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Abschlussbericht Bodenkartierung zur Bewertung der ...

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1 Einleitung1.1 Einbindung <strong>der</strong> vorliegenden ArbeitDie vorliegenden Kartierungen und Auswertungen wurden von Mitarbeitern desInstituts für Geographie <strong>der</strong> Universität Innsbruck koordiniert und in Zusammenarbeitmit Kollegen <strong>der</strong> Universitäten Hohenheim und Turin durchgeführt. Sie fanden imRahmen des EU-Projektes TUSEC-IP statt (vgl. die Projekthomepage: www.tusecip.org).Ziel dieses Projektes ist die stärkere Berücksichtigung von Bodenbelangen inPlanungsprozessen. Dabei stehen Böden innerhalb des Siedlungsbereiches o<strong>der</strong> imunmittelbaren Kontakt zu urbanen Räumen im Mittelpunkt des Interesses. Um die imRahmen des Projektes TUSEC-IP entwickelten Verfahren anwenden, überprüfen undoptimieren zu können, wurden Testflächen unterschiedlicher Größe,Naturraumausstattung, anthropogener Vorgeschichte und Planungsvorhaben inmehreren Gemeinden ausgewählt. Die mit <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit untersuchteFläche im Gemeindegebiet von Wörgl stellt eine dieser Testflächen dar. Dass diesesTestareal im Rahmen einer internationalen Kooperation zwischen Bodenkundlernund Planern von <strong>der</strong> Gemeinde <strong>zur</strong> Bearbeitung und Diskussion <strong>zur</strong> Verfügunggestellt wurde, hat das Projekt TUSEC-IP maßgeblich geför<strong>der</strong>t. An dieser Stelle seiden Mitarbeitern im Bauamt <strong>der</strong> Gemeinde Wörgl für ihr Interesse undDiskussionsbereitschaft sowie für die konkrete Unterstützung bei <strong>der</strong> Durchführung<strong>der</strong> Arbeiten ein herzlicher Dank ausgesprochen. Ausgehend von ersten Gesprächenim Februar 2004 wurden die Kartierungen im Sommer und Herbst des gleichenJahres durchgeführt. Die Analysen und Auswertungen fanden im Jahr 2005 statt, sodass <strong>der</strong> <strong>Abschlussbericht</strong> im November 2005 fertig gestellt und vorgestellt werdenkonnte.Die vorliegende Ausarbeitung erfolgte nach bestem Wissen und Erfahrung und unterBeteiligung zahlreicher Fachkollegen; sie können aber als Bestandteil einerTestphase in einem Projekt, das die Entwicklung und die Überprüfung neuer<strong>Bewertung</strong>sansätze zum Thema hat, nicht die Verbindlichkeit eines Gutachtens fürsich in Anspruch nehmen!1.2 Testfläche und FragestellungDie 40 Hektar große Untersuchungsfläche liegt im nordöstlichen Gemeindegebietvon Wörgl und gehört <strong>zur</strong> Landschaftseinheit Innaue. Sie wird begrenzt von <strong>der</strong><strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 2


Karte. 1: Lage des Untersuchungsgebietes im Nordwesten <strong>der</strong> Gemeinde Wörgl zwischen<strong>der</strong> Bahnlinie im Süden und <strong>der</strong> Autobahn im Norden sowie Umgrenzung des 40 ha großenAreals (Quellen: Orthofoto tiris 2005, Katasterplan Gemeinde Wörgl; ergänzt).Foto 1: Blick von <strong>der</strong> Untersuchungsfläche auf das westlich anschließenden Gewerbegebiet.Links schließt sich in südlicher Richtung die Bahnlinie, rechts nach Norden <strong>der</strong> Damm <strong>zur</strong>Autobahn an. Es zeigt sich die typischen Landnutzungen <strong>der</strong> fast vollständig ebenen Flächeals Acker und Wiese (Foto: C.Geitner, Sept. 2004).<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 4


1.3 Vorliegende DatenVor <strong>der</strong> eigentlichen Erhebung <strong>der</strong> Bodendaten wurden alle vorhandenen Daten zudem Gebiet zusammengestellt. Dies diente zum einen <strong>der</strong> Ableitung ersterbodenkundlich relevanter Informationen, zum an<strong>der</strong>en <strong>der</strong> allgemeinenCharakterisierung <strong>der</strong> Teilflächen sowie nicht zuletzt <strong>der</strong> Arbeitssicherheit(Leitungspläne!).Folgende Daten wurden uns dafür von <strong>der</strong> Gemeinde Wörgl <strong>zur</strong> Verfügung gestellt:• Katasterplan (mit Grundstücks- und Parzellengrenzen) (ArcView-Shapefile)• Karte <strong>der</strong> Landnutzung (ArcView-Shapefile)• Leitungspläne (Strom, Gas, Wasser, Kanal) (ArcView-Shapefile)• Karte mit eingemessenen Höhenkoten und Höhenlinien (ArcView-Shapefile)• Flächenwidmungsplan <strong>der</strong> Gemeinde (PDF)• ein damals noch nicht rechtsgültiger Bebauungsplan des Gebietes (PDF)Für die Bearbeitung stand zudem noch folgendes Material analog <strong>zur</strong> Verfügung:• Luftbild (nicht georeferenziert und nicht entzerrt)• Topographische Österreichische Karte im Maßstab 1:25.000 (ÖK25)• Geologische Karte (1:300.000)• Österreichische Bodenkarte 1:25.000 (Blatt 117 Wörgl)• Bodenschätzungskarte im Maßstab 1:1.000 (Finanzamt Kufstein)2 ArbeitsschritteDie durchzuführenden Arbeitsschritte umfassten• die Auswertung des vorliegenden Materials hinsichtlich <strong>der</strong> Bodeninformation• die eigene Bodenerhebung und –analyse• die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Böden im Hinblick auf die anstehende Fragestellung2.1 Auswertung vorhandener DatenHinsichtlich einer detaillierteren Bodeninformation erwiesen sich sowohl diegeologische Karte (1:300.000, großmaßtäblicher liegen nur Einzeluntersuchungenvor) als auch die Österreichische Bodenkarte 1:25.000 maßstabsbedingt als zuungenau. Die Bodenschätzungskarte im Maßstab 1:1.000 bot wesentlich genauereund vor allem anhand <strong>der</strong> Grablochbeschreibungen eindeutig lokalisierbare<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 5


Informationen. Die infrage stehende Untersuchungsfläche wird bei <strong>der</strong>Bodenschätzung jedoch auf nur drei als repräsentativ angenommene, im Detailbeschriebene Profile („Vergleichsstücke“) reduziert, von denen sich allerdings zweiaußerhalb des Untersuchungsgebietes befinden.Zudem unterliegt die Bodenansprache im Rahmen <strong>der</strong> Bodenschätzung einemtraditionellen Verfahren mit gutachterlichem Charakter, das auf die Bestimmung <strong>der</strong>landwirtschaftlichen Güte ausgerichtet ist und mit den aktuellen Normen <strong>der</strong>Bodenaufnahme nur bedingt übereinstimmt (SCHWARZ et al. 2001). Zudem mussangemerkt werden, dass diese Daten für das Testgebiet vor rund 20 bis 25 Jahrenerhoben wurden. Zwar erweisen sich wichtige Bodeneigenschaften alsvergleichsweise persistent, es können sich jedoch bestimmte Bodeneigenschafteninsbeson<strong>der</strong>e durch an<strong>der</strong>e Bodennutzungen auch grundlegend und langfristigverän<strong>der</strong>n (z.B. Humusschwund, Verdichtung), so dass <strong>der</strong>art alte Daten nur mitVorbehalt zu übernehmen sind.Um die Daten <strong>der</strong> Bodenschätzung als Vergleichgrundlage verwenden zu können,wurde die entsprechenden Kartenblätter manuell digitalisiert und in den Katasterplaneingebunden (vgl. Karte 4). Folgende Informationen finden sich bei den jeweiligenGrablochbeschreibungen <strong>der</strong> Finanzbodenschätzungskarte im Maßstab 1:1.000:Humusgehalt, Bodenart, Grobanteil, Karbonat, Lagerung, Konsistenz, Gefüge(Struktur), Hohlräume (Poren), Farbe, Textur und pH-Wert für jeden Horizont.Auch wenn <strong>der</strong> Maßstab für Detailaussagen nicht ausreichend genau ist, können denErläuterungen <strong>zur</strong> Österreichischen Bodenkarte 1:25.000 Profilbeschreibungen <strong>der</strong>jeweiligen Bodenformen entnommen werden. In unserem Fall handelt es sichdemnach um einen „karbonathaltigen grauer Auboden aus feinem bzw. feinem übergrobem Schwemmmaterial“. Horizontweise werden Feuchtestufe, Bodenart,Humusanteil, Carbonatgehalt, Farbe (Munsell), Struktur und Lagerungsdichte,Durchwurzelungsgrad und Redox-Erscheinungen beschrieben. Die entsprechendenReferenzprofile finden sich allerdings nicht auf <strong>der</strong> zu bearbeitenden Testfläche, sodass mit gewissen Abweichungen bei <strong>der</strong> Übertragung zu rechnen ist. EineVermutung, die sich auch bei <strong>der</strong> Kartierung bestätigen sollte.2.2 Bodenerhebung und –analyseDie eigene Bodenerhebung wurde für das 40 ha große Gebiet an 5 Tagendurchgeführt. Es waren daran in wechseln<strong>der</strong> Zusammensetzung und unter <strong>der</strong><strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 6


