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Verkehrssicherheit in Österreich – Jahresbericht 2011 (pdf 2,8

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<strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

<strong>in</strong> Österreich<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smassnahmen und –aktiVitäten<br />

Verkehrsunfallstatistik


<strong>in</strong>halt<br />

1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 2<br />

1.1 akteure <strong>in</strong> Österreich 2<br />

1.2 akteure der <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit auf <strong>in</strong>ternationaler ebene 3<br />

1.3 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramm <strong>2011</strong> - 2020 4<br />

1.4 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds 6<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smassnahmen und –aktiVitäten 10<br />

2.1 Gesetzliche änderungen im bereich <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich 10<br />

2.2 sensibilisierungsmaßnahmen und kampagnen 11<br />

3 Verkehrsunfallstatistik 15<br />

3.1 Überblick über das unfallgeschehen im Jahr <strong>2011</strong> 15<br />

3.2 analyse nach Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nengruppen 17<br />

3.3 alkoholunfälle 21<br />

3.4 analyse nach unfalltypen 23<br />

3.5 Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessungen 23<br />

3.6 Österreichische unfallstatistik im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich 24<br />

beGriffsdef<strong>in</strong>itiOnen<br />

unfall der begriff unfall bezieht sich auf straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden. diese liegen dann vor,<br />

wenn auf öffentlichen Verkehrsflächen durch e<strong>in</strong> plötzlich e<strong>in</strong>tretendes, mit dem Verkehr zusammenhängendes<br />

ereignis, Personen getötet, verletzt oder sonst <strong>in</strong> ihrer Gesundheit geschädigt werden und daran<br />

zum<strong>in</strong>dest e<strong>in</strong> <strong>in</strong> bewegung bef<strong>in</strong>dliches fahrzeug beteiligt ist.<br />

Verletzte Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen Verletzte s<strong>in</strong>d Personen, die bei e<strong>in</strong>em Verkehrsunfall schwer, leicht oder<br />

nicht erkennbaren Grades verletzt werden. im allgeme<strong>in</strong>en gilt e<strong>in</strong>e länger als 24 tage andauernde gesundheitliche<br />

folgebee<strong>in</strong>trächtigung als „schwer“. falls dem das unfallzählblatt ausfüllenden Organ e<strong>in</strong>e<br />

zuordnung nicht möglich ist, wird die Verletzung als „nicht erkennbaren Grades“ (neG) e<strong>in</strong>gestuft.<br />

GetÖtete Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen als tödlich verunglückt gelten <strong>in</strong> Österreich jene Personen, die sofort oder<br />

<strong>in</strong>nerhalb von 30 tagen nach dem Verkehrs unfall sterben.<br />

VerunGlÜckte Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen Verunglückte s<strong>in</strong>d Personen, die <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>es Verkehrsunfalls<br />

entweder getötet oder verletzt (schwer, leicht, nicht erkennbaren Grades) werden.<br />

unfallquOte unfälle mit Personenschaden je 10.000 e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen und Jahr<br />

(bezugsgröße: Wohnbevölkerung zu Jahresbeg<strong>in</strong>n, statistik austria).<br />

VerunGlÜcktenquOte zahl der Verunglückten je 10.000 e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen und Jahr<br />

(bezugsgröße: Wohnbevölkerung zu Jahresbeg<strong>in</strong>n, statistik austria).<br />

GetÖtetenquOte Getötete Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen je 1 mio. e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen und Jahr<br />

(bezugsgröße: Wohnbevölkerung zu Jahresbeg<strong>in</strong>n, statistik austria).<br />

Vs <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

VsP <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramm<br />

1 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

1.1 akteure <strong>in</strong> Österreich<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> ist <strong>in</strong> Österreich e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe unterschiedlicher<br />

Entscheidungsträger (Gebietskörperschaften, politische Akteure, Forschungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Nichtregierungsorganisationen). Die folgende Grafik gibt e<strong>in</strong>en Überblick über das<br />

Zusammenwirken der e<strong>in</strong>zelnen Akteure.<br />

Im Zentrum der <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit steht das <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramm (VSP), das<br />

2002 für die Laufzeit 2002-2010 erstmals beschlossen wurde. Im Februar <strong>2011</strong> wurde das neu<br />

erstellte VSP <strong>2011</strong>-2020 veröffentlicht.<br />

asf<strong>in</strong>aG<br />

Politische Parteien<br />

landesregierungen<br />

bezirkshauptmannschaften<br />

städte und Geme<strong>in</strong>den<br />

rettungsorganisationen<br />

Aufgrund des im Jahr 2006 <strong>in</strong> Kraft getretenen Unfalluntersuchungsgesetzes wurde vom<br />

bmvit der <strong>Verkehrssicherheit</strong>sbeirat als Forum der Entscheidungsträger für Fragen der<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong>itiiert. Der Schwerpunkt des <strong>Verkehrssicherheit</strong>sbeirats liegt <strong>in</strong> der<br />

Erstellung sowie der laufenden Evaluierung und Weiterentwicklung von <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogrammen<br />

für alle Verkehrsträger. Der VS-Beirat setzt sich aus den VerkehrssprecherInnen der<br />

im Parlament vertretenen politischen Parteien, SicherheitsexpertInnen aller Verkehrsträger sowie<br />

VertreterInnen von M<strong>in</strong>isterien und Gebietskörper schaften, AutofahrerInnenclubs, Kammern,<br />

Verbänden, Interessenvertretungen und wissenschaftlich tätigen Institutionen zusammen. Der<br />

Arbeitsausschuss Straße des <strong>Verkehrssicherheit</strong>sbeirats war bereits an der Erstellung des neuen<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramms <strong>2011</strong>-2020 beteiligt und wird dieses während der gesamten<br />

Laufzeit begleiten und <strong>in</strong> regelmäßigen Abständen evaluieren.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich als Geme<strong>in</strong>schaftsaufgabe VSP <strong>2011</strong>-2020<br />

im Zentrum der<br />

bmvit<br />

bundesm<strong>in</strong>isterium für<br />

Verkehr, <strong>in</strong>novation und<br />

technologie<br />

bm.i<br />

bundesm<strong>in</strong>isterium für <strong>in</strong>neres<br />

Polizei<br />

andere bundesm<strong>in</strong>isterien<br />

(z.b. Gesundheit, unterricht,<br />

umwelt)<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

Österreichisches<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>s-<br />

programm<br />

<strong>2011</strong>-2020<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sorganisationen<br />

statistik austria<br />

fsV<br />

forschungsgesellschaft<br />

straße-schiene-Verkehr<br />

universitäten und<br />

forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

standes- und <strong>in</strong>teressen-<br />

vertretungen (z.b. kammern,<br />

bünde, Verbände)<br />

autofahrer<strong>in</strong>nen- und<br />

mobilitätsclubs<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 2


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

1.2 akteure der <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

auf <strong>in</strong>ternatiOnaler ebene<br />

Österreich ist <strong>in</strong> folgenden <strong>in</strong>ternationalen Organisationen und Arbeitsgruppen vertreten:<br />

CARE European Road Accident Database<br />

http://ec.europa.eu/transport/road_safety/specialist/statistics<br />

CEDR (Conference of European Directors of Roads)<br />

http://www.cedr.fr<br />

CEE Road Safety Round Table<br />

http://www.kfv.at/verkehr-mobilitaet/<strong>in</strong>ternationale-zusammenarbeit/<br />

4th-cee-road-safety-round-table/<br />

ECTRI (European Conference of Transport Research Institutes)<br />

http://www.ectri.org/<strong>in</strong>dex.html<br />

ELCF (European Level Cross<strong>in</strong>g Research Forum)<br />

http://www.levelcross<strong>in</strong>g.net/elcf<br />

ERTRAC (European Road Transport Research Advisory Council)<br />

http://www.ertrac.org<br />

ETSC (European Transport Safety Council)<br />

http://www.etsc.eu/home.php<br />

FEHRL (National Road Research Centres <strong>in</strong> Partnership)<br />

http://www.fehrl.org<br />

High Level Group on Alcohol, Drugs and Medic<strong>in</strong>e der Europäischen Kommission<br />

http://ec.europa.eu/transport/road_safety<br />

High Level Group on Road Safety der Europäischen Kommission<br />

http://ec.europa.eu/transport/road_safety/observatory/policy/policy_en.htm<br />

IRTAD (Accident Database of OECD)<br />

http://www.<strong>in</strong>ternationaltransportforum.org/irtad<br />

ITF (International Transport Forum)<br />

http://www.<strong>in</strong>ternationaltransportforum.org<br />

JTRC (Jo<strong>in</strong>t Transport Research Centre of OECD and ITC)<br />

http://www.<strong>in</strong>ternationaltransportforum.org<br />

OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development)<br />

http://www.oecd.org<br />

PIARC (World Road Association)<br />

http://www.piarc.org<br />

UN/ECE Work<strong>in</strong>g Party on Road Traffic Safety (WP.1: „Road Safety Forum“)<br />

http://www.unece.org/trans/ma<strong>in</strong>/welcwp1.html<br />

UNO und UNECE (United Nations Economic Commission for Europe)<br />

http://www.unece.org<br />

3 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich


1.3 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sPrOGramm <strong>2011</strong>-2020<br />

Das erste österreichische <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramm (VSP) wurde 2002 für den Gültigkeitszeitraum<br />

2002-2010 veröffentlicht. Im Jahr 2010 konnten wesentliche Erfolge verbucht werden:<br />

Die Zahl der Getöteten hat sich während der Laufzeit des ersten VSP um 45,1 % verr<strong>in</strong>gert, jene<br />

der Unfälle mit Personenschaden um 14,3 %. Die Reduktionsziele des VSP 2002-2010 wurden<br />

annähernd erreicht.<br />

Trotz der Erfolge des VSP bef<strong>in</strong>det sich Österreich <strong>in</strong> Bezug auf die <strong>Verkehrssicherheit</strong> im<br />

<strong>in</strong>ternationalen Vergleich nur im Mittelfeld; Österreich nimmt e<strong>in</strong>en Platz im Durchschnitt der<br />

EU-27-Länder e<strong>in</strong>. Daraus resultiert der Anspruch auch auf europäischer Ebene deutlichere<br />

Erfolge <strong>in</strong> der <strong>Verkehrssicherheit</strong> zu erzielen. Dem trägt nun das neue VSP <strong>2011</strong>-2020 Rechnung,<br />

das im Februar <strong>2011</strong> präsentiert wurde.<br />

In e<strong>in</strong>em mehrstufigen Prozess wurden zunächst der Umsetzungsstand und die Bekanntheit<br />

des vorangegangenen VSP erhoben und e<strong>in</strong>e Problemanalyse durchgeführt. Hierfür wurden<br />

die amtlichen Unfalldaten der Statistik Austria ausgewertet, <strong>in</strong>ternationale Datenquellen<br />

konsultiert und Verhaltensanalysen, z.B. Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessungen und Erhebungen von<br />

Gurt- und K<strong>in</strong>dersitzquoten, durchgeführt. Die Ergebnisse der Analysen lieferten die Basis<br />

für e<strong>in</strong>e Zusammenstellung der zentralen Herausforderungen und der Abstimmung von<br />

Hauptstoß richtungen des VSP <strong>2011</strong>-2020.<br />

Die daraus resultierenden Ansätze wurden anschließend mit aktuellen Entwicklungen auf<br />

europäischer Ebene geme<strong>in</strong>sam mit dem Europäischen <strong>Verkehrssicherheit</strong>srat abgestimmt.<br />

Darauf folgend wurde im Rahmen e<strong>in</strong>es Konsultationsprozesses mit den Mitgliedern des<br />

österreichischen <strong>Verkehrssicherheit</strong>sbeirates e<strong>in</strong> Maßnahmenkatalog erstellt.<br />

