichen Ende der Bahnhofstraße zu erhalten. Gelingtdies nicht, wird auf die Brunnenstraße ausgewichen bzw. die Bahnhofstraße erneut angefahren.Aufgrund der Einbahnstraßenregelung werden durch dieses Verhalten erhebliche Parksuchverkehreerzeugt. Ein ähnliche Situation existiert am hochausgelasteten Parkplatz Hagenstraßein Verbindung mit der dortigen Einbahnstraßenregelung.Abb. 25:Stellplatzauslastung zur Zeit der höchsten Belegung (11 Uhr)– 32 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Neben den Parksuchverkehren in der Hagenstraße und der Bahnhofstraße haben sich in derBestandsanalyse als weitere Problempunkte beim ruhenden Verkehr herausgestellt:●●die z.T. nicht eindeutige Wegweisung zu den Parkplätzendie aufgrund der Notwendigkeit des Vorabkaufs von Parkscheinen von den Verkehrsteilnehmernempfundene „Ungerechtigkeit“ bei der Nichtinanspruchnahme von bezahlterParkzeit bzw. der mögliche Zeitdruck beim Besuch der Innenstadt2.4.5 Zusammenfassende Beurteilung der Situation im Kfz-VerkehrDie Verkehrssituation im fließenden und ruhenden Kfz-Verkehr ist zusammenfassend wiefolgt zu beurteilen:●●●●●●Netzumfang und Netzstruktur sind vor dem Hintergrund der Stadtgröße angemessen.Die Verkehrsführung ist insgesamt klar und verständlich. Der „Ring“ um die Innenstadtbietet eine leistungsfähige Umfahrungsmöglichkeit und gleichzeitig eine gute Erreichbarkeitder Innenstadt aus allen Richtungen.Zu den meisten Zeiten herrscht ein flüssiger Verkehrsablauf vor; Überlastungen tretennur punktuell zu den Spitzenzeiten auf.An hochbelasteten Streckenabschnitten kommt es zu erheblichen negativen Folgewirkungendes Verkehrs (Lärm, Schadstoffe etc.)Das Parkplatzangebot in der Innenstadt ist mehr als ausreichend. Es sind zu allen Zeitenund an allen Zufahrten zur Innenstadt freie Parkplatzkapazitäten vorhanden.Die Parkraumbewirtschaftung ist angemessen und wird von den Verkehrsteilnehmern– wie die Nachfrage nach den teuersten Stellplätzen zeigt – angenommen.2.5 VerkehrssicherheitIm Rahmen der Fortschreibung der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung wurden in Zusammenarbeitmit der Verkehrsaufsicht der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> die Unfalllisten der vergangenen Jahrebzgl. der Unfallschwerpunkte an den Kreuzungen der Nordtangente ausgewertet. Darüberhinaus stehen aus dem Radwege-Konzept die Ergebnisse einer detaillierten flächendeckendenAuswertung aller Unfälle mit Radverkehrsbeteiligung in den Jahren 2003-2005 zur Verfügung(s. Abb. 26).Aus den genannten Datenquellen lassen sich die folgenden Erkenntnisse ableiten:●●Die Unfälle an den Kreuzungen der Nordtangente sind zum großen Teil auf individuellesFehlverhalten einzelner Verkehrsteilnehmer zurückzuführen und damit mit planerischenMaßnahmen kaum zu vermeiden.Auffällig ist, dass es an der Kreuzung Berliner Ring / Lübecker Straße vor allem in denNachtstunden bei abgeschalteter Ampel zu schweren Unfällen kommt (z.B. im Jahr– 33 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009●2007: 4 Unfälle mit Personenschäden bzw. hohen Sachschäden). Hier ist zu prüfen,inwieweit auf die Nachtabschaltung der Lichtsignalanlage aus Sicherheitsgründen verzichtetwerden muss.Die Unfallschwerpunkte bei Radverkehrsunfällen liegen auf den beiden Bundesstraßen(fast 40% aller Radverkehrsunfälle) sowie auf der Hamburger Straße zwischen RümpelerWeg und Hagenstraße. Häufigste Unfallursachen sind dabei die Missachtung derVorfahrt sowie Fehler beim Ein- und Abbiegen. Hieraus ergibt sich vor dem Hintergrundder Bestandsanalysen zur Radverkehrsinfrastruktur der planerische Handlungsbedarfvor allem die Führung des Radverkehrs an Kreuzungen, Einmündungen sowieEin- und Ausfahrten zu verbessern.Abb. 26:Unfallauswertungen Radverkehr– 34 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.6 Passantenbefragung in der InnenstadtUm weitergehende Erkenntnisse speziell zur Verkehrsnachfrage in Bezug auf die Innenstadtzu erhalten, wurde am 23.04.2008 von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr und am 24.04.2008 von 8:00Uhr bis 13:30 Uhr eine Passantenbefragung durchgeführt. Dabei wurden in der <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>rInnenstadt zufällig ausgewählte Passanten durch geschulte Interviewerteams mittels einesstandardisierten Fragebogens (s. nachfolgende Abbildung 27) mündlich befragt.Mit einem Rücklauf von 587 erfolgreich befragten Innenstadtbesuchern (340 am Dienstag,247 am Mittwoch) verlief die Befragung insbesondere vor dem Hintergrund der schlechtenWetterverhältnisse am Dienstag (anhaltende Regenschauer bei kühlen Temperaturen) durchauspositiv. Aufgrund der Stichprobengröße sowie der zufälligen Auswahl der befragtenPassanten kann von einer repräsentativen Stichprobe im Hinblick auf die werktäglichen Besucherder <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>r Innenstadt ausgegangen werden, die zudem eine differenzierte Auswertungnach normalen Werktagen (hier Dienstag) und Markttagen (Mittwoch) gestattet.Abb. 27:Fragebogen Passantenbefragung Innenstadt– 35 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Soziodemographische Struktur der BefragtenBei den befragten Passanten handelt es sich sowohl am Dienstag als auch am Mittwochüberwiegend um Einwohner aus <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> (Anteil an allen Innenstadtbesuchern an beidenTagen jeweils etwa 70%), wobei die meisten der Befragten Frauen waren (Dienstag60%; Mittwoch 67%).Abb. 28:Wohnorte der InnenstadtbesucherWohnorte der Innenstadtbesucher amDienstag (N=340)Wohnorte der Innenstadtbesucher amMittwoch (N=247)anderer Ort34%anderer Ort30%<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>66%<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>70%Abb. 29:Geschlechterverhältnis der InnenstadtbesucherGeschlechterverhältnis derInnenstadtbesucher am Dienstag (N=340)Geschlechterverhältnis derInnenstadtbesucher am Mittwoch (N=247)männlich40%männlich33%weiblich60%weiblich67%Die interviewten Personen waren an beiden Tag zudem zu gut der Hälfte berufstätig, wobeiein weitere großer Teil Rentner waren (jeweils etwa 30%). Die Befragten, die sich zu diesemZeitpunkt gerade in einer Ausbildung befanden, also Schüler, Studierende und Auszubildendehaben am Dienstag einen Anteil von 11% und am Mittwoch einen Anteil von 8%. Ähnlichwaren die Verhältnisse ebenfalls in Bezug auf Hausfrauen/ -Männer (Dienstag 7% und Mittwoch9%) sowie Arbeitslose (Dienstag 4% und Mittwoch 5%).– 36 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 30:Erwerbstätigkeitsstatus der InnenstadtbesucherErwerbstätigkeitsstatus derInnenstadtbesucher am Dienstag (N=340)Erwerbstätigkeitsstatus derInnenstadtbesucher am Mittwoch (N=247)7%7% 3%1%SchülerAzubi9%5%1%2%SchülerAzubi31%StudentBerufstätig33%StudentBerufstätig4%47%z. Zt. Ohne ArbeitRentner45%z. Zt. Ohne ArbeitRentnerHausfrau/Hausmann5%Hausfrau/HausmannZweck des InnenstadtbesuchesAn beiden Tagen kamen die meisten Befragten um Einkäufe zu tätigen, beziehungsweise Erledigungenwie Arzt-, Bank-, Behördenbesuchen etc. nachzugehen. Dabei wurde der Zweck„Erledigungen“ am Dienstag erkennbar häufiger genannt als am Mittwoch. Am Mittwoch warhingegen der Besuchs des Wochenmarkts von hoher Bedeutung.Abb. 31:Zweck des Innenstadtbesuchs Dienstag(N=437 Nennungen, Mehrfachnennungen möglich)18016014012010080604020034416315738161519ArbeitSchule/ AusbildungEinkäufeErledigungBummeln/ShoppenCafe-/RestaurantbesuchFreizeitGeschäftlich/DienstlichSonstiges– 37 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 32:Zweck des Innenstadtbesuchs am Mittwoch(N=358 Nennungen, Mehrfachnennungen möglich)1401201008060402002339212273201649ArbeitSchule/ AusbildungWochenmarktEinkäufeErledigungBummeln/ShoppenCafe-/RestaurantbesuchGeschäftlich/DienstlichSonstigesAnreiseverkehrsmittelBei den von den Innenstadtbesuchern genutzten Anreiseverkehrsmittel spiegelt sich insbesonderedie stark unterschiedliche Wetterlage an den beiden Erhebungstagen wider (Dienstag:regnerisch, kühl – Mittwoch: trocken, sonnig). Während am am Dienstag 51% den Pkw(als Fahrer oder Mitfahrer) und nur 12% das Fahrrad nutzen, fand am Mittwoch aufgrund desguten Wetters ein erheblicher Wechsel statt, so dass nur noch 42% den Pkw und 21% dasFahrrad nutzten. Der Anteil der Fußgänger war hingegen an beiden Tagen gleich hoch undentspricht mit 31% dem Niveau in anderen Mittelstädten.Öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn und Bus spielen mit 2%-4% eine sehr stark untergeordneteRolle als Anreiseverkehrsmittel in die Innenstadt. Hieraus wird insbesondere deutlich,dass offensichtlich selbst bei schlechtem Wetter der Stadtbusverkehr keine echte Alternativezur Fahrt in die Innenstadt darstellt.Abb. 33:Anreiseverkehrsmittel in die Innenstadt (alle Innenstadtbesucher)Anreiseverkehrsmittel Dienstag (N=343)Anreiseverkehrsmittel Mittwoch (N=242)5% 0%zu Fuß1% 0%zu Fuß31%FahrradBahnBus41%31%FahrradBahnBus46%3% 3%12%Pkw alsFahrerPkw alsMitfahrersonstiges4%2%21%Pkw alsFahrerPkw alsMitfahrersonstiges– 38 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Bei der Unterscheidung der Anreiseverkehrsmittel der Innenstadtbesucher, die als Besuchszweck„Einkaufen“ angaben, ist das Ergebnis praktisch identisch: 46% am Dienstag und 42%am Mittwoch kamen mit dem Auto, während am Dienstag nur 13% und am Mittwoch 25%mit dem Fahrrad in die Innenstadt kamen. Gelaufen sind an beiden Tagen ungefähr ein Drittelder Befragten. Die Bedeutung der öffentlichen Verkehrsmittel ist noch geringer als bei derBetrachtung aller Innenstadtbesucher.Abb. 34:Anreiseverkehrsmittel in die Innenstadt(nur „Einkäufer“, inkl. Wochenmarktbesucher)Anreiseverkehrsmittel der Befragten mitBesuchszweck "Einkauf"Dienstag (N=163 Einkäufer)46%3% 0%3% 2%13%33%zu FußFahrradBahnBusPkw alsFahrerPkw alsMitfahrersonstigesAnreiseverkehrsmittel der Befragten mitBesuchszweck "Einkauf"Mittwoch (N=159 Einkäufer)42%1%1%1%0%25%30%zu FußFahrradBahnBusPkw alsFahrerPkw alsMitfahrersonstigesParkplatznutzungIn Bezug auf die Angaben zu den benutzten Parkplätze ist zunächst zu berücksichtigen, dassan beiden Tagen die kostenfreien Parkplätze auf dem Exer aufgrund einer Festveranstaltungnicht zur Verfügung standen. Für die beiden Erhebungstage zeigt sich ein sehr differenziertesBild: Es wurden nicht nur die größeren Parkplätze, wie zum Beispiel der Parkplatz Hagenstraße(Dienstag 16% und Mittwoch 17%), der Exer (Dienstag 10% und Mittwoch 5%),M+H/Trave (Dienstag und Mittwoch 21%) oder das Parkhaus Lübecker Straße (Dienstag15% und Mittwoch 8%). Viel mehr wurden Parklücken an zentralen Orten wie beispielsweiseder Sparkasse oder dem Pferdemarkt benutzt. Zusammen mit der Angabe sonstiger Parkplatz,haben an beiden Tagen über die Hälfte der Interviewten diese Parkplätze in Anspruchgenommen.