Leitung <strong>der</strong> Universität Innsbruck 6 Kollegen <strong>der</strong> Universitäten Innsbruck, Hohenheimund Turin beteiligt. Die Geländearbeit belief sich dabei umgerechnet auf rund 100Mannstunden. Die zusätzlichen Bodenanalysen wurden dankenswerterweise vonLaura Poggio (Universität Turin) durchgeführt.2.2.1 Bodenerhebung im GeländeEine notwendige Voraussetzung für die differenzierte Bodenbewertung ist diedetaillierte Ansprache von Bodenprofilen, entwe<strong>der</strong> in Form von größerenBodenschürfen o<strong>der</strong> anhand von Bohrstockeinschlägen (Pürkhauer-Bohrstock von1 m Länge) (vgl. Foto 2 und 3). Beides kam bei <strong>der</strong> Kartierung <strong>zur</strong> Anwendung. DieEinschlagspunkte wurden dabei im Vorhinein anhand eines 100 x 100 m Rastersfestgelegt – im vorliegenden Gebiet sind auf diese Weise 30 Bohrkerneaufzunehmen (<strong>zur</strong> Lage <strong>der</strong> Punkte vergl. Kare 6). Ein gleichmäßiges Raster schienaufgrund kaum erkennbarer Reliefunterschiede angemessen. Die Wahl <strong>der</strong>Rasterweite erfolgte nach einer Abschätzung, bei <strong>der</strong> die Größe und Homogenitätdes Gebietes sowie <strong>der</strong> Arbeitsaufwand berücksichtigt wurden.Zu Beginn wurde auf einer Fläche, die für den Großteil des Gebiets als repräsentativgelten kann, ein Bodenprofil mit einem Meter Tiefe gegraben. Der flächenhafteEinblick in den Boden erlaubt eine genauere Beurteilung <strong>der</strong> Horizontierung (z.B.Verlauf von Horizontgrenzen, Inhomogenitäten, Differenzierungen, die eher flächighervortreten usw.) als <strong>der</strong> eher linear begrenzte Einblick (Durchmesser desBohrkerns = 22 mm) mittels Bohrstock. Was man auf diese Weise am gegrabenenProfil gesehen hat, lässt sich auch im Bohrstock wie<strong>der</strong> leichter erkennen. Somit sindsolche Profile am Beginn <strong>der</strong> Kartierung sehr sinnvoll. Zur Absicherung <strong>der</strong>Repräsentativität dieses Ausgangsprofils wurden zum Vergleich vierBohrstockeinschläge im Abstand von jeweils 20 m <strong>zur</strong> Profilgrube vorgenommen. Eszeigte sich bei <strong>der</strong> weiteren Kartierung, dass das gegrabene Profil für die gesamteFläche als weitgehend typisch gelten kann, mit nur vergleichsweise geringfügigenAbweichungen.Die eigentliche Bodenerhebung erfolgte nach einem von <strong>der</strong> Universität Hohenheimim Rahmen des Projektes TUSEC-IP entwickelten Aufnahmeschemas, das bewährteVerfahren <strong>der</strong> Bodenaufnahme mit den beson<strong>der</strong>en Ansprüchen <strong>der</strong>Bodenbewertung für Planungsfragen kombiniert (LEHMANN et al. 2005: Leitfaden<strong>zur</strong> <strong>Bewertung</strong> natürlicher und anthropogener Böden, Vorab-Version vom 20. Juli<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 7


2005). Danach erfolgt die Beschreibung <strong>der</strong> Bodenschürfe o<strong>der</strong> Bohrkerne in zweiSchritten. Zuerst werden die „Rahmendaten“ <strong>der</strong> Profilstelle aufgenommen. Dieseumfassen:• Aufnahmetag, Kartierer, laufende Nummer• Koordinaten; Hangneigung, Exposition• Beschreibung des Reliefs incl. Umgriff (bis zu welcher Horizontalentfernung gilt dieBeschreibung?)• Einschätzung, ob es sich um natürlichen o<strong>der</strong> anthropogen überprägten Bodenaufbauhandelt (incl. Art <strong>der</strong> Überprägung)• umliegende Gebäude und Versiegelungsgrad <strong>der</strong> untersuchten Fläche• Nutzungstyp und –intensität• Bodenbedeckung unterteilt nacho Moosschicht,o Krautschicht (Gräser und Kräuter),ooStrauchschicht (Sträucher und Hochstauden),Baumschichtjeweils mit prozentueller Bedeckung, Höhe und Zusammensetzung (dominanteArten)Foto 2 und 3: Bodenaufnahme an einem repräsentativen Bodenschurf und durchBohrstockeinschläge mit dem Pürckhauer (Fotos: C.Geitner, Juli u. Dez. 2004).In einem zweiten Schritt erfolgt eine Unterteilung des Bodenprofils in Horizonte,wobei die Untergrenze und Mächtigkeit des Übergangssaums in Zentimeternangegeben werden. Die obersten 20 cm werden im Falle von Bohrkernen anhandeines zusätzlichen Spatenstiches detaillierter angesprochen. Folgende Merkmalewerden für jeden Horizont einzeln erhoben und notiert:• Farbe (nach <strong>der</strong> international gültigen Munsell-Farbskala)• Sind Spuren von Ziegeln, Kohle o<strong>der</strong> Humus (hier: zusätzlich eingebrachte, organischeSubstanz) vorhanden? Wenn ja, wie hoch ist <strong>der</strong> entsprechende Volumenanteil?• Karbonatgehalt (Test mit 10%tiger Salzsäure (HCl)• Redox-Erscheinungen (Rostflecken, Rostkonkretionen, Manganflecken,Mangankonkretionen)• Feuchte (fünfstufige Skala)• Gefüge (Struktur) und Stabilität• Poren (Hohlräume) und Lagerungsdichte• Fein- und Grobwurzelanteil• Bodenart (Fingerprobe)<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 8


• Skelettanteil incl. Größe <strong>der</strong> Körner• HorizontbezeichnungDie Vorgehensweise für die Abschätzung jedes Merkmals kann im Detail <strong>der</strong>Bodenkundlichen Kartieranleitung (AD-HOC-ARBEITSGRUPPE BODEN 2005), kurzals KA5 bezeichnet, entnommen werden. Das beschriebene, stark standardisierteVerfahren ermöglicht eine weitgehend objektivierte Kennzeichnung <strong>der</strong> Böden imGelände, auch ohne ergänzende, zeit- und kostenintensive Laboruntersuchungen.Zudem gewährleistet dies Aufnahmeverfahren später eine <strong>Bewertung</strong> allerBodenfunktionen und gibt darüber hinaus weitere Informationen beispielsweise <strong>zur</strong>Entstehung <strong>der</strong> Böden. Unter Umständen kann die Aufnahme verkürzt werden, wennnur ausgewählte Bodenfunktionen bewertet werden sollen. Im Gegenzug könntedazu das Netz <strong>der</strong> Untersuchungspunkte enger gespannt werden. Da es sich bei <strong>der</strong>Aufnahme allerdings auch um einen methodischen Testfall handeln sollte, wurde dasGesamtverfahren in allen Teilschritten durchgeführt. Dies erscheint in vielen Fällenauch im Hinblick auf eventuell geän<strong>der</strong>te Fragestellungen in <strong>der</strong> Zukunft undentsprechende <strong>Bewertung</strong>en sinnvoll.2.2.2 Ergänzende BefragungBei <strong>der</strong> Kartierung wurden einige Feststellungen an den Bodenprofilen gemacht, dieFragen vor allem über die historische Nutzung und die damit einhergehendeVerän<strong>der</strong>ung des Gebiets aufwarfen. Diese Fragen wurden in einem Gespräch miteinem älteren, ansässigen Bauer erörtert. Auf diese Weise konnten einige bereitsvorliegende Befunde <strong>der</strong> Bodenaufnahme überprüft und hinsichtlich <strong>der</strong>Interpretation abgesichert werden (s.u.).Foto. 4 und 5: Beprobung des Oberbodens für die nachfolgenden Laboranalysen (linksVolumenproben für die Dichtebestimmung, rechts Mischproben <strong>der</strong> oberen 10 cm für allean<strong>der</strong>en Analysen) (Fotos: C.Geitner, Juni u. Juli 2004).<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 9