E<strong>in</strong> wesentliches Schlüsselelement des VSP <strong>2011</strong>-2020 bildet die <strong>Verkehrssicherheit</strong>sphilosophie.<br />

Dabei wurde der „Safe System Approach“ gewählt, welcher auf den Inhalten der schwedischen<br />

Sicherheitsphilosophie „Vision Zero“ und der niederländischen „Susta<strong>in</strong>able Safety“ aufbaut.<br />

Das <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramm verfolgt den strategischen Leitsatz, dass Österreich <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die <strong>Verkehrssicherheit</strong> im Zeitraum <strong>2011</strong>-2020 unter die fünf besten Länder Europas kommen<br />

soll.<br />

Besonderes Augenmerk soll auf die ungeschützten VerkehrsteilnehmerInnen gelegt werden.<br />

Numerische Reduktionsziele bis 2020 stellen die Verr<strong>in</strong>gerung der Anzahl der getöteten<br />

VerkehrsteilnehmerInnen um 50 % und der Unfälle mit Personenschaden um 20 % dar. Da sich<br />

die Bilanz der Schwerverletzten <strong>in</strong> den letzten Jahren weniger stark reduziert hat, wurden die<br />

Ziele im VSP <strong>2011</strong>-2020 um die Verletzungsgruppe der Schwerverletzten ergänzt – <strong>in</strong> dieser<br />

Gruppe soll es zu e<strong>in</strong>er Reduktion um 40 % kommen. Als Zwischenziele bis 2015 wurde jeweils<br />

die Hälfte der angestrebten Reduktionswerte fixiert.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

Ziele des österreichischen <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramms 2002-2010 Ziele des<br />

VSP 2002-2010<br />

ziele bis 2010 tatsächliche ent wicklung bis 2010<br />

annähernd erreicht<br />

berechnungsbasis Ø 1998-2000 berechnungsbasis 2002<br />

Getötete – 50 % – 45,1 % – 42,3 %<br />

Unfälle mit Personenschaden – 20 % – 14,3 % – 18,1 %<br />

Safe System Approach<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 4


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

Ziele des österreichischen <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramms <strong>2011</strong>-2020 berechnungsbasis: Ø 2008-2010<br />

ziele bis 2020 zwischenziele bis 2015<br />

Getötete – 50 % – 25 %<br />

Schwerverletzte – 40 % – 20 %<br />

Unfälle mit Personenschaden – 20 % – 10 %<br />

Mehr als 250 Maßnahmen bilden den Maßnahmenkatalog, der <strong>in</strong> 17 Handlungsfelder unterteilt<br />

wurde. Die Zuständigkeit für jede Maßnahme unterliegt jeweils e<strong>in</strong>em oder mehreren<br />

Hauptakteuren (Organisationen und Verantwortungsebenen). E<strong>in</strong>e weitere Untergliederung<br />

erfolgt nach Maßnahmenkategorien (unfallvermeidende, unfallfolgenreduzierende Maßnahmen;<br />

Maßnahmen, die als Grundlage für weitere Maßnahmen dienen; Lobby<strong>in</strong>g bei der EU). Zudem<br />

werden die Maßnahmen jeweils e<strong>in</strong>em Umsetzungszeitraum zugeordnet.<br />

Hauptprioritäten bilden folgende Interventionsbereiche, da diese das größte Potential zur<br />

Reduktion der Straßenverkehrstoten liefern können:<br />

Interventionsbereiche des <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramms <strong>2011</strong>-2020<br />

<strong>in</strong>terventionsbereich status / Potential<br />

alkohol und drogen <strong>2011</strong> 51 Verkehrstote bei alkoholunfällen<br />

spezielle Gruppen von<br />

kaum sicherheitsgew<strong>in</strong>ne bei den ungeschützten<br />

Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

Die Begleitung und Anpassung des Programmes erfolgt durch den österreichischen Verkehrssicher<br />

heits beirat (Arbeitsausschuss Straße). Dies bedarf wiederum e<strong>in</strong>er noch weiter verbesserten<br />

Kooperation von Bund, Ländern und Geme<strong>in</strong>den.<br />

Der im bmvit angesiedelte <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds (VSF) fördert VSP-relevante Forschung<br />

und f<strong>in</strong>anziert Aktionen. Dabei sollen möglichst viele Maßnahmen des VSP durch Evaluationen<br />

begleitet werden.<br />

5 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen im letzten Jahrzehnt<br />

Gurt Jährlich 135 getötete Pkw-<strong>in</strong>sass<strong>in</strong>nen ohne Gurt<br />

motorradunfälle 13 % aller Getöteten<br />

unfallhäufungsstellen Jährlich 110 tote an unfallhäufungsstellen<br />

unfälle an<br />

eisenbahnkreuzungen Jährlich 15-30 tote an eisenbahnkreuzungen<br />

ermüdung und ablenkung 7 % aller tödlichen unfälle durch ermüdung<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsmanagement<br />

auf freilandstraßen Gestaffelte tempolimits<br />

Überwachung senkung der unfallzahlen durch Überwachung<br />

fahrausbildung Jährlich ca. 32 getötete junge fahranfänger<strong>in</strong>nen


1.4 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfOnds<br />

Der österreichische <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds (VSF) ist im bmvit e<strong>in</strong>gerichtet und zielt auf<br />

die Förderung der <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich ab. Die dafür zur Verfügung stehenden<br />

Mittel werden aus dem <strong>Verkehrssicherheit</strong>sbeitrag bezogen, der bei der Reservierung e<strong>in</strong>es<br />

Wunschkennzeichens zu entrichten ist (derzeit € 200 für 15 Jahre). Davon fließen 60 % <strong>in</strong> den<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds des jeweiligen Bundeslands zurück, 40 % des VS-Beitrages verbleiben<br />

beim <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds des Bundes. Weiters fließen dem VSF gemäß Güterbeförderungsgesetz<br />

Mittel zu, die zu 100 % beim Bund verbleiben.<br />

Der VSF fördert mit diesen f<strong>in</strong>anziellen Mitteln Projekte zur Verbesserung der Sicherheit<br />

im Straßenverkehr. Bei der Vergabe von Aufträgen und der Zuerkennung von Förderungen wird<br />

die Bundesm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Verkehr, Innovation und Technologie von e<strong>in</strong>em Beirat unterstützt,<br />

der sich aus VertreterInnen sachlich zuständiger M<strong>in</strong>isterien (BM.I, BMUKK, BMASK), der<br />

Verb<strong>in</strong>dungsstelle der Bundesländer, AutofahrerInnen- und Mobilitätsclubs (ÖAMTC, ARBÖ,<br />

VCÖ), den Standes- und Interessenvertretungen (WKO, AK), <strong>Verkehrssicherheit</strong>sorganisationen<br />

(KFV) sowie der ASFINAG zusammensetzt.<br />

Seit dem Jahr 2010 erfolgen vom VSF jährlich themenbezogene Ausschreibungen. Die<br />

Themenfelder legt das bmvit <strong>in</strong> Abstimmung mit den Zielen des VSP sowie der aktuellen<br />

Entwicklung der Unfallstatistik fest. Im Jahr <strong>2011</strong> erfolgten zwei Ausschreibungen, die erste<br />

beschäftigte sich mit der Thematik „sicher · elektro · mobil“, die zweite stand unter dem Titel<br />

„aufmerksam · konzentriert · unterwegs“.<br />

Unter folgenden L<strong>in</strong>ks s<strong>in</strong>d Informationen zu den beiden Ausschreibungen abrufbar:<br />

http://www.bmvit.gv.at/verkehr/strasse/sicherheit/fonds/foerderungen/1ausschreibung.html<br />

http://www.bmvit.gv.at/verkehr/strasse/sicherheit/fonds/foerderungen/2ausschreibung.html<br />

Projekte des österreichischen <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds <strong>2011</strong> (1.Call)<br />

> e-Coach<strong>in</strong>g – kfV, herry consult<br />

e-Coach<strong>in</strong>g soll bei def<strong>in</strong>ierten Zielgruppen (K<strong>in</strong>der, Jugendliche, SeniorInnen, gesamte<br />

Öffentlichkeit) Problembewusstse<strong>in</strong> für zukünftige Sicherheitsfragen <strong>in</strong> Bezug auf E-Mobilität<br />

schaffen.<br />

Als Projektergebnis sollen verschiedene Sensibilisierungsmaßnahmen vorgelegt werden. Durch<br />

die aktive Ause<strong>in</strong>andersetzung mit E-Mobilität soll die Bevölkerung auf Sicherheitsrisiken aufmerksam<br />

gemacht werden.<br />

> drivEkustik – ait, bfu, kfV, tti, ÖbsV<br />

drivEkustik verfolgt das Ziel, die Auswirkungen der be<strong>in</strong>ahe lautlosen Bewegung von<br />

Elektrofahrzeugen auf die <strong>Verkehrssicherheit</strong> systematisch von allen Seiten zu beleuchten. Das<br />

Projekt bildet e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage, um Nutzen und Risiken der Elektromobilität aus Sicht<br />

der <strong>Verkehrssicherheit</strong> beurteilen zu können.<br />

> SEEKING „Safe e-bik<strong>in</strong>g“ – ait, boku, kfV, strombike, land kärnten, ma46<br />

Bei SEEKING handelt es sich um e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Untersuchung von Testfahrten<br />

(ProbandInnen) mit Elektrofahrrädern und daraus abgeleiteten Präventivmaßnahmen. Analysiert<br />

werden die Fahrdynamik <strong>in</strong> ausgewerteten Testfahrten (und Befragungen) und das Konfliktpotential<br />

mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen. Damit soll der Wissensstand bezüglich Elektrozweirädern<br />

verbessert und Maßnahmen zur Steigerung der <strong>Verkehrssicherheit</strong> gesetzt werden.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 6


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

> E-FFEKT – ait, kfV<br />

Das Projekt untersucht die veränderte Fahrdynamik von Elektrofahrzeugen und daraus<br />

resultierende Risiken für den Straßenverkehr. Der Fokus liegt dabei auf den Auswirkungen auf<br />

das Verhalten der LenkerInnen, welche durch Langzeitbeobachtungen erforscht werden. Somit<br />

können Unfälle, welche auf das Lenken von Elektrofahrzeugen zurückzuführen s<strong>in</strong>d, im Vorfeld<br />

verh<strong>in</strong>dert werden.<br />

> Auswirkungen der E-Mobilität – Verband der fahrschulunternehmer Österreichs<br />

Das Projekt entwickelt aufgrund e<strong>in</strong>er Praxisstudie mit VerkehrsteilnehmerInnen die<br />

notwendigen Veränderungen <strong>in</strong> der Bedienung und der sicheren und energiesparenden<br />

Fahrweise mit Elektrofahrzeugen und erarbeitet daraus Schulungs<strong>in</strong>halte für zukünftige<br />

E-FahrerInnen.<br />

So soll e<strong>in</strong>e Reduzierung der Unfallzahlen durch e<strong>in</strong>en auf Elektrofahrzeuge angepassten Fahrstil<br />

gewährleistet werden.<br />

> MERKUR (Auswirkungen der Entwicklung des Marktes für E-Fahrräder auf Risiken, Konflikte<br />

und Unfälle auf Rad<strong>in</strong>frastrukturen) – aea, kfV, tu-Wien<br />

Der boomende E-Fahrradmarkt birgt e<strong>in</strong> erhöhtes Unfallrisiko. Um dieses zu verr<strong>in</strong>gern, werden<br />

Fahreigenschaften und Anforderungen der BenutzerInnen mit e<strong>in</strong>em Methodenmix (Befragungen,<br />

Konfliktanalyse) untersucht und Maßnahmen (Fahrtra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Radwege) abgeleitet. Die aktive<br />

Bewusstse<strong>in</strong>sbildung und Gestaltung der Richtl<strong>in</strong>ien reduziert das Gefahrenpotential.<br />

