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Ausgabe 3/12 (pdf) - Cyty-Braunschweig

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Der Seniorenrat<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

JOURNAL Offizielles<br />

BRAUNSCHWEIGER<br />

28. Jahrg./Heft 3<br />

Juni/Juli<br />

20<strong>12</strong><br />

Journal<br />

des<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Seniorenrates


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 1<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Aus dem Inhalt:<br />

Editorial 1<br />

Betrachtungen zur<br />

Pflegereform 2<br />

Informationen aus dem<br />

Seniorenring <strong>Braunschweig</strong><br />

e. V./<br />

Leserbrief/<br />

In eigener Sache 3<br />

Tag der Senioren 20<strong>12</strong> 4<br />

Jung und Alt - da geht<br />

doch was...? 5<br />

Kirschblütenfest/<br />

Kurzinformation 6<br />

Hausierer/<br />

Was bietet das Seniorenservicebüro?<br />

7<br />

Blume des Jahres: die<br />

Heidenelke 8<br />

P-Buch oder E-Book?/<br />

Gerichte für das Wohlbefinden<br />

von Körper und<br />

Seele 9<br />

Sommerzeit - Zeckenzeit<br />

10<br />

Radtour von Zittau nach<br />

Frankfurt/Oder 11<br />

Lale Andersen: Unter<br />

der Laterne <strong>12</strong><br />

Ich war noch niemals<br />

auf Neuwerk... 13<br />

Verbote und Gebote 15<br />

Bilderseiten 16/17<br />

Ein symphonisches<br />

Blasorchester für<br />

Senioren 19<br />

Wo die Genauigkeit zu<br />

Hause ist -<br />

<strong>12</strong>5 Jahre PTB 20<br />

50 Jahre Aalto-Kulturhaus<br />

in Wolfsburg 21<br />

... wenn sie abhebt und<br />

sie schwebt 22<br />

Der Untergang der<br />

“Titanic” als Touristenattraktion<br />

23<br />

“Unser” Löwe vor dem<br />

Dom von Ratzeburg 25<br />

Impressionen aus der<br />

Normandie 26<br />

Swingstick 27<br />

Erinnern Sie sich noch<br />

an Antimakassar? 29<br />

Veranstaltungen 31<br />

Bericht aus dem<br />

Hundehimmel 32<br />

Liebe Leserin und<br />

lieber Leser,<br />

die ältere Generation ist toll<br />

und ein Gewinn für unsere<br />

Gesellschaft!<br />

Diese Behauptung muss natürlich<br />

bewiesen werden, und<br />

die neue <strong>Ausgabe</strong> unseres<br />

Journals scheint mir recht gut<br />

EDITORIAL<br />

geeignet, den Beweis anzutreten.<br />

Senioren sind gut organisiert<br />

und vernetzt; sie vertreten<br />

ihre Interessen nicht nur zum<br />

eigenen Wohl, sondern auch<br />

mit Blick auf die anderen<br />

Altersgruppen. Die Berichte<br />

aus dem Seniorenrat und zum<br />

Dialog der Generationen in<br />

diesem Heft sind dafür gute<br />

Beispiele. Senioren gehen mit<br />

der Zeit und setzen sich mit<br />

neuen technischen Errungenschaften<br />

auseinander, aktuell<br />

mit dem E-Book. Senioren<br />

interessieren sich für Kultur,<br />

tradieren Werte und pflegen<br />

Traditionen, hier seien das<br />

Jubiläum des Aalto-Kulturhauses<br />

in Wolfsburg sowie<br />

unsere Serien "Wortschatztruhe"<br />

und "Vergessene Berufe"<br />

genannt. Außerdem leisten sie<br />

selber kulturelle Beiträge. In<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> musizieren sie<br />

Ein grünes Blatt<br />

Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,<br />

Ich nahm es so beim Wandern mit,<br />

Damit es einst mir möge sagen,<br />

Wie laut die Nachtigall geschlagen,<br />

Wie grün der Wald, den ich durchschritt.<br />

Theodor Storm<br />

Betreutes Wohnen<br />

mit 24-Stunden-Pflege!<br />

Kurzzeitpflege & Dauerpflege<br />

Eiderstraße 4 • 38<strong>12</strong>0 <strong>Braunschweig</strong><br />

Telefon 0531 / 28 53-10 20<br />

www.brockenblick.de<br />

als Mitglieder in einem symphonischen<br />

Blasorchester auf<br />

hohem Niveau. Dabei wird<br />

ganz nebenbei "unser Löwe"<br />

vor dem Dom in Ratzeburg<br />

entdeckt. Senioren sind sportlich<br />

und auch gesundheitsbewusst,<br />

es wird von Zittau nach<br />

Frankfurt geradelt, mit dem<br />

Schwungstab agiert, und es<br />

werden Bücher über Gerichte<br />

für das Wohlbefinden konsultiert.<br />

Senioren reisen z. B. in<br />

die Normandie oder wandern<br />

nach Neuwerk und erweitern<br />

dadurch ihren Horizont. Der<br />

Blick zurück darf auch nicht<br />

fehlen, er gehört ebenso zum<br />

Älterwerden wie die Freude<br />

an den kleinen Dingen des Alltags.<br />

Diesmal schweift er zu<br />

Lale Andersen, hält inne bei<br />

der Heidenelke und trifft auf<br />

Bobby, der mal wieder aus<br />

dem Hundehimmel berichtet.<br />

Am Ende der Beweiskette<br />

bliebe noch zu erwähnen, dass<br />

Senioren sogar eine Zeitschrift<br />

erstellen, das <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journal! Nun sagen Sie selber:<br />

Das ist doch toll!<br />

Viel Lesevergnügen wünscht<br />

Ihnen namens der Redaktion<br />

Ihre<br />

Christel Mertens<br />

Titelfoto: Rappstute Darky<br />

mit ihrem Fuchsfohlen Red.<br />

Foto: Georg Laukamp


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 2<br />

Betrachtungen zur Pflegereform<br />

Der Seniorenrat <strong>Braunschweig</strong><br />

hält die jüngsten Vorschläge<br />

der Berliner Regierungskoalition<br />

zur Pflegereform<br />

für absolut ungenügend.<br />

Es wird nur Stückwerk geliefert<br />

und kein neues, tragfähi-<br />

ges Gesamtkonzept gestaltet.<br />

Wichtig erscheint den Verantwortlichen<br />

wohl vor allem die<br />

Erhöhung des Beitrags zur<br />

Pflegeversicherung und die<br />

Etablierung privater Pflegezusatzversicherungen.<br />

Die geplante<br />

Unterstützung bei der<br />

Pflege von Demenzkranken<br />

oder geistig behinderten Menschen<br />

ist grundsätzlich zu<br />

befürworten, aber viele andere<br />

brennende Probleme werden<br />

nicht in Angriff genommen,<br />

z.B. der zukünftige Ausbau<br />

der kommunalen Pflegeinfrastruktur<br />

oder die Situation der<br />

Pflegekräfte zufriedenstellend<br />

zu regeln. Wenn die Koalition<br />

zuerst einmal Pflege-Wohngemeinschaften<br />

stärker fördern<br />

will, dann sollte sie auch dafür<br />

Seniorenrat <strong>Braunschweig</strong><br />

Kleine Burg 14<br />

(gegenüber den Stiftsherrenhäusern)<br />

38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Tel. 470-8215 oder 866 95 86<br />

Information und Beratung<br />

jeden Freitag von 10 bis <strong>12</strong> Uhr<br />

Keine Rechtsberatung<br />

sorgen, dass gerade in diesem<br />

Bereich, in dem es stellenweise<br />

noch unzumutbare Verhältnisse<br />

gibt, die Würde der Pflegebedürftigen<br />

gesichert und<br />

die finanziellen Zuwendungen<br />

kontrolliert bleiben.<br />

Begründet werden die konzeptionellen<br />

Mängel damit,<br />

dass es bisher noch nicht gelungen<br />

sei, einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />

zu definieren<br />

und gesetzlich zu verankern.<br />

Richtig, erst einmal<br />

müsste dieser Begriff eindeutig<br />

definiert werden, bevor<br />

man überhaupt eine Pflegereform<br />

in Angriff nimmt.<br />

Die Tatsache, dass bereits seit<br />

2009 vom Sachverständigenrat<br />

Vorschläge zu einer zeitgemäßen<br />

Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffsvorliegen,<br />

aber in der Regierungskoalition<br />

immer noch<br />

keine Einigung darüber besteht,<br />

nährt den Verdacht, dass<br />

man sich entweder aufgrund<br />

von Kostenrechnungen auf<br />

eine Hinhaltetaktik geeinigt<br />

hat oder unfähig ist, die notwendigen<br />

Reformschritte zu<br />

unternehmen. Der vom Ge-<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

sundheitsminister Bahr (FDP)<br />

zur Klärung des Begriffs eingesetzte<br />

Expertenbeirat lässt<br />

sich unverantwortlich und<br />

zum Nachteil der Betroffenen<br />

viel zu viel Zeit!<br />

Der Seniorenrat <strong>Braunschweig</strong><br />

und andere Seniorenvertretungen<br />

wehren sich mit<br />

Nachdruck gegen eine solche<br />

im Ansatz schon problematische,<br />

weil konzeptionslose<br />

Pflegereform.<br />

Jürgen Buchheister, Vorsitzender<br />

des Seniorenrats


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 3<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Informationen aus<br />

dem Seniorenring<br />

<strong>Braunschweig</strong> e.V.<br />

Text und Foto: Elke Brümmer<br />

Drei Delegierte des Seniorenrates<br />

nahmen am 13. März an<br />

der Mitgliederversammlung<br />

des Landesseniorenrates<br />

(LSR) Niedersachsen (Nds.)<br />

e. V. in Osterholz-Scharmbeck<br />

teil. Neben Grußworten und<br />

den üblichen Regularien stand<br />

die Neuwahl des Vorstandes<br />

im Vordergrund. Erfreulich ist,<br />

dass die neue erste Vorsitzende<br />

Ilka Dirnberger aus Einbeck<br />

und der Schatzmeister<br />

Friedhelm-Hubertus Voigt aus<br />

Isenbüttel aus dem ehemaligen<br />

Regierungsbezirk <strong>Braunschweig</strong><br />

kommen (s. Foto).<br />

Der LSR Nds. lud am 20.<br />

März die Seniorenvertreter im<br />

ehemaligen Regierungsbezirk<br />

<strong>Braunschweig</strong> unter dem<br />

Motto "Jung und Alt - da geht<br />

doch was ...?" zum Tag des<br />

Dialoges der Generationen in<br />

die Brunsviga ein. Auch Mitglieder<br />

des Seniorenrates nahmen<br />

an der Veranstaltung teil,<br />

s. Bericht. Im Mittelpunkt der<br />

Delegiertenversammlung des<br />

Seniorenringes am 30. März in<br />

der Begegnungsstätte Ottenroder<br />

Straße standen Wahlen<br />

zum stellvertretenden Vorsit-<br />

zenden und zu einem Beisitzer.<br />

Gewählt wurde als Nachfolger<br />

des aus gesundheitlichen<br />

Gründen zurückgetretenen<br />

Siegfried Rother Dr. Günter<br />

Weinhausen, (s. Foto). Für<br />

den Beirat stellte sich kein<br />

Kandidat zur Verfügung. Im<br />

Verlauf der Versammlung gab<br />

Seniorenratsmitglied Gudrun<br />

Rother einen Überblick über<br />

das vielfältige Programm des<br />

aus 98 Mitgliedern bestehenden<br />

Seniorenkreises Siegfried,<br />

den sie als Schatzmeisterin<br />

mit ihrem als Vorsitzender<br />

tätigen Ehemann Siegfried<br />

Rother leitet. Jürgen Buchheister<br />

stellte den 400 Mitglieder<br />

starken Freizeitkreis,<br />

früher Altenkreis, Rüningen<br />

vor. Auch in diesem Seniorenkreis<br />

erhalten die Senioren<br />

viele interessante Angebote<br />

zur Freizeitgestaltung, darunter<br />

Boule und Nordic Walking<br />

für die Jüngeren unter ihnen.<br />

Jürgen Buchheister leitet diesen<br />

Freizeitkreis mit seiner<br />

Ehefrau seit 1972. 19 Vorstandsmitglieder<br />

unterstützen<br />

das Ehepaar bei seiner ehrenamtlichen<br />

Tätigkeit.<br />

Dr. Günter Weinhausen, links, wurde während der Delegiertenversammlung<br />

des Seniorenringes als Nachfolger von<br />

Siegfried Rother, rechts, zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />

des Seniorenrates gewählt.<br />

Leserbrief<br />

Liebe Redaktion,<br />

das Titelbild der April/Mai-<strong>Ausgabe</strong> 20<strong>12</strong> zeigt den Maibaum<br />

des Polizeichor <strong>Braunschweig</strong>. Der Polizeichor <strong>Braunschweig</strong><br />

stellt diesen i. d. R. am 1. Mai eines jeden Jahres (seit über 15<br />

Jahren) auf.<br />

Er steht allerdings im Stadtpark und nicht im Prinzenpark, wie<br />

sie in Ihrer Bildunterschrift geschrieben haben.<br />

Viele Grüße<br />

Dirk Alper<br />

In eigener Sache<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

die Redaktion des <strong>Braunschweig</strong>er Journals läßt zur Zeit die<br />

Einzelexemplare ihrer Zeitschrift zwecks Archivierung binden.<br />

Leider sind wegen mehrmaligen Umzuges die frühen Jahrgänge<br />

lückenhaft. Wir bitten Sie daher, liebe Leserin, lieber<br />

Leser, um Ihre Hilfe bei der Vervollständigung unserer Bestände.<br />

Viele von Ihnen haben die Hefte gesammelt und benötigen<br />

sie vielleicht nicht mehr. Wir wären Ihnen daher sehr dankbar,<br />

könnten Sie uns die Fehlnummern zum Verbleib überlassen<br />

oder sie uns zum Kopieren leihweise zur Verfügung stellen.<br />

Es handelt sich um folgende Nummern:<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Seniorenzeitung, Jahrg. 1989, Hefte 1, 2, 3, 4<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Senioreninformationen, Jahrg. 1987, Hefte 3, 4<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Seniorenzeitung, Jahrg. 1988, Hefte, 1, 2, 3<br />

Mit bestem Dank im voraus für Ihre Bemühungen<br />

Ihr <strong>Braunschweig</strong>er Journal


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 4<br />

Vor der Burg:<br />

1 Baugenossenschaft Wiederaufbau<br />

2 Fuhrmann - Mundstock<br />

Reisen<br />

3 Pflege-/Therapiezentrum<br />

Wendhausen<br />

4 Lange Aktiv Bleiben<br />

5 Stiftung St. Thomaehof<br />

6 Seniorenzentrum "Am<br />

Herrenhaus Sickte"<br />

7 Hagenmarkt Apotheke<br />

8 Tanzschule Haeusler-<br />

Kwiatkowski<br />

9 Caritasverband<br />

10 <strong>Braunschweig</strong>er Alzheimer<br />

Gesellschaft<br />

11 Nachbarschaftshilfen<br />

Domplatz:<br />

<strong>12</strong> Seniorenbüro<br />

13 CJD Musische Akademie<br />

14 Seniorenwohnanlage Wiesenstraße<br />

15 Seniorenpflegeheim Alt<br />

Lehndorf<br />

16 Internet Café<br />

17 Reisebüro Schmidt<br />

18 Nibelungen Wohnbau<br />

19 Diakoniestation <strong>Braunschweig</strong><br />

Tag der Senioren 20<strong>12</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

Der diesjährige Tag der Senioren findet am Freitag dem 1. Juni 20<strong>12</strong> auf dem Platz der Deutschen<br />

Einheit und dem Domplatz vor der Burg statt. Mitglieder des Seniorenrates werden<br />

mit gelber Warnweste den Fußgängern einen sicheren Übergang über die Münzstraße ermöglichen.<br />

Die Teilnehmer und deren Standorte entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Aufstellung.<br />

Den Stand des <strong>Braunschweig</strong>er Journals haben wir auf dem Lageplan gekennzeichnet.<br />

Die Zeichnung des Lageplanes stellte uns freundlicherweise das Seniorenbüro der<br />

