Ausgabe 3/12 (pdf) - Cyty-Braunschweig
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Der Seniorenrat<br />
<strong>Braunschweig</strong><br />
JOURNAL Offizielles<br />
BRAUNSCHWEIGER<br />
28. Jahrg./Heft 3<br />
Juni/Juli<br />
20<strong>12</strong><br />
Journal<br />
des<br />
<strong>Braunschweig</strong>er<br />
Seniorenrates
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 1<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Aus dem Inhalt:<br />
Editorial 1<br />
Betrachtungen zur<br />
Pflegereform 2<br />
Informationen aus dem<br />
Seniorenring <strong>Braunschweig</strong><br />
e. V./<br />
Leserbrief/<br />
In eigener Sache 3<br />
Tag der Senioren 20<strong>12</strong> 4<br />
Jung und Alt - da geht<br />
doch was...? 5<br />
Kirschblütenfest/<br />
Kurzinformation 6<br />
Hausierer/<br />
Was bietet das Seniorenservicebüro?<br />
7<br />
Blume des Jahres: die<br />
Heidenelke 8<br />
P-Buch oder E-Book?/<br />
Gerichte für das Wohlbefinden<br />
von Körper und<br />
Seele 9<br />
Sommerzeit - Zeckenzeit<br />
10<br />
Radtour von Zittau nach<br />
Frankfurt/Oder 11<br />
Lale Andersen: Unter<br />
der Laterne <strong>12</strong><br />
Ich war noch niemals<br />
auf Neuwerk... 13<br />
Verbote und Gebote 15<br />
Bilderseiten 16/17<br />
Ein symphonisches<br />
Blasorchester für<br />
Senioren 19<br />
Wo die Genauigkeit zu<br />
Hause ist -<br />
<strong>12</strong>5 Jahre PTB 20<br />
50 Jahre Aalto-Kulturhaus<br />
in Wolfsburg 21<br />
... wenn sie abhebt und<br />
sie schwebt 22<br />
Der Untergang der<br />
“Titanic” als Touristenattraktion<br />
23<br />
“Unser” Löwe vor dem<br />
Dom von Ratzeburg 25<br />
Impressionen aus der<br />
Normandie 26<br />
Swingstick 27<br />
Erinnern Sie sich noch<br />
an Antimakassar? 29<br />
Veranstaltungen 31<br />
Bericht aus dem<br />
Hundehimmel 32<br />
Liebe Leserin und<br />
lieber Leser,<br />
die ältere Generation ist toll<br />
und ein Gewinn für unsere<br />
Gesellschaft!<br />
Diese Behauptung muss natürlich<br />
bewiesen werden, und<br />
die neue <strong>Ausgabe</strong> unseres<br />
Journals scheint mir recht gut<br />
EDITORIAL<br />
geeignet, den Beweis anzutreten.<br />
Senioren sind gut organisiert<br />
und vernetzt; sie vertreten<br />
ihre Interessen nicht nur zum<br />
eigenen Wohl, sondern auch<br />
mit Blick auf die anderen<br />
Altersgruppen. Die Berichte<br />
aus dem Seniorenrat und zum<br />
Dialog der Generationen in<br />
diesem Heft sind dafür gute<br />
Beispiele. Senioren gehen mit<br />
der Zeit und setzen sich mit<br />
neuen technischen Errungenschaften<br />
auseinander, aktuell<br />
mit dem E-Book. Senioren<br />
interessieren sich für Kultur,<br />
tradieren Werte und pflegen<br />
Traditionen, hier seien das<br />
Jubiläum des Aalto-Kulturhauses<br />
in Wolfsburg sowie<br />
unsere Serien "Wortschatztruhe"<br />
und "Vergessene Berufe"<br />
genannt. Außerdem leisten sie<br />
selber kulturelle Beiträge. In<br />
dieser <strong>Ausgabe</strong> musizieren sie<br />
Ein grünes Blatt<br />
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,<br />
Ich nahm es so beim Wandern mit,<br />
Damit es einst mir möge sagen,<br />
Wie laut die Nachtigall geschlagen,<br />
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.<br />
Theodor Storm<br />
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als Mitglieder in einem symphonischen<br />
Blasorchester auf<br />
hohem Niveau. Dabei wird<br />
ganz nebenbei "unser Löwe"<br />
vor dem Dom in Ratzeburg<br />
entdeckt. Senioren sind sportlich<br />
und auch gesundheitsbewusst,<br />
es wird von Zittau nach<br />
Frankfurt geradelt, mit dem<br />
Schwungstab agiert, und es<br />
werden Bücher über Gerichte<br />
für das Wohlbefinden konsultiert.<br />
Senioren reisen z. B. in<br />
die Normandie oder wandern<br />
nach Neuwerk und erweitern<br />
dadurch ihren Horizont. Der<br />
Blick zurück darf auch nicht<br />
fehlen, er gehört ebenso zum<br />
Älterwerden wie die Freude<br />
an den kleinen Dingen des Alltags.<br />
Diesmal schweift er zu<br />
Lale Andersen, hält inne bei<br />
der Heidenelke und trifft auf<br />
Bobby, der mal wieder aus<br />
dem Hundehimmel berichtet.<br />
Am Ende der Beweiskette<br />
bliebe noch zu erwähnen, dass<br />
Senioren sogar eine Zeitschrift<br />
erstellen, das <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Journal! Nun sagen Sie selber:<br />
Das ist doch toll!<br />
Viel Lesevergnügen wünscht<br />
Ihnen namens der Redaktion<br />
Ihre<br />
Christel Mertens<br />
Titelfoto: Rappstute Darky<br />
mit ihrem Fuchsfohlen Red.<br />
Foto: Georg Laukamp
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 2<br />
Betrachtungen zur Pflegereform<br />
Der Seniorenrat <strong>Braunschweig</strong><br />
hält die jüngsten Vorschläge<br />
der Berliner Regierungskoalition<br />
zur Pflegereform<br />
für absolut ungenügend.<br />
Es wird nur Stückwerk geliefert<br />
und kein neues, tragfähi-<br />
ges Gesamtkonzept gestaltet.<br />
Wichtig erscheint den Verantwortlichen<br />
wohl vor allem die<br />
Erhöhung des Beitrags zur<br />
Pflegeversicherung und die<br />
Etablierung privater Pflegezusatzversicherungen.<br />
Die geplante<br />
Unterstützung bei der<br />
Pflege von Demenzkranken<br />
oder geistig behinderten Menschen<br />
ist grundsätzlich zu<br />
befürworten, aber viele andere<br />
brennende Probleme werden<br />
nicht in Angriff genommen,<br />
z.B. der zukünftige Ausbau<br />
der kommunalen Pflegeinfrastruktur<br />
oder die Situation der<br />
Pflegekräfte zufriedenstellend<br />
zu regeln. Wenn die Koalition<br />
zuerst einmal Pflege-Wohngemeinschaften<br />
stärker fördern<br />
will, dann sollte sie auch dafür<br />
Seniorenrat <strong>Braunschweig</strong><br />
Kleine Burg 14<br />
(gegenüber den Stiftsherrenhäusern)<br />
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Information und Beratung<br />
jeden Freitag von 10 bis <strong>12</strong> Uhr<br />
Keine Rechtsberatung<br />
sorgen, dass gerade in diesem<br />
Bereich, in dem es stellenweise<br />
noch unzumutbare Verhältnisse<br />
gibt, die Würde der Pflegebedürftigen<br />
gesichert und<br />
die finanziellen Zuwendungen<br />
kontrolliert bleiben.<br />
Begründet werden die konzeptionellen<br />
Mängel damit,<br />
dass es bisher noch nicht gelungen<br />
sei, einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff<br />
zu definieren<br />
und gesetzlich zu verankern.<br />
Richtig, erst einmal<br />
müsste dieser Begriff eindeutig<br />
definiert werden, bevor<br />
man überhaupt eine Pflegereform<br />
in Angriff nimmt.<br />
Die Tatsache, dass bereits seit<br />
2009 vom Sachverständigenrat<br />
Vorschläge zu einer zeitgemäßen<br />
Definition des Pflegebedürftigkeitsbegriffsvorliegen,<br />
aber in der Regierungskoalition<br />
immer noch<br />
keine Einigung darüber besteht,<br />
nährt den Verdacht, dass<br />
man sich entweder aufgrund<br />
von Kostenrechnungen auf<br />
eine Hinhaltetaktik geeinigt<br />
hat oder unfähig ist, die notwendigen<br />
Reformschritte zu<br />
unternehmen. Der vom Ge-<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
sundheitsminister Bahr (FDP)<br />
zur Klärung des Begriffs eingesetzte<br />
Expertenbeirat lässt<br />
sich unverantwortlich und<br />
zum Nachteil der Betroffenen<br />
viel zu viel Zeit!<br />
Der Seniorenrat <strong>Braunschweig</strong><br />
und andere Seniorenvertretungen<br />
wehren sich mit<br />
Nachdruck gegen eine solche<br />
im Ansatz schon problematische,<br />
weil konzeptionslose<br />
Pflegereform.<br />
Jürgen Buchheister, Vorsitzender<br />
des Seniorenrats
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 3<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Informationen aus<br />
dem Seniorenring<br />
<strong>Braunschweig</strong> e.V.<br />
Text und Foto: Elke Brümmer<br />
Drei Delegierte des Seniorenrates<br />
nahmen am 13. März an<br />
der Mitgliederversammlung<br />
des Landesseniorenrates<br />
(LSR) Niedersachsen (Nds.)<br />
e. V. in Osterholz-Scharmbeck<br />
teil. Neben Grußworten und<br />
den üblichen Regularien stand<br />
die Neuwahl des Vorstandes<br />
im Vordergrund. Erfreulich ist,<br />
dass die neue erste Vorsitzende<br />
Ilka Dirnberger aus Einbeck<br />
und der Schatzmeister<br />
Friedhelm-Hubertus Voigt aus<br />
Isenbüttel aus dem ehemaligen<br />
Regierungsbezirk <strong>Braunschweig</strong><br />
kommen (s. Foto).<br />
Der LSR Nds. lud am 20.<br />
März die Seniorenvertreter im<br />
ehemaligen Regierungsbezirk<br />
<strong>Braunschweig</strong> unter dem<br />
Motto "Jung und Alt - da geht<br />
doch was ...?" zum Tag des<br />
Dialoges der Generationen in<br />
die Brunsviga ein. Auch Mitglieder<br />
des Seniorenrates nahmen<br />
an der Veranstaltung teil,<br />
s. Bericht. Im Mittelpunkt der<br />
Delegiertenversammlung des<br />
Seniorenringes am 30. März in<br />
der Begegnungsstätte Ottenroder<br />
Straße standen Wahlen<br />
zum stellvertretenden Vorsit-<br />
zenden und zu einem Beisitzer.<br />
Gewählt wurde als Nachfolger<br />
des aus gesundheitlichen<br />
Gründen zurückgetretenen<br />
Siegfried Rother Dr. Günter<br />
Weinhausen, (s. Foto). Für<br />
den Beirat stellte sich kein<br />
Kandidat zur Verfügung. Im<br />
Verlauf der Versammlung gab<br />
Seniorenratsmitglied Gudrun<br />
Rother einen Überblick über<br />
das vielfältige Programm des<br />
aus 98 Mitgliedern bestehenden<br />
Seniorenkreises Siegfried,<br />
den sie als Schatzmeisterin<br />
mit ihrem als Vorsitzender<br />
tätigen Ehemann Siegfried<br />
Rother leitet. Jürgen Buchheister<br />
stellte den 400 Mitglieder<br />
starken Freizeitkreis,<br />
früher Altenkreis, Rüningen<br />
vor. Auch in diesem Seniorenkreis<br />
erhalten die Senioren<br />
viele interessante Angebote<br />
zur Freizeitgestaltung, darunter<br />
Boule und Nordic Walking<br />
für die Jüngeren unter ihnen.<br />
Jürgen Buchheister leitet diesen<br />
Freizeitkreis mit seiner<br />
Ehefrau seit 1972. 19 Vorstandsmitglieder<br />
unterstützen<br />
das Ehepaar bei seiner ehrenamtlichen<br />
Tätigkeit.<br />
Dr. Günter Weinhausen, links, wurde während der Delegiertenversammlung<br />
des Seniorenringes als Nachfolger von<br />
Siegfried Rother, rechts, zum stellvertretenden Vorsitzenden<br />
des Seniorenrates gewählt.<br />
Leserbrief<br />
Liebe Redaktion,<br />
das Titelbild der April/Mai-<strong>Ausgabe</strong> 20<strong>12</strong> zeigt den Maibaum<br />
des Polizeichor <strong>Braunschweig</strong>. Der Polizeichor <strong>Braunschweig</strong><br />
stellt diesen i. d. R. am 1. Mai eines jeden Jahres (seit über 15<br />
Jahren) auf.<br />
Er steht allerdings im Stadtpark und nicht im Prinzenpark, wie<br />
sie in Ihrer Bildunterschrift geschrieben haben.<br />
Viele Grüße<br />
Dirk Alper<br />
In eigener Sache<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
die Redaktion des <strong>Braunschweig</strong>er Journals läßt zur Zeit die<br />
Einzelexemplare ihrer Zeitschrift zwecks Archivierung binden.<br />
Leider sind wegen mehrmaligen Umzuges die frühen Jahrgänge<br />
lückenhaft. Wir bitten Sie daher, liebe Leserin, lieber<br />
Leser, um Ihre Hilfe bei der Vervollständigung unserer Bestände.<br />
Viele von Ihnen haben die Hefte gesammelt und benötigen<br />
sie vielleicht nicht mehr. Wir wären Ihnen daher sehr dankbar,<br />
könnten Sie uns die Fehlnummern zum Verbleib überlassen<br />
oder sie uns zum Kopieren leihweise zur Verfügung stellen.<br />
Es handelt sich um folgende Nummern:<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Seniorenzeitung, Jahrg. 1989, Hefte 1, 2, 3, 4<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Senioreninformationen, Jahrg. 1987, Hefte 3, 4<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Seniorenzeitung, Jahrg. 1988, Hefte, 1, 2, 3<br />
Mit bestem Dank im voraus für Ihre Bemühungen<br />
Ihr <strong>Braunschweig</strong>er Journal
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 4<br />
Vor der Burg:<br />
1 Baugenossenschaft Wiederaufbau<br />
2 Fuhrmann - Mundstock<br />
Reisen<br />
3 Pflege-/Therapiezentrum<br />
Wendhausen<br />
4 Lange Aktiv Bleiben<br />
5 Stiftung St. Thomaehof<br />
6 Seniorenzentrum "Am<br />
Herrenhaus Sickte"<br />
7 Hagenmarkt Apotheke<br />
8 Tanzschule Haeusler-<br />
Kwiatkowski<br />
9 Caritasverband<br />
10 <strong>Braunschweig</strong>er Alzheimer<br />
Gesellschaft<br />
11 Nachbarschaftshilfen<br />
Domplatz:<br />
<strong>12</strong> Seniorenbüro<br />
13 CJD Musische Akademie<br />
14 Seniorenwohnanlage Wiesenstraße<br />
15 Seniorenpflegeheim Alt<br />
Lehndorf<br />
16 Internet Café<br />
17 Reisebüro Schmidt<br />
18 Nibelungen Wohnbau<br />
19 Diakoniestation <strong>Braunschweig</strong><br />
Tag der Senioren 20<strong>12</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Der diesjährige Tag der Senioren findet am Freitag dem 1. Juni 20<strong>12</strong> auf dem Platz der Deutschen<br />
Einheit und dem Domplatz vor der Burg statt. Mitglieder des Seniorenrates werden<br />
mit gelber Warnweste den Fußgängern einen sicheren Übergang über die Münzstraße ermöglichen.<br />
Die Teilnehmer und deren Standorte entnehmen Sie bitte der nachfolgenden Aufstellung.<br />
Den Stand des <strong>Braunschweig</strong>er Journals haben wir auf dem Lageplan gekennzeichnet.<br />
Die Zeichnung des Lageplanes stellte uns freundlicherweise das Seniorenbüro der<br />
Stadt <strong>Braunschweig</strong> zur Verfügung.<br />
20 Hospizarbeit BS<br />
21 Institut für Persönl. Hilfen<br />
22 Tauschring Weststadt<br />
23 Altenheim Wilhelminum<br />
24 Wohnstift Kralenriede<br />
25 Hörgeräte Böckhoff<br />
26 BBG Senioren-Residenzen<br />
27 Osteoporose SHG im PSV<br />
28 AWO Bezirksverband<br />
29 velocity <strong>Braunschweig</strong><br />
30 Seniorenbildungsträger<br />
31 Redaktion<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />
32 Kolleg '88<br />
33 AntiRost <strong>Braunschweig</strong><br />
34 Seniorentheatergruppe<br />
"Wundertüte"<br />
35 Radio Okerwelle, SiS<br />
Schul- Mediationsgruppe<br />
36 Hobby- und Wissensbörse<br />
Handarbeitstreff Modeschmuck-Ideen-Treff<br />
37 Seniorengruppe<br />
38 Seniorenkreise Informationsstand<br />
39 Begegnungszentrum Gliesmarode,<br />
Begegnungsstätte<br />
Stadtpark<br />
40 Seniorenrat<br />
Platz der Deutschen Einheit:<br />
41 Seniorenzentrum Brunswik<br />
42 Pflegewohnstift am Ringgleis<br />
43-46 Partner im Alter:<br />
Wohnpark am Wall, Paritätischer<br />
<strong>Braunschweig</strong>, ambet e.V.,<br />
ProSENIS Blinden- und Senioreneinrichtungen<br />
47 Verkehrswacht<br />
48 Kirchengemeinde<br />
St. Johannis<br />
49 Deutsches Rotes Kreuz<br />
50 Altenheim Rudolfsstift<br />
51 Johanniterhaus <strong>Braunschweig</strong><br />
52 Arbeiter-Samariter-Bund<br />
53 Deutscher Schwerhörigenbund<br />
54 Tele-Einkauf GmbH "dütt<br />
& dat"<br />
55 Seniorenheim im Kamp<br />
Maraja<br />
56 Müller Hörgeräte<br />
57 Sozialverband BS<br />
58 A-PIus-Service<br />
59 Bethanien Altenpflegeheim<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Aktionen auf der Bühne<br />
Moderation:<br />
Andreas Schattka<br />
11:05 Uhr: Begrüßung<br />
Bürgermeisterin Cornelia<br />
Rohse-Paul<br />
Grußworte: Christian Blümel,<br />
Sprecher Arbeitsgemeinschaft<br />