> Mobil und Sicher mit Elektrofahrrädern – fGm<br />

Das Projekt Mobil und Sicher mit Elektrofahrrädern will auf Basis fundierter Grundlagenforschung<br />

bestehend aus Recherche, Modellierung, Umfragen und Beobachtungen den<br />

Handlungsbedarf für Elektrofahrräder <strong>in</strong> der <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit aufzeigen. Bei diesem<br />

Projekt werden sämtliche Sicherheitsrisiken von Elektrofahrrädern dargestellt und konkrete<br />

Handlungsempfehlungen abgeleitet.<br />

> COEXIST – ait<br />

Die Projektergebnisse liefern e<strong>in</strong>e Grundlage für neue Methoden <strong>in</strong> der Raum- und<br />

Verkehrsplanung und bieten somit Entscheidungsgrundlagen für die Entwicklung von<br />

Maßnahmenkatalogen zur Erhöhung der Sicherheit von FußgängerInnen für Planungen<br />

und Designstandards (zum Beispiel Projektierungshandbuch Öffentlicher Raum) oder die<br />

Standortplanung von öffentlichen Gebäuden (zum Beispiel Schulen). Damit werden Grundlagen<br />

für neue Lösungen der Verkehrsplanung geschaffen, um die Integration von Elektromobilität <strong>in</strong>s<br />

Gesamtverkehrssystem verkehrssicher zu gewährleisten.<br />

7 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich


Projekte der <strong>Verkehrssicherheit</strong>sfonds der Bundesländer <strong>2011</strong> (Auswahl)<br />

> Jugendtaxi – Wirtschaftskammer burgenland<br />

Um den Heimweg von Jugendlichen sicher zu gestalten wurden Taxigutsche<strong>in</strong>e („Jugendschecks“)<br />

zur <strong>in</strong>dividuellen und bedarfsorientierten Beförderung von Jugendlichen mit<br />

Taxifahrzeugen zu günstigen Tarifen ausgegeben.<br />

> „fair & sicher – ich b<strong>in</strong> dabei!“ – kfV<br />

Durch <strong>in</strong>tensive mediale Unterstützung sollten Fahrrad-, Moped- und MotorradfahrerInnen zu<br />

e<strong>in</strong>em erhöhten Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong> im Straßenverkehr herangeführt werden.<br />

> Mobile Senioren – kärntner landesregierung<br />

Aufgrund vieler FußgängerInnenunfälle mit SeniorInnen wurde bereits vor e<strong>in</strong>igen Jahren die<br />

Aktion „mobile Senioren“ gestartet, welche sich zwischenzeitlich zu e<strong>in</strong>em <strong>Verkehrssicherheit</strong>streffpunkt<br />

unter SeniorInnen entwickelt hat. Innerhalb e<strong>in</strong>es Nachmittags werden die täglichen<br />

Gefahrenmomente im Verkehr der Generation 60+ im Zuge e<strong>in</strong>es Vortrags dargestellt und<br />

mögliche Strategien der Prävention geme<strong>in</strong>sam erarbeitet.<br />

> Polizist Ferd<strong>in</strong>and – kärntner landesregierung<br />

Der Polizist Ferd<strong>in</strong>and gibt auf e<strong>in</strong>er Webseite (www.polizist-ferd<strong>in</strong>and.at) <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

k<strong>in</strong>dergerechten Aufbereitung Sicherheitstipps für Verkehr und Freizeit. Polizist Ferd<strong>in</strong>and ist<br />

seit 2004 auch die <strong>Verkehrssicherheit</strong>sleitfigur für die K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der. Er soll den Beg<strong>in</strong>n der<br />

selbständigen Mobilität erleichtern, da er mit Rat und Tat zur Seite steht.<br />

> Mobile Tempoanzeigen für Geme<strong>in</strong>den – amt der nÖ landesregierung, Öamtc<br />

Seit 2001 verleiht das Land Niederösterreich durch den ÖAMTC mobile Tempoanzeigen mit<br />

Datenerfassung (MTA) kostenlos an Geme<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>gesetzt werden die MTA vor allem zur<br />

Erhebung von Verkehrsdaten, die noch nicht durch die Landesdienststellen erhoben wurden.<br />

Das Aufzeigen der gefahrenen Geschw<strong>in</strong>digkeiten an sensiblen Stellen kann zu sozialer Kontrolle<br />

führen.<br />

> Radhelme für K<strong>in</strong>der – amt der nÖ landesregierung<br />

Be<strong>in</strong>ahe 170.000 Radhelme wurden seit Beg<strong>in</strong>n der Aktion im Jahr 1996 versendet. Das Land<br />

Niederösterreich beteiligt sich an den Anschaffungskosten der Sicherheitsbekleidung. Alle<br />

Personen mit e<strong>in</strong>em Wohnsitz <strong>in</strong> Niederösterreich und alle Institutionen und Firmen mit Sitz <strong>in</strong><br />

Niederösterreich können diese vom VSF geförderten Radhelme bestellen.<br />

> Jugendtaxi / Discobusse – Geme<strong>in</strong>den<br />

Die Maßnahme zielte auf e<strong>in</strong> sicheres Heimkommen von Jugendlichen im Alter von 15 bis<br />

21 Jahren (<strong>in</strong> Ausnahmefällen bis 26 Jahre) von Diskotheken und anderen Lokalen ab. Dabei<br />

mussten die Geme<strong>in</strong>den im Geme<strong>in</strong>derat die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Beförderungsunternehmens<br />

beschließen und beauftragen.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

Burgenland<br />

Kärnten<br />

Niederösterreich<br />

Oberösterreich<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 8


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

Salzburg<br />

Tirol<br />

Wien<br />

> Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessgeräte – Geme<strong>in</strong>den<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessgeräte können an neuralgischen Stellen wie z.B. Schulen oder gefährlichen<br />

Kreuzungen zur Bewusstse<strong>in</strong>sbildung e<strong>in</strong>gesetzt werden. Oberösterreichische Geme<strong>in</strong>den<br />

wurden im Jahr <strong>2011</strong> bei der Anschaffung von Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessgeräten unterstützt.<br />

> Bei Anruf Tod – kfV<br />

Handytelefonieren ist e<strong>in</strong>e der häufigsten Nebentätigkeiten beim Autofahren. Ablenkung<br />

gehört – nach überhöhter Geschw<strong>in</strong>digkeit und Vorrangverletzung – zu den Hauptunfallursachen<br />

auf Österreichs und Salzburgs Straßen. Großformatige Plakate <strong>in</strong> allen Bezirken und<br />

Transparent aktionen <strong>in</strong> der Stadt Salzburg sowie Kontrollen mit landesweit koord<strong>in</strong>ierten<br />

Kontrollschwerpunkten durch die Polizei wurden zur Bewusstse<strong>in</strong>sförderung e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

> Kle<strong>in</strong>es Straßen 1x1 – Öamtc<br />

K<strong>in</strong>dergartenk<strong>in</strong>der wurden durch Aktionen wie gelbe Rutschautos, e<strong>in</strong>em Zebrastreifen aus<br />

Plastikfolie oder e<strong>in</strong>er bl<strong>in</strong>kenden M<strong>in</strong>iampel auf den Straßenverkehr vorbereitet.<br />

> Schutzwegaktion für Tiroler Geme<strong>in</strong>den – amt der tiroler landesregierung<br />

Entgegen dem positiven Trend der Vorjahre zeigte die Unfallbilanz des Jahres <strong>2011</strong> e<strong>in</strong>e nicht<br />

unerhebliche Zunahme bei Verkehrsunfällen auf Schutzwegen. Dieser Entwicklung wurde<br />

durch die konsequente Fortsetzung dieser wichtigen <strong>Verkehrssicherheit</strong>saktion entgegengewirkt.<br />

Im Rahmen dieser Aktion erhielten Geme<strong>in</strong>den für die Installierung e<strong>in</strong>er normgerechten<br />

Schutzwegbeleuchtung und für die bauliche Adaptierung bestehender Schutzwege e<strong>in</strong>e<br />

Förderung aus Mitteln des Tiroler VSF.<br />

> Schulwegpläne – magistratsabteilung 46, auVa<br />

K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er komplexen, hoch technisierten Verkehrswelt sehr gefährdet. Besonders im<br />

Schulalter ist große Vorsicht geboten. Daher wurden <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit Eltern, LehrerInnen<br />

und VerkehrsexpertInnen wie MitarbeiterInnen der AUVA, der MA 46, des KFV und der Polizei<br />

Schulwegpläne erstellt. Schulwegpläne zeigen die sichersten Wege zur Schule und nach<br />

Hause, sowie jene Stellen, wo besondere Aufmerksamkeit erforderlich ist oder jene Punkte, die<br />

gemieden werden sollten.<br />

9 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich


2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smassnahmen und -aktiVitäten<br />

2.1 Gesetzliche änderunGen im bereich <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

<strong>in</strong> Österreich<br />

> E<strong>in</strong>führung Radhelmpflicht für K<strong>in</strong>der<br />

Die Radhelmpflicht für K<strong>in</strong>der unter 12 Jahren wurde im Jahr <strong>2011</strong> e<strong>in</strong>geführt und gilt nicht nur<br />

wenn K<strong>in</strong>der selbst mit e<strong>in</strong>em Rad fahren, sondern auch wenn diese auf e<strong>in</strong>em Fahrradanhänger<br />

bzw. auf e<strong>in</strong>em Fahrrad (K<strong>in</strong>dersitz) mitgeführt werden. Verantwortlich für die E<strong>in</strong>haltung der<br />

gesetzlichen Bestimmungen ist die jeweilige Aufsichtsperson.<br />

> Radfahrerüberfahrten<br />

Die Annäherungsgeschw<strong>in</strong>digkeit für ungeregelte Radfahrerüberfahrten wurde auf 10 km/h<br />

beschränkt. Für das Übersetzen der Überfahrt besteht fortan ke<strong>in</strong>e besondere Beschränkung mehr.<br />

> Erweiterung des Vertrauensgrundsatzes<br />

Zum Vertrauensgrundsatz tritt das Gebot der Rücksichtnahme h<strong>in</strong>zu. Die Verkehrsteilnehmer-<br />

Innen haben ständige Vorsicht walten zu lassen und gegenseitig Rücksicht zu nehmen (defensives<br />

Fahren).<br />

> Änderungen bei Halte- und / oder Parkverboten<br />

Halte- und / oder Parkverbote können auch mittels gelber, am Fahrbahnrand angebrachter L<strong>in</strong>ien<br />

kundgemacht werden. Unterbrochene L<strong>in</strong>ien kennzeichnen e<strong>in</strong> Park- und nicht unterbrochene<br />

e<strong>in</strong> Halte- und Parkverbot.<br />

> E<strong>in</strong>führung der Rettungsgasse<br />

Auf mehrspurigen Autobahnen und Autostraßen muss bei Staubildung ab 1.1.2012 e<strong>in</strong>e Gasse<br />

für allfällige herannahende E<strong>in</strong>satzfahrzeuge freigehalten werden (Rettungsgasse). S<strong>in</strong>d zwei<br />

Fahrstreifen pro Richtung vorhanden, haben die Fahrzeuge auf der l<strong>in</strong>ken Spur nach l<strong>in</strong>ks und<br />

auf der rechten Spur nach rechts auszuweichen, sodass <strong>in</strong> der Mitte zwischen den Fahrstreifen<br />

die Rettungsgasse entsteht. Auf Straßen mit mehr als zwei Fahrstreifen müssen die Fahrzeuge die<br />

neben dem äußerst l<strong>in</strong>ken Fahrstreifen bef<strong>in</strong>dliche Spur räumen. Fahrzeuge auf der l<strong>in</strong>ken Spur<br />

müssen dazu nach l<strong>in</strong>ks, alle anderen nach rechts ausweichen.<br />

