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eteiligt. Wer einen Fehler machte,<br />
also wem das Messer nicht steckte,<br />
schied ganz einfach aus. Und wer am<br />
Schluss übrig blieb hat gewonnen.<br />
Schtäckla<br />
Auch das Schtäckla ist ein Spiel, das<br />
auf einfachen Regeln basiert. Vier,<br />
fünf – selten mehr – Spieler stehen<br />
im Kreis und schlagen einen selbst<br />
gespitzten Stock von rund 50 cm<br />
Länge und einem Durchmesser von<br />
etwa 5 bis 10 cm ins Erdreich. Dabei<br />
versucht jeder, den Stock seines Konkurrenten<br />
umzuwerfen. Gelingt ihm<br />
das, kann er den Stock seines Mitbewerbers<br />
mit dem eigenen Stock möglichst<br />
weit wegkatapultieren. Während<br />
der zweite Spieler seinem Stock<br />
nacheilt, muss der erste Spieler seinen<br />
Stock so oft wie möglich in den<br />
Boden schlagen. Die Anzahl erfolgreicher<br />
Einschläge in der Zeit, bis der<br />
Mitbewerber wieder zurückkommt<br />
und seinen Stock einschlägt, ergibt<br />
die Anzahl Punkte. Wer am meisten<br />
Punkte hat, ist der Sieger.<br />
Schtäkla und Mässerla sind Freizeitbeschäftigungen/Bräuche,<br />
die gerne<br />
in Pfadfinder- und Wölflikreisen, aber<br />
auch bei den Funknern oder im Caritaslager<br />
gepflegt werden.<br />
(Quelle: Überlieferung)<br />
1<br />
Fantasievoll Spielen<br />
Mir fehlt es an pfadfinderischer<br />
Erfahrung. Sonst hätte ich nicht<br />
nachfragen müssen, was unter<br />
Schtäckla und Mässerla zu verstehen<br />
ist. Vielleicht sind das aber<br />
auch typische Spiele von Buben.<br />
Meine Spiele waren eher Fangis,<br />
Versteckis und Gummitwist. Das<br />
war eine Zeit lang der ganz grosse<br />
Renner auf dem Pausenhof. Aber<br />
auch Spiele wie «Ochs am Berg»<br />
und «Blinde Kuh» erfreuten sich<br />
grosser Beliebtheit. Heute noch<br />
spiele ich gerne Gesellschaftsspiele<br />
und natürlich sehr gerne<br />
mit meinen Kindern. Mir ist wichtig,<br />
dass die Kinder sich auch ausserhalb<br />
der digitalen Spielewelt<br />
zu beschäftigen wissen. Natürlich<br />
weiss auch ich, wie fesselnd Spiele<br />
auf einem Tablet oder am PC sein<br />
können. Aber wenn ich mir beispielsweise<br />
vergegenwärtige, wie<br />
simpel Gummitwisten ist und wie<br />
viel Freude das Spiel in der Gruppe<br />
macht, dann zeigt das mir, wie<br />
wichtig es ist, diese «echten»<br />
Spiele an die Kinder weiterzu<br />
vermitteln. Das Spielen mit einfachsten<br />
Mitteln aus der Natur,<br />
mit Steinen oder einem Stock beispielsweise,<br />
regt die Fantasie viel<br />
mehr an.<br />
Dr. Aurelia Frick, Regierungsrätin<br />
2 3<br />
PANORAMA SOMMERAUSGABE 2015 I 29