„Hin zu einer spezifischen Bodenschutzstrategie“ <strong>der</strong> Europäischen Kommission(2002) sowie im Absatz 1 des Bodenschutzprokolls <strong>der</strong> Alpenkonvention (CIPRA1998). Bei <strong>der</strong> konkreten Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> von Bodenfunktionen gibt esallerdings umfangreichen Forschungs- und Handlungsbedarf. Hier soll das ProjektTUSEC-IP auf internationaler Ebene einen Beitrag leisten.Die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Bodenfunktionen erfolgte im vorliegenden Fall nach dem von <strong>der</strong>Universität Hohenheim im Rahmen des Projektes TUSEC-IP entwickelten Verfahren(LEHMANN et al. 2005). Dies stützt sich einerseits auf bewährte Verfahren bei <strong>der</strong><strong>Bewertung</strong> von Böden im Siedlungsraum (Pilotprojekte z.B. in den Städten Stuttgartund Hamburg), an<strong>der</strong>erseits wurden neue Ansätze entwickelt. Die <strong>Bewertung</strong> führtausgewählte Bodenparameter zu komplexen Bodeneigenschaften zusammen, diesich wie<strong>der</strong>um zu Bodenfunktionen zusammenfassen lassen. Die Zielgröße <strong>der</strong><strong>Bewertung</strong> sind die so genannten sieben „ökologischen Bodenfunktionen“:1. Boden als Lebensgrundlage und Lebensraum (Mensch, Tiere, Pflanzen undBodenorganismen)2. Boden als Bestandteil des Naturhaushaltes (Wasserhaushalt und Nährstoffkreislauf)3. Boden als Filter-, Rückhalte- und Stoffumwandlungsmedium (z.B. für Schwermetalle)4. Boden als Archiv für die Natur- und Kulturgeschichte5. Boden als Standort für die Agrarproduktion6. Boden als Infiltrations- und Versickerungskörper7. Boden als Klima steuern<strong>der</strong> FaktorEinfacher Parameter(Bodenaufnahme)LagerungsdichteKörnungHumusgehaltBodengefügePotentielle DurchwurzelungstiefeKomplexer Parameter(abgeleitet)Nutzbare Feldkapazität,LuftkapazitätKriterien für dieFunktionserfüllungNährstoffversorgung,geeignete Wasser undLuftverhältnisse imBoden, KlimaSonstige InformationenJahresdurchschnittstemperaturTab. 1 : Beispiel für die Verknüpfung von einfachen, aufgenommenen zu komplexen,abgeleiteten Bodenparametern <strong>zur</strong> Kennzeichnung <strong>der</strong> Kriterien, die für die Bodenfunktion„Standort für die Agrarproduktion“ relevant sind<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 11


Einfacher Parameter(Bodenaufnahme)Komplexer Parameter(abgeleitet)Kriterien für dieFunktionserfüllungLagerungsdichtekf-WertKörnungLuftkapazitätHumusgehaltSkelettgehaltTiefe des Horizonts mit dem geringsten kf-WertFähigkeit des Bodens<strong>zur</strong> WasseraufnahmeGrundwasserstandBemessungsnie<strong>der</strong>schlagSonstige InformationenTab. 2 : Beispiel für die Verknüpfung von einfachen, aufgenommenen zu komplexen,abgeleiteten Bodenparametern <strong>zur</strong> Kennzeichnung <strong>der</strong> Kriterien, die für die Bodenfunktion„Boden als Infiltrations- und Versickerungskörper“ relevant sindGemäß <strong>der</strong> Fragestellung bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Böden in Wörgl sind vor allem dieFunktionen 5 und 6 von Relevanz. Die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> Funktionserfüllung des Bodenserfolgt zugunsten einer einfachen Umsetzung nach <strong>der</strong> folgenden fünfstufigen Skala(vgl. Legende in Abb. 23):1 = sehr gut, 2 = gut, 3 = durchschnittlich, 4 = niedrig, 5 = sehr niedrigDie Tabellen 1 und 2 zeigen am Beispiel <strong>der</strong> in Frage stehenden Bodenfunktionendie prinzipielle Verknüpfung von Parametern aus <strong>der</strong> Bodenaufnahme zu komplexenParametern, mit denen die Kriterien für die <strong>Bewertung</strong> beschrieben werden können.Im Rahmen des Projektes TUSEC-IP wurde nicht nur diese <strong>Bewertung</strong>sverfahrenoptimiert und weiter entwickelt, es wurde auch, koordiniert durch die UniversitätInnsbruck und in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Firma GRID-IT aus Innsbruck, eincomputergestütztes Verfahren entwickelt, um die Berechnungsschritte <strong>der</strong><strong>Bewertung</strong> automatisch durchzuführen und darzustellen. Die Abbildungen 1 und 2zeigen die entsprechende Benutzeroberflächen in diesem System ILSE (Informationon Land and Soil Evaluation) für die Eingabe <strong>der</strong> Daten für die Profilstelle einerseitsund die Horizonte des Profils an <strong>der</strong> entsprechenden Profilstelle an<strong>der</strong>erseits.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 12


Abb. 1: Sceen-shot <strong>der</strong> Benutzeroberfläche des Bodenbewertungssystems ILSE (Informationon Land and Soil Evaluation) für die Eingabe <strong>der</strong> Daten für die ProfilstellenAbb. 2: Sceen-shot <strong>der</strong> Benutzeroberfläche des Bodenbewertungssystems ILSE für dieEingabe einzelner Horizonte an einer Profilstelle<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 13


3 Ergebnisse3.1 Ergebnisse <strong>der</strong> DatenauswertungDie Ergebnisse <strong>der</strong> Auswertungen vorhandener Daten und Befragungen bildeten dieGrundlage für eine erste Einschätzung <strong>der</strong> Bodenausstattung <strong>der</strong>Untersuchungsfläche. Sie fließen im Folgenden bei <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> eigenenErhebungen und Analysen im jeweiligen Themenzusammenhang mit ein.Insgesamt ist die Fläche von ihrer Naturraumausstattung als weitgehend homogenzu bezeichnen. Die Reliefunterschiede sind insgesamt sehr gering. Dieeingemessenen Höhenkoten zeichnen folgendes Bild: Abgesehen von den künstlichaufgeschütteten Dämmen <strong>der</strong> Autobahn und <strong>der</strong> Bachläufe liegt die Fläche aufHöhen zwischen 501,0 und 498,4 m ü.d.M.; die Fläche fällt flussabwärts nach Ost-Nord-Ost um ca. 1,5 m ab und ist zudem um wenige Dezimeter in nördlicherRichtung zum Inn geneigt. Darüber hinaus finden sich leichte, weit geschwungeneMulden, die Höhenunterschiede ähnlicher Dimension bedingen. Etwas deutlichertreten vereinzelt Mulden in den Bereichen hervor, die ehemals zum Bachlaufgehörten und später verfüllt wurden. Diese geringfügigen Unterschiede sind insofernvon Relevanz, als die niedriger gelegenen Teilflächen bei Überflutung stärkerbetroffen sind und auch bei hoch stehendem Grundwasser eher durchnässt werden,was die landwirtschaftliche Produktion und das Aufnahmevermögen für Sickerwasserphasenweise stark beeinträchtigen kann.Ein landschaftlich auffälliges Element auf <strong>der</strong> Untersuchungsfläche stellt <strong>der</strong> Resteines verlandeten alten Bachlaufs dar, den die Biotopkartierung (vgl. Karte 2) unter<strong>der</strong> Nummer 51 als „Gießenbach in <strong>der</strong> Mitterau“ kennzeichnet. Unter seinenbachbegleitenden, naturnahen Gehölzen mit dichtem Schilfbestand im Unterwuchs(vgl. Foto 6) finden sich feuchte Böden mit beginnen<strong>der</strong> Torfbildung. Der Gießenbachist das Relikt eines ehemals ausgedehnteren Grabensystems in <strong>der</strong> "Mitterau", dasfrüher <strong>zur</strong> Entwässerung des Aubereiches des Inn künstlich angelegt worden ist. Erzog sich ehemals weit durch die Mitterau, verlor allerdings durch die Innregulierungseine Funktion und wurde bis auf die bestehende ca. 160 m Länge sukzessivezugeschüttet, z.T. – wie es in <strong>der</strong> Biotopkartierung heißt – „mit organischen Abfällenund Bauschutt“. Der ehemalig ausgedehntere Verlauf dieses Baches lässt sich indem Luftbild aus den 1950er Jahren noch gut erkennen (vgl. Abb. 3). Er tritt auch in<strong>der</strong> Bodenschätzungskarte als Band mit einer geringeren Grünlandzahl deutlichhervor (vgl. Abb. 11). Diese Abwertung hängt damit zusammen, dass das künstlich<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 14