Stadt <strong>Braunschweig</strong> zur Verfügung.<br />

20 Hospizarbeit BS<br />

21 Institut für Persönl. Hilfen<br />

22 Tauschring Weststadt<br />

23 Altenheim Wilhelminum<br />

24 Wohnstift Kralenriede<br />

25 Hörgeräte Böckhoff<br />

26 BBG Senioren-Residenzen<br />

27 Osteoporose SHG im PSV<br />

28 AWO Bezirksverband<br />

29 velocity <strong>Braunschweig</strong><br />

30 Seniorenbildungsträger<br />

31 Redaktion<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />

32 Kolleg '88<br />

33 AntiRost <strong>Braunschweig</strong><br />

34 Seniorentheatergruppe<br />

"Wundertüte"<br />

35 Radio Okerwelle, SiS<br />

Schul- Mediationsgruppe<br />

36 Hobby- und Wissensbörse<br />

Handarbeitstreff Modeschmuck-Ideen-Treff<br />

37 Seniorengruppe<br />

38 Seniorenkreise Informationsstand<br />

39 Begegnungszentrum Gliesmarode,<br />

Begegnungsstätte<br />

Stadtpark<br />

40 Seniorenrat<br />

Platz der Deutschen Einheit:<br />

41 Seniorenzentrum Brunswik<br />

42 Pflegewohnstift am Ringgleis<br />

43-46 Partner im Alter:<br />

Wohnpark am Wall, Paritätischer<br />

<strong>Braunschweig</strong>, ambet e.V.,<br />

ProSENIS Blinden- und Senioreneinrichtungen<br />

47 Verkehrswacht<br />

48 Kirchengemeinde<br />

St. Johannis<br />

49 Deutsches Rotes Kreuz<br />

50 Altenheim Rudolfsstift<br />

51 Johanniterhaus <strong>Braunschweig</strong><br />

52 Arbeiter-Samariter-Bund<br />

53 Deutscher Schwerhörigenbund<br />

54 Tele-Einkauf GmbH "dütt<br />

& dat"<br />

55 Seniorenheim im Kamp<br />

Maraja<br />

56 Müller Hörgeräte<br />

57 Sozialverband BS<br />

58 A-PIus-Service<br />

59 Bethanien Altenpflegeheim<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Aktionen auf der Bühne<br />

Moderation:<br />

Andreas Schattka<br />

11:05 Uhr: Begrüßung<br />

Bürgermeisterin Cornelia<br />

Rohse-Paul<br />

Grußworte: Christian Blümel,<br />

Sprecher Arbeitsgemeinschaft<br />

der <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Wohlfahrtsverbände;<br />

Jürgen Bucheister, Seniorenrat<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

11:30 Uhr: Clowns 50 plus<br />

<strong>12</strong>:00 Uhr: Flexibar -<br />

Übungen, Therapie und Therme<br />

am Wall<br />

<strong>12</strong>:30 Uhr: <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Shanty Chor<br />

13:00 Uhr:Club Agilando<br />

Tanzschule Haeusler - Kwiatkowski<br />

13:30 Uhr:SenKi Chor,<br />

Senioren- und Kinderchor der<br />

St. Andreas Gemeinde<br />

14:00 Uhr:KATIBU'S<br />

14:30 Uhr:Modenschau<br />

Modehaus Müller,<br />

Welfenplatz<br />

15:00 Uhr:<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Senioren- Rockchor (auf den<br />

Treppen des Rathauses)<br />

15:30 Uhr:Rentnerband<br />

Waggum<br />

16.00 Uhr: Ende


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 5<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Jung und Alt - da geht doch was...?<br />

Von Elke Brümmer<br />

Wie gelingt es, die Generationen<br />

füreinander zu sensibilisieren<br />

und Vorurteile untereinander<br />

abzubauen? Diese und andere<br />

Fragen hat die Veranstaltung<br />

"Jung und Alt - da geht doch was<br />

...?" am 20. März in der Brunsviga<br />

zu klären versucht. Der Landesseniorenrat<br />

und die Landesagentur<br />

Generationendialog Niedersachsen<br />

hatten zu diesem "Tag<br />

des Dialoges der Generationen"<br />

Senioren aus den Seniorenvertretungen<br />

im ehemaligen Regierungsbezirk<br />

<strong>Braunschweig</strong>, aus<br />

dem Wohnstift Augustinum und<br />

Schüler eingeladen. Teilgenommen<br />

haben Schülerinnen und<br />

Schüler der Berufsbildenden<br />

Schule Johannes-Selenka, der<br />

Realschule Emil-Langen aus<br />

Salzgitter und des Gymnasiums<br />

Martino-Katharineum. Grußworte<br />

der Organisatorin der Veranstaltung,<br />

Tania-Aletta Schmidt<br />

von der Landesagentur Genera-<br />

tionendialog und anderen sowie<br />

von Annegret Ihbe, Bürgermeisterin<br />

der Stadt <strong>Braunschweig</strong>,<br />

führten in das Thema, "Umgang<br />

zwischen Jung und Alt," ein.<br />

Annegret Ihbe wies daraufhin,<br />

dass Senioren die Versammlung<br />

mit ihrem Wissen und ihrer<br />

Erfahrung bereichern können<br />

und dass die Jugendlichen sich<br />

durch ihre Fähigkeiten einbringen<br />

werden. Es ist wichtig, den<br />

Älteren und den Jüngeren ihren<br />

Anspruch auf Teilhabe am gesellschaftlichen<br />

Leben zu ermöglichen,<br />

voneinander zu lernen und<br />

Zusammenhänge zu entwickeln.<br />

Die Bürgermeisterin gab zur<br />

Erläuterung mehrere Beispiele<br />

vom in <strong>Braunschweig</strong> bereits<br />

praktizierten Miteinander von<br />

Jung und Alt.<br />

Zum thematischen Einstieg des<br />

Generationendialoges wurden<br />

Filmsequenzen zu Altersbildern,<br />

zur Lebenssituation von Jugend-<br />

lichen sowie von Seniorinnen<br />

und Senioren gezeigt. Allen<br />

Anwesenden wurden per Los folgende<br />

Arbeitsgruppen zugewiesen:<br />

1. "Wie geht das denn - erklärst<br />

du mir das mal?". Was können/wollen<br />

die Jüngeren von den<br />

Älteren lernen und was die Älteren<br />

von den Jüngeren?<br />

2. "Wann ist man alt?" Was verstehen<br />

die Jüngeren und die Älteren<br />

unter Altsein?<br />

3. "LAN-Party oder Bolzplatz?"<br />

Was macht bzw. machte mir in<br />

der Freizeit Spaß? Freizeitbeschäftigung<br />

heute und vor 50 Jahren.<br />

Die drei Fragenkomplexe wurden<br />

in parallelen, altersmäßig gemischten<br />

Gruppen mit Unterstützung<br />

von Ansprechpartnerinnen<br />

der Landesagentur Generationendialog<br />

bearbeitet. Die dann aufgestellten<br />

Thesen trugen die Teilnehmer<br />

anschließend im Plenum<br />

vor und stellten sie zur Diskussion.<br />

Es handelte sich u.a. um folgende<br />

Thesen: Senioren können<br />

von Jugendlichen den Umgang<br />

mit den neuen Techniken wie<br />

Computer oder Handy lernen.<br />

Wertevorstellungen ändern sich<br />

im Alter.<br />

Um Vorurteile abzubauen, ist es<br />

sinnvoll, sich in die jeweils andere<br />

Generation hineinzuversetzen.<br />

Alt sein ist negativ besetzt und<br />

eine Frage der Einstellung, nicht<br />

des Alters.<br />

Alle Generationen müssen sich<br />

aufeinander zubewegen und miteinander<br />

ins Gespräch kommen.<br />

In der Schlussbetrachtung sprach<br />

sich Roland Henke vom niedersächsischen<br />

Kultusministerium<br />

im Einklang mit allen Teilnehmern<br />

dafür aus, den Generationendialog<br />

künftig fortzusetzen,<br />

denn: "Eigentlich sind wir gar<br />

nicht so anders; nur das Alter ist<br />

unterschiedlich."


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 6<br />

Ihr Partner für Gesundheit & Pflege<br />

Sitz: <strong>Braunschweig</strong><br />

Wir bieten Ihnen u.a.:<br />

Brückenpflege (Überleitungspflege)<br />

Ambulante pflegerische Versorgung:<br />

Maßnahmen der Grundpflege<br />

Maßnahmen der Behandlungspflege<br />

Verhinderungspflege<br />

Besondere Betreuungsleistungen:<br />

Alltagsbegleitung • Strukturhilfe<br />

Beratungsgespräche<br />

Case Management (Versorgungsmanagement)<br />

Koordination der Pflege • Antragstellungen • Behördengänge<br />

• finanzielle Grundlagen sichern • Wohnraum<br />

anpassen • Hilfeleistungssystem aufbauen • Vermittlung<br />

von Dienstleistungen • Gesprächsführung mit den Kostenträgern<br />

(Kranken- und/Pflegekasse, Sozialamt,…)<br />

Kontakt: Fallersleber Strasse 29 • 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Mo. – Fr. 09.00 – <strong>12</strong>.30 Di. und Do. ebenfalls von 14.00 - 18.00<br />

Tel.: 0531-61837866 • www.lebendich-eg.de<br />

info@lebendich-eg.de<br />

Hinweise:<br />

Barrierefreier Zugang, Haltestelle Straßenbahn „Theaterwall“<br />

Zum Kirschblütenfest wurde<br />

unter dem Motto "Japanische<br />

Malerei - Frühlingsmotive"<br />

am 21. April im Wohnpark am<br />

Wall eine Ausstellung eröffnet.<br />

Unter der Leitung von<br />

Helga Tscheuschner, hier vor<br />

einem ihrer Lieblingsbilder<br />

mit dem Titel "Alter Ast, Junger<br />

Zweig, Kraft und Stärke<br />

im Alter", malt eine begeisterte<br />

Gruppe schon seit 30 Jahren.<br />

Einige der ersten Teilneh-<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Kirschblütenfest<br />

Text und Foto: E. Qweitzsch<br />

mer sind noch heute dabei.<br />

Anita Schmidt mit ihrem<br />

Team, zuständig für die sozialkulturellen<br />

Belange des Hauses,<br />

eröffnete die Vernissage.<br />

Der Pianist Karsten Wenzig<br />

spielte einige frühlingshafte<br />

Melodien, der richtige Rahmen<br />

für diese zauberhaften<br />

Bilder. Zu sehen sind die<br />

Werke noch bis Anfang Juni<br />

20<strong>12</strong>.<br />

Kurzinformation<br />

Von Elke Brümmer<br />

Die Landesagentur Generationendialog<br />

Niedersachsen e. V.<br />

ist ein Verein, der vom niedersächsischenSozialministerium<br />

gefördert wird. Zum Themenspektrum<br />

der Landesagentur<br />

gehören Fragen zum<br />

demografischen Wandel, der<br />

Seniorenpolitik und des Miteinanders<br />

der Generationen.<br />

Sie unterstützt Generationen<br />

verbindende Strukturen mit<br />

vielfältigen Angeboten. Ein<br />

Internetportal bietet thematische<br />

Informationen sowie ein<br />

Forum, das die Möglichkeit<br />

zum gegenseitigen Austausch,<br />

zur Verabredung von Aktivitäten<br />

und für Expertenfragen<br />

vorsieht.<br />

Kontaktaufnahme: Landesagentur<br />

Generationendialog<br />

Niedersachsen e. V., Fenskeweg<br />

2, 30165 Hannover<br />

Internet: www.generationendialog-niedersachsen.de<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Tania-Aletta Schmidt,<br />

Tel. 0511 - 3881189-7<br />

E-Mail:<br />

tania.schmidt@gesundheitniedersachsen.de<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

bitte berücksichtigen Sie<br />

bei Ihren Kaufentscheidungen<br />

unsere Inserenten!


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 7<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Vergessene Berufe<br />

Hausierer<br />

Von Dieter Seppelt<br />

Es hat sie schon immer gegeben,<br />

die "fliegenden Händler". Im<br />

Mittelalter nannte man sie auch<br />

Buckelkrämer. Diese Buckelkrämer<br />

trugen ihre Waren auf dem<br />

Rücken und wanderten zu Fuß<br />

von Ort zu Ort, um dort ihre<br />

Waren anzubieten.<br />

In meiner Kindheit, in den 50er<br />

Jahren, lernte ich diese früheste<br />

Form der Ich-AG unter der<br />

Bezeichnung "Hausierer" kennen.<br />

Dann klingelte es an unserer<br />

Wohnungstür, und ein Mann<br />

stand davor mit aufgeklapptem<br />

Bauchladen. Dieser bestand in<br />

den meisten Fällen aus einer<br />

großen Holzkiste, in deren<br />

Deckel und Boden mit speziellen<br />

Halterungen die zu verkaufenden<br />

Artikel übersichtlich angeordnet<br />

waren. So hatte die Hausfrau, die<br />

in der geöffneten Tür stand,<br />

sofort das "große" Angebot des<br />

Händlers im Blick. Dieses konnte<br />

z.B. aus Kurzwaren wie Nähgarn,<br />

Strick- und Häkelnadeln,<br />

Knöpfen usw. bestehen. Ein<br />

anderer Hausierer hatte Schuhcreme<br />

und -bürsten, Möbelpolitur<br />

und andere Reinigungsutensilien<br />

im Angebot. Der nächste<br />

handelte mit Seife, Kernseife,<br />

Handbürsten, Rasierpinseln,<br />

-klingen und -creme, oder es<br />

stand jemand mit Papierwaren<br />

wie Briefumschlägen, Bleistiften,<br />

Radiergummis, Reißzwecken,<br />

Bindfäden und ähnlichem<br />

vor der Tür.<br />

Ich erinnere mich, dass meine<br />

Mutter den Hausierern sogar ab<br />

und zu etwas abkaufte, da diese<br />

Dinge im Bauchladen hatten, die<br />

sie sowieso benötigte und früher<br />

oder später im nächsten "Krämerladen"<br />

gekauft hätte.<br />

Als die Hausierer dann aber zu<br />

oft kamen und sogar lästig wurden,<br />

machten viele Hausbesitzer<br />

und Vermieter das Schild "Betteln<br />

und Hausieren verboten!" an<br />

die Haustür. Dadurch ließ diese<br />

Art der Hausbesuche nach, und<br />

mit dem Wirtschaftsaufschwung<br />

in Deutschland starb dieser "Beruf"<br />

schließlich aus.<br />

Was bietet das Seniorenservicebüro?<br />

Von Elke Brümmer<br />

Wie können Seniorinnen und<br />

Senioren die in ihrem Leben<br />

erworbenen Kompetenzen<br />

und Erfahrungen einbringen<br />

und sich ehrenamtlich engagieren?<br />

Wo erfahren Ältere<br />

zur Bewahrung ihrer Lebensqualität<br />

Rat und Hilfe?<br />

Interessenten können sich mit<br />

diesen und anderen Fragen an<br />

das seit Oktober 2011 bestehende,<br />

vom Land Niedersachsen<br />

geförderte Seniorenservicebüro<br />

wenden. Mit dieser<br />

Dienststelle will das Seniorenbüro<br />

sowohl bereits bestehende<br />

Angebote vernetzen als<br />

auch sein Dienstleistungsspektrum<br />

erweitern. "Insbesondere<br />

wird eine Seniorenbegleitung‚<br />

‘DUO’, angeboten",<br />

erklärt Sozialdezernent Ulrich<br />

Markurth: "Zu zweit als<br />

‘DUO’, das heißt durch ehrenamtliche<br />

Begleitung zu ver-<br />

Das Leben formt uns,<br />

auch wenn wir meinen,<br />

dass wir es gestalten.<br />

Rolf Liebermann<br />

schiedenen Anlässen sollen<br />

ältere Menschen möglichst<br />

lange ein eigenständiges und<br />

selbstbestimmtes Leben<br />

führen können, um Einsamkeit<br />

und Isolierung zu vermeiden."<br />

Ehrenamtliche Helfer<br />

jeden Alters, die dafür kostenlos<br />

in der Volkshochschule mit<br />

abschließendem Zertifikat geschult<br />

werden, können Ältere<br />

bei Einkäufen, Arztbesuchen,<br />

Spaziergängen und anderen<br />

Gelegenheiten begleiten. Das<br />

Seniorenservicebüro stellt die<br />

Kontakte zwischen Helfern<br />

und Hilfesuchenden her.<br />

Viele Senioren wollen ihr<br />

Wissen und ihre Erfahrungen<br />

aktiv einbringen und suchen<br />

nach Möglichkeiten, wie sie<br />

sich engagieren können. Das<br />

Seniorenservicebüro ist auch<br />

in diesen Fällen Ansprechpartner<br />

für Vermittlung, Koordi-<br />

nierung und Organisation für<br />

ein Freiwilliges Jahr für Senioren.<br />

Außerdem wird Pflegebedürftigen<br />

und deren Angehörigen<br />

eine präventive Pflegeberatung<br />

angeboten. Hilfesuchende<br />

erhalten Informationen,<br />

zum Beispiel zu erforderlichen<br />

Anträgen, Vermittlung<br />

von Angeboten und Ansprechpartnern<br />

im Fall einer Pflegebedürftigkeit.<br />

Ziel des Seniorenservicebüros<br />

ist also, von der Seniorenbegleitung<br />

über Hilfen im Haushalt<br />

und Wohnberatung für<br />

Ältere bis zum Freiwilligen<br />

Jahr für Senioren einen Beratungsservice<br />

möglichst wohnortnah<br />

und aus einer Hand zu<br />

vermitteln.<br />

Kontakt: Seniorenbüro - Seniorenservicebüro,<br />

Kleine Burg<br />

14, 38100 <strong>Braunschweig</strong>,<br />

Sprechzeiten: Montag, Mittwoch,<br />

Donnerstag 10 - <strong>12</strong> Uhr<br />

und nach Vereinbarung.<br />

Tel. 0531-4703343.<br />

Internet: www.braunschweig.de/senioren<br />

E-Mail: seniorenservicebuero@braunschweig.de


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 8<br />

Blume des Jahres: die Heidenelke<br />

Text: Elke Brümmer • Foto: Kristian Peters, Wikipedia<br />

Am ersten Todestag von Loki<br />

Schmidt (21. Oktober 2011)<br />

hat die von ihr ins Leben gerufene<br />

Stiftung Naturschutz<br />

Hamburg die Heidenelke zur<br />

Blume des Jahres 20<strong>12</strong> gekürt.<br />

Die Gründe liegen darin, dass<br />

die Pflanze und ihre Lebensräume<br />

wie Heidegebiete,<br />

trockene Wiesen und kalkarme<br />

Wegränder bedroht sind.<br />

Durch die Umwandlung von<br />

Magerwiesen, auf denen die<br />

Heidenelke u. a. wächst, in<br />

Äcker, Bauland oder Sportanlagen<br />

ist ihr Vorkommen zurückgegangen.<br />

Da nach und<br />

nach Lebensräume dieser<br />

Blume - zum Beispiel auch<br />

durch gärtnerische Gestaltung<br />

- beseitigt werden, ist ihr Bestand<br />

gefährdet und muss geschützt<br />

werden. In vielen Bundesländern<br />

steht die Heidenelke<br />

daher bereits auf der Roten<br />

Liste der gefährdeten Arten.<br />

Die wild wachsende Heidenelke<br />

kommt auch unter<br />

anderen Bezeichnungen vor.<br />

Der Name "Nelke" ist im Mittelalter<br />

aufgrund der Ähnlichkeit<br />

des Duftes mit der Gewürznelke<br />

entstanden. Ihre<br />

wissenschaftliche Bezeichnung<br />

"Dianthus deltiodes"<br />

bedeutet "Zeus"-Blume (griechisch<br />

dios = Gott, anthos =<br />

Blüte). Der Name "deltiodes"<br />

weist auf die delta-förmigen<br />

Zeichnungen auf den Blütenoberflächen<br />

hin. Die Heidenelke<br />

hat sich im islamischen<br />

Orient zur Kulturpflanze<br />

entwickelt. Sie ist im 13.<br />

Jahrhundert durch Kreuzfahrer<br />

nach Europa gelangt.<br />

Die Blume gehört zur Gattung<br />

der Nelkengewächse. Sie wird<br />

15 bis 40 cm hoch, hat stark<br />

verzweigte, aufrechte Stängel<br />

und längliche Blätter. Ihre<br />

fünf rosaroten bis lilafarbenen<br />

Blütenblätter sind vorn<br />

gezähnt und haben in der<br />

Mitte dunkle Ringe. Bei<br />

bedecktem Himmel kann man<br />

die von Juni bis September<br />

blühende mehrjährige, winter-<br />

Ein wunderbares Angebot für Senioren<br />

in <strong>Braunschweig</strong> und dem Umland<br />

Seit Juli 2011 steht allen Interessierten eine barrierefreie Musterwohnung zur<br />