> Lenken von Motorrädern – 3. EU-Führersche<strong>in</strong>richtl<strong>in</strong>ie<br />

Mit der 14. FSG-Novelle wird die 3. EU-Führersche<strong>in</strong>richtl<strong>in</strong>ie umgesetzt. Für Motorräder<br />

wird e<strong>in</strong> neuer Stufenführersche<strong>in</strong> e<strong>in</strong>geführt, der die neuen Klassen A1 und A2 be<strong>in</strong>haltet.<br />

Bei den Klassen A1, A2 und A wird die zweite Ausbildungsphase durch E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es<br />

Gefahrenwahrnehmungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs und e<strong>in</strong>er Perfektionsfahrt mehrstufig. Diese Änderungen treten<br />

am 19.1.2013 <strong>in</strong> Kraft.<br />

> Zeitliche Befristung ausgestellter Führersche<strong>in</strong>e<br />

Ab 19.1.2013 werden sämtliche neu ausgestellten Führersche<strong>in</strong>e auf 15 Jahre befristet. E<strong>in</strong>e<br />

ärztliche Untersuchung ist dabei nicht vorgesehen. Vorher ausgestellte Führersche<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>d bis<br />

19.1.2033 umzuschreiben.<br />

> Neue Führersche<strong>in</strong>klasse AM<br />

An Stelle des Mopedausweises tritt ab 19.1.2013 die neue Führersche<strong>in</strong>klasse AM; wird der<br />

Antrag auf Erteilung erst nach Vollendung des 20. Lebensjahres gestellt, so ist e<strong>in</strong> ärztliches<br />

Gutachten erforderlich.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

23. StVO-Novelle,<br />

BGBl I 34/<strong>2011</strong><br />

23. StVO-Novelle,<br />

BGBl I 34/<strong>2011</strong><br />

23. StVO-Novelle,<br />

BGBl I 34/<strong>2011</strong><br />

23. StVO-Novelle,<br />

BGBl I 34/<strong>2011</strong><br />

24. StVO-Novelle,<br />

BGBl I 59/<strong>2011</strong><br />

14. FSG-Novelle,<br />

BGBl I 61/<strong>2011</strong><br />

14. FSG-Novelle,<br />

BGBl I 61/<strong>2011</strong><br />

14. FSG-Novelle,<br />

BGBl I 61/<strong>2011</strong><br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 10


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

14. FSG-Novelle,<br />

BGBl I 61/<strong>2011</strong><br />

Änderung des Bundesstraßengesetzes<br />

1971,<br />

BGBl I 62/<strong>2011</strong><br />

> Änderungen der Voraussetzungen für Fahrprüfer<br />

Ab 19.1.2013 kommt es zu e<strong>in</strong>er Verschärfung der Voraussetzungen zur Bestellung als Fahrprüfer.<br />

Die zu durchlaufende Weiterbildung wird erweitert und vere<strong>in</strong>heitlicht. Zusätzlich wird die<br />

Durchführung von Audits und laufenden Kontrollen zw<strong>in</strong>gend vorgesehen.<br />

> Sicherheitsmanagement für Straßenverkehrs<strong>in</strong>frastruktur<br />

Mit der Änderung wird die EU Richtl<strong>in</strong>ie über e<strong>in</strong> Sicherheitsmanagement für die<br />

Straßenverkehrs <strong>in</strong>frastruktur umgesetzt. E<strong>in</strong>geführt wird e<strong>in</strong> Sicherheitsmanagement<br />

bestehend aus mehreren Maßnahmen sowie der Bestellung und Ausbildung von<br />

Straßenverkehrssicherheitsgutachtern.<br />

2.2 sensibilisierunGsmassnahmen und kamPaGnen<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>in</strong> Österreich zahlreiche Sensibilisierungs- und bewusstse<strong>in</strong>sbildende<br />

Maßnahmen samt Kampagnen im Bereich <strong>Verkehrssicherheit</strong> umgesetzt. Folgend wird e<strong>in</strong> kurzer<br />

Überblick über ausgewählte Maßnahmen und Kampagnen gegeben.<br />

2.2.1 Internationale Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

> Zehn-Jahres-Aktionsplan für <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

Im Rahmen der von der UN-Vollversammlung ausgerufenen Dekade der <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

für die Jahre <strong>2011</strong>-2020 wurde der von der FIA (Fédération Internationale de l'Automobile)<br />

geforderte Zehn-Jahres-Aktionsplan für <strong>Verkehrssicherheit</strong> für Österreich <strong>in</strong> Form des<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>s programms <strong>2011</strong>-2020 beschlossen.<br />

> 4th CEE Road Safety Round Table – kfV, kti<br />

Im Oktober <strong>2011</strong> fand der 4. <strong>Verkehrssicherheit</strong>s-Round-Table für CEE-Länder (Central and<br />

Eastern Europe) <strong>in</strong> Budapest statt. VertreterInnen von M<strong>in</strong>isterien sowie Forschungs<strong>in</strong>stituten<br />

und NGOs aus Kroatien, Polen, der Slowakei, Slowenien, der Tschechischen Republik, Ungarn,<br />

Österreich und Serbien nahmen teil. Themenschwerpunkte bildeten Infrastrukturmanagement,<br />

Alkohol und Drogen, <strong>in</strong>tegriertes <strong>Verkehrssicherheit</strong>smanagement, spezifische Maßnahmen und<br />

Studien, sowie ETZ / Interreg Projekte.<br />

> International Level Cross<strong>in</strong>g Awareness Day – bmvit, kfV, Öbb<br />

Als Teil der ETSC-Initiative (European Transport Safety Council) Safe & Sober wurden <strong>2011</strong><br />

<strong>in</strong> der EU zahlreiche bewusstse<strong>in</strong>sbildende Maßnahmen gesetzt sowie Tagungen veranstaltet.<br />

In Österreich wurde e<strong>in</strong>e Plakat-Kampagne betreffend Eisenbahnkreuzungen gestartet sowie<br />

Aktionen durchgeführt. Des Weiteren wurden an alle Fahrschulen Folder mit Informationen zum<br />

richtigen Verhalten an Bahnübergängen verteilt.<br />

11 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich


2.2.2 Nationale Aktivitäten und Veranstaltungen<br />

> Staatspreis Mobilität – bmvit<br />

Der Staatspreis Mobilität wurde dieses Jahr zum Thema „E-Mobilität“ vergeben. Projekte konnten<br />

<strong>in</strong> drei Kategorien (Innovativ E-Mobil, Intelligent E-Mobil und Sicher E-Mobil) e<strong>in</strong>gereicht<br />

werden. Die Preisverleihung fand am 17. November <strong>2011</strong> statt. In der Kategorie „Sicher<br />

E-Mobil“ wurde das Projekt „SEEKING – SAFE E-BIKING“, das vom AIT (Austrian Institute of<br />

Technology), der Universität für Bodenkultur, dem KFV, der Firma Strombike, dem Land Kärnten<br />

sowie der MA 46 durchgeführt wird, ausgezeichnet. Bei jenem Projekt werden erstmals Fahrten<br />

mit herkömmlichen Zweirädern und Elektro-Zweirädern mittels Spezialtechnik aufgezeichnet<br />

und vergleichbar gemacht. Die Analyse der Videoaufzeichnung sowie der Fahrdynamikparameter<br />

liefert Informationen für die Sicherheitsforschung.<br />

> <strong>Verkehrssicherheit</strong>spreis Aquila <strong>2011</strong> – kfV<br />

Der <strong>Verkehrssicherheit</strong>spreis Aquila wurde <strong>2011</strong> bereits zum 40. Mal <strong>in</strong> Folge vergeben.<br />

In den Kategorien Journalisten, Unternehmen, Städte & Geme<strong>in</strong>den, Bildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Volksschule & K<strong>in</strong>dergarten und Zivilcourage wurden unter anderem folgende Projekte<br />

ausgezeichnet: „Sicherheit am Schulweg“ (Wiener L<strong>in</strong>ien), „Zentrum erLeben – Straße erLeben“<br />

(Marktgeme<strong>in</strong>de Thalgau), „Sicherheitscard“ (Sonnenhauptschule I Gleisdorf).<br />

> VCÖ-Mobilitätspreis <strong>2011</strong> – VcÖ<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurde der VCÖ-Mobilitätspreis unter dem Motto „Infrastrukturen mit Zukunft“<br />

vergeben. Von 261 e<strong>in</strong>gereichten Projekten für nachhaltige Mobilität aus allen Bundesländern<br />

wurden <strong>in</strong>sgesamt zwölf <strong>in</strong>novative Projekte von Umweltm<strong>in</strong>ister Nikolaus Berlakovich,<br />

bmvit-General sekretär Herbert Kasser, ÖBB-Vorstandsvorsitzenden Christian Kern und<br />

VCÖ- Geschäftsführer Willi Nowak ausgezeichnet. Der Gesamtpreis wurde an das Radverkehrsförderprogramm<br />

der Stadt Salzburg vergeben.<br />

> 5. ZVR-Verkehrsrechtstag – kfV mit unterstützung durch das bmvit<br />

Beim 5. ZVR-Verkehrsrechtstag standen die Themen Straßenverkehrsrecht, Führersche<strong>in</strong>- und<br />

Kraftfahrrecht, Rettungswesen und Mediz<strong>in</strong>recht sowie alp<strong>in</strong>es Wegerecht und Seilbahnwesen<br />

im Mittelpunkt. Die TeilnehmerInnen aus Wissenschaft und Praxis hatten die Möglichkeit zu<br />

fachlichem Austausch und Diskussionen.<br />

> Fachveranstaltung „Sichere Straßen für Morgen“ – kfV<br />

An der Veranstaltung „Sichere Straßen für Morgen“ nahmen PraktikerInnen, ForscherInnen<br />

und EntscheidungsträgerInnen <strong>in</strong> der Unfallforschung, Verkehrstechnik, Verkehrsplanung<br />

und Stadtentwicklung aus dem In- und Ausland teil. Zentrale Themen der Fachveranstaltung<br />

bildeten „Geme<strong>in</strong>schaftsstraßen, Begegnungszonen & Shared Space“ sowie „selbsterklärende und<br />

fehlerverzeihende Straßen“.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 12


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

2.2.3 Ausgewählte Kampagnen und Sensibilisierungsmaßnahmen<br />

> „Helm auf, gut drauf“ – arbÖ, bmvit, Wüstenrot<br />

K<strong>in</strong>der bis zum 10. Lebensjahr wurden e<strong>in</strong>geladen, mit Geschichten, Fotos oder Zeichnungen<br />

zu beschreiben, warum es wichtig ist, beim Radfahren immer e<strong>in</strong>en Helm zu tragen. Die<br />

bewusstse<strong>in</strong>sbildende Aktion sollte zusätzlich bewirken, dass K<strong>in</strong>der auch ihren Eltern<br />

von der Wichtigkeit e<strong>in</strong>es Radhelms berichten. Im Rahmen der Aktion wurden unter den<br />

TeilnehmerInnen Radhelme verteilt. Der österreichische Radsportler Bernhard Eisel unterstützte<br />

die Kampagne.<br />

> „Safebike“ – stadt Wien (ma 46)<br />

Bei der Aktion Safebike konnten 200 Wiener ZweiradfahrerInnen ab dem 15. Lebensjahr an<br />

e<strong>in</strong>em Fahrtechniktra<strong>in</strong><strong>in</strong>g im Fahrtechnikzentrum Pachfurth (Niederösterreich) teilnehmen. Es<br />

wurden verschiedene fahrtechnikrelevante Verkehrssituationen nachgestellt und tra<strong>in</strong>iert. Neben<br />

Kurvenfahren und Notbremsen wurde auch das Vermeiden von Unfallsituationen geübt. Im<br />