– 39 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 35:2%2%2%4%2%ParkplatznutzungBenutzte Parkplätze Dienstag(N=173 Autofahrer + Beifahrer)1%21%4%14%1%16%21%10%HagenstraßeExerM+H/ TraveLübecker StraßeKönigstraßeP+R Bhf.PferdemarktBahnhofstraßeSparkassePostArbeitsamtsonstigekeine AngabeBenutzte Parkplätze Mittwoch(N=103 Autofahrer + Beifahrer)16%1% 11%1%10%1%24%7%6%0%0%5%18%HagenstraßeExerM+H/ TraveLübecker StraßeKönigstraßeP+R Bhf.PferdemarktBahnhofstraßeSparkassePostArbeitsamtsonstigekeine AngabeEinkäufer nach WarensegmentenWichtig bei der Betrachtung der Einkäufe ist, dass am Mittwoch ein Wochenmarkt stattfand.Diesen zu besuchen wurde 92 mal genannt. Die absoluten Nennungen der Einkäufe ähnelnsich auch hier wieder, da an beiden Tagen wurden am häufigsten Lebensmittel (Dienstag 88und Mittwoch 79 Nennungen), Bekleidung (Dienstag 21 und Mittwoch 22 Nennungen), Drogeriewaren(Dienstag 44 und Mittwoch 27 Nennungen) und Sonstige Dinge (Dienstag 34 undMittwoch 16 Nennungen) eingekauft.Abb. 36:Einkäufer nach Warensegmenten – Dienstag(389 Nennungen von 163 Einkäufern)180160140120100806040200016388215 3 6446 1 1 4 8 3 2 14 163WochenmarktEinkäufeLebensmittelBekleidungHaushaltswarenBlumenBücherDrogeriewarenFoto/ OptikElektrowarenSport/ FreizeitSpielwarenSchreibwarenSchuhe/LederwarenUhren/SchmucksonstigesEinkäufe– 40 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abb. 37:Einkäufer nach Warensegmenten – Mittwoch(390 Nennungen von 159 Einkäufern)10090807060504030201009279222 362752 2 15 4211WochenmarktLebensmittelBekleidungHaushaltswarenBlumenBücherDrogeriewarenFoto/ OptikElektrowarenSport/ FreizeitSpielwarenSchreibwarenSchuhe/LederwarenUhren/SchmucksonstigesAufenthaltsdauer in der InnenstadtVon den Befragten blieben am Dienstag 36% und Mittwoch 29% nicht länger als eine halbeStunde und 31% am Dienstag sowie am Mittwoch nicht länger als eine Stunde in der Innenstadt.Diejenigen die nicht länger als anderthalb Stunden bleiben wollten erreichten amDienstag 8% und am Mittwoch 7%. Das in Bezug auf die Aufenthaltsdauer sehr ausgeglicheneBild weist lediglich bei denen einen kleineren Unterschied auf, die zwei Stunden in derStadt blieben (Dienstag 12% und Mittwoch 20%). Identisch ist die Anzahl der Aussagen derergewesen die zweieinhalb, drei, oder über drei Stunden in der Stadt blieben.Abb. 38:Aufenthaltsdauer alle InnenstadtbesucherAufenthaltsdauer Dienstag (N=340)Aufenthaltsdauer Mittwoch (N=247)3% 8% 0-30 min2%31-60 min36%12%61-90 min91-120 min8% 0-30 min2%29%31-60 min61-90 min20%91-120 min8%120-150 min120-150 min151-180 min7%151-180 min31%>180 min31%>180 minBetrachtet man nur die „Einkäufer“ ergeben sich für die Aufenthaltsdauern erkennbar abweichendeErgebnisse. Hier dominieren für den Dienstag diejenigen, die nur eine halbe Stunde(41%) oder eine Stunde (36%) bleiben wollten. Die, die länger bleiben wollten erreichendementsprechend 23%. Am Mittwoch stellten die Befragten, die nicht länger als eine halbe– 41 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Stunde (27%) oder länger als eine Stunde (36%) bleiben wollten zwar auch den größtenTeil. Der prozentuale Anteil derer, die bis zu 2 Stunden in der Innenstadt bleiben wollten istjedoch mit 20% sehr viel höher als am Vortag.Abb. 39:Aufenthaltsdauer der Innenstadtbesucher mit Besuchszweck „Einkauf“Aufenthaltsdauer der EinkäuferDienstag (N=163 Einkäufer)Aufenthaltsdauer der EinkäuferMittwoch (N=159 Einkäufer)2% 2% 1% 0-30 min9%31-60 min2%3%3%27%0-30 min31-60 min9%41%61-90 min20%61-90 min91-120 min91-120 min120-150 min9%120-150 min151-180 min151-180 min36%>180 min36%>180 min– 42 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20092.7 Zusammenfassende Bewertung der BestandsanalysenZusammenfassend lassen sich die wichtigsten Ergebnisse der Bestandsanalyse lassen sichwie folgt thesenartig zusammenfassen:●●●●●Die Infrastrukturen für Fuß- und Radverkehr sind unter Sicherheits- und Attraktivitätsaspektendringend verbesserungsbedürftig.Das Stadtbussystem ist unattraktiv. Für seine Weiterentwicklung ist eine grundlegendeNeukonzeption notwendig.Das vorhandene Straßennetz ist für die derzeitige Nachfrage angemessen und ausreichend.Zunehmende Überlastungen und Umfeldbelastungen sind bei einer Fortsetzungder bisherigen Verkehrs- und vor allem Siedlungsentwicklung aber unvermeidbar.In Bezug auf die Innenstadt sind eine gute Erreichbarkeit und ausreichend Parkmöglichkeitenfür den Kfz-Verkehr gegeben. Die Parkraumbewirtschaftung wird in der derzeitigenForm von den Verkehrsteilnehmern angenommen.Die B+R- und P+R-Kapazitäten am Bahnhof sind deutlich überlastet. Ein Ausbau derAnlagen ist erforderlich.– 43 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20093. Ziele + Leitbild3.1 Übergeordnetes ZielsystemMaßgebend für die Zielsetzungen der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung sind auf der oberstenEbene zunächst die übergeifenden vier Leitwerte der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>, die von der Stadtverordnetenversammlungim Jahr 2006 beschlossen wurden:●●●●Wirtschaft/Innenstadt: <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die lebendige und mobile Stadt mit hoherWirtschaftskraftBildung/Kultur: <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die Bildungsstadt mit kultureller IdentitätGrün/Erholung: <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die Stadt im Grünen mit hohem Freizeit- und ErholungswertTradition/Familie: <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> – die familienfreundliche Stadt der Generationen mitTraditionDurch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept werden diese Leitwerte mittels einer Matrixdie allgemeinen Leitziele der Stadtentwicklung in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> zugeordnet, die somit auchfür die <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung verbindlich sind.Abb. 40: Zielmatrix ISEK (Arbeitsstand 16.02.2009)Leitwerte(gem. STVV 11/2006)Lebendige und mobile Stadt mit hoherWirtschaftskraftBildungsstadt mit kulturellerIdentitätStadt im Grünen mit hohemFreizeit- und ErholungswertFamilienfreundliche Stadt derGenerationen mit TraditionLeitzieleEs bedarf für alle Bereiche der Stadtentwicklung <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>s einer Konzentration auf vorhandene Potenziale und einer Anpassung derStadtentwicklungs-Strategie mit der Zielrichtung:Qualifizierung statt Quantifizierung undInnenentwicklung vor AußenentwicklungStabiles Mittelzentrummit Anziehungskraft für StadtregionLebendige regionaleZusammenarbeitzum Aufbau einer konkurrenzfähigenStadtregion in der MetropolregionAusstrahlende Innenstadtmit vielfältigem Angeboten für dieStadtregionStadt der kurzen und guten Wegeoptimiert für alle Verkehrsarten inkl.ÖPNVZukunftsfähige Wirtschaftsstärkemit einer Verankerung in die StadtKommunaleKooperation für Kulturzur Entwicklung und Stärkungder örtlichen PotenzialeBürgerschaftlicheBeteiligungfür eine aktive StadtgesellschaftBewahrung und Entwicklungder HistorischkulturellenIdentitätTouristischeQualifizierungals Beste-Trave-Stadt mit<strong>Bad</strong>-TraditionBelebte Park- und Grünanlagenfür wohnortnahe Erholungund BewegungWahrung von Natur undLandschaftzum Schutz der vielfältigenTier- und PflanzenweltLebendiger Wohnortmit Angeboten für alle LebenslagenGemeinschaftsinitiative für Ökologieund Klimaschutzbei allen öffentlichen und privatenVorhabenVerdichtete Stadtdurch aktive InnenentwicklungQuelle:Architektur+Stadtplanung– 44 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Ausgehend von diesen Leitzielen der Stadtentwicklung und vor dem Hintergrund der Ergebnisseder Bestandsanalysen werden für die <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung die folgenden übergeordnetenZiele definiert:●●●●●●●Erhöhung der Verkehrseffizienz durch eine verkehrssparsame Siedlungsentwicklung(„Stadt der kurzen Wege“)Gewährleistung der Mobilität und Erreichbarkeiten für alle Bevölkerungsgruppen unddie örtliche WirtschaftGleichberechtigtes Nebeneinander der verschiedenen VerkehrsmittelFörderung von Fuß-, Rad- und öffentlichem VerkehrRücknahme der Dominanz des Kfz-Verkehrs bei gleichzeitiger Sicherstellung der Erreichbarkeitenim Kfz-VerkehrErhöhung der VerkehrssicherheitVerträglichere Abwicklung des Kfz-Verkehrs und Reduktion seiner negativen Folgewirkungen(Lärm, Schadstoffe, CO2 etc.)3.2 Leitlinien für die Maßnahmenkonzeption und konkreteUmsetzungAus den in Kapitel 3.1 definierten übergeordneten Zielen der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ungwerden im Folgenden allgemeine Grundsätze und Leitlinien für konkrete Konzeptionen undMaßnahmen für die einzelnen Verkehrsarten definiert.3.2.1 FußgängerverkehrBezüglich der Weiterentwicklung der Anlagen für den Fußgängerverkehr ist der jeweils aktuelleStand von Recht und Technik anzuwenden. Aktuell sind dies vor allem die Richtlinie fürdie Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) und die Empfehlungen für Fußgängerverkehrsanlagen(EFA 02) der Forschungsgesellschaft für das Straßen- und Verkehrswesen (FGSV). Besondershervorgehoben werden sollen die folgenden Grundsätze:●●●An allen angebauten Straßen sind Anlagen für den Fußgängerverkehr vorzuhalten, dieeine ausreichende Breite 3 und einen ausreichenden baulichen Zustand aufweisen.Im stark durch den Kfz-Verkehr belasteten Hauptstraßennetz sind gesicherte Querungsmöglichkeitenim Zuge aller wichtigen Fußwegeverbindungen sowie in einerausreichenden Dichte herzustellen bzw. vorzuhalten.Neue Anlagen für den Fußgängerverkehr (Neubauten / grundlegende Instandsetzungen)sind grundsätzlich barrierefrei zu gestalten. Bestehende Anlagen sind entsprechendihrer Bedeutung nachzurüsten bzw. umzubauen.3 Die Regelbreite für Seitenräume an Straßen beträgt nach der RASt 06 2,50 m (Gehwegbreite +Abstände zu Fahrbahn und Hauswand/Einfriedungen), so dass sich zwei Fußgänger begegnenkönnen.– 45 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20093.2.2 RadverkehrGenerellFür sämtliche den Radverkehr betreffenden Maßnahmen ist der jeweils aktuelle Stand vonRecht und Technik anzuwenden. Aktuell sind dies die Regelungen der StVO-/VwV-StVO-Novelle2009 sowie die Richtlinie für die Anlage von Stadtstraßen (RASt 06) und die demnächsterscheinenden Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA 09) der Forschungsgesellschaftfür das Straßen- und Verkehrswesen (FGSV).Führung des RadverkehrsDie jeweils anzustrebende bzw. zu wählende Form der Führung des Radverkehrs im Straßenraumwird in erster Linie durch die Sicherheits- und Komfortanforderungen des Radverkehrsund des Weiteren durch die notwendige Leistungsfähigkeit der Straße für den Kfz-Verkehrbestimmt.Entlang der Bundesstraßen:Benutzungspflichtige Radwege oder Radfahrstreifen mit durchgängig hoher Qualität(Oberfläche, Sicherheitstrennstreifen, Breite, Absenkungen) und einer sicheren undkomfortablen Führung an den Kreuzungen (geradlinig, durchgehende Signalisierung)An den übrigen Hauptverkehrsstraßen:bei höheren Kfz-Belastungen:Trennungsprinzip mit Radwegen, Radfahrstreifen oder Schutzstreifenoderim Mischverkehr auf der Fahrbahn + Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/hfür den Kfz-Verkehrbei ausreichender Gehwegbreite zusätzliche Freigabe des Gehwegs für den Radverkehr(„Service-Lösung“)Bei geringeren Kfz-Belastungen:im Mischverkehr auf der Fahrbahn + bei ausreichender Gehwegbreite Freigabedes Gehwegs für den RadverkehrIm Nebenstraßennetz / in Tempo 30-Zonen:im Mischverkehr auf der Fahrbahn, grundsätzlich keine Anlage/Ausweisung von Radverkehrsanlagen(auch keine Freigabe der Gehwege für den Radverkehr)In Einbahnstraßen:ist bei Vorliegen der Mindestvoraussetzungen der StVO / VwV-StVO 2009 der Radverkehrin Gegenrichtung grundsätzlich freizugebenVorhandene andere Radwege (ohne Benutzungspflicht):können bei einer ausreichenden Breite des benachbarten Gehwegs bestehen bleiben,sind dann jedoch auch baulich in ausreichendem Maße zu unterhalten. Bei zu geringerGehwegbreite oder in Tempo 30-Zonen sind die Radwege mittelfristig zurückzubauen.– 46 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Straßenbegleitende gemeinsame Fuß- und Radwege:sind möglichst zu vermeiden bzw. aufzuheben und grundsätzlich nur bei der Notwendigkeiteiner Radverkehrsführung nach dem Trennungsprinzip, wenn Radwege, Radfahrstreifenoder Schutzstreifen nicht realisiert werden können sowie bei schwachenFuß- und Radverkehrsstärken und ausreichender Breite anzulegen bzw. beizubehalten.Soll aus Sicherheitsgründen dem Radverkehr die Möglichkeit der Gehwegmitbenutzungeingeräumt werden, so ist die „Service-Lösung“ zu bevorzugen.Straßenunabhängige Radwegverbindungen:sind insbesondere auf zu definierenden Hauptrouten hinsichtlich ihres baulichen Zustandsqualitativ hochwertig aufzuwerten bzw. zu unterhalten.Die Übergänge zwischen unterschiedlichen Führungsformen:sind grundsätzlich gesichert und komfortabel befahrbar zu gestalten.Abstellanlagen für den RadverkehrHinsichtlich der Abstellmöglichkeiten sind für den Radverkehr grundsätzlich die selben Anforderungenwie beim Kfz-Verkehr maßgebend, d.h.●●●möglichst zielnahe Abstellanlagenausreichende Abstellkapazitäten, die die Nachfrage zu allen Zeiten befriedigen kannqualitativ hochwertige Abstellanlagen (komfortabel, sicher, für alle Radgrößen geeignet,gestalterisch in die Umgebung eingepasst) – einfache Vorderradhalterungen sindnicht mehr neu aufzustellen bzw. durch anforderungsgerechte Fahrradhalterungen zuersetzen3.2.3 StadtbusverkehrBei der Neukonzeption des Stadtbusverkehrs sind die folgenden Leitlinien zu beachten:●●●●●●●●●●●Möglichst geradlinige FührungZweirichtungsbetrieb – möglichst wenig SchleifenfahrtenDurchmesser-/HalbmesserlinienZentraler Umsteigeknoten am ZOB BahnhofAlle Linien bedienen den zentralen InnenstadtbereichMind. 