eingebrachte, oftmals gröbere Material als Substrat <strong>der</strong> Bodenbildung schlechter zubewerten ist als das durchweg feinkörnige, natürliche Ausediment.Die Untersuchungsfläche wurde im zweiten Weltkrieg auch von einschlagendenBomben in Mitleidenschaft gezogen. Wie ein älterer Bauer berichtete, wurden diedabei entstandenen Mulden aber weitgehend mit lokalem, natürlichemBodenmaterial aufgefüllt, so dass sie bei <strong>der</strong> Bodenerhebung heute kaum mehrfestzustellen sind.Karte. 2: Ausschnitt aus <strong>der</strong> Biotopkartierung (Quelle: tiris, Stand 1998): Das mit Nummer 51gekennzeichnete Biotop stellt den Rest eines alten Bachlaufes dar.Im Vergleich <strong>der</strong> Bodenschätzungskarte im Maßstab 1:1.000 (vgl. Karte 4, eigeneDarstellung nach Vorlagen analoger Kartenblätter vom Finanzamt Kufstein) mit <strong>der</strong>Österreichischen Bodenkarte im Maßstab 1:25.000 zeigen sich deutlicheUnterschiede. Entsprechend des Maßstabes und <strong>der</strong> Erhebungsmethodedifferenziert die Schätzungskarte deutlich mehr als die Bodenkarten, berücksichtigtbeispielsweise auch die künstlichen Verfüllungen, orientiert sich allerdings bei <strong>der</strong>Abgrenzung <strong>der</strong> Böden an den Parzellengrenzen, was <strong>der</strong> naturraumbedingtenVerteilung <strong>der</strong> Böden in <strong>der</strong> Regel nicht entsprechen kann. Die Bodenkarte istdeutlich generalisierter (vgl. Karte 5). Die Grenzlinie zwischen den zweiBodenformen des Grauen Aubodens, die streng parallel zum Inn verläuft, ist alsschematisch zu betrachten und konnte bei <strong>der</strong> eigenen Bodenaufnahme nichtbestätigt werden.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 15


Abb. 3: Luftbildausschnitt des Untersuchungsgebiete aus den 1950er Jahren (Quelle: Luftbild<strong>der</strong> Gemeinde Wörgl)Karte 4: Werte <strong>der</strong> Grünlandzahl auf <strong>der</strong> Untersuchungsfläche (Quellen: Orthofoto tiris 2005,Katasterplan Gemeinde Wörgl, Bodenschätzungskarte im Maßstab 1:1.000 FinanzamtKufstein, ergänzt)<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 16


Karte 5: Die Bodenformen im Untersuchungsgebiet (Quellen: Orthofoto tiris 2005,Katasterplan Gemeinde Wörgl, Österreichischen Bodenkarte im Maßstab 1:25.000 (Blatt 117Wörgl) BFW Wien, ergänzt)Foto 6 und 7: Reste eines alten Bachlaufes im Biotop Gießenbach; Grundwasserpegel undDeponie von Aushubmaterial auf <strong>der</strong> Untersuchungsfläche (Fotos: C.Geitner, Juli 2005)3.2 Ergebnisse <strong>der</strong> Bodenerhebung und -analyseDie in Kap. 2.2.1 beschriebene Verteilung <strong>der</strong> Bodenaufnahmepunkte lässt sichKarte 6 entnehmen. Der Profilpunkt T00 kennzeichnet den Bodenschurf; alle an<strong>der</strong>enPunkte wurden sondiert. Die Bohrpunkte, an denen zusätzlich Proben für dieAnalysen genommen wurden, sind fett hervorgehoben.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 17


Karte 7 zeigt die vier Probenpunkte (A1 bis A4), an denen außerhalb <strong>der</strong>Untersuchungsfläche Schwermetallanalysen im Oberboden (0-10 cm) durchgeführtworden sind. Sie wurden jeweils in 20 m Abstand auf einer Parzelle genommen, diein absehbarer Zeit nicht <strong>zur</strong> Bebauung ansteht und somit fürWie<strong>der</strong>holungsmessungen geeignet erschien.Karte. 6: Verteilung und Nummerierung <strong>der</strong> Aufnahmepunkte auf <strong>der</strong> Untersuchungsfläche;die fett hervorgehobenen Nummern kennzeichnen Standorte, an denen Bodenanalysendurchgeführt wurden (Quellen: Orthofoto tiris 2005, Katasterplan Gemeinde Wörgl; ergänzt).Karte 7: Lage und Nummerierung <strong>der</strong> Probennahme für Schwermetallanalysen nordöstlich<strong>der</strong> Untersuchungsfläche (Quelle: Katasterplan Gemeinde Wörgl, ergänzt)<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 18


Foto 8 zeigt ein gegrabenes, für die Untersuchungsfläche repräsentativesBodenprofil. Es handelt sich bodentypologisch um einen Auboden aus jungen(holozänen), feinkörnigen Flussalluvionen, die von den Überschwemmungen desInns herrühren. Durch immer wie<strong>der</strong>kehrende Überdeckung mit neuem Sediment istdie Bodenbildung nur relativ schwach ausgebildet. Sie beschränkt sich weitgehendauf die Humusbildung und allenfalls beginnende, leichte Verbraunung undVerlehmung. Somit wurde die Schichtung <strong>der</strong> fluvialen Sedimente noch nichtpedogenetisch überprägt und lässt sich im Profil leicht erkennen (vgl. Foto 9). Daherist <strong>der</strong> Bodentyp als „Typischer Auboden“ anzusprechen. Aufgrund seinesCarbonatgehaltes ergibt sich <strong>der</strong> Bodensubtyp „Carbonathaltiger Auboden“ undaufgrund <strong>der</strong> vorherrschenden Profilfärbung die Bodenvarietät „Grauercarbonathaltiger Auboden“ (KILIAN et al. 2002).Foto 8: Typisches Bodenprofil („Grauer carbonathaltiger Auboden“) auf <strong>der</strong>Untersuchungsfläche (Foto: C.Geitner, Juli 2005)<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 19


Horizont Textur (KA5) TrockenraumdichteAhb1Ahb2ACUuSuUs0.77 g/cm³1.08 g/cm³1.15 g/cm³Cn1Su1.21 g/cm³Cn2Su bis S1.22 g/cm³Abb. 4: Typisches Bodenprofil („Grauer carbonathaltiger Auboden“) auf <strong>der</strong>Untersuchungsfläche mit eingetragenen Horizontgrenzen, Horizontbezeichnungen, Texturund Lagerungsdichte (Foto: C.Geitner, Juli 2005)Foto 9: Profilausschnitt einer Bohrstocksondierung zwischen ca. 80 und 100 cm Tiefe: Diefür das fluviale Milieu typische Sedimentabfolge von feineren und gröberen Korngrößen istdeutlich erkennbar, ebenfalls die Rostfleckung, die auf den Einfluss des Grundwassers<strong>zur</strong>ückzuführen ist. (Foto: C.Geitner, Juli 2005)3.2.1 Typische Merkmale des BodenaufbausAnhand des oben gezeigten Standardprofils sollen kurz die typischen Merkmale desBodenaufbaus des Grauen carbonathaltigen Aubodens auf <strong>der</strong> Untersuchungsflächediskutiert werden. Diese Angaben treffen für den überwiegenden Teil <strong>der</strong>aufgenommenen Böden zu. Auf vereinzelte Unterschiede wird im abschließendenAbschnitt des Kapitels eingegangen (Homogenität und Natürlichkeit).<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 20