Rahmen der Aktion konnten auch moderne, strombetriebene Zweiräder getestet werden.<br />

> „7 Schicksale – 7 Schatten“ – Öamtc<br />

Mit der Aktion „7 Schicksale – 7 Schatten“ wurden jugendliche SchülerInnen für den<br />

Sicherheits aspekt im Straßenverkehr sensibilisiert. Im Mittelpunkt der Ausstellungen standen die<br />

Geschichten von jungen Menschen, die <strong>in</strong> den vergangenen Jahren bei e<strong>in</strong>em Verkehrsunfall ums<br />

Leben gekommen s<strong>in</strong>d. Auf den ausgestellten Silhouetten der Unfallopfer bef<strong>in</strong>den sich von den<br />

Angehörigen verfasste Texte. Dadurch wird die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den realen Gefahren im<br />

Straßenverkehr gefördert.<br />

> Hallo Auto – auVa, Öamtc<br />

<strong>2011</strong> wurde das 25-Jahr-Jubiläum des Verkehrserziehungsprogramms „Hallo Auto“ gefeiert.<br />

Daran nehmen jährlich bereits 60.000 VolksschülerInnen der 3. und 4. Klassen <strong>in</strong> ganz Österreich<br />

teil. Das sichere Verhalten als FußgängerInnen und RadfahrerInnen wird spielerisch vermittelt.<br />

So müssen die K<strong>in</strong>der zum Beispiel den Anhalteweg e<strong>in</strong>es Fahrzeuges schätzen und können<br />

anschließend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em speziell umgebauten Pkw das Bremsmanöver selbst durchführen.<br />

Auch die richtige Sicherung im Auto wird vermittelt. Die Komb<strong>in</strong>ation aus Informationen und<br />

praktischen Übungen schärft das Bewusstse<strong>in</strong> für <strong>Verkehrssicherheit</strong>.<br />

> Sicherheitswoche <strong>2011</strong> –<br />

arbÖ, auVa, <strong>in</strong>itiative sichere Geme<strong>in</strong>den, Öamtc, Polizei, land Vorarlberg<br />

In Vorarlberg wurden <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Woche über 40 verschiedene Aktionen für K<strong>in</strong>dergärten<br />

und Schulen zum Thema <strong>Verkehrssicherheit</strong> durchgeführt, die besonders auf die Gefahren durch<br />

nicht angepasste Geschw<strong>in</strong>digkeit im Ortsgebiet aufmerksam machten. Zu Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und Bremsweglängen von herkömmlichen Fahrrädern und Elektrofahrrädern gab es e<strong>in</strong>en<br />

Bremstest vergleich für SchülerInnen. AutolenkerInnen wurden durch Transparente, aber auch<br />

mit Unterstützung der Polizei, von SchülerInnen auf ihre gefahrene Geschw<strong>in</strong>digkeit aufmerksam<br />

gemacht. E<strong>in</strong> Aufprallsimulator und Stuntprofis auf Fahrrädern konnten die Folgen von Unfällen<br />

verdeutlichen.<br />

13 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich


Zivilcourage – Öamtc, landespolizeikommando burgenland, bh mattersburg<br />

Der ÖAMTC hat mit Unterstützung des Landespolizeikommandos Burgenland und der BH<br />

Mattersburg e<strong>in</strong>en Zivilcourage-Test <strong>in</strong> der Praxis gemacht und e<strong>in</strong> Autowrack samt „Opfer“ am<br />

Straßenrand positioniert. Von 246 Fahrzeugen stoppten nur 38 LenkerInnen sofort, 208 fuhren<br />

vorbei. Die Gründe ortet der ÖAMTC <strong>in</strong> der Angst, etwas falsch zu machen. Da das Medienecho<br />

auf die Präsentation der Ergebnisse sehr groß war, konnte das Ziel der Sensibilisierung,<br />

Bewusstse<strong>in</strong>sbildung und Aufklärung zum Thema Erste Hilfe damit sehr gut erreicht werden.<br />

> Sichtbar unterwegs – auVa, kfV, Öamtc<br />

Besonders K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d bei Dunkelheit frühmorgens gefährdet, da sie <strong>in</strong> dunkler Kleidung erst aus<br />

ger<strong>in</strong>ger Entfernung von AutofahrerInnen wahrgenommen werden. Kärntner Volksschulklassen<br />

wurden daher bei der Aktion „Sichtbar unterwegs“ mit strahlenden Helmi-Sicherheitsjacken<br />

ausgestattet. Insgesamt haben seit dem Start der Aktion im Jahr 2007 bereits 180 Schulen<br />

teilgenommen.<br />

> Tempolimits retten Leben – kfV<br />

Durch diese Kampagne wurden AutolenkerInnen darauf aufmerksam gemacht, wie stark<br />

FußgängerInnen, RadfahrerInnen und <strong>in</strong>sbesondere K<strong>in</strong>der durch überhöhte Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

gefährdet s<strong>in</strong>d. Transparente und Informationsstände waren Teil der Aufklärungsaktion.<br />

Vor mehreren Schulen wurde die Aktion Apfel-Zitrone durchgeführt, bei der die K<strong>in</strong>der selbst<br />

die AutofahrerInnen auf richtiges und riskantes Geschw<strong>in</strong>digkeitsverhalten h<strong>in</strong>gewiesen haben.<br />

> Don’t dr<strong>in</strong>k and drive – arbÖ, kfV, mobilitätszentrale burgenland, Öamtc, Wirtschaftskammer<br />

In der Vorweihnachtszeit wurden Plakate und Aufkleber der Kampagne an Firmen <strong>in</strong> den<br />

Bundesländern Burgenland, Salzburg und Tirol verschickt. Besonders <strong>in</strong> der Vorweihnachtszeit<br />

ist Alkohol am Steuer aufgrund von Glühwe<strong>in</strong>ständen und Firmenweihnachtsfeiern e<strong>in</strong><br />

wichtiges Thema. Mit Unterstützung des Sängers Roman Gregory sollte sich das Motto<br />

„don’t dr<strong>in</strong>k and drive“ <strong>in</strong> den Köpfen der MitarbeiterInnen festsetzen und für sichere<br />

Heimfahrten sorgen.<br />

> Plakatwettbewerb „Sicherheit für alle“ – renault Österreich<br />

mit den Partnern rci banque sa, bmvit, Polizei, Öamtc, kfV, allianz, ePa, Publicis, gettyimages<br />

Bereits zum 10. Mal fand <strong>2011</strong> der Plakatwettbewerb „Sicherheit für alle“ statt. Mit Hilfe<br />

von altersadäquaten Unterrichtsmaterialien setzten sich SchülerInnen mit dem Thema<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> ause<strong>in</strong>ander. Beim anschließenden Wettbewerb gewann das Plakat von<br />

SchülerInnen der Neuen Mittelschule Vorderes Stubai aus Fulpmes/Tirol. Das Sujet macht<br />

auf die Gefahren von Telefonieren am Steuer aufmerksam und wurde österreichweit neben<br />

Autobahnen und Schnellstraßen plakatiert.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 14


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

Unfälle mit Personenschaden, verletzte und getötete<br />

VerkehrsteilnehmerInnen <strong>in</strong> den Jahren 2002–<strong>2011</strong><br />

3.1 Überblick Über das unfallGeschehen im Jahr <strong>2011</strong><br />

Im Jahr <strong>2011</strong> ereigneten sich <strong>in</strong> Österreich 35.129 Unfälle mit Personenschaden, dabei wurden<br />

45.025 Personen verletzt und 523 Personen getötet. Damit zeigte sich im Jahr <strong>2011</strong> e<strong>in</strong> erneuter<br />

Rückgang der Unfälle gegenüber dem Vorjahr, auch die Zahl der verunglückten und getöteten<br />

Verkehrsteilnehmer hat sich verr<strong>in</strong>gert. Betrachtet man die Entwicklung des Unfallgeschehens<br />

<strong>in</strong> den letzten 10 Jahren so lässt sich e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Rückgang bei den getöteten Personen<br />

feststellen. Mit Ausnahme der Jahre 2003 und 2007 s<strong>in</strong>d auch die Unfälle mit Personenschaden<br />

und die Anzahl der verletzten Personen kont<strong>in</strong>uierlich zurückgegangen.<br />

Jahr unfälle Verletzte Getötete<br />

2002 43.175 56.684 956<br />

2003 43.426 56.881 931<br />

2004 42.657 55.857 878<br />

2005 40.896 53.234 768<br />

2006 39.884 51.930 730<br />

2007 41.096 53.211 691<br />

2008 39.173 50.521 679<br />

2009 37.925 49.158 633<br />

2010 35.348 45.858 552<br />

<strong>2011</strong> 35.129 45.025 523<br />

Die Zahl der Unfälle<br />

mit Personenschaden<br />

hat sich im Jahr <strong>2011</strong><br />

verr<strong>in</strong>gert<br />

Die Betrachtung des Unfallgeschehens im Jahr <strong>2011</strong> nach Bundesländern zeigt, dass sich absolut<br />

betrachtet die meisten Unfälle mit Personenschaden <strong>in</strong> Niederösterreich ereignet haben. Auch<br />

die Zahl der bei diesen Unfällen getöteten Personen ist <strong>in</strong> Niederösterreich am höchsten. Obwohl<br />

sich <strong>in</strong> Oberösterreich weniger Unfälle mit Personenschaden ereigneten als <strong>in</strong> Niederösterreich,<br />

haben sich bei den Unfällen <strong>in</strong> Oberösterreich mehr Personen verletzt. Im Burgenland ereigneten<br />

sich <strong>2011</strong> absolut die wenigsten Unfälle mit Personenschaden; dieses Bundesland weist auch die<br />

niedrigste Zahl an verletzten und getöteten Personen <strong>in</strong> Österreich auf.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> betrug die Unfallquote (Anzahl der Unfälle mit Personenschaden je 10.000<br />

E<strong>in</strong>wohner Innen) im österreichischen Durchschnitt 42 UPS je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen.<br />

In den Bundesländern Niederösterreich, Burgenland und Wien lag die Unfallquote unter dem<br />

österreichischen Durchschnitt und war somit am ger<strong>in</strong>gsten. In allen anderen Bundesländern<br />

befand sich die Unfallquote über dem österreichischen Durchschnitt. Tirol, Salzburg und Kärnten<br />

stellten die Bundesländer mit den höchsten Unfallquoten dar.<br />

15 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

Überblick über das Unfallgeschehen <strong>in</strong> den Bundesländern<br />

im Jahr <strong>2011</strong><br />

bundesland unfälle Verletzte Getötete<br />

burgenland 894 1.178 21<br />

kärnten 2.813 3.554 32<br />

niederösterreich 6.465 8.404 159<br />

Oberösterreich 6.374 8.416 103<br />

salzburg 2.839 3.525 45<br />

steiermark 5.626 7.219 72<br />

tirol 3.823 4.884 44<br />

Vorarlberg 1.781 2.177 25<br />

Wien 4.514 5.668 22<br />

Österreich 35.129 45.025 523


Anzahl der Unfälle mit Personenschaden je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen (Unfallquote) <strong>in</strong> den Bundesländern<br />

im Jahr <strong>2011</strong><br />

t<br />

s<br />

k<br />

V<br />

stmk<br />

OÖ<br />

nÖ<br />

b<br />

W<br />

Ø Österreich 42<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Betrachtet man die Anzahl der getöteten VerkehrsteilnehmerInnen bezogen auf die Bevölkerung<br />

je 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnerInnen so zeigt sich im österreichischen Durchschnitt e<strong>in</strong>e Getötetenquote<br />

von 61. Die Bundesländer mit der höchsten Quote an getöteten VerkehrsteilnehmerInnen<br />

s<strong>in</strong>d Niederösterreich, Salzburg und Burgenland. Steiermark, Kärnten und Wien liegen mit<br />

ihren Quoten unter dem österreichischen Durchschnitt. Auffallend ist die besonders niedrige<br />