der <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Wohlfahrtsverbände;<br />
Jürgen Bucheister, Seniorenrat<br />
<strong>Braunschweig</strong><br />
11:30 Uhr: Clowns 50 plus<br />
<strong>12</strong>:00 Uhr: Flexibar -<br />
Übungen, Therapie und Therme<br />
am Wall<br />
<strong>12</strong>:30 Uhr: <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Shanty Chor<br />
13:00 Uhr:Club Agilando<br />
Tanzschule Haeusler - Kwiatkowski<br />
13:30 Uhr:SenKi Chor,<br />
Senioren- und Kinderchor der<br />
St. Andreas Gemeinde<br />
14:00 Uhr:KATIBU'S<br />
14:30 Uhr:Modenschau<br />
Modehaus Müller,<br />
Welfenplatz<br />
15:00 Uhr:<strong>Braunschweig</strong>er<br />
Senioren- Rockchor (auf den<br />
Treppen des Rathauses)<br />
15:30 Uhr:Rentnerband<br />
Waggum<br />
16.00 Uhr: Ende
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 5<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Jung und Alt - da geht doch was...?<br />
Von Elke Brümmer<br />
Wie gelingt es, die Generationen<br />
füreinander zu sensibilisieren<br />
und Vorurteile untereinander<br />
abzubauen? Diese und andere<br />
Fragen hat die Veranstaltung<br />
"Jung und Alt - da geht doch was<br />
...?" am 20. März in der Brunsviga<br />
zu klären versucht. Der Landesseniorenrat<br />
und die Landesagentur<br />
Generationendialog Niedersachsen<br />
hatten zu diesem "Tag<br />
des Dialoges der Generationen"<br />
Senioren aus den Seniorenvertretungen<br />
im ehemaligen Regierungsbezirk<br />
<strong>Braunschweig</strong>, aus<br />
dem Wohnstift Augustinum und<br />
Schüler eingeladen. Teilgenommen<br />
haben Schülerinnen und<br />
Schüler der Berufsbildenden<br />
Schule Johannes-Selenka, der<br />
Realschule Emil-Langen aus<br />
Salzgitter und des Gymnasiums<br />
Martino-Katharineum. Grußworte<br />
der Organisatorin der Veranstaltung,<br />
Tania-Aletta Schmidt<br />
von der Landesagentur Genera-<br />
tionendialog und anderen sowie<br />
von Annegret Ihbe, Bürgermeisterin<br />
der Stadt <strong>Braunschweig</strong>,<br />
führten in das Thema, "Umgang<br />
zwischen Jung und Alt," ein.<br />
Annegret Ihbe wies daraufhin,<br />
dass Senioren die Versammlung<br />
mit ihrem Wissen und ihrer<br />
Erfahrung bereichern können<br />
und dass die Jugendlichen sich<br />
durch ihre Fähigkeiten einbringen<br />
werden. Es ist wichtig, den<br />
Älteren und den Jüngeren ihren<br />
Anspruch auf Teilhabe am gesellschaftlichen<br />
Leben zu ermöglichen,<br />
voneinander zu lernen und<br />
Zusammenhänge zu entwickeln.<br />
Die Bürgermeisterin gab zur<br />
Erläuterung mehrere Beispiele<br />
vom in <strong>Braunschweig</strong> bereits<br />
praktizierten Miteinander von<br />
Jung und Alt.<br />
Zum thematischen Einstieg des<br />
Generationendialoges wurden<br />
Filmsequenzen zu Altersbildern,<br />
zur Lebenssituation von Jugend-<br />
lichen sowie von Seniorinnen<br />
und Senioren gezeigt. Allen<br />
Anwesenden wurden per Los folgende<br />
Arbeitsgruppen zugewiesen:<br />
1. "Wie geht das denn - erklärst<br />
du mir das mal?". Was können/wollen<br />
die Jüngeren von den<br />
Älteren lernen und was die Älteren<br />
von den Jüngeren?<br />
2. "Wann ist man alt?" Was verstehen<br />
die Jüngeren und die Älteren<br />
unter Altsein?<br />
3. "LAN-Party oder Bolzplatz?"<br />
Was macht bzw. machte mir in<br />
der Freizeit Spaß? Freizeitbeschäftigung<br />
heute und vor 50 Jahren.<br />
Die drei Fragenkomplexe wurden<br />
in parallelen, altersmäßig gemischten<br />
Gruppen mit Unterstützung<br />
von Ansprechpartnerinnen<br />
der Landesagentur Generationendialog<br />
bearbeitet. Die dann aufgestellten<br />
Thesen trugen die Teilnehmer<br />
anschließend im Plenum<br />
vor und stellten sie zur Diskussion.<br />
Es handelte sich u.a. um folgende<br />
Thesen: Senioren können<br />
von Jugendlichen den Umgang<br />
mit den neuen Techniken wie<br />
Computer oder Handy lernen.<br />
Wertevorstellungen ändern sich<br />
im Alter.<br />
Um Vorurteile abzubauen, ist es<br />
sinnvoll, sich in die jeweils andere<br />
Generation hineinzuversetzen.<br />
Alt sein ist negativ besetzt und<br />
eine Frage der Einstellung, nicht<br />
des Alters.<br />
Alle Generationen müssen sich<br />
aufeinander zubewegen und miteinander<br />
ins Gespräch kommen.<br />
In der Schlussbetrachtung sprach<br />
sich Roland Henke vom niedersächsischen<br />
Kultusministerium<br />
im Einklang mit allen Teilnehmern<br />
dafür aus, den Generationendialog<br />
künftig fortzusetzen,<br />
denn: "Eigentlich sind wir gar<br />
nicht so anders; nur das Alter ist<br />
unterschiedlich."
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 6<br />
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Barrierefreier Zugang, Haltestelle Straßenbahn „Theaterwall“<br />
Zum Kirschblütenfest wurde<br />
unter dem Motto "Japanische<br />
Malerei - Frühlingsmotive"<br />
am 21. April im Wohnpark am<br />
Wall eine Ausstellung eröffnet.<br />
Unter der Leitung von<br />
Helga Tscheuschner, hier vor<br />
einem ihrer Lieblingsbilder<br />
mit dem Titel "Alter Ast, Junger<br />
Zweig, Kraft und Stärke<br />
im Alter", malt eine begeisterte<br />
Gruppe schon seit 30 Jahren.<br />
Einige der ersten Teilneh-<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Kirschblütenfest<br />
Text und Foto: E. Qweitzsch<br />
mer sind noch heute dabei.<br />
Anita Schmidt mit ihrem<br />
Team, zuständig für die sozialkulturellen<br />
Belange des Hauses,<br />
eröffnete die Vernissage.<br />
Der Pianist Karsten Wenzig<br />
spielte einige frühlingshafte<br />
Melodien, der richtige Rahmen<br />
für diese zauberhaften<br />
Bilder. Zu sehen sind die<br />
Werke noch bis Anfang Juni<br />
20<strong>12</strong>.<br />
Kurzinformation<br />
Von Elke Brümmer<br />
Die Landesagentur Generationendialog<br />
Niedersachsen e. V.<br />
ist ein Verein, der vom niedersächsischenSozialministerium<br />
gefördert wird. Zum Themenspektrum<br />
der Landesagentur<br />
gehören Fragen zum<br />
demografischen Wandel, der<br />
Seniorenpolitik und des Miteinanders<br />
der Generationen.<br />
Sie unterstützt Generationen<br />
verbindende Strukturen mit<br />
vielfältigen Angeboten. Ein<br />
Internetportal bietet thematische<br />
Informationen sowie ein<br />
Forum, das die Möglichkeit<br />
zum gegenseitigen Austausch,<br />
zur Verabredung von Aktivitäten<br />
und für Expertenfragen<br />
vorsieht.<br />
Kontaktaufnahme: Landesagentur<br />
Generationendialog<br />
Niedersachsen e. V., Fenskeweg<br />
2, 30165 Hannover<br />
Internet: www.generationendialog-niedersachsen.de<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Tania-Aletta Schmidt,<br />
Tel. 0511 - 3881189-7<br />
E-Mail:<br />
tania.schmidt@gesundheitniedersachsen.de<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
bitte berücksichtigen Sie<br />
bei Ihren Kaufentscheidungen<br />
unsere Inserenten!
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 7<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Vergessene Berufe<br />
Hausierer<br />
Von Dieter Seppelt<br />
Es hat sie schon immer gegeben,<br />
die "fliegenden Händler". Im<br />
Mittelalter nannte man sie auch<br />
Buckelkrämer. Diese Buckelkrämer<br />
trugen ihre Waren auf dem<br />
Rücken und wanderten zu Fuß<br />
von Ort zu Ort, um dort ihre<br />
Waren anzubieten.<br />
In meiner Kindheit, in den 50er<br />
Jahren, lernte ich diese früheste<br />
Form der Ich-AG unter der<br />
Bezeichnung "Hausierer" kennen.<br />
Dann klingelte es an unserer<br />
Wohnungstür, und ein Mann<br />
stand davor mit aufgeklapptem<br />
Bauchladen. Dieser bestand in<br />
den meisten Fällen aus einer<br />
großen Holzkiste, in deren<br />
Deckel und Boden mit speziellen<br />
Halterungen die zu verkaufenden<br />
Artikel übersichtlich angeordnet<br />
waren. So hatte die Hausfrau, die<br />
in der geöffneten Tür stand,<br />
sofort das "große" Angebot des<br />
Händlers im Blick. Dieses konnte<br />
z.B. aus Kurzwaren wie Nähgarn,<br />
Strick- und Häkelnadeln,<br />
Knöpfen usw. bestehen. Ein<br />
anderer Hausierer hatte Schuhcreme<br />
und -bürsten, Möbelpolitur<br />
und andere Reinigungsutensilien<br />
im Angebot. Der nächste<br />
handelte mit Seife, Kernseife,<br />
Handbürsten, Rasierpinseln,<br />
-klingen und -creme, oder es<br />
stand jemand mit Papierwaren<br />
wie Briefumschlägen, Bleistiften,<br />
Radiergummis, Reißzwecken,<br />
Bindfäden und ähnlichem<br />
vor der Tür.<br />
Ich erinnere mich, dass meine<br />
Mutter den Hausierern sogar ab<br />
und zu etwas abkaufte, da diese<br />
Dinge im Bauchladen hatten, die<br />
sie sowieso benötigte und früher<br />
oder später im nächsten "Krämerladen"<br />
gekauft hätte.<br />
Als die Hausierer dann aber zu<br />
oft kamen und sogar lästig wurden,<br />
machten viele Hausbesitzer<br />
und Vermieter das Schild "Betteln<br />
und Hausieren verboten!" an<br />
die Haustür. Dadurch ließ diese<br />
Art der Hausbesuche nach, und<br />
mit dem Wirtschaftsaufschwung<br />
in Deutschland starb dieser "Beruf"<br />
schließlich aus.<br />
Was bietet das Seniorenservicebüro?<br />
Von Elke Brümmer<br />
Wie können Seniorinnen und<br />
Senioren die in ihrem Leben<br />
erworbenen Kompetenzen<br />
und Erfahrungen einbringen<br />
und sich ehrenamtlich engagieren?<br />
Wo erfahren Ältere<br />
zur Bewahrung ihrer Lebensqualität<br />
Rat und Hilfe?<br />
Interessenten können sich mit<br />
diesen und anderen Fragen an<br />
das seit Oktober 2011 bestehende,<br />
vom Land Niedersachsen<br />
geförderte Seniorenservicebüro<br />
wenden. Mit dieser<br />
Dienststelle will das Seniorenbüro<br />
sowohl bereits bestehende<br />
Angebote vernetzen als<br />
auch sein Dienstleistungsspektrum<br />
erweitern. "Insbesondere<br />
wird eine Seniorenbegleitung‚<br />
‘DUO’, angeboten",<br />
erklärt Sozialdezernent Ulrich<br />
Markurth: "Zu zweit als<br />
‘DUO’, das heißt durch ehrenamtliche<br />
Begleitung zu ver-<br />
Das Leben formt uns,<br />
auch wenn wir meinen,<br />
dass wir es gestalten.<br />
Rolf Liebermann<br />
schiedenen Anlässen sollen<br />
ältere Menschen möglichst<br />
lange ein eigenständiges und<br />
selbstbestimmtes Leben<br />
führen können, um Einsamkeit<br />
und Isolierung zu vermeiden."<br />
Ehrenamtliche Helfer<br />
jeden Alters, die dafür kostenlos<br />
in der Volkshochschule mit<br />
abschließendem Zertifikat geschult<br />
werden, können Ältere<br />
bei Einkäufen, Arztbesuchen,<br />
Spaziergängen und anderen<br />
Gelegenheiten begleiten. Das<br />
Seniorenservicebüro stellt die<br />
Kontakte zwischen Helfern<br />
und Hilfesuchenden her.<br />
Viele Senioren wollen ihr<br />
Wissen und ihre Erfahrungen<br />
aktiv einbringen und suchen<br />
nach Möglichkeiten, wie sie<br />
sich engagieren können. Das<br />
Seniorenservicebüro ist auch<br />
in diesen Fällen Ansprechpartner<br />
für Vermittlung, Koordi-<br />
nierung und Organisation für<br />
ein Freiwilliges Jahr für Senioren.<br />
Außerdem wird Pflegebedürftigen<br />
und deren Angehörigen<br />
eine präventive Pflegeberatung<br />
angeboten. Hilfesuchende<br />
erhalten Informationen,<br />
zum Beispiel zu erforderlichen<br />
Anträgen, Vermittlung<br />
von Angeboten und Ansprechpartnern<br />
im Fall einer Pflegebedürftigkeit.<br />
Ziel des Seniorenservicebüros<br />
ist also, von der Seniorenbegleitung<br />
über Hilfen im Haushalt<br />
und Wohnberatung für<br />
Ältere bis zum Freiwilligen<br />
Jahr für Senioren einen Beratungsservice<br />
möglichst wohnortnah<br />
und aus einer Hand zu<br />
vermitteln.<br />
Kontakt: Seniorenbüro - Seniorenservicebüro,<br />
Kleine Burg<br />
14, 38100 <strong>Braunschweig</strong>,<br />
Sprechzeiten: Montag, Mittwoch,<br />
Donnerstag 10 - <strong>12</strong> Uhr<br />
und nach Vereinbarung.<br />
Tel. 0531-4703343.<br />
Internet: www.braunschweig.de/senioren<br />
E-Mail: seniorenservicebuero@braunschweig.de
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 8<br />
Blume des Jahres: die Heidenelke<br />
Text: Elke Brümmer • Foto: Kristian Peters, Wikipedia<br />
Am ersten Todestag von Loki<br />
Schmidt (21. Oktober 2011)<br />
hat die von ihr ins Leben gerufene<br />
Stiftung Naturschutz<br />
Hamburg die Heidenelke zur<br />
Blume des Jahres 20<strong>12</strong> gekürt.<br />
Die Gründe liegen darin, dass<br />
die Pflanze und ihre Lebensräume<br />
wie Heidegebiete,<br />
trockene Wiesen und kalkarme<br />
Wegränder bedroht sind.<br />
Durch die Umwandlung von<br />
Magerwiesen, auf denen die<br />
Heidenelke u. a. wächst, in<br />
Äcker, Bauland oder Sportanlagen<br />
ist ihr Vorkommen zurückgegangen.<br />
Da nach und<br />
nach Lebensräume dieser<br />
Blume - zum Beispiel auch<br />
durch gärtnerische Gestaltung<br />
- beseitigt werden, ist ihr Bestand<br />
gefährdet und muss geschützt<br />
werden. In vielen Bundesländern<br />
steht die Heidenelke<br />
daher bereits auf der Roten<br />
Liste der gefährdeten Arten.<br />
Die wild wachsende Heidenelke<br />
kommt auch unter<br />
anderen Bezeichnungen vor.<br />
Der Name "Nelke" ist im Mittelalter<br />
aufgrund der Ähnlichkeit<br />
des Duftes mit der Gewürznelke<br />
entstanden. Ihre<br />
wissenschaftliche Bezeichnung<br />
"Dianthus deltiodes"<br />
bedeutet "Zeus"-Blume (griechisch<br />
dios = Gott, anthos =<br />
Blüte). Der Name "deltiodes"<br />
weist auf die delta-förmigen<br />
Zeichnungen auf den Blütenoberflächen<br />
hin. Die Heidenelke<br />
hat sich im islamischen<br />
Orient zur Kulturpflanze<br />
entwickelt. Sie ist im 13.<br />
Jahrhundert durch Kreuzfahrer<br />
nach Europa gelangt.<br />
Die Blume gehört zur Gattung<br />
der Nelkengewächse. Sie wird<br />
15 bis 40 cm hoch, hat stark<br />
verzweigte, aufrechte Stängel<br />
und längliche Blätter. Ihre<br />
fünf rosaroten bis lilafarbenen<br />
Blütenblätter sind vorn<br />
gezähnt und haben in der<br />
Mitte dunkle Ringe. Bei<br />
bedecktem Himmel kann man<br />
die von Juni bis September<br />
blühende mehrjährige, winter-<br />
Ein wunderbares Angebot für Senioren<br />
in <strong>Braunschweig</strong> und dem Umland<br />
Seit Juli 2011 steht allen Interessierten eine barrierefreie Musterwohnung zur<br />
Verfügung, die seniorengerecht und behindertengerecht gestaltet wurde.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
harte Pflanze leicht übersehen,<br />
weil dann ihre Blüten<br />
dicht geschlossen sind. Die<br />
Heidenelke wächst auch in<br />
heimischen Gärten, meistens<br />
im Flachland.<br />
Unter Federführung von Herrn Dr. Maik Plischke - eHealth <strong>Braunschweig</strong> / TU <strong>Braunschweig</strong>,<br />
Bitz <strong>Braunschweig</strong>, die intelligente IT Lösungen anbieten, der Nibelungen Wohnbau<br />
GmbH, die die Musterwohnung zur Verfügung stellt, dem Deutschen Roten Kreuz, deren<br />
Beraterinnen Interessierten zur Seite stehen und vielen Gewerken, die ihr handwerkliches<br />
Wissen und Können zur Verfügung gestellt haben, entstand eine Musterwohnung, die ihres<br />
Gleichen in der Region sucht.<br />
Herr Thomas Klapper von Augenoptik Klapper, konnte seine Erfahrung im Sehbehindertenbereich mit einbringen. Sei es nun kontrastreiche<br />
Haltegriffe im Badbereich oder alltägliche Gegenstände im Wohn- und Essbereich.<br />