60 Min-TaktSchülerverkehr möglichst integriertEinbeziehung RegionalbusverkehrVertaktung mit BahnverkehrDie Kombination mit dem AST-Verkehr ist beibehalten und weiterentwickelnDie Implementierung des neukonzeptionierten Stadtbusverkehrs ist durch entsprechendeMarketing-Maßnahmen zu unterstützten.– 47 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Generell ist bei der späteren Fortentwicklung des (dann neukonzeptionierten) Stadtbusverkehrseine enge Abstimmung mit der Siedlungsentwicklung sicherzustellen. Dies bedeutetbeispielsweise, dass bei Neubaugebieten oder sonstigen Veränderungen von verkehrsintensivenNutzungen Bus- und/oder AST-Verkehr bereits frühzeitig, d.h. möglichst „vom ersten Einzugan“, angepasst bzw. bereitgestellt werden.3.2.4 Fließender Kfz-VerkehrIm Hinblick auf die Weiterentwicklung des <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>r Straßennetzes sowie Maßnahmenfür den Kfz-Verkehr sind die folgenden Grundsätze zu beachten:●●●●Eine angemessene Erreichbarkeit sämtlicher Bereiche des Stadtgebiets für den Kfz-Verkehr ist sicherzustellen.Durchgangsverkehre sind soweit wie möglich aus dem städtischen Netz vor allem aufdie vorhandenen „Umgehungsrouten“ über die Autobahn zu verlagern bzw. zu verdrängen.Dies bedeutet für die städtische Planung in einem ersten Schritt, dass siegegenüber dem Binnen-, Quell- und Zielverkehr als nachrangig zu behandeln sind(z.B. bei der Koordinierung/Steuerung von Ampeln etc.).Die wesentlichen Binnen-, Quell- und Zielverkehr sowie die nicht verlagerbarenDurchgangsverkehre sind auf einem zu definierenden Hauptstraßennetz zu bündelnund abzuwickeln. Die übrigen Bereiche des Stadtgebiets, d.h. das Neben- und Erschließungsstraßennetz,sind flächendeckend verkehrsberuhigt.Der Schwerlastverkehr ist auf einem „Vorrangnetz“ zu bündeln und auf dieses zu weitwie möglich zu beschränken. Die Erreichbarkeit des übrigen Stadtgebiets für denQuell- und Zielverkehr ist dabei sicherzustellen.3.2.5 Ruhender Kfz-VerkehrIm Hinblick auf die Weiterentwicklung des Parkaumangebots in der <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>r Innenstadtsind die folgenden Leitlinien zu verfolgen:●●●Die Parkraumbewirtschaftung ist hinsichtlich ihres räumlichen und zeitlichen Geltungsbereichssowie in Bezug auf die Tarifdifferenzierung grundsätzlich beizubehalten.Eine gerechtere Erhebung der Parkgebühren nach der tatsächlich genutzten Parkzeitist durch geeignete technische Maßnahmen zu erreichen.Die planerischen Freiräume, die sich aus dem erheblichen Überhang an freien Parkplatzkapazitätenergeben, sind zu nutzen (z.B. Aufgabe einzelner Stellplätze im Straßenraumfür eine bessere Straßenraumgestaltung).– 48 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094. MaßnahmenkonzeptionDie nachfolgende Maßnahmenkonzeption gliedert sich in zwei Abschnitte. In Kapitel 4.1 werdenzunächst gesamtstädtische Netze für den Rad-, Kfz- und Lkw-Verkehr entwickelt und definiert.Aufbauend auf diesen Konzeptionen werden in Kapitel 4.2 die konkreten Maßnahmenzur Realisierung dieser Netze sowie weitere Maßnahmen entwickelt.4.1 Netzkonzeptionen4.1.1 RadverkehrDas konzipierte Radverkehrsnetz ist durch drei Netzebenen gekennzeichnet:1. Ein entlang der stark belasteten Hauptverkehrsstraßen führendes Netz überwiegendeigenständiger, qualitativ hochwertiger Radverkehrsanlagen (Radwege, Radfahrstreifen,Schutzstreifen), die schnelle, sichere und komfortable Verbindungen zwischenden verschiedenen Stadtteilen herstellen (blaue und blau-grüne Strecken in der Karte).Um diese Aspekte auch auf Streckenabschnitten sicherzustellen, bei denen aufgrunddes begrenzten Straßenraums der Radverkehr nur im Mischverkehr auf derFahrbahn geführt werden kann, wird auf diesen Abschnitten die zulässige Höchstgeschwindigkeitauf 30 km/h reduziert.2. Ein entlang geringer belasteter Hauptverkehrsstraßen sowie entlang wichtiger Sammel-und Erschließungsstraßen führendes Netz, auf dem der Radverkehr aufgrund dergeringeren Verkehrsbelastungen auch bei z.T. zulässigen Höchstgeschwindigkeitenvon 50 km/h sicher und komfortabel auf der Straße im Mischverkehr geführt werdenkann (grüne Strecken in der Karte). Notwendige Anpassungsmaßnahmen erhebensich hier insbesondere an den Übergängen zu der 1. Netzebene.3. Ein Netz von straßenunabhängig geführten Geh- und Radwegen, die wichtige ergänzendeVerbindungen zwischen den Stadtteilen herstellen (braun gestrichelte Streckenin der Karte).Mit dem konzipierten Radverkehrsnetz wird für die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ein durchgängiges,engmaschiges Netz sicherer, den jeweiligen Verkehrsbedingungen angepasster Radverkehrsanlagengeschaffen.– 49 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Benutzungspflicht innerortsaufheben, gesicherter Übergangzu Außerortsradweg herstellenNetzkonzeption undMaßnahmen RadverkehrLegende:Führung im Knoten ändernTempolimit auf 30,Übergänge herstellenElementübergang sichernQuerungsstelle einrichtenGegenrichtung freigebenFahrradstraßeRadfahrstreifenTempolimit auf 30,Schutzstreifen Ri. West,Übergang zum RadwegherstellenRadwegSchutzstreifenMischverkehr - Tempolimit 30 km/hMischverkehrGrundlegender Umbau d.Knotens und der Zuläufe,Radfahrstreifen herstellenFahrradstraßeeinrichtenSchutzstreifen(nur Markierung notw.)Mischverkehr m. Gehweg - Rad freiMischverkehr 30-/Fußg.-ZonenFußgängerzone (für Rad gesperrt)Wichtige straßenunabhängigeVerbindungenÜbergänge herstellen,gesicherte Führung auchzum straßenunabhängigenRadweg durch den KurparkGrundlegender Knotenumbau+ SonderlösungEisenbahnunterführungQuerschnitt erweitern:Radfahr-/SchutzstreifeneinrichtenQuerschnitt verändern:Radfahr-/Schutzstreifenherstellen1:7.500M(im Original)GERTZ GUTSCHE RÜMENAPPS t a d t e n t w i c k l u n g u n d M o b i l i t ä tP l a n u n g B e r a t u n g F o r s c h u n g G b RHarburger Rathausstraße 3321073 Hamburg


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094.1.2 Kfz-VerkehrDie nachfolgend dargestellte Straßennetzkonzeption nimmt das derzeitige Netz auf und entwickeltdieses punktuell weiter. Das Konzept umfasst die folgenden zentralen Punkte:●Die Nordtangente bleibt die zentrale Achse für die Abwicklung der Binnen-, QuellundZielverkehr sowie der nicht verlagerbaren Durchgangsverkehrsströme. Ihre Leistungsfähigkeitist dem entsprechend sicherzustellen bzw. noch zu erhöhen. Dies bedingtauch eine Beibehaltung der derzeitigen Geschwindigkeitsbeschränkung auf50 km/h.●●●Salinenstraße, Kurparkallee und Mewesstraße bilden weiterhin die südliche „Ringergänzung“um die Innenstadt und nehmen vor allem Binnen-, Quell- und Zielfahrtendes Pkw-Verkehrs auf. Auf diesen Streckenabschnitten sind daher weniger die Leistungsfähigkeitund eine höhere zulässige Höchstgeschwindigkeit die entscheidendenKriterien als vielmehr die gleichberechtigte Nutzung der Straßenräume mit den übrigenVerkehrsarten, die Reduzierung der Umfeldbelastungen und die Sicherstellungder grundsätzlichen Erreichbarkeiten für den Kfz-Verkehr.Die Lübecker Straße als weiterhin wichtige Stadt-Umland-Verbindung, deren genaueFunktion nach ihrer Herabstufung auf eine Landesstraße mit dem Land diskutiert werdensollte. Aufgrund des parallelen Verlaufs der A1 sollte aus Sicht der Stadt dieFunktionskategorie der Straße herabgesetzt und großräumigere regionale bzw. überregionaleVerkehre über die Autobahn geführt werden.Durch die Aufhebung von Einbahnstraßenregelungen in den Zu- und Abfahrten zumBahnhof und das Herstellen einer neuen Verbindung Berliner Ring – Käthe-Kollwitz-Straße wird die Erreichbarkeit des Bahnhofs für den Kfz-Verkehr deutlich verbessert.Gleichzeitig werden durch die Verringerung von bisher notwendigen Umwegfahrtendie negativen Umfeldbelastungen vor allem in der Mewesstraße reduziert.4.1.3 SchwerlastverkehrFür den Schwerlastverkehr wird ein Vorrang- bzw. Führungsnetz festgelegt, dessen Rückgratvor allem die B208 und die B75 darstellen. Weiterhin gehören zu diesem Netz die Industriestraßesowie die radial auf das Stadtgebiet zulaufenden Stadt-Umland-Verbindungen mit Ausnahmeder Grabauer Straße und des Wolkenweher Weges. Die beiden letztgenannten Verbindungensind aufgrund der vorhandenen, mit einem akzeptablen Umweg verbundenen Umfahrungüber die B75 und die A21 für den Lkw-Verkehr (über 3,5t zul. GG) entbehrlich.Die bestehenden innerstädtischen Sperrungen für den Schwerlastverkehr (Salinenstraße,Kurparkallee etc.) werden beibehalten und um die Mewesstraße sowie den Sülzberg erweitert.– 51 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Straßennetzkonzeption +Neue VerkehrsregelungenLegende:anbaufreie Hauptverkehrsstr. m. reg, VFSangeb. Hauptverkehrstr. m. regionaler VFSangeb. Hauptverkehrstr. m. reg./nahr. VFSangeb. Hauptverkehrstr. m. nahräumiger VFSErschließungsstraßen m. nahräumiger VFSErschließungsstraßen m. kleinräumiger VFSFußgängerzoneLandstraße m. reg./nahr. VFSLandstraße m. nahräumiger VFSGERTZ GUTSCHE RÜMENAPPS t a d t e n t w i c k l u n g u n d M o b i l i t ä tP l a n u n g B e r a t u n g F o r s c h u n g G b RHarburger Rathausstraße 3321073 Hamburg


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>NetzkonzeptionLkw-VerkehrSperrung bedingtzw. 3,3 km (von A21)und 5,6 km (von L226)Umweg für Lkw-VerkehrLegende:LKW-FührungsnetzBestehende SperrungenZusätzliche SperrungenSperrung bedingtmax. 1,4 km Umwegfür Lkw-VerkehrGERTZ GUTSCHE RÜMENAPPS t a d t e n t w i c k l u n g u n d M o b i l i t ä tP l a n u n g B e r a t u n g F o r s c h u n g G b RHarburger Rathausstraße 3321073 Hamburg


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094.2 Einzelmaßnahmen / MaßnahmenbereicheAusgehend von den Ergebnissen der Bestandsanalysen, den aufgestellten Ziele und Leitliniensowie der entwickelten Netzkonzeption werden nachfolgend Einzelmaßnahmen und Maßnahmenbereichezur Verbesserung der Verkehrssituation konzipiert. Neben den „originären“Maßnahmen des <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>s werden dabei auch die Maßnahmen aus demVU-Gebiet „Südliche Innenstadt“ sowie die spezifischen Maßnahmen der Lärmaktionsplanungberücksichtigt und in Kurzform dargestellt. Ausführliche Erläuterungen zu diesen Maßnahmenfinden sich in den Dokumentationen zur vertieften Verkehrsuntersuchung VU-Gebiet sowie imLärmaktionsplan.4.2.1 Bereiche umfassender MaßnahmenbündelG1Grabauer StraßeDie Lösung der problematischen Situation insbesondere für den Radverkehr in der GrabauerStraße erfordert aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen (enger Querschnitt von ca.6,3m – 6,5m, der aufgrund der beidseitigen Baumreihen nicht erweiterbar ist; Verkehrsbelastungvon ca. 8.000 Kfz/24h bei einer vergleichsweise hohen Lkw-Belastung, Hauptschulwegverbindungzwischen den Neubaugebieten West und dem Schulzentrum an der Olivet-Allee)ein umfassendes Konzept. Dieses besteht aus den folgenden Kernpunkten:●●●●Verbot des Lkw-Durchgangsverkehrs (Lkw > 3,5t zul. GG – Anlieger frei), was zu einerEntlastung von ca. 300 Lkw/24h führt.Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h zwischen Bebauungsgrenzeund Kreuzung Lorentzenstraße/Grabauer Straße (ca. 350m), was eine maximalenFahrtzeitverlängerung gegenüber Tempo 50 von weniger als 20s zur Folge hat.Führung des Radverkehrs im Mischverkehr auf der Fahrbahn, zusätzlich Einrichtungeines Schutzstreifens in Fahrtrichtung Westen und Freigabe der Gehwege für denRadverkehr („Service-Lösung“)Direkte Führung des Radverkehrs in allen Richtungen an der Kreuzung Lorentzenstraße/ Grabauer Straße / Olivet-AlleeDas Konzept ist in der nachfolgenden Abbildung zusammenfassend graphisch dargestellt.