Ausgangsmaterial <strong>der</strong> Bodenbildung: Genese, Mineralbestand, FremdmaterialDas Ausgangsmaterial <strong>der</strong> Bodenbildung bilden die fluvialen Sedimente des Inn.Entsprechend <strong>der</strong> unterschiedlichen geologischen Ausstattung seinerTeileinzugsgebiete bestehen diese Sedimente vorwiegend aus Mineralien <strong>der</strong>kristallinen Zentralalpen, was insbeson<strong>der</strong>e an dem Glimmeranteil gut zu erkennenist. Entsprechend geringer fällt <strong>der</strong> Kalkanteil aus. Er liegt in 50 cm Tiefe beica. 10 %, lässt sich aber mit Werten zwischen 1 und 5 % bis in den Oberbodenhinein mit 10 %-iger Salzsäure (HCl) nachweisen. Dieser Kalkanteil fungiert somit imgesamten Profil als Puffer gegenüber dem Eintrag von Säuren, so dass <strong>der</strong> pH-Wert(in CaCl 2 -Lösung) im gesamten Profil immer leicht über pH 7 liegt.Wie bei Ausedimenten üblich, finden sich stellenweise größere Anteile organischerSubstanz auch in tieferen Profilabschnitten. Sie wurden im Zuge <strong>der</strong> Sedimentationeingetragen und führen stellenweise zu höheren Werten im Unterboden als inan<strong>der</strong>en natürlichen Böden.Fremdkomponenten, wie sie insbeson<strong>der</strong>e für stärker anthropogen überprägteBöden üblich sind (u.a. Ziegel-, Glas- und Kunststoffreste), finden sich in den Profilenselten und nur in so sehr geringen Mengen, dass sie für die Bodenbewertung zuvernachlässigen sind.Konrgrößenzusammensetzung und GründigkeitDie jeweils 1 m tief aufgeschlossenen Profile bestehen fast ausschließlich aus denKomponenten <strong>der</strong> Feinerde, nur sehr vereinzelt finden sich Anteile von Bodenskelett(Korngrößen >2 mm). Nennenswerte Ausnahmen bilden die Profilstandorte T08 undT15, bei denen sich selbst im Oberboden über 10 % Skelettanteile finden. T08 liegtdirekt neben <strong>der</strong> Auffahrt über die Autobahn. Dort wurde offensichtlich im Zuge <strong>der</strong>Bauarbeiten auch auf die anschließenden Flächen Fremdmaterial eingebracht, daszu wesentlich skelettreicheren Böden führte. Auch über die Schwermetalle lässt sichdiese Fremdkomponenten deutlich bestimmen (vgl. Kap. 3.2.2). Das Profil T15 liegtnahe <strong>der</strong> Straße am Autobahndamm. Im Umfeld dieser Bohrung bemerkt man schonohne Bodenaufnahmen stellenweise größere Skelettgehalte auf den Fel<strong>der</strong>n. DerKies stammt nach Aussagen eines Bauern vom Verlegen von Leitungen in diesemBereich. Dabei wurden offensichtlich die tiefer liegenden, gröberenSedimentschichten (s.u.) ausgebaggert und nicht wie<strong>der</strong> <strong>zur</strong> Gänze mit demUrsprungsmaterial verfüllt.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 21


Die in den Profilen ansonsten dominierende Feinfraktion wechselt in ihrerKorngrößenzusammensetzung oft schichtweise, wie es für das fluvialeSedimentationsmilieu bei Überflutung mit räumlich und zeitlich stark wechselndenFließgeschwindigkeiten üblich ist. Diese Zentimeter bis Dezimeter mächtigenSchichten wechseln zwischen <strong>der</strong> Dominanz von Schluff (U) und Sand (S) mit denam häufigsten anzutreffenden Übergängen schluffiger Sand (Su) bzw. sandigerSchluff (Us) (vgl. auch Foto 9).Unterhalb <strong>der</strong> feinkörnigen Sedimente liegt grober Flusskies. Entgegen den Angaben<strong>der</strong> Bodenkarte findet sich dieser aber nicht im unteren Bereich des obersten Meters.Er konnte nur einmal bereits in 90 cm Tiefe sondiert werden (Profil T02). An einigenStellen wurde versucht, mit einem zweiten Bohrmeter die Obergrenze dieses grobenMaterials zu sondieren. Sie lag teilweise innerhalb dieses zweiten Meters, teilweiseaber auch tiefer. Da davon auszugehen ist, dass die Oberfläche dieser Kiesschichtannähernd eben abgelagert wurde, dürften diese Unterschiede <strong>der</strong> Vertikaldistanzbis <strong>zur</strong> Geländeoberfläche eher mit <strong>der</strong> erwähnten, leichten Reliefierung <strong>der</strong>Oberfläche zusammenhängen.Aufgrund dieses sedimentären Aufbaus <strong>der</strong> Auenfläche sind alle Böden unter demAspekt landwirtschaftlicher Nutzung als tiefgründig (>70 cm) einzustufen(UMWELTBUNDESAMT 1999: 38).HumusgehaltDie gemessenen Werte des Humusgehaltes für die oberen 10 cm des Profils liegenzwischen knapp 3,8 und etwas über 10,5 %. Die Extremwerte stellen allerdings eherSon<strong>der</strong>fälle dar. Unter ungestörten Verhältnissen unter Grünland schwanken dieWerte nur gering zwischen etwa 5,5 und 8 % und sind somit als mittel humos zubezeichnen. Geringere Werte finden sich, wie üblich, unter aktueller Ackernutzung;sie liegen allerdings mit Werten knapp unter 4 % für Ackerstandorte ebenso noch immittel humosen Bereich (UMWELTBUNDESAMT 1999: 63).Der humose Oberboden ist hinsichtlich seiner Tiefe und Abgrenzbarkeitunterschiedlich ausgebildet. Beides spiegelt die Nutzungsgeschichte wie<strong>der</strong>. Beiaktuell noch beackerten Böden ist <strong>der</strong> Ap-Horizont bis <strong>zur</strong> Pflugtiefe von ca. 25 bis30 cm ausgebildet und verhältnismäßig scharf abgegrenzt. Auf Gründlandstandortenist <strong>der</strong> gesamte ehemalige Ap-Horizont mit entsprechenden Tiefen oftmals nur nochschwach erkennbar; deutlicher tritt ein aktuell in Bildung begriffener 5 bis 10 cm<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 22


mächtiger krümeliger natürlicherer Ah-Horizont an <strong>der</strong> Oberfläche hervor. Dass auchin 50 cm Tiefe noch Humusgehalte von etwa 2,5 % angetroffen werden können, istmit <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>situation <strong>der</strong> fluvialen Sedimentation im Aubereich zu erklären.Karte 7: Profilstandorte mit Hydromorphiemerkmalen im Unterboden (Quellen: Orthofoto tiris2005, Katasterplan Gemeinde Wörgl; ergänzt)HydromorphieMerkmale <strong>der</strong> Hydromorphie (v.a. Rostflecken) als Kennzeichen wasserbeeinflussterBöden finden sich in zahlreichen Bodenprofilen <strong>der</strong> Untersuchungsfläche, teils in denuntersten Profilbereichen, teils im Oberboden (vgl. Karte 7 und 8). An <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong>aufgeschlossenen Profile (vgl. Foto 9) geht die Rostfleckung auf den wechselndhohen Grundwassereinfluss <strong>zur</strong>ück (Gleydynamik). Dass dieser nicht in allen Böden<strong>zur</strong> diesen Hydromorphiemerkmalen führt, kann daran liegen, dass das Sediment inseiner mineralischen Zusammensetzung (Eisengehalt) unterschiedlich gut „zeichnet“o<strong>der</strong> dass <strong>der</strong> kapillare Aufstieg in Abhängigkeit von <strong>der</strong> dominanten Korngrößeunterschied stark ausgebildet ist. Der Abbildung 5 ist für die Jahre 1995 bis 2004 zuentnehmen, dass das Grundwasser des bereits erwähnten Pegels auf <strong>der</strong>Untersuchungsfläche (vgl. Foto 7) fast jährlich um den Monat Juli bis rund 50 cmunter Flur steigt, in sehr feuchten Jahren (z.B. 1999) sogar die Oberfläche erreicht.Im Oberboden hingegen findet sich die Rostfleckung nicht so regelmäßig. Sieentsteht hier durch eine kapillar gehaltene periodische Vernässung aufgrund vonlokalem Vorkommen sehr feinkörniger Sedimente o<strong>der</strong> aufgrund nutzungsbedingter<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 23


Bodenverdichtung. Dies Phänomen <strong>der</strong> Haftnässepseudovergleyung weist aufschlechte Versickerungsbedingungen hin.GOKAbb. 5: Grundwasserstände des Pegels Wörgl-Rattenberg in den Jahren 1995-2004 (Quelle:Hydrographischer Dienst Tirol)Karte 8: Profilstandorte mit Hydromorphiemerkmalen im Oberboden (Quellen: Orthofoto tiris2005, Katasterplan Gemeinde Wörgl; ergänzt)<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 24