Getötetenquote <strong>in</strong> Wien von 13 getöteten Personen pro 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnerInnen.<br />

Anzahl der getöteten VerkehrsteilnehmerInnen je 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnerInnen (Getötetenquote) <strong>in</strong> den<br />

Bundesländern im Jahr <strong>2011</strong><br />

nÖ<br />

s<br />

b<br />

OÖ<br />

V<br />

t<br />

stmk<br />

k<br />

W<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

54<br />

53<br />

50<br />

48<br />

46<br />

45<br />

40<br />

31<br />

26<br />

unfälle je 10.000 e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen<br />

Ø Österreich 61<br />

70 80 90 100<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

99<br />

85<br />

74<br />

73<br />

68<br />

62<br />

59<br />

57<br />

13<br />

Getötete je 1 mio. e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 16


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

Verletzte VerkehrsteilnehmerInnen im Jahr <strong>2011</strong><br />

nach der Verkehrsart<br />

3.646 8 %<br />

5.745 13 %<br />

5.025 11 %<br />

3.580 8 %<br />

644 1 %<br />

669 2 %<br />

276 1 %<br />

587 1 %<br />

24.853 55 %<br />

fußgänger<strong>in</strong>nen <strong>2011</strong><br />

unfälle 3.792<br />

Verletzte 3.646<br />

Getötete 87<br />

3.2 analyse nach Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nenGruPPen<br />

Die Verteilung der verletzten und getöteten VerkehrsteilnehmerInnen im österreichischen<br />

Straßen verkehr nach der Verkehrsart zeigt, dass im Jahr <strong>2011</strong> mehr als die Hälfte aller Verletzten<br />

und Getöteten Pkw-InsassInnen waren. FußgängerInnen weisen e<strong>in</strong>e hohe Verletzungsschwere<br />

auf: ungefähr 8 % aller verletzten VerkehrsteilnehmerInnen, jedoch 17% aller Getöteten waren im<br />

Jahr <strong>2011</strong> FußgängerInnen. Bei den verunglückten LenkerInnen und MitfahrerInnen von Mopeds<br />

und Kle<strong>in</strong>motorrädern zeigt sich e<strong>in</strong> konträres Bild: 11 % aller verletzten Verkehrsteilnehmer-<br />

Innen, jedoch nur 3 % aller Getöteten waren LenkerInnen und MitfahrerInnen von Mopeds und<br />

Kle<strong>in</strong>motorrädern.<br />

fußgänger<strong>in</strong>nen<br />

radfahrer<strong>in</strong>nen<br />

mopeds und kle<strong>in</strong>motorräder<br />

motorräder und leichtmotorräder<br />

busse<br />

lkw ≤ 3,5t<br />

lkw > 3,5t<br />

sonstige<br />

Pkw<br />

3.2.1 Ungeschützte VerkehrsteilnehmerInnen – FußgängerInnen und RadfahrerInnen<br />

Innerhalb der letzten 10 Jahre (2002-<strong>2011</strong>) hat sich die Zahl der getöteten FußgängerInnen im<br />

Straßenverkehr um 46 % verr<strong>in</strong>gert. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 3.646 FußgängerInnen verletzt und 87<br />

getötet. Bezogen auf die österreichische Bevölkerung verunglückten im Jahr <strong>2011</strong> 4,4 Fußgänger-<br />

Innen je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen. Die Verunglücktenquote der FußgängerInnen für das Jahr<br />

<strong>2011</strong> lag <strong>in</strong> den Bundesländern Wien, Salzburg, Tirol und Vorarlberg über dem österreichischen<br />

Durchschnitt. Betrachtet man die Verunglücktenquote der FußgängerInnen nach Altersgruppen,<br />

zeigt sich, dass diese Quote bei K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen am höchsten war. Die Verunglücktenquote<br />

dieser Altersgruppen liegt deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. Das heißt,<br />

dass vor allem junge und ältere FußgängerInnen e<strong>in</strong>em besonders hohen Unfallrisiko unterliegen.<br />

17 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

Getötete VerkehrsteilnehmerInnen im Jahr <strong>2011</strong><br />

nach der Verkehrsart<br />

Verunglückte FußgängerInnen je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen nach Altersgruppen im Jahr <strong>2011</strong><br />

k<strong>in</strong>der 0-14<br />

Jugendliche 15-24<br />

erwachsene 25-64<br />

senior<strong>in</strong>nen 65+<br />

Ø Österreich 4,4<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

6,4<br />

5,9<br />

3,2<br />

5,5 Verunglückte<br />

je 10.000 eW<br />

17 %<br />

8 %<br />

3 %<br />

13 %<br />

0 %<br />

1 %<br />

1 %<br />

2 %<br />

55 %<br />

87<br />

42<br />

18<br />

67<br />

0<br />

5<br />

6<br />

8<br />

290


Die Zahl der getöteten RadfahrerInnen <strong>in</strong> Österreich hat sich <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren be<strong>in</strong>ahe<br />

halbiert. Im Gegensatz dazu ist im selben Betrachtungszeitraum die Anzahl an Radunfällen<br />

und verletzten RadfahrerInnen kaum zurückgegangen. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>in</strong> Österreich<br />

5.745 Radfahrer Innen verletzt und 42 getötet. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2010 32<br />

Radfahrer Innen im Straßenverkehr getötet. Im österreichischen Durchschnitt verunglückten<br />

im Jahr <strong>2011</strong> 6,9 Radfahrer Innen je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen. Die Bundesländer Vorarlberg<br />

(12,8), Salzburg (11,8), Tirol (11,2) und Kärnten (8,5) liegen dabei zum Teil deutlich über dem<br />

Österreichschnitt. Positiv fällt Wien mit e<strong>in</strong>er Verunglücktenquote von 3,7 RadfahrerInnen je<br />

10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen auf.<br />

Entwicklung der Unfälle mit Beteiligung von RadfahrerInnen, getötete RadfahrerInnen<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2002-<strong>2011</strong> (Index Basis: 2002)<br />

110 %<br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Nach Altersgruppen betrachtet zeigt sich, dass die Verunglücktenquote bei den Erwachsenen<br />

am höchsten war und über dem österreichischen Durchschnitt lag. Die Verunglücktenquote der<br />

älteren RadfahrerInnen war höher als jene der jüngeren RadfahrerInnen.<br />

Verunglückte RadfahrerInnen je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen nach Altersgruppen im Jahr <strong>2011</strong><br />

k<strong>in</strong>der 0-14<br />

Jugendliche 15-24<br />

erwachsene 25-64<br />

senior<strong>in</strong>nen 65+<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

3.2.2 E<strong>in</strong>spurige Kfz – Mopeds und Motorräder<br />

Ø Österreich 6,9<br />

4,9<br />

6,7<br />

7,4<br />

7,1 Verunglückte<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>in</strong> Österreich 5.025 MopedlenkerInnen und -beifahrerInnen verletzt und<br />

18 getötet. Bezogen auf den österreichischen Durchschnitt verunglückten im Jahr <strong>2011</strong> rund<br />

6 Moped lenkerInnen und -beifahrerInnen je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen. Die Verunglücktenquote<br />

der Moped lenkerInnen und -beifahrerInnen ist bei den Jugendlichen e<strong>in</strong>deutig am höchsten.<br />

In Salzburg, Vorarlberg, Kärnten und Tirol verunglückten mehr MopedlenkerInnen und<br />

-beifahrer Innen je 10.000 zugelassenen Mopeds als im österreichischen Durchschnitt.<br />

7<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

je 10.000 eW<br />

radfahrer<strong>in</strong>nen <strong>2011</strong><br />

unfälle 5.760<br />

Verletzte 5.745<br />

Getötete 42<br />

Getötete<br />

unfälle<br />

mopeds <strong>2011</strong><br />

unfälle 4.540<br />

Verletzte 5.025<br />

Getötete 18<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 18


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

Verunglückte 2002<br />

Verunglückte <strong>2011</strong><br />

motorräder <strong>2011</strong><br />

unfälle 3.441<br />

Verletzte 3.580<br />

Getötete 67<br />

unter 5 %<br />

5,1 – 10 %<br />

10,1 – 15 %<br />

15,1 – 20 %<br />

20,1 – 30 %<br />

über 30 %<br />

<strong>2011</strong> verletzten sich um 13 % mehr MotorradfahrerInnen und -beifahrerInnen bei Unfällen<br />

als im Vorjahr. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 3.580 MotorradlenkerInnen und -beifahrerInnen verletzt<br />

und 67 getötet. Hauptgrund für diesen drastischen Anstieg ist die neue Risikogruppe der 45-60<br />

jährigen Wiedere<strong>in</strong>steiger Innen. Die Betrachtung der verunglückten MotorradfahrerInnen nach<br />

Altersgruppen <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren zeigt, dass es zu e<strong>in</strong>er Verschiebung der Altersgruppen<br />

mit den meisten verunglückten MotorradaufsassInnen von den unter 40 Jährigen h<strong>in</strong> zu den<br />

40-60 Jährigen kam. 40 % aller Motorradunfälle s<strong>in</strong>d Alle<strong>in</strong>unfälle, verursacht durch überhöhte<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit, riskantes Überholen oder Kurvenschneiden. Die meisten Motorradunfälle<br />

ereigneten sich im Jahre <strong>2011</strong> <strong>in</strong> den Monaten April bis September.<br />

Verunglückte MotorradlenkerInnen und -beifahrerInnen nach Altersgruppen <strong>in</strong> den Jahren 2002, <strong>2011</strong><br />

unter 29<br />

30-39<br />

40-49<br />

50-59<br />

60-69<br />

über 70<br />

<strong>2011</strong> verunglückten <strong>in</strong> Österreich durchschnittlich 89 MotorradlenkerInnen und -beifahrerInnen<br />

je 10.000 zugelassenen Motorrädern. In den Bundesländern Tirol, Salzburg, Kärnten, Vorarlberg<br />

und Wien liegt die Anzahl der verunglückten MotorradlenkerInnen und -beifahrerInnen je 10.000<br />

zugelassene Motorrädern über dem österreichischen Durchschnitt.<br />

Das Unfallgeschehen mit Motorradbeteiligung verteilt sich nicht gleichmäßig auf Österreich. Der<br />

Anteil der getöteten MotorradlenkerInnen und -beifahrerInnen an allen Getöteten im Straßenverkehr<br />

betrug <strong>in</strong> den Jahren 2007 bis <strong>2011</strong> <strong>in</strong> manchen Bezirken bis zu über 30 %, beispielsweise<br />

<strong>in</strong> den Bezirken Reutte, Lilienfeld und Landeck. Insgesamt ist der Anteil der getöteten MotorradfahrerInnen<br />

und - beifahrerInnen im Alpenraum deutlich höher als <strong>in</strong> Ostösterreich.<br />

19 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400<br />

1.237<br />

944<br />

1.025<br />

696<br />

Anteil der getöteten MotorradfahrerInnen an allen Getöteten im Straßenverkehr auf Bezirksebene<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2007-<strong>2011</strong><br />

673<br />

971<br />

326<br />

663<br />

143<br />

267<br />

32<br />

102<br />

anzahl der verunglückten<br />

motorradlenker<strong>in</strong>nen und -beifahrer<strong>in</strong>nen


3.2.3 VerkehrsteilnehmerInnen nach Altersgruppen<br />

Der Vergleich der verunglückten VerkehrsteilnehmerInnen nach Altersgruppen zeigt, dass im Jahr<br />

<strong>2011</strong> Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren häufig bei Verkehrsunfällen verletzt oder<br />

getötet wurden. Der Anteil der jugendlichen verunglückten VerkehrsteilnehmerInnen an allen<br />

verunglückten VerkehrsteilnehmerInnen liegt bei ca. 30 %. Im Vergleich dazu liegt der Anteil der<br />