– 54 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009– 55 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009G2Hagenstraße / „Kleiner ZOB“Wie die Bestandsanalysen bereits im letzten VEP wie auch in dem aktuellen VEP gezeigt haben,ist die Situation in der Hagenstraße dringend verbesserungsbedürftig. Dies betrifft vorallem die Aspekte des baulich-funktionalen Zustands des „Kleinen ZOB“, der Führung desRadverkehrs, der eingeschränkten Aufenthaltsqualität sowie der unzureichenden straßenräumlichenGestaltung.Mit einer Neuregelung der Verkehre in der Hagenstraße und einer entsprechenden Neugestaltungder Straßenräume und des „Kleinen ZOB“ sollen möglichst die folgenden Ziele verfolgtwerden:●●●●Befahrbarkeit für Busverkehr erhalten und verbessernDirektere Buslinienführungen im Gesamtnetz ermöglichen„Kleinen ZOB“ erweitern und/oder umorganisierenErreichbarkeit für Wirtschaftsverkehr erhalten● Erreichbarkeit für Radverkehr sicherstellen → Zweirichtungsverkehr●●●●●Aufenthaltsqualität und Querungssituation für Fußgänger verbessernStraßenräumliche Gestaltung verbessernFlexibilität bzgl. zukünftiger VeränderungenKfz-Durchgangsverkehr verhindern / verlagernErreichbarkeit Parkplatz Hagenstraße bis zur Realisierung einer Folgenutzung – ggf.eingeschränkt – sicherstellenZum Erreichen dieser Ziele sind für den Busverkehr und den Kfz-Verkehr die folgendengrundsätzlichen Optionen in diversen Kombinationen denkbar:BusverkehrKfz-Verkehr●●●●●Einrichtungsverkehr wie heuteUmkehrung des EinrichtungsverkehrsZweirichtungsverkehrErweiterung des ZOB auf denderzeitigen ParkplatzUmorganisation ZOB unterEinbeziehung der Haltestelle in derLübecker Straße●●●●Einrichtungsverkehr wie heuteUmkehrung des EinrichtungsverkehrsBereich ZOB: Verkehrsführung überParkplatz – Hagenstraße nurSonderspurenSperrung in Höhe MarktAls Entscheidungsgrundlage werden nachfolgend unterschiedliche Varianten hinsichtlich ihrerVor- und Nachteile einer ersten Überprüfung unterzogen. Dabei soll an dieser Stelle bewusstnoch keine Empfehlung / Entscheidung bzgl. einer der Varianten getroffen werden, da dieAbhängigkeiten vom noch zu erstellenden Stadtbuskonzept zu groß sind. Darüber hinaus sindeinige Varianten ggf. noch vertieft hinsichtlich ihrer baulich-funktionalen Machbarkeit zuüberprüfen.– 56 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Variante ZOB-Erweiterung auf Parkplatz – Kfz wie heuteKfz:Rad:Bus:Einrichtungsverkehr Ri. Lübecker Str. (wie heute)ZweirichtungsverkehrEinrichtungsverkehr Ri. Lübecker Str. + Erweiterung ZOB auf den ParkplatzVorteile●●●ZOB bleibt an gewohntem OrtZusätzlicher Raum für ZOB-ErweiterungBaumaßnahmen nur im Bereich desZOB notwendigNachteile●●●●Durchgangsverkehr wird nichtverhindertKeine direkteren Buslinienführungenim GesamtnetzFlächeneinschränkung fürFolgenutzung auf derzeitigemParkplatzDurchgängige städtebauliche Kantenicht realisierbarVariante Kfz Ri. NO über ParkplatzKfz:Rad:Bus:Einrichtungsverkehr Ri. Lübecker Straße – Pkw über ParkplatzZweirichtungsverkehrEinrichtungsverkehr Ri. Lübecker StraßeVorteile●●●ZOB bleibt an gewohntem Ortkeine Baumaßnahmen notwendigDurchgangsverkehr wird gezieltbenachteiligtNachteile●●●●●Nur temporäre Lösung bisFolgenutzung Parkplatz inRealisierungKein zusätzlicher Raum für ZOB-ErweiterungMitbenutzung der Busspuren fürdurchfahrende Lkw erforderlich(oder aufwendigerer Umbau derParkplatzumfahrt)Durchgangsverkehr wird nichtkomplett verhindertKeine direkteren Buslinienführungenim Gesamtnetz– 57 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Variante Kfz gesperrt, Bus Einrichtungsverkehr Ri. NOPkw:Rad:Bus:Sperrung in Höhe Marktplatz – Durchfahrtmöglichkeit nur noch für Lkw, übrige Abschnitte:ZweirichtungsverkehrZweirichtungsverkehrEinrichtungsverkehr Ri. Lübecker StraßeVorteile●●●●ZOB bleibt an gewohntem OrtDurchgangsverkehr wird verhindertkeine Baumaßnahmen notwendigAufenthaltsqualität undQuerungssituation im BereichMarktplatz wird verbessertNachteile●●Kein zusätzlicher Raum für ZOB-Erweiterung (ohne NutzungParkplatz)Keine direkteren Buslinienführungenim GesamtnetzVariante Kfz gesperrt – Umkehrung Einrichtungsverkehr BusKfz:Rad:Bus:Sperrung in Höhe Marktplatz – Durchfahrtmöglichkeit nur noch für Lkw, übrige Abschnitte:ZweirichtungsverkehrZweirichtungsverkehrEinrichtungsverkehr Ri. Schützenstraße, Umorganisation des ZOB unter Einbeziehungder Haltestelle i.d. Lübecker StraßeVorteile●●●●●●Durchgangsverkehr wird verhindertDirektere Buslinienführung füreinzelne Linien möglichZusätzlicher Raum für ZOB-ErweiterungAufwertung des Bereichs LübeckerStraßekeine Baumaßnahmen notwendigAufenthaltsqualität undQuerungssituation im BereichMarktplatz wird verbessertNachteile●●ZOB wird geteiltZentrale Parkplätze nur noch von derLübecker Straße erreichbar– 58 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Variante Kfz gesperrt, Bus ZweirichtungsverkehrPkw:Rad:Bus:Sperrung in Höhe Marktplatz – Durchfahrtmöglichkeit nur noch für Lkw, übrige Abschnitte:ZweirichtungsverkehrZweirichtungsverkehrZweirichtungsverkehrVorteile●●●●●●ZOB bleibt an gewohntem OrtDurchgangsverkehr wird verhindertAufenthaltsqualität undQuerungssituation im BereichMarktplatz wird verbessertDirektere Linienführungen für alleLinien möglich (Maximale Flexibilität)Nutzung ZOB als zusätzlicherUmsteigeknoten im StadtverkehrmöglichFlexibel für spätere VeränderungenNachteile●●●●Kein zusätzlicher Raum für ZOB-Erweiterung (ohne NutzungParkplatz)Kompletter Umbau des ZOB und desgesamten Straßenzugs erforderlichz.T. extrem schmale Abschnitte imLinienverlauf, für BusbegegnungsfallWegfall von ca. 6 Parkplätzen imBereich Sparkasse erforderlich(Problem Lieferverkehr)Zentrale Parkplätze nur noch von derLübecker Straße erreichbarVariante Kfz gesperrt, Bus Zweirichtungsv. + Lübecker Str.Pkw:Rad:Bus:Sperrung in Höhe Marktplatz, übrige Abschnitte: ZweirichtungsverkehrZweirichtungsverkehrZweirichtungsverkehrVorteile●●●●●●●Durchgangsverkehr wird verhindertAufenthaltsqualität undQuerungssituation im BereichMarktplatz wird verbessertDirektere Linienführungen für alleLinien möglichNutzung ZOB als zusätzlicherUmsteigeknoten im StadtverkehrmöglichZusätzlicher Raum für ZOB-Erweiterung (ohne NutzungParkplatz)Aufwertung des Bereichs LübeckerStraßeFlexibel für spätere VeränderungenNachteile●●●●ZOB wird geteiltKompletter Umbau des ZOB und desgesamten Straßenzugs erforderlichz.T. extrem schmale Abschnitte imLinienverlauf, für BusbegegnungsfallWegfall von ca. 6 Parkplätzen imBereich Sparkasse erforderlich(Problem Lieferverkehr)Zentrale Parkplätze nur noch von derLübecker Straße erreichbar– 59 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094.2.2 Einzelmaßnahmen Fuß- und RadverkehrFR1+FR2 Verbesserung der Querungssituationen für Fußgänger und RadfahrerWie die Bestandsanalysen gezeigt haben, sind die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger undRadfahrer im Hauptstraßennetz z.T. dringend verbesserungsbedürftig. Diese Verbesserungsmaßnahmenbetreffen einerseits die Einrichtung zusätzlicher Querungshilfen vor allem anlangen kreuzungsfreien Abschnitten auf der Nordtangente und andererseits die qualitativeVerbesserung vorhandener Querungen insbesondere an Kreuzungen.Zusätzliche Querungshilfen sind an den folgende Punkten einzurichten:OrtsbeschreibungBerliner Ring Höhe Klaus-Groth-Straße(Arbeitsamt)Lorentzenstraße zw. Gehwegen zur Robert-Koch-Straße und zum SchulzentrumLorentzenstraße zwischen Grabauer Straßeund Hamburger StraßeRatzeburger Straße, Einmündung TiegeleckBemerkungenIn der Verlängerung des nördlichen Fußwegsder Klaus-Groth-Straße auf der z.Zt.abmarkierten Sperrfläche in derVerlängerung der Linksabbiegerspur aus demBerliner Ring in die Klaus-Groth-StraßeAuf der Sperrfläche vor derLinksabbiegerspur aus der Lorentzenstraße indie nordwestliche SchützenstraßeAufgrund der Länge des Abschnitts möglichst2 Querungshilfen. genaue Lage ist noch zuprüfen, im westlichen Teil relativ problemloseRealisierung durch Wegnahme einzelnerParkplätze und Verschwenkung der FahrbahnAuf der z.Zt. abmarkierten Sperrfläche in derVerlängerung der Linksabbiegerspur aus demRatzeburger Straße in das TiegeleckDie Führung von Fußgängern und Radfahrern ist entsprechend der Ergebnisse der Bestandsanalysenan diversen Kreuzungen sowohl unter Komfort- als auch Sicherheitsaspekten sehrungünstig. Dies betrifft vor allem weit abgesetzte Furten, Dreiecksinseln in Verbindung mitfahrdynamisch sehr großzügig ausgelegten Rechtsabbiegefahrbahnen und eine fehlende koordinierteSignalisierung hintereinanderliegender Furten.Wenngleich sich diese Probleme u.a. auf der Nordtangente aus Leistungsfähigkeitsgründennicht an allen Stellen restlos beseitigen lassen werden, so gibt es doch eine Reihe von Kreuzungenbei denen die Fußgänger- und Radfahrerführungen mit einer vertretbaren Leistungsfähigkeitseinschränkungfür den Kfz-Verkehr deutlich verbessert werden können.Der Kernpunkt der nachfolgend aufgeführten Maßnahmen ist dabei die möglichst direkteFührung von Fußgängern und Radfahren parallel zur Kfz-Fahrspur, da dieses die komfortabelsteaber insbesondere nach den Erfahrungen aus der Sicherheitsforschung auch i.d.R.auch die sicherste Führungsform darstellt.– 60 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Im Einzelnen sind die folgenden Verbesserungsmaßnahmen durchzuführen:KreuzungHamburger Straße /Lorentzenstraße /Theodor-Storm-StraßeLorentzenstraße /Schützenstraße /K.-A.-RingK.-A.-Ring /Berliner Ring /Segeberger Str. /PferdemarktBerliner Ring /Lübecker StraßeLübecker Straße /Poggenseer WegHamburger Straße /Rümpeler WegMaßnahmenbeschreibung●●●Geradlinige Führung der südlichen Radfurt im Verlauf HH-Str. / Lorentzenstr., da separate Rechtsabbiegerspurvorhanden,geradlinige Führung zw. Theodor-Storm-Straße und östl.Hamburger Straße auf der Fahrbahn, da Fahrbahnführung inbeiden Straßen,ggf. direkte Führung der Linksabbieger im Zuge derHamburger Straße über separaten Linksabbiegerstreifen fürRadfahrer● Geradlinige Führung der östlichen Radfurt Lorentzenstraße /Konrad-Adenauer-Ring, da separate Rechtsabbiegespurvorhanden● Geradlinige Führung auf der Fahrbahn zw. westl. und östl.Schützenstraße, da im Anschluss Fahrbahnführung in beidenStraßenabschnitten● Einrichtung von Aufstellflächen für indirektes Linksabbiegenvon Radfahrern von der beiden Abschnitten derSchützenstraße in Lorentzenstraße / Konrad-Adenauer-Ring● Rückbau der unsignalisierten Dreicksinsel 4● geradlinige Führung der Radfurten im Verlauf K.-A.-Ring /Berliner Ring● Geradlinige Führung auf der Fahrbahn zw. Pferdermarkt undSegeberger Straße, da im Anschluss Fahrbahnführung inbeiden Straßen●●●●●Detailprüfung eines grundlegenden Knotenumbaus mit(teilweisem) Rückbau der Dreiecksinseln, Teilausbau derwestl. Zufahrt Lübecker Straße (zur Verbreiterung dessüdlichen Geh-/Radwegs)Geradlinige Führung der Radfurten im Zuge der LübeckerStraßeEinrichtung einer Aufstellfläche und ggf. einer Mittelinsel fürindirektes Linksabbiegen der Radfahrer von der LübeckerStraße in den Poggenseer WegGeradlinige Führung des Radverkehrs von/zu denSchutzstreifen auf Hamburger StraßeGestalterische Hervorhebung der Zufahrt zumstraßenunabhängigen Radweg durch den Kurpark inkl.Einrichtung einer Querungshilfe auf einem Teil der derzeitigenLinksabbiegerspur aus der Hamburger Straße in denRümpeler Weg4 Unsignalisierte Dreiecksinseln sind nach den aktuellen Entwurfsrichtlinien aufgrund derproblemtischen Führung von Fußgängern und Radfahrer in angebauten Hauptverkehrsstraßen nurnoch in Ausnahmefällen einzusetzen (vgl. RASt 06, S. 122).