Homogenität und NatürlichkeitDie Auswertung <strong>der</strong> aufgenommenen Bodenprofile sowie <strong>der</strong> analysierten Probenergibt ein insgesamt relativ homogenes Bild <strong>der</strong> Bodeneigenschaften, was aufgrund<strong>der</strong> einheitlichen Bodenbildungsbedingungen sowie ähnlicher Landnutzung zuerwarten war. Somit ist – von ganz kleinräumigen Ausnahmen abgesehen - auch nurein Bodentyp auszuweisen. Die Unterschiede zwischen den Standorten liegen eherin den Details des Profilaufbaus wie Horizontmächtigkeiten und Ausprägungeinzelner Horizontmerkmale wie Korngröße, Humusgehalt und Lagerungsdichte. Eszeigt sich aber, dass diese für die <strong>Bewertung</strong> relevanten Eigenschaften von <strong>der</strong>Kleinräumigkeit <strong>der</strong> fluvialen Sedimentationsbedingungen sowie <strong>der</strong> parzellenweisenNutzung abhängen und sich damit nur andeutungsweise ein einheitliches Bild <strong>der</strong>Bodenbewertungsunterschiede zeigt (vgl. Kap. 3.3).Zudem ist anzumerken, dass <strong>der</strong> überwiegende Teil <strong>der</strong> Fläche, abgesehen von <strong>der</strong>Überprägung durch landwirtschaftliche Nutzung und stellenweise Einbringung vonFremdmaterial, keine anthropogenen Merkmale aufweist, wie dies bei an<strong>der</strong>enBöden im Siedlungsbereich üblich ist.3.2.2 Gehalte an SchwermetallenAn ausgewählten Standorten <strong>der</strong> Untersuchungsfläche sowie an einer außerhalb <strong>der</strong>Fläche gelegenen Parzelle wurden Analysen <strong>der</strong> Schwermetallgehalte [mg/kg] vonKupfer (Cu), Chrom (Cr), Nickel (Ni), Blei (Pb) und Zink (Zn) durchgeführt.Schwermetalle definieren sich durch ihr spezifisches Gewicht von mehr als 5 g/cm 3 ).Sie können sowohl geogenen als auch anthropogenen Ursprungs sein, sind durcheine hohe Persistenz im Boden gekennzeichnet und reichern sich dadurch überlange Zeiträume an. Da sie z.T. ein toxisches Potential besitzen, stellen sie einelatente Gefahrenquelle dar. Erhöhte Schwermetallgehalte hemmen zudem diemikrobiellen pedogenen Prozesse. Auch werden die meisten Schwermetalle imsauren Bodenmilieu mobilisierbar und können somit ins Grundwasser bzw. alspflanzenverfügbare Stoffe in die Nahrungskette gelangen.Der Überblick <strong>der</strong> gemessenen Werte in Tabelle 3 zeigt, dass auf <strong>der</strong>Untersuchungsfläche die Maximalwerte im Oberboden knapp unter- bzw. oberhalbdes Belastungsverdachts liegen. Ab diesem Wert besteht in <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Verdachtauf anthropogene Bodenbelastung, so dass die Belastung <strong>der</strong> Untersuchungsflächeals eher gering einzuschätzen ist. Die unterste Zeile gibt die am Standort T00<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 25


ermittelten Werte <strong>der</strong> Tiefenstufe 40-60 cm wie<strong>der</strong>, welche annähernd dennatürlichen, geogenen Schwermetall-Background darstellen. Zwei in <strong>der</strong>Zusammenstellung und Berechnung nicht berücksichtigten Analysen stammen ausden oberen 20 cm des Profils T08. Hier deutet insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Wert von Zn mitrund 250 mg/kg auf die bereits erwähnte Fremdkomponente hin.Cu Cr Ni Pb ZnÖNORM L1075 Richtwert 100 100 60 100 300ÖNORM L1075 Belastungsverdacht 50 50 40 50 150Maximalwert Untersuchungsfläche (n=14) 57 39 52 49 129Minimalwert Untersuchungsfläche (n=14) 27 26 33 26 87Mittelwert Untersuchungsfläche (n=13 o. 14) 38 30 42 37 104Maximalwert Vergleichsparzelle (n=4) 63 121 145 83 245Minimalwert Vergleichsparzelle (n=4) 45 50 65 49 139Mittelwert Vergleichsparzelle (n=4) 52 80 95 63 179Vergleichswerte in <strong>der</strong> Tiefenstufe 40-60 cm 27 23 36 22 58Tab. 3: Gehalte von Schwermetallen in mg/kg <strong>der</strong> Oberflächenproben (0-10 cm) auf <strong>der</strong>Untersuchungsfläche und <strong>der</strong> Vergleichsparzelle und aus <strong>der</strong> Tiefenstufe 40-60 cmAuffällig sind die deutlichen Unterschiede zwischen <strong>der</strong> Untersuchungsfläche und <strong>der</strong>östlich gelegenen Testfläche, die nur rund 200 m entfernt liegt und vomnaturräumlichen Kontext und ihrer Nutzung vergleichbaren Bedingungen unterliegt.Dennoch liegen hier alle Werte höher als auf <strong>der</strong> Untersuchungsfläche, bei Chromund Nickel werden sogar die Richtwerte übertroffen. Nickel wird vor allem durchVerbrennungsprozesse (Industrie, Hausbrand, Kfz-Verkehr), Nickel und Chrom durchspezifische Industriezweige (z.B. Düngemittel, Stahl, Papier) emittiert und über denLuftpfad in die Pedosphäre eingetragen. Chrom kann zu erheblichen Anteilen z.B.durch die Düngung mit Thomasmehl in den Boden gelangen. Welcher anthropogeneInput für die hier angeführten Werte verantwortlich ist, müsste im Detail diskutiertwerden.Die vier Analysestandorte (vgl. Karte 7) zeigen zudem ein interessantes Muster. AlleSchwermetalle zeigen eine eindeutige Abnahme nach Norden. Der aktuelle o<strong>der</strong><strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 26


historische Eintrag scheint also nicht mit <strong>der</strong> Autobahn zusammenzuhängen,son<strong>der</strong>n eher von Süden zu erfolgen.3.3 Ergebnisse <strong>der</strong> BodenbewertungIm Folgenden soll die <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> aufgenommenen Böden nach den für dieFragestellung relevanten und einigen weiter gehenden Gesichtspunktenvorgenommen und diskutiert werden. Abbildung 6 zeigt die Legende für dienachfolgenden <strong>Bewertung</strong>skarten mit den fünf genannten <strong>Bewertung</strong>sstufen.Abb. 6: Legende mit den fünf <strong>Bewertung</strong>sstufen für die Erfüllung <strong>der</strong> Bodenfunktionen3.3.1 <strong>Bewertung</strong> als Standort für die AgrarproduktionAufgrund <strong>der</strong> Tiefgründigkeit <strong>der</strong> Böden, Korngrößenverteilung, Mineralbestand undpH-Wert sind die Böden <strong>der</strong> Testfläche für die landwirtschaftliche Nutzung generellals gut geeignet einzuschätzen. Dies wird auch durch die Tatsache bestätigt, dasssich laut Aussagen älterer Einheimischer hier traditionell die Flächen <strong>der</strong> „reichstenBauern“ befanden. Einschränkungen <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Eignung ergeben sichjedoch durch lokale Verdichtung, oberflächennahen Wasserstau und phasenweise zuhoch anstehendes Grundwasser. Auch die Überflutungsgefahr ist in diesemZusammenhang zu nennen.Die Gehalte an organischer Substanz im Oberboden, die für die Produktivität mitentscheidend sind, differieren nur geringfügig. Sie weisen zudem kein erkennbaresräumliches Muster auf, so dass sich keine räumlichen Einheiten ausweisen lassen.Für eine parzellenscharfe <strong>Bewertung</strong> müssten sie demnach auch parzellenweiseerhoben werden.Karte 9 zeigt das Ergebnis <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> als Standort für die Agrarproduktion (zumVerfahren vgl. Tab. 1). Folgendes ist dabei hervorzuheben:<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 27