15-24 Jährigen an der österreichischen Bevölkerung bei 12 %. Im Jahr <strong>2011</strong> wurden <strong>in</strong> Österreich<br />

2.886 K<strong>in</strong>der unter 15 Jahren bei Verkehrsunfällen verletzt, dies entspricht 6,4 % aller verletzten<br />

Verkehrsteilnehmer Innen dieses Jahres. Im Vergleich dazu beträgt der Anteil der 0-14 Jährigen<br />

15 % der österreichischen Bevölkerung.<br />

SeniorInnen verletzten sich relativ selten bei Verkehrsunfällen (10 %), der Anteil der im Straßenverkehr<br />

getöteten älteren VerkehrsteilnehmerInnen an allen getöteten VerkehrsteilnehmerInnen<br />

liegt jedoch bei rund 30 %.<br />

E<strong>in</strong>wohnerInnen nach Altersgruppen, verletzte und getötete VerkehrsteilnehmerInnen<br />

unterschieden nach Altersgruppen im Jahr <strong>2011</strong><br />

altersgruppen e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen <strong>2011</strong> Verletzte Getötete<br />

k<strong>in</strong>der (0-14 Jahre) 1.234.761 14,7 % 2.886 6,4 % 13 2,5 %<br />

Jugendliche (15-24 Jahre) 1.019.911 12,1 % 13.255 29,4 % 100 19,1 %<br />

erwachsene (25-64 Jahre) 4.669.453 55,6 % 24.178 53,7 % 260 49,7 %<br />

senior<strong>in</strong>nen (65+ Jahre) 1.480.127 17,6 % 4.633 10,3 % 150 28,7 %<br />

unbekannt 73 0,2 % 0 0,0 %<br />

Die Art der Verkehrsbeteiligung der verunglückten K<strong>in</strong>der und Jugendlichen spiegelt das<br />

veränderte Mobilitätsverhalten mit steigendem Alter wider: ab e<strong>in</strong>em Alter von ca. 6 Jahren steigt<br />

die Anzahl der als RadfahrerInnen verunglückten K<strong>in</strong>der an, ab dem 13. Lebensjahr erhöht sich<br />

die Anzahl der K<strong>in</strong>der, die als MopedlenkerInnen und -beifahrerInnen verunglückten dramatisch<br />

und erreicht <strong>in</strong> der Altersgruppe der 15-16 Jährigen den Höhepunkt. In derselben Altersgruppe<br />

erhöht sich die Anzahl der Jugendlichen, die als MitfahrerInnen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pkw verunglückten. Im<br />

Alter zwischen 17 und 18 Jahren verunglückten die meisten Jugendlichen als FahrerInnen und<br />

MitfahrerInnen <strong>in</strong> Pkw.<br />

Verunglückte VerkehrsteilnehmerInnen nach Altersgruppen und Verkehrsbeteiligung im Jahr <strong>2011</strong><br />

alter <strong>in</strong> Jahren<br />

23-24<br />

21-22<br />

19-20<br />

17-18<br />

15-16<br />

13-14<br />

11-12<br />

9-10<br />

7-8<br />

5-6<br />

3-4<br />

0-2<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

quelle: statistik austria<br />

1.861<br />

fußgänger<strong>in</strong>nen<br />

radfahrer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong>sass<strong>in</strong>nen<br />

2.247<br />

<strong>in</strong> Pkw<br />

mopedlenker <strong>in</strong>nen/<br />

2.837<br />

2.762<br />

beifahrer<strong>in</strong>nen<br />

sonstige<br />

3.648<br />

709<br />

552<br />

497<br />

408<br />

283<br />

242<br />

208<br />

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500<br />

anzahl verunglückter<br />

Verkehrsteilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 20


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

alkoholunfälle <strong>2011</strong><br />

unfälle 2.229<br />

Verletzte 3.015<br />

Getötete 51<br />

Getötete<br />

unfälle<br />

Verletzte<br />

3.3 alkOhOlunfälle<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> ereigneten sich 2.229 Alkoholunfälle mit Personenschaden, bei denen 3.015<br />

Personen verletzt und 51 Personen getötet wurden. Gegenüber dem Jahr 2010 s<strong>in</strong>d die<br />

Alkoholunfälle und die Zahl der verletzten Personen zurückgegangen, stark gestiegen ist jedoch<br />

die Zahl der bei e<strong>in</strong>em Alkoholunfall getöteten Personen, die um rund 60 % zugenommen hat.<br />

Mit Ausnahme des starken Anstiegs bei getöteten VerkehrsteilnehmerInnen im Jahr <strong>2011</strong> zeigte<br />

sich <strong>in</strong> den letzten 10 Jahren e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Rückgang der bei Alkoholunfällen verletzten<br />

und getöteten Personen.<br />

Entwicklung der Alkoholunfälle mit Personenschaden, verletzte und getötete VerkehrsteilnehmerInnen<br />

bei Alkoholunfällen <strong>in</strong> den Jahren 2002-<strong>2011</strong><br />

anzahl der unfälle und Verletzten<br />

4.500<br />

4.000<br />

3.500<br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

<strong>2011</strong> ereigneten sich <strong>in</strong> Niederösterreich und Oberösterreich absolut gesehen die meisten<br />

Alkohol unfälle und es waren dabei die höchsten Zahlen an verletzten und getöteten Personen<br />

bei Alkohol unfällen zu verzeichnen. Im Gegensatz dazu war im Burgenland die Anzahl der<br />

Alkoholunfälle und der dabei getöteten Personen relativ ger<strong>in</strong>g.<br />

Betrachtet man die Verunglücktenquote je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen, so war jene im Bundesland<br />

Vorarlberg am höchsten und <strong>in</strong> Wien am niedrigsten. In Vorarlberg lag die Verunglücktenquote<br />

je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen bei 5,0.<br />

21 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Überblick über das Alkoholunfallgeschehen im Jahr <strong>2011</strong><br />

bundesland unfälle Verletzte Getötete<br />

burgenland 81 110 3<br />

kärnten 173 234 0<br />

niederösterreich 452 587 17<br />

Oberösterreich 423 588 10<br />

salzburg 152 213 4<br />

steiermark 365 511 7<br />

tirol 227 286 3<br />

Vorarlberg 139 179 6<br />

Wien 217 307 1<br />

Österreich 2.229 3.015 51<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

anzahl der Getöteten


Verunglückte VerkehrsteilnehmerInnen bei Alkoholunfällen je 10.000 E<strong>in</strong>wohnerInnen auf Bundeslandebene<br />

im Jahr <strong>2011</strong><br />

Die im Jahr <strong>2011</strong> bei Alkoholunfällen getöteten VerkehrsteilnehmerInnen verteilen sich mit 29 %<br />

auf K<strong>in</strong>der und Jugendliche bis 24 Jahre, mit 57 % auf Erwachsene und mit 14 % auf SeniorInnen.<br />

Im Ortsgebiet ereigneten sich im Jahr <strong>2011</strong> mehr Alkoholunfälle mit Personenschaden als im<br />

Freiland. Auch die Zahl der dabei verletzten Personen war im Ortsgebiet höher. Im Freiland<br />

wurden jedoch mehr Personen getötet. Die Betrachtung der Alkoholunfälle nach Straßenart zeigt,<br />

dass die meisten VerkehrsteilnehmerInnen im Jahr <strong>2011</strong> auf Freilandstraßen getötet wurden.<br />

Auffallend wenige Alkoholunfälle ereigneten sich auf Autobahnen; dabei wurden ke<strong>in</strong>e VerkehrsteilnehmerInnen<br />

getötet.<br />

Alkoholunfälle mit Personenschaden, verletzte und getötetete<br />

VerkehrsteilnehmerInnen bei Alkoholunfällen im Jahr <strong>2011</strong><br />

unfälle Verletzte Getötete<br />

Ortsgebiet 1.289 1.656 22<br />

freiland 940 1.359 29<br />

Generell lässt sich feststellen, dass sich <strong>in</strong> den wärmeren Monaten mehr Alkoholunfälle<br />

ereigneten als <strong>in</strong> den kälteren. Im Jahr <strong>2011</strong> gab es bei Alkoholunfällen die meisten verletzten<br />

Personen <strong>in</strong> den Monaten Juli, August und September. Im Monat Oktober starben die meisten<br />

VerkehrsteilnehmerInnen (11) bei Alkoholunfällen.<br />

Die häufigsten Unfalltypen bei Alkoholunfällen stellten Alle<strong>in</strong>unfälle und Kreuzungsunfälle<br />

dar. Auffällig ist die hohe Anzahl der beim Unfalltyp „Fußgängerunfälle“ getöteten<br />

Verkehrsteilnehmer Innen (40 % aller bei Alkoholunfällen getöteten Personen).<br />

Der Samstag war im Jahr <strong>2011</strong> der Wochentag mit den meisten Alkoholunfällen, sowie den<br />

meisten dabei verletzten und getöteten Personen. An Wochentagen der zweiten Wochenhälfte<br />

ereigneten sich mehr Alkoholunfälle.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

unter 2,0<br />

2,1 – 4,0<br />

4,1 – 4,5<br />

über 4,5<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 22


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

alle<strong>in</strong>unfälle<br />

richtungsverkehr<br />

begegnungsverkehr<br />

kreuzungsunfälle<br />

Parken, sonstige<br />

fußgängerunfälle<br />

alle<strong>in</strong>unfälle<br />

richtungsverkehr<br />

begegnungsverkehr<br />

kreuzungsunfälle<br />

Parken, sonstige<br />

fußgängerunfälle<br />

3.4 analyse nach unfalltyPen<br />

Die Betrachtung des Unfallgeschehens nach Unfalltypen im Jahr <strong>2011</strong> zeigt, dass im Ortsgebiet<br />

Kreuzungsunfälle, Unfälle im Richtungsverkehr und FußgängerInnenunfälle die häufigsten<br />

Unfalltypen darstellten. Im Freiland ereigneten sich hauptsächlich Alle<strong>in</strong>unfälle und Unfälle im<br />

Richtungsverkehr sowie Kreuzungsunfälle. Die Zuordnung der getöteten Verkehrsteilnehmer-<br />

Innen zu den Unfalltypenobergruppen zeigt, dass der Großteil der Getöteten im Ortsgebiet bei<br />

FußgängerInnenunfällen (42 %) und im Freiland bei Alle<strong>in</strong>unfällen (41 %) tödlich verunglückte.<br />

Unfälle im Ortsgebiet nach Unfalltypen im Jahr <strong>2011</strong><br />

n=22.660<br />

3.5 GeschW<strong>in</strong>diGkeitsmessunGen<br />

Fahrgeschw<strong>in</strong>digkeiten unterschiedlicher VerkehrsteilnehmerInnen haben E<strong>in</strong>fluss auf die<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>. Das KFV (Kuratorium für <strong>Verkehrssicherheit</strong>) führt jährlich österreichweit<br />

an ca. 60 Messstellen im Ortsgebiet und Freiland sowie auf dem hochrangigen Straßennetz<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsmessungen durch.<br />

In den Jahren 2009-<strong>2011</strong> wurden die Geschw<strong>in</strong>digkeiten der gemessenen Pkw im Ortsgebiet<br />

bei e<strong>in</strong>er zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit von 30 km/h von 75 % der Pkw-LenkerInnen<br />

überschritten. Bei e<strong>in</strong>er zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit von 50 km/h im Ortsgebiet betrug der<br />