Dauerhaft wird allen seheingeschränkten Senioren ein sogenanntes Bildschirmlesegerät zur kostenlosen Erprobung bereit gestellt. Alles,<br />
was Sie bis zu 49 fach vergrößert betrachten möchten, wird auf einem Monitor dargestellt. Möchten Sie sehen, ob ihr Brot verschimmelt<br />
ist oder möchten Sie ihren Einkaufszettel groß dargestellt schreiben können, Kreuzworträtsel machen, ihren Enkeln einen Geburtstagsbrief<br />
schreiben, alles ist möglich. Und die sehr einfache Bedienung des Bildschirmlesegerätes macht die Handhabung zum Kinderspiel.<br />
Möchten Sie sich ein Buch oder die aktuelle Tageszeitung vorlesen lassen, drücken Sie nur einfach auf einen Knopf des vorhandenen<br />
Vorlesesgerätes und schon wird Ihnen die Information vorgelesen.<br />
Beleuchtete Handlupen, um die Einstellungen ihres Herds oder der Waschmaschine zur erkennen, liegen zum Ausprobieren bereit.<br />
Nie wieder geblendet werden durch die helle Sonneneinstrahlung in ihrer Wohnung. Auch hier hat Herr Klapper eine sehr gute Lösung für<br />
Sie.UV-Schutzbrillen, sogenannte "Kantenfilterbrillen" mit Seitenschutz, ermöglichen Ihnen ein kontrastreiches und blendfreies Sehen.<br />
Nutzen Sie die vielfältigen Angebote vieler Fachrichtungen für ein selbstständiges und aktives Leben bis ins hohe Alter.<br />
Augenoptik Klapper • Lange Straße 35 • 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />
Telefon 0531/70 14 23 8 oder 0160/97 33 03 53 • www.augenoptik-klapper.com
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 9<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
P-Buch oder E-Book?<br />
Von Dieter Seppelt<br />
Stellen Sie sich bitte vor, Sie<br />
haben soeben ein Buch käuflich<br />
erworben oder sogar geschenkt<br />
bekommen. Voll freudiger<br />
Erwartung entfernen Sie<br />
die Verpackung, und nun liegt<br />
es vor Ihnen. Sein Format ist<br />
handlich im Verhältnis des<br />
Goldenen Schnitts, der Titel ist<br />
hübsch gestaltet und verspricht<br />
Lesevergnügen, der Buchrücken<br />
ist aus Leinen oder<br />
sogar aus Leder.<br />
Liebevoll streicheln Sie über<br />
den festen Einband und schlagen<br />
das Buch auf. Der Duft<br />
von Druckfarbe steigt Ihnen in<br />
die Nase. Sie sehen die angenehm<br />
lesbare Schrift, die Zeilen<br />
halten Register, es gibt<br />
keine Schusterjungen und<br />
Hurenkinder. Auf einigen Seiten<br />
erfreuen Sie farbige Illustrationen,<br />
und Sie fühlen die<br />
samtene Oberfläche des<br />
Papiers. Kurzum: Sie freuen<br />
sich über das "gute Buch", dessen<br />
stolzer Besitzer Sie nun<br />
sind.<br />
"Selbstverständlich kann ich<br />
mir das vorstellen!", werden<br />
Sie jetzt sagen. "Ich habe solche<br />
Bücher; einige davon habe<br />
ich sogar wegen ihrer bibliophilen<br />
Ausstattung oder antiquarisch<br />
und nicht wegen ihres<br />
Inhalts gekauft." Recht haben<br />
Sie, und Sie sprechen mir aus<br />
der Seele.<br />
Und deshalb möchte ich an<br />
dieser Stelle einmal die Frage<br />
stellen: Wozu um alles in der<br />
Welt braucht man deshalb<br />
elektronische Bücher, sog. E-<br />
Books (sprich: I-Buck)?<br />
Dazu sollte man wissen, dass<br />
ein E-Book gar kein Book,<br />
also Buch, sondern nur eine<br />
Text-Datei ist, die man sich aus<br />
dem Internet oder von einem<br />
anderen Datenträger auf sein<br />
E-Book-Lesegerät (sprich: Ibuck-rihder)<br />
laden muss, um<br />
sie lesen zu können. All das,<br />
was oben beschrieben, was ein<br />
wahrer Büchernarr bei einem<br />
"echten" Buch empfindet, ent-<br />
fällt ersatzlos. Daraus können<br />
wir schließen, dass es den<br />
Lesern von E-Books wohl nur<br />
auf den reinen Textinhalt, sei<br />
es nun informeller, wissenschaftlicher<br />
oder unterhaltender<br />
Text, ankommt. Sie verzichten<br />
auf jede Art von Haptik,<br />
Buchkunst oder typografische<br />
Regeln. Wie also müssen<br />
wir uns eine(n) E-Book-<br />
Leser(in) vorstellen? Nun,<br />
er/sie hat einen Computer<br />
mit Internetanschluss, einen E-<br />
Book-Reader, kennt sich mit<br />
beiden Techniken bestens aus<br />
und muss oder will viel lesen.<br />
In diesem Fall kann man mit<br />
E-Books natürlich viel Geld<br />
sparen, da diese wesentlich billiger<br />
als die entsprechenden<br />
Druck-Versionen sind. Sehr<br />
viele Klassiker kann man als<br />
E-Book-Version sogar kostenlos<br />
aus dem Netz herunterladen.<br />
Es ist möglich, seine komplette<br />
Bibliothek mit mehreren<br />
Hundert Büchern mit in den<br />
Urlaub zu nehmen und die<br />
gelesenen "Bücher" mit Hilfe<br />
der Löschtaste umweltfreundlich<br />
zu "entsorgen".<br />
Apropos Umwelt: Gäbe es in<br />
Zukunft nur noch E-Books,<br />
brauchte man wesentlich<br />
weniger Papier. Eine E-Book-<br />
Datei wird ja nie gedruckt,<br />
sondern nur einmal ins Netz<br />
gestellt und wird dann - evtl.zigtausendfach<br />
kopiert.<br />
Druckfarbe brauchten dann<br />
nur noch die Zeitungen und<br />
Illustrierten; weitere Arbeitsplätze<br />
im Druckgewerbe würden<br />
entfallen, und die dafür<br />
benötigten Maschinen könnten<br />
alle verschrottet werden.<br />
Eine traurige Zukunftsvision,<br />
meinen Sie nicht auch? Ich<br />
glaube, wenn es einmal so weit<br />
kommen sollte, möchte ich<br />
kein Buch mehr haben. Denn<br />
für mich ist es mit einem Buch<br />
- einem echten Buch aus<br />
Papier - genau wie mit einem<br />
guten Essen: Das Auge liest ja<br />
mit!<br />
Gerichte für das Wohlbefinden<br />
von Körper und Seele<br />
Von Anne-Margret Rietz<br />
Ein biografieorientiertes Kochbuch<br />
haben Marcus Waselewski<br />
und Kathrin Hoppe geschrieben,<br />
in dem sie die Rezepte<br />
ihrer Gerichte mit Geschichte<br />
verbinden, Geschichten älterer<br />
Menschen, die sich an früher<br />
erinnern, aus der Erinnerung<br />
Rezepte hervorholen und<br />
beginnen zu erzählen. In<br />
Gemeinschaft kochen, zum<br />
Beispiel in Alten- oder Pflegeheimen<br />
mit Demenzkranken,<br />
bei denen durch wiedererkannte<br />
Gerüche und Geschmackserlebnisse<br />
verloren geglaubte<br />
Fähigkeiten mobilisiert werden.<br />
Ein neuer und praxisnaher Therapieansatz<br />
insbesondere für<br />
Pflegende.<br />
ISBN 978-3-89993-248-5,<br />
24,95 Euro.<br />
Dem Thema Bio-Lebensmittel<br />
hat sich Dr. Andrea Flemmer<br />
gewidmet. Die Diplom-Biologin<br />
und Ernährungswissenschaftlerin<br />
klärt auf, was gesunde<br />
Lebensmittel sind, wie das<br />
Preis-/Leistungsverhältnis ist,<br />
welche Produkte man auch konventionell<br />
kaufen kann, wann<br />
Bio, wann Naturkost, wie ist es<br />
mit gentechnisch veränderten<br />
Nahrungsmitteln, mit Fleisch<br />
aus der Massentierhaltung usw.<br />
Ein Anhang informiert über<br />
Fachbegriffe wie Antioxidanzien,<br />
freie Radikale oder Enzyme.<br />
ISBN 978-3-86910-325-9,<br />
9,95 Euro.<br />
Wie uns die Industrie mit<br />
Gesundheitsnahrung krank<br />
macht, beschreibt der renom-<br />
mierte Nahrungskritiker Hans-<br />
Ulrich Grimm in seinem neuen<br />
Buch Vom Verzehr wird abgeraten.<br />
Darin geht es um sogenanntes<br />
Functional Food, das<br />
sind industriell veränderte Produkte,<br />
die rationell für den Handel,<br />
weil stapelbar, haltbar und<br />
mit konstantem Geschmack,<br />
aber für den Verbraucher mit<br />
Nebenwirkungen behaftet sind.<br />
So können Extravitamine zum<br />
vorzeitigen Tod führen, und<br />
eine bekannte Margarine kann<br />
entgegen der Werbung, das<br />
Herz zu schützen, zum Schlaganfall<br />
oder Herzinfarkt führen.<br />
Wie eng sind Lebensmittel- und<br />
Pharmaindustrie verflochten?<br />
Wer das Buch liest, wird anders<br />
einkaufen.<br />
ISBN 978-3-426-27556-6,<br />
18 Euro.<br />
Um Familienurlaube geht es in<br />
dem Buch von Grimme-<br />
Preisträger Tommy Krappweis<br />
Das Vorzelt zur Hölle. Es führt<br />
zurück in die 70er Jahre zum<br />
Urlaub mit dem Zelt und dem<br />
Schlauchboot in Richtung<br />
Süden. Eine amüsante Zeitreise<br />
von Camping begeisterten<br />
Eltern mit Kindern, die das gar<br />
nicht wollten. Wie ich die<br />
Familienurlaube meiner Kindheit<br />
überlebte heißt darum auch<br />
der Untertitel des Buches vom<br />
Erfinder von Bernd das Brot.<br />
Auch beim Campen wird natürlich<br />
gekocht, ob mit Bio oder<br />
mit Chemie.<br />
ISBN 9978-3-426-78476-1,<br />
8,99 Euro.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 10<br />
Genauer gesagt, Zeckenzeit ist<br />
von März bis Oktober, aber im<br />
Sommer, zur Urlaubszeit,<br />
zieht es viele Menschen in den<br />
Süden unseres Landes. Dort<br />
trifft man die kleinen Quälgeister,<br />
die so gefährlich werden<br />
können, vermehrt an.<br />
Gerade zum rechten Zeitpunkt<br />
also, hat das Gesundheitsamt<br />
<strong>Braunschweig</strong> eine Ausstellung<br />
über Zecken und die von<br />
ihnen übertragenen Krankheiten<br />
FSME und Borrelliose<br />
zusammengestellt. Anhand<br />
von Karten und Schautafeln<br />
wird verdeutlicht, welche<br />
Gebiete Deutschlands mit<br />
einem besonders hohen Risiko<br />
behaftet sind und wo Sie daher<br />
besonders vorsichtig sein<br />
müssen, wie Sie Zeckenstichen<br />
vorbeugen können und<br />
schließlich auch, wie Sie sich<br />
verhalten sollten, wenn es Sie<br />
dennoch erwischt hat. Dazu<br />
werden Utensilien zur richtigen<br />
Entfernung der Zecken<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Sommerzeit - Zeckenzeit<br />
Text: Christel Mertens<br />
Foto: Gesundheitsamt <strong>Braunschweig</strong><br />
gezeigt, darüber hinaus erhalten<br />
Sie weitere Informationen<br />
zum Umgang mit dem Ernstfall.<br />
"Ob FSME oder Borrelliose:<br />
Vorsicht ist in jedem Falle<br />
angebracht, Panik dagegen<br />
nicht", fasste die Leiterin des<br />
Gesundheitsamtes, Dr. Sabine<br />
Pfingsten-Würzburg, ihre<br />
Ausführungen zur Ausstellungseröffnung<br />
zusammen.<br />
Gegen FSME gibt es die Möglichkeit<br />
einer Impfung. Hierzu<br />
sei die Impfberatung des<br />
Gesundheitsamtes erwähnt:<br />
Tel. 0521/470 7242<br />
Beratungszeiten:<br />
montags 10-13 Uhr,<br />
dienstags 11-<strong>12</strong>.30 Uhr,<br />
donnerstags 10-<strong>12</strong>.30 Uhr<br />
Übrigens, wenn Sie ein Haustier<br />
haben, das sich auch<br />
außerhalb des Hauses tummelt,<br />
sollten Sie unbedingt<br />
darauf achten, dass es zeckenfrei<br />
bleibt.<br />
Dr. Sabine Pfingsten-Würzburg erläutert die wichtigsten<br />
Aspekte zum Thema Zecken<br />
Das <strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.braunschweiger-journal.de
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 11<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Radtour von Zittau nach Frankfurt/Oder - Teil II<br />
Text und Foto: Brigitte Klesczewski<br />
Für Görlitz waren der Besuch<br />
des Heiligen Grabes, der Kaisertrutz<br />
mit seiner Landesausstellung<br />
"via regia" und ein<br />
Hüpfen über die Neiße nach<br />
dem polnischen Teil von Görlitz<br />
Zgorzelec mit der Jahrhunderthalle<br />
vorgesehen. Am<br />
Übergang nach Polen ist der<br />
15. Meridian durch einen<br />
Betonpfeil auf der Erde sichtbar<br />
gemacht worden. Auf dem<br />
1961 errichteten Meridianenstein<br />
steht: "Nach der Mittleren<br />
Ortszeit des 15. Meridians<br />
richtet sich die gesamte mitteleuropäische<br />
Zeitzone von<br />
Skandinavien bis nach Tunesien."<br />
Am Eingang in die Dreifaltigkeitskirche<br />
sprach uns<br />
ein Görlitzer an. Als er hörte,<br />
dass wir in <strong>Braunschweig</strong> zu<br />
Hause sind, machte er uns auf<br />
den Herzoglichen <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Hof- und Dekorationsmaler<br />
Adolf Quensen aufmerksam,<br />
der hier 1909 über<br />
dem Triumphbogen im Chor<br />
die Bergpredigt gemalt und<br />
das Gewölbe als leuchtendes<br />
blaues Zelt mit goldenen Sternen<br />
verschönt hatte.<br />
Bevor wir nach Rothenburg<br />
kamen, durchkreuzten wir die<br />
Ortschaft Zodel. An der Kirche<br />
bemerkten wir am Friedhofseingang<br />
eine Tafel, auf<br />
der steht, dass hier Traugott<br />
Gerber 1710 getauft worden<br />
war. Gerber war ein Mediziner<br />
und dazu noch Botaniker.<br />
Nach ihm wurde die Blume,<br />
die auf dem Friedhof üppig<br />
blühte, Gerbera genannt.<br />
Hatten wir im Hotel Neißeblick<br />
unser schönstes Quartier<br />
während unserer Radtour, so<br />
gab es in Rothenburg das<br />
am liebevollsten zubereitete<br />
Essen. Zum Sportflughafen,<br />
der früher ein Militärflughafen<br />
war, gehörte auch ein Flugzeugmuseum<br />
mit zahlreichen<br />
russischen Flugzeugtypen.<br />
Wer gelenkig genug war,<br />
konnte auch in die Flugzeuge<br />
klettern. Ich wagte mich in<br />
einen Strahltrainer Aerol-29<br />
Delphin.<br />
Nach Rothenburg folgte Bad<br />
Muskau. Unsere Pension lag<br />
in der Nähe der Jakobikirche.<br />
Auf dem Friedhof dieser Kirche<br />
wurde Machbuba begraben,<br />
eine abyssinische Jungfrau,<br />
die Fürst Pückler aus<br />
dem Sudan mitgebracht hatte.<br />
Von der polnischen Parkseite<br />
aus ließen wir uns am Gedenkstein<br />
für Fürst Pückler-Muskau<br />
mit Blick auf sein Schloss<br />
fotografieren.<br />
Kurz hinter Bad Muskau beginnt<br />
Brandenburg. In Forst<br />
besuchten wir das Brandenburgische<br />
Textilmuseum. Wir<br />
erfuhren eine Menge übers<br />
Spinnen und Weben, aber<br />
auch über das Schicksal der<br />
Stadt. Sie war im 2. Weltkrieg<br />
zu 80 % zerstört worden. Nach<br />
der Wende war von der<br />
Webindustrie nur noch eine<br />
Zwirnerei betriebswirtschaftlich<br />
tragbar geblieben.<br />
In Guben bewunderten wir<br />
den Meilenstein aus dem Jahr<br />
1736. Er gibt die Entfernungen<br />
mit der Kutsche in Stunden<br />
an, z. B. 3 ½ Stunden nach<br />
Leipzig oder 53 Stunden nach<br />
Magdeburg. Der östliche Teil<br />
von Guben, Gubin genannt,<br />
liegt mit dem ehemaligen Rathaus<br />
und der Haupt- und<br />
Stadtkirche in Polen. In Ratzdorf<br />
ergießt sich die Neiße in<br />
die Oder. Der Ort hat sorbischen<br />
Ursprung, wurde 1316<br />
zum ersten Mal erwähnt und<br />
ist ein Bauern- und Schifferort.<br />
Das Pegelhaus ist zuständig<br />
für Oder und Neiße. Die<br />
Mittagsrast hatten wir in Neuzelle<br />
geplant. Vor über 735<br />
Jahren stiftete Heinrich der<br />
Erlauchte, Markgraf von<br />
Meißen und der Ostmark den<br />
Zisterzienser-Mönchen zum<br />
Seelenheil seiner verstorbenen<br />
Frau Agnes ein Kloster. Den<br />
Mittelpunkt der noch vollständig<br />
erhaltenen Klosteranlage<br />
bildet die katholische Stiftskirche<br />
St. Marien, ein Juwel<br />
des Barocks. Obwohl wir in<br />
Eisenhüttenstadt übernachteten,<br />
hatten wir wegen des<br />
Regens kaum Gelegenheit,<br />
den alten Ortsteil Fürstenberg<br />
und die auf dem Reißbrett<br />
nach dem Krieg entstandene<br />
Stahlstadt zu erkunden.<br />
Von der Kleist-Stadt Frankfurt<br />
aus kehrten wir heim. Sie<br />
gedachte unübersehbar des<br />
200. Todestages ihres großen<br />
Sohnes. Im neu kreierten<br />
Kleistblau hingen Spruchbänder<br />
mit Kleistzitaten in der<br />
Stadt. Auf dem Bahnhof lasen<br />
wir: "Jede Minute, jeder<br />
Mensch, jeder Gegenstand<br />
kann Dir eine nützliche Lehre<br />
geben, wenn Du sie nur zu entwickeln<br />
verstehst."