• Die <strong>Bewertung</strong>sergebnisse wechseln kleinräumig, was sich insbeson<strong>der</strong>e anden eng gelegenen Aufnahmen um den Bodenschurf zeigt.• Die besten Ergebnisse werden im westlichen Drittel und im äußersten Osten<strong>der</strong> Fläche erreicht, dazwischen zeigt sich ein eher diffuses Bild mit insgesamtweniger guten Ergebnissen.Karte 9: <strong>Bewertung</strong>sergebnis als Standort für die Agrarproduktion3.3.2 <strong>Bewertung</strong> als Infiltrations- und VersickerungskörperEinige schon angeführte Merkmale <strong>der</strong> Böden, z.B. die insgesamt feinenKorngrößen, lassen auf eher ungünstige Versickerungsbedingungen schließen. DerWechsel zwischen schluff- und sanddominierten Lagen im Profil sowie dieunterschiedliche Höhe des Grundwasserspiegels bedingen eine weiter gehendeDifferenzierung. Beson<strong>der</strong>e Beachtung verdienen dabei Bereiche mitPseudovergleyung im Oberboden, hervorgerufen durch beson<strong>der</strong>s feinkörnigeSedimente o<strong>der</strong> anthropogen bedingte Verdichtung.Dementsprechend ungünstig fällt die <strong>Bewertung</strong> des Bodens als Infiltrations- undVersickerungskörper aus (vgl. Karte 10, zum Verfahren vgl. Tab. 2). DerAusnahmewert im Westen <strong>der</strong> Fläche dürfte vor allem durch die aktuelleAuflockerung des Bodens im Zuge <strong>der</strong> ackerbaulichen Nutzung bedingt sein(Randstreifen zwischen zwei Ackerparzellen). Aufgrund dieser <strong>Bewertung</strong> ist keineräumliche Differenzierung bzw. Empfehlung <strong>zur</strong> Lokalisierung dezentralerVersickerung sinnvoll.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 28


Karte 10: <strong>Bewertung</strong>sergebnis Boden als Infiltrations- und Versickerungskörper3.3.3 Ergänzende <strong>Bewertung</strong>enDie für die Untersuchungsfläche in Frage stehenden <strong>Bewertung</strong>en wurden imvorangehenden Kapitel erläutert. Zur Ergänzung im Abwägungsprozess werden kurznoch weitere Bodenfunktionen bewertet und in das Gesamtbild mit einbezogen.Boden als Bestandteil des WasserhaushaltesBei dieser Funktionsbewertung geht es um die Grundwasserneubildung und zwar inqualitativer Hinsicht. K f -Werte (Wasserdurchlässigkeit) und Feldkapazität(Wasserspeichervermögen) werden bei <strong>der</strong> <strong>Bewertung</strong> so kombiniert, dass die<strong>Bewertung</strong> am besten ausfällt, wenn die Durchflussrate auch hinsichtlich <strong>der</strong>Filterung optimal ist.Karte 11 zeigt, dass wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> mittlere Abschnitt <strong>der</strong> Fläche schlechter abschneidetals die an<strong>der</strong>en Bereiche. Gründe dafür dürften in diesem Bereich <strong>der</strong> FlächeHorizonte mit deutlich geringeren k f -Werten sein, die die Versickerung einschränken.Die im Vergleich <strong>zur</strong> Versickerungsleistung bessere <strong>Bewertung</strong> liegt darin begründet,dass hierbei auch die Filtereigenschaften mit berücksichtigt werden, die aufgrund <strong>der</strong>feinen Körnung <strong>der</strong> Böden recht gut ausfällt.Die Son<strong>der</strong>stellung des mittleren, vor allem südlicheren Abschnittes erklärt sich invielen Fällen durch die vorherrschende Korngrößenzusammensetzung, die dorttonreicher ausfällt. Dies mag damit zusammenhängen, dass diese Teilfläche<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 29


tendenziell weiter vom Fluss entfernt liegt als an<strong>der</strong>e Bereiche und somit beiÜberflutung von geringer Fließgeschwindigkeit und feinkörnigerer Sedimentationgeprägt ist.Karte 11: <strong>Bewertung</strong>sergebnis Boden als Bestandteil des Wasserhaushaltes(Grundwasserneubildung unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Filterung)Karte 12: <strong>Bewertung</strong>sergebnis Boden als Bestandteil <strong>der</strong> Nährstoffkreisläufe<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 30


Boden als Bestandteil <strong>der</strong> NährstoffkreisläufeBei dieser Funktionsbewertung geht es um die Nährstoffversorgung des Bodens. Sieberuht im Wesentlichen auf Ausgangssubstrat, Feinbodenanteil des Gesamtprofilssowie <strong>der</strong> organischen Substanz als wichtigem Ionenaustauscher im Boden.Karte 12 zeigt, dass die Nährstoffversorgung <strong>der</strong> Böden insgesamt gut ist.Einschränkungen liegen lediglich im mittleren Teil <strong>der</strong> Fläche vor. Sie dürftenwie<strong>der</strong>um auf die Verdichtungen im Oberboden mit ungünstigerem Bodengefüge<strong>zur</strong>ückzuführen sein.Boden als Filter-, Rückhalte- und StoffumwandlungsmediumDie Karten 13 und 14 zeigen zwei Aspekte dieser komplexenBodenfunktionsbewertung, zum einen die Funktion als Filter und Zwischenspeicherfür Schwermetalle sowie zum an<strong>der</strong>en die Funktion als Stoffumwandlungsmedium.Die erste Funktion hängt vor allem vom Ton- und Humusgehalt im Profil ab, diezweite von den Bedingungen, die die Aktivität <strong>der</strong> Mikroorganismen beeinflussen.Dementsprechend gegenläufig fallen die Ergebnisse aus, was sich vor allem ammittleren Bereich <strong>der</strong> Fläche ablesen lässt: Profile mit höheren Tongehaltenverstärken die Filterwirkung gegenüber Schwermetallen, neigen aber zu Verdichtungund suboptimalen Lebensbedingungen für die Mikroorganismen, was dieUmwandlung chemischer Verbindungen einschränkt.Karte 13: Boden als Filter und Zwischenspeicher für Schwermetalle<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 31


Karte 14: Boden als StoffumwandlungsmediumKarte 15: <strong>Bewertung</strong> des Bodens als Lebensgrundlage und Lebensraum für Tiere, Pflanzenund BodenorganismenBoden als Lebensgrundlage und Lebensraum für Tiere, Pflanzen undBodenorganismenDiese Funktion hat den Schutz des Bodens als Standort für wild lebende Pflanzenund Tiere zum Ziel. Dementsprechend wird <strong>der</strong> Boden in seinem Potenzial als<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 32


Son<strong>der</strong>standort bewertet und berücksichtigt dabei Extremwerte ausgewählterBodenparameter (pH-Wert und Wasserverfügbarkeit). Diese Funktionsbewertungspielt in dem vorliegenden Fall keine Rolle, das Ergebnis in Karte 15 ist dennochinteressant. Der mittlere Flächenausschnitt schneidet aufgrund des eher ungünstigenWasserhaushalts dieser Standorte am Positivsten ab. Sie neigen oberflächlich <strong>zur</strong>Vernässung und könnten somit unter natürlichen Verhältnissen Standorte für seltenewildlebende Pflanzen und Tiere und somit für die Biotopentwicklung nützlich sein.4 Fazit und Empfehlungen zum Bodenschutz im PlanungsfallSynthese: Planungsrelevante Bodenbewertung auf <strong>der</strong> TestflächeWie die Karten mit den <strong>Bewertung</strong>sergebnissen <strong>der</strong> differenzierten Bodenfunktionengezeigt haben, lässt sich die Untersuchungsfläche auf dieser Grundlage grob ineinen westlichen, mittleren und östlichen Teilbereich aufteilen, wobei <strong>der</strong> östliche Teilam wenigsten einheitlich ausfällt. Insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> südliche Bereich des mittlerenAbschnittes fällt gegenüber den an<strong>der</strong>en Bereichen in manchen Funktionen <strong>zur</strong>ück,da die Böden tonreicher und/o<strong>der</strong> stärker verdichtet sind und damit <strong>zur</strong>Stauwasserbildung im Oberboden neigen. Lediglich im Hinblick auf die Filterfunktiongegenüber Schwermetallen und unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Biotopfunktion schlagendiese Eigenschaften positiv zu Buche.Hinsichtlich <strong>der</strong> lokalen Versickerung auf den natürlichen Böden erweist sich diegesamte Fläche als eher ungünstig. In diesem Punkt sind die lokalen Unterschiedezudem gering, so dass in diesem Maßstab keine weiter gehenden Empfehlungenausgesprochen werden können. Die kf-Werte <strong>der</strong> Böden sollten für die Versickerungdes Regenwassers zwischen 10 -3 und 10 -6 liegen, ein sandiger Schluff o<strong>der</strong>schluffiger Sand liegt noch gerade in diesem Bereich; wenn <strong>der</strong> Tonanteil höherausfällt, ist eine kritische Grenze erreicht (INTEWA 2005), insbeson<strong>der</strong>e dann, wennman die Häufigkeit von Starknie<strong>der</strong>schlägen im Alpenraum berücksichtigt. Dahersollten bei detaillierterem Planungsstand entsprechend kleinräumige Erhebungen <strong>zur</strong>Korngrößenzusammensetzung des Bodens durchgeführt werden.Methodische AnmerkungenFür die vorgestellten Karten wurde die Punktsignatur gewählt, da sie am ehesten <strong>der</strong>Datenlage entspricht. Interpolationen erwiesen sich als wenig sinnvoll, da die<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 33