Anteil der ÜberschreiterInnen rund 50 %.<br />

23 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

4 %<br />

16 %<br />

39 %<br />

13 %<br />

5 %<br />

23 %<br />

Getötete im Ortsgebiet nach Unfalltypen im Jahr <strong>2011</strong><br />

n=139<br />

42 %<br />

7 %<br />

23 %<br />

16 %<br />

3 %<br />

9 %<br />

Unfälle im Freiland nach Unfalltypen im Jahr <strong>2011</strong><br />

n=12.469<br />

21 %<br />

13 %<br />

3 %<br />

11 %<br />

31 %<br />

1 % 2 %<br />

21 %<br />

8 %<br />

6 %<br />

42 %<br />

Getötete im Freiland nach Unfalltypen im Jahr <strong>2011</strong><br />

n=384<br />

41 %


Im Betrachtungszeitraum betrug die v 85 <strong>in</strong> Tempo 30-Zonen im Ortsgebiet 42 km/h. In 50 km/h<br />

Abschnitten im Ortsgebiet konnte e<strong>in</strong>e v 85 von 59 km/h festgestellt werden.<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten der gemessenen Pkw <strong>in</strong> Österreich im Ortsgebiet bei e<strong>in</strong>er zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 30 km/h (2009-<strong>2011</strong>) n=17.002<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsklassen<br />

<strong>in</strong> km/h<br />

unter 25<br />

26-30<br />

31-35<br />

36-40<br />

41-45<br />

46-50<br />

über 50<br />

0 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 %<br />

7,4 %<br />

17,3 %<br />

30,9 %<br />

26,5 %<br />

12,5 %<br />

4,1 %<br />

1,3 %<br />

35 %<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten der gemessenen Pkw <strong>in</strong> Österreich im Ortsgebiet bei e<strong>in</strong>er zulässigen Höchstgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von 50 km/h (2009-<strong>2011</strong>) n=16.877<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeitsklassen<br />

<strong>in</strong> km/h<br />

unter 40<br />

41-45<br />

46-50<br />

51-55<br />

56-60<br />

61-65<br />

über 65<br />

0 5 % 10 % 15 % 20 % 25 % 30 %<br />

7,8 %<br />

15,2 %<br />

26,4 %<br />

26,1 %<br />

14,9 %<br />

6,4 %<br />

3,2 %<br />

35 %<br />

3.6 Österreichische unfallstatistik im <strong>in</strong>ternatiOnalen VerGleich<br />

Der Vergleich der Anzahl der getöteten VerkehrsteilnehmerInnen pro 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnerInnen<br />

unter den EU-Mitgliedstaaten zeigt, dass Österreich über dem EU-27 Durchschnitt liegt.<br />

Hohe Getötetenzahlen weisen vor allem Griechenland und die osteuropäischen Länder auf.<br />

Im Jahr 2001 wurde das europäische Aktionsprogramm für Straßenverkehrssicherheit 2001-2010<br />

beschlossen, welches auf e<strong>in</strong>e Halbierung der Zahl der Verkehrstoten <strong>in</strong> der EU abzielt.<br />

Bezogen auf die Getötetenzahlen des Jahres 2001 hat sich die Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer<br />

Innen im Jahr 2010 <strong>in</strong> allen EU-Staaten verr<strong>in</strong>gert. In Österreich ist <strong>in</strong> diesem Zeitraum<br />

die Zahl der Verkehrstoten um 42 % zurückgegangen und entspricht somit <strong>in</strong> etwa dem<br />

EU-27 Durchschnitt. Allerd<strong>in</strong>gs konnte das Ziel der Halbierung der Zahl der Verkehrstoten<br />

nicht erreicht werden. Im Juli 2010 wurde das europäische Aktionsprogramm für<br />

Straßensicherheit <strong>2011</strong>-2020 beschlossen, welches Schwerpunkte auf Verbesserungen von<br />

Fahrzeugen, Infrastrukturen und das Verhalten der VerkehrsteilnehmerInnen legt. Den Zielen<br />

dieses Aktionsprogramms wurde auch im österreichischen <strong>Verkehrssicherheit</strong>sprogramm<br />

<strong>2011</strong>-2020 Rechnung getragen.<br />

anteile der gemessenen<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

anteile der gemessenen<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

v 85 : Jene<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

die von 85 % der<br />

gemessenen<br />

fahrzeuge nicht<br />

überschritten wird.<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 24


1 <strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit<br />

2 <strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten<br />

3 Verkehrsunfallstatistik<br />

quelle: europäische<br />

kommission 2012,<br />

basierend auf care<br />

(geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

datenbank über<br />

straßenverkehrsunfälle)<br />

oder nationalen<br />

Publikationen<br />

quelle: europäische<br />

kommission 2012,<br />

basierend auf care<br />

(geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

datenbank über<br />

straßenverkehrsunfälle)<br />

oder nationalen<br />

Publikationen<br />

Verkehrstote je 1 Mio. E<strong>in</strong>wohnerInnen je Mitgliedstaat EU-27 im Jahr 2010<br />

28<br />

31<br />

schweden<br />

32<br />

36<br />

Ø eu-27=62<br />

united k<strong>in</strong>gdom<br />

niederlande<br />

malta<br />

45<br />

46<br />

deutschland<br />

dänemark<br />

irland<br />

47<br />

51<br />

f<strong>in</strong>nland<br />

spanien<br />

54<br />

58<br />

25 <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> <strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich<br />

estland<br />

62<br />

64<br />

frankreich<br />

luxemburg<br />

66<br />

67<br />

Österreich<br />

slowenien<br />

68<br />

68<br />

slowakei<br />

italien<br />

74<br />

75<br />

ungarn<br />

zypern<br />

75<br />

76<br />

belgien<br />

tschechien<br />

Portugal<br />

79<br />

90<br />

%-Veränderung der getöteten VerkehrsteilnehmerInnen je Mitgliedsstaat EU-27<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2002-2010<br />

-61%<br />

-61%<br />

lettland<br />

estland<br />

-58%<br />

-55%<br />

litauen<br />

spanien<br />

-54%<br />

-54%<br />

schweden<br />

luxemburg<br />

frankreich<br />

-51%<br />

-50%<br />

slowenien<br />

irland<br />

-49%<br />

-48%<br />

deutschland<br />

-47%<br />

-46%<br />

-45%<br />

-44%<br />

united k<strong>in</strong>gdom<br />

niederlande<br />

belgien<br />

Portugal<br />

-42%<br />

-42%<br />

Österreich<br />

italien<br />

-41%<br />

-40%<br />

dänemark<br />

ungarn<br />

-40%<br />

-40%<br />

tschechien<br />

slowakei<br />

litauen<br />

-39%<br />

-37%<br />

zypern<br />

f<strong>in</strong>nland<br />

97<br />

102<br />

lettland<br />

Polen<br />

-33%<br />

-29%<br />

Griechenland<br />

Polen<br />

103<br />

111<br />

bulgarien<br />

rumänien<br />

bulgarien<br />

malta<br />

111<br />

Griechenland<br />

-23%<br />

-6%<br />

-3%<br />

Ø eu-27=-43 %<br />

rumänien<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0 -10% -20% -30% -40% -50% -60%<br />

anzahl Verkehrstote je mio. e<strong>in</strong>wohner<strong>in</strong>nen<br />

Veränderung Getötete 2002-2010


kOntakte<br />

bm für Verkehr, <strong>in</strong>novation und technologie<br />

www.bmvit.gv.at<br />

tel. +43 1 71162-0<br />

bm für Gesundheit<br />

www.bmg.gv.at<br />

tel. +43 1 71100-0<br />

buergerservice@bmg.gv.at<br />

bm für <strong>in</strong>neres<br />

www.bmi.gv.at<br />

tel. +43 1 53126-0<br />

<strong>in</strong>fomaster@bmi.gv.at<br />

bm für Justiz<br />

www.justiz.gv.at<br />

tel. +43 1 5263686<br />

bm für land- und forstwirtschaft,<br />

umwelt und Wasserwirtschaft<br />

www.bmlfuw.gv.at<br />

tel. +43 1 71100-0<br />

<strong>in</strong>fomaster@lebensm<strong>in</strong>isterium.at<br />

bm für unterricht, kunst und kultur<br />

www.bmukk.gv.at<br />

tel. +43 1 53120-0<br />

m<strong>in</strong>isterium@bmukk.gv.at<br />

allgeme<strong>in</strong>e unfallversicherungsanstalt<br />

(auVa)<br />

www.auva.at<br />

tel. +43 1 33111-0<br />

hal@auva.at<br />

arbÖ<br />

(auto-, motor- und radfahrerbund<br />

Österreichs)<br />

www.arboe.at<br />

tel. +43 1 89121-0<br />

<strong>in</strong>fo@arboe.at<br />

asf<strong>in</strong>aG<br />

(autobahnen- und<br />

schnellstraßen-f<strong>in</strong>anzierungs-<br />

aktiengesellschaft)<br />

www.asf<strong>in</strong>ag.at<br />

tel. +43 1 50108-10000<br />

<strong>in</strong>fo@asf<strong>in</strong>ag.at<br />

europäische kommission<br />

www.ec.europa.eu<br />

tel. 00 800 6789 10 11<br />

ffG<br />

(forschungsförderungsgesellschaft)<br />

www.ffg.at<br />

tel. +43 5 7755-0<br />

office@ffg.at<br />

fGm<br />

(forschungsgesellschaft mobilität)<br />

www.fgm.at<br />

tel. +43 316 81 04 51-0<br />

Geme<strong>in</strong>debund<br />

www.geme<strong>in</strong>debund.at<br />

tel. +43 1 5121480<br />

oesterreichischer@geme<strong>in</strong>debund.gv.at<br />

kammer für arbeiter und angestellte (ak)<br />

www.arbeiterkammer.at<br />

tel. +43 1 50165-0<br />

kfV (kuratorium für <strong>Verkehrssicherheit</strong>)<br />

www.kfv.at<br />

tel. +43 577077-0<br />

kfv@kfv.at<br />

Öamtc (Österreichischer automobil-,<br />

motorrad- und tour<strong>in</strong>g club)<br />

www.oeamtc.at<br />

tel. +43 1 711990<br />

Öbb (Österreichische bundesbahnen)<br />

www.oebb.at<br />

tel. +43 5 1717<br />

service@pv.oebb.at<br />

Österreichische forschungsgesellschaft<br />

straße – schiene – Verkehr (fsV)<br />

www.fsv.at<br />

tel. +43 1 5855567<br />

office@fsv.at<br />

Österreichisches rotes kreuz<br />

www.roteskreuz.at<br />

tel. +43 1 589 00-0<br />

service@roteskreuz.at<br />

städtebund<br />

www.staedtebund.gv.at<br />

tel. +43 1 4000-89980<br />

post@staedtebund.gv.at<br />

statistik austria<br />

www.statistik.at<br />

tel. +43 1 71128-0<br />

<strong>in</strong>fo@statistik.gv.at<br />

Verkehrsclub Österreich (VcÖ)<br />

www.vcoe.at<br />

tel. +43 1 8932697<br />

vcoe@vcoe.at<br />

Wirtschaftskammer Österreich (Wk)<br />

www.wko.at<br />

tel. +43 590900<br />

office@wko.at<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>sarbeit 1<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>smaßnahmen und -aktivitäten 2<br />

Verkehrsunfallstatistik 3<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong> <strong>in</strong> Österreich <strong>Jahresbericht</strong> <strong>2011</strong> 26


IMPRESSUM<br />

Medien<strong>in</strong>haber und Herausgeber: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Verkehr, Innovation und Technologie,<br />

Abteilung II/ST2. – Technik & <strong>Verkehrssicherheit</strong>, Radetzkystraße 2, 1030 Wien<br />

Fachliche Betreuung: Kuratorium für <strong>Verkehrssicherheit</strong>, Fotos: KFV, ÖAMTC, iStockphoto, shotshop<br />

Nationale Statistiken: Statistik Austria (Bearbeitung: KFV)<br />

Grafisches Design, Layout, Satz: metardi strategische + visuelle Kommunikation<br />

© bmvit, Wien, 2012. Alle Rechte vorbehalten.

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