– 61 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009R1Verbesserung der Anfänge / Enden von RadwegenWie aus der Bestandsanalyse deutlich wird, sind im <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>r Radverkehrsnetz an diversenStellen insbesondere an den Ortseingängen die Übergänge zu, von oder zwischen Radwegengar nicht oder nur unzureichend gestaltet. Sicher gestaltete Übergänge sind jedochvon erheblicher Bedeutung für einen komfortablen und sicheren Fahrtverlauf sowie die Wahrnehmungeines geschlossenen Netzes.Aus diesem Grund sind mittelfristig an folgenden Ortseingängen die Übergänge zwischen denaußerorts vorhandenen Zweirichtungsradwegen und der innerörtlichen Führung des Radverkehrsim Mischverkehr auf der Fahrbahn durch den Einbau von Mittelinseln abzusichern:●●●Ortseingang Wolkenweher WegOrtseingang Segeberger StraßeOrtseingang Sehmsdorfer StraßeQuelle: FGSV: ERA 95R2Abbau nicht notwendiger RadverkehrsanlagenDiverse Straßenzüge, in denen straßenbegleitende Radwege vorhanden sind, sind in der Vergangenheitals Tempo 30-Zonen ausgewiesen worden. Die Radverkehrsanlagen sind somit einerseitsnicht mehr benutzungspflichtig, zum anderen aufgrund der geringen Verkehrsbelastungenund der Geschwindigkeitsbeschränkung auch nicht mehr erforderlich. Sie stellen vielmehrzum Teil selbst ein potentielles zusätzliches Sicherheitsrisiko dar, vor allem in Bereichen,in denen die benachbarten Gehwege nur äußerst geringe Breiten aufweisen, die eineBegegnung von zwei Fußgängern nur bei Mitbenutzung der Radwege erlauben. Darüber hinausist langfristig eine möglichst einheitliche und damit für den Verkehrsteilnehmer begreifbareSystematik der Führung des Radverkehrs (s. Kap. 3.2.2) über das gesamte Stadtgebietzu erreichen.Diese Radverkehrsanlagen in den folgenden Straßen sind daher mittel- bis langfristig im Zugevon allgemein notwendigen Straßenumbaumaßnahmen bzw. im Rahmen des Erhaltungsmanagementszurückzubauen:●●●●PferdemarktLübecker Straße westl. Berliner RingWendumKönigsberger StraßeDer Rückbau der Radwege in den Straßen Pferdemarktund Lübecker Straße (westl. BerlinerRing) haben dabei aufgrund der stärkeren Fußgängerströmevon und zur Innenstadt eine höherePriorität.– 62 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009R3Neubau Radverkehrsanlagen Pölitzer Weg / IndustriestraßeDer nordwestliche Teil des Pölitzer Wegs und die Industriestraße bilden in Verlängerung desSülzbergs eine der beiden zentralen Ost-West-Verbindungen im Radverkehrsnetz von <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>.Sie bindet vor allem die Wohngebiete am südlichen Teil des Pölitzer Weges sowie diegroßen Arbeitsplatz- und Einzelhandelsstandorte in den Gewerbegebieten Industriestraßeund West an Bahnhof, Innenstadt und das übrige westlich der Bahn gelegene Stadtgebiet an.Dieser Aufgabe werden diesen Strecken zur Zeit jedoch nicht gerecht, da abschnittsweise garkeine bzw. nur qualitativ unzureichende Radverkehrsanlagen vorhanden sind. Vor dem Hintergrundder Netzfunktion, der bestehenden Verkehrsbelastungen von mehr als 10.000Kfz/24h und einem Schwerverkehrsanteil von über 5% (ca. 550 SV-Kfz/24h) sind jedoch eigenständigeRadverkehrsanlagen für diese Strecke erforderlich.Die vorhandenen Straßenquerschnitte sind daher mittel- bis langfristig so umzubauen, dasseigenständige Radverkehrsanlagen angelegt werden können. Aufgrund der zahlreichen EinundAusfahrten, die insbesondere im Bereich der diversen Verbrauchermärkte stark frequentiertsind und die z.T. durch Hecken und Zäune nur eingeschränkte Sichtverhältnisse gestatten,ist eine Radverkehrsführung auf der Fahrbahn, d.h. Radfahrstreifen bzw. Schutzstreifenan engen Querschnitten, vorzuziehen.R4Radverkehr in Randbereichen der FußgängerzoneDie Fußgängerzone ist bisher tagsüber für den Radverkehr gesperrt. Diese Regelung bleibtgrundsätzlich bestehen. In einigen Randbereichen abseits des Hauptlaufes ist jedoch aufgrundausreichend breiter Querschnitte und eher geringer Fußgängerdichte eine ganztägigeFreigabe für den Radverkehr vertretbar. In Abstimmung mit den Ergebnissen des Einzelhandelsgutachtenskann so die Erreichbarkeit und Attraktivität der Innenstadt für den Radverkehrgesteigert werden. Im Einzelnen sind die folgenden Abschnitte ganztägig für den Radverkehrfreizugeben:●Mühlenstraße zwischen Hagenstraße und Hindenburgstraße (bis zur Abstellanlage desLebensmitteleinzelhändlers)● Besttorstraße zwischen Bahnhofstraße und ungefähr der Hausnummer 13Bei einer späteren Veränderung der anliegenden Nutzungen bzw. Bebauung ist die Freigabezu überprüfen.R5Verkehrssicherheitskampagne RadverkehrDer vorliegende <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> enthält eine Reihe vor allem baulicher Maßnahmenzur Förderung des Radverkehrs. Dabei kommen z.T. auch neue Entwurfselemente zumEinsatz, die bisher in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> nicht vorhanden sind und somit potenzielle Quellen fürUnsicherheiten und FehlverhaltenDarüber hinaus haben die Bestandsanalysen sowie die Diskussionen bei der Erstellung dieses<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>s gezeigt, dass es Defizite im Hinblick auf die Verkehrssicherheitdes Radverkehrs gibt. Dies umfasst einerseits die Unfallhäufungen im Zusammenhang mit– 63 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Abbiege- sowie Ein- und Ausfahrtvorgängen (i.d.R. des Kfz-Verkehrs), aber auch Konfliktezwischen Fußgängern und Radfahrern bei der unzulässigen Nutzung der Fußgängerzone undvon Gehwegen.Aus den genannten Gründen ist eine Verkehrssicherheitskampagne für den Radverkehr zukonzipieren und begleitend zur Umsetzung der baulichen Maßnahmen durchzuführen. Bestandteiledieser Kampagne sollten u.a. sein:●●●●Allgemeine VerkehrssicherheitstageZielgruppenspezifische Info-Veranstaltungen und Informationsmaterialien (z.B. fürSchüler, Senioren, Pkw-Fahrer)Schwerpunktverkehrskontrollen aller Verkehrsteilnehmer durch die Polizei an besondersfür den Radverkehr relevanten Punkten im Straßennetz. Wie Erfahrungen u.a.aus Münster zeigen, ist es hierbei aus Akzeptanzgründen besonders wichtig unabhängigvon dem Verkehrsmittel zu kontrollieren und ggf. zu sanktionieren. Dies bedeutetbeispielsweise, dass sowohl der in falscher Richtung auf dem Gehweg fahrende Radfahrerals auch der ohne Schulterblick abbiegende Autofahrer sanktioniert werden.Verkehrskontrollen speziell zum Konflikt Fußgänger – Radfahrer (z.B. Fußgängerzone)R6Ausbau Fahrradabstellanlagen in der InnenstadtDie Fahrradabstellanlagen in der Innenstadt sind sowohl quantitativ auszubauen als auchhinsichtlich ihrer Qualität zu verbessern. Die Priorität liegt dabei zunächst auf dem kurfristigenAusbau der Anlagen. Die bestehenden Anlagen sind mittel- bis langfristig durch qualitativangemessene Abstelleinrichtungen zu ersetzen.Es ist im Detail zu prüfen, inwieweit in den folgenden Bereichen zusätzliche Abstelleinrichtungenaufgebaut werden können:●●●●●Besttorstraße (im Rahmen der Maßnahme Ö1-E)Heiligengeiststraße und Traveparkplatz, ggf. auch durch die Umwandlung von einzelnenPkw-StellplätzenMühlenstraße zwischen Hagenstraße und Hindenburgstraßeauf dem Parkplatz Hagenstraße im Bereich des Eingangs zum Feinkosthändler, ggf.auch durch die Umwandlung von einzelnen Pkw-Stellplätzenim Bereich des neuen Kultur- und Bildungszentrums.Hinsichtlich der Umwandlung von Pkw-Stellplätzen ist zu berücksichtigen, dass auf einemPkw-Stellplatz, der durchschnittlich von ca. 1,5 Personen genutzt wird (durchschnittlicher Besetzungsgrad),Platz für bis zu 4 Fahrradständer, d.h. für mindestens 4 Personen, geschaffenwerden kann.– 64 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009R7Weiterentwicklung Bike&Ride-Angebot am BahnhofWie die Bestandsanalysen gezeigt haben sind die Fahrradabstellanlagen am Bahnhof deutlichüberlastet. Die Abstellanlagen sind daher weiter auszubauen. Dabei ist zu prüfen, inwieweitdie vorhandene Fahrradabstellanlage auf der Bahnhofwestseite zu einem Fahrradparkhausweiterentwickelt werden könnte. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, ob sich mit der MaßnahmeP1 (Weiterentwicklung P+R-Angebot) ggf. Optionen eröffnen, Pkw-Stellplätze ausdem Parkhaus auf neue P+R-Stellplätze zu verlagern, um damit zusätzlichen Raum für dasBike&Ride-Angebot schaffen zu können.Auf der Bahnhofostseite ist zu prüfen, ob einzelne Pkw-Stellplätze aufgegeben werden können,um stattdessen Fahrradständern aufzustellen (vgl. Maßnahme R6).4.2.3 Einzelmaßnahmen Öffentlicher VerkehrÖ1Neukonzeption StadtbusverkehrWie die Bestandsanalyse gezeigt hat, ist der derzeitige Stadtbusverkehr dringend neu zu gestalten.Die in 2010/2011 anstehende Neuvergabe der Konzession bietet die Chance eineentsprechende Neukonzeption in relativer kurzer Frist umzusetzen. Für die Erarbeitung dieserkompletten Neukonzeption ist eine vertiefende Fachuntersuchung notwendig, bei der unterschiedlicheNetz- und Linienvarianten hinsichtlich ihrer Nutzerpotenziale, aber vor allem auchim Hinblick auf ihre betrieblichen und finanziellen Auswirkungen im Detail analysiert werden.Für eine sich ggf. anschließende Ausschreibung der Konzession benötigt die Stadt darüberhinaus eine entsprechende fachgutachterliche Unterstützung.Als Maßnahmen sind somit im Einzelnen zu ergreifen:●●Kurzfristige Beauftragung einer Detailuntersuchung zur Neukonzeption des StadtbusverkehrsIm Anschluss: Umsetzung der NeukonzeptionÖ2Verbesserung der HaltestelleninfrastrukturWie aus der Bestandsanalyse deutlich wird, entsprichteine erhebliche Zahl der Bushaltestellen imStadtgebiet von <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> nicht den heutigenStandards bzgl. Wetterschutz, Informationsangebotund niederflurgerechtem Ausbau.Der bereits begonnene Neu-/Umbau von Haltestellen(s. Foto) ist daher im Rahmen eines Umbauprogrammskontinuierlich fortzusetzen. Bei der Aufstellungdes Programms sind die Neukonzeption desStadtbusverkehrs sowie das Fahrgastaufkommen anden einzelnen Haltestellen zu berücksichtigen.– 65 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094.2.4 Einzelmaßnahmen fließender Kfz-VerkehrS1Sicherung der Leistungsfähigkeit der NordtangenteNach der in Kapitel 4.1.2 dargestellten grundsätzlichen Netzstruktur für den Kraftfahrzeugverkehrkommt der Nordtangente weiterhin die Rolle als zentrale Verkehrsachse <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>sund Hauptumfahrung der Innenstadt zu. Ihre Leistungsfähigkeit und ein weitgehendstörungsfreier Verkehrsfluss sind dem entsprechend sicherzustellen.Dabei sind bauliche Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit kaum noch möglich.Alle Kreuzungen verfügen über separate Linksabbiegerspuren sowie – mit Ausnahme desKnotens Konrad-Adenauer-Ring / Schützenstraße (nördl. Teil) – über separate Rechtsabbiegerspuren.Die Sicherstellung der Leistungsfähigkeit kann damit vorrangig nur über eine möglichst optimaleKoordinierung („Grüne Welle“) und Steuerung der diversen Lichtsignalanlagen erreichtwerden. Aufgrund der sich mit den Jahren räumlich und zeitlich verändernden Verkehrsströmeist zur Gewährleistung dieser optimalen Verkehrssteuerung eine kontinuierliche Kontrolleund ggf. Nachjustierung der Steuerungsprogramme erforderlich. Mit der vorhandenen Kopplungder Anlagen über einen Zentralrechner sind die diesbezüglichen technischen Voraussetzungenin <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> erfüllt.Als Maßnahme ist dem entsprechend ein Qualitätsmanagement für den Verkehrsablauf unddie verkehrstechnische Steuerung der Nordtangente als Daueraufgabe zu implementieren.Dies umfasst die folgenden Arbeiten und Maßnahmen, die in zu definierenden Zeitabständen(z.B. 5 Jahren) regelmäßig zu wiederholen sind:●●Erhebung der wesentlichen Verkehrsströme (automatisch über Schleifen / manuell)Überprüfung und ggf. Anpassung der Signalprogramme und der KoordinierungNeben den Aspekten der Leistungsfähigkeit und des möglichst störungsfreien Verkehrsflussessind dabei u.a. auch Möglichkeiten zur Lärmreduktion in bestimmten Abschnitten zu berücksichtigen.S2S3Kreisverkehr Pölitzer WegEntlastung Sülzberg / Mewesstraße vom SchwerverkehrDer Streckenzug Sülzberg / Mewesstraße stellt derzeit die kürzeste Verbindung zwischen demwestlichen Teil des Gewerbegebiets an der Industriestraße und dem Berliner Ring dar. Siewird dem entsprechend auch in nicht unerheblichem Maße durch den Lkw-Schwerverkehrgenutzt, was mit erheblichen negativen Folgewirkungen (Lärm, Luftschadstoffe) in z.T. sehrengen Straßenräumen einhergeht.Zur Reduktion dieser Belastungen ist neben der Neuorganisation des Busverkehrs zum/vomZOB auch der Lkw-Durchgangsverkehr durch dieses Gebiet zu verlagern. Entsprechend dementwickelten Lkw-Führungsnetz ist der Streckenzug für den Lkw-Verkehr über 3,5t zul. GG –analog der Beschilderung von Kurparkallee / Salinenstraße – zu sperren. Als Umfahrungsmöglichkeitsteht die Ratzeburger Straße (B208) mit einem maximalen Umweg von 1,4 km(von der Kreuzung Pölitzer Weg/Industriestraße) zur Verfügung.