Heterogenität des fluvialen Sedimentaufbaus zu groß ausfällt. Um eineflächendeckende <strong>Bewertung</strong> zu bekommen, müsste das Erhebungsraster wesentlichverdichtet werden, was wie<strong>der</strong>um mit einem großen Arbeitsaufwand verbundenwäre. Insbeson<strong>der</strong>e für eine parzellenscharfe <strong>Bewertung</strong> <strong>der</strong> landwirtschaftlichenGüte müssten mehrerer Bohrungen pro Parzelle ausgewertet werden. Insofern sinddie folgenden Schlussfolgerungen nicht als zwingend anzusehen, son<strong>der</strong>n alsTendenz, wie sie sich aus <strong>der</strong> aktuellen, noch recht groben Erhebungs- und<strong>Bewertung</strong>ssituation ergibt.Schlussfolgerungen unter Berücksichtigung an<strong>der</strong>er FaktorenWie die Bodenbewertung zeigte, wäre bei zukünftigen Bebauungen <strong>der</strong> westlicheAbschnitt <strong>der</strong> Untersuchungsfläche am ehesten freizuhalten, <strong>der</strong> Boden also inseiner natürlichen Genese zu schützen. Dafür spricht auch die Tatsache, dass dieNeigung zu Überstau und Überflutung im Osten größer ist. Durch Überflutungen wieim Jahre 1965 und im Zuge des Hochwassers 2005 können erhebliche Mengenminerogenes Feinmaterial aufgetragen werden. Dies wurde nach Aussagen vonBauern früher in den Boden eingepflügt, was die Eigenschaften des Oberbodenshinsichtlich Korngröße, Humusgehalt und Struktur mittelfristig stark verän<strong>der</strong>n kann.Für die bauliche Nutzung des östlichen Abschnittes spricht auch, dass sich durch dieVerfüllung <strong>der</strong> alten Gräben im östlichen Bereich mehr Störungen des natürlichenBodenaufbaus befinden. Für die Erhaltung <strong>der</strong> Flächen im Westen spricht ebenso,dass hier <strong>der</strong> Flächenzusammenhang stärker ist als im Osten, wo durch dieTennisanlage und die neu errichtete Querstraße bereits eine Zerstückelung <strong>der</strong>landwirtschaftlichen Flur gegeben ist.Der aus bodenkundlicher Sicht empfohlenen Freihaltung des westlichen Teils <strong>der</strong>Fläche stehen sicher an<strong>der</strong>e raumplanerische Überlegungen entgegen. Zum einenbietet sich die lückenlose Erweiterung des bestehenden Gewerbegebietes imWestteil an, wohingegen auf <strong>der</strong> Ostseite ein Wohngebiet anschließt. Zudem steht<strong>der</strong> östliche Teil in direktem Kontakt zu den Biotopen des Aubachs undGiessenbachs.Unter Berücksichtigung all dieser Überlegungen wäre es nahe liegend, den mittlerenFlächenabschnitt <strong>zur</strong> Bebauung auszuweisen. Damit wären bodenkundlichenBefunden, dem Biotopschutz und <strong>der</strong> Mindestentfernung vom Wohngebiet genügegetan. Bei dieser Lösung würde allerdings die gesamte Fläche in zwei<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 34


landwirtschaftliche Restflächen aufgeteilt, was natürlich im gesamtenAbwägungsprozess ebenfalls hinterfragt werden muss, ebenso <strong>der</strong> landschaftlicheVerlust einer Freifläche um den einzigen dort bestehenden Bauernhof!Wie die Bebauung <strong>der</strong> Fläche auch aussehen sollte, ist von Seiten desBodenschutzes auf einen pfleglichen Umgang mit den Böden zu achten. Sie gehörenzu den produktivsten Böden in Tirol und sie dokumentieren als Naturkörper aufgrundihrer Lage im Aubereich die holozäne Landschaftsgeschichte. Aufgrund <strong>der</strong>schluffdominierten Korngrößen ist insbeson<strong>der</strong>e auf die Vermeidung vonBodenverdichtung durch das Befahren mit schwerem Gerät im Zuge <strong>der</strong>Bauvorhaben zu achten. Eine Auflockerung des Oberbodens ist im Hinblick auf dasVersickerungspotenzial zu befürworten. Unter Berücksichtigung desGrundwasserschutzes ist zudem darauf zu achten, dass sich durch Abtrag desOberbodens die ohnehin kurze Filterstrecke im Boden nicht weiter verkürzt.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 35


5 ArbeitsmaterialAD-HOC-ARBEITSGRUPPE BODEN (2005): Bodenkundliche Kartieranleitung. – 5.,verbesserte und erweiterte Aufl., 438 S.; Hannover.ARBEITSKREIS STADTBÖDEN DER DEUTSCHEN BODENKUNDLICHENGESELLSCHAFT (1997): Empfehlungen des Arbeitskreises Stadtböden <strong>der</strong>Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft für die bodenkundliche Kartierungurban, gewerblich, industriell und montan überformter Flächen (Stadtböden). –113 S.; Kiel (Sekretariat büro für bodenbewertung).BUNDESFORSCHUNGS- UND AUSBILDUNGSZENTRUM FÜR WALD,NATURGEFAHREN UND LANDSCHAFT (BFW): Die digitale Bodenkarte1:25.000, Blatt 117 Wörgl. Wien.CIPRA (1998), Protokoll <strong>zur</strong> Durchführung <strong>der</strong> Alpenkonvention von 1991 im BereichBodenschutz. Bled, Schaan.EUROPÄISCHE KOMMISSION (2002), Mitteilung <strong>der</strong> Kommission an den Rat, dasEuropäische Parlament, den Wirtschafts- und Sozialausschuss sowie an denAusschuss <strong>der</strong> Regionen. Hin zu einer spezifischen Bodenschutzstrategie.KOM (2002) 179 endgültig. Brüssel.GRÖNGRÖFT, A.; HOCHFELD, B. & G. MIEHLICH (2003): GroßmaßstäbigeBodenfunktionsbewertung für Hamburger Böden. Verfahrensbeschreibungund Begründung. Auftrag <strong>der</strong> Behörde für Umwelt und Gesundheit Hamburg,Bodenschutz und Altlasten.HOLLAND (1996): Stadtböden im Keuperland am Beispiel Stuttgarts. HohenheimerBodenkundliche Hefte 39, Stuttgart.HYDROGRAPHISCHER DIENST TIROL: Grundwasserstände <strong>der</strong> Messstelle330621 Wörgl-Rattenberg Unterinntal für die Jahre 1995-2004INTEWA 2005: Regenwasserversickerung: Planung, Dimensionierung undBerechnung (Download November 2005 unter:http://regenwasserversickerung.intewa.de/grundwissen_regenwasserversickerung_c910101.html)KILIAN, W. unter Mitarbeit von ENGLISCH, M. & HERZBERGER, E. & NESTROY,O. & PEHAMBERGER, A. & WAGNER, J. & HUBER, S. & NELHIEBEL, P. &PECINA, E. & SCHNEIDER, W. (2002): Schlüssel <strong>zur</strong> Bestimmung <strong>der</strong> BödenÖsterreichs. – Mitteilungen <strong>der</strong> Österreichischen BodenkundlichenGesellschaft, 67; Wien.LABO - BUND/LÄNDER-ARBEITSGEMEINSCHAFT BODENSCHUTZ (2003),Zusammenfassung und Strukturierung von relevanten Methoden undVerfahren <strong>zur</strong> Klassifikation und <strong>Bewertung</strong> von Bodenfunktionen fürPlanungs- und Zulassungsverfahren mit dem Ziel <strong>der</strong> Vergleichbarkeit.Hannover.LEHMANN, A. & DAVID, S. & STAHR, K. [Hrsg.] (2005): Leitfaden <strong>zur</strong> <strong>Bewertung</strong>natürlicher und anthropogener Böden (Vorab-Version vom 20. Juli 2005).78 S.; Universität Hohenheim, Institut für Bodenkunde und Standortslehre.ÖNORM L 1075 (1993): Anorganische Schadelemente in landwirtschaftlich undgärtnerisch genutzten Böden.<strong>Abschlussbericht</strong> <strong>Bodenkartierung</strong> und Bodenbewertung in <strong>der</strong> Gemeinde WörglClemens Geitner, Markus Tusch, Johann Stötter Seite 36


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