<strong>Braunschweig</strong>er Journal <strong>12</strong><br />
– Anzeige –<br />
Denken macht Spaß<br />
Die Welt wird immer komplexer, ihre Probleme auch.<br />
Die Informationen darüber häufen sich, bringen aber<br />
nicht weiter, denn ihre bloße Menge ergibt noch lange<br />
kein Wissen und Wahrheit schon gar nicht. Die Zeitung<br />
von gestern mag zwar alt sein, doch der Gehalt einer<br />
Twitter-Nachricht verfällt schon nach zehn Minuten.<br />
Beschleunigung führt zum Stillstand.<br />
Doch es gibt auch eine Gegenbewegung, die sich nicht<br />
mit einfachen und nur scheinbaren Lösungen und dem<br />
Medien-Gaga abspeisen lassen will. Das Interesse an<br />
Philosophie wächst, denn die großen Fragen lassen sich<br />
nur ethisch und also philosophisch beantworten, was<br />
jeder erst einmal für sich selbst tun muss. Vor uns haben<br />
sich schon andere den Kopf darüber zerbrochen und ein<br />
paar Ideen gehabt, die auch heute noch von Bedeutung<br />
sind.<br />
Es gilt, wie so oft: Buch hilft! Richard David Prechts<br />
"Wer bin ich und wenn ja, wie viele?" steht - völlig zu<br />
Recht - seit Jahren auf den Bestsellerlisten. Aktuelle Themen<br />
werden hier mit den Großen der Philosophie erörtert<br />
und das Weiterdenken ist ausdrücklich erwünscht.<br />
Ein moderner und schon von der Gestaltung her einladender<br />
Überblick über die Ideen und deren Schöpfer bietet<br />
"Das Philosophie-Buch", das nahezu lückenlos alle<br />
bedeutenden Philosophen der letzten 2700 Jahre<br />
anschaulich vorstellt. Und im Dialog läßt der Naturwissenschaftler<br />
Harald Lesch zusammen mit Wilhelm Vossenkuhl<br />
die Philosophiegeschichte Revue passieren. Ihr<br />
Buch "Die großen Denker" beweist, dass nicht nur<br />
Schwerter und Kanonen die Geschichte bestimmen, sondern<br />
auch Gedanken und Worte.<br />
Diese Bücher und viele mehr, z.B. Hauptwerke der Philosophie<br />
in preiswerten <strong>Ausgabe</strong>n, erhalten Sie bei<br />
�<br />
Kleine Burg 10 • 38100 <strong>Braunschweig</strong><br />
Mo-Sa 9.30 bis 20.00 Uhr<br />
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info@pfankuch-buch.de<br />
www.pfankuch.de<br />
Unzählige Male stand Lale<br />
Andersen vor einer Laterne<br />
und erweckte mit ihrer tiefen,<br />
weichen Stimme eine unbeschreibliche<br />
Sehnsucht. Ihre<br />
musikalische Botschaft, dass<br />
es ein Wiedersehen geben<br />
würde, drang während des<br />
Zweiten Weltkrieges nicht<br />
nur in die Schützengräben<br />
deutscher, sondern auch an<br />
die Fronten feindlicher Soldaten.<br />
Auch sie erhofften sich<br />
eine Rückkehr zu ihrer Lili<br />
Marleen. Das einprägsame<br />
"Lied eines jungen Wachtposten",<br />
das um die ganze Welt<br />
ging, bezeichnete Lale Andersen<br />
als ihr Schicksalslied.<br />
Bereits1939 sang Lale Andersen<br />
"ihr" Lied in der Fassung<br />
des <strong>Braunschweig</strong>er Komponisten<br />
und Dirigenten Norbert<br />
Schultze, das anfangs wenig<br />
Gehör fand. Nur 700 Schallplatten<br />
wurden verkauft. Im<br />
Sommer 1941 sendete der<br />
Soldatensender Belgrad das<br />
Kasernenlied, das danach<br />
immer wieder auf Wunsch<br />
tausender deutscher Soldaten<br />
wiederholt werden musste.<br />
Der Sender reagierte, schloss<br />
regelmäßig um 21.55 Uhr mit<br />
Lili Marleen sein Programm,<br />
und somit wurde das Lied<br />
rasch zur Erkennungsmelodie<br />
des Zapfenstreiches um zehn<br />
Uhr abends. Die Karriere von<br />
Lili Marleen war geebnet.<br />
Die Nationalsozialisten<br />
waren über den Erfolg des<br />
Liedes empört, da es die<br />
Empfindungen der Soldaten<br />
berührte. Alle Versuche, die<br />
Übertragungen zu verbieten,<br />
scheiterten am Protest der<br />
Landser. Im April 1944 erhielt<br />
Lale Andersen Gesangsverbot<br />
und wurde aus der Reichskulturkammerausgeschlossen.<br />
Von da ab lief die Schallplatte<br />
ohne Gesang. Die alliierten<br />
Soldaten begeisterten<br />
sich weiterhin an dem in 48<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Lale Andersen:<br />
Unter der Laterne<br />
Von Helmut Wenzel<br />
Sprachen übersetzten Text, an<br />
den sie ihre privaten Hoffnungen<br />
knüpften.<br />
Nach dem Krieg verkraftete<br />
Lale Andersen den Verlust<br />
ihrer Popularität anfangs nur<br />
schwer. Mit dem Lied "Ein<br />
Schiff wird kommen" und<br />
weiteren Chansons feierte sie<br />
eine erfolgreiche Rückkehr,<br />
doch immer wieder wollten<br />
ihre Anhänger "Lili Marleen"<br />
hören. In den 60er Jahren<br />
plante sie ihren Abschied von<br />
der Bühne, aber sie konnte<br />
sich noch nicht von den Erfolgen<br />
und den Komplimenten<br />
ihrer Bewunderer trennen.<br />
1968 verschlechterte sich ihr<br />
angegriffener Gesundheitszustand<br />
rapide. Kurz vor ihrem<br />
Tod hatte sie noch ihren autobiographischen<br />
Roman "Der<br />
Himmel hat viele Farben"<br />
vorgestellt.<br />
Lale Andersen wurde als Lieselotte<br />
Helene Bunnenberg<br />
am 23. März 1908 in Bremerhaven<br />
geboren. Sie war verheiratet<br />
und hatte drei Kinder.<br />
Schon früh (1931) trennte<br />
sich Lale von ihrer Familie,<br />
um in Berlin Schauspiel- und<br />
Gesangsunterricht zu nehmen.<br />
Sie erhielt Engagements<br />
an verschiedenen Berliner<br />
Theatern, danach in Zürich<br />
und in München. 1949 heiratete<br />
die beliebte deutsche<br />
Sängerin den Liedkomponisten<br />
Artur Beul, mit dem sie<br />
bis zu ihrem Tod verbunden<br />
blieb.<br />
Lale Andersen starb am 29.<br />
August 1972 an einem Krebsleiden<br />
in Wien. Ihre Urne<br />
wurde auf dem Dünenfriedhof<br />
auf Langeoog beigesetzt.<br />
Auf dieser Nordseeinsel<br />
besaß Lale Andersen ein<br />
Haus. Unter dem Pseudonym<br />
Nicola Wilke schrieb Lale<br />
auch selber Liedtexte, u. a.<br />
für den Nachkriegsschlager<br />
"Blaue Nacht im Hafen."
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 13<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Ich war noch niemals<br />
auf Neuwerk...<br />
Text: Anne-Margret Rietz • Foto: Wikipedia<br />
Frei nach Udo Jürgens konnte<br />
ich bis vor kurzem diesen<br />
leicht modifizierten Text singen.<br />
Das ist jetzt vorbei. Denn<br />
ich war dort, auf der kleinen<br />
Insel, gelegen im Nationalpark<br />
Hamburgisches Wattenmeer<br />
im Mündungsgebiet der<br />
Elbe. Ihr Wahrzeichen ist der<br />
gewaltige sturmfeste Turm.<br />
Wir waren von Duhnen aus<br />
mit ablaufender Tide ins Watt<br />
gestartet, barfuß mit hochgekrempelten<br />
Hosen, im Rucksack<br />
etwas zu trinken und<br />
natürlich Regenzeug, denn am<br />
Himmel dräuten dunkle Wolken.<br />
Ein scharfer Westwind<br />
machte, dass der Regen, der<br />
immer wieder fiel, wie Nadeln<br />
auf die Haut traf. Und er trieb<br />
das Wasser, das ja eigentlich<br />
ablaufen sollte, wieder zurück.<br />
So waren die Priele teils so<br />
voll, dass wir mitsamt unserem<br />
Zeug bis zu den Hüften<br />
durchs Wasser waten mussten.<br />
Wie man uns gesagt hatte, war<br />
es ratsam, sich an die Priggen<br />
zu halten. An den mit Sträuchern<br />
gekennzeichneten Wegen,<br />
den Priggen, ist der Sand<br />
fester. Nicht immer folgten<br />
wir diesem Rat. Und da wir<br />
nicht sehen konnten, wohin<br />
die Füße traten, kam es immer<br />
wieder vor, dass wir im weichen,<br />
bodenlos sich anfühlenden<br />
Modder landeten und zu<br />
versinken meinten. Reiter<br />
galoppierten durchs Watt,<br />
Pferdekutschen beförderten<br />
Badegäste auf bequemere<br />
Weise als die, die wir gewählt<br />
hatten, zur Insel. Der Wind<br />
zerrte an Haaren und Jacken,<br />
riss uns die Wörter vom<br />
Mund, so dass es schwer war,<br />
sich zu verständigen. Von fern<br />
winkte der Turm herüber, aber<br />
er schien nicht näher zu kommen.<br />
Wollen wir nicht lieber<br />
umkehren? Nein, ich will dahin,<br />
koste es, was es wolle.<br />
Und so hielten wir durch;<br />
Füße und Beine grau verklebt<br />
vom Watt, liefen wir, schließlich<br />
sogar im Sonnenschein,<br />
über Muschelbänke und Sandwellen,<br />
durch tiefe Priele und<br />
durch seichtes glitzerndes<br />
Wasser und erreichten endlich<br />
nach drei Stunden trockenen<br />
grasbewachsenen Boden.<br />
Zum Glück gibt es auf der<br />
Insel Einrichtungen, an denen<br />
sich Ankömmlinge den hartnäckig<br />
anhaftenden grauen<br />
Schlamm abwaschen können.<br />
Unser erstes Ziel auf der Insel<br />
war der Turm. 2010 feierte er<br />
den 700. Geburtstag. 1300<br />
hatten die Hamburger mit dem<br />
Bau auf der Sandbank, der<br />
"Nige Oge" (Neue Insel),<br />
begonnen als Bollwerk gegen<br />
Piraten. Nach zehnjähriger<br />
Bauzeit war das Nige Wark<br />
(das neue Werk), ein hölzerner<br />
Turm auf festem Fundament,<br />
fertig und wurde, nachdem er<br />
1375 niederbrannte, durch<br />
einen massiven Ziegelbau ersetzt.<br />
Mit einer quadratischen<br />
Grundfläche von 13,80 m und<br />
2,80 m dicken Mauern hat der<br />
Leuchtturm eine Höhe von 45<br />
Metern. Über eine steile Treppe<br />
außen am Turm gelangt<br />
man in die Turmschänke.<br />
Urige Bänken und Tische in<br />
Nischen mit Blick durch eine<br />
Schießscharte. Dazu Bratkartoffeln<br />
mit Krabben und<br />
Rührei. Zur Turmbesteigung<br />
reichte unser Elan heute nicht<br />
mehr aus, nur noch zu einem<br />
Rundgang, den wir sowieso<br />
machen mussten, denn zurück<br />
nach Duhnen ging es mit dem<br />
Schiff, dass wegen des starken<br />
Westwinds eine Stunde eher<br />
als geplant fuhr und auf der<br />
anderen Seite der Insel auf uns<br />
wartete. Für eine Inselspezialität<br />
in Form von Blätterteig<br />
mit viel Schlagsahne und<br />
Pflaumenmus war aber immer<br />
noch Zeit, und nach der Rückfahrt<br />
auf dem Oberdeck im<br />
Abendsonnenschein waren<br />
wir zwar müde, aber auch ein<br />
bisschen stolz. Neuwerk war<br />
trotz einiger Widrigkeiten bezwungen.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 14<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong>
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 15<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Verbote und Gebote<br />
Von Wilbert Vogel<br />
Deutschland ist ein Land der<br />
Verbote oder auch Gebote, so<br />
wie andere Länder auch, aber<br />
dafür hat unser Land eine lange<br />
Tradition.<br />
"Betteln und Hausieren verboten",<br />
ein Klassiker, ebenso wie<br />
"Betreten verboten", egal ob<br />
Rasen, Baustelle oder Kleingarten.<br />
Alles ganz alt, alles überholt?<br />
Wie wäre es mit" Der<br />
Friedhof ist bis 18 Uhr geöffnet,<br />
im Sommer bis 19 Uhr"?. Das<br />
ist nun allerdings ein Schutzgebot<br />
für die Personen, die, mit<br />
einer Gießkanne schlenkernd, in<br />
der Dunkelheit nicht über den<br />
Blumenkompost straucheln sollen.<br />
Aber nun habe ich im letzten<br />
Jahr ein wundervolles Verbot<br />
oder Gebot gefunden: Strandpromenade<br />
Ostsee, ein Geschäft<br />
mit Strandkorbverleih, Strandschirmen,<br />
Fahrrädern und kleinen<br />
Handwagen aus Echtholz<br />
mit langer Deichsel und Griff:<br />
Schöne rote Gummi bereifte<br />
Holzräder sind eine Augenweide,<br />
liebevoll alles in orange<br />
gestrichen, auch Bollerwagen<br />
genannt. Und dann innen, eine<br />
Handbreit unter der Oberkante<br />
der Seitenwand ein dicker roter<br />
Strich und dazu: max. Ladehöhe.<br />
Ein klasse Gebot! Ich<br />
sehe den kleinen Familienracker<br />
sitzend mit Plastikschaufel,<br />
Harke und Eimer, heulend,<br />
weil alles oberhalb der Ladehöhe<br />
sich befindet. Also den<br />
Racker flach hingelegt, aber<br />
dann sind die angezogenen<br />
Beine wieder oberhalb der<br />
Ladehöhe. Wirklich ein vernünftiges<br />
Gebot!<br />
Aber jetzt habe ich endlich ultimativ<br />
ein sinnvolles Verbot<br />
angetroffen: Ein Krankenhaus,<br />
lange Gänge, rechts und links<br />
Zimmertüren, am Ende eine<br />
Glaspendeltür. Weit vorher eine<br />
Seitennische, und darin zwei<br />
große glattpolierte Aluminiumcontainer<br />
mit Gummi bereiften<br />
Stahlrädern, alles so hoch wie<br />
eine Klinikkraft. Aufschrift:<br />
Wäschecontainer. Alles sieht<br />
aseptisch aus, eben Krankenhaus.<br />
Und dann an der Seitenwand<br />
ein großes rundes, weißes<br />
Schild mit rotem Rand. In der<br />