Verfügung, die seniorengerecht und behindertengerecht gestaltet wurde.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

harte Pflanze leicht übersehen,<br />

weil dann ihre Blüten<br />

dicht geschlossen sind. Die<br />

Heidenelke wächst auch in<br />

heimischen Gärten, meistens<br />

im Flachland.<br />

Unter Federführung von Herrn Dr. Maik Plischke - eHealth <strong>Braunschweig</strong> / TU <strong>Braunschweig</strong>,<br />

Bitz <strong>Braunschweig</strong>, die intelligente IT Lösungen anbieten, der Nibelungen Wohnbau<br />

GmbH, die die Musterwohnung zur Verfügung stellt, dem Deutschen Roten Kreuz, deren<br />

Beraterinnen Interessierten zur Seite stehen und vielen Gewerken, die ihr handwerkliches<br />

Wissen und Können zur Verfügung gestellt haben, entstand eine Musterwohnung, die ihres<br />

Gleichen in der Region sucht.<br />

Herr Thomas Klapper von Augenoptik Klapper, konnte seine Erfahrung im Sehbehindertenbereich mit einbringen. Sei es nun kontrastreiche<br />

Haltegriffe im Badbereich oder alltägliche Gegenstände im Wohn- und Essbereich.<br />

Dauerhaft wird allen seheingeschränkten Senioren ein sogenanntes Bildschirmlesegerät zur kostenlosen Erprobung bereit gestellt. Alles,<br />

was Sie bis zu 49 fach vergrößert betrachten möchten, wird auf einem Monitor dargestellt. Möchten Sie sehen, ob ihr Brot verschimmelt<br />

ist oder möchten Sie ihren Einkaufszettel groß dargestellt schreiben können, Kreuzworträtsel machen, ihren Enkeln einen Geburtstagsbrief<br />

schreiben, alles ist möglich. Und die sehr einfache Bedienung des Bildschirmlesegerätes macht die Handhabung zum Kinderspiel.<br />

Möchten Sie sich ein Buch oder die aktuelle Tageszeitung vorlesen lassen, drücken Sie nur einfach auf einen Knopf des vorhandenen<br />

Vorlesesgerätes und schon wird Ihnen die Information vorgelesen.<br />

Beleuchtete Handlupen, um die Einstellungen ihres Herds oder der Waschmaschine zur erkennen, liegen zum Ausprobieren bereit.<br />

Nie wieder geblendet werden durch die helle Sonneneinstrahlung in ihrer Wohnung. Auch hier hat Herr Klapper eine sehr gute Lösung für<br />

Sie.UV-Schutzbrillen, sogenannte "Kantenfilterbrillen" mit Seitenschutz, ermöglichen Ihnen ein kontrastreiches und blendfreies Sehen.<br />

Nutzen Sie die vielfältigen Angebote vieler Fachrichtungen für ein selbstständiges und aktives Leben bis ins hohe Alter.<br />

Augenoptik Klapper • Lange Straße 35 • 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Telefon 0531/70 14 23 8 oder 0160/97 33 03 53 • www.augenoptik-klapper.com


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 9<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

P-Buch oder E-Book?<br />

Von Dieter Seppelt<br />

Stellen Sie sich bitte vor, Sie<br />

haben soeben ein Buch käuflich<br />

erworben oder sogar geschenkt<br />

bekommen. Voll freudiger<br />

Erwartung entfernen Sie<br />

die Verpackung, und nun liegt<br />

es vor Ihnen. Sein Format ist<br />

handlich im Verhältnis des<br />

Goldenen Schnitts, der Titel ist<br />

hübsch gestaltet und verspricht<br />

Lesevergnügen, der Buchrücken<br />

ist aus Leinen oder<br />

sogar aus Leder.<br />

Liebevoll streicheln Sie über<br />

den festen Einband und schlagen<br />

das Buch auf. Der Duft<br />

von Druckfarbe steigt Ihnen in<br />

die Nase. Sie sehen die angenehm<br />

lesbare Schrift, die Zeilen<br />

halten Register, es gibt<br />

keine Schusterjungen und<br />

Hurenkinder. Auf einigen Seiten<br />

erfreuen Sie farbige Illustrationen,<br />

und Sie fühlen die<br />

samtene Oberfläche des<br />

Papiers. Kurzum: Sie freuen<br />

sich über das "gute Buch", dessen<br />

stolzer Besitzer Sie nun<br />

sind.<br />

"Selbstverständlich kann ich<br />

mir das vorstellen!", werden<br />

Sie jetzt sagen. "Ich habe solche<br />

Bücher; einige davon habe<br />

ich sogar wegen ihrer bibliophilen<br />

Ausstattung oder antiquarisch<br />

und nicht wegen ihres<br />

Inhalts gekauft." Recht haben<br />

Sie, und Sie sprechen mir aus<br />

der Seele.<br />

Und deshalb möchte ich an<br />

dieser Stelle einmal die Frage<br />

stellen: Wozu um alles in der<br />

Welt braucht man deshalb<br />

elektronische Bücher, sog. E-<br />

Books (sprich: I-Buck)?<br />

Dazu sollte man wissen, dass<br />

ein E-Book gar kein Book,<br />

also Buch, sondern nur eine<br />

Text-Datei ist, die man sich aus<br />

dem Internet oder von einem<br />

anderen Datenträger auf sein<br />

E-Book-Lesegerät (sprich: Ibuck-rihder)<br />

laden muss, um<br />

sie lesen zu können. All das,<br />

was oben beschrieben, was ein<br />

wahrer Büchernarr bei einem<br />

"echten" Buch empfindet, ent-<br />

fällt ersatzlos. Daraus können<br />

wir schließen, dass es den<br />

Lesern von E-Books wohl nur<br />

auf den reinen Textinhalt, sei<br />

es nun informeller, wissenschaftlicher<br />

oder unterhaltender<br />

Text, ankommt. Sie verzichten<br />

auf jede Art von Haptik,<br />

Buchkunst oder typografische<br />

Regeln. Wie also müssen<br />

wir uns eine(n) E-Book-<br />

Leser(in) vorstellen? Nun,<br />

er/sie hat einen Computer<br />

mit Internetanschluss, einen E-<br />

Book-Reader, kennt sich mit<br />

beiden Techniken bestens aus<br />

und muss oder will viel lesen.<br />

In diesem Fall kann man mit<br />

E-Books natürlich viel Geld<br />

sparen, da diese wesentlich billiger<br />

als die entsprechenden<br />

Druck-Versionen sind. Sehr<br />

viele Klassiker kann man als<br />

E-Book-Version sogar kostenlos<br />

aus dem Netz herunterladen.<br />

Es ist möglich, seine komplette<br />

Bibliothek mit mehreren<br />

Hundert Büchern mit in den<br />

Urlaub zu nehmen und die<br />

gelesenen "Bücher" mit Hilfe<br />

der Löschtaste umweltfreundlich<br />

zu "entsorgen".<br />

Apropos Umwelt: Gäbe es in<br />

Zukunft nur noch E-Books,<br />

brauchte man wesentlich<br />

weniger Papier. Eine E-Book-<br />

Datei wird ja nie gedruckt,<br />

sondern nur einmal ins Netz<br />

gestellt und wird dann - evtl.zigtausendfach<br />

kopiert.<br />

Druckfarbe brauchten dann<br />

nur noch die Zeitungen und<br />

Illustrierten; weitere Arbeitsplätze<br />

im Druckgewerbe würden<br />

entfallen, und die dafür<br />

benötigten Maschinen könnten<br />

alle verschrottet werden.<br />

Eine traurige Zukunftsvision,<br />

meinen Sie nicht auch? Ich<br />

glaube, wenn es einmal so weit<br />

kommen sollte, möchte ich<br />

kein Buch mehr haben. Denn<br />

für mich ist es mit einem Buch<br />

- einem echten Buch aus<br />

Papier - genau wie mit einem<br />

guten Essen: Das Auge liest ja<br />

mit!<br />

Gerichte für das Wohlbefinden<br />

von Körper und Seele<br />

Von Anne-Margret Rietz<br />

Ein biografieorientiertes Kochbuch<br />

haben Marcus Waselewski<br />

und Kathrin Hoppe geschrieben,<br />

in dem sie die Rezepte<br />

ihrer Gerichte mit Geschichte<br />

verbinden, Geschichten älterer<br />

Menschen, die sich an früher<br />

erinnern, aus der Erinnerung<br />

Rezepte hervorholen und<br />

beginnen zu erzählen. In<br />

Gemeinschaft kochen, zum<br />

Beispiel in Alten- oder Pflegeheimen<br />

mit Demenzkranken,<br />

bei denen durch wiedererkannte<br />

Gerüche und Geschmackserlebnisse<br />

verloren geglaubte<br />

Fähigkeiten mobilisiert werden.<br />

Ein neuer und praxisnaher Therapieansatz<br />

insbesondere für<br />

Pflegende.<br />

ISBN 978-3-89993-248-5,<br />

24,95 Euro.<br />

Dem Thema Bio-Lebensmittel<br />

hat sich Dr. Andrea Flemmer<br />

gewidmet. Die Diplom-Biologin<br />

und Ernährungswissenschaftlerin<br />

klärt auf, was gesunde<br />

Lebensmittel sind, wie das<br />

Preis-/Leistungsverhältnis ist,<br />

welche Produkte man auch konventionell<br />

kaufen kann, wann<br />

Bio, wann Naturkost, wie ist es<br />

mit gentechnisch veränderten<br />

Nahrungsmitteln, mit Fleisch<br />

aus der Massentierhaltung usw.<br />

Ein Anhang informiert über<br />

Fachbegriffe wie Antioxidanzien,<br />

freie Radikale oder Enzyme.<br />

ISBN 978-3-86910-325-9,<br />

9,95 Euro.<br />

Wie uns die Industrie mit<br />

Gesundheitsnahrung krank<br />

macht, beschreibt der renom-<br />

mierte Nahrungskritiker Hans-<br />

Ulrich Grimm in seinem neuen<br />

Buch Vom Verzehr wird abgeraten.<br />

Darin geht es um sogenanntes<br />

Functional Food, das<br />

sind industriell veränderte Produkte,<br />

die rationell für den Handel,<br />

weil stapelbar, haltbar und<br />

mit konstantem Geschmack,<br />

aber für den Verbraucher mit<br />

Nebenwirkungen behaftet sind.<br />

So können Extravitamine zum<br />

vorzeitigen Tod führen, und<br />

eine bekannte Margarine kann<br />

entgegen der Werbung, das<br />

Herz zu schützen, zum Schlaganfall<br />

oder Herzinfarkt führen.<br />

Wie eng sind Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie verflochten?<br />

Wer das Buch liest, wird anders<br />

einkaufen.<br />

ISBN 978-3-426-27556-6,<br />

18 Euro.<br />

Um Familienurlaube geht es in<br />

dem Buch von Grimme-<br />

Preisträger Tommy Krappweis<br />

Das Vorzelt zur Hölle. Es führt<br />

zurück in die 70er Jahre zum<br />

Urlaub mit dem Zelt und dem<br />

Schlauchboot in Richtung<br />

Süden. Eine amüsante Zeitreise<br />

von Camping begeisterten<br />

Eltern mit Kindern, die das gar<br />

nicht wollten. Wie ich die<br />

Familienurlaube meiner Kindheit<br />

überlebte heißt darum auch<br />

der Untertitel des Buches vom<br />

Erfinder von Bernd das Brot.<br />

Auch beim Campen wird natürlich<br />

gekocht, ob mit Bio oder<br />

mit Chemie.<br />

ISBN 9978-3-426-78476-1,<br />

8,99 Euro.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 10<br />

Genauer gesagt, Zeckenzeit ist<br />

von März bis Oktober, aber im<br />

Sommer, zur Urlaubszeit,<br />

zieht es viele Menschen in den<br />

Süden unseres Landes. Dort<br />

trifft man die kleinen Quälgeister,<br />

die so gefährlich werden<br />

können, vermehrt an.<br />

Gerade zum rechten Zeitpunkt<br />

also, hat das Gesundheitsamt<br />

<strong>Braunschweig</strong> eine Ausstellung<br />

über Zecken und die von<br />

ihnen übertragenen Krankheiten<br />

FSME und Borrelliose<br />

zusammengestellt. Anhand<br />

von Karten und Schautafeln<br />

wird verdeutlicht, welche<br />

Gebiete Deutschlands mit<br />

einem besonders hohen Risiko<br />

behaftet sind und wo Sie daher<br />

besonders vorsichtig sein<br />

müssen, wie Sie Zeckenstichen<br />

vorbeugen können und<br />

schließlich auch, wie Sie sich<br />

verhalten sollten, wenn es Sie<br />

dennoch erwischt hat. Dazu<br />

werden Utensilien zur richtigen<br />

Entfernung der Zecken<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Sommerzeit - Zeckenzeit<br />

Text: Christel Mertens<br />

Foto: Gesundheitsamt <strong>Braunschweig</strong><br />

gezeigt, darüber hinaus erhalten<br />

Sie weitere Informationen<br />

zum Umgang mit dem Ernstfall.<br />

"Ob FSME oder Borrelliose:<br />

Vorsicht ist in jedem Falle<br />

angebracht, Panik dagegen<br />

nicht", fasste die Leiterin des<br />

Gesundheitsamtes, Dr. Sabine<br />

Pfingsten-Würzburg, ihre<br />

Ausführungen zur Ausstellungseröffnung<br />

zusammen.<br />

Gegen FSME gibt es die Möglichkeit<br />

einer Impfung. Hierzu<br />

sei die Impfberatung des<br />

Gesundheitsamtes erwähnt:<br />

Tel. 0521/470 7242<br />

Beratungszeiten:<br />

montags 10-13 Uhr,<br />

dienstags 11-<strong>12</strong>.30 Uhr,<br />

donnerstags 10-<strong>12</strong>.30 Uhr<br />

Übrigens, wenn Sie ein Haustier<br />

haben, das sich auch<br />

außerhalb des Hauses tummelt,<br />

sollten Sie unbedingt<br />

darauf achten, dass es zeckenfrei<br />

bleibt.<br />

Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg erläutert die wichtigsten<br />

Aspekte zum Thema Zecken<br />

Das <strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />

finden Sie im Internet unter:<br />

www.braunschweiger-journal.de


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 11<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Radtour von Zittau nach Frankfurt/Oder - Teil II<br />

Text und Foto: Brigitte Klesczewski<br />

Für Görlitz waren der Besuch<br />

des Heiligen Grabes, der Kaisertrutz<br />

mit seiner Landesausstellung<br />

"via regia" und ein<br />

Hüpfen über die Neiße nach<br />

dem polnischen Teil von Görlitz<br />

Zgorzelec mit der Jahrhunderthalle<br />

vorgesehen. Am<br />

Übergang nach Polen ist der<br />

15. Meridian durch einen<br />

Betonpfeil auf der Erde sichtbar<br />

gemacht worden. Auf dem<br />

1961 errichteten Meridianenstein<br />

steht: "Nach der Mittleren<br />

Ortszeit des 15. Meridians<br />

richtet sich die gesamte mitteleuropäische<br />

Zeitzone von<br />

Skandinavien bis nach Tunesien."<br />

Am Eingang in die Dreifaltigkeitskirche<br />

sprach uns<br />

ein Görlitzer an. Als er hörte,<br />

dass wir in <strong>Braunschweig</strong> zu<br />

Hause sind, machte er uns auf<br />

den Herzoglichen <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Hof- und Dekorationsmaler<br />