– 66 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Die Anordnung des Durchfahrtsverbots kann in Fahrtichtung Pölitzer Weg kurzfristig undohne weitere Voraussetzungen erfolgen. In Fahrtrichtung Berliner Ring fehlt es hingegen bisheran einer Wendemöglichkeit für Lkw am Ende der Industriestraße. Aufgrund der dort vorhandenenPlatzverhältnisse bietet sich die Einrichtung eines Kreisverkehrs anstelle der bisherampelgeregelte, vierarmige Kreuzung Industriestraße / Pölitzer Weg / Stoltenrieden an. Nacheiner ersten Grobprüfung sollte ein kleiner Kreisverkehrsplatz sowohl hinsichtlich der notwendigenLeistungsfähigkeit (insgesamt ca. 16.000 Kfz/24h über alle Zufahrten) als auch der benötigtenFlächen umsetzbar sein.Zusammen mit der Neuorganisation des Busverkehrs (VU3+VU6) sind die folgenden Belastungsänderungenzu erwarten (bei gleichbleibenden Buslinienverläufen):●●●●●Kurparkallee:konstant, d.h. 12.200 Kfz/24h, davon 370 Lkw/BusSülzberg:ca. +150 Busse/24h und -50 Lkw/24h,d.h. eine Steigerung des Schwerverkehrs von ca. 40%Mewesstraße zw. Sülzberg u. Reimer-Hansen-Straße:ca. -180 Busse/24h und -50 Lkw/24hd.h. eine Reduktion des Schwerverkehrs von über 50%Mewesstraße zw. Reimer-Hansen-Straße u. Berliner Ring:ca. -120 Busse/24h und -50 Lkw/24hd.h. eine Reduktion des Schwerverkehrs von über 50%Käthe-Kollwitz-Straßeca. +120 Busse/24h4.2.5 Einzelmaßnahmen ruhender VerkehrP1: Weiterentwicklung der P+R-Kapazitäten am BahnhofWie im Rahmen der Bestandsanalyse festgestellt wurde, sind die Park+Ride-Kapazitäten imBereich des Bahnhofs bereits heute deutlich überlastet. Für die Zukunft ist von einer weiterenSteigerung der P+R-Nachfrage in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> auszugehen. Die Gründe hierfür sind insbesondere:●●●Die angestrebten Angebotsverbesserungen auf der Bahnstrecke zwischen Lübeck undHamburg (Ziel: ganztägiger 30-Min. Takt).Die zu erwartende weiteren Zunahme der Pendlerverflechtungen.Die mit hoher Wahrscheinlichkeit mittel- bis langfristig steigenden Kosten für die Pkw-Nutzung.Aufgrund dieser zu erwartenden Steigerungen der Nachfrage sowie vor dem Hintergrund derbisherigen Nachfrageentwicklung und der derzeitigen Überlastungen und Verlagerungen inbenachbarte Straßen (Bergstr./Mommsenstr.) dürfte eine Kapazitätserweiterung bereits in einerersten Stufe von mindestens 100 Stellplätzen notwendig werden.– 67 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Die Frage eines geeigneten Standorts für zusätzliche P+R-Kapazitäten steht im engen Zusammenhangmit der weiteren Entwicklung des Bahnhofsumfelds (Ströh-Gelände, Bahnflächeöstl. der Mommsenstraße), die zur Zeit noch weitgehend offen ist. Unabhängig von diesenzusätzlichen Flächen wäre aber auch eine „Umwandlung“ der bestehenden ebenerdigenParkplatzanlagen in mehrgeschossige Parkpaletten eine mögliche, wenngleich kostenaufwändigereLösung.Neben der Standortfrage ist vor allem die Frage der Finanzierung von zusätzlichen Parkplatzkapazitätenvon entscheidender Bedeutung. Mit der Bereitstellung von P+R-Plätzen erbringtdie Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> eine Service-Leistung, von der nicht nur für die eigenen Bevölkerungsondern in erheblichem Umfang auch die umliegenden Gemeinden (als Wohnstandorte derPendler), Hamburg und Lübeck (als Hauptpendlerziele), das überörtliche Straßennetz (aufdem die Pendlerverkehre ansonsten abgewickelt werden müssten) sowie die Schienenverkehrsunternehmen(über die zusätzlichen Fahrgasteinnahmen) profitieren. Dem entsprechendsind Möglichkeiten zu Kofinanzierungen bzw. Förderungen zu prüfen und einzufordern.Des Weiteren sollten auch andere Formen der Privat- und/oder Nutzerfinanzierung sowie –angesichts der ausgescheinlich nicht unerheblichen Zahl an „Fremdnutzern“ - eine Nutzerbeschränkungauf P+R-Nutzer in die Überlegungen einbezogen werden.Im Einzelnen sind die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:●●●Kurzfristige Initiierung von Gesprächen mit Kreis, LVS, Bahn, HVV bzgl. Kapazitätserweiterungenund deren Finanzierung bzw. FörderungKurzfristige versuchsweise Freigabe der z.Zt. nur mäßig ausgelasteten Stellplätze inder Bangertstraße für P+R-Nutzer. Die Auswirkungen sind insb. hinsichtlich des Anteilsder „Fremdnutzer“ zu beobachten.Berücksichtigung der P+R-Problematik bei den weiteren Überlegungen / Maßnahmenzur Entwicklung des Bahnhofsumfeldes.P2-P3:Weiterentwicklung der ParkraumbewirtschaftungEiner Hauptkritikpunkte an der in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> vorhandenen Parkraumbewirtschaftung istder Zwang vorab die Parkdauer festlegen und die entsprechenden Gebühren entrichten zumüssen. Dies wird einerseits als ungerecht empfunden, da nicht nur die tatsächlich genutzteParkzeit bezahlt werden muss. Darüber hinaus schränkt es die zeitliche Flexibilität der Innenstadtbesucherein, was wiederum dem im ISEK und im Einzelhandelsgutachten festgelegtenZiel der Stärkung des Einzelhandels in der Innenstadt zuwider läuft. Es sind daher mittelfristigtechnische Lösungen zu finden und umzusetzen, die das Verlagern des Bezahlvorgangsan das Ende der Parkdauer bzw. eine flexible Abrechnung der Parkdauer gestatten.Diesbezüglich bieten sich vor allem an:●●an Parkhäusern bzw. größeren Parkplatzflächen: Schrankensysteme, die eine kontrollierteEin- und Ausfahrt ermöglichenallgemein: Techniken zum bargeldlosen Bezahlen beim Parken ohne ausgedrucktenParkschein (insb. Handy-Parken)– 68 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Eine Installation von Schrankensystemen ist in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ohne größere Probleme an denParkhäusern Lübecker Straße und Königstraße möglich. Beim Parkhaus Lübecker Straßemüsste allerdings die Zufahrt aus dem Berliner Ring geschlossen werden, da hier kein ausreichenderStauraum vor der Schrankenanlagen geschaffen werden kann und somit inakzeptableRückstaus und Leistungsfähigkeitsverluste auf dem Berliner Ring entstehen würden. Derkurze Umweg zur Zufahrt in der Lübecker Straße ist hingegen vertretbar.Die derzeit verfügbaren und in der Anwendung befindlichen Techniken zum bargeldlosen Bezahlenbeim Parken lassen sich kurz wie folgt charakterisieren 5 :●●Beim Handy-Parken wird zu Beginn und am Ende des Parkvorgangs per Mobiltelefonein Buchungsvorgang an einem Systemanbieter übermittelt, bei dem sich derNutzer zuvor registrieren muss. Die Kontrolle erfolgt über spezielle Kommunikationsgeräte,mit denen die beim Servicebetreiber eingebuchten Kennzeichen geprüft werdenkönnen. Der Systemanbieter übernimmt i.d.R. die komplette Abrechnung desParkvorgangs sowohl gegenüber dem Nutzer als auch gegenüber der Kommune alsParkraumbetreiber. Für die Kommune entstehen Servicekosten an den Systemanbietersowie Investitions- und Betriebskosten für die notwendigen Kontrollgeräte.Bei der Nutzung eine Taschenparkuhr wird der herkömmliche Parkschein wirddurch ein spezielles elektronisches Gerät mit Displayanzeige und einer speziellen Guthabenkarteersetzt. Die Kontrolle erfolgt über die eingebaute Displayanzeige. DerNutzer muss sowohl das Gerät beschaffen als auch die Guthabenkarte vorab aufladen.Durch die Kommunen müssen Gelegenheiten zum Kauf bzw. zum Aufladen derGuthabenkarte angeboten werden.Im Hinblick auf die in <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> angestrebte Erhöhung der Flexibilität beim Parken stelltderzeit nur das Handy-Parken eine geeignete und relativ zukunftssichere technische Optiondar. Aufgrund des hohen Verbreitungsgrades von Mobiltelefonen bildet hier nur die Registrierungbeim Systemanbieter eine vergleichsweise kleine Hürde für den Nutzer. Für die Stadtbringt das System Vorteile, da Systembetrieb und Abrechnung komplett ausgelagert werdenkönnen.Wenngleich die bisherigen Anwendungen von Handy-Parken in Deutschland nur relativ begrenzteNutzerzahlen aufweisen können, bietet die Technik für <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> die Möglichkeit,die durchaus berechtigte Kritik an der bisherigen Parkgebührenerhebung zu entkräften undsich gleichzeitig marketingwirksam als innovative Kommune nach Außen zu präsentieren.Diesen Aspekten sind die für die Stadt entstehenden zusätzlichen Betriebskosten gegenüberzustellen.Im Einzelnen sind kurz- bis mittelfristig die folgenden Maßnahmen zu ergreifen:●●Aufnahme / Fortführung von Gesprächen mit Systemanbietern für Handy-Parken undAbklärung der für die Stadt entstehenden Investitions- und SystemkostenEinholung von Angeboten für die Ausrüstung der Parkhäuser Lübecker Straße und Königstraßemit Schrankensystemen5 Für eine ausführliche Darstellung der verschiedenen Systeme s. FGSV (Hrsg.): Hinweise zumEinsatz bargeldloser Zahlungsmittel beim Parken. Köln 2007– 69 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009P4: Verbesserungen der Erreichbarkeit des ExerMit dem Exer bietet die Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> ein großes, kostenfreies und zeitlich großzügig limitiertesParkplatzangebot in fußläufiger Entfernung zur Innenstadt an. Nichtsdestotrotz wirddieses Angebot nur in begrenztem Maße von den Verkehrsteilnehmern angenommen, sodass die Auslastung insgesamt nur mäßig ist. U.a. dürfte ein Grund hierfür in der derzeitigenErreichbarkeit aus Richtung Osten liegen, die eine Umwegfahrt über die Schützenstraße erfordert.Zur Verbesserung der Erreichbarkeit des Exer ist daher mittelfristig im Detail die Option einerzusätzlichen Zufahrt über einen Linksabbieger vom östlichen Konrad-Adenauer-Ring zu prüfen.Hierbei sind mögliche Nutzungsänderungen auf dem Exer, die ggf. auch eine veränderteAnordnung der Stellplätze zur Folge hätten, mit in die Überlegungen einzubeziehen.P5: Überarbeitung ParkleitsystemDas vorhandene Parkleitsystem mit statischen Wegweisern ist dadurch gekennzeichnet, dassan zahlreichen Kreuzungen bzw. Verzweigungspunkten Parkplätze in allen Richtungen ausgewiesenwerden. Wie im Rahmen der Bestandsanalysen deutlich wurde, ist dies für den ortsfremdenPkw-Nutzer, für den das Parkleitsystem in erster Linien gedacht ist, eher verwirrendals hilfreich.Um das Parkleitsystem eindeutiger zu gestalten, ist daher mittelfristig die Wegweisung so zuüberarbeiten, dass an jedem Verzweigungspunkt nur zu einem größeren Parkplatz bzw. Parkhausgeleitet wird. Unter Imagegesichtspunkten (<strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> als attraktive Einkaufsstadtmit ausreichendem Parkraum) sollte dabei vorrangig auch zu den kostenfreien Parkplätzen(insb. dem Exer) geleitet werden.4.2.6 Übergreifende Maßnahmen zur NachfragebeeinflussungN1: Verkehrssparsame SiedlungsentwicklungWenngleich die Steuerung der Siedlungsentwicklung nicht zum direkten Aufgabenfeld derVerkehrsplanung gehört so stellt dennoch die Forderung nach einer möglichst verkehrseffizientenbzw. -sparsamen Siedlungsentwicklung eine der mittel- bis langfristig am höchstenwirksamen Maßnahmen der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung dar. Darüber hinaus können zahlreichesonstige Maßnahmen der <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung ihre volle Wirkung erst durcheine kompatible Siedlungsentwicklung entwickeln.So hat beispielsweise das bestausgebaute innerstädtische Radverkehrsnetz nur einen begrenztenNutzen, wenn Neubaugebiete so weit vom Stadtzentrum oder anderen Aktivitätenortenentfernt ausgewiesen werden, dass die von (wahlfreien) Verkehrsteilnehmern im Allgemeinennoch akzeptierten Distanzen im Radverkehr überschritten werden.Im Einzelnen sind daher durch die <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung an die Siedlungsentwicklungdie folgenden Anforderungen zu stellen:– 70 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009●●●●Innenverdichtung vor AußenverdichtungBerücksichtigung von vorhandenen Achsen des öffentlichen Verkehrs bei der Neuausweisungvon Wohngebieten und verkehrsintensiven NutzungenGewährleistung einer ausreichenden NutzungsmischungGewährleistung einer ausreichenden DichteN2: MobilitätsmanagementZiel des Mobilitätsmanagements ist in erster Linie eine Beeinflussung des Verkehrsverhaltensder Bevölkerung durch verbesserte Informationen, Service-Angebote etc. DiesbezüglicheMaßnahmen können bei einer richtigen Ausgestaltung, wie die Erfahrungen aus einer Vielzahlvon Projekten zeigen, hochwirksam sein. Gleichzeitig verursachen sie nur einen Bruchteil derKosten von infrastrukturellen Maßnahmen. Dies gilt grundsätzlich nicht nur für Großstädte, indenen Maßnahmen des Mobilitätsmanagements inzwischen weit verbreitet sind, sondern – inangepasster Form – auch für Klein- und Mittelstädte.In <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong> sind daher bereits bestehende Angebote des Mobilitätsmanagements fortzuführenund mittelfristig weiter auszubauen. Im Einzelnen können dies sein:●●●●●Information/Beratung von Neubürgern bzgl. Radverkehrsnetz, Parkplatzangeboten,StadtbusverkehrEinrichtung einer ständigen Mobilitätsinformation im Rathaus (Aushänge, Broschüren,ggf. sogar persönliche Beratung)Allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und Marketing zu verkehrsspezifischen ThemenAnregung von Maßnahmen des Betrieblichen Mobilitätsmanagements, z.B.◦ Mobilitätsberatung bei großen Firmen im Rahmen von Seminaren / Projekttagen◦ Einrichtung von Pendlerbörsen / Mitfahrzentralen◦ Anpassung der betrieblichen Infrastruktur (Fahrradständer)Mobilitätserziehung in Kitas und SchulenDas Mobilitätsmanagement ist des Weiteren meist dadurch geprägt, dass der Kommune vorrangigdie Rolle eines Initiators zukommt und dass die Maßnahmenumsetzung mit einer Reihevon Kooperationspartner (HVV, Bahn, Busunternehmen, Fahrradläden etc.) erfolgt. Es bietetsich daher an zu prüfen, inwieweit Maßnahmen des Mobilitätsmanagements in die verstärktenAnstrengungen im Bereich des Stadtmarketings integriert werden können.– 71 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094.2.7 Maßnahmen des LärmaktionsplansDie nachfolgend dargestellten Maßnahmen sind Bestandteil des Lärmaktionsplans, der parallelund in enger Abstimmung zum <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> erarbeitet wurde. An dieserStelle werden nur die originären Maßnahmen des Lärmaktionsplan kurz aufgeführt. Für eineausführliche Darstellung und Erläuterung sei auf den Lärmaktionsplan verwiesen.L1 Geschwindigkeitssenkung (innerstädtisch)Nächtliche Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h in den Abschnitten●●●Ratzeburger Straße zw. Up den Pahl bis Bahnunterführung bzw. Am GlindhorstBerliner Ring im Abschnitt Trave bis Segeberger StraßeLorentzenstraße zw. Schützenstraße und Grabauer StraßeL2 Geschwindigkeitssenkung (außerorts)Einrichtung einer bedarfsgerechten Geschwindigkeitsbeschränkung auf der A1 mit Wechselverkehrszeichen.Neben der lärmmindernden Wirkung der geringeren Geschwindigkeiten ergebensich erhebliche Synergien mit Verkehrssicherheit und Verkehrsfluss, was letztlich umsetzungsförderndsein dürfte.L3 Verkehrsverlagerung aus dem StadtgebietSperrung der Gesamtstadt für den Lkw-Durchgangsverkehr bei gleichzeitiger Umleitung derSchwerverkehre auf die A1 und A21L4 StädtebauBaulückenschließung als Lärmschutz für dahinterliegende Wohnbebauung an folgendenPunkten:●●●●●Konrad-Adenauer-Str. / Schützenstr.Pferdemarkt / Berliner RingLübecker Str. / Berliner RingRatzeburger Str. / Berliner RingRatzeburger Str. / Am GlindhorstL5 Stadtbusverkehr●●Vorgabe des Einsatzes einer lärm- und schadstoffarme Fahrzeugflotte bei der AusschreibungLSA-Priorisierung zur Vermeidung lärmverursachender Beschleunigungs-, Brems- undAnfahrvorgänge– 72 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20094.2.8 Maßnahmen im VU-Gebiet „Südliche Innenstadt“Die nachfolgend dargestellten Maßnahmen im VU-Gebiet „Südliche Innenstadt“ wurden imRahmen eines teilräumlichen Verkehrskonzepts erarbeitet. Die Maßnahmenentwicklung erfolgtedabei integriert in die gesamtstädtischen <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung sowie die Lärmaktionsplanung,so dass das teilräumliche Verkehrskonzept die Rahmensetzungen bzgl. dergesamtstädtischen Netzentwicklung aufnimmt und im VU-Gebiet konkretisiert.Zusammengefasst verfolgt das teilräumliche Verkehrskonzept die folgenden Ziele:●●●●●Deutliche Aufwertung der Angebote/Verbindungen zum Bahnhof und zur Innenstadtfür den Fuß- und RadverkehrDirektere Führung des Busverkehrs zum/vom BahnhofVerbesserung der Erreichbarkeit des Bahnhofs für den Kfz-VerkehrEntlastung der Mewesstraße vom Kfz- und Busverkehr und deren negativen Folgewirkungen(Lärm, Luftschadstoffe etc.)Verbesserung der Kreuzungssituation Kurparkallee / Mewesstraße / Sülzberg / Brunnenstraßeim Hinblick auf den Verkehrsablauf im Kfz-Verkehr, die Querungsmöglichkeitenfür Fußgänger und Radfahrer, die Gestaltung des Verkehrsraums sowie diestädtebauliche Integration der Kreuzung in ihr UmfeldAusgehend von diesen Zielen sowie der durchgeführten feinteiligen Bestandsanalyse wurdeeine Grundkonzeption für die Weiterentwicklung der Verkehrsnetze und Verkehrsorganisationim VU-Gebiet entwickelt. Die wesentlichen Elemente dieser Grundkonzeption sind:●●●●●●Einrichtung von Hauptachsen für den Fuß- und Radverkehr zwischen Bahnhof und Innenstadt(Fuß: Reimer-Hansen-Straße – Rad: Bangertstraße) mit eigenen, attraktivenVerkehrsräumenAnbindung des VU-Gebiets an das gesamtstädtische Radverkehrsnetz und durchgängigeDurchbindung des GebietsSchaffung neuer Fahrtrouten für den Busverkehr vom/zum ZOB über die Mommsenstraßesowie eine direkte Zufahrt aus dem Berliner RingEinrichtung neuer direkter Zufahrtsmöglichkeiten zum Bahnhof für den Kfz-Verkehr(Mommsenstraße, Berliner Ring)Sperrung des VU-Gebiets für den Lkw-DurchgangsverkehrWeitergehende Verkehrsberuhigung abseits der HauptverkehrsstraßenNachfolgend werden die einzelnen Teilmaßnahmen kurz dargestellt:Ö1-A Umgestaltung Reimer-Hansen-StraßeAufwertung als attraktive Hauptfußwegeverbindung zwischen Bahnhof und Innenstadt●Herstellen einer möglichst geradlinigen Fußgängerführung im gesamten Straßenzugfür eine einfache Orientierung und geringe Umwege– 73 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009●●Verbesserung der Querungsstellen für den Fußgängerverkehr insb. im Hinblick auf direkteFührung und einfache optische ErkennbarkeitOrdnung des ruhenden Verkehrs; Verbesserung der straßenräumlichen GestaltÖ1-B Umgestaltung Bahnhofstraße-BrunnenstraßeGrundlegende Umgestaltung und Neuordnung des Straßenraums in der Bahnhofstraße undder Brunnenstraße mit dem Ziel der Attraktivierung für den Fuß- und Radverkehr bei gleichzeitigerSicherung der Erreichbarkeit für den Kfz-Verkehr●●●●●Aufhebung des Trennungsprinzips und Herstellung einer Mischverkehrsfläche mit optischerAbgrenzungen des Kfz-Fahrbereich und der ParkplätzeAufgabe von ca. 6 Parkplätzen im besonders engen StraßenabschnittNeumöblierung des Straßenraums, Begrünung, Beleuchtung,Freigabe des Radverkehrs entgegen der EinbahnstraßeEinrichtung von zusätzlichen FahrradabstellplätzenÖ1-C Umgestaltung BangertstraßeAufwertung der Bangertstraße als attraktive Haupt-Radverkehrsverbindung zwischen Bahnhofund Innenstadt / Kurparkallee (westl. Siedlungsbereich)●●●●Ausweisung als Fahrradstraße (mit Kfz-Freigabe für Anlieger und Parkplätze)Aufgabe des vorhandenen Radweges in Gegenrichtung, Nutzung der freiwerdendenFlächen zur Gehwegverbreiterung sowie zum „Verschieben“ der ParkplätzeVerbesserung der straßenräumlichen GestaltGestaltung des Übergangs vom Bhf.-Vorplatz zur Schaffung einer direkten sicherenQuerung für Radfahrer und FußgängerÖ1-D Umgestaltung Kreuzungsbereich Kurparkallee – Mewesstraße –Brunnenstraße – Bangertstraße – SülzbergGrundlegende Umgestaltung und Neuordnung des gesamten Kreuzungsbereichs unter Einbeziehungdes unmittelbaren Umfelds●●●●●Schaffung eines attraktiven Eingangsbereich zur InnenstadtStädtebauliche Integration der Kreuzung in ihr UmfeldVerbesserung des Verkehrsablaufs, insb. der Querungsmöglichkeiten für den FußundRadverkehrHerstellen der bisher fehlenden, wichtigen Verbindung für den Radverkehr vom Bahnhofin die Innenstadt (über Brunnenstraße)Rückbau nicht benötigter Straßenflächen– 74 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009Ö1-E Aufwertung Besttorstraße (inkl. Brücke und Platz)Umgestaltung des Platzbereichs, der Brücke über die Beste sowie der Besttorstraße bis zumPlatz „Hude“ zur Aufwertung des zentralen Eingangsbereichs zur Innenstadt aus dem südlichenund westlichem Stadtgebiet.●●●●Aufwertung des Straßenraums durch Herstellung neue Oberflächen im gesamten Bereichsmit dem Ziel einer gestalterischen und funktionalen Aufwertung (bessere Begehbarkeit,Barrierefreiheit)Neugestaltung von Straßenmöblierung, Beleuchtung und BegrünungBauliche Aufwertung der BrückeQualitativer und quantitativer Ausbau der Abstellmöglichkeiten für den RadverkehrÖ2-A Neugestaltung Unterführung Sülzberg – Pölitzer WegAufwertung der für alle Verkehrsarten wichtigen Bahnunterquerung mit dem Ziel der Reduzierungder Trennwirkung der Bahn insbesondere für den Fuß- und Radverkehr●●●●Verbesserung der Lichtverhältnisse im Tunnel (Beleuchtung, Farbgebung der Tunnelwände)Gestalterische Aufwertung der TunnelportaleSchaffung einer gesicherten Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn (z.B. zeitweisevom gleichgerichteten Kfz-Verkehr getrennte Freigabe des Radverkehrs)Prüfung weitergehender baulicher MaßnahmenÖ2-B Umgestaltung Kreuzungsbereich Mommsenstraße – SülzbergUmgestaltung und Neuordnung des Kreuzungsbereichs unter Einbeziehung des unmittelbarenUmfelds und der Grundstücke Mommsenstraße 1 und Sülzberg 17 sowie die damit ermöglichteFreigabe der Mommsenstraße für den Zweirichtungsverkehr●●●●Schaffung/Freigabe wichtiger Wegebeziehungen für den Rad- und LinienbusverkehrGesicherte Fortführung des überörtlichen RadwanderwegesSchaffung einer sicheren Querungsmöglichkeit für den Fuß- und Radverkehr (insb.auch Schülerverkehr) entlang und über die Straße „Sülzberg“Verbesserung der Erreichbarkeit des Bahnhofs für den Kfz-VerkehrW-A Teilumbau Kreuzung Ratzeburger Straße/ Berliner Straße /Bahnhofstraße / Mewesstraße / Käthe-Kollwitz-StraßeUmgestaltung und Neuordnung von Teilen des Kreuzungsbereichs sowie der Zufahrten●●Öffnung der direkten Zufahrtmöglichkeit von der Berliner Straße in die Käthe-Kollwitz-Straße (insb. für den Busverkehr, aber auch für den allgemeinen Kfz-Verkehr)Verbesserung der Führung des Radverkehrs und dabei vor allem der abbiegendenStröme– 75 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009W-B Anlage von Fahrradstreifen in der MewesstraßeUmgestaltung und Neuordnung des Straßenquerschnitts zur Herstellung von Fahrradstreifenin beiden FahrtrichtungenW-C Anlage von Fahrradstreifen und einer Querungshilfe in der KurparkalleeUmgestaltung und Neuordnung des Straßenquerschnitts●●Herstellung von Fahrradstreifen in beiden FahrtrichtungenBau einer Mittelinsel als zusätzliche Querungshilfe östlich der BestebrückeW-D Anlage von Schutzstreifen in der Straße „Sülzberg“Abmarkierung von Schutzstreifen in beiden Fahrtrichtungen– 76 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20095. Handlungs- und UmsetzungskonzeptDie im vorangegangenen Kapitel konzipierten Maßnahmenbündel und Einzelmaßnahmenwerden im Folgenden zu einem Handlungs- und Umsetzungskonzept tabellarisch zusammengefasst.Dies beinhaltet insbesondere eine Einstufung der verschiedenen Maßnahmen hinsichtlichihrer Priorität sowie der möglichen Umsetzungszeiträume. Als kurzfristig umsetzbarwerden hierbei Maßnahmen angesehen, die innerhalb von 1-2 Jahren implementiert werdenkönnen. Mittelfristige Maßnahmen sind innerhalb von ca. 3-6 Jahren und langfristige Maßnahmennach 7 und mehr Jahren umsetzbar.Ebenfalls in der Tabelle aufgenommen sind die für eine Umsetzung der Maßnahmen relevantenAkteure sowie ggf. vorhandene Abhängigkeiten zwischen Maßnahmen.– 77 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Bereiche umfassender MaßnahmenbündelG1 Grabauer StraßeG2 Hagenstraße / „kleiner ZOB“a) Tempo 30 zw. Lorentzenstraße u. Bebauungsgrenzeb) Durchfahrtverbot für Lkw-Durchgangsverkehrc) Markierung eines Schutzstreifens für den Radverkehr Ri. Westd) Herstellen gesicherter Übergänge zw. Straße/Schutzstreifen u.Radwegen an der Theodor-Storm-StraßeNeuregelung der Zu-/Durchfahrtsmöglichkeiten in derHagenstraße, grundlegende Umgestaltung des Straßenraums,Neuregelung der Radverkehrsführung, Grundlegender Um- undAusbau des „kleinen ZOB“ in der HagenstraßeSehr hoch KurzfristigAkteureLandHoch Mittelfristig Stadt,Kreis,AutokraftNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzungKonzeptÖ1 liegtvor– 78 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Einzelmaßnahmen Fuß- und RadverkehrFR1FR2Herstellen zusätzlicherQuerungsstellen auf denHauptverkehrsstraßenVerbesserung der Führungvon Fußgängern undRadfahrern an KreuzungenR1 Verbesserung der Übergängezwischen unterschiedlichenFührungsformena) Berliner Ring Höhe Klaus-Groth-Straßeb) Lorentzenstraße zw. Gehwegen zur Robert-Koch-Straße undzum Schulzentrumc) Lorentzenstraße zwischen Grabauer Straße und HamburgerStraßed) Ratzeburger Straße, Einmündung Tiegelecka) Hamburger Straße / Lorentzenstraße / Theodor-Storm-Straßeb) Lorentzenstraße/ Grabauer Straße / Olivet-Allee (s. G1)c) Lorentzenstraße / Schützenstraße / K.-A.-Ringd) K.-A.-Ring / Berliner Ring / Segeberger Str. / Pferdemarkte) Berliner Ring / Lübecker Straßef) Lübecker Straße / Poggenseer Wegg) Hamburger Straße / Rümpeler Wegh) Mewesstr. / Sülzberg / Kurparkallee / Brunnenstr. (s. VU4)a) Ortseingang Wolkenweher Wegb) Ortseingang Segeberger Straßec) Ortseingang Sehmsdorfer Straßed) Grabauer Straße (s. G1)HochHoch bisMittelHochKurz- bisMittelfristigMittel- bislangfristig imRahmen desErhaltungsmanagementsMittel- bisLangfristigAkteureLand /StadtLand,Kreis,StadtStadt,Land,KreisNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzung– 79 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009R2 Aufgabe/Abbau vonRadverkehrsanlagenR3 Pölitzer Weg (NW-Teil) /IndustriestraßeR4 FußgängerzoneR5 VerkehrssicherheitRadverkehrR6 Radabstellanlagen in derInnenstadtR7 Bike&Ride-Angebot amBahnhofa) Pferdemarktb) Lübecker Straße westl. Berliner Ringc) Wendumd) Königsberger StraßeNeubau von Radverkehrsanlagen (Fahrradstreifen od.Schutzstreifen), Veränderung des StraßenquerschnittsnotwendigGanztägige Freigabe von Randbereichen der Fußgängerzone fürden RadverkehrMittelGeringHochMittel- bislangfristig imRahmen desErhaltungsmanagementsMittel- bislangfristigAkteureStadtStadt,LandMittel Kurzfristig StadtVerkehrssicherheitskampagne Radverkehr Hoch Kurz- bisMittelfristigQuantitativer Ausbau und qualitative Verbesserung derFahrradabstellanlagen in der InnenstadtQuantitativer Ausbau der Fahrradabstellanlagen (Bike+Ride-Kapazitäten) am BahnhofStadt,Polizei,ADFC ...Hoch Mittelfristig StadtHoch mittelfristig Stadt,Bahn,HVVNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzung– 80 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Einzelmaßnahmen StadtbusverkehrÖ1 Neukonzeption desStadtbusverkehrsÖ2 Verbesserung derHaltestelleninfrastrukturBeauftragung eines Detailgutachtens zur Neukonzeption desStadtbusverkehrs inkl. der gutachterlichen Begleitung eineretwaigen Neuausschreibung des Stadtbusverkehrs in 2010Auflegen eines Programms zur Verbesserung derHaltestelleninfrastruktur hinsichtlich Wetterschutz,Informationsangebot, barrierefreier Einstieg etc.Sehr Hoch Kurzfristig(2009)AkteureStadt,Kreis,HVV,AutokraftStadtwerkeMittel Mittelfristig Stadt,Kreis,HVV,AutokraftNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzungKonzeptÖ1 liegtvor– 81 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Einzelmaßnahmen StraßennetzS1 NordtangenteS2 Kreisverkehr Pölitzer Weg /IndustriestraßeS3 Mewesstraße / SülzbergSicherung der Leistungsfähigkeit / des Verkehrsablaufs auf derNordtangente durch laufendes Qualitätsmanagement derKoordinierung und Steuerung der AmpelanlagenUmbau der bisher LSA-geregelten Kreuzung zu einemKreisverkehr; Schaffung einer Wendemöglichkeit für Lkw aus derIndustriestraßea) Durchfahrtverbot für Lkw-Durchgangsverkehr zw. Berliner Ringu. Pölitzer Wegb) Durchfahrtverbot für Lkw-Durchgangsverkehr zw. Pölitzer Wegu. Berliner RingHochKurzfristig,DaueraufgabeAkteureStadt,LandMitte Mittelfristig StadtHochKurzfristigMittelfristigStadt,LandNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzungS2– 82 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Einzelmaßnahmen Ruhender VerkehrP1 Ausbau P+R-AnlagenBahnhofP2 Einrichtung von Schrankensystemenan den PH Königstraßeund Lübecker Straßea) Aufnahme von Gesprächen mit Bahn, HVV, Land etc. bzgl.Finanzierung/Förderungb) Machbarkeitsuntersuchung im Hinblick auf Standort, Anbindungan das Straßennetz, Kosten etc.c) Bauliche UmsetzungHochKurzfristigKurz- bisMittelfristigMittel- bisLangfristigAkteureStadt,Kreis,HVV,LVS,BahnMittel Mittelfristig StadtP3 Handy-Parken Aufnahme von Gesprächen möglichen Service-Providern Mittel Mittelfristig StadtP4 Veränderung der Zufahrtzum ExerP5 ParkleitsystemPrüfung der Möglichkeiten zur Schaffung einer Zufahrt vomöstlichen Konrad-Adenauer-Ring auf den Exer (Ausbau derStraße zur Schaffung einer Linksabbiegerspur notwendig)Überarbeitung des Parkleitsystem im Hinblick auf eine eindeutigereFührung des VerkehrsMittel Mittelfristig Land /StadtMittel Mittelfristig Land /Kreis /StadtNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzung– 83 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Übergreifende Maßnahmen zur NachfragebeeinflussungN1 VerkehrssparsameSiedlungsentwicklungInnenverdichtung vor Außenerweiterung, Nutzungsmischung, Hoch Kurz- bislangfristigDaueraufgabeN2 Mobilitätsmanagement Mittel Kurz- bislangfristigDaueraufgabeAkteureStadtStadt +KooperationspartnerNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzung– 84 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Maßnahmen im VU-Gebiet „Südliche Innenstadt“VUÖ1-AVUÖ1-BVUÖ1-CVUÖ1-DVUÖ1-EUmgestaltung der Reimer-Hansen-StraßeBahnhofstr. / Brunnenstr.BangertstraßeKreuzung Sülzberg /Mewesstr. / Kurparkallee /Brunnenstr. / Bangertstr. /Bergstr.Aufwertung BesttorstraßeGrundlegend Umgestaltung des Straßenquerschnitts, VerlegungFußgängerquerungen über Mewesstr. u. Mommsenstr.a) Grundlegende Umgestaltung zu Mischverkehrsflächenb) Freigabe für Radverkehr in GegenrichtungNeuregelung als Fahrradstraße, Umgestaltung Straßenquerschnitt,Übergang zum BahnhofsvorplatzAkteureVU Kurzfristig Stadt,LandVUVUKurz- bismittelfristigKurz- bismittelfristigGrundlegende Neugestaltung VU Kurz- bismittelfristigUmgestaltung des Platzbereichs, der Brücke über die Beste sowieder Besttorstraße bis zum Platz „Hude“ zur Aufwertung deszentralen Eingangsbereichs zur Innenstadt aus dem südlichenund westlichem Stadtgebiet.VUKurz- bismittelfristigStadtStadtStadt,LandStadtNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzungVUÖ2-Ba)VUW-A c)VU Ö1-D– 85 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009VUÖ2-AVUÖ2-BVoraussetzungVU-W-AVUW-BVUW-CVUW-DEisenbahnunterführungSülzberg / Pölitzer WegVeränderung derZu-/Abfahrten zumBahnhof über dieMommsenstraßeTeilumbau KreuzungBerliner Ring /Ratzeburger Str. /Mewesstr. / Bahnhofstr.a) Einrichtung einer provisorischen Ampel an der KreuzungSülzberg / Mommsenstraße(f. Baumaßnahmen Reimer-Hansen-Straße erforderlich)b) Aufhebung Einbahnstraßenregelung für den Kfz- undRadverkehrc) Ausbau Kreuzung Sülzberg / Mommsenstraßea) Schaffung einer direkten Zufahrt vom Berliner Ring zur Käthe-Kollwitz-Straße über den bestehenden Linksabbieger zurRatzeburger Straßeb) direkte Führung von Fußgängern und Radfahrern in/ausMewesstraßec) Neugestaltung Anschluss Bahnhofstr. zur Abwicklung Radfahrerin GegenrichtungAkteureVU Mittelfristig Stadt,LandVUVUKurzfristigKurzfristigMittel- bisLangfristigKurz- bisMittelfristigMewesstraße Veränderung des Straßenquerschnitts, Einrichtung Fahrradstreifen VU Kurz- bismittelfristigKurparkalleeVeränderung des Straßenquerschnitts, Einrichtung vonFahrradstreifen, Neubau einer Mittelinsel vor BestebrückeVUKurz- bismittelfristigSülzberg Markierung Schutzstreifen für Radverkehr in beide Fahrtrichtungen VU Kurzfristig Stadt,LandStadt,LandStadt,LandStadt,LandStadtNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraum– 86 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 23.02.2009Zusätzliche Maßnahmen im Rahmen der LärmaktionsplanungL1 Geschwindigkeitssenkung(innerstädtisch)L2 Geschwindigkeitssenkung(außerorts)L3 VerkehrsverlagerungL4 StädtebauNächtliche Beschränkung der zulässigen Höchstgeschwindigkeitauf 30 km/h in den Abschnitten● Ratzeburger Straße zw. Up den Pahl bis Bahnunterführungbzw. Am Glindhorst● Berliner Ring im Abschnitt Trave bis Segeberger Straße● Lorentzenstraße zw. Schützenstraße und Grabauer StraßeBedarfsgerechte Geschwindigkeitsbeschränkung auf der A1 mitWechselverkehrszeichen (erhebliche Synergien mitVerkehrssicherheit und Verkehrsfluss)Sperrung der Gesamtstadt für den Lkw-Durchgangsverkehr,Verlagerung auf A1 und A21Baulückenschließung als Lärmschutz für dahinterliegendeWohnbebauung an folgenden Punkten:Konrad-Adenauer-Str. / Schützenstr., Pferdemarkt / BerlinerRing, Lübecker Str. / Berliner Ring, Ratzeburger Str. / BerlinerRing, Ratzeburger Str. / Am GlindhorstL5 Stadtbusverkehr ● Vorgabe des Einsatzes einer lärm- und schadstoffarmeFahrzeugflotte bei der Ausschreibung● LSA-Priorisierung zur Vermeidung lärmverursachenderBeschleunigungs-, Brems- und AnfahrvorgängeAkteureHoch Kurzfristig Stadt,LandMittelMittel- bislangfristigBund,LandHoch Kurzfristig Stadt,LandMittelNiedrigMittel- bislangfristigMittel- bislangfristigStadtStadt,LandNr Titel Beschreibung Priorität MöglicherUmsetzungszeitraumVoraussetzung– 87 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.20096. MonitoringIm Hinblick auf eine stringente Umsetzung des <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>s sowie die in derZukunft sich ggf. ergebende Notwendigkeit einer Nachjustierung der Konzepte und Maßnahmenist für die <strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong>ung – entsprechend den Vorgaben für das ISEK –ein Monitoring zu implementieren.Dieses Monitoring lässt sich in die folgenden zwei Teilbereiche gliedern:1. das Monitoring des Umsetzungsstands der verschiedenen Konzepte und Maßnahmen2. das Monitoring der weiteren Verkehrsentwicklung, der diesbezüglich relevanten Rahmenbedingungenund der wesentlichen Folgewirkungen des VerkehrsDas Monitoring hat grundsätzlich laufend zu erfolgen. Über die Ergebnisse ist in regelmäßigenAbständen zu berichten (z.B. alle zwei Jahre).Das Monitoring des Umsetzungsstands der Konzept und Maßnahmen umfasst eine regelmäßigeZusammenstellung der folgenden Informationen:●●●●●●Bezeichnung der Maßnahmegeplanter RealisierungszeitraumStand der Umsetzung zum Berichtszeitpunktseit dem letzten Monitoringbericht unternommene Anstrengungen zur Umsetzung derMaßnahmebisher identifizierte Probleme und Hemmnisse bei der Umsetzungbis zum nächsten Monitoringbericht geplante UmsetzungsschritteDas Monitoring der weiteren Verkehrsentwicklung, der diesbezüglich relevanten Rahmenbedingungenund der wesentlichen Folgewirkungen des Verkehrs umfasst im Einzelnen:●Verkehrsentwicklung◦ Entwicklung der Querschnittsbelastungen im Hauptstraßennetz, differenziert nachKfz und Schwerverkehr◦ Entwicklung der Parkraumnachfrage, differenziert nach den großenParkplätzen/Parkhäusern sowie zu definierenden Parkbereichen◦ Entwicklung der Ein- und Aussteigerzahlen sowie Streckenbelastungen im Busverkehr◦ Entwicklung der Ein- und Aussteigerzahlen am Bahnhof <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>●Rahmenbedingungen◦ Entwicklung der Einwohnerzahlen differenziert nach Teilräumen (z.B. Stadtparzellen)sowie soziodemographischen Gruppen (z.B. Altersgruppen)◦ Entwicklung der Arbeitsplatzzahlen– 88 –


<strong>Verkehrsentwicklungsplan</strong> Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Oldesloe</strong>Entwurf 22.05.2009◦ Entwicklung der Ein- und Auspendlerzahlen differenziert nach den Wohn- bzw. Arbeitsorten◦ Entwicklung der Einzelhandelsflächen differenziert nach Warengruppen sowieStandorten◦ Entwicklung der Gemeinbedarfseinrichtungen differenziert nach Art der Einrichtung,Standort und Kapazität (z.B. Kita-Plätze)◦ Entwicklung der Kraftfahrzeugbestands differenziert nach Fahrzeugtypen sowieprivater oder gewerblicher Anmeldung●Folgewirkungen◦ Entwicklung der Unfallzahlen differenziert nach Unfallschwere sowie Art der Beteiligten(Fußgänger, Radfahrer etc.)◦ Entwicklung der Lärmbelastungen anhand der im 5-Jahres-Turnus durchzuführendenLärmkartierung nach EU-Umgebungslärmrichtlinie– 89 –

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