Mitte des Schildes in schwarz: 4<br />
km/h max. Das ist nun einmal<br />
ein vernünftiges, klares Verbot.<br />
Ich sehe sie vor mir, die in Weiß<br />
gekleideten Helfer, wie sie auf<br />
die Glaspendeltür zurasen und<br />
versuchen, nicht durchzustoßen.<br />
Aus der Physik wissen wir, dass<br />
die aufzubringende Bremsenergie<br />
unter anderem sich aus dem<br />
Quadrat der Geschwindigkeit<br />
ergibt, also 16, nicht vier. Auf<br />
der anderen Seite ist die Masse<br />
zu berücksichtigen, und zwar<br />
zur Hälfte. Wenn ich also nicht<br />
voll gepackt habe, könnte ich<br />
bei gleicher Bremsenergie<br />
etwas schneller ... Da nun endlich<br />
greift das Pendeltür schonende<br />
Verbot, ein sinnvolles<br />
Verbot: Vier Kilometer pro<br />
Stunde maximal.<br />
An den Krankenbetten steht so<br />
etwas übrigens nicht.<br />
Neuer Vorstand des Landesseniorenrates, gewählt bei<br />
der Mitgliederversammlung am 13. März 20<strong>12</strong> in Osterholz-Scharmbeck.<br />
Von links nach rechts: 1. Vorsitzende<br />
Ilka Dirnberger aus Einbeck; die stellvertretenden Vorsitzenden<br />
Gotthard Schönbrunn und Helge Kahnert;<br />
Schriftführerin Ingrid Kaluza; Schatzmeister Friedhelm-<br />
Hubertus Voigt aus Isenbüttel.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 16<br />
Rätsellösung:<br />
Vor dem Eingang des Hauses "Salve Hospes" am Lessingplatz<br />
stehen zwei Greifenpaare, die je einen Kandelaber tragen.<br />
Foto: E. Qweitzsch<br />
Dieser Zaunkönig hat im Garten unseres Redaktionsmitgliedes<br />
Dirk Israel sein Nest gebaut und sich extra für die Leser des <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Journals fotografieren lassen.<br />
Foto: D. Israel<br />
Zum Reitturnier "Löwen-Classics" wurde am 15. März ein Weltrekordversuch<br />
im Steckenpferdreiten unternommen (es ging um<br />
die größte Anzahlder Teilnehmer). Kindertagesstätten und Schulen<br />
waren beteiligt und stellten ihre selbst bemalten Pferdchen vor<br />
der Stadthalle zur Schau. Foto: W. Ihlenburg-Dressen<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Fotorätsel:<br />
Wo befindet sich wohl diese bunte Konstruktion, die sich wie eine<br />
Windmühle im Wind dreht und dadurch die Farben ineinandeer<br />
vermischt? Foto: E. Qweitzsch<br />
Bei einem Spaziergang an der Oker entlang kann man mit der<br />
Kamera im Frühsommer so manches stimmungsvolle Foto<br />
„schießen“. Foto: E. Qweitzsch<br />
Am 4. März gab es in der Dornse des Altstadtrathauses einen<br />
Empfang für ehrenamtliche Mitarbeiter des Kulturdezernates. Es<br />
sprach die Kulturdezernentin Dr. Anja Hesse, die Musik kam von<br />
der Big Band der Musikhochschule, Gesang: Georg Renz.<br />
. Foto: W. Ihlenburg-Dressen
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 17<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Nach Abriss des Freizeit- und Bildungszentrums beginnt jetzt der<br />
Neubau eines Hotels im Bürgerpark. Foto: K. Ihlenburg<br />
Auf dem Südsee beginnt die Seglersaison und diese Boote warten<br />
auf ihren ersten „großen Törn“ Foto: W. Ihlenburg-Dressen<br />
Sommerzeit ist auch die Zeit der Volks- und Schützenfeste. Trotz<br />
modernster Fahrgeschäfte ist das Riesenrad noch immer beliebt.<br />
Hier ein Stimmungsbild vom Schützenplatz Foto: D. Seppelt<br />
Die neue russische Kirche auf dem Gelände des Mühlenmuseums<br />
in Gifhorn sollten Sie bei Ihrem nächsten Besuch dort unbedingt<br />
besichtigen. Foto: E. Qweitzsch<br />
Auf einer Autoreise nach Süddeutschland entdeckte unsere Mitarbeiterin<br />
Frau Ihlenburg-Dreessen in Donauwörth vor einem<br />
Fahrradladen diese Ladestation für Fahrräder mit Elektromotor.<br />
Foto: K. Ihlenburg
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 18<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong>
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 19<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Ein symphonisches Blasorchester für Senioren<br />
Text: Friedrich Schaper • Foto: Trate Schwittay<br />
Schon dieser Begriff gibt Rätsel<br />
auf. Ralf Engelke, ein sehr<br />
erfahrener Dirigent aus Norderstedt<br />
bei Hamburg, erläuterte<br />
den angereisten Seniorinnen<br />
und Senioren mit zahlreichen<br />
Musikbeispielen dazu<br />
einiges. In verschiedenen Ländern<br />
spielen Blasorchester<br />
dieser Art allerdings mit sehr<br />
unterschiedlichen Zusammensetzungen.<br />
Und Klangvorstellungen solcher<br />
Art sollten 24 Seniorinnen<br />
und Senioren in Bäk bei<br />
Ratzeburg nun umsetzen? Für<br />
viele von ihnen war das nicht<br />
ungewöhnlich, denn sie spielten<br />
schon mehrere Jahre bei<br />
der MAS (Musikakademie für<br />
Senioren e.V. in Hamburg) bei<br />
verschiedenen Treffen.<br />
Für die "Neuen" war die Zusammensetzung<br />
zunächst ungewohnt:<br />
Klarinetten, Querflöten,<br />
einige Saxophone, ein<br />
Fagott und 11 Blechbläser.<br />
Diese bildeten bei den tieferen<br />
Tönen die Basis mit ihren<br />
Tuben, Posaunen, Hörnern<br />
und Trompeten. Und dazu<br />
kam noch ein umfangreiches,<br />
sehr dezent und gekonnt gespieltes<br />
Schlagzeug. Eine weitere<br />
Überraschung bildete der<br />
sich einstellende breite, sonore<br />
und zugleich lebendige<br />
Klang.<br />
Die Frage, ob Senioren zwischen<br />
55 und 75 Jahren so<br />
etwas denn überhaupt spielen<br />
können, stellte sich gar nicht.<br />
Alle spielten mit einem bemerkenswerten<br />
Enthusiasmus<br />
und mit großer Ausdauer. Ein<br />
intensiver Probentag bestand<br />
mit eingestreuten Pausen<br />
immerhin aus 7 bis 8 Stunden.<br />
Erleichtert wurde alles durch<br />
die kollegiale, freundliche<br />
Atmosphäre der Spielerinnen<br />
und Spieler untereinander<br />
sowohl beim Musizieren wie<br />
bei den Begegnungen bei<br />
Mahlzeiten und in der Freizeit.<br />
Frank Engelke nutzte die<br />
ganze Palette seiner Erfahrun-<br />
gen als Orchesterleiter,<br />
griff kurz und bestimmt<br />
ein, wo es nötig war, und<br />
sorgte ansonsten für ein<br />
heiteres, gelassenes<br />
Musizieren. Auch der<br />
Einwurf eines Instrumentalisten<br />
"ich habe<br />
das hier an der Stelle<br />
immer noch nicht<br />
kapiert", ließ den Dirigenten<br />
ruhig. Geduldig<br />
erklärte er Abläufe,<br />
Tempi und gewünschte<br />
Atempausen. Dabei steigerte<br />
er fast unbemerkt<br />
die Tempi. Denn es ging auf<br />
das Abschlusskonzert zu in<br />
einer großen Senioren-Residenz.<br />
Anhand von Erkennungsmelodien<br />
aus diversen<br />
Filmen wurde das Thema<br />
"Tiere" in 8 musikalischen<br />
Beispielen vorgeführt.<br />
Bei der Generalprobe war be-<br />
reits eine Tonaufnahme gemacht<br />
worden, quasi zum Andenken<br />
an das so schnell abgelaufene<br />
Seminar. Und dabei<br />
zeigte sich wiederum, dass die<br />
musizierenden Senioren trotz<br />
mancher Falten im Gesicht<br />
und erkennbarem Lebensalter,<br />
vitale, kernige Töne auf ihren<br />
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Instrumenten spielten. Einen<br />
ähnlichen Gedanken griff der<br />
Gründer der MAS, Professor<br />
von Kamenke, in seiner launigen<br />
Ansprache vor dem Konzert<br />
auf. Er stellte den zuhörenden<br />
Senioren in der Residenz<br />
die rhetorische Frage,<br />
warum sie nicht auch so mitspielen<br />
wollten; die Musikerinnen<br />
und Musiker hinter ihm<br />
seien doch genauso alt. Vielleicht<br />
wäre der Hinweis noch<br />
angebracht gewesen, was für<br />
aktive Musiker dieses Alters<br />
denn dabei herauskommt.<br />
Aber das ist sprachlich nicht<br />
zu vermitteln, man muss es an<br />
sich selbst erleben: Ein Schub<br />
an Vitalität, an innerer Freude<br />
und eine aufgefrischte seelische<br />
Balance.<br />
Das Abschiedswort lautete<br />
dann auch: "Kommt nächstes<br />
Jahr wieder, es geht dann um<br />
Blumen".<br />
Das<br />
<strong>Braunschweig</strong>er<br />
Journal<br />
finden Sie im<br />
Internet unter:<br />
www. braunschweigerjournal.de
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 20<br />
Die PTB wurde als Physikalisch-TechnischeReichsanstalt<br />
(PTR) 1887 in Berlin-<br />
Charlottenburg gegründet.<br />
Die Initiative dazu kam vor<br />
allem von Werner von Siemens.<br />
Hermann von Helmholtz<br />
war der erste Präsident.<br />
Die Aufgabe bestand darin,<br />
das Maß-, Gewichts- und Zeitwesen<br />
in Deutschland zu vereinheitlichen.<br />
Am Ende des 2. Weltkrieges<br />
lagerte man die meisten Laboratorien<br />
nach Thüringen aus.<br />
Die Berliner Gebäude erlitten<br />
große Kriegsschäden. Nach<br />
dem Krieg entstand 1950 in<br />
<strong>Braunschweig</strong> die Physikalisch-TechnischeBundesanstalt<br />
(PTB), das metrologische<br />
Staatsinstitut der Bundesrepublik<br />
Deutschland, heute mit<br />
1500 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern. In Berlin-Charlottenburg<br />
verblieb das dazugehörige<br />
"Institut Berlin".<br />
1990 übernahm die PTB vom<br />
ehemaligen "Amt für Standardisierung,<br />
Messwesen und<br />
Warenprüfung" (ASMW) der<br />
DDR, das in Berlin-Friedrichshagen<br />
lag, die Aufgaben<br />
im Messwesen. Die anderen<br />
Teile dieses Amtes wurden<br />
von der "Bundesanstalt für<br />
Materialforschung und -prüfung"<br />
(BAM) in Berlin übernommen.<br />
Das Zeitsignal wird seit 1959<br />
über einen Sender bei Frankfurt<br />
am Main ausgestrahlt. Im<br />
Gesetz über die Zeitbestimmung<br />
von 1978 bekam die<br />
PTB den Auftrag zur Verbreitung<br />
der Gesetzlichen Zeit in<br />
Deutschland. Die Atomuhren<br />
der PTB liefern seit 1991 das<br />
Zeit-Normal für die Sekunde<br />
der gesetzlichen Zeit. Dazu<br />
dienen zur Zeit vier Caesium-<br />
Uhren. Eine hier ausgemusterte<br />
Atomuhr steht seit 2005 im<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Landesmuseum.<br />
In einer Sonderausstellung<br />
wurde im Landesmuseum vor<br />
einigen Jahren auch das nationale<br />
Kilogramm aus der<br />
<strong>Braunschweig</strong>er PTB gezeigt<br />
(siehe Foto). Da das weltweit<br />
gültige Ur-Kilogramm in Paris<br />
offenbar an Gewicht verliert,<br />
wird auch in <strong>Braunschweig</strong><br />
nach einer<br />
neuen Methode zur exakten<br />
Bestimmung des<br />
Kilogramms gesucht.<br />
Mit einer dazu hergestellten<br />
Kugel aus Silizium<br />
konnte aber bisher<br />
die erforderliche Präzision<br />
noch nicht erreicht<br />
werden.<br />
Genauigkeit ist heute auf<br />
allen Ebenen gefragt: ob<br />
im industriellen Fertigungsprozess<br />
oder für<br />
die diagnostischen<br />
Methoden der Medizin, ob in<br />
der chemischen Analytik oder<br />
in der naturwissenschaftlichen<br />
Grundlagenforschung. Die<br />
Wissenschaft des genauen<br />
Messens, die Metrologie, ist<br />
für all diese Disziplinen und<br />
weit darüber hinaus eine<br />
Grundvoraussetzung.<br />
Der bedeutendste Preis der<br />
Metrologie ist der Helmholtz-<br />
Preis. Er wurde im Rahmen<br />
eines internationalen wissenschaftlichen<br />
Symposions in<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Wo die Genauigkeit zu Hause ist - <strong>12</strong>5 Jahre PTB<br />
Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: PTB<br />
der <strong>Braunschweig</strong>er Stadthalle<br />
am 27. März 20<strong>12</strong> an zwei<br />
Forscher und eine Forscherin<br />
von Prof. Dr. Joachim Ullrich<br />
übergeben, der seit Januar<br />
20<strong>12</strong> neuer PTB-Präsident ist.<br />
Einen Tag später gab es anlässlich<br />
des Jubiläums einen<br />
Festakt, an dem u.a. der niedersächsischeMinisterpräsident<br />
David McAllister teilnahm.<br />
Am 14. Juli 20<strong>12</strong> können Sie<br />
zum Jubiläum in der PTB<br />
einen Tag der offenen Tür<br />
erleben.<br />
Kindermund<br />
Von Brigitte Klesczewski<br />
Ida und der Papst<br />
Die dreijährige Ida freut<br />
sich jeden Abend auf das<br />
Sandmännchen. Während<br />
des Papstbesuches in<br />
Deutschland passiert es,<br />
dass sie ein paar Minuten<br />
länger vor dem Fernseher<br />
sitzt. Es folgt ein Bericht<br />
über den Papstbesuch.<br />
Auch der begeistert sie.<br />
Aufgeregt ruft sie ihrer<br />
Mutter, die in der Küche<br />
das Abendessen vorbereitet,<br />
zu:<br />
"Mami, Mami komm<br />
schnell her. Da ist der<br />
Papst, und den gibt es nur<br />
einmal."
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 21<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
50 Jahre Aalto-Kulturhaus<br />
in Wolfsburg<br />
Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: D. Seppelt<br />
20 Jahre nach der Stadtgründung<br />
entschieden sich die<br />
Wolfsburger für den Neubau<br />
eines Kulturhauses im Zentrum<br />
der Stadt (neben dem<br />
Rathaus an der Porschestraße)<br />
nach dem Entwurf des bekannten<br />
finnischen Architekten<br />
und Designers Alvar<br />
Aalto. 1962 feierte man die<br />
Einweihung, und das 50-jährige<br />
Jubiläum wird in diesem<br />
Jahr durch diverse Veranstaltungen<br />
gewürdigt. (Auch die<br />
Heilig-Geist-Kirche von Aalto<br />
am Wolfsburger Klieversberg<br />
wird 50 Jahre alt, während<br />
seine Stephanuskirche in<br />
Wolfsburg-Dettmerode erst<br />
1968 fertig geworden ist.)<br />
Das Kulturhaus umfasste ursprünglich<br />
eine Bibliothek mit<br />
extra Kinderbereich im Erdgeschoss,<br />
die Volkshochschule<br />
mit den charakteristischen<br />
Vortragssälen im ersten Obergeschoss<br />
und ein Jugendzentrum<br />
rund um den Dachgarten.<br />
Wegen des Denkmalschutzes<br />
waren die notwendigen<br />
Modernisierungen<br />
umstritten. Heute gibt es hier<br />
noch die erweiterte Bibliothek,<br />
die Vortragssäle, Verwaltungsräume<br />
und ein<br />
Bistro.<br />
Alvar Aalto (1898 - 1976) studierte<br />
Architektur in Helsinki.<br />
Er eröffnete ein eigenes Architekturbüro<br />
in der Provinz und<br />
unternahm mit seiner Frau, die<br />
auch Architektin war, 1927<br />
eine große Rundreise durch<br />
Europa. Dabei lernten sie<br />
viele bedeutende Architekten<br />
der Moderne persönlich kennen.<br />
Sie nahmen auch teil an<br />
Veranstaltungen des Congrès<br />
Internationale d'Architecture<br />
Moderne (CIAM). 1933 verlegten<br />
sie das Büro nach Helsinki<br />
und gründeten mit Partnern<br />
den Möbelherstellungsbetrieb<br />
ARTEK; denn nicht<br />
nur in der Architektur, son-<br />
dern auch mit Entwürfen für<br />
Möbel und anderes Design<br />
hatten sie viel Erfolg. Ab 1940<br />
war Aalto Professor für Architektur<br />
am Massachusetts<br />
Institute of Technology in<br />
Cambridge, USA. Nach dem<br />
Tod seiner ersten Frau heiratete<br />
er wieder eine Architektin,<br />
und beide Frauen zeichneten<br />
immer für alle Entwürfe mit.<br />
Aalto war ein Vertreter der<br />
"organischen Architektur"<br />
und strebte eine enge Verbindung<br />
von Gebäuden und<br />
Landschaft an. "Die den Menschen<br />
umgebenden Gegenstände<br />
sind kaum Fetische<br />
oder Allegorien, die einen<br />
mystischen, ewigen Wert<br />
haben. Sie sind vielmehr Zellen<br />
und Gewebe, lebendig wie<br />
diese, Bausteine, aus denen<br />
sich das menschliche Leben<br />
zusammensetzt. Man kann sie<br />
nicht anders behandeln als<br />
andere Einheiten der Biologie,<br />
sonst laufen sie Gefahr, nicht<br />
mehr ins System zu passen,<br />
sie werden unmenschlich"<br />
(aus Aaltos Rede "Rationalismus<br />
und Mensch", 1935).<br />
Seine Möbel baute er daher<br />
aus Holz, nicht aus Stahlrohr<br />
(wie beim Bauhaus in Dessau).<br />
In Helsinki eröffnete<br />
1937 das Luxus-Restaurant<br />
"Savoy", für das Aalto nicht<br />
nur die Architektur, sondern<br />
auch alle Einrichtungs- und<br />
Ausstattungsgegenstände entworfen<br />
hatte. Berühmt ist die<br />
dazu gehörige Aalto-Vase<br />
"Savoy", die auf der Weltausstellung<br />
1936 in Paris zu<br />
sehen war (siehe Foto).<br />
Auch für sein Kulturhaus in<br />
Johanniterhaus <strong>Braunschweig</strong><br />
St. Annen-Konvent<br />
Anfragen: Heimleiterin Gisela Wolff<br />
Tel.: 05 31/ 28 10 60 Fax: 05 31/ 28 10 61 50<br />
E-Mail: info@johanniterhaus-bs.de<br />
Wolfsburg hat Alvar Aalto<br />
viele Details, wie Keramikflächen,<br />
Möbel, Türklinken<br />
und Lampen, selbst entworfen.<br />
Eine Gelegenheit zur<br />
vollständigen Besichtigung<br />
gibt es am "Tag des offenen<br />
Denkmals", am Sonntag, 9.<br />
September 20<strong>12</strong>, 14 bis 18<br />
Uhr. Bis dahin ist auch eine<br />
Fotoausstellung über 50 Jahre<br />
Leben im Kulturhaus im<br />
Foyer zu besichtigen, die im<br />
März eröffnet wurde.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 22<br />
…wenn sie abhebt<br />
und sie schwebt<br />
Text: Wilfried Stütze • Foto: Heidemarie Wilkes<br />
Der Propeller meines einmotorigen<br />
Flugzeuges macht einen<br />
Höllenlärm. Er läuft für den<br />
Magnetcheck mit 1800 Umdrehungen,<br />
also mit gewollt<br />
erhöhter Drehzahl. Die obligatorische<br />
Außenprüfung und der<br />
Test der Funktionen im Cockpit<br />
liegen bereits hinter mir.<br />
Meine Position ist aktuell der<br />
Rollhalt, kurz vor der Startbahn.<br />
Während der Blick von links<br />
nach rechts und von oben nach<br />
unten routinemäßig über die<br />
Instrumente gleitet, melde ich<br />
über Funk: "Fertig zum Start".<br />
Vom Tower kommt das OK,<br />
und ich rolle zum Startpunkt<br />
auf die Startposition. Nach der<br />
Information über Windstärke<br />
und Richtung und dem endgültigen<br />
"Start frei" geht es los.<br />
Den Gashebel zügig auf "Full<br />
Power", die Maschine mit den<br />
Füßen über das Seitenruder<br />
gerade halten, bei 60 Knoten<br />
den Steuerknüppel leicht anziehen.<br />
Sie schwebt. "Wenn sie<br />
abhebt und sie schwebt" - Reinhard<br />
May beschreibt dieses<br />
Gefühl in einem seiner Lieder.<br />
Sie will weiter steigen, aber ich<br />
drücke sie noch ein wenig in<br />
die Waagerechte, bis sie mehr<br />
Geschwindigkeit aufgenommen<br />
hat. Dann geht es steil<br />
nach oben, den Blick in den<br />
Himmel gerichtet, auf 2000 ft.<br />
(Fuß). Dann relativ abrupt in<br />
die Horizontale - es wird<br />
schlagartig ruhig im Cockpit.<br />
Ich nehme Kurs 350 Grad<br />
Richtung Lübeck, melde mich<br />
über Funk ab und genieße<br />
den Blick. Von oben wirkt alles<br />
wie eine Spielzeuglandschaft.<br />
Meine Gedanken aber gehen<br />
zurück zum ersten Alleinflug:<br />
Ein wochenlanges Pauken der<br />
Theorie in der Flugschule<br />
AERO West in Waggum lag<br />
hinter mir. Es ging um Luftrecht,<br />
Technik, Navigation,<br />
Verhalten in besonderen Fällen,<br />
Flugfunk, Meteorologie<br />
und - so kam es mir jedenfalls<br />
vor - unendlich viele Platzrunden<br />
mit dem Fluglehrer. Dann<br />
war der Tag gekommen.<br />
Gefühlsmäßig plötzlich und<br />
völlig unverhofft. Mein Lehrer<br />
legte eine gekonnte kurze Landung<br />
hin, nahm die Kopfhörer<br />
ab und meinte: "Du bist so<br />
weit. Fünf Platzrunden. Vier<br />
davon Touch and Go. Hals und<br />
Beinbruch." Ok. Die Routine<br />
siegte über meinen Adrenalinspiegel.<br />
(Den obligatorischen<br />
Funkverkehr schenke ich mir<br />
an dieser Stelle).<br />
Gashebel zügig nach vorn. Sie<br />
hebt ab, und - sie schwebt. Ich<br />
ziehe viel zu früh und zu steil<br />
nach oben. Der Motor quält<br />
sich, aber es geht. Was, um<br />
alles in der Welt, habe ich mir<br />
da nur eingebrockt? Warum<br />
mache ich das eigentlich? Ich<br />
schreie meinen Stress mit<br />
einem Wort aus der Fäkalsprache<br />
sehr, sehr laut in das Mikro.<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Arbeitnehmer und Rentner<br />
betreuen wir von A-Z im<br />
Rahmen einer Mitgliedschaft<br />
bei der<br />
Einkommensteuererklärung<br />
wenn sie Einkünfte ausschließlich<br />
aus nichtselbständiger Tätigkeit sowie Rentenbezüge<br />
haben und die Nebeneinnamen aus Überschusseinkünften<br />
(z.B. Vermietung) die Einnahmegrenze<br />
von insgesamt 13.000 bzw. 26.000 € nicht übersteigen.<br />
Beratungsstelle: Christian Cziesla, Tel.: 0531/6149045<br />
Termine nach tel. Vereinbarung. Bei Bedarf Hausbesuche<br />
www.vlh.de • e-mail: c.cziesla@t-online.de<br />
Gut, ich habe zwei Möglichkeiten.<br />
Entweder ich mache<br />
alles richtig, oder ich falle runter.<br />
Während ich auf dem Gegenanflug<br />
um den Flugplatz<br />
kutsche, beruhige ich mich und<br />
denke: "Fliegen ist eigentlich<br />
ganz einfach". Das Einschwenken<br />
für den beginnenden Landeanflug<br />
gelingt mühelos.<br />
Mein Hirn meldet sich und vermittelt<br />
mir die Einsicht: "Das<br />
Schwerste am Fliegen ist das<br />
Landen." Ok, sage ich mir jetzt,<br />
ich versuche, die Kiste - und<br />
mich - runterzubringen, und<br />
steige einfach aus. Schluss.<br />
Aus. Ende.<br />
Der Seitenwind ist nicht sehr<br />
stark, so dass sich der Landeanflug,<br />
wie ja zigmal geübt,<br />
ganz gut macht. Noch vier<br />
Meter über dem Boden, Gas<br />
raus, mit dem Seitenruder das<br />
Flugzeug ausrichten, die Nase<br />
leicht anziehen. Ich setze die<br />
Maschine auf wie ein alter<br />
Hase. Gashebel wieder zügig<br />
nach vorn und - sie schwebt.<br />
Ich weiß sofort, dass ich weiter<br />
fliegen werde. Nicht nur die<br />
noch ausstehenden vier Platzrunden...<br />
Die Ratzeburger Seen unter mir<br />
bringen mich wieder in die<br />
Realität zurück. Es wird Zeit,<br />
sich um das Anflugverfahren<br />
für Lübeck zu kümmern.<br />
Meine Gedanken aber gehen<br />
nochmal kurz zurück zu einem<br />
anderen Ereignis - dem ersten<br />
Dreiecksflug. Allein über<br />
Land, navigieren und möglichst<br />
auch wieder zurückkommen<br />
war die Aufgabe, aber das<br />
ist eine andere Geschichte.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 23<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Der Untergang der<br />
"Titanic" als Touristenattraktion<br />
Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen<br />
Foto: Spiegel-online<br />
Am 14. April 19<strong>12</strong>, also vor<br />
100 Jahren, geschah der<br />
Untergang der "Titanic" im<br />
Nordatlantik, nachdem das<br />
Schiff einen Eisberg gerammt<br />
hatte. Dieses dramatische Ereignis<br />
mit 1500 Toten und nur<br />
700 Überlebenden brannte<br />
sich in das kollektive Gedächtnis<br />
der Menschheit ein<br />
und ist in mehreren Filmen<br />
nachgezeichnet worden.<br />
Gebaut wurde die "Titanic"<br />
auf der Harland-and-Wolff-<br />
Werft in Belfast. Diese Stadt in<br />
der britischen Provinz Nordirland<br />
hat in der Zeit von 1969<br />
bis 1998 sehr gelitten unter<br />
den Kämpfen zwischen<br />
Katholiken (der ursprünglichen<br />
irischen Bevölkerung)<br />
und Protestanten (die seit 1690<br />
aus Großbritannien eingewandert<br />
sind). Nach Beilegung der<br />
kriegerischen Auseinandersetzungen<br />
versucht man nun, das<br />
Image der Stadt aufzuwerten<br />
und Touristen anzulocken.<br />
Dazu soll auch das in diesem<br />
Jahr neu eröffnete glitzernde<br />
Besucherzentrum auf dem<br />
Gelände der ehemaligen "Titanic"-Werft<br />
beitragen. Unter<br />
anderem kann man hier den<br />
Untergang der "Titanic" nacherleben<br />
und den Verfall des<br />
Wracks am Meeresboden verfolgen.<br />
Nachgebaut sind u.a.<br />
eine opulente 1.-Klasse-Suite<br />
und eine enge 3.-Klasse-Kabine<br />
sowie der große Bankettsaal<br />
mit repräsentativem Trep-<br />
Pflege daheim<br />
statt Pflegeheim<br />
pflegeagenturplus<br />
in <strong>Braunschweig</strong><br />
penhaus, der auch in den<br />
"Titanic"-Filmen eine besondere<br />
Rolle gespielt hat. Das<br />
Stadtmarketing geht davon<br />
aus, dass dieses "Titanic"-Erlebniszentrum<br />
für Belfast das<br />
wird, was der Eiffelturm für<br />
Paris oder das Guggenheim-<br />
Museum für Bilbao sind.<br />
Auf der anderen Seite des<br />
Atlantik, in der kanadischen<br />
Stadt Halifax, die auf der<br />
Halbinsel Nova Scotia liegt,<br />
spielt der Untergang der "Titanic"<br />
auch eine Rolle für Touristen:<br />
Sie werden zu den drei,<br />
nach Konfessionen getrennten,<br />
Friedhöfen geführt, auf<br />
denen insgesamt 150 Grabsteine<br />
von Opfern zu finden<br />
sind. Von Halifax aus fuhren<br />
Schiffe zum <strong>12</strong>00 Kilometer<br />
entfernten Unglücksort bei<br />
Neufundland, um die Toten zu<br />
bergen. Dort wurden auch<br />
Reste des Schiffes und der<br />
Ausrüstung an Bord geholt,<br />
die zusammen mit anderen<br />
Exponaten in der "Titanic"-<br />
Abteilung des "Maritime<br />
Museum of the Atlantic" in<br />
Halifax ausgestellt sind.<br />
Familien in <strong>Braunschweig</strong> können fachkundige und kompetente Hilfe<br />
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und Bedürfnissen und der häuslichen Situation des Menschen und seiner Familie orientiert.<br />
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Pflege- und Betreuungspersonal und ist während der gesamten Betreuungszeit ihr kompetenter Ansprechpartner.<br />
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von Montag bis Freitag zwischen 09.00 und 18.00 Uhr telefonisch unter (0531) 2392666, per Email<br />
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BETREUTES WOHNEN<br />
– DAS ORIGINAL –<br />
In den vergangenen Jahren ist seniorengerechtes Wohnen unter dem Schlagwort “Betreutes Wohnen”<br />
immer populärer geworden. Viele Mitbürger erwarten von diesen Wohnanlagen eine umfassende Versorgung<br />
und bei entsprechendem Bedarf auch die Durchführung von Pflegemaßnahmen in der Wohnung.<br />
Schließlich soll ein nochmaliger Umzug in ein Pflegeheim möglichst vermieden werden.<br />
Dazu sollten Sie wissen:<br />
“Betreutes Wohnen” ist kein gesetzlich definierter Begriff! Jede Wohnanlage bietet daher teilweise<br />
erhebliche Unterschiede in ihrem Leistungsangebot, die sich auf die Verbleibemöglichkeit in der<br />
Wohnung deutlich auswirken können. Sie sollten daher genau bei dem jeweiligen Anbieter erfragen,<br />
mit welchen Hilfen Sie rechnen können. Hier ist insbesondere die Antwort auf die Frage wichtig,<br />
inwieweit eine umfassende hauswirtschaftliche Versorgung mit Essen, Wäschewaschen und Wohnungsreinigung<br />
sowie die Pflege auch bei Schwerstpflegebedürftigkeit gegeben sind.<br />
Ist beispielsweise examiniertes Personal rund um die Uhr im Haus abrufbereit?<br />
Was passiert bei einem Verlust der eigenen Kommunikationsfähigkeit, beispielsweise nach einem<br />
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<strong>Braunschweig</strong>er Journal 25<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
"Unser" Löwe vor dem<br />
Dom von Ratzeburg<br />
Text und Foto: Friedrich Schaper<br />
Als Besucher wird man über<br />
einen breiten Damm in die<br />
dicht bebaute Altstadt von<br />
Ratzeburg geführt. Es ist<br />
kaum zu übersehen, der Dom<br />
auf dem höchsten Punkt der<br />
Insel beherrscht das Bild der<br />
Stadt.<br />
Aus dem Gewirr der schmalen,<br />
mit niedrigen Backstein-<br />
häusern bestandenen Gassen<br />
kommt man zum Domhof.<br />
Diese weite, offene Anlage<br />
mit einer baumbestandenen<br />
Allee prägt das Bild vor dem<br />
Dom. Sie wird zudem auf der<br />
Ostseite eingerahmt von repräsentativ<br />
wirkenden Bauten<br />
des ehemaligen Domkapitulars.<br />
Der Weg führt an die<br />
hohe Backsteinmauer, die<br />
Dom und Friedhof umschließt.<br />
Und dort steht es, das<br />
getreue Abbild des <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Löwen. Aber es<br />
scheint, dass seine Patina ein<br />
helleres Grün zeigt als unser<br />
Burglöwe. Die Mauer hat eine<br />
Ausbuchtung, damit der nach<br />
Westen blickende Löwe auch<br />
gut zur Geltung kommt. Aber<br />
warum steht hier "unser"<br />
Löwe?<br />
Spätestens bei der Besichtigung<br />
des Doms wird klar, hier<br />
ist Geschichte manifestiert.<br />
Heinrich der Löwe hat diesen,<br />
wie auch drei weitere Dome<br />
(in Schwerin, Lübeck und<br />
natürlich in <strong>Braunschweig</strong>)<br />
erbauen lassen. Der imposante<br />
romanische Bau aus rotem<br />
Backstein wirkt von außen<br />
kühl und zurückhaltend, eben<br />
nordisch. Im Inneren versöhnen<br />
aber gut abgestimmte,<br />
wärmere Farben die Besucher<br />
wieder. Dort, wo die Apsis im<br />
Osten des Domes beginnt,<br />
steht der Altar, aus Feldsteinen<br />
gemauert. Der Altaraufsatz<br />
Demnächst…<br />
wird in den Marchen der<br />
berühmten Altstadt<br />
Ascoli Piceno<br />
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mit einer farbig ausgemalten<br />
Passionstafel ist nicht sehr<br />
hoch. Er wird eingerahmt von<br />
zwei Altarflügeln, deren geschnitzte,<br />
vollständig mit<br />
Blattgold überzogenen Apostel-<br />
und Heiligenfiguren erst<br />
beim Nähertreten genauer erkannt<br />
werden können.<br />
Den gesamten Raum des dreischiffigen,<br />
in Kreuzform angeordneten<br />
Doms beherrschen<br />
die mächtigen Backsteinpfeiler,<br />
die die romanischen<br />
Längsbögen tragen. Zwischen<br />
den Pfeilern im Westen, die<br />
den Turm tragen, befindet sich<br />
die ansehnliche große Rieger-<br />
Orgel. In einem Konzert<br />
ließ sie ihre ungewöhnliche<br />
Klangbreite und ihre warme<br />
Abstimmung in allen ihren 61<br />
Registern ertönen.<br />
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Ein Blick in die Zeitentafel der<br />
Geschichte belehrt: Heinrich<br />
der Löwe gründete 1154 das<br />
Bistum Ratzeburg neu (die<br />
Christianisierung hatte bereits<br />
Mitte des 11. Jh. begonnen,<br />
wurde aber von den dort siedelnden<br />
Elbslawen zunächst<br />
niedergeschlagen). Im gleichen<br />
Jahr wurde mit dem Bau<br />
des Domes begonnen, der aber<br />
bis zur Fertigstellung volle<br />
26 Jahre erforderte. Dadurch<br />
kamen in einigen Bauteilen<br />
Erfahrungen und Erkenntnisse<br />
vom Bau des <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Doms (Baubeginn 1173) dem<br />
Ratzeburger Dom zugute. Nur<br />
drei Jahrzehnte später wurde<br />
ein Prämonstratenser Kloster<br />
auf der Seeseite an den Dom<br />
angebaut, dessen Bauten heute<br />
noch stehen.<br />
Die ganze Anlage dieser Bauten<br />
erforderte über die Jahrhunderte<br />
immer wieder Restaurationen<br />
und Reparaturen<br />
(vor allem nach Beschuss<br />
durch die eindringenden<br />
Dänen). Bis heute ist es den<br />
Baumeistern gelungen, die<br />
ursprüngliche romanische<br />
bauliche Konzeption zu erhalten<br />
und zu pflegen. Zahlreiche<br />
Konzerte weisen heute den<br />
Ratzeburger Dom im gesamten<br />
Norden als Zentrum kirchlicher<br />
Musik aus.<br />
Die Jugend ist die Zeit,<br />
Weisheit zu lernen.<br />
Das Alter ist die Zeit sie<br />
auszuüben.<br />
Jean-Jacques Rousseau
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 26<br />
Impressionen aus der Normandie<br />
Text: Wibke Ihlenburg-Dreessen • Foto: Klaus Ihlenburg<br />
Nachdem die Wikinger mit<br />
ihren Raubzügen die Menschen<br />
an den Küsten Europas<br />
in Angst und Schrecken versetzt<br />
hatten, wurde ihnen, den<br />
"Nordmännern", 911 die dann<br />
nach ihnen benannte "Normandie"<br />
zur Besiedlung zugewiesen.<br />
Der Normanne "Wilhelm<br />
der Eroberer" hat im Jahr<br />
1066 in der Schlacht von<br />
Hastings England erobert. Die<br />
Vorgeschichte dieser Schlacht<br />
und ihr Verlauf sind in wunderbar<br />
gestickten und gut<br />
erhaltenen Bildern eines<br />
Wandteppichs festgehalten,<br />
der in der Stadt Bayeux ausgestellt<br />
wird.<br />
Bayeux liegt nahe der normannischen<br />
Küste, die im 2.<br />
Weltkrieg Berühmtheit erlangt<br />
hat, als die Truppen der Alliierten<br />
dort im Juni 1944 landeten,<br />
um Hitlerdeutschland<br />
von Westen her zu besiegen.<br />
Unter großen Verlusten erstürmten<br />
sie die Steilküste, wo<br />
heute noch zerstörte Betonbunker<br />
des deutschen "Atlantikwalls"<br />
zu sehen sind. Um<br />
Bayeux gibt es große Soldatenfriedhöfe<br />
und ein Museum<br />
zu diesem Thema. Außerdem<br />
sieht man in der Stadt Zeichen<br />
dafür, dass sich hier Veteranenvereine<br />
treffen, wenn am<br />
6. Juni der "D-Day" (Stichtag<br />
der Invasion)<br />
von den Siegermächten<br />
gefeiert wird.<br />
Die Normandie<br />
war auch<br />
einer der<br />
Streitpunkte<br />
im "Hundertjährigen<br />
Krieg" zwischenFrankreich<br />
und<br />
England<br />
(1337-1453).<br />
Hier im Wattenmeer<br />
an<br />
der Grenze zur Bretagne liegt<br />
der Festungs- und Klosterberg<br />
Mont Saint Michel, der nie<br />
von den Engländern erobert<br />
werden konnte. Ein anderes<br />
nationales Symbol ist die<br />
große moderne Kirche auf<br />
dem Altstadtmarkt von Rouen<br />
(zeitweise Hauptstadt der<br />
Region Normandie), die hier<br />
zu Ehren der Jungfrau von<br />
Orleans, Kämpferin gegen die<br />
Engländer, am Ort der Hinrichtung<br />
gebaut wurde.<br />
Neben kriegerischen Ereignissen<br />
in der normannischen Geschichte<br />
sollen nun auch friedliche<br />
Glanzpunkte dieser Gegend<br />
erwähnt werden. So liegt<br />
hier der Ursprung für den<br />
"Impressionismus"-Begriff in<br />
Der Festungs- und Klosterberg<br />
Mont Saint Michel<br />
der Malerei: Claude Monet<br />
malte in Le Havre an der<br />
Seine-Mündung 1873 ein Bild<br />
vom Hafen, das er "Impression,<br />
Sonnenaufgang" nannte.<br />
Dieser Titel führte dazu, dass<br />
ein Kritiker der Gruppenausstellung<br />
in Paris, in der dieses<br />
Bild auftauchte, abfällig von<br />
der "Ausstellung der Impressionisten"<br />
sprach. Diesen also<br />
ursprünglich negativ gemeinten<br />
Begriff übernahmen die<br />
betroffenen Maler als eigenes<br />
positives Markenzeichen.<br />
In der oben erwähnten Seine-<br />
Stadt Rouen malte Monet<br />
mehrfach die Kathedralen-<br />
Fassade in jeweils unterschiedlichem<br />
Licht. Das<br />
Kunstmuseum bietet eine<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
große Abteilung mit Gemälden<br />
der Impressionisten.<br />
Am Ostrand der Normandie,<br />
auch an der Seine, liegt Giverny<br />
mit dem berühmten Garten<br />
von Claude Monet. Haus und<br />
Garten hatte er zunächst nur<br />
gemietet. Als seine Einnahmen<br />
weiter zunahmen, konnte<br />
er das Anwesen 1890 kaufen.<br />
Danach erweiterte er das Gartengelände<br />
mit den Seerosenteichen<br />
und vergrößerte das<br />
Haus mehrfach durch Atelier-<br />
Anbauten. Der Standort war<br />
günstig, weil man mit der<br />
Eisenbahn Verbindung nach<br />
Paris hatte. Zum Ort gehörte<br />
ein kleines Hotel, in dem sich<br />
amerikanische Maler niederließen,<br />
die von dem schon<br />
berühmten Meister Claude<br />
Monet lernen wollten. Diese<br />
Gruppe wurde nach dem Ort<br />
"Givernisten" genannt. Heute<br />
pilgern viele Touristen nach<br />
Giverny, wo man auch ein<br />
Impressionisten-Museum findet.<br />
Schon am Anfang des 19.<br />
Jahrhunderts war die Normandie<br />
ein beliebtes Touristenziel.<br />
Es gibt einen englischen Reiseführer<br />
von 1828 mit dem<br />
Titel "Romantic Normandy",<br />
den der berühmte Maler William<br />
Turner illustriert hat.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 27<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Wer rastet, der rostet:<br />
Swingstick IV<br />
Text und Fotos: Brigitta Heydecke<br />
Die heute beschriebenen Bewegungsabläufe<br />
ähneln teilweise<br />
einzelnen Übungen aus<br />
den 3 vorangegangenen Folgen,<br />
stellen aber etwas erhöhte<br />
Anforderungen. Sie sollten<br />
daher nur von gut Trainierten<br />
durchgeführt werden. Wer<br />
nicht so gut trainiert ist, kann<br />
sich ohne Bedenken mit den<br />
einfacheren Bewegungsabläufen<br />
begnügen, denn der<br />
eigentliche Trainingseffekt<br />
beruht eher auf häufigen Wiederholungen<br />
als auf dem<br />
erhöhten Schwierigkeitsgrad<br />
der einzelnen Übungen.<br />
Übung 1: Aufrechter Stand,<br />
Stick mit der rechten Hand<br />
von oben greifen und waagrecht<br />
halten; jetzt Oberkörper<br />
leicht vorbeugen und gleichzeitig<br />
das linke Bein nach hinten<br />
oben anheben ("Standwaage");<br />
das Standbein ist<br />
dabei leicht gebeugt, "Stickarm"<br />
und angehobenes Bein<br />
bilden eine möglichst gerade<br />
Linie ( Hohlkreuz vermeiden!),<br />
der freie Arm ist zur<br />
Seite ausgestreckt - ggf. kann<br />
man sich an einer Wand<br />
abstützen, da diese Übung<br />
recht viel Gleichgewichtsgefühl<br />
verlangt; jetzt den Stick<br />
nach dem üblichen Verfahren<br />
in Schwingung versetzen, 10-<br />
15 sek. lang durchhalten,<br />
Pause einlegen, lockern, Seitenwechsel;<br />
jede Seite 3-5x<br />
wiederholen.<br />
Übung 2: Seitenlage auf der<br />
linken Körperseite; das untere<br />
Bein wird etwas angewinkelt,<br />
der Oberkörper ist leicht aufgerichtet,<br />
der linke Arm stützt<br />
den Oberkörper ab, wobei der<br />
Ellenbogen sich unter der<br />
Schulter befindet; das rechte<br />
Bein ist gestreckt und wird<br />
mit geflextem Fuß so weit<br />
angehoben, bis es sich ungefähr<br />
in Verlängerung des<br />
Oberkörpers befindet. Greifen<br />
Sie jetzt den waagerechten<br />
Stick mit der rechten Hand<br />
von oben und halten den Arm<br />
parallel zum Oberschenkel; in<br />
dieser Position wird der Stick<br />
in bekannter Weise in Schwingung<br />
versetzt; 10-15 Sek. lang<br />
durchhalten, ca. 3x wiederholen,<br />
in den Pausen Stickarm<br />
und oberes Bein senken;<br />
danach Seitenwechsel.<br />
Übung 3: Ausgangsposition<br />
wie in Übg. 3b/Heft 2/20<strong>12</strong>,<br />
d.h. Rückenlage mit aufgestellten<br />
Beinen und angehobenem<br />
Beckenboden; ein Bein<br />
anheben und mit geflextem<br />
Fuß zur Streckung bringen,<br />
beide Oberschenkel befinden<br />
sich dabei parallel zueinander;<br />
greifen Sie den waagerechten<br />
Stick über dem Bauch mit beiden<br />
Händen von oben, und<br />
heben Sie die fast gestreckten<br />
Arme so weit an, bis sie sich<br />
parallel zu den Oberschenkeln<br />
befinden; versetzen Sie den<br />
Stick in dieser Position in<br />
Schwingung und arbeiten Sie<br />
- was Dauer und Häufigkeit<br />
der Wiederholungen anbetrifft<br />
- nach dem üblichen Muster<br />
(in den Pausen Beine,<br />
Beckenboden und Arme ablegen<br />
und tief durchatmen).<br />
Gut Swing!
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 28<br />
– Anzeige –<br />
Der Optiker<br />
kommt ins Haus<br />
Diesen Service bietet der<br />
Optiker Brillen-Galerie<br />
Schmidt GmbH als Brillen-<br />
Mobil in <strong>Braunschweig</strong> an.<br />
Es gibt immer mehr Menschen,<br />
die nicht mehr das<br />
Haus, die Wohnung oder das<br />
Heim verlassen können, um<br />
Dienstleistungen anzunehmen.<br />
Die Fußpflege, der<br />
Frisör, die Krankengymnas-<br />
tik, viele Dienstleister kommen<br />
ins Haus. Jetzt auch der<br />
Optiker. Auch in den Einrichtungen<br />
und Hilfsorganisationen<br />
ist es schwieriger<br />
geworden. Früher gab es den<br />
Ziwi, der mit dem Wagen<br />
die Betroffenen begleitete.<br />
Herr K ist ebenfall betroffen.<br />
Er hat es ausprobiert.<br />
Herr K ist 67 Jahre alt und<br />
wohnt in <strong>Braunschweig</strong>.<br />
Seit zwanzig Jahren leidet er<br />
an MS. Es fällt ihm schwer<br />
die Treppen hinauf zu steigen.<br />
In seiner Wohnung<br />
nimmt er manchmal die<br />
Gehhilfen, außerhalb der<br />
Wohnung ist das Gehen<br />
ohne Gehwagen nicht mehr<br />
möglich. Seine Brille ist<br />
mittlerweile 8 Jahre alt, das<br />
Lesen fällt ihm zunehmend<br />
schwer und das Fernsehbild<br />
könnte klarer sein. Der Weg<br />
zum Optiker war das letzte<br />
Mal vor acht Jahren schon<br />
sehr beschwerlich. Jetzt hat er<br />
gelesen, dass der Optiker auch<br />
ins Haus kommt. Er rieft das<br />
BrillenMobil an, ein Service<br />
der Firma Brillen-Galerie<br />
Schmidt GmbH aus <strong>Braunschweig</strong><br />
Melverode und vereinbarte<br />
einen Termin.<br />
So besuchte der<br />
Augenoptikermeister<br />
Herr Schmidt mit<br />
seinem BrillenMobil<br />
in seiner Wohnung<br />
den Kunden. Herr<br />
Schmidt hatte alle<br />
notwendigen Geräte<br />
dabei. Zuerst wurde<br />
die alte Brille gemessen<br />
und die vorhandenen<br />
Glasstärken<br />
ermittelt. Es wurde<br />
dann anhand der mitgeführten<br />
Sehproben<br />
die bisherige Sehleistung<br />
festgestellt. Mit<br />
einem elektronischen<br />
Prüfgerät konnte<br />
Herr Schmidt schnell die<br />
neuen Brillenglaswerte ermitteln.<br />
Die neuen Glasstärken<br />
steckte er in eine Messbrillen<br />
und Herr K konnte die neuen<br />
Brillenglaswerte ausprobieren.<br />
Nachdem die Feinabstim-<br />
mung mit den verschiedenen<br />
Sehproben abgeschlossen war,<br />
stand das Ergebnis der neuen<br />
Glasstärken für die Weite zum<br />
Fernsehen und für das Sehen<br />
in der Nähe z.B. zum Lesen<br />
fest. Die Zeitung kann wieder<br />
klar erkannt werden und das<br />
Lesen macht wieder spaß. Der<br />
mitgebrachte Musterkoffer<br />
hatte eine reichliche Auswahl<br />
an Brillengestellen parat.<br />
Nachdem einige Modelle ausprobiert<br />
waren wurde sich für<br />
ein neues Brillengestell aus<br />
Metall entschieden. Herr<br />
Schmidt hat Herrn K danach<br />
die unterschiedlichen Gleitsichtglastypen<br />
und Möglichkeiten<br />
erklärt. Nach dem sich<br />
Herr K für einen Glastyp entschieden<br />
hat wurde die notwendigen<br />
Daten mit Hilfe der<br />
Fotozentrierung festgelegt.<br />
Die Brille wurde in Auftrag<br />
genommen und nach ca. einer<br />
Woche, an einem zweiten Termin,<br />
in der Wohnung von<br />
Herrn K. fachgerecht angepasst.<br />
Auch hierbei hatte Herr<br />
Schmidt alle notwendigen<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Geräte und Hilfsmittel dabei.<br />
Frau K. die an einer<br />
Maculadegeneration leidet<br />
hat sich dann über die Anwendung<br />
von vergrößernden<br />
Sehhilfen beraten lassen.<br />
Auch hier konnte Herr<br />
Schmidt alle in Frage kommenden<br />
Hilfsmittel wie<br />
Lupen, Lupenbrillen, Fernrohrsysteme<br />
und elektronische<br />
Lesehilfen bis hin zum<br />
Bildschirmlesegerät zeigen<br />
und ausprobieren lassen.<br />
Frau K hat sich für eine<br />
Standlupe mit Beleuchtung<br />
entschieden, die Krankenkasse<br />
hat über die Hälfte der<br />
Kosten übernommen. Auch<br />
Frau K. kann jetzt wieder<br />
selbstständig die Zeitung<br />
lesen und die Fotos vom<br />
Enkelkind kann sie jetzt besser<br />
erkennen. „Ein Service,<br />
als wenn man im Laden ist“<br />
sagte Herr K. Der Service<br />
hat keine Extrakosten verursacht.<br />
Herr Schmidt, der<br />
über eine über 30 jährige<br />
Erfahrung als Augenoptikermeister<br />
verfügt, hat diese in<br />
das Serviceangebot Brillen-<br />
Mobil übertragen. Als Meisterbetrieb<br />
verfügt Herr<br />
Schmidt über eine Krankenkassenzulassung<br />
und kann<br />
damit in Verbindung mit<br />
einer ärztlichen Verordnung<br />
Zuschüssen zu Hilfsmitteln<br />
der Krankenkassen abrechnen.<br />
Den Service BrillenMobil<br />
bietet Herr Schmidt in<br />
<strong>Braunschweig</strong> und im<br />
Umland bis 30km an. Ein<br />
Anruf genügt.