Adolf Quensen aufmerksam,<br />

der hier 1909 über<br />

dem Triumphbogen im Chor<br />

die Bergpredigt gemalt und<br />

das Gewölbe als leuchtendes<br />

blaues Zelt mit goldenen Sternen<br />

verschönt hatte.<br />

Bevor wir nach Rothenburg<br />

kamen, durchkreuzten wir die<br />

Ortschaft Zodel. An der Kirche<br />

bemerkten wir am Friedhofseingang<br />

eine Tafel, auf<br />

der steht, dass hier Traugott<br />

Gerber 1710 getauft worden<br />

war. Gerber war ein Mediziner<br />

und dazu noch Botaniker.<br />

Nach ihm wurde die Blume,<br />

die auf dem Friedhof üppig<br />

blühte, Gerbera genannt.<br />

Hatten wir im Hotel Neißeblick<br />

unser schönstes Quartier<br />

während unserer Radtour, so<br />

gab es in Rothenburg das<br />

am liebevollsten zubereitete<br />

Essen. Zum Sportflughafen,<br />

der früher ein Militärflughafen<br />

war, gehörte auch ein Flugzeugmuseum<br />

mit zahlreichen<br />

russischen Flugzeugtypen.<br />

Wer gelenkig genug war,<br />

konnte auch in die Flugzeuge<br />

klettern. Ich wagte mich in<br />

einen Strahltrainer Aerol-29<br />

Delphin.<br />

Nach Rothenburg folgte Bad<br />

Muskau. Unsere Pension lag<br />

in der Nähe der Jakobikirche.<br />

Auf dem Friedhof dieser Kirche<br />

wurde Machbuba begraben,<br />

eine abyssinische Jungfrau,<br />

die Fürst Pückler aus<br />

dem Sudan mitgebracht hatte.<br />

Von der polnischen Parkseite<br />

aus ließen wir uns am Gedenkstein<br />

für Fürst Pückler-Muskau<br />

mit Blick auf sein Schloss<br />

fotografieren.<br />

Kurz hinter Bad Muskau beginnt<br />

Brandenburg. In Forst<br />

besuchten wir das Brandenburgische<br />

Textilmuseum. Wir<br />

erfuhren eine Menge übers<br />

Spinnen und Weben, aber<br />

auch über das Schicksal der<br />

Stadt. Sie war im 2. Weltkrieg<br />

zu 80 % zerstört worden. Nach<br />

der Wende war von der<br />

Webindustrie nur noch eine<br />

Zwirnerei betriebswirtschaftlich<br />

tragbar geblieben.<br />

In Guben bewunderten wir<br />

den Meilenstein aus dem Jahr<br />

1736. Er gibt die Entfernungen<br />

mit der Kutsche in Stunden<br />

an, z. B. 3 ½ Stunden nach<br />

Leipzig oder 53 Stunden nach<br />

Magdeburg. Der östliche Teil<br />

von Guben, Gubin genannt,<br />

liegt mit dem ehemaligen Rathaus<br />

und der Haupt- und<br />

Stadtkirche in Polen. In Ratzdorf<br />

ergießt sich die Neiße in<br />

die Oder. Der Ort hat sorbischen<br />

Ursprung, wurde 1316<br />

zum ersten Mal erwähnt und<br />

ist ein Bauern- und Schifferort.<br />

Das Pegelhaus ist zuständig<br />

für Oder und Neiße. Die<br />

Mittagsrast hatten wir in Neuzelle<br />

geplant. Vor über 735<br />

Jahren stiftete Heinrich der<br />

Erlauchte, Markgraf von<br />

Meißen und der Ostmark den<br />

Zisterzienser-Mönchen zum<br />

Seelenheil seiner verstorbenen<br />

Frau Agnes ein Kloster. Den<br />

Mittelpunkt der noch vollständig<br />

erhaltenen Klosteranlage<br />

bildet die katholische Stiftskirche<br />

St. Marien, ein Juwel<br />

des Barocks. Obwohl wir in<br />

Eisenhüttenstadt übernachteten,<br />

hatten wir wegen des<br />

Regens kaum Gelegenheit,<br />

den alten Ortsteil Fürstenberg<br />

und die auf dem Reißbrett<br />

nach dem Krieg entstandene<br />

Stahlstadt zu erkunden.<br />

Von der Kleist-Stadt Frankfurt<br />

aus kehrten wir heim. Sie<br />

gedachte unübersehbar des<br />

200. Todestages ihres großen<br />

Sohnes. Im neu kreierten<br />

Kleistblau hingen Spruchbänder<br />

mit Kleistzitaten in der<br />

Stadt. Auf dem Bahnhof lasen<br />

wir: "Jede Minute, jeder<br />

Mensch, jeder Gegenstand<br />

kann Dir eine nützliche Lehre<br />

geben, wenn Du sie nur zu entwickeln<br />

verstehst."


<strong>Braunschweig</strong>er Journal <strong>12</strong><br />

– Anzeige –<br />

Denken macht Spaß<br />

Die Welt wird immer komplexer, ihre Probleme auch.<br />

Die Informationen darüber häufen sich, bringen aber<br />

nicht weiter, denn ihre bloße Menge ergibt noch lange<br />

kein Wissen und Wahrheit schon gar nicht. Die Zeitung<br />

von gestern mag zwar alt sein, doch der Gehalt einer<br />

Twitter-Nachricht verfällt schon nach zehn Minuten.<br />

Beschleunigung führt zum Stillstand.<br />

Doch es gibt auch eine Gegenbewegung, die sich nicht<br />

mit einfachen und nur scheinbaren Lösungen und dem<br />

Medien-Gaga abspeisen lassen will. Das Interesse an<br />

Philosophie wächst, denn die großen Fragen lassen sich<br />

nur ethisch und also philosophisch beantworten, was<br />

jeder erst einmal für sich selbst tun muss. Vor uns haben<br />

sich schon andere den Kopf darüber zerbrochen und ein<br />

paar Ideen gehabt, die auch heute noch von Bedeutung<br />

sind.<br />

Es gilt, wie so oft: Buch hilft! Richard David Prechts<br />

"Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" steht - völlig zu<br />

Recht - seit Jahren auf den Bestsellerlisten. Aktuelle Themen<br />

werden hier mit den Großen der Philosophie erörtert<br />

und das Weiterdenken ist ausdrücklich erwünscht.<br />

Ein moderner und schon von der Gestaltung her einladender<br />

Überblick über die Ideen und deren Schöpfer bietet<br />

"Das Philosophie-Buch", das nahezu lückenlos alle<br />

bedeutenden Philosophen der letzten 2700 Jahre<br />

anschaulich vorstellt. Und im Dialog läßt der Naturwissenschaftler<br />

Harald Lesch zusammen mit Wilhelm Vossenkuhl<br />

die Philosophiegeschichte Revue passieren. Ihr<br />

Buch "Die großen Denker" beweist, dass nicht nur<br />

Schwerter und Kanonen die Geschichte bestimmen, sondern<br />

auch Gedanken und Worte.<br />

Diese Bücher und viele mehr, z.B. Hauptwerke der Philosophie<br />

in preiswerten <strong>Ausgabe</strong>n, erhalten Sie bei<br />

�<br />

Kleine Burg 10 • 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />

Mo-Sa 9.30 bis 20.00 Uhr<br />

Tel. 0531/45303 • Fax 0531 / 43784<br />

info@pfankuch-buch.de<br />

www.pfankuch.de<br />

Unzählige Male stand Lale<br />

Andersen vor einer Laterne<br />

und erweckte mit ihrer tiefen,<br />

weichen Stimme eine unbeschreibliche<br />

Sehnsucht. Ihre<br />

musikalische Botschaft, dass<br />

es ein Wiedersehen geben<br />

würde, drang während des<br />

Zweiten Weltkrieges nicht<br />

nur in die Schützengräben<br />

deutscher, sondern auch an<br />

die Fronten feindlicher Soldaten.<br />

Auch sie erhofften sich<br />

eine Rückkehr zu ihrer Lili<br />

Marleen. Das einprägsame<br />

"Lied eines jungen Wachtposten",<br />

das um die ganze Welt<br />

ging, bezeichnete Lale Andersen<br />

als ihr Schicksalslied.<br />

Bereits1939 sang Lale Andersen<br />

"ihr" Lied in der Fassung<br />

des <strong>Braunschweig</strong>er Komponisten<br />

und Dirigenten Norbert<br />

Schultze, das anfangs wenig<br />

Gehör fand. Nur 700 Schallplatten<br />

wurden verkauft. Im<br />

Sommer 1941 sendete der<br />

Soldatensender Belgrad das<br />

Kasernenlied, das danach<br />

immer wieder auf Wunsch<br />

tausender deutscher Soldaten<br />

wiederholt werden musste.<br />

Der Sender reagierte, schloss<br />

regelmäßig um 21.55 Uhr mit<br />

Lili Marleen sein Programm,<br />

und somit wurde das Lied<br />

rasch zur Erkennungsmelodie<br />

des Zapfenstreiches um zehn<br />

Uhr abends. Die Karriere von<br />

Lili Marleen war geebnet.<br />

Die Nationalsozialisten<br />

waren über den Erfolg des<br />

Liedes empört, da es die<br />

Empfindungen der Soldaten<br />

berührte. Alle Versuche, die<br />

Übertragungen zu verbieten,<br />

scheiterten am Protest der<br />

Landser. Im April 1944 erhielt<br />

Lale Andersen Gesangsverbot<br />

und wurde aus der Reichskulturkammerausgeschlossen.<br />

Von da ab lief die Schallplatte<br />

ohne Gesang. Die alliierten<br />

Soldaten begeisterten<br />

sich weiterhin an dem in 48<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Lale Andersen:<br />

Unter der Laterne<br />

Von Helmut Wenzel<br />

Sprachen übersetzten Text, an<br />

den sie ihre privaten Hoffnungen<br />

knüpften.<br />

Nach dem Krieg verkraftete<br />

Lale Andersen den Verlust<br />

ihrer Popularität anfangs nur<br />

schwer. Mit dem Lied "Ein<br />

Schiff wird kommen" und<br />

weiteren Chansons feierte sie<br />

eine erfolgreiche Rückkehr,<br />

doch immer wieder wollten<br />

ihre Anhänger "Lili Marleen"<br />

hören. In den 60er Jahren<br />

plante sie ihren Abschied von<br />

der Bühne, aber sie konnte<br />

sich noch nicht von den Erfolgen<br />

und den Komplimenten<br />

ihrer Bewunderer trennen.<br />

1968 verschlechterte sich ihr<br />

angegriffener Gesundheitszustand<br />

rapide. Kurz vor ihrem<br />

Tod hatte sie noch ihren autobiographischen<br />

Roman "Der<br />

Himmel hat viele Farben"<br />

vorgestellt.<br />

Lale Andersen wurde als Lieselotte<br />

Helene Bunnenberg<br />

am 23. März 1908 in Bremerhaven<br />

geboren. Sie war verheiratet<br />

und hatte drei Kinder.<br />

Schon früh (1931) trennte<br />

sich Lale von ihrer Familie,<br />

um in Berlin Schauspiel- und<br />

Gesangsunterricht zu nehmen.<br />

Sie erhielt Engagements<br />

an verschiedenen Berliner<br />

Theatern, danach in Zürich<br />

und in München. 1949 heiratete<br />

die beliebte deutsche<br />

Sängerin den Liedkomponisten<br />

Artur Beul, mit dem sie<br />

bis zu ihrem Tod verbunden<br />

blieb.<br />

Lale Andersen starb am 29.<br />

August 1972 an einem Krebsleiden<br />

in Wien. Ihre Urne<br />

wurde auf dem Dünenfriedhof<br />

auf Langeoog beigesetzt.<br />

Auf dieser Nordseeinsel<br />

besaß Lale Andersen ein<br />

Haus. Unter dem Pseudonym<br />

Nicola Wilke schrieb Lale<br />

auch selber Liedtexte, u. a.<br />

für den Nachkriegsschlager<br />

"Blaue Nacht im Hafen."


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 13<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Ich war noch niemals<br />

auf Neuwerk...<br />

Text: Anne-Margret Rietz • Foto: Wikipedia<br />

Frei nach Udo Jürgens konnte<br />

ich bis vor kurzem diesen<br />

leicht modifizierten Text singen.<br />

Das ist jetzt vorbei. Denn<br />

ich war dort, auf der kleinen<br />

Insel, gelegen im Nationalpark<br />

Hamburgisches Wattenmeer<br />

im Mündungsgebiet der<br />

Elbe. Ihr Wahrzeichen ist der<br />

gewaltige sturmfeste Turm.<br />

Wir waren von Duhnen aus<br />

mit ablaufender Tide ins Watt<br />

gestartet, barfuß mit hochgekrempelten<br />

Hosen, im Rucksack<br />

etwas zu trinken und<br />

natürlich Regenzeug, denn am<br />

Himmel dräuten dunkle Wolken.<br />

Ein scharfer Westwind<br />

machte, dass der Regen, der<br />

immer wieder fiel, wie Nadeln<br />

auf die Haut traf. Und er trieb<br />

das Wasser, das ja eigentlich<br />

ablaufen sollte, wieder zurück.<br />

So waren die Priele teils so<br />

voll, dass wir mitsamt unserem<br />

Zeug bis zu den Hüften<br />

durchs Wasser waten mussten.<br />

Wie man uns gesagt hatte, war<br />

es ratsam, sich an die Priggen<br />

zu halten. An den mit Sträuchern<br />

gekennzeichneten Wegen,<br />

den Priggen, ist der Sand<br />

fester. Nicht immer folgten<br />

wir diesem Rat. Und da wir<br />

nicht sehen konnten, wohin<br />

die Füße traten, kam es immer<br />

wieder vor, dass wir im weichen,<br />

bodenlos sich anfühlenden<br />

Modder landeten und zu<br />

versinken meinten. Reiter<br />

galoppierten durchs Watt,<br />

Pferdekutschen beförderten<br />

Badegäste auf bequemere<br />

Weise als die, die wir gewählt<br />

hatten, zur Insel. Der Wind<br />

zerrte an Haaren und Jacken,<br />

riss uns die Wörter vom<br />

Mund, so dass es schwer war,<br />

sich zu verständigen. Von fern<br />

winkte der Turm herüber, aber<br />

er schien nicht näher zu kommen.<br />

Wollen wir nicht lieber<br />

umkehren? Nein, ich will dahin,<br />

koste es, was es wolle.<br />

Und so hielten wir durch;<br />

Füße und Beine grau verklebt<br />

vom Watt, liefen wir, schließlich<br />

sogar im Sonnenschein,<br />

über Muschelbänke und Sandwellen,<br />

durch tiefe Priele und<br />

durch seichtes glitzerndes<br />

Wasser und erreichten endlich<br />

nach drei Stunden trockenen<br />

grasbewachsenen Boden.<br />

Zum Glück gibt es auf der<br />

Insel Einrichtungen, an denen<br />

sich Ankömmlinge den hartnäckig<br />

anhaftenden grauen<br />

Schlamm abwaschen können.<br />

Unser erstes Ziel auf der Insel<br />

war der Turm. 2010 feierte er<br />

den 700. Geburtstag. 1300<br />

hatten die Hamburger mit dem<br />

Bau auf der Sandbank, der<br />

"Nige Oge" (Neue Insel),<br />

begonnen als Bollwerk gegen<br />

Piraten. Nach zehnjähriger<br />

Bauzeit war das Nige Wark<br />

(das neue Werk), ein hölzerner<br />

Turm auf festem Fundament,<br />

fertig und wurde, nachdem er<br />

1375 niederbrannte, durch<br />

einen massiven Ziegelbau ersetzt.<br />

Mit einer quadratischen<br />

Grundfläche von 13,80 m und<br />

2,80 m dicken Mauern hat der<br />

Leuchtturm eine Höhe von 45<br />

Metern. Über eine steile Treppe<br />

außen am Turm gelangt<br />

man in die Turmschänke.<br />

Urige Bänken und Tische in<br />

Nischen mit Blick durch eine<br />

Schießscharte. Dazu Bratkartoffeln<br />

mit Krabben und<br />

Rührei. Zur Turmbesteigung<br />

reichte unser Elan heute nicht<br />

mehr aus, nur noch zu einem<br />

Rundgang, den wir sowieso<br />

machen mussten, denn zurück<br />

nach Duhnen ging es mit dem<br />

Schiff, dass wegen des starken<br />

Westwinds eine Stunde eher<br />

als geplant fuhr und auf der<br />

anderen Seite der Insel auf uns<br />

wartete. Für eine Inselspezialität<br />

in Form von Blätterteig<br />

mit viel Schlagsahne und<br />

Pflaumenmus war aber immer<br />

noch Zeit, und nach der Rückfahrt<br />

auf dem Oberdeck im<br />

Abendsonnenschein waren<br />

wir zwar müde, aber auch ein<br />

bisschen stolz. Neuwerk war<br />

trotz einiger Widrigkeiten bezwungen.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 14<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong>


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 15<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Verbote und Gebote<br />