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 29<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Ein Schüler der Grundschule aus Lamme (Klasse 4b)<br />
bekommt einen <strong>Braunschweig</strong>er Löwenhelm aufgesetzt<br />
und darf ihn auch behalten. Ein guter Start für die Fahrradprüfung<br />
im Juli. Anlass war ein Projekt von Robin Dörrie<br />
und Christoph Macalla, die ein Freiwilliges Soziales<br />
Jahr ableisten. Unterstützt wurde das Projekt vom Städtischen<br />
Museum (Altstadtrathaus), der Verkehrswacht<br />
und der Polizei.<br />
Foto: Heinz Salbach<br />
<strong>Braunschweig</strong>er<br />
Erinnern Sie sich noch an<br />
Antimakassar?<br />
Antimakassare waren bestickte, gehäkelte oder geklöppelte<br />
Zierdeckchen, die plüschbezogene Kopf- und Armlehnen<br />
von Sofas oder Lehnstühlen vor den mit Makassaröl<br />
getränkten Frisuren oder vor schweißigen Glatzen<br />
und Händen schützten. Das Haaröl, benannt nach der<br />
Hauptstadt der Insel Celebes, verlieh der Herrenfrisur<br />
eine stramme, blanke Fasson und war nur schwer aus den<br />
Möbelbezügen zu entfernen. Antimakassare waren eine<br />
Zierde der Salons und Wohnstuben gehobener Kreise.<br />
Rollstuhl-Shuttle<br />
Rollstuhlbeförderung ohne umzusteigen<br />
direkt – zuverlässig<br />
Personenbeförderung<br />
Stadt- und Landfahrten<br />
Krankentransporte<br />
Tel. 0531 797900<br />
www.rolli-shuttle.de
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 31<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
Veranstaltungen<br />
Siegfrieds Bürgerzentrum<br />
Mittelweg 52<br />
Erzählcafé<br />
Mo., 11. Juni, 15 Uhr<br />
"Siegfrieds Bürgerzentrum –<br />
Was ist das?"<br />
Dorothea Körting und Barbara<br />
Rackwitz informieren über<br />
Geschichte und Aufgaben des<br />
Stadtteil-Treffpunktes.<br />
*******<br />
Kreativ-Gruppen:<br />
Gemeinsames Backen<br />
mit Barbara Rackwitz<br />
Mo., 18. Juni, 16 Uhr<br />
Gemeinsames Kochen<br />
mit Safinaz Yildirim und<br />
Barbara Rackwitz<br />
Di., <strong>12</strong>. Juni, 17 Uhr<br />
Kostenbeitrag im Warenwert<br />
Anmeldung Tel. 2906263<br />
Tag der Senioren<br />
20<strong>12</strong><br />
Fr., 01. Juni, von 11 bis 16 Uhr<br />
auf dem Domplatz und dem<br />
Platz der Deutschen Einheit<br />
Seniorenbüro<br />
Seniorenrat<br />
Seniorenkreise<br />
Senioren-Freizeitgruppen<br />
Senioreneinrichtungen<br />
stellen sich vor und laden zu<br />
Gesprächen ein.<br />
Ein abwechslungsreiches<br />
Unterhaltungsprogramm und<br />
kulinarische Angebote ergänzen<br />
die Veranstaltung.<br />
Schauen Sie doch einmal vorbei<br />
Institut für<br />
<strong>Braunschweig</strong>ische<br />
Regionalgeschichte<br />
Fallersleber-Tor-Wall 23<br />
Treffpunkt Geschichte<br />
Do., 21. Juni, 19 Uhr<br />
" Eleonore von Aquitanien -<br />
Grande Dame des Hochmittelalters<br />
und Schwiegermutter<br />
Heinrich des Löwen" -<br />
Vortrag: Prof. Dr.h.c. Gerd Biegel<br />
Do., 5. Juli, 19 Uhr<br />
" Ricarda Huch"<br />
- Die Literatin der Freiheit -<br />
Vortrag: Prof. Dr.h.c. Gerd Biegel<br />
Seniorenwandergruppe<br />
" Die Regenpfeiffer"<br />
Immer donnerstags ist<br />
Wandertag<br />
Wer hat Lust mitzuwandern?<br />
Informationen unter Tel.: 601610<br />
Erzählcafé<br />
im Quartierszentrum<br />
Hugo-Luther-Str. 60a<br />
Stadtteilheimatpfleger<br />
Klaus Hoffmann lädt ein:<br />
Do., 14. Juni, 16 Uhr<br />
Thema:<br />
" NS-Kinderlandverschickung"<br />
<strong>Braunschweig</strong>isches<br />
Landesmuseum<br />
Haus Burgplatz<br />
Mi., 13. Juni, 15 Uhr<br />
"Wenn ‘Tante Emma’ zum<br />
Kolonialwarenladen ging"<br />
Führung: Anne Czichowski, M.A.<br />
Haus Hinter Aegidien<br />
So., 29. Juli, 15 Uhr<br />
"... und es ward Licht – das<br />
Aegidienkloster in<br />
<strong>Braunschweig</strong>"<br />
Führung: Meike Buck, M.A.<br />
Weitere Veranstaltungen enthält<br />
das aktuelle Programmheft<br />
Wandergruppe Fidelio<br />
Gruppentreffen<br />
Louise-Schroeder-Haus,<br />
Hohetorwall 10<br />
Di., 19. Juni und Di., 17. Juli<br />
jeweils 15 Uhr<br />
Wanderungen werden<br />
bei den Treffen besprochen.<br />
Gäste sind herzlich willkommen.<br />
<strong>Braunschweig</strong>er<br />
Journal<br />
<strong>Ausgabe</strong>stellen:<br />
Einzelabgabe<br />
In allen Senioren Begegnungstätten,<br />
in der Bürgerberatung<br />
(Rathaus), in der<br />
Stadtbibliothek (Schloss),<br />
in den <strong>Braunschweig</strong>er<br />
Museen, außerdem in Apotheken<br />
und Arztpraxen.<br />
Seniorenkreise<br />
Begegnungsstätte<br />
Ottenroder Straße<br />
(Siegfriedviertel,<br />
Tram-Linie 2)<br />
Abholtermine für Heft<br />
4/20<strong>12</strong> nur<br />
Mittwoch, 01. Aug. und<br />
Montag, 06. Aug. 20<strong>12</strong><br />
von 10 bis <strong>12</strong> Uhr<br />
Seniorenbüro,<br />
Kleine Burg 14<br />
– vorgemerkte Gruppen –<br />
Abholung Montag bis Freitag<br />
zu den üblichen Öffnungszeiten<br />
�
<strong>Braunschweig</strong>er Journal 32<br />
Impressum<br />
Redaktion:<br />
Redaktion BS 94<br />
Hohetorwall 10<br />
38118 <strong>Braunschweig</strong><br />
Tel.: 0531/4737147<br />
Fax: 0531/4737146<br />
BSJournal@web.de<br />
V.i.S.d.P.<br />
Christel Mertens<br />
Bildbearbeitung:<br />
Dieter Seppelt<br />
Textverarbeitung:<br />
Dirk Israel<br />
Vertrieb: Günter Dunken<br />
Eingesandte Text- und<br />
Bildbeiträge werden nicht<br />
bestätigt und<br />
zurückgesandt.<br />
Alle Rechte gehen an die<br />
Redaktion über.<br />
Die Redaktion behält sich<br />
Textkürzungen und<br />
Bildgrößenänderungen vor.<br />
Namentlich gezeichnete<br />
Artikel geben nicht die<br />
Meinung der<br />
Redaktion wieder.<br />
Zitate werden nur bei<br />
Nennung der<br />
Quelle übernommen.<br />
Nachdruck nur mit<br />
Quellenangabe und<br />
Übersendung<br />
eines Belegexemplares.<br />
Nächste <strong>Ausgabe</strong>:<br />
August 20<strong>12</strong><br />
Redaktionsschluss:<br />
19. Juni 20<strong>12</strong><br />
Anzeigenakquise und<br />
Technische Herstellung:<br />
MC WERBUNG<br />
Wichernstraße 22<br />
38300 Wolfenbüttel<br />
Tel.: 0 53 31/6 80 13<br />
und 0 53 31/8816 90<br />
mc_werbung@arcor.de<br />
Das<br />
<strong>Braunschweig</strong>er Journal<br />
erscheint alle<br />
zwei Monate in einer<br />
Auflage von<br />
6000 Exemplaren.<br />
www.braunschweiger-journal.de<br />
Herausgeber:<br />
Der Seniorenrat<br />
<strong>Braunschweig</strong><br />
Bericht aus dem Hundehimmel<br />
Von Helmut Wenzel<br />
Ihr Menschen passt immer<br />
auf, dass ihr nicht in eine so<br />
genannte "Tretmine" tappt, die<br />
grundsätzlich als Hinterlassenschaft<br />
den Hunden zugeordnet<br />
wird. Früher, als noch<br />
Pferde eure Kutschen durch<br />
die Gassen zogen, und noch<br />
früher, als ihr eure Nachtgeschirre<br />
aus dem Fenster kipptet<br />
und somit manche Straßen<br />
mit einem organischen Belag<br />
beschichtet waren, hat sich<br />
kaum jemand über diese Zustände<br />
beschwert. Der Anblick<br />
dampfender Pferdeäpfel erinnert<br />
ältere Gartenbesitzer<br />
heute noch an die Zeiten, als<br />
sie mit einem Kehrblech bewaffnet<br />
diesen Spezialdünger<br />
für ihre Beete einsammelten.<br />
Die in euren Städten übrig<br />
gebliebenen Bäume betrachtet<br />
ihr Menschen eher als ein<br />
Natursymbol, anstatt sie uns<br />
Hunden als wichtigen Anziehungspunkt<br />
für unser "Geschäft"<br />
einzuräumen. Bäume<br />
und auch Häuserecken sind<br />
für uns Treffpunkte, um hier<br />
die "Hundezeitung" deuten zu<br />
können. Mit unserer feinen<br />
Nase erkunden wir, welcher<br />
Fiffi, Struppi, Pluto oder auch<br />
Bastard vor uns Gassi geführt<br />
wurde oder welche Hundedame<br />
sich zeugungsfähige<br />
Rüden ersehnt.<br />
Hundebesitzer sind aufgerufen,<br />
unsere - egal in welcher<br />
Form, Konsistenz oder Größe<br />
<strong>Ausgabe</strong> 3/20<strong>12</strong><br />
- Hinterlassenschaft in einen<br />
bereitzuhaltenden Beutel zu<br />
verfrachten. Wer eine Tretmine<br />
seines Vierbeiners ignoriert,<br />
riskiert eine Geldstrafe.<br />
Wer nicht aufgepasst und<br />
seine Schuhe beschmutzt hat,<br />
darf öffentlich laut fluchen.<br />
Wir Hunde dagegen müssen<br />
die Schnauze halten, wenn wir<br />
uns die Pfoten an einem Glasoder<br />
Metallsplitter verletzen.<br />
Bis zur Hundekacke, so stelle<br />
ich hier im Himmel fest, ist bei<br />
euch die Straßenreinigung<br />
anscheinend umfassend geregelt.<br />
Was weich und zertretbar<br />
ist - so auch im Herbst das<br />
Laub - muss von den Gehwegen<br />
entfernt werden. Kleine,<br />
spitze, pfotengefährdende<br />
"Tretminen" dagegen bleiben<br />
liegen. Im Winter streut ihr<br />
gegen Glatteis dann auch noch<br />
Granulate und Salz. Wer denkt<br />
bei dieser Unbedachtheit an<br />
Verletzungsgefahren für uns?<br />
Ich jedenfalls kann ein Lied<br />
von meinen Leiden singen.<br />
Oft verwundete ich mir eine<br />
Pfote und musste sogar zum<br />
Tierarzt transportiert werden.<br />
Lacht nicht, aber stellt euch<br />
mal vor, wie das aussieht,<br />
wenn ich für ein kleines Geschäft<br />
mein Hinterbein heben<br />
wollte und das andere unten in<br />
einen Verband gewickelt war.<br />
Meine Menschfamilie hat sich<br />
damals nicht amüsiert, und<br />
dafür bin ich ihr heute noch<br />
dankbar.<br />
Euer Bobby
Ulli-Reisen<br />
<strong>Braunschweig</strong><br />
Kuren – Urlaub – Wellness<br />
an der polnischen Ostseeküste<br />
Das wichtigste Gut des Menschen ist die Gesundheit<br />
„Vorbeugen ist besser als heilen“, diese alte Weisheit sollte<br />
man beachten. Kuren sind eine Möglichkeit etwas für<br />
die Gesundheit zu tun.<br />
Die Polnische Ostseeküste hat viel zu bieten zwischen<br />
Stettiner Haff und Danziger Bucht. Natur pur, raue Kliffe<br />
und Wanderdünen, schier endlose Strände. Genau das<br />
Richtige für einen Urlaub. Besonders praktisch ist die<br />
Tatsache, dass von Deutschland aus für die An- und<br />
Abreise nicht viel Zeit verloren geht. Die polnische Küste<br />
gehört zu den schönsten Küsten der Ostsee. Das Meer, die<br />
Strände, die Seen, die Flüsse und die Wälder sind für jede<br />
Form des Kururlaubs geeignet.<br />
Leistungen:<br />
Fahrt im modernen Fernreisebus<br />
Taxi-Gutschein<br />
14 x Übernachtung mit Frühstücksbuffet<br />
14 x Mittagessen<br />
14 x Abendessen<br />
2 x Arztkonsultation<br />
2 x Kuranwendung pro Werktag<br />
Deutschsprachige Gästebetreuung u. v. m.<br />
Hotelbeispiele und Preise für 2 Wochen:<br />
Hotel Interferie Chalkozyn Kolberg: pro Person ab 589,- €<br />
Hotel Ikar Kolberg: pro Person ab 699,- €<br />
Hotel Alga***+Swinemünde: pro Person ab 799,- €<br />
Hotel Polaris II Swinemünde: pro Person ab 888,- €<br />
Hotel Aurora Misdroy: pro Person ab 719,- € (Halbpension)<br />
Weitere 21 Hotels sind in unserem Kurreisen-Katalog 20<strong>12</strong>!<br />
Wir fahren alle<br />
2 Wochen nach<br />
Kolberg, Swinemünde<br />
und Misdroy<br />
Unsere Termine:<br />
07.07. – 21.07.20<strong>12</strong><br />
21.07. – 04.08.20<strong>12</strong><br />
04.08.– 18.08.20<strong>12</strong><br />
18.08. – 01.09.20<strong>12</strong><br />
01.09. – 15.09.20<strong>12</strong><br />
15.09.– 29.09.20<strong>12</strong><br />
29.09.– 13.10.20<strong>12</strong><br />
13.10. – 27.10.20<strong>12</strong><br />
27.10. – 10.11.20<strong>12</strong><br />
Auskunft, Beratung & Buchung: Ulli-Reisen, Nibelungenplatz 10, 38106 <strong>Braunschweig</strong>, Tel. (0531) 321368