Von Wilbert Vogel<br />

Deutschland ist ein Land der<br />

Verbote oder auch Gebote, so<br />

wie andere Länder auch, aber<br />

dafür hat unser Land eine lange<br />

Tradition.<br />

"Betteln und Hausieren verboten",<br />

ein Klassiker, ebenso wie<br />

"Betreten verboten", egal ob<br />

Rasen, Baustelle oder Kleingarten.<br />

Alles ganz alt, alles überholt?<br />

Wie wäre es mit" Der<br />

Friedhof ist bis 18 Uhr geöffnet,<br />

im Sommer bis 19 Uhr"?. Das<br />

ist nun allerdings ein Schutzgebot<br />

für die Personen, die, mit<br />

einer Gießkanne schlenkernd, in<br />

der Dunkelheit nicht über den<br />

Blumenkompost straucheln sollen.<br />

Aber nun habe ich im letzten<br />

Jahr ein wundervolles Verbot<br />

oder Gebot gefunden: Strandpromenade<br />

Ostsee, ein Geschäft<br />

mit Strandkorbverleih, Strandschirmen,<br />

Fahrrädern und kleinen<br />

Handwagen aus Echtholz<br />

mit langer Deichsel und Griff:<br />

Schöne rote Gummi bereifte<br />

Holzräder sind eine Augenweide,<br />

liebevoll alles in orange<br />

gestrichen, auch Bollerwagen<br />

genannt. Und dann innen, eine<br />

Handbreit unter der Oberkante<br />

der Seitenwand ein dicker roter<br />

Strich und dazu: max. Ladehöhe.<br />

Ein klasse Gebot! Ich<br />

sehe den kleinen Familienracker<br />

sitzend mit Plastikschaufel,<br />

Harke und Eimer, heulend,<br />

weil alles oberhalb der Ladehöhe<br />

sich befindet. Also den<br />

Racker flach hingelegt, aber<br />

dann sind die angezogenen<br />

Beine wieder oberhalb der<br />

Ladehöhe. Wirklich ein vernünftiges<br />

Gebot!<br />

Aber jetzt habe ich endlich ultimativ<br />

ein sinnvolles Verbot<br />

angetroffen: Ein Krankenhaus,<br />

lange Gänge, rechts und links<br />

Zimmertüren, am Ende eine<br />

Glaspendeltür. Weit vorher eine<br />

Seitennische, und darin zwei<br />

große glattpolierte Aluminiumcontainer<br />

mit Gummi bereiften<br />

Stahlrädern, alles so hoch wie<br />

eine Klinikkraft. Aufschrift:<br />

Wäschecontainer. Alles sieht<br />

aseptisch aus, eben Krankenhaus.<br />

Und dann an der Seitenwand<br />

ein großes rundes, weißes<br />

Schild mit rotem Rand. In der<br />

Mitte des Schildes in schwarz: 4<br />

km/h max. Das ist nun einmal<br />

ein vernünftiges, klares Verbot.<br />

Ich sehe sie vor mir, die in Weiß<br />

gekleideten Helfer, wie sie auf<br />

die Glaspendeltür zurasen und<br />

versuchen, nicht durchzustoßen.<br />

Aus der Physik wissen wir, dass<br />

die aufzubringende Bremsenergie<br />

unter anderem sich aus dem<br />

Quadrat der Geschwindigkeit<br />

ergibt, also 16, nicht vier. Auf<br />

der anderen Seite ist die Masse<br />

zu berücksichtigen, und zwar<br />

zur Hälfte. Wenn ich also nicht<br />

voll gepackt habe, könnte ich<br />

bei gleicher Bremsenergie<br />

etwas schneller ... Da nun endlich<br />

greift das Pendeltür schonende<br />

Verbot, ein sinnvolles<br />

Verbot: Vier Kilometer pro<br />

Stunde maximal.<br />

An den Krankenbetten steht so<br />

etwas übrigens nicht.<br />

Neuer Vorstand des Landesseniorenrates, gewählt bei<br />

der Mitgliederversammlung am 13. März 20<strong>12</strong> in Osterholz-Scharmbeck.<br />

Von links nach rechts: 1. Vorsitzende<br />

Ilka Dirnberger aus Einbeck; die stellvertretenden Vorsitzenden<br />

Gotthard Schönbrunn und Helge Kahnert;<br />

Schriftführerin Ingrid Kaluza; Schatzmeister Friedhelm-<br />

Hubertus Voigt aus Isenbüttel.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 16<br />

Rätsellösung:<br />

Vor dem Eingang des Hauses "Salve Hospes" am Lessingplatz<br />

stehen zwei Greifenpaare, die je einen Kandelaber tragen.<br />

Foto: E. Qweitzsch<br />

Dieser Zaunkönig hat im Garten unseres Redaktionsmitgliedes<br />

Dirk Israel sein Nest gebaut und sich extra für die Leser des <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journals fotografieren lassen.<br />

Foto: D. Israel<br />

Zum Reitturnier "Löwen-Classics" wurde am 15. März ein Weltrekordversuch<br />

im Steckenpferdreiten unternommen (es ging um<br />

die größte Anzahlder Teilnehmer). Kindertagesstätten und Schulen<br />

waren beteiligt und stellten ihre selbst bemalten Pferdchen vor<br />

der Stadthalle zur Schau. Foto: W. Ihlenburg-Dressen<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Fotorätsel:<br />

Wo befindet sich wohl diese bunte Konstruktion, die sich wie eine<br />

Windmühle im Wind dreht und dadurch die Farben ineinandeer<br />

vermischt? Foto: E. Qweitzsch<br />

Bei einem Spaziergang an der Oker entlang kann man mit der<br />

Kamera im Frühsommer so manches stimmungsvolle Foto<br />

„schießen“. Foto: E. Qweitzsch<br />

Am 4. März gab es in der Dornse des Altstadtrathauses einen<br />

Empfang für ehrenamtliche Mitarbeiter des Kulturdezernates. Es<br />

sprach die Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse, die Musik kam von<br />

der Big Band der Musikhochschule, Gesang: Georg Renz.<br />

. Foto: W. Ihlenburg-Dressen


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 17<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Nach Abriss des Freizeit- und Bildungszentrums beginnt jetzt der<br />

Neubau eines Hotels im Bürgerpark. Foto: K. Ihlenburg<br />

Auf dem Südsee beginnt die Seglersaison und diese Boote warten<br />

auf ihren ersten „großen Törn“ Foto: W. Ihlenburg-Dressen<br />

Sommerzeit ist auch die Zeit der Volks- und Schützenfeste. Trotz<br />

modernster Fahrgeschäfte ist das Riesenrad noch immer beliebt.<br />

Hier ein Stimmungsbild vom Schützenplatz Foto: D. Seppelt<br />

Die neue russische Kirche auf dem Gelände des Mühlenmuseums<br />

in Gifhorn sollten Sie bei Ihrem nächsten Besuch dort unbedingt<br />

besichtigen. Foto: E. Qweitzsch<br />

Auf einer Autoreise nach Süddeutschland entdeckte unsere Mitarbeiterin<br />

Frau Ihlenburg-Dreessen in Donauwörth vor einem<br />

Fahrradladen diese Ladestation für Fahrräder mit Elektromotor.<br />

Foto: K. Ihlenburg


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 18<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong>


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 19<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Ein symphonisches Blasorchester für Senioren<br />

Text: Friedrich Schaper • Foto: Trate Schwittay<br />

Schon dieser Begriff gibt Rätsel<br />

auf. Ralf Engelke, ein sehr<br />

erfahrener Dirigent aus Norderstedt<br />

bei Hamburg, erläuterte<br />

den angereisten Seniorinnen<br />

und Senioren mit zahlreichen<br />

Musikbeispielen dazu<br />

einiges. In verschiedenen Ländern<br />

spielen Blasorchester<br />

dieser Art allerdings mit sehr<br />

unterschiedlichen Zusammensetzungen.<br />

Und Klangvorstellungen solcher<br />

Art sollten 24 Seniorinnen<br />

und Senioren in Bäk bei<br />

Ratzeburg nun umsetzen? Für<br />

viele von ihnen war das nicht<br />

ungewöhnlich, denn sie spielten<br />

schon mehrere Jahre bei<br />

der MAS (Musikakademie für<br />

Senioren e.V. in Hamburg) bei<br />

verschiedenen Treffen.<br />

Für die "Neuen" war die Zusammensetzung<br />

zunächst ungewohnt:<br />

Klarinetten, Querflöten,<br />

einige Saxophone, ein<br />

Fagott und 11 Blechbläser.<br />

Diese bildeten bei den tieferen<br />

Tönen die Basis mit ihren<br />

Tuben, Posaunen, Hörnern<br />

und Trompeten. Und dazu<br />

kam noch ein umfangreiches,<br />

sehr dezent und gekonnt gespieltes<br />

Schlagzeug. Eine weitere<br />

Überraschung bildete der<br />

sich einstellende breite, sonore<br />

und zugleich lebendige<br />

Klang.<br />

Die Frage, ob Senioren zwischen<br />

55 und 75 Jahren so<br />

etwas denn überhaupt spielen<br />

können, stellte sich gar nicht.<br />

Alle spielten mit einem bemerkenswerten<br />

Enthusiasmus<br />

und mit großer Ausdauer. Ein<br />

intensiver Probentag bestand<br />

mit eingestreuten Pausen<br />

immerhin aus 7 bis 8 Stunden.<br />

Erleichtert wurde alles durch<br />

die kollegiale, freundliche<br />

Atmosphäre der Spielerinnen<br />

und Spieler untereinander<br />

sowohl beim Musizieren wie<br />

bei den Begegnungen bei<br />

Mahlzeiten und in der Freizeit.<br />

Frank Engelke nutzte die<br />

ganze Palette seiner Erfahrun-<br />

gen als Orchesterleiter,<br />

griff kurz und bestimmt<br />

ein, wo es nötig war, und<br />

sorgte ansonsten für ein<br />

heiteres, gelassenes<br />

Musizieren. Auch der<br />

Einwurf eines Instrumentalisten<br />

"ich habe<br />

das hier an der Stelle<br />

immer noch nicht<br />

kapiert", ließ den Dirigenten<br />

ruhig. Geduldig<br />

erklärte er Abläufe,<br />

Tempi und gewünschte<br />

Atempausen. Dabei steigerte<br />

er fast unbemerkt<br />

die Tempi. Denn es ging auf<br />

das Abschlusskonzert zu in<br />

einer großen Senioren-Residenz.<br />

Anhand von Erkennungsmelodien<br />

aus diversen<br />

Filmen wurde das Thema<br />

"Tiere" in 8 musikalischen<br />

Beispielen vorgeführt.<br />

Bei der Generalprobe war be-<br />

reits eine Tonaufnahme gemacht<br />

worden, quasi zum Andenken<br />

an das so schnell abgelaufene<br />

Seminar. Und dabei<br />

zeigte sich wiederum, dass die<br />

musizierenden Senioren trotz<br />

mancher Falten im Gesicht<br />

und erkennbarem Lebensalter,<br />

vitale, kernige Töne auf ihren<br />

Dresga-Touristik<br />

Urlaub mit Freunden.<br />

Nachmittagsfahrt<br />

incl. Kaffee und 1 Stück Kuchen für 14,99 €.<br />

Wir freuen uns Sie kennen zu lernen.<br />

Termine nach Vereinbarung.<br />

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Instrumenten spielten. Einen<br />

ähnlichen Gedanken griff der<br />

Gründer der MAS, Professor<br />

von Kamenke, in seiner launigen<br />

Ansprache vor dem Konzert<br />

auf. Er stellte den zuhörenden<br />

Senioren in der Residenz<br />

die rhetorische Frage,<br />

warum sie nicht auch so mitspielen<br />

wollten; die Musikerinnen<br />

und Musiker hinter ihm<br />

seien doch genauso alt. Vielleicht<br />

wäre der Hinweis noch<br />

angebracht gewesen, was für<br />

aktive Musiker dieses Alters<br />

denn dabei herauskommt.<br />

Aber das ist sprachlich nicht<br />

zu vermitteln, man muss es an<br />

sich selbst erleben: Ein Schub<br />

an Vitalität, an innerer Freude<br />

und eine aufgefrischte seelische<br />

Balance.<br />

Das Abschiedswort lautete<br />

dann auch: "Kommt nächstes<br />

Jahr wieder, es geht dann um<br />

Blumen".<br />

Das<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journal<br />

finden Sie im<br />

Internet unter:<br />

www. braunschweigerjournal.de


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 20<br />

Die PTB wurde als Physikalisch-TechnischeReichsanstalt<br />

(PTR) 1887 in Berlin-<br />

Charlottenburg gegründet.<br />

Die Initiative dazu kam vor<br />

allem von Werner von Siemens.<br />

Hermann von Helmholtz<br />

war der erste Präsident.<br />

Die Aufgabe bestand darin,<br />

das Maß-, Gewichts- und Zeitwesen<br />

in Deutschland zu vereinheitlichen.<br />

Am Ende des 2. Weltkrieges<br />

lagerte man die meisten Laboratorien<br />

nach Thüringen aus.<br />

Die Berliner Gebäude erlitten<br />

große Kriegsschäden. Nach<br />

dem Krieg entstand 1950 in<br />

<strong>Braunschweig</strong> die Physikalisch-TechnischeBundesanstalt<br />

(PTB), das metrologische<br />

Staatsinstitut der Bundesrepublik<br />

Deutschland, heute mit<br />

1500 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern. In Berlin-Charlottenburg<br />

verblieb das dazugehörige<br />

"Institut Berlin".<br />

1990 übernahm die PTB vom<br />

ehemaligen "Amt für Standardisierung,<br />

Messwesen und<br />

Warenprüfung" (ASMW) der<br />

DDR, das in Berlin-Friedrichshagen<br />

lag, die Aufgaben<br />

im Messwesen. Die anderen<br />

Teile dieses Amtes wurden<br />

von der "Bundesanstalt für<br />

Materialforschung und -prüfung"<br />

(BAM) in Berlin übernommen.<br />

Das Zeitsignal wird seit 1959<br />

über einen Sender bei Frankfurt<br />

am Main ausgestrahlt. Im<br />

Gesetz über die Zeitbestimmung<br />

von 1978 bekam die<br />

PTB den Auftrag zur Verbreitung<br />

der Gesetzlichen Zeit in<br />

Deutschland. Die Atomuhren<br />

der PTB liefern seit 1991 das<br />

Zeit-Normal für die Sekunde<br />

der gesetzlichen Zeit. Dazu<br />

dienen zur Zeit vier Caesium-<br />

Uhren. Eine hier ausgemusterte<br />

Atomuhr steht seit 2005 im<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Landesmuseum.<br />

In einer Sonderausstellung<br />

wurde im Landesmuseum vor<br />

einigen Jahren auch das nationale<br />

Kilogramm aus der<br />

<strong>Braunschweig</strong>er PTB gezeigt<br />

(siehe Foto). Da das weltweit<br />

gültige Ur-Kilogramm in Paris<br />

offenbar an Gewicht verliert,<br />

wird auch in <strong>Braunschweig</strong><br />

nach einer<br />

neuen Methode zur exakten<br />

Bestimmung des<br />

Kilogramms gesucht.<br />

Mit einer dazu hergestellten<br />

Kugel aus Silizium<br />

konnte aber bisher<br />

die erforderliche Präzision<br />

noch nicht erreicht<br />

werden.<br />

Genauigkeit ist heute auf<br />

allen Ebenen gefragt: ob<br />

im industriellen Fertigungsprozess<br />

oder für<br />

die diagnostischen<br />

Methoden der Medizin, ob in<br />

der chemischen Analytik oder<br />

in der naturwissenschaftlichen<br />

Grundlagenforschung. Die<br />

Wissenschaft des genauen<br />

Messens, die Metrologie, ist<br />

für all diese Disziplinen und<br />

weit darüber hinaus eine<br />

Grundvoraussetzung.<br />

Der bedeutendste Preis der<br />

Metrologie ist der Helmholtz-<br />

Preis. Er wurde im Rahmen<br />

eines internationalen wissenschaftlichen<br />

Symposions in<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Wo die Genauigkeit zu Hause ist - <strong>12</strong>5 Jahre PTB<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: PTB<br />

der <strong>Braunschweig</strong>er Stadthalle<br />

am 27. März 20<strong>12</strong> an zwei<br />

Forscher und eine Forscherin<br />

von Prof. Dr. Joachim Ullrich<br />

übergeben, der seit Januar<br />

20<strong>12</strong> neuer PTB-Präsident ist.<br />

Einen Tag später gab es anlässlich<br />

des Jubiläums einen<br />

Festakt, an dem u.a. der niedersächsischeMinisterpräsident<br />

David McAllister teilnahm.<br />

Am 14. Juli 20<strong>12</strong> können Sie<br />

zum Jubiläum in der PTB<br />

einen Tag der offenen Tür<br />

erleben.<br />

Kindermund<br />

Von Brigitte Klesczewski<br />

Ida und der Papst<br />

Die dreijährige Ida freut<br />

sich jeden Abend auf das<br />

Sandmännchen. Während<br />

des Papstbesuches in<br />

Deutschland passiert es,<br />

dass sie ein paar Minuten<br />

länger vor dem Fernseher<br />

sitzt. Es folgt ein Bericht<br />

über den Papstbesuch.<br />

Auch der begeistert sie.<br />

Aufgeregt ruft sie ihrer<br />

Mutter, die in der Küche<br />

das Abendessen vorbereitet,<br />

zu:<br />

"Mami, Mami komm<br />

schnell her. Da ist der<br />

Papst, und den gibt es nur<br />

einmal."


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 21<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

50 Jahre Aalto-Kulturhaus<br />

in Wolfsburg<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: D. Seppelt<br />

20 Jahre nach der Stadtgründung<br />

entschieden sich die<br />

Wolfsburger für den Neubau<br />

eines Kulturhauses im Zentrum<br />

der Stadt (neben dem<br />

Rathaus an der Porschestraße)<br />

nach dem Entwurf des bekannten<br />

finnischen Architekten<br />

und Designers Alvar<br />

Aalto. 1962 feierte man die<br />

Einweihung, und das 50-jährige<br />

Jubiläum wird in diesem<br />

Jahr durch diverse Veranstaltungen<br />

gewürdigt. (Auch die<br />

Heilig-Geist-Kirche von Aalto<br />

am Wolfsburger Klieversberg<br />

wird 50 Jahre alt, während<br />

seine Stephanuskirche in<br />

Wolfsburg-Dettmerode erst<br />

1968 fertig geworden ist.)<br />

Das Kulturhaus umfasste ursprünglich<br />

eine Bibliothek mit<br />

extra Kinderbereich im Erdgeschoss,<br />

die Volkshochschule<br />

mit den charakteristischen<br />

Vortragssälen im ersten Obergeschoss<br />

und ein Jugendzentrum<br />

rund um den Dachgarten.<br />

Wegen des Denkmalschutzes<br />

waren die notwendigen<br />

Modernisierungen<br />

umstritten. Heute gibt es hier<br />

noch die erweiterte Bibliothek,<br />

die Vortragssäle, Verwaltungsräume<br />

und ein<br />

Bistro.<br />

Alvar Aalto (1898 - 1976) studierte<br />

Architektur in Helsinki.<br />

Er eröffnete ein eigenes Architekturbüro<br />

in der Provinz und<br />

unternahm mit seiner Frau, die<br />

auch Architektin war, 1927<br />

eine große Rundreise durch<br />

Europa. Dabei lernten sie<br />

viele bedeutende Architekten<br />

der Moderne persönlich kennen.<br />

Sie nahmen auch teil an<br />

Veranstaltungen des Congrès<br />

Internationale d'Architecture<br />

Moderne (CIAM). 1933 verlegten<br />

sie das Büro nach Helsinki<br />

und gründeten mit Partnern<br />

den Möbelherstellungsbetrieb<br />

ARTEK; denn nicht<br />

nur in der Architektur, son-<br />

dern auch mit Entwürfen für<br />

Möbel und anderes Design<br />

hatten sie viel Erfolg. Ab 1940<br />

war Aalto Professor für Architektur<br />

am Massachusetts<br />

Institute of Technology in<br />

Cambridge, USA. Nach dem<br />

Tod seiner ersten Frau heiratete<br />

er wieder eine Architektin,<br />

und beide Frauen zeichneten<br />

immer für alle Entwürfe mit.<br />

Aalto war ein Vertreter der<br />

"organischen Architektur"<br />

und strebte eine enge Verbindung<br />

von Gebäuden und<br />

Landschaft an. "Die den Menschen<br />

umgebenden Gegenstände<br />

sind kaum Fetische<br />

oder Allegorien, die einen<br />

mystischen, ewigen Wert<br />

haben. Sie sind vielmehr Zellen<br />

und Gewebe, lebendig wie<br />

diese, Bausteine, aus denen<br />

sich das menschliche Leben<br />

zusammensetzt. Man kann sie<br />

nicht anders behandeln als<br />

andere Einheiten der Biologie,<br />

sonst laufen sie Gefahr, nicht<br />

mehr ins System zu passen,<br />

sie werden unmenschlich"<br />

(aus Aaltos Rede "Rationalismus<br />

und Mensch", 1935).<br />

Seine Möbel baute er daher<br />

aus Holz, nicht aus Stahlrohr<br />

(wie beim Bauhaus in Dessau).<br />

In Helsinki eröffnete<br />

1937 das Luxus-Restaurant<br />

"Savoy", für das Aalto nicht<br />

nur die Architektur, sondern<br />

auch alle Einrichtungs- und<br />

Ausstattungsgegenstände entworfen<br />

hatte. Berühmt ist die<br />

dazu gehörige Aalto-Vase<br />

"Savoy", die auf der Weltausstellung<br />

1936 in Paris zu<br />

sehen war (siehe Foto).<br />

Auch für sein Kulturhaus in<br />

Johanniterhaus <strong>Braunschweig</strong><br />

St. Annen-Konvent<br />

Anfragen: Heimleiterin Gisela Wolff<br />

Tel.: 05 31/ 28 10 60 Fax: 05 31/ 28 10 61 50<br />

E-Mail: info@johanniterhaus-bs.de<br />

Wolfsburg hat Alvar Aalto<br />

viele Details, wie Keramikflächen,<br />

Möbel, Türklinken<br />

und Lampen, selbst entworfen.<br />

Eine Gelegenheit zur<br />

vollständigen Besichtigung<br />

gibt es am "Tag des offenen<br />

Denkmals", am Sonntag, 9.<br />

September 20<strong>12</strong>, 14 bis 18<br />

Uhr. Bis dahin ist auch eine<br />

Fotoausstellung über 50 Jahre<br />

Leben im Kulturhaus im<br />

Foyer zu besichtigen, die im<br />

März eröffnet wurde.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 22<br />

…wenn sie abhebt<br />

und sie schwebt<br />

Text: Wilfried Stütze • Foto: Heidemarie Wilkes<br />

Der Propeller meines einmotorigen<br />

Flugzeuges macht einen<br />

Höllenlärm. Er läuft für den<br />

Magnetcheck mit 1800 Umdrehungen,<br />

also mit gewollt<br />

erhöhter Drehzahl. Die obligatorische<br />

Außenprüfung und der<br />

Test der Funktionen im Cockpit<br />

liegen bereits hinter mir.<br />

Meine Position ist aktuell der<br />

Rollhalt, kurz vor der Startbahn.<br />

Während der Blick von links<br />

nach rechts und von oben nach<br />

unten routinemäßig über die<br />

Instrumente gleitet, melde ich<br />

über Funk: "Fertig zum Start".<br />

Vom Tower kommt das OK,<br />

und ich rolle zum Startpunkt<br />

auf die Startposition. Nach der<br />

Information über Windstärke<br />

und Richtung und dem endgültigen<br />

"Start frei" geht es los.<br />

Den Gashebel zügig auf "Full<br />

Power", die Maschine mit den<br />

Füßen über das Seitenruder<br />

gerade halten, bei 60 Knoten<br />

den Steuerknüppel leicht anziehen.<br />

Sie schwebt. "Wenn sie<br />

abhebt und sie schwebt" - Reinhard<br />

May beschreibt dieses<br />

Gefühl in einem seiner Lieder.<br />

Sie will weiter steigen, aber ich<br />

drücke sie noch ein wenig in<br />

die Waagerechte, bis sie mehr<br />

Geschwindigkeit aufgenommen<br />

hat. Dann geht es steil<br />

nach oben, den Blick in den<br />

Himmel gerichtet, auf 2000 ft.<br />

(Fuß). Dann relativ abrupt in<br />

die Horizontale - es wird<br />

schlagartig ruhig im Cockpit.<br />

Ich nehme Kurs 350 Grad<br />

Richtung Lübeck, melde mich<br />

über Funk ab und genieße<br />

den Blick. Von oben wirkt alles<br />

wie eine Spielzeuglandschaft.<br />

Meine Gedanken aber gehen<br />

zurück zum ersten Alleinflug:<br />

Ein wochenlanges Pauken der<br />

Theorie in der Flugschule<br />

AERO West in Waggum lag<br />

hinter mir. Es ging um Luftrecht,<br />

Technik, Navigation,<br />

Verhalten in besonderen Fällen,<br />

Flugfunk, Meteorologie<br />

und - so kam es mir jedenfalls<br />

vor - unendlich viele Platzrunden<br />

mit dem Fluglehrer. Dann<br />

war der Tag gekommen.<br />

Gefühlsmäßig plötzlich und<br />

völlig unverhofft. Mein Lehrer<br />

legte eine gekonnte kurze Landung<br />

hin, nahm die Kopfhörer<br />

ab und meinte: "Du bist so<br />

weit. Fünf Platzrunden. Vier<br />

davon Touch and Go. Hals und<br />

Beinbruch." Ok. Die Routine<br />

siegte über meinen Adrenalinspiegel.<br />

(Den obligatorischen<br />

Funkverkehr schenke ich mir<br />

an dieser Stelle).<br />

Gashebel zügig nach vorn. Sie<br />

hebt ab, und - sie schwebt. Ich<br />

ziehe viel zu früh und zu steil<br />

nach oben. Der Motor quält<br />

sich, aber es geht. Was, um<br />

alles in der Welt, habe ich mir<br />

da nur eingebrockt? Warum<br />

mache ich das eigentlich? Ich<br />

schreie meinen Stress mit<br />

einem Wort aus der Fäkalsprache<br />

sehr, sehr laut in das Mikro.<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Arbeitnehmer und Rentner<br />

betreuen wir von A-Z im<br />

Rahmen einer Mitgliedschaft<br />

bei der<br />

Einkommensteuererklärung<br />

wenn sie Einkünfte ausschließlich<br />

aus nichtselbständiger Tätigkeit sowie Rentenbezüge<br />

haben und die Nebeneinnamen aus Überschusseinkünften<br />

(z.B. Vermietung) die Einnahmegrenze<br />

von insgesamt 13.000 bzw. 26.000 € nicht übersteigen.<br />

Beratungsstelle: Christian Cziesla, Tel.: 0531/6149045<br />

Termine nach tel. Vereinbarung. Bei Bedarf Hausbesuche<br />

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Gut, ich habe zwei Möglichkeiten.<br />

Entweder ich mache<br />

alles richtig, oder ich falle runter.<br />

Während ich auf dem Gegenanflug<br />

um den Flugplatz<br />

kutsche, beruhige ich mich und<br />

denke: "Fliegen ist eigentlich<br />

ganz einfach". Das Einschwenken<br />

für den beginnenden Landeanflug<br />

gelingt mühelos.<br />

Mein Hirn meldet sich und vermittelt<br />

mir die Einsicht: "Das<br />

Schwerste am Fliegen ist das<br />

Landen." Ok, sage ich mir jetzt,<br />

ich versuche, die Kiste - und<br />

mich - runterzubringen, und<br />

steige einfach aus. Schluss.<br />

Aus. Ende.<br />

Der Seitenwind ist nicht sehr<br />

stark, so dass sich der Landeanflug,<br />

wie ja zigmal geübt,<br />

ganz gut macht. Noch vier<br />

Meter über dem Boden, Gas<br />

raus, mit dem Seitenruder das<br />

Flugzeug ausrichten, die Nase<br />

leicht anziehen. Ich setze die<br />

Maschine auf wie ein alter<br />

Hase. Gashebel wieder zügig<br />

nach vorn und - sie schwebt.<br />

Ich weiß sofort, dass ich weiter<br />

fliegen werde. Nicht nur die<br />

noch ausstehenden vier Platzrunden...<br />

Die Ratzeburger Seen unter mir<br />

bringen mich wieder in die<br />

Realität zurück. Es wird Zeit,<br />

sich um das Anflugverfahren<br />

für Lübeck zu kümmern.<br />

Meine Gedanken aber gehen<br />

nochmal kurz zurück zu einem<br />

anderen Ereignis - dem ersten<br />

Dreiecksflug. Allein über<br />

Land, navigieren und möglichst<br />

auch wieder zurückkommen<br />

war die Aufgabe, aber das<br />

ist eine andere Geschichte.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 23<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Der Untergang der<br />

"Titanic" als Touristenattraktion<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen<br />

Foto: Spiegel-online<br />

Am 14. April 19<strong>12</strong>, also vor<br />

100 Jahren, geschah der<br />

Untergang der "Titanic" im<br />

Nordatlantik, nachdem das<br />

Schiff einen Eisberg gerammt<br />

hatte. Dieses dramatische Ereignis<br />

mit 1500 Toten und nur<br />

700 Überlebenden brannte<br />

sich in das kollektive Gedächtnis<br />

der Menschheit ein<br />

und ist in mehreren Filmen<br />

nachgezeichnet worden.<br />

Gebaut wurde die "Titanic"<br />

auf der Harland-and-Wolff-<br />

Werft in Belfast. Diese Stadt in<br />

der britischen Provinz Nordirland<br />

hat in der Zeit von 1969<br />

bis 1998 sehr gelitten unter<br />

den Kämpfen zwischen<br />

Katholiken (der ursprünglichen<br />

irischen Bevölkerung)<br />

und Protestanten (die seit 1690<br />

aus Großbritannien eingewandert<br />

sind). Nach Beilegung der<br />

kriegerischen Auseinandersetzungen<br />

versucht man nun, das<br />

Image der Stadt aufzuwerten<br />

und Touristen anzulocken.<br />

Dazu soll auch das in diesem<br />

Jahr neu eröffnete glitzernde<br />

Besucherzentrum auf dem<br />

Gelände der ehemaligen "Titanic"-Werft<br />

beitragen. Unter<br />

anderem kann man hier den<br />

Untergang der "Titanic" nacherleben<br />

und den Verfall des<br />

Wracks am Meeresboden verfolgen.<br />

Nachgebaut sind u.a.<br />

eine opulente 1.-Klasse-Suite<br />

und eine enge 3.-Klasse-Kabine<br />

sowie der große Bankettsaal<br />

mit repräsentativem Trep-<br />

Pflege daheim<br />

statt Pflegeheim<br />

pflegeagenturplus<br />

in <strong>Braunschweig</strong><br />

penhaus, der auch in den<br />

"Titanic"-Filmen eine besondere<br />

Rolle gespielt hat. Das<br />

Stadtmarketing geht davon<br />

aus, dass dieses "Titanic"-Erlebniszentrum<br />

für Belfast das<br />

wird, was der Eiffelturm für<br />

Paris oder das Guggenheim-<br />

Museum für Bilbao sind.<br />

Auf der anderen Seite des<br />

Atlantik, in der kanadischen<br />

Stadt Halifax, die auf der<br />

Halbinsel Nova Scotia liegt,<br />

spielt der Untergang der "Titanic"<br />

auch eine Rolle für Touristen:<br />

Sie werden zu den drei,<br />

nach Konfessionen getrennten,<br />

Friedhöfen geführt, auf<br />

denen insgesamt 150 Grabsteine<br />

von Opfern zu finden<br />

sind. Von Halifax aus fuhren<br />

Schiffe zum <strong>12</strong>00 Kilometer<br />

entfernten Unglücksort bei<br />

Neufundland, um die Toten zu<br />

bergen. Dort wurden auch<br />

Reste des Schiffes und der<br />

Ausrüstung an Bord geholt,<br />

die zusammen mit anderen<br />

Exponaten in der "Titanic"-<br />

Abteilung des "Maritime<br />

Museum of the Atlantic" in<br />

Halifax ausgestellt sind.<br />

Familien in <strong>Braunschweig</strong> können fachkundige und kompetente Hilfe<br />

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ein passendes individuelles Konzept, das sich am Ausmaß der Pflegebedürftigkeit, an den persönlichen Ansprüchen<br />

und Bedürfnissen und der häuslichen Situation des Menschen und seiner Familie orientiert.<br />

Die pflegeagenturplus vermittelt Ihnen dann, anhand der gemeinsam festgestellten individuellen Bedürfnisse, osteuropäisches<br />

Pflege- und Betreuungspersonal und ist während der gesamten Betreuungszeit ihr kompetenter Ansprechpartner.<br />

Andreas Wilke steht Ihnen in <strong>Braunschweig</strong> für kostenlose Informationen und Beratung<br />

von Montag bis Freitag zwischen 09.00 und 18.00 Uhr telefonisch unter (0531) 2392666, per Email<br />

unter info@pflegeagenturplus-braunschweig.de oder auch bei Ihnen vor Ort zur Verfügung.


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– DAS ORIGINAL –<br />

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immer populärer geworden. Viele Mitbürger erwarten von diesen Wohnanlagen eine umfassende Versorgung<br />

und bei entsprechendem Bedarf auch die Durchführung von Pflegemaßnahmen in der Wohnung.<br />

Schließlich soll ein nochmaliger Umzug in ein Pflegeheim möglichst vermieden werden.<br />

Dazu sollten Sie wissen:<br />

“Betreutes Wohnen” ist kein gesetzlich definierter Begriff! Jede Wohnanlage bietet daher teilweise<br />

erhebliche Unterschiede in ihrem Leistungsangebot, die sich auf die Verbleibemöglichkeit in der<br />

Wohnung deutlich auswirken können. Sie sollten daher genau bei dem jeweiligen Anbieter erfragen,<br />

mit welchen Hilfen Sie rechnen können. Hier ist insbesondere die Antwort auf die Frage wichtig,<br />

inwieweit eine umfassende hauswirtschaftliche Versorgung mit Essen, Wäschewaschen und Wohnungsreinigung<br />

sowie die Pflege auch bei Schwerstpflegebedürftigkeit gegeben sind.<br />

Ist beispielsweise examiniertes Personal rund um die Uhr im Haus abrufbereit?<br />

Was passiert bei einem Verlust der eigenen Kommunikationsfähigkeit, beispielsweise nach einem<br />

Schlaganfall?<br />

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<strong>Braunschweig</strong>er Journal 25<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

"Unser" Löwe vor dem<br />

Dom von Ratzeburg<br />

Text und Foto: Friedrich Schaper<br />

Als Besucher wird man über<br />

einen breiten Damm in die<br />

dicht bebaute Altstadt von<br />

Ratzeburg geführt. Es ist<br />

kaum zu übersehen, der Dom<br />

auf dem höchsten Punkt der<br />

Insel beherrscht das Bild der<br />

Stadt.<br />

Aus dem Gewirr der schmalen,<br />

mit niedrigen Backstein-<br />

häusern bestandenen Gassen<br />

kommt man zum Domhof.<br />

Diese weite, offene Anlage<br />

mit einer baumbestandenen<br />

Allee prägt das Bild vor dem<br />

Dom. Sie wird zudem auf der<br />

Ostseite eingerahmt von repräsentativ<br />

wirkenden Bauten<br />

des ehemaligen Domkapitulars.<br />

Der Weg führt an die<br />

hohe Backsteinmauer, die<br />

Dom und Friedhof umschließt.<br />

Und dort steht es, das<br />

getreue Abbild des <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Löwen. Aber es<br />

scheint, dass seine Patina ein<br />

helleres Grün zeigt als unser<br />

Burglöwe. Die Mauer hat eine<br />

Ausbuchtung, damit der nach<br />

Westen blickende Löwe auch<br />

gut zur Geltung kommt. Aber<br />

warum steht hier "unser"<br />

Löwe?<br />

Spätestens bei der Besichtigung<br />

des Doms wird klar, hier<br />

ist Geschichte manifestiert.<br />

Heinrich der Löwe hat diesen,<br />

wie auch drei weitere Dome<br />

(in Schwerin, Lübeck und<br />

natürlich in <strong>Braunschweig</strong>)<br />

erbauen lassen. Der imposante<br />

romanische Bau aus rotem<br />

Backstein wirkt von außen<br />

kühl und zurückhaltend, eben<br />

nordisch. Im Inneren versöhnen<br />

aber gut abgestimmte,<br />

wärmere Farben die Besucher<br />

wieder. Dort, wo die Apsis im<br />

Osten des Domes beginnt,<br />

steht der Altar, aus Feldsteinen<br />

gemauert. Der Altaraufsatz<br />

Demnächst…<br />

wird in den Marchen der<br />

berühmten Altstadt<br />

Ascoli Piceno<br />

die erste kleine familiäre<br />

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mit einer farbig ausgemalten<br />

Passionstafel ist nicht sehr<br />

hoch. Er wird eingerahmt von<br />

zwei Altarflügeln, deren geschnitzte,<br />

vollständig mit<br />

Blattgold überzogenen Apostel-<br />

und Heiligenfiguren erst<br />

beim Nähertreten genauer erkannt<br />

werden können.<br />

Den gesamten Raum des dreischiffigen,<br />

in Kreuzform angeordneten<br />

Doms beherrschen<br />

die mächtigen Backsteinpfeiler,<br />

die die romanischen<br />

Längsbögen tragen. Zwischen<br />

den Pfeilern im Westen, die<br />

den Turm tragen, befindet sich<br />

die ansehnliche große Rieger-<br />

Orgel. In einem Konzert<br />

ließ sie ihre ungewöhnliche<br />

Klangbreite und ihre warme<br />

Abstimmung in allen ihren 61<br />

Registern ertönen.<br />

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Ein Blick in die Zeitentafel der<br />

Geschichte belehrt: Heinrich<br />

der Löwe gründete 1154 das<br />

Bistum Ratzeburg neu (die<br />

Christianisierung hatte bereits<br />

Mitte des 11. Jh. begonnen,<br />

wurde aber von den dort siedelnden<br />

Elbslawen zunächst<br />

niedergeschlagen). Im gleichen<br />

Jahr wurde mit dem Bau<br />

des Domes begonnen, der aber<br />

bis zur Fertigstellung volle<br />

26 Jahre erforderte. Dadurch<br />

kamen in einigen Bauteilen<br />

Erfahrungen und Erkenntnisse<br />

vom Bau des <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Doms (Baubeginn 1173) dem<br />

Ratzeburger Dom zugute. Nur<br />

drei Jahrzehnte später wurde<br />

ein Prämonstratenser Kloster<br />

auf der Seeseite an den Dom<br />

angebaut, dessen Bauten heute<br />

noch stehen.<br />

Die ganze Anlage dieser Bauten<br />

erforderte über die Jahrhunderte<br />

immer wieder Restaurationen<br />

und Reparaturen<br />

(vor allem nach Beschuss<br />

durch die eindringenden<br />

Dänen). Bis heute ist es den<br />

Baumeistern gelungen, die<br />

ursprüngliche romanische<br />

bauliche Konzeption zu erhalten<br />

und zu pflegen. Zahlreiche<br />

Konzerte weisen heute den<br />

Ratzeburger Dom im gesamten<br />

Norden als Zentrum kirchlicher<br />

Musik aus.<br />

Die Jugend ist die Zeit,<br />

Weisheit zu lernen.<br />

Das Alter ist die Zeit sie<br />

auszuüben.<br />

Jean-Jacques Rousseau


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 26<br />

Impressionen aus der Normandie<br />

Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: Klaus Ihlenburg<br />

Nachdem die Wikinger mit<br />

ihren Raubzügen die Menschen<br />

an den Küsten Europas<br />

in Angst und Schrecken versetzt<br />

hatten, wurde ihnen, den<br />

"Nordmännern", 911 die dann<br />

nach ihnen benannte "Normandie"<br />

zur Besiedlung zugewiesen.<br />

Der Normanne "Wilhelm<br />

der Eroberer" hat im Jahr<br />

1066 in der Schlacht von<br />

Hastings England erobert. Die<br />

Vorgeschichte dieser Schlacht<br />

und ihr Verlauf sind in wunderbar<br />

gestickten und gut<br />

erhaltenen Bildern eines<br />

Wandteppichs festgehalten,<br />

der in der Stadt Bayeux ausgestellt<br />

wird.<br />

Bayeux liegt nahe der normannischen<br />

Küste, die im 2.<br />

Weltkrieg Berühmtheit erlangt<br />

hat, als die Truppen der Alliierten<br />

dort im Juni 1944 landeten,<br />

um Hitlerdeutschland<br />

von Westen her zu besiegen.<br />

Unter großen Verlusten erstürmten<br />

sie die Steilküste, wo<br />

heute noch zerstörte Betonbunker<br />

des deutschen "Atlantikwalls"<br />

zu sehen sind. Um<br />

Bayeux gibt es große Soldatenfriedhöfe<br />

und ein Museum<br />

zu diesem Thema. Außerdem<br />

sieht man in der Stadt Zeichen<br />

dafür, dass sich hier Veteranenvereine<br />

treffen, wenn am<br />

6. Juni der "D-Day" (Stichtag<br />

der Invasion)<br />

von den Siegermächten<br />

gefeiert wird.<br />

Die Normandie<br />

war auch<br />

einer der<br />

Streitpunkte<br />

im "Hundertjährigen<br />

Krieg" zwischenFrankreich<br />

und<br />

England<br />

(1337-1453).<br />

Hier im Wattenmeer<br />

an<br />

der Grenze zur Bretagne liegt<br />

der Festungs- und Klosterberg<br />

Mont Saint Michel, der nie<br />

von den Engländern erobert<br />

werden konnte. Ein anderes<br />

nationales Symbol ist die<br />

große moderne Kirche auf<br />

dem Altstadtmarkt von Rouen<br />

(zeitweise Hauptstadt der<br />

Region Normandie), die hier<br />

zu Ehren der Jungfrau von<br />

Orleans, Kämpferin gegen die<br />

Engländer, am Ort der Hinrichtung<br />

gebaut wurde.<br />

Neben kriegerischen Ereignissen<br />

in der normannischen Geschichte<br />

sollen nun auch friedliche<br />

Glanzpunkte dieser Gegend<br />

erwähnt werden. So liegt<br />

hier der Ursprung für den<br />

"Impressionismus"-Begriff in<br />

Der Festungs- und Klosterberg<br />

Mont Saint Michel<br />

der Malerei: Claude Monet<br />

malte in Le Havre an der<br />

Seine-Mündung 1873 ein Bild<br />

vom Hafen, das er "Impression,<br />

Sonnenaufgang" nannte.<br />

Dieser Titel führte dazu, dass<br />

ein Kritiker der Gruppenausstellung<br />

in Paris, in der dieses<br />

Bild auftauchte, abfällig von<br />

der "Ausstellung der Impressionisten"<br />

sprach. Diesen also<br />

ursprünglich negativ gemeinten<br />

Begriff übernahmen die<br />

betroffenen Maler als eigenes<br />

positives Markenzeichen.<br />

In der oben erwähnten Seine-<br />

Stadt Rouen malte Monet<br />

mehrfach die Kathedralen-<br />

Fassade in jeweils unterschiedlichem<br />

Licht. Das<br />

Kunstmuseum bietet eine<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

große Abteilung mit Gemälden<br />

der Impressionisten.<br />

Am Ostrand der Normandie,<br />

auch an der Seine, liegt Giverny<br />

mit dem berühmten Garten<br />

von Claude Monet. Haus und<br />

Garten hatte er zunächst nur<br />

gemietet. Als seine Einnahmen<br />

weiter zunahmen, konnte<br />

er das Anwesen 1890 kaufen.<br />

Danach erweiterte er das Gartengelände<br />

mit den Seerosenteichen<br />

und vergrößerte das<br />

Haus mehrfach durch Atelier-<br />

Anbauten. Der Standort war<br />

günstig, weil man mit der<br />

Eisenbahn Verbindung nach<br />

Paris hatte. Zum Ort gehörte<br />

ein kleines Hotel, in dem sich<br />

amerikanische Maler niederließen,<br />

die von dem schon<br />

berühmten Meister Claude<br />

Monet lernen wollten. Diese<br />

Gruppe wurde nach dem Ort<br />

"Givernisten" genannt. Heute<br />

pilgern viele Touristen nach<br />

Giverny, wo man auch ein<br />

Impressionisten-Museum findet.<br />

Schon am Anfang des 19.<br />

Jahrhunderts war die Normandie<br />

ein beliebtes Touristenziel.<br />

Es gibt einen englischen Reiseführer<br />

von 1828 mit dem<br />

Titel "Romantic Normandy",<br />

den der berühmte Maler William<br />

Turner illustriert hat.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 27<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Wer rastet, der rostet:<br />

Swingstick IV<br />

Text und Fotos: Brigitta Heydecke<br />

Die heute beschriebenen Bewegungsabläufe<br />

ähneln teilweise<br />

einzelnen Übungen aus<br />

den 3 vorangegangenen Folgen,<br />

stellen aber etwas erhöhte<br />

Anforderungen. Sie sollten<br />

daher nur von gut Trainierten<br />

durchgeführt werden. Wer<br />

nicht so gut trainiert ist, kann<br />

sich ohne Bedenken mit den<br />

einfacheren Bewegungsabläufen<br />

begnügen, denn der<br />

eigentliche Trainingseffekt<br />

beruht eher auf häufigen Wiederholungen<br />

als auf dem<br />

erhöhten Schwierigkeitsgrad<br />

der einzelnen Übungen.<br />

Übung 1: Aufrechter Stand,<br />

Stick mit der rechten Hand<br />

von oben greifen und waagrecht<br />

halten; jetzt Oberkörper<br />

leicht vorbeugen und gleichzeitig<br />

das linke Bein nach hinten<br />

oben anheben ("Standwaage");<br />

das Standbein ist<br />

dabei leicht gebeugt, "Stickarm"<br />

und angehobenes Bein<br />

bilden eine möglichst gerade<br />

Linie ( Hohlkreuz vermeiden!),<br />

der freie Arm ist zur<br />

Seite ausgestreckt - ggf. kann<br />

man sich an einer Wand<br />

abstützen, da diese Übung<br />

recht viel Gleichgewichtsgefühl<br />

verlangt; jetzt den Stick<br />

nach dem üblichen Verfahren<br />

in Schwingung versetzen, 10-<br />

15 sek. lang durchhalten,<br />

Pause einlegen, lockern, Seitenwechsel;<br />

jede Seite 3-5x<br />

wiederholen.<br />

Übung 2: Seitenlage auf der<br />

linken Körperseite; das untere<br />

Bein wird etwas angewinkelt,<br />

der Oberkörper ist leicht aufgerichtet,<br />

der linke Arm stützt<br />

den Oberkörper ab, wobei der<br />

Ellenbogen sich unter der<br />

Schulter befindet; das rechte<br />

Bein ist gestreckt und wird<br />

mit geflextem Fuß so weit<br />

angehoben, bis es sich ungefähr<br />

in Verlängerung des<br />

Oberkörpers befindet. Greifen<br />

Sie jetzt den waagerechten<br />

Stick mit der rechten Hand<br />

von oben und halten den Arm<br />

parallel zum Oberschenkel; in<br />

dieser Position wird der Stick<br />

in bekannter Weise in Schwingung<br />

versetzt; 10-15 Sek. lang<br />

durchhalten, ca. 3x wiederholen,<br />

in den Pausen Stickarm<br />

und oberes Bein senken;<br />

danach Seitenwechsel.<br />

Übung 3: Ausgangsposition<br />

wie in Übg. 3b/Heft 2/20<strong>12</strong>,<br />

d.h. Rückenlage mit aufgestellten<br />

Beinen und angehobenem<br />

Beckenboden; ein Bein<br />

anheben und mit geflextem<br />

Fuß zur Streckung bringen,<br />

beide Oberschenkel befinden<br />

sich dabei parallel zueinander;<br />

greifen Sie den waagerechten<br />

Stick über dem Bauch mit beiden<br />

Händen von oben, und<br />

heben Sie die fast gestreckten<br />

Arme so weit an, bis sie sich<br />

parallel zu den Oberschenkeln<br />

befinden; versetzen Sie den<br />

Stick in dieser Position in<br />

Schwingung und arbeiten Sie<br />

- was Dauer und Häufigkeit<br />

der Wiederholungen anbetrifft<br />

- nach dem üblichen Muster<br />

(in den Pausen Beine,<br />

Beckenboden und Arme ablegen<br />

und tief durchatmen).<br />

Gut Swing!


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 28<br />

– Anzeige –<br />

Der Optiker<br />

kommt ins Haus<br />

Diesen Service bietet der<br />

Optiker Brillen-Galerie<br />

Schmidt GmbH als Brillen-<br />

Mobil in <strong>Braunschweig</strong> an.<br />

Es gibt immer mehr Menschen,<br />

die nicht mehr das<br />

Haus, die Wohnung oder das<br />

Heim verlassen können, um<br />

Dienstleistungen anzunehmen.<br />

Die Fußpflege, der<br />

Frisör, die Krankengymnas-<br />

tik, viele Dienstleister kommen<br />

ins Haus. Jetzt auch der<br />

Optiker. Auch in den Einrichtungen<br />

und Hilfsorganisationen<br />

ist es schwieriger<br />

geworden. Früher gab es den<br />

Ziwi, der mit dem Wagen<br />

die Betroffenen begleitete.<br />

Herr K ist ebenfall betroffen.<br />

Er hat es ausprobiert.<br />

Herr K ist 67 Jahre alt und<br />

wohnt in <strong>Braunschweig</strong>.<br />

Seit zwanzig Jahren leidet er<br />

an MS. Es fällt ihm schwer<br />

die Treppen hinauf zu steigen.<br />

In seiner Wohnung<br />

nimmt er manchmal die<br />

Gehhilfen, außerhalb der<br />

Wohnung ist das Gehen<br />

ohne Gehwagen nicht mehr<br />

möglich. Seine Brille ist<br />

mittlerweile 8 Jahre alt, das<br />

Lesen fällt ihm zunehmend<br />

schwer und das Fernsehbild<br />

könnte klarer sein. Der Weg<br />

zum Optiker war das letzte<br />

Mal vor acht Jahren schon<br />

sehr beschwerlich. Jetzt hat er<br />

gelesen, dass der Optiker auch<br />

ins Haus kommt. Er rieft das<br />

BrillenMobil an, ein Service<br />

der Firma Brillen-Galerie<br />

Schmidt GmbH aus <strong>Braunschweig</strong><br />

Melverode und vereinbarte<br />

einen Termin.<br />

So besuchte der<br />

Augenoptikermeister<br />

Herr Schmidt mit<br />

seinem BrillenMobil<br />

in seiner Wohnung<br />

den Kunden. Herr<br />

Schmidt hatte alle<br />

notwendigen Geräte<br />

dabei. Zuerst wurde<br />

die alte Brille gemessen<br />

und die vorhandenen<br />

Glasstärken<br />

ermittelt. Es wurde<br />

dann anhand der mitgeführten<br />

Sehproben<br />

die bisherige Sehleistung<br />

festgestellt. Mit<br />

einem elektronischen<br />

Prüfgerät konnte<br />

Herr Schmidt schnell die<br />

neuen Brillenglaswerte ermitteln.<br />

Die neuen Glasstärken<br />

steckte er in eine Messbrillen<br />

und Herr K konnte die neuen<br />

Brillenglaswerte ausprobieren.<br />

Nachdem die Feinabstim-<br />

mung mit den verschiedenen<br />

Sehproben abgeschlossen war,<br />

stand das Ergebnis der neuen<br />

Glasstärken für die Weite zum<br />

Fernsehen und für das Sehen<br />

in der Nähe z.B. zum Lesen<br />

fest. Die Zeitung kann wieder<br />

klar erkannt werden und das<br />

Lesen macht wieder spaß. Der<br />

mitgebrachte Musterkoffer<br />

hatte eine reichliche Auswahl<br />

an Brillengestellen parat.<br />

Nachdem einige Modelle ausprobiert<br />

waren wurde sich für<br />

ein neues Brillengestell aus<br />

Metall entschieden. Herr<br />

Schmidt hat Herrn K danach<br />

die unterschiedlichen Gleitsichtglastypen<br />

und Möglichkeiten<br />

erklärt. Nach dem sich<br />

Herr K für einen Glastyp entschieden<br />

hat wurde die notwendigen<br />

Daten mit Hilfe der<br />

Fotozentrierung festgelegt.<br />

Die Brille wurde in Auftrag<br />

genommen und nach ca. einer<br />

Woche, an einem zweiten Termin,<br />

in der Wohnung von<br />

Herrn K. fachgerecht angepasst.<br />

Auch hierbei hatte Herr<br />

Schmidt alle notwendigen<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Geräte und Hilfsmittel dabei.<br />

Frau K. die an einer<br />

Maculadegeneration leidet<br />

hat sich dann über die Anwendung<br />

von vergrößernden<br />

Sehhilfen beraten lassen.<br />

Auch hier konnte Herr<br />

Schmidt alle in Frage kommenden<br />

Hilfsmittel wie<br />

Lupen, Lupenbrillen, Fernrohrsysteme<br />

und elektronische<br />

Lesehilfen bis hin zum<br />

Bildschirmlesegerät zeigen<br />

und ausprobieren lassen.<br />

Frau K hat sich für eine<br />

Standlupe mit Beleuchtung<br />

entschieden, die Krankenkasse<br />

hat über die Hälfte der<br />

Kosten übernommen. Auch<br />

Frau K. kann jetzt wieder<br />

selbstständig die Zeitung<br />

lesen und die Fotos vom<br />

Enkelkind kann sie jetzt besser<br />

erkennen. „Ein Service,<br />

als wenn man im Laden ist“<br />

sagte Herr K. Der Service<br />

hat keine Extrakosten verursacht.<br />

Herr Schmidt, der<br />

über eine über 30 jährige<br />

Erfahrung als Augenoptikermeister<br />

verfügt, hat diese in<br />

das Serviceangebot Brillen-<br />

Mobil übertragen. Als Meisterbetrieb<br />

verfügt Herr<br />

Schmidt über eine Krankenkassenzulassung<br />

und kann<br />

damit in Verbindung mit<br />

einer ärztlichen Verordnung<br />

Zuschüssen zu Hilfsmitteln<br />

der Krankenkassen abrechnen.<br />

Den Service BrillenMobil<br />

bietet Herr Schmidt in<br />

<strong>Braunschweig</strong> und im<br />

Umland bis 30km an. Ein<br />

Anruf genügt.


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 29<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Ein Schüler der Grundschule aus Lamme (Klasse 4b)<br />

bekommt einen <strong>Braunschweig</strong>er Löwenhelm aufgesetzt<br />

und darf ihn auch behalten. Ein guter Start für die Fahrradprüfung<br />

im Juli. Anlass war ein Projekt von Robin Dörrie<br />

und Christoph Macalla, die ein Freiwilliges Soziales<br />

Jahr ableisten. Unterstützt wurde das Projekt vom Städtischen<br />

Museum (Altstadtrathaus), der Verkehrswacht<br />

und der Polizei.<br />

Foto: Heinz Salbach<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Erinnern Sie sich noch an<br />

Antimakassar?<br />

Antimakassare waren bestickte, gehäkelte oder geklöppelte<br />

Zierdeckchen, die plüschbezogene Kopf- und Armlehnen<br />

von Sofas oder Lehnstühlen vor den mit Makassaröl<br />

getränkten Frisuren oder vor schweißigen Glatzen<br />

und Händen schützten. Das Haaröl, benannt nach der<br />

Hauptstadt der Insel Celebes, verlieh der Herrenfrisur<br />

eine stramme, blanke Fasson und war nur schwer aus den<br />

Möbelbezügen zu entfernen. Antimakassare waren eine<br />

Zierde der Salons und Wohnstuben gehobener Kreise.<br />

Rollstuhl-Shuttle<br />

Rollstuhlbeförderung ohne umzusteigen<br />

direkt – zuverlässig<br />

Personenbeförderung<br />

Stadt- und Landfahrten<br />

Krankentransporte<br />

Tel. 0531 797900<br />

www.rolli-shuttle.de


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 31<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

Veranstaltungen<br />

Siegfrieds Bürgerzentrum<br />

Mittelweg 52<br />

Erzählcafé<br />

Mo., 11. Juni, 15 Uhr<br />

"Siegfrieds Bürgerzentrum –<br />

Was ist das?"<br />

Dorothea Körting und Barbara<br />

Rackwitz informieren über<br />

Geschichte und Aufgaben des<br />

Stadtteil-Treffpunktes.<br />

*******<br />

Kreativ-Gruppen:<br />

Gemeinsames Backen<br />

mit Barbara Rackwitz<br />

Mo., 18. Juni, 16 Uhr<br />

Gemeinsames Kochen<br />

mit Safinaz Yildirim und<br />

Barbara Rackwitz<br />

Di., <strong>12</strong>. Juni, 17 Uhr<br />

Kostenbeitrag im Warenwert<br />

Anmeldung Tel. 2906263<br />

Tag der Senioren<br />

20<strong>12</strong><br />

Fr., 01. Juni, von 11 bis 16 Uhr<br />

auf dem Domplatz und dem<br />

Platz der Deutschen Einheit<br />

Seniorenbüro<br />

Seniorenrat<br />

Seniorenkreise<br />

Senioren-Freizeitgruppen<br />

Senioreneinrichtungen<br />

stellen sich vor und laden zu<br />

Gesprächen ein.<br />

Ein abwechslungsreiches<br />

Unterhaltungsprogramm und<br />

kulinarische Angebote ergänzen<br />

die Veranstaltung.<br />

Schauen Sie doch einmal vorbei<br />

Institut für<br />

<strong>Braunschweig</strong>ische<br />

Regionalgeschichte<br />

Fallersleber-Tor-Wall 23<br />

Treffpunkt Geschichte<br />

Do., 21. Juni, 19 Uhr<br />

" Eleonore von Aquitanien -<br />

Grande Dame des Hochmittelalters<br />

und Schwiegermutter<br />

Heinrich des Löwen" -<br />

Vortrag: Prof. Dr.h.c. Gerd Biegel<br />

Do., 5. Juli, 19 Uhr<br />

" Ricarda Huch"<br />

- Die Literatin der Freiheit -<br />

Vortrag: Prof. Dr.h.c. Gerd Biegel<br />

Seniorenwandergruppe<br />

" Die Regenpfeiffer"<br />

Immer donnerstags ist<br />

Wandertag<br />

Wer hat Lust mitzuwandern?<br />

Informationen unter Tel.: 601610<br />

Erzählcafé<br />

im Quartierszentrum<br />

Hugo-Luther-Str. 60a<br />

Stadtteilheimatpfleger<br />

Klaus Hoffmann lädt ein:<br />

Do., 14. Juni, 16 Uhr<br />

Thema:<br />

" NS-Kinderlandverschickung"<br />

<strong>Braunschweig</strong>isches<br />

Landesmuseum<br />

Haus Burgplatz<br />

Mi., 13. Juni, 15 Uhr<br />

"Wenn ‘Tante Emma’ zum<br />

Kolonialwarenladen ging"<br />

Führung: Anne Czichowski, M.A.<br />

Haus Hinter Aegidien<br />

So., 29. Juli, 15 Uhr<br />

"... und es ward Licht – das<br />

Aegidienkloster in<br />

<strong>Braunschweig</strong>"<br />

Führung: Meike Buck, M.A.<br />

Weitere Veranstaltungen enthält<br />

das aktuelle Programmheft<br />

Wandergruppe Fidelio<br />

Gruppentreffen<br />

Louise-Schroeder-Haus,<br />

Hohetorwall 10<br />

Di., 19. Juni und Di., 17. Juli<br />

jeweils 15 Uhr<br />

Wanderungen werden<br />

bei den Treffen besprochen.<br />

Gäste sind herzlich willkommen.<br />

<strong>Braunschweig</strong>er<br />

Journal<br />

<strong>Ausgabe</strong>stellen:<br />

Einzelabgabe<br />

In allen Senioren Begegnungstätten,<br />

in der Bürgerberatung<br />

(Rathaus), in der<br />

Stadtbibliothek (Schloss),<br />

in den <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Museen, außerdem in Apotheken<br />

und Arztpraxen.<br />

Seniorenkreise<br />

Begegnungsstätte<br />

Ottenroder Straße<br />

(Siegfriedviertel,<br />

Tram-Linie 2)<br />

Abholtermine für Heft<br />

4/20<strong>12</strong> nur<br />

Mittwoch, 01. Aug. und<br />

Montag, 06. Aug. 20<strong>12</strong><br />

von 10 bis <strong>12</strong> Uhr<br />

Seniorenbüro,<br />

Kleine Burg 14<br />

– vorgemerkte Gruppen –<br />

Abholung Montag bis Freitag<br />

zu den üblichen Öffnungszeiten<br />


<strong>Braunschweig</strong>er Journal 32<br />

Impressum<br />

Redaktion:<br />

Redaktion BS 94<br />

Hohetorwall 10<br />

38118 <strong>Braunschweig</strong><br />

Tel.: 0531/4737147<br />

Fax: 0531/4737146<br />

BSJournal@web.de<br />

V.i.S.d.P.<br />

Christel Mertens<br />

Bildbearbeitung:<br />

Dieter Seppelt<br />

Textverarbeitung:<br />

Dirk Israel<br />

Vertrieb: Günter Dunken<br />

Eingesandte Text- und<br />

Bildbeiträge werden nicht<br />

bestätigt und<br />

zurückgesandt.<br />

Alle Rechte gehen an die<br />

Redaktion über.<br />

Die Redaktion behält sich<br />

Textkürzungen und<br />

Bildgrößenänderungen vor.<br />

Namentlich gezeichnete<br />

Artikel geben nicht die<br />

Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Zitate werden nur bei<br />

Nennung der<br />

Quelle übernommen.<br />

Nachdruck nur mit<br />

Quellenangabe und<br />

Übersendung<br />

eines Belegexemplares.<br />

Nächste <strong>Ausgabe</strong>:<br />

August 20<strong>12</strong><br />

Redaktionsschluss:<br />

19. Juni 20<strong>12</strong><br />

Anzeigenakquise und<br />

Technische Herstellung:<br />

MC WERBUNG<br />

Wichernstraße 22<br />

38300 Wolfenbüttel<br />

Tel.: 0 53 31/6 80 13<br />

und 0 53 31/8816 90<br />

mc_werbung@arcor.de<br />

Das<br />

<strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />

erscheint alle<br />

zwei Monate in einer<br />

Auflage von<br />

6000 Exemplaren.<br />

www.braunschweiger-journal.de<br />

Herausgeber:<br />

Der Seniorenrat<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

Bericht aus dem Hundehimmel<br />

Von Helmut Wenzel<br />

Ihr Menschen passt immer<br />

auf, dass ihr nicht in eine so<br />

genannte "Tretmine" tappt, die<br />

grundsätzlich als Hinterlassenschaft<br />

den Hunden zugeordnet<br />

wird. Früher, als noch<br />

Pferde eure Kutschen durch<br />

die Gassen zogen, und noch<br />

früher, als ihr eure Nachtgeschirre<br />

aus dem Fenster kipptet<br />

und somit manche Straßen<br />

mit einem organischen Belag<br />

beschichtet waren, hat sich<br />

kaum jemand über diese Zustände<br />

beschwert. Der Anblick<br />

dampfender Pferdeäpfel erinnert<br />

ältere Gartenbesitzer<br />

heute noch an die Zeiten, als<br />

sie mit einem Kehrblech bewaffnet<br />

diesen Spezialdünger<br />

für ihre Beete einsammelten.<br />

Die in euren Städten übrig<br />

gebliebenen Bäume betrachtet<br />

ihr Menschen eher als ein<br />

Natursymbol, anstatt sie uns<br />

Hunden als wichtigen Anziehungspunkt<br />

für unser "Geschäft"<br />

einzuräumen. Bäume<br />

und auch Häuserecken sind<br />

für uns Treffpunkte, um hier<br />

die "Hundezeitung" deuten zu<br />

können. Mit unserer feinen<br />

Nase erkunden wir, welcher<br />

Fiffi, Struppi, Pluto oder auch<br />

Bastard vor uns Gassi geführt<br />

wurde oder welche Hundedame<br />

sich zeugungsfähige<br />

Rüden ersehnt.<br />

Hundebesitzer sind aufgerufen,<br />

unsere - egal in welcher<br />

Form, Konsistenz oder Größe<br />

<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />

- Hinterlassenschaft in einen<br />

bereitzuhaltenden Beutel zu<br />

verfrachten. Wer eine Tretmine<br />

seines Vierbeiners ignoriert,<br />

riskiert eine Geldstrafe.<br />

Wer nicht aufgepasst und<br />

seine Schuhe beschmutzt hat,<br />

darf öffentlich laut fluchen.<br />

Wir Hunde dagegen müssen<br />

die Schnauze halten, wenn wir<br />

uns die Pfoten an einem Glasoder<br />

Metallsplitter verletzen.<br />

Bis zur Hundekacke, so stelle<br />

ich hier im Himmel fest, ist bei<br />

euch die Straßenreinigung<br />

anscheinend umfassend geregelt.<br />

Was weich und zertretbar<br />

ist - so auch im Herbst das<br />

Laub - muss von den Gehwegen<br />

entfernt werden. Kleine,<br />

spitze, pfotengefährdende<br />

"Tretminen" dagegen bleiben<br />

liegen. Im Winter streut ihr<br />

gegen Glatteis dann auch noch<br />

Granulate und Salz. Wer denkt<br />

bei dieser Unbedachtheit an<br />

Verletzungsgefahren für uns?<br />

Ich jedenfalls kann ein Lied<br />

von meinen Leiden singen.<br />

Oft verwundete ich mir eine<br />

Pfote und musste sogar zum<br />

Tierarzt transportiert werden.<br />

Lacht nicht, aber stellt euch<br />

mal vor, wie das aussieht,<br />

wenn ich für ein kleines Geschäft<br />

mein Hinterbein heben<br />

wollte und das andere unten in<br />

einen Verband gewickelt war.<br />

Meine Menschfamilie hat sich<br />

damals nicht amüsiert, und<br />

dafür bin ich ihr heute noch<br />

dankbar.<br />

Euer Bobby


Ulli-Reisen<br />

<strong>Braunschweig</strong><br />

Kuren – Urlaub – Wellness<br />

an der polnischen Ostseeküste<br />

Das wichtigste Gut des Menschen ist die Gesundheit<br />

„Vorbeugen ist besser als heilen“, diese alte Weisheit sollte<br />

man beachten. Kuren sind eine Möglichkeit etwas für<br />

die Gesundheit zu tun.<br />

Die Polnische Ostseeküste hat viel zu bieten zwischen<br />

Stettiner Haff und Danziger Bucht. Natur pur, raue Kliffe<br />

und Wanderdünen, schier endlose Strände. Genau das<br />

Richtige für einen Urlaub. Besonders praktisch ist die<br />

Tatsache, dass von Deutschland aus für die An- und<br />

Abreise nicht viel Zeit verloren geht. Die polnische Küste<br />

gehört zu den schönsten Küsten der Ostsee. Das Meer, die<br />

Strände, die Seen, die Flüsse und die Wälder sind für jede<br />

Form des Kururlaubs geeignet.<br />

Leistungen:<br />

Fahrt im modernen Fernreisebus<br />

Taxi-Gutschein<br />

14 x Übernachtung mit Frühstücksbuffet<br />

14 x Mittagessen<br />

14 x Abendessen<br />

2 x Arztkonsultation<br />

2 x Kuranwendung pro Werktag<br />

Deutschsprachige Gästebetreuung u. v. m.<br />

Hotelbeispiele und Preise für 2 Wochen:<br />

Hotel Interferie Chalkozyn Kolberg: pro Person ab 589,- €<br />

Hotel Ikar Kolberg: pro Person ab 699,- €<br />

Hotel Alga***+Swinemünde: pro Person ab 799,- €<br />

Hotel Polaris II Swinemünde: pro Person ab 888,- €<br />

Hotel Aurora Misdroy: pro Person ab 719,- € (Halbpension)<br />

Weitere 21 Hotels sind in unserem Kurreisen-Katalog 20<strong>12</strong>!<br />

Wir fahren alle<br />

2 Wochen nach<br />

Kolberg, Swinemünde<br />

und Misdroy<br />

Unsere Termine:<br />

07.07. – 21.07.20<strong>12</strong><br />

21.07. – 04.08.20<strong>12</strong><br />

04.08.– 18.08.20<strong>12</strong><br />

18.08. – 01.09.20<strong>12</strong><br />

01.09. – 15.09.20<strong>12</strong><br />

15.09.– 29.09.20<strong>12</strong><br />

29.09.– 13.10.20<strong>12</strong><br />

13.10. – 27.10.20<strong>12</strong><br />

27.10. – 10.11.20<strong>12</strong><br />

Auskunft, Beratung & Buchung: Ulli-Reisen, Nibelungenplatz 10, 38106 <strong>Braunschweig</strong>, Tel